[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zerkleinerungsvorrichtung, auch
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Shredder" genannt, für durch Messereinwirkung zu zerkleinerndes Material, insbesondere
für Holzspäne, kunststoff- und zellstoffhaltiges Material, bei welcher in einem Gehäuse
ein mit Zerkleinerungswerkzeugen, insbesondere Messern, versehender Rotor angeordnet
ist.
[0002] Derartige Zerkleinerungsvorrichtungen, die insbesondere zum Zerkleinern und gegebenenfalls
Recyclisieren von Abfällen, insbesondere Holzabfällen, Restholzstücken, Kunststoffen
und zellzoffhaltigem Material, Textilien, Teppichen und auch Kautschuk-Reifen geeignet
sind, sind dem Stand der Technik an sich bekannt.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die bekannten Zerkleinerungsvorrichtungen
in der Weise zu verbessern, dass das lose Material selbständig zur Schnittstelle fällt
und dass die Schneidmesser immer im Materialeingriff sind.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Zerkleinerungsvorrichtung mit der eingangs
benannten Gattung dadurch gelöst, dass eine bogenförmige Nachdrückwand mit sichelförmigem
Nachdrücker angeordnet ist, der das zu zerkleinernde Material zum Rotor bzw. zum Gegenmesser
schiebt.
[0005] Erfindungsgemäß wird der sprunghafte Fortschritt einer etwa 20 %-igen Mehrleistung
gegenüber den horizontalen Nachdrückern des Standes der Technik erreicht.
[0006] Nach einer bevorzugten Ausführungsform weist die bogenförmige Nachdrückwand vorzugsweise
an ihrem unteren Endbereich eine Ausklappvorrichtung in Gestalt einer ausschwenkbaren
Gehäusewand auf. Diese Ausklappvorrichtung wird vorzugsweise mechanisch-hydraulisch
betätigt. Diese Ausklappvorrichtung bewirkt fortschrittlicherweise, dass unzerkleinerbare
Fremdkörper bei Blockierung des Rotors entnommen werden können.
Bei den Zerkleinerungsvorrichtungen des Standes der Technik musste bei entsprechenden
Situationen der Trichter bzw. der Füllraum entleert werden, wobei eine Bedienungsperson
in den Raum einsteigen musste, was, wie die Praxis gezeigt hat, sehr problematisch
und mit grosser Unfallgefahr verbunden war.
Das Wesen vorliegender Erfindung ist weiterhin der beiliegenden Zeichnung 1(= Figur
1) zu entnehmen.
[0007] Mit der Bezugsziffer 1 ist der Messerrotor, mit 2 ein nachstellbares Gegenmesser,
mit 3 ein nachstellbares Nachschnittmesser, mit 4 ein Sieb, mit 5 eine bogenförmige
Nachdrückwand, mit 5aa eine bogenförmige Ausklappvorrichtung in Gestalt einer ausschwenkbaren
Gehäusewand, mit 6 ein sichelförmiger Nachdrücker, mit 7 ein Füllraum und mit 8 ein
Auslauf für das zerkleinerte Material bezeichnet. Mit 5b ist die Gegenwand bezeichnet.
In der Figur 1 ist beispielhaft eine bevorzugte Ausführung der vorliegenden Erfindung
dargestellt.
[0008] Eine bevorzugte Ausführungsform wird im folgenden beschrieben.
[0009] Bei solchen Zerkleinerungsmaschinen mit einem genügend großen Rotor können auch Materialien,
die in Ballen-Form vorliegen, beispielsweise Textilballen, in den Zerkleinerungsraum
aufgegeben werden. Bekanntlich benötigt in Ballen-Form vorliegendes Material beim
Antransport und bei der Lagerung wesentlich weniger Platz als in loser Form vorliegendes
Material, es ist jedoch mit dem Nachteil behaftet, dass in ihm diverse nicht zerkleinerbare
Fremdkörper enthalten sind, die bei der Aufgabe des Ballenmaterials in die Zerkleinerungsmaschine
nicht feststellbar sind.
[0010] Die Nachteile dieses Standes der Technik werden durch vorliegende Erfindung unter
Erreichung von Vorteilen, die weiter unten beschrieben werden, überwunden.
[0011] Das Ballenmaterial und naturgemäß gegebenenfalls daneben auch nicht in Ballen-Form
vorliegendes zu zerkleinerndes Material gelangt selbständig zum Schnittvorgang und
wird zerkleinert. Dabei werden feste und sperrige Teile durch Drehrichtungswechsel
umgeschichtet und auf der gegenüberliegenden Seite der Zerkleinerungsmaschine ebenfalls
weiter zerkleinert.
[0012] Dabei garantiert ein eingebautes Sieb, welches in der Siebgröße auswechselbar ist,
ein zerkleinertes Gut, beispielsweise ein Granulat in definierter Partikelgröße.
[0013] In der Praxis ist es jedoch, wie oben bereits ausgeführt, unvermeidlich, daß im aufgegebenen
Material und insbesondere im in Ballen-Form aufgegebenen Material diverse nicht zerkleinerbare
Fremdkörper enthalten sind, die bei den Zerkleinerungsmaschinen des Standes der Technik
nur mühsam durch Ausräumen des gesamten Zerkleinerungsraumes entfernt werden können.
[0014] Bei der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsmaschine kann demgegenüber bei Erreichen
eines eingestellten maximalen Moments, insbesondere Druckmoments, die Seitenwand mit
Gegenmesseraufnahme aufklappen, so daß der Fremdkörper günstig ausgeschieden werden
kann.
[0015] Die Einstellung dieses Moments kann entweder hydraulisch oder mechanisch erfolgen.
Hierdurch wird eine sichere und schnelle Arbeitsweise im Betrieb erreicht.
[0016] Das Wesen dieser vorliegenden Erfindung wird nun an Hand der beiliegenden Figuren
1a-3a, die eine bevorzugte beispielhafte Ausführungsform darstellen, weiterhin erläutert.
[0017] In allen Figuren sind die gleichen Bauteile jeweils mit den gleichen Bezugsziffern
gekennzeichnet.
[0018] Figur 1a zeigt einen senkrechten Schnitt durch den Erfindungsgegenstand.
[0019] Mit der Bezugsziffer 1a ist der Rotor gekennzeichnet, der auf seiner Oberfläche die
Zerkleinerungsmesser 2a trägt.
[0020] Mit den Bezugsziffern 1a' und 1b' sind die beiden Drehrichtungen des Rotors gekennzeichnet.
[0021] Bezugsziffer 3a ist ein Klemmteil, 4a eine Befestigungs- und Abdrückschraube, 5a
eine Ausschwenkwand, 6a ein am unteren Ende der Ausschwenkwand 5a angeordnetes oberes
Gegenmesser und 7a das entsprechende untere Gegenmesser.
[0022] Mit dem Bezugszeichen 8a ist die Auslösevorrichtung gekennzeichnet, die das Ausschwenken
der Ausschwenkwand 5a bewirkt.
[0023] Mit der Bezugsziffer 9a ist ein Zylinder mit Vorspannung gekennzeichnet, der in der
Weise mit der Auslösevorrichtung 8a zusammenarbeitet, daß er nach jeweiliger Voreinstellung
bei Erreichen eines maximalen Moments die Auslösevorrichtung 8a in der Weise betätigt,
daß diese über eine beispielsweise federbetätigte oder hydraulisch betätigte Teleskopanordnung
12a das Ausschwenken der Ausschwenkwand bewirkt.
[0024] Mit der Bezugsziffer 10a ist die Materialeinwurfzone und mit 11a die Materialauswurfzone
bezeichnet.
[0025] In Figur 2a ist das Prinzip vorliegender bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
dargestellt. Auch Figur 2a zeigt einen senkrechten Schnitt der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsmaschine.
[0026] Figur 3a zeigt ebenfalls einen senkrechten Schnitt der Zerkleinerungsmaschine in
um 90° geschwenkter Betrachtungsrichrung.
1. Zerkleinerungsvorrichtung für durch Messereinwirkung zu zerkleinerndes Material, insbesondere
für Holz-, Kunststoff-, Reifen- und Textilmaterial nach dem Prinzip der Rotorzerkleinerung,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einer bogenförmigen Nachdrückwand (5) ein sichelförmiger Nachdrücker (6) für
das zu zerkleinernde Material angeordnet ist, der dieses Material zum Rotor (1) bzw.
zum Gegenmesser (2) schiebt bzw. drückt.
2. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die bogenförmige Nachdrückwand (5) eine Ausklappvorrichtung in Gestalt einer
ausschwenkbaren Gehäusewand (5a) aufweist.
3. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die ausschwenkbare Gehäusewand (5a) im unteren Bereich der bogenförmigen Nachdrückwand
angeordnet ist und den gleichen Krümmungsradius wie diese aufweist.
4. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 2 - 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausklappvorrichtung (5a) mechanisch-hydraulisch betätigbar ist.
5. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1 - 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Seitenwand (5a) als Ausschwenkwand aufklappbar ausgebildet ist.
6. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Ausschwenkwand (5a) ein oberes Gegenmesser (6a) und ein unteres Gegenmesser
(7a) angeordnet sind.
7. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 5 - 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass Meßorgane angeordnet sind, die bei einem das Ausschwenken der Ausschwenkwand
(5a) bewirken und damit aus Ausscheiden von nicht zerkleinerbaren Fremdkörpern bewirken.