[0001] Die Erfindung betrifft eine Hinterfüllplatte, ein System aus einer Hinterfüllplatte
und einem Betonfertigteil, die Verwendung einer Hinterfüllplatte sowie ein Verfahren
für die Montage eines Betonfertigteils.
[0002] Gebäude mit Unterkellerung werden oft mit Lichtschächten gebaut, um Tageslicht zu
den Kellerfenstern zu führen. Eine einfache und schnelle Methode, einen solchen Lichtschacht
zu schaffen, ist die Anbringung eines Betonfertigteiles an der Außenwand des Kellers.
Hierfür gibt es beispielsweise U-förmige Fertigteile die einfach am Mauerwerk befestigt
werden können. Soll oberhalb eines solchen Lichtschachtes eine Öffnung in der Mauer
des Erdgeschosses, beispielsweise für eine Türe vorgesehen werden, kann es zu dem
Problem kommen, dass Füllmaterial, wie Kies, aus dem Bereich der Türschwelle in den
Lichtschacht fällt. Die üblicherweise als Lichtschacht verwendeten U-förmigen Betonfertigteile
weisen keine Begrenzung des Lichtschachtes von der Seite, an der der Lichtschacht
an das Gebäude angrenzt auf. An dieser, an das Gebäude angrenzenden Seite ist üblicherweise
die offene Seite des U des Betonfertigteiles angeordnet. Somit kann Material, welches
sich unterhalb der Maueröffnung im Erdgeschoss, insbesondere unterhalb einer Türöffnung
befindet ungehindert in den Lichtschacht fallen. An dieser Stelle unterhalb der Maueröffnung
werden oftmals Schüttungen oder Füllungen aus Kies angeordnet, welche ohne bauliche
Maßnahmen nicht an ihrem vorgesehenen Ort verbleiben.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind riegelförmige Betonteile bekannt, welche als Abgrenzung
des Lichtschachtes zur Gebäudeseite verwendet werden. Diese riegelförmigen Teile werden
in speziell dafür vorgesehenen Ausnehmungen in dem Betonfertigteil, welches den Lichtschacht
bildet, eingelegt. Alternativ können solche Betonteile auch auf Absätze der Gebäudewand
aufgelegt werden. Nachteilig an beiden Lösungen ist, dass diese gebäudeseitigen Begrenzungen
eines Lichtschachtes ein hohes Gewicht aufweisen und somit von mehreren Personen montiert
werden müssen. Weiterhin muss vor Anbringung des Lichtschachtes bzw. vor Fertigstellung
der Gebäudewand bekannt sein, dass eine solche Begrenzung erforderlich ist, um die
entsprechenden Schnittstellen vorsehen zu können. Fällt erst nach Montage des Lichtschachtes
auf, dass eine Begrenzung des Lichtschacht zur Gebäudeseite hin erforderlich ist so
kann diese entweder gar nicht oder nur mit aufwendiger Materialentfernung am Lichtschacht
oder an der Außenwand montiert werden.
[0004] Es ist somit die Aufgabe der Erfindung, diese Nachteile beim Stand der Technik zu
verbessern.
[0005] Diese Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch eine Hinterfüllplatte , welche im Einbauzustand
zwischen den Schenkeln eines im Wesentlichen U-förmigen Betonfertigteils wie z.B.
einem Kellerlichtschacht oder ähnliches angeordnet ist, wobei die Hinterfüllplatte
eine Breite und eine Wandstärke aufweist und der Quotient aus Breite zu Wandstärke
größer 40, insbesondere größer 60, bevorzugt größer 80 ist. Dabei Unter der Bezeichnung
bauseitig ist hier der Anschluss oder die Verbindung des Betonfertigteiles gemeint,
welche zu dem Gebäude hin gerichtet ist, an welches das Betonfertigteil angebracht
wird. Eine erfindungsgemäße Hinterfüllplatte ist dazu vorgesehen die Schenkel eines
im wesentlichen U-förmigen Betonfertigteiles zu verbinden oder an diese anzuschließen.
Unter U-förmig ist die Form des Betontfertigteiles gemeint, wie sie in Einbaulage
in der Draufsicht auf dieses Fertigteil erscheint. Ein solches Betontfertigteil weist
ein Mittelstück auf, an welches, meist rechtwinklig, beidseitig je ein Schenkel anschließt.
In der Draufsicht ergibt sich aus diesem Mittelstück mit beidseitig angeordneten Schenkeln
die Form eines U. Beim Aufbau eines Gebäudes entsteht die Kellerwand mit dem Kellerfenster.
Eine Wand, nämlich die direkt an das Kellerfenster angrenzende Wand eines Lichtschachtes
wird durch die Gebäudewand gebildet. Um einen Schacht mit rechteckigem Querschnitt
zu bilden fehlen somit noch drei Wände. Diese drei Wände werden durch ein U-förmiges
Betonfertigteil gebildet. Zur Erzeugung des rechteckigen Lichtschachtes wird das U-förmige
Fertigteil mit den Spitzen der Schenkel des U an der Gebäudewand angeschlagen und
meist auch befestigt. Die Hauptabmessungen des im Wesentlichen U-förmigen Betonfertigteils
sind wie folgt definiert: die längste Dimension des Bauteils, welches sich entlang
des Mittelstücke des U erstreckt wird als Breite bezeichnet. Die Dimension, welche
durch die Länge der Schenkel definiert wird, also gemessen von der Außenfläche des
Mittelstückes bis zur Spitze der Schenkel, wird als Tiefe bezeichnet. Die Dimension
die rechtwinklig sowohl zur Breite als auch zur Tiefe ist wird als Höhe bezeichnet.
Die Höhe entspricht auch der vertikalen Abmessung des Bauteils im eingebauten Zustand.
Schließlich ist die Wanddicke des Bauteils im folgenden als Wandstärke bezeichnet.
Manchmal ist in der Gebäudewand, an der das U-förmige Betonfertigteil angebracht wird
eine Öffnung vorgesehen, beispielsweise für eine Türe. In diesem Fall ist der durch
die Gebäudewand und das U-förmige Betonfertigteil gemeinsam gebildete Lichtschacht
nicht rundum geschlossen, sondern durch die Öffnung in der Gebäudewand unterbrochen.
Genau durch diese Öffnung können dann Elemente vom Bauwerk, der Gebäudewand und insbesondere
von in der Öffnung in der Gebäudewand angebrachten Elementen in den Lichtschacht fallen.
Der Lichtschacht ist durch die Öffnungen der Gebäudewand meist nur teilweise unterbrochen.
Eine erfindungsgemäße Hinterfüllplatte ist zum Verschließen dieser Öffnung vorgesehen,
die sich zumindest teilweise zwischen den Schenkeln des U-förmigen Betonfertigteils
befindet. Die erfindungsgemäße Hinterfüllplatte zeichnet sich dadurch aus, dass sie
besonders dünn ausgeführt ist. Diese im Vergleich zum Stand der Technik deutlich dünnere
Ausführung ergibt sich aus der Definition, dass der Quotient aus Breite zu Wandstärke
größer 40, insbesondere größer 60, bevorzugt größer 80 ist.
[0006] In der nachstehenden Tabelle ist eine Auswahl von erfindungsgemäßen Ausführungsvarianten
der vorgeschlagenen Hinterfüllplatte beschrieben.
[0007] Die Breite der Hinterfüllplatte versteht sich dabei derart, dass es sich um die in
der Einbausituation horizontale Dimension der Hinterfüllplatte handelt. Für den Fall,
dass die Hinterfüllplatte als U-förmiges Element realisiert ist, entspricht die genannte
Breite der Breite des Mittelstücks, ohne überstehende Abwinkelungen.
[0008] Für den Fall, dass die Hinterfüllplatte als planes Element realisiert ist, entspricht
die genannte Breite der Breite dieses planen Elementes.
[0009] Es ist klar, dass diese Breite mit dem Innenabstand der beiden Schenkel des U-förmig
Elementes (natürlich an deren offenem Ende) korrespondiert. Insofern beschreibt die
angegebene Breite dieser Tabelle Ausführungsbeispiele und beschränkt natürlich nicht
die große Flexibilität der Erfindung, was die Breite betrifft, die natürlich auf die
jeweilige Dimension des Betonfertigteiles angepasst ist.
[0010] Ein wesentlicher Vorzug des erfindungsgemäßen Vorschlages liegt darin, dass mit dem
Vorschlag nunmehr eine sehr filigranbauende Hinterfüllplatte zur Verfügung steht,
die einerseits leicht (vom Gewicht her) ist, also auch einfach zu montieren ist, aber
auch in der Anwendung nicht aufträgt, somit auch optisch nicht dominiert.
[0011] Dabei ist vorgesehen, dass die Hinterfüllplatte, gegebenenfalls auch nur das Mittelstück,
mit Befestigungsmitteln wie zum Beispiel Klebstoff, Schrauben-Dübel-Kombinationen
bzw. Schrauben-Isolationsdübel-Kombinationen am Bauwerk, wo auch das Betonfertigteil,
zum Beispiel der Kellerlichtschacht angeordnet ist, befestigt wird.
[0012] Die nachstehende Tabelle zeigt eine Vielzahl unterschiedlicher Varianten und offenbart
einen Quotienten der Breite B zur Wandstärke WS im Bereich von 40 bis fast 1400. Die
Erfindung offenbart somit eine große Bandbreite, wobei es dem Fachmann klar ist und
dies ebenfalls zu Offenbarung zählt, dass ausdrücklich hiermit Quotienten von 40-1400
mit einem Abstand von jeweils 10 diskret offenbart sind (zum Beispiel 40, 50, 60 ....
1380, 1390, 1400), ohne jetzt hier alle Quotienten einzeln aufzuführen. Es ist dabei
klar, dass dies jeweils Grenzen beschreiben und jeweils ein größerer Quotient, größer
der Grenze, gemeint ist.
Material der Hinterfüllplatte |
Breite [B] in cm |
Wandstärke [WS] in cm |
Quotient [B/WS] |
|
|
|
|
faserverstärkter Beton / Beton |
80 |
1,50 |
53,3 |
faserverstärkter Beton / Beton |
100 |
1,50 |
66,7 |
faserverstärkter Beton / Beton |
150 |
1,50 |
100,0 |
faserverstärkter Beton / Beton |
200 |
1,50 |
133,3 |
faserverstärkter Beton / Beton |
80 |
2,00 |
40,0 |
faserverstärkter Beton / Beton |
100 |
2,00 |
50,0 |
faserverstärkter Beton / Beton |
150 |
2,00 |
75,0 |
faserverstärkter Beton / Beton |
200 |
2,00 |
100,0 |
Metall / Stahlblech |
80 |
0,15 |
533,3 |
Metall / Stahlblech |
100 |
0,15 |
666,7 |
Metall / Stahlblech |
150 |
0,15 |
1000,0 |
Metall / Stahlblech |
200 |
0,15 |
1333,3 |
Metall / Stahlblech |
80 |
0,20 |
400,0 |
Metall / Stahlblech |
100 |
0,20 |
500,0 |
Metall / Stahlblech |
150 |
0,20 |
750,0 |
Metall / Stahlblech |
200 |
0,20 |
1000,0 |
Metall / Stahlblech |
80 |
0,30 |
266,7 |
Metall / Stahlblech |
100 |
0,30 |
333,3 |
Metall / Stahlblech |
150 |
0,30 |
500,0 |
Metall / Stahlblech |
200 |
0,30 |
666,7 |
faserverstärkter Kunststoff / Kunststoff |
80 |
0,50 |
160,0 |
faserverstärkter Kunststoff / Kunststoff |
100 |
0,50 |
200,0 |
faserverstärkter Kunststoff / Kunststoff |
150 |
0,50 |
300,0 |
faserverstärkter Kunststoff / Kunststoff |
200 |
0,50 |
400,0 |
faserverstärkter Kunststoff / Kunststoff |
80 |
1,00 |
80,0 |
faserverstärkter Kunststoff / Kunststoff |
100 |
1,00 |
100,0 |
faserverstärkter Kunststoff / Kunststoff |
150 |
1,00 |
150,0 |
faserverstärkter Kunststoff / Kunststoff |
200 |
1,00 |
200,0 |
faserverstärkter Kunststoff / Kunststoff |
100 |
2,50 |
40,0 |
faserverstärkter Kunststoff / Kunststoff |
150 |
2,50 |
60,0 |
faserverstärkter Kunststoff / Kunststoff |
200 |
2,50 |
80,0 |
[0013] Bevorzugt werden Quotienten größer 40, größer 60, Größe 80, größer 100, größer 130,
größer 160, größer 200, größer 250, größer 300, größer 350, größer 400, größer 500
vorgeschlagen.
[0014] Insbesondere bei dem erfindungsgemäßem System sei darauf hingewiesen, dass die Offenbarung
auch ausdrücklich hier Hinterfüllplatten mit einem geringeren Quotienten von Breite
zur Wandstärke von 40 umfasst. Wesentlich bei diesem Aspekt ist, wie auch bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Verwendung, dass die Hinterfüllplatte
in diesem Fall U-förmig gebildet ist und zwischen die Schenkel des U-förmigen Betonfertigteiles,
zum Beispiel dem Kellerlichtschacht oder dem Schachtelement, einsetzbar ist.
[0015] Durch eine besonders dünne Ausführung der Hinterfüllplatte weist diese im Vergleich
zum Stand der Technik ein wesentlich reduziertes Gewicht auf und ist daher deutlich
einfacher und leichter zu montieren. Zur Montage einer erfindungsgemäßen Hinterfüllplatte
wird nunmehr nur noch eine Person benötigt. Darüber hinaus ist eine derart dünne Hinterfüllplatte
auch noch anbringbar, wenn bei der Montage des U-förmigen Betonfertigteils am Gebäude
keine Aussparungen oder Absätze vorgesehen worden sind. Eine erfindungsgemäße Hinterfüllplatte
kann einfach an den vertikalen Wänden des Lichtschachtes, des U-förmigen Betonfertigteils
oder der Gebäudewand befestigt werden, ohne dass Ausnehmungen für einen Formschluss
zwischen U-förmigem Betonfertigteil bzw. Gebäudewand und Hinterfüllplatte benötigt
werden. Die Befestigung der erfindungsgemäßen Hinterfüllplatte kann einfach über kraftschlüssige
Verbindungselemente wie Schrauben und Dübel erfolgen.
[0016] Des Weiteren ist in dem Vorschlag vorteilhafter Weise vorgesehen, dass die Hinterfüllplatte
aus flächigem Metall- oder Kunststoffmaterial, Beton oder faserverstärktem Beton gebildet
ist. In dieser Ausführungsform ist die Hinterfüllplatte beispielsweise aus flächigem
Metallmaterial wie Blech gebildet. Gut geeignet sind generell Blechwerkstoffe auf
Eisenbasis oder auf Kupferbasis. Die Hinterfüllplatte kann auch aus flächigen Kunststoffmaterial
bestehen, welches zum Beispiel durch Strangpressen, Walzen oder Spritzgießen erzeugt
wurde. Grundsätzlich geeignet für eine Hinterfüllplatte sind auch Betonwerkstoffe,
die auch faserverstärkt oder verstärkt durch Metalleinlagen ausgeführt sein können.
[0017] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des Vorschlags ist vorgesehen, dass die Hinterfüllplatte
U-förmig ausgebildet ist, und zwischen zwei Schenkeln ein Mittelstück vorgesehen ist.
In dieser Ausführungsform ist auch die Hinterfüllplatte in der Draufsicht, in Einbaulage
von oben U-förmig ausgebildet. Die U-Form wird hier gebildet durch ein mittig angeordnetes
Mittelstück, an welches beidseitig jeweils ein Schenkel anschließt. In einer bevorzugten
Ausführungsform beträgt der Winkel zwischen dem Mittelstück und den Schenkeln 90°.
Selbstverständlich sind aber auch zu 90° unterschiedliche Winkel zwischen Mittelstück
und Schenkel möglich. Die Breite der Hinterfüllplatte ist als Breite des U definiert,
also der Abstand zwischen den beiden Außenflächen der Schenkel des U. Besonders günstig
an einer U-förmigen Ausführung der Hinterfüllplatte ist, dass die Schenkel der Hinterfüllplatte
bei der Montage flächig auf die Schenkel des U-förmigen Betonfertigteils aufgelegt
und mit diesem verbunden werden können. Dadurch ist eine besonders komfortable Montage
der Hinterfüllplatte möglich.
[0018] Des Weiteren ist vorgesehen, dass sich zwischen den Schenkeln und dem Mittelstück
Biegelinien befinden. In dieser Ausführungsform sind im Grenzbereich zwischen Mittelstück
und Schenkeln Biegelinien angeordnet. Diese Biegelinien ermöglichen eine genaue, schnelle
und einfache Herstellung oder Anpassung der Hinterfüllplatte. Die Biegelinien verlaufen
dort, wo der Winkel, meist ein 90° Winkel, zwischen Mittelstück und Schenkeln entstehen
soll. Durch diese Biegelinien ist es beispielsweise möglich, die Hinterfüllplatte
zunächst aus flachem, planen Material wie Blech auszuschneiden und in diesem planen
Zustand platzsparend zu lagern. Kurz vor Verwendung der Hinterfüllplatte, beispielsweise
auf der Baustelle, wird die Hinterfüllplatte in ihre endgültige U-Form gebogen. Die
Biegelinien geben dabei den Ort an, an dem die Biegung entstehen soll. Durch das vorsehen
der Biegelinien entfällt somit das mühsame Abmessen vor Anbringung der Biegung. Beim
und nach der Biegung entsteht in dem Bereich, wo die Biegelinie angebracht ist ein
Biegeradius zwischen Mittelstück und Schenkeln.
[0019] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass zumindest ein Schenkel
in der Einbausituation oben einen Auflagerand aufweist. In dieser Ausführungsform
ist zumindest an einem Schenkel ein Auflagerand angeordnet, der sich in einem Winkel
von der Außenfläche des Schenkels weg vom Mittelstück der Hinterfüllplatte erstreckt.
Unter Einbausituation ist die Situation zu verstehen, in der die Hinterfüllplatte
an dem U-förmigen Betonfertigteil bestimmungsgemäß angeordnet und befestigt ist. In
der Einbausituation verbindet die Hinterfüllplatte die beiden Schenkel des U-förmigen
Betonfertigteils zumindest teilweise. Üblicherweise verläuft die Oberkante der Hinterfüllplatte
in der Einbausituation bündig mit der Oberkante des U-förmigen Betonfertigteils. Manchmal
ist am oberen Rand des U-förmigen Betonfertigteils ein Absatz vorgesehen, auf welchen
später ein Rost für den Lichtschacht aufgelegt wird. In dieser Ausführungsform verläuft
die Oberkante der Hinterfüllplatte bündig mit diesem Absatz für das Auflegen eines
Rostes. Der oben an zumindest einem Schenkel angeordnete Auflagerand ist dazu vorgesehen,
bei der Montage der Hinterfüllplatte auf einer in Einbaulage nach oben gerichteten
Fläche des U-förmigen Betonfertigteil aufgelegt zu werden. Durch ein Auflegen dieses
Auflagerandes erhält die Hinterfüllplatte bereits die korrekte vertikale Position
zum U-förmigen Betonfertigteil. Dadurch wird die Befestigung der Hinterfüllplatte
deutlich erleichtert, dass sie von selbst in der gewünschten und korrekten Montageposition
verbleibt und so einfach von einer Person in dieser Lage, beispielsweise durch Verschraubung
mit dem U-förmigen Betonfertigteil fixiert werden kann.
[0020] Geschickter Weise ist vorgesehen, dass das Mittelstück in der Einbausituation oben
eine nach außen gerichteten Abwinkelung trägt. In dieser Ausführungsform ist am Mittelstück
eine in Einbausituation zum Gebäude gerichtete Abwinkelung vorgesehen. Diese Abwinkelung
verläuft günstiger Weise in einem 90° Winkel zur zum Gebäude gerichteten Außenfläche
des Mittelstückes. Die Abwinkelung kann einfach durch Abkanten eines Bereiches des
Mittelstücke hergestellt werden. Ebenso ist ein einfaches Herstellen des zuvor beschriebenen
Auflagerandes durch Abkanten eines am Schenkel angeordneten Bereichs möglich. Die
Abwinkelung dient dazu, die Elemente oder das Material, welches durch die Hinterfüllplatte
gegen ein Hineinfallen in den Lichtschacht zurückgehalten werden/wird noch besser
gegen Hineinfallen zu sichern. Die größte Fläche der Abwinkelung verläuft in Einbaulage
horizontal und hält in Kombination mit der Außenfläche des Mittelstückes der Hinterfüllplatte
besonders Füllmaterial wie Kies oder Sand, welches zwischen Gebäude und Hinterfüllplatte
angeordnet ist besonders gut zurück. Gleichzeitig bewirkt die Abwinkelung eine Versteifung
des Mittelstücke gegen Durchbiegung in Längsrichtung. Die Abwinkelung erhöht dabei
das Widerstandsmoment des Mittelstückes gegen Durchbiegung ähnlich wie eine Sicke.
Gleiches gilt für den zuvor beschriebenen Auflagerand, welcher den Schenkel gegen
Durchbiegung versteift.
[0021] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Mittelstück
in der Einbausituation unten eine nach innen vorstehende Tropfkante aufweist. In dieser
Ausführungsform ist am Mittelstück unten eine vom Gebäude wegweisende Tropfkante angeordnet.
Diese Tropfkante kann im 90° Winkel zur vom Gebäude weg gewandten Außenfläche des
Mittelstückes angeordnet sein. Als besonders günstig hat sich jedoch ein Winkel erwiesen,
der größer als 90° ist, beispielsweise ein 120° Winkel. Durch eine solche Anordnung
bzw. Ausrichtung der Tropfkante zur vertikal verlaufenden Fläche des Mittelstückes
wird ein besonders gutes Abtropfen von Regenwasser erreicht. Eine solche Tropfkante
ist besonders hilfreich, wenn das Kellerfenster sehr nahe am Rand des Lichtschachtes,
d.h. in der Nähe der Hinterfüllplatte angeordnet ist. Durch eine Tropfkante wird vermieden,
dass nach unten laufendes Regenwasser auf die Scheibe des Kellerfensters tropft und
dieses verschmutzt. Neben dieser Wirkung bewirkt auch die Tropfkante eine Versteifung
des Mittelstückes gegen Durchbiegung.
[0022] Des Weiteren ist günstiger Weise vorgesehen, dass die Höhen der Schenkel und des
Mittelstücks gleich oder unterschiedlich sind. Es bestehen grundsätzlich zwei Alternativen
für das Verhältnis der Höhen von Schenkel und Mittelstück zueinander Besonders einfach
herzustellen ist eine Hinterfüllplatte, bei der die Höhe des Mittelstücke identisch
zu den Höhen der Schenkel ist. In dieser Ausführungsform kann die Hinterfüllplatte
einfach aus einem Grundmaterial mit konstanter Breite hergestellt und durch Biegen
in die gewünschte U-Form gebracht werden. Eine unterschiedliche Höhe kann günstig
sein, wenn im Lichtschacht wenig Platz für eine Hinterfüllplatte ist. Darüber hinaus
kann Material eingespart werden, wenn die Höhe der Schenkel im Vergleich zur Höhe
des Mittelsstückes reduziert wird. Da die Schenkel hauptsächlich der Fixierung der
Hinterfüllplatte am U-förmigen Betonfertigteil dienen, ist für die Schenkel weniger
Fläche erforderlich als für das Mittelstück. Selbstverständlich kann aber auch die
Höhe des Mittelstückes kleiner als die Höhe der Schenkel ausgeführt sein.
[0023] Vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass das Mittelstück mindestens eine Befestigungsöffnung
aufweist. In dieser Ausführungsform ist in dem Mittelstück zumindest eine Befestigungsöffnung
angeordnet, die der Befestigung der Hinterfüllplatte an der Gebäudewand dient. In
einer einfachen Ausführungsform wird diese Befestigungsöffnung durch eine kreisrunde
Bohrung oder Ausstand zum zur Aufnahme einer Schraube als Befestigungsmittel gebildet.
In einer anderen Ausführungsform kann alternativ oder ergänzend auch in zumindest
einem der Schenkel eine Befestigungsöffnung angeordnet sein.
Die Aufgabe der Erfindung wird ebenfalls gelöst durch ein System, bestehend aus einem
im wesentlichen U-förmigen Betonfertigteil, wie einem Kellerlichtschacht oder einem
Schachtelement und einer Hinterfüllplatte, bevorzugt nach einer der vorhergehend beschriebenen
Ausführungsformen, wobei die Hinterfüllplatte an den Schenkeln des U-förmig Betonfertigteiles
befestigt ist. Ein erfindungsgemäßes System umfasst die Elemente U-förmiges Betonfertigteil
und Hinterfüllplatte. Durch ein erfindungsgemäßes System werden durch das Zusammenspiel
dieser Elemente die Nachteile des Standes der Technik stark verbessert. Im Unterschied
zum Stand der Technik ist die Hinterfüllplatte bei dem erfindungsgemäßen System an
den Schenkeln des U-förmigen Betonfertigteils befestigt. Dadurch ist auch ein nachträgliches
anbringen der Hinterfüllplatte an dem U-förmigen Betonfertigteil jederzeit möglich.
Bauliche Veränderungen, wie Ausnehmungen oder Ausbrüche müssen dafür weder an der
Gebäudewand noch an dem U-förmigen Betonfertigteil vorgenommen werden. Ein erfindungsgemäßes
System ist somit deutlich einfacher an einem Gebäude anzubringen als der Stand der
Technik. Besonders vorteilhaft ist ein erfindungsgemäßes System bei dem die Hinterfüllplatte,
wie zuvor beschrieben, U-förmig ausgeführt ist. Die Schenkel des U der Hinterfüllplatte
können in einfacher Weise auf die Innenflächen der Schenkel des U-förmigen Betonfertigteils
aufgelegt und auf diesen befestigt werden. Ein erfindungsgemäßes System ist aber nicht
auf eine U-förmige Hinterfüllplatte beschränkt. Auch plane oder anders ausgeführte
Hinterfüllplatten können an den Schenkeln des U-förmigen Betonfertigteils angebracht
werden.
[0024] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des Vorschlags ist vorgesehen, dass das System
so ausgestaltet ist, dass die Hinterfüllplatte relativ zum Betonfertigteil in variabler,
auswählbarer Höhen- und/ oder Tiefenlage am Betonfertigteil befestigbar ist. In dieser
Ausführungsform ist die Position der Hinterfüllplatte zum U-förmigen Betonfertigteil
in Einbaulage vertikaler Richtung variabel ausgeführt. Dadurch kann die Lage der Hinterfüllplatte
an die Bausituation insbesondere an die Öffnung in der Gebäudewand individuell angepasst
werden. Durch diese Variabilität der Befestigungshöhe kann diese Anpassung ohne Vorarbeit
direkt und schnell auf der Baustelle vorgenommen werden.
[0025] Des Weiteren ist vorgesehen, dass das U-förmige Betonfertigteil in der Einbausituation
im oberen Bereich an den Schenkeln ohne Aussparungen ausgebildet ist. In dieser Ausführungsform
ist die Anbringung einer Hinterfüllplatte, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt
ist nachträglich nicht möglich. Im Stand der Technik werden eben diese Aussparungen,
die im oberen Bereich der Schenkel des U-förmigen Betonfertigteils an deren zum Gebäude
orientierten Enden angeordnet sind nicht benötigt. Dadurch kann das U-förmigen Betonfertigteil
einfacher gestaltet werden und es werden weniger Varianten für das Betonfertigteil
benötigt, so dass die Herstellkosten sowie die Lager- und Logistikkosten gegenüber
dem Stand der Technik reduziert werden können.
[0026] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass in der Einbausituation
die Hinterfüllplatte nicht über das U-förmige Betonfertigteil, insbesondere die Schenkelenden
des U-förmigen Betonfertigteiles vorsteht. In dieser Ausführungsform ist die Hinterfüllplatte
so ausgeführt und angeordnet, dass sie von der Seite betrachtet in Einbausituation
nicht über die Schenkel des U-förmigen Betonfertigteiles vorsteht. Das U-förmige Betonfertigteil
bildet drei Seiten des Lichtschachtes. Die Länge der Schenkel des U-förmigen Betonfertigteils
erstreckt sich zum einen vom Schenkelende bis zur nach außen, vom Gebäude wegweisenden
Außenfläche des Mittelstücke. Zum anderen definiert die Schenkellänge die Breite des
Lichtschachtes. Die Hinterfüllplatte steht in dieser Ausführungsform nicht über die
vom Mittelstück wegweisenden Schenkelenden in Richtung Gebäude hinaus. Vielmehr schließt
die Hinterfüllplatte entweder bündig mit den Schenkelenden ab oder ist gegenüber den
Schenkelenden in Richtung des Mittelstückes zurückversetzt. Damit unterscheidet sich
das System klar vom Stand der Technik, bei dem die Hinterfüllplatte zumindest über
einen Teil der Schenkelenden des U-förmigen Betonfertigteils hinaus steht. Geschickter
Weise ist vorgesehen, dass in der Einbausituation die Hinterfüllplatte eine Breite
aufweist, die geringer ist als der Außenabstand der Schenkel des U-förmigen Betonfertigteiles,
insbesondere maximal den Innenabstand der Schenkel des U-förmigen Betonfertigteiles
beträgt. Die Breite der Hinterfüllplatte wurde zuvor definiert. Nach dieser Ausführungsform
steht die Hinterfüllplatte nicht über die Außenflächen der Schenkel des U-förmigen
Betonfertigteiles hinaus. Vielmehr ist die Breite der Hinterfüllplatte geringer als
die Abmessung zwischen den Außenflächen der Schenkel des U-förmigen Betonfertigteiles,
der auch als Außenabstand der Schenkel bezeichnet wird. Günstiger Weise ist die Breite
maximal so groß wie der Abstand zwischen den Innenflächen der Schenkel des U-förmigen
Betonfertigteiles. Dadurch lässt sich die Hinterfüllplatte komplett zwischen den Schenkeln
des U-förmigen Betonfertigteiles befestigen.
[0027] Die Aufgabe der Erfindung wird auch gelöst durch die Verwendung einer Hinterfüllplatte
nach einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen für die Verbindung der Schenkel
eines U-förmigen Betonfertigteiles, insbesondere am in Einbausituation oberen Ende
eines als Kellerlichtschacht ausgebildeten Betonfertigteiles. Durch die Verwendung
einer Hinterfüllplatte zur Verbindung der Schenkel eines U-förmigen Betonfertigteiles
wird die Absicherung eines Lichtschachtes gegen das hineinfallen von Material von
der Gebäudeseite aus gegenüber dem Stand der Technik wesentlich vereinfacht. Die bereits
zur Hinterfüllplatte beschriebenen Vorteile gegenüber dem Stand der Technik gelten
analog auch für die Verwendung einer solchen Hinterfüllplatte.
[0028] Die Aufgabe der Erfindung wird ebenfalls gelöst durch ein Verfahren für die Montage
eines U-förmig Betonfertigteiles, wie zum Beispiel einem Kellerlichtschacht an einer
Hauswand, wobei das Betonfertigteil derart an der Hauswand befestigt wird, dass die
Schenkeln des U-förmigen Betonfertigteiles an der Hauswand anliegen und hernach zwischen
den Schenkeln des U-förmig Betonfertigteiles eine Hinterfüllplatte angeordnet und
befestigt wird. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst ein U-förmiges
Betonfertigteil an der Hauswand oder Gebäudewand befestigt. Dabei werden die Schenkelenden
des U-förmigen Betonfertigteiles an die Gebäudewand angelegt und bilden zusammen mit
dieser Gebäudewand den Lichtschacht. Bei diesem ersten Verfahrensschrittmüssen keinerlei
Vorkehrungen für das spätere Anbringen der Hinterfüllplatte getroffen werden. Dieser
erste Schritt kann genauso durchgeführt werden, wie wenn danach keine Hinterfüllplatte
anzuordnen wäre. In einem zweiten Schritt, nach der Befestigung des U-förmigen Betonfertigteils
wird die Hinterfüllplatte zwischen den Schenkeln, genauer gesagt zwischen den Innenflächender
Schenkel des U-förmigen Betonfertigteils angebracht und befestigt und verhindert so
das hineinfallen von Material in den Lichtschacht von der Seite des Gebäudes aus.
[0029] Des Weiteren ist in dem Vorschlag vorteilhafter Weise vorgesehen, dass die Hinterfüllplatte
in der Einbausituation von oben zwischen die Schenkel des U-förmigen Betonfertigteiles
eingeführt wird und dann zwischen den Schenkeln positioniert wird. In dieser Ausführungsform
des Verfahrens wird die Hinterfüllplatte von oben in das U-förmigen Betonfertigteiles
zur Montage eingeführt. Dieses Einführen von oben ist stets möglich, auch wenn wie
erfindungsgemäß definiert, das U-förmigen Betonfertigteil bereits zuvor fest mit der
Gebäudewand verbunden wurde. In einem erfindungsgemäßen Verfahren sind keinerlei Schritte
oder Maßnahmen nötig, die das U-förmige Betonfertigteil oder die Gebäudewand verändern.
Zur Verhinderung, das Material von der Gebäudeseite in den Lichtschacht fällt wird
einfach von oben eine Hinterfüllplatte eingesetzt, positioniert und fixiert. Dieses
ist deutlich einfacher als die aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren. Gleichzeitig
kann dieses Verfahren bequem von einer Person durchgeführt werden, die alle erforderlichen
Schritte alleine und nacheinander ausführen kann.
[0030] Gegenstand der Erfindung ist daher zunächst eine Hinterfüllplatte für den bauseitigen,
teilweisen Anschluss oder Verbindung der Schenkel eines im Wesentlichen U-förmigen
Betonfertigteils wie z.B. einem Kellerlichtschacht oder ähnliches.
[0031] Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Hinterfüllplatte aus flächigem Metallmaterial,
z.B. verzinktem Blech oder ähnlichem gebildet ist.
[0032] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Hinterfüllplatte U-förmig
ausgebildet ist. Die Hinterfüllplatte wird bevorzugt aus einem flächigen Material
ausgestanzt und dann an Biegelinien gebogen, wobei diese Biegelinien bei dem Stanzvorgang
zum Beispiel durch eine Perforierung gebildet werden. Ein solcher Vorgang erlaubt
es Platz zu sparen, da die erfindungsgemäße Hinterfüllplatte dann U-förmig gebogen
wird, wenn sie tatsächlich benötigt wird und dann zum Beispiel im U-förmigen Zustand
voluminöser ist, wie in dem Vorstadium.
[0033] Des Weiteren umfasst die Erfindung ein Betonfertigteil, z.B. ein Kellerlichtschacht
oder Schachtelement, das im Wesentlichen U-förmig ausgebildet ist, mit einer Hinterfüllplatte,
nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Hinterfüllplatte in der Einbausituation
des Betonfertigteils im oberen Bereich oder am Ende des Betonfertigteils die beiden
Schenkel des U-förmigen Betonfertigteils verbindet.
[0034] Des Weiteren umfasst die Erfindung auch die Verwendung einer U-förmig ausgebildeten,
aus flächigem Metallmaterial gebildeten Platte als Hinterfüllplatte für die Verbindung
der Schenkel eines im Wesentlichen U-förmig ausgebildeten Betonfertigteil, z.B. ein
Kellerlichtschacht oder Schachtelement, wodurch in der Bauphase insbesondere vermieden
wird, dass Schüttgut wie Kies oder Sand in dem Spalt zwischen Hauswand und Kellerlichtschacht
in den Kellerlichtschacht gelangt.
[0035] In der Zeichnung ist die Erfindung insbesondere in einem Ausführungsbeispiel schematisch
dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- in einer dreidimensionalen Ansicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
- Fig. 2
- in einem Schnitt ein Detail der Erfindung
- Fig. 3
- in einer dreidimensionalen Ansicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
- Fig. 4
- in einer Draufsicht die Abwicklung der Hinterfüllplatte nach der Erfindung
- Fig. 5a
- in einer dreidimensionalen Ansicht weiteres ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
- Fig. 5b
- in einer Schnittansicht das Ausführungsbeispiel nach Fig. 5a in der Schnittebene Vb.
[0036] In den Figuren sind gleiche oder einander entsprechende Elemente jeweils mit den
gleichen Bezugszeichen bezeichnet und werden daher, sofern nicht zweckmäßig, nicht
erneut beschrieben. Die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sind
sinngemäß auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen
übertragbar. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben,
unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen
und bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Weiterhin können
auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische oder
erfindungsgemäße Lösungen darstellen.
[0037] In Figur 1 und 2 ist die Erfindung schematisch gezeigt. Bei einem Bauwerk 1 befindet
sich vor einer Türöffnung 10 ein Kellerlichtschacht 2. Der Kellerlichtschacht 2 ist
als Betonfertigteil ausgebildet. Der Kellerlichtschacht 2 ist U-förmig ausgebildet,
d.h. seine, dem Bauwerk 1 zugewandte Seite, ist offen. Der Kellerlichtschacht 2 liegt
mit den beiden Schenkeln 20a und 20b des U's an der Wand des Bauwerkes 1, zum Beispiel
dessen Kellerwand 14 auf und ist dort befestigt. Die Kellerwand 14 trägt an ihrer
Außenseite zum Beispiel eine Kellerwandisolierung 12. Bauseits schließt sich auf der
Außenseite der Türöffnung 10 an den Estrich 11 zunächst ein Spalt 15 an, der oftmals
mit einem Bodenmaterial, zum Beispiel Pflastersteinen 16 auszulegen ist. Fundamentmaterial
17, welches zur Einbettung der Pflastersteine 16 dient, zum Beispiel Sand oder Kies,
verbleiben nicht in diesem Spalt 15 sondern rutschen in den Kellerlichtschacht 2 ab.
Der Bodenbelag findet aber in Richtung des Kellerlichtschachtes 2 keine Begrenzung
nach dem Stand der Technik, es sind umständliche Hilfskonstruktionen notwendig.
[0038] Die Erfindung schlägt jetzt hier den Einsatz einer Hinterfüllplatte 3 vor, die in
der Einbausituation, wie sie zum Beispiel in Figur 1 und 2 gezeigt ist, die beiden
offenen Enden der Schenkel 20a und 20b des U-förmig Kellerlichtschachtes 2 verbindet.
Die Höhe der Hinterfüllplatte 3 ist so groß, zum Beispiel 15-40 cm, sodass der Spalt
15 U-förmig geschlossen ist und der untere Teil der Hinterfüllplatte 3 an der Bodenplattenisolierung
18 aufliegt.
[0039] Die Hinterfüllplatte 3 ist dabei entweder mit dem Bauwerk 1, zum Beispiel der Bodenisolierung
18 oder, was bevorzugt ist, mit dem Kellerlichtschacht 2 fest verbunden, zum Beispiel
durch Schrauben, Isolierschrauben, oder Klebstoff.
[0040] In dem Spalt 15 ist eine Dichtung 13 angeordnet, die an ihrem unteren Ende auf der
Bodenplattenisolierung 18 aufliegt und an ihrem oberen Ende zum Beispiel am Türstock
19 endet. In der Einbausituation befindet sich das Füllmaterial 17 auf der Isolierung
13.
[0041] Figur 3 zeigt in eine vergrößerten Darstellung die Hinterfüllplatte 3. Sie ist U-förmig
gebildet, das lange Mittelstück 33, welches in der Einbausituation den Spalt 15 in
Richtung des Kellerlichtschachtes 2 begrenzt, besitzt endseitig zwei rechtwinklig
abstehende Schenkel 30a und 30b. In der Einbausituation liegen diese Schenkel 30a
und 30b auf den Innenseiten der Schenkel 20a und 20b des Kellerlichtschachtes 2 an.
Die Schenkel 30a und 30b besitzen Befestigungsöffnungen 32, um die Hinterfüllplatte
3 an dem Kellerlichtschacht 2 zu befestigen. Die Schenkel 30a und 30b besitzen an
ihrem, in der Einbausituation oberen Ende einen rechtwinklig nach außen abstehenden
Auflagerand 31a und 31b. In der Einbausituation liegen diese Auflageränder 31a und
31b auf den oberen Abschlussflächen 21a und 21b der Schenkel 20a und 20b des Kellerlichtschachtes
2 auf.
[0042] Figur 4 zeigt die Abwicklung der Hinterfüllplatte 3. Auch das Mittelstück 33 besitzt
Befestigungsöffnungen 32. Es ist klar, dass die Hinterfüllplatte zum Beispiel als
Stanz- oder Stanzbiegeteil hergestellt ist, dessen flächiges Metallmaterial zum Beispiel
verzinktes Eisenblech oder Stahlblech mit einer Wandstärke von wenigen Millimetern
ist, die deutlich geringer ist, zum Beispiel kleiner als einem Fünftel oder einem
Zehntel der Wandstärke eines Kellerlichtschachtes 2. Mit 34 sind die beiden Biegelinien
gekennzeichnet, die durch eine Materialschwächung, zum Beispiel Rillung oder Perforierung
gewonnen werden und an welchen dann die beiden Schenkel 30a, 30b rechtwinklig gegenüber
dem Mittelstück 33 hochgebogen werden.
[0043] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Hinterfüllplatte 3 als
Teil, insbesondere als einschlägiges Teil des den Kellerlichtschacht 2 verschließenden
Gitterrostes ist.
[0044] Dabei gehen dann insbesondere die Schenkel 30a und 30b in die Konstruktion des Gitterrasters
auf.
[0045] In der Zeichnung, Fig. 1 ist gezeigt, dass die Schenkel 30a und 30b der Hinterfüllplatte
3 auf der Innenseite der Schenkel 20a und 20b des Kellerlichtschachtes 2 angeordnet
sind, dies beschränkt die Erfindung aber nicht, die Schenkel 30a und 30b der Hinterfüllplatte
3 können auch auf der Außenseite der Schenkel 20a und 20b des Kellerlichtschachtes
2 angeordnet sein. Gleiches gilt auch bei der integralen Kombination der Hinterfüllplatte
3 mit dem Gitterrost.
[0046] Der erfindungsgemäße Vorschlag kann sowohl fertig montiert geliefert werden, also
der Art, dass der Kellerlichtschacht 2 die Hinterfüllplatte 3 bereits trägt. Es ist
aber ebenso möglich, dass die Hinterfüllplatte 3 als Nachrüstartikel vorgehalten wird.
[0047] Um die Stabilität der Hinterfüllplatte 3 zu erhöhen, sind längs verlaufende Sicken
oder Rillen vorgesehen.
[0048] Fig. 5a zeigt in einer dreidimensionalen Ansicht weiteres ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung. In diesem Ausführungsbeispiel wird eine Hinterfüllplatte 1 aus Blech
gezeigt. An dem in Einbausituation nach oben weisenden Rand der Hinterfüllplatte 1
sind drei Abkantungen angebracht. An den nach oben weisenden Enden der beiden Schenkel
20a, 20b sind jeweils ein Auflagerand 31a, 31b angebracht. Diese Auflageränder 31a,
31b nehmen mit ihrer größten Fläche einen Winkel zu den Außenflächen der Schenkel
20a, 20b von 90° ein. Am oberen Rand des Mittelstückes 33 ist im 90° Winkel die Abwinkelung
40 angeordnet. Auf der der Abwinkelung 40 gegenüberliegenden Seite des Mittelstücke
33 ist in Richtung der Schenkel 20a, 20b orientiert die Tropfkante 41 angeordnet.
Die Orientierung von Abwinkelung 40 und Tropfkante 41 zum Mittelstück 33 ist auch
in Fig. 5b zu sehen. Alle Abkantungen (Auflageränder 31a, 31b, Abwinkelung 40, Tropfkante
41 sind in einfacher Weise dadurch herzustellen, dass zunächst eine plane Abwicklung
der Hinterfüllplatte 1 vorbereitet wird, an der die entsprechenden Flächen für die
Abkantungen angeordnet sind. Anschließend werden die beiden Schenkel 20a, 20b sowie
alle Abhandlungen gegenüber dem Mittelstück 33 verbogen, oder anders bezeichnet abgekantet.
Im Mittelstück 33 sind insgesamt drei Befestigungsöffnungen 42 angeordnet, die der
Anbringung der Hinterfüllplatte 1 an der Gebäudewand dienen. Die Befestigung öffnen
42 sind in etwa in der Mitte der Höhe des Mittelstückes angeordnet. Selbstverständlich
können die Befestigungsöffnungen 42 auch auf anderer Höhe angeordnet werden. In den
Schenkeln 20a, 20b sind die Befestigungsbohrungen 32 vorgesehen, die der Befestigung
der Schenkel 20a, 20b an den Schenkeln des Betonfertigteils (2). Es sind jeweils drei
Befestigungsbohrungen 32 übereinander angeordnet. Dadurch kann die Hinterfüllplatte
1 bequem in verschiedenen Höhen befestigt relativ zum Betonfertigteil (2) befestigt
werden.
[0049] Fig. 5b zeigt in einer Schnittansicht das Ausführungsbeispiel nach Fig. 5a in der
Schnittebene Vb. In dieser Schnittansicht ist zu sehen, dass die Abwinkelung 40 vom
Mittelstück 33 aus betrachtet nach links orientiert, die Tropfkante 41 dagegen nach
rechts orientiert ist. Abwinkelung 40 und Tropfkante 41 sind somit an gegenüberliegenden
Rändern des Mittelstückes 33 angebracht und in eine zueinander entgegengesetzte Richtung
orientiert. In Fig. 5b ist deutlich zu sehen, dass Abwinkelung 40 und Tropfkante 41
eine Erhöhung des Widerstandsmomentes der geschnittenen Fläche bewirken und somit
die Biegesteifigkeit des Mittelstückes 3 signifikant gegenüber einer planen Ausführung
erhöhen.
[0050] Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche sind ohne Präjudiz
für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
[0051] Sollte sich hier bei näherer Prüfung, insbesondere auch des einschlägigen Standes
der Technik, ergeben, dass das eine oder andere Merkmal für das Ziel der Erfindung
zwar günstig, nicht aber entscheidend wichtig ist, so wird selbstverständlich schon
jetzt eine Formulierung angestrebt, die ein solches Merkmal, insbesondere im Hauptanspruch,
nicht mehr aufweist. Auch eine solche Unterkombination ist von der Offenbarung dieser
Anmeldung abgedeckt.
[0052] Es ist weiter zu beachten, dass die in den verschiedenen Ausführungsformen beschriebenen
und in den Figuren gezeigten Ausgestaltungen und Varianten der Erfindung beliebig
untereinander kombinierbar sind. Dabei sind einzelne oder mehrere Merkmale beliebig
gegeneinander austauschbar. Diese Merkmalskombinationen sind ebenso mit offenbart.
[0053] Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere
Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen
Unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines
selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche
zu verstehen.
[0054] Merkmale, die nur in der Beschreibung offenbart wurden oder auch Einzelmerkmale aus
Ansprüchen, die eine Mehrzahl von Merkmalen umfassen, können jederzeit als von erfindungswesentlicher
Bedeutung zur Abgrenzung vom Stande der Technik in den oder die unabhängigen Anspruch/Ansprüche
übernommen werden, und zwar auch dann, wenn solche Merkmale im Zusammenhang mit anderen
Merkmalen erwähnt wurden beziehungsweise im Zusammenhang mit anderen Merkmalen besonders
günstige Ergebnisse erreichen.
1. Hinterfüllplatte, welche im Einbauzustand zwischen den Schenkeln eines im Wesentlichen
U-förmigen Betonfertigteils, wie z. B. einem Kellerlichtschacht oder ähnlichem angeordnet
ist, wobei die Hinterfüllplatte eine Breite und eine Wandstärke aufweist und der Quotient
aus Breite zu Wandstärke größer 40, insbesondere größer 60, bevorzugt größer 80 ist.
2. Hinterfüllplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterfüllplatte aus flächigem Metall- oder Kunststoffmaterial, Beton oder faserverstärktem
Beton gebildet ist.
3. Hinterfüllplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterfüllplatte U-förmig ausgebildet ist, und zwischen zwei Schenkeln (30a,
30b) ein Mittelstück (33) vorgesehen ist und/oder sich zwischen den Schenkeln (30a,
30b) und dem Mittelstück (33) Biegelinien befinden.
4. Hinterfüllplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Schenkel (30a, 30b) in der Einbausituation oben einen Auflagerand (31a,
31b) aufweist.
5. Hinterfüllplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittelstück (33) in der Einbausituation oben eine nach außen gerichteten Abwinkelung
(40) trägt und/oder das Mittelstück (33) in der Einbausituation unten eine nach innen
vorstehende Tropfkante (41) aufweist.
6. Hinterfüllplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhen der Schenkel (30a, 30b) und des Mittelstücks (33) gleich oder unterschiedlich
sind.
7. Hinterfüllplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittelstück (33) und/oder die Schenkel (30a, 30b) je mindestens eine Befestigungsöffnung
(42) aufweist/aufweisen.
8. System, bestehend aus einem im Wesentlichen U-förmig Betonfertigteil (2), wie einem
Kellerlichtschacht oder einem Schachtelement und einer Hinterfüllplatte (1), bevorzugt
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Hinterfüllplatte (1) an den Schenkeln
des U-förmig Betonfertigteiles (2) befestigt ist.
9. System nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das System so ausgestaltet ist, dass die Hinterfüllplatte (1) relativ zum Betonfertigteil
(2) in variabler, auswählbarer Höhen- und/ oder Tiefenlage am Betonfertigteil (2)
befestigbar ist.
10. System nach einem der Ansprüche 8 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das U-förmige Betonfertigteil (2)in der Einbausituation im oberen Bereich (43) an
den Schenkeln (20a, 20b) ohne Aussparungen ausgebildet ist.
11. System nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in der Einbausituation die Hinterfüllplatte (1) nicht über das U-förmige Betonfertigteil
(2), insbesondere die Schenkelenden des U-förmigen Betonfertigteiles (2) vorsteht.
12. System nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass in der Einbausituation die Hinterfüllplatte (1) eine Breite aufweist, die geringer
ist als der Außenabstand der Schenkel des U-förmigen Betonfertigteiles, insbesondere
maximal den Innenabstand der Schenkel des U-förmigen Betonfertigteiles (2) beträgt.
13. Verwendung einer Hinterfüllplatte (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis
7 für die Verbindung der Schenkel eines U-förmigen Betonfertigteiles (2), insbesondere
am in Einbausituation oberen Ende eines als Kellerlichtschacht ausgebildeten Betonfertigteiles
(2).
14. Verfahren für die Montage eines U-förmig Betonfertigteiles (2), wie zum Beispiel einem
Kellerlichtschacht an einer Hauswand, wobei das Betonfertigteil (2) derart an der
Hauswand befestigt wird, dass die Schenkeln des U-förmigen Betonfertigteiles (2) an
der Hauswand anliegen und hernach zwischen den Schenkeln des U-förmig Betonfertigteiles
(2) eine Hinterfüllplatte (1) angeordnet und befestigt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14 dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterfüllplatte (1) in der Einbausituation von oben zwischen die Schenkel des
U-förmigen Betonfertigteiles (2) eingeführt wird und dann zwischen den Schenkeln positioniert
wird.