TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schleif- und Poliermaschine zum Schleifen und/oder
Polieren von Werkstücken in optischer Qualität, insbesondere von Linsen, entsprechend
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Neben der Bearbeitung von Linsen sollen auch
komplexe optische Bauteile sowie Formeinsätze mit der Maschine bearbeitbar sein.
STAND DER TECHNIK
[0002] Für die Durchführung komplexer Bearbeitungsabläufe sind bisher eine oder auch mehrere
Schleif- und Poliermaschinen mit einer Mehrzahl genau laufender Werkzeuge erforderlich.
Neben einspindeligen Maschinen sind auch solche Maschinen bekannt, die mehrere Bearbeitungsspindeln
verwenden und auch Werkzeugwechsler, mit denen die Bearbeitungswerkzeuge automatisch
eingewechselt werden können.
[0003] Bei einer solchen bekannten Maschine (
DE 100 29 967 A1) zur Bearbeitung von optischen Werkstücken sind die Werkstückspindeln in einem Joch
angeordnet, während zwei Werkzeugspindeln entsprechend dem sogenannten Gantry-Konzept
in einem Portalaufbau oberhalb des Jochs mit drei zueinander senkrecht verfahrbaren
Linearachsen angeordnet sind. Für das Verschwenken des Jochs wird hierbei ein Torque-Motor
verwendet, der Winkeleinstellungen mit hoher Präzision ermöglicht. Der hohe maschinenbautechnische
Aufwand hierfür verhindert jedoch eine kostengünstige Herstellung dieser Maschine.
Darüber hinaus verursacht die Verwendung eines Werkzeugwechslers mechanische Schnittstellen
zwischen Werkzeugen und Werkzeugspindeln, so daß die Werkzeugspindeln komplexe integrierte
Spannsysteme benötigen. Mit diesen Schnittstellen ist jedoch die Erzielung der für
die hochgenaue Schleifbearbeitung erforderlichen Reproduzierbarkeit bezüglich des
Rundlaufs und des Planlaufs der Werkzeuge angesichts der gewünschten Genauigkeiten
von etwa einem Mikrometer schwierig.
[0004] Bekannt sind auch Kombinationswerkzeuge (
DE 197 37 217 A1), bei denen zum Herstellen polierfähiger Linsen mittels Grob- und Feinschleifen zwei
Topfschleifwerkzeuge koaxial und axial verschiebbar zueinander angeordnet sind. Hierbei
ist jedoch der Werkzeugdurchmesser eingeschränkt und sowohl die Steifigkeit der Anbindung
an die Spindel als auch der Rundlauf der Schleiflippen ist verbesserungsbedürftig.
Auch das axiale Verschieben der Werkzeuge zueinander ist wegen der Beladung des Kühlmittels
mit Glasabrieb störanfällig.
[0005] Bei einem weiteren bekannten Verfahren mit zugeordneter Vorrichtung (
DE 197 51 750 A1) sind drei oder mehrere Schleifspindeln und ggf. Meßstationen parallel zueinander
und nebeneinander auf einem gemeinsamen Schlitten angeordnet. Die Anzahl der Spindeln,
der Aufwand zur Steuerung der Spindeln, der erstmalige Rüstaufwand, die Folgejustagen
sowie der konstruktiv bedingte erhöhte Platzbedarf dieses Konzepts führt zu beträchtlichen
Gesamtkosten.
[0006] Eine Schleif- und Poliermaschine der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen
Gattung wurde von der Loh Optikmaschinen AG, Wetzlar, unter der Bezeichnung "Toromatic-2
SL" entwickelt. Diese nach dem "Swing-Spindel-Konzept" arbeitende Maschine besitzt
eine Werkzeugspindel mit je einem an den Spindelenden angeflanschten Fräs- bzw. Schleifwerkzeug.
Um das jeweilige Werkzeug mit dem Werkstück in Eingriff bringen zu können, ist die
Spindel revolverkopfartig um ihre rechtwinklig zur Spindel angeordnete Schwenkachse
schwenkbar und in diesen den zwei Werkzeugen zugeordneten Rastpositionen fixierbar.
Zur Winkelverstellung der Werkzeugspindel bezüglich der Werkstückspindel ist bei dieser
Maschine eine zusätzliche Einrichtung vorgesehen, die aus einem um eine weitere Achse
drehbaren Schwenkkopf besteht, der mit einem zusätzlichen Hydraulikantrieb versehen
ist. Am Schwenkkopf ist mit Abstand zu dessen Drehachse die Schwenkachse des die Werkzeugspindel
lagernden Spindelgehäuses angeordnet. Diese Anordnung erfordert somit zwei verschiedene
Antriebe zum 180°-Verschwenken der Werkzeugspindel einerseits und zum Winkelpositionieren
der Werkzeugspindel bezüglich der Werkstückspindel andererseits.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hochgenau arbeitende und kompakt bauende
Schleif- und Poliermaschine der eingangs angegebenen Gattung bereitzustellen, die
es auf einfache und kostengünstige Weise ermöglicht, mehrere Schleif- und Polierwerkzeuge
einzusetzen.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Schleif- und Poliermaschine
gelöst. Vorteilhafte oder zweckmäßige Weiterbildungen der Maschine sind in den Unteransprüchen
angegeben und werden nachfolgend ebenfalls näher beschrieben.
[0009] Gemäß dem Patentanspruch 1 ist die Schleif- und Poliermaschine ausgehend von der
im Oberbegriff angegebenen Ausbildung erfindungsgemäß durch die Merkmale gekennzeichnet,
daß die im Oberbegriff bezeichnete Einrichtung aus einem an der Schwenkachse angeordneten
Antrieb besteht, mittels dessen die Werkzeugspindel um die Schwenkachse sowohl für
den gewünschten Werkzeugeingriff verschwenkbar als auch in beliebige definierte Winkelpositionen
bezüglich der Werkstückspindel verdrehbar ist.
[0010] Nach dem Grundgedanken der Erfindung werden die bei dem im Oberbegriff des Anspruchs
1 angegebenen einschlägigen Stand der Technik vorhandenen zwei Achsen, nämlich die
dem Werkzeugwechsel dienende Schwenkachse und die der Einstellung definierter Winkelpositionen
zwischen Werkzeugspindel und Werkstückspindel dienende Drehachse zu einer einzigen
gemeinsamen Schwenk-/Drehachse vereinigt. Die Werkzeugspindel mit dem jeweils zum
Einsatz gelangenden Werkzeug kann in beliebige Winkelpositionen sowohl statisch als
auch dynamisch gedreht werden. Für beide Funktionen, nämlich Werkzeugwechsel-Verschwenkung
als auch Drehbewegungen zur Veränderung der Winkelpositionen zwischen Werkzeugspindel
und Werkstückspindel wird nur ein Antrieb eingesetzt.
[0011] Vorzugsweise ist der Antrieb, wie im Anspruch 2 angegeben ist, ein gleichachsig mit
der Schwenkachse angeordneter Torque-Motor, dessen Rotor über eine Schwenkwelle mit
dem Spindelgehäuse fest verbunden ist. Auf diese Weise wird nicht nur ein kompakter
Direktantrieb für das Spindelgehäuse erzielt, sondern es werden hochpräzise Winkelpositionierungen
ermöglicht.
[0012] Die erfindungsgemäße Schleif- und Poliermaschine kann in einfachster Bauweise mit
nur einer Werkzeugspindel ausgerüstet sein. Es können entsprechend Anspruch 3 vorteilhaft
aber auch mehrere Werkzeugspindeln, beispielsweise zwei Werkzeugspindeln, parallel
zueinander im Spindelgehäuse vorgesehen sein, wodurch die Vielseitigkeit der erfindungsgemäßen
Maschine bezüglich der an den Werkzeugspindeln eingesetzten unterschiedlichen Werkzeuge
und dementsprechend bearbeitbaren unterschiedlichen Werkstückgeometrien / Werkstoffe
erhöht wird.
[0013] Jedenfalls ist die Anordnung vorzugsweise so getroffen, daß die Schwenkachse (im
wesentlichen) durch den Massenschwerpunkt des Spindelgehäuses unabhängig von der Anzahl
der Werkzeugspindeln verläuft, wie aus Anspruch 4 hervorgeht. Auf diese Weise läßt
sich das Spindelgehäuse mit den daran gelagerten Werkzeugspindeln schwenken und in
definierte Winkelpositionen gleichförmig drehen, ohne daß dabei störende durch einen
exzentrischen Massenschwerpunkt erzeugte Massenmomente zu überwinden sind.
[0014] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann entsprechend Anspruch 5 am Spindelgehäuse
seitlich außen wenigstens ein Funktionselement zur Erfassung der Werkstückgeometrie
oder für die Werkstückhandhabung angebracht sein. Auf diese Weise können Messungen
der Werkstückgeometrie unmittelbar vor, während oder nach verschiedenen Bearbeitungsstufen
gewissermaßen in situ durchgeführt und erforderliche Korrekturen automatisch von der
CNC-Steuerung berücksichtigt werden. Zur Erfassung der Werkstückgeometrie kann als
Funktionselement gemäß Anspruch 6 ein Meßtaster am Spindelgehäuse angebracht sein,
oder gemäß Anspruch 7 ein Ringsphärometer unter Zwischenlage einer gummielastisch-flexiblen
Schicht zur Messung von Radien an Werkstücken. Durch die Schwenkbarkeit des Spindelgehäuses
und damit des Meßtasters bzw. des Sphärometers ist es möglich, diese Funktionselemente
in Normalrichtung auf jeden beliebigen Ort des Werkstücks aufzusetzen, wodurch Fehlmessungen,
die durch schräges Antasten entstehen können, sicher vermieden werden.
[0015] Anstelle eines mechanischen Meßtasters als Funktionselement zum Erfassen der Linsendicke
und Linsenkontur kann auch ein berührungslos arbeitendes Meßsystem eingesetzt werden,
beispielsweise ein pneumatisch mittels Staudruck (Pralldüse) arbeitendes System. Auch
ein optisches Meßsystem kann als Funktionselement eingesetzt werden. Geeignete optische
Meßsysteme sind z.B. Laser-Autofocus, Laser-Triangulations- oder interferometrisch
messende Systeme.
[0016] Für die Werkstückhandhabung kann entsprechend Anspruch 8 ein Ladearm mit Sauger oder
Greifer als Funktionselement am Spindelgehäuse angebracht werden. Auch mehrere unterschiedliche
Funktionselemente können an verschiedenen Stellen seitlich außen am Spindelgehäuse
angebracht sein, wie aus Anspruch 9 hervorgeht.
[0017] Die vorhandenen CNC-Achsen, mit denen das Spindelgehäuse linear bewegt und geschwenkt
werden kann, werden bei der Werkstückhandhabung so verwendet, daß Werkstücke z.B.
aus einem Werkstückmagazin in das Aufnahmefutter der Werkstückspindel transportiert
werden und umgekehrt. Die Schwenkmöglichkeit des Spindelgehäuses kann darüber hinaus
auch dafür genutzt werden, ein Werkstück zu wenden, was eine Zweiseitenbearbeitung
ermöglicht. Auch können damit automatisierte Werkzeugprofilmessungen oder Justierungen
an Meßtastern oder Justierhilfselementen vorgenommen werden, die an beliebiger Stelle
im Aktionsbereich des Spindelgehäuses maschinenfest angeordnet sind, z.B. auch über
Kopf entgegengesetzt zur Werkstückspindel. Mehrere Meßstationen können im Aktionsbereich
des Spindelgehäuses vorgesehen werden, ohne die Baugröße der Maschine wesentlich zu
vergrößern.
[0018] Die Erfindung ermöglicht eine besonders vorteilhafte zentrale Kühlmittelzufuhr direkt
in das Innere der verwendeten Werkzeuge. Hierzu ist gemäß Anspruch 10 vorgesehen,
daß die Werkzeugspindel mit einem im wesentlichen über ihre Länge durchgehenden Zentralrohr
versehen ist, das beiderseits mit Innenausnehmungen der Werkzeuge zur Kühlmittelzufuhr
durch das Werkzeug hindurch in Verbindung steht, wobei auf der von dem aktiven Werkzeug
abgewandten Seite der Werkzeugspindel eine Kühlmitteldüse positionierbar ist. Hierzu
ist gemäß Anspruch 11 am Spindelgehäuse ein Düsenhalter mittels eines pneumatischen
oder elektrischen Schwenkantriebs angebracht, der dafür sorgt, daß die Düse von oben
her Kühlmittel durch das inaktive Werkzeug hindurch zuführen kann.
[0019] Das erfindungsgemäße Konzept ermöglicht es, mit im Vergleich zum Stand der Technik
wesentlich geringerem konstruktiv-technischen Aufwand kostengünstig mehr Werkzeuge
als in allen bisherigen Ausführungsformen präzise und genau laufend mit dem Werkstück
in Eingriff zu bringen, um so eine große Anzahl komplexer Oberflächen und Bauelemente
unter weitgehender Vermeidung von Sonderwerkzeugen zu bearbeiten. Das erfindungsgemäße
Konzept ermöglicht die Durchführung aller üblichen Schleif- und Polierverfahren, wie
Drehumfangsquer- oder -längsschleifen und -polieren, Außenrundschleifen und -polieren,
Topfschleifen oder Stirnschleifen und -polieren. Beim Polieren können neben Werkzeugen
für spezielle Linsengeometrien insbesondere Standard-Polierwerkzeuge mit unterschiedlichen
sogenannten Poliergründen zur Vor- und Feinpolitur eingesetzt werden.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0020] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand der Ausführungsbeispiele
darstellenden, teilweise schematischen Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1
- die erfindungsgemäße Schleif- und Polier-maschine in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 2
- die abgebrochen dargestellte Vorderansicht der Maschine,
- Fig. 3
- die abgebrochen dargestellte Draufsicht auf die Maschine,
- Fig. 4
- eine Schnittansicht entsprechend der Schnittverlaufslinie IV-IV in Fig. 3,
- Fig. 5
- die Vorderansicht eines Werkzeugspindelgehäuses mit zusätzlich angebrachten Funktionselementen,
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht eines Werkzeugspindelgehäuses mit Düsenhalter für die
Positionierung von Kühlmitteldüsen,
- Fig. 7
- die Vorderansicht eines Spindelgehäuses, das mit einer Werkzeugspindel ausgerüstet
ist, und zweier Werkstückspindeln,
- Fig. 8 bis 11, 14 und 15
- jeweils die Vorderansicht eines Spindelgehäuses, das mit zwei Werkzeugspindeln ausgerüstet
ist, und zweier Werkstückspindeln, wobei unterschiedliche Bearbeitungsvorgänge dargestellt
sind, und
- Fig. 12 und 13
- jeweils die Vorderansicht eines Spindelgehäuses, das mit zwei Werkzeugspindeln ausgerüstet
ist, und zweier Werkstückspindeln, wobei ein Meßtaster in zwei unterschiedlichen Positionen
am Werkstück dargestellt ist.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0021] Fig. 1 zeigt eine CNC-geregelte Schleif- und Poliermaschine 10 insbesondere zur Bearbeitung
optischer Linsen in einem rechtwinkligen kartesischen Koordinatensystem, in welchem
der Buchstabe x die Breitenrichtung, der Buchstabe y die Längenrichtung und der Buchstabe
z die Höhenrichtung der Maschine 10 bezeichnet.
[0022] Die Maschine 10 besitzt ein Maschinengestell 11, das aus einem monolithischen Block
aus Polymerbeton geformt ist. An der Vorderseite der Maschine sind zwei Führungsschienen
12, die sich in der vertikalen Höhenrichtung z parallel zueinander erstrecken, am
Maschinengestell 11 befestigt. An den Führungsschienen 12 ist ein Z-Schlitten 13,
der durch zugeordnete CNC-Antriebs- und Steuerelemente (nicht gezeigt) in beiden Richtungen
einer Z-Achse CNC-lagegeregelt verstellbar ist, über Führungswagen verschiebbar gelagert.
[0023] Am Z-Schlitten 13 sind zwei parallel zueinander angeordnete Werkstückspindeln 14
und 15 vorgesehen, die jeweils bezüglich ihrer Drehachsen CNC-winkelpositionsgeregelt
sind. Im gezeigten Beispiel ist an der Werkstückspindel 14 eine Spannzange 16 angebracht,
welche eine Linse 17 zur Bearbeitung einspannt. Die andere Werkstückspindel 15 ist
im gezeigten Beispiel mit einem Vakuumfutter 18 zur Werkstückhalterung ausgerüstet.
[0024] Auf der Oberseite der Maschine 10 sind zwei Führungsschienen 19, die sich in der
horizontalen Breitenrichtung x parallel zueinander erstrecken, am Maschinengestell
11 befestigt. Die beiden Führungsschienen 19 sind durch Endanschläge 20 begrenzt.
An den Führungsschienen 19 ist ein X-Schlitten 21 über Führungswagen verschiebbar
geführt, der durch einen Linearmotor in beiden Richtungen einer X-Achse CNC-lagegeregelt
verstellbar ist. Das Primärteil 22 des Linearmotors ist am X-Schlitten 21 befestigt,
während das Sekundärteil 23 zwischen den Führungsschienen 19 am Maschinengestell 11
angeordnet ist. Am X-Schlitten 21 sind den Endanschlägen 20 zugeordnete Gummipuffer
24 befestigt.
[0025] Auf dem X-Schlitten 21 sind zwei Führungsschienen 25, die sich in der horizontalen
Längenrichtung y parallel zueinander erstrecken, befestigt, wie aus Fig. 1 in Verbindung
mit Fig. 3 hervorgeht. An den Führungsschienen 25 ist ein Antriebsmotor 26 über Führungswagen
verschiebbar geführt, der durch einen weiteren Linearmotor, vom dem aus Fig. 3 lediglich
das zwischen den Schienen 25 am X-Schlitten 21 befestigte Sekundärteil 27 ersichtlich
ist, in beiden Richtungen einer Y-Achse CNC-lagegeregelt verstellbar ist. Der Antriebsmotor
26 bildet auf noch zu beschreibende Weise eine Schwenkeinrichtung für ein oberhalb
der Werkstückspindeln 14 und 15 angeordnetes, ebenfalls noch näher zu beschreibendes
Spindelgehäuse 28. Die Bezugszahl 29 bezeichnet eine horizontale Schwenkachse für
das Spindelgehäuse 28.
[0026] Bei dem in den Fig. 1 bis 4 gezeigten Ausführungsbeispiel sind in dem Spindelgehäuse
28 zwei parallel zueinander angeordnete Werkzeugspindeln 30 und 31 vorgesehen, die
drehzahlgesteuert durch z.B. jeweils einen Torque-Motor drehend antreibbar sind. Beide
Werkzeugspindeln 30, 31 sind an beiden Enden zur gleichachsigen Aufnahme jeweils eines
Werkzeugs ausgebildet, um jeweils eines der beiden Werkzeuge für einen Eingriff mit
einem Werkstück bereitzustellen. Im Ausführungsbeispiel sind an der Werkzeugspindel
30 eine Topfscheibe 32 und eine Kombinationstopfschleifscheibe 33 angebracht. Auch
an der Werkzeugspindel 31 sind eine Topfscheibe 34 und eine Kombinationstopfschleifscheibe
35 angebracht, jedoch mit unterschiedlicher Dimensionierung. Bei Ausführung der Maschine
10 als Polier- oder Feinschleifmaschine können statt dessen formgebundene Polierwerkzeuge
belegt mit z.B. PUR-Folie als Poliergrund oder mit Diamant-Pellets belegte Feinschleifwerkzeuge
eingesetzt werden.
[0027] Der Antriebsmotor 26 ist ein gleichachsig mit der Schwenkachse 29 angeordneter, in
der Drehwinkelstellung CNC-geregelter Torque-Motor, der in Fig. 4 im Längsschnitt
dargestellt ist. Der Rotor 36 des Motors 26 ist an einer Schwenkwelle 37 angebracht,
die über einen Zwischenflansch 38 fest mit dem Spindelgehäuse 28 verbunden ist (beispielsweise
mittels hier nicht dargestellter Schrauben). Die Schwenkwelle 37 ist über zwei voneinander
beabstandete Wälzlager 39 in einem Gehäuse 40 drehbar und axial unverschiebbar gelagert.
Der konzentrisch zum Rotor 36 des Motors 26 angeordnete Stator 41 ist im Gehäuse 40
drehfest befestigt.
[0028] Von den beiden übereinstimmend ausgebildeten Werkzeugspindeln 30 und 31, die parallel
zueinander im Spindelgehäuse 28 vorgesehen sind, ist in Fig. 4 die Werkzeugspindel
31 im Längsschnitt dargestellt. Die Werkzeugspindel 31 ist über zwei voneinander beabstandete
Wälzlager 42 drehbar und axial unverschiebbar im Spindelgehäuse 28 gelagert. An der
Werkzeugspindel 31 befindet sich der Rotor 43, und im Gehäuse 28 der den Rotor 43
konzentrisch umgebende Stator 44 des Torque-Motors. An beiden Enden der Werkzeugspindel
31 sind Hydrodehnfutter 45 vorgesehen, um die Schäfte 46 und 47 der in Zylinderbohrungen
48 bzw. 49 der Werkzeugspindel 31 eingesetzten Werkzeuge 34 bzw. 35 einzuspannen.
[0029] Die Werkzeugspindel 31 ist mit einem im wesentlichen über ihre Länge durchgehenden
Zentralrohr 50 versehen, das beiderseits mit Innenausnehmungen 51 bzw. 52 der Werkzeuge
34 bzw. 35 abgedichtet durch Radialwellendichtringe 53 bzw. 54 in Verbindung steht.
Diese Anordnung dient der Kühlmittelzufuhr zu dem jeweils aktiven Werkzeug von innen
durch das Werkzeug hindurch (Fig. 6).
[0030] Wie aus den Zeichnungen, z.B. aus Fig. 2, hervorgeht, ist die Lage der Schwenkachse
29 bezüglich des Spindelgehäuses 28 so gewählt, daß sie etwa durch den Massenschwerpunkt
des Spindelgehäuses 28 verläuft. Bei der gezeigten Anordnung von zwei Werkzeugspindeln
30 und 31 befindet sich der Massenschwerpunkt etwa mittig zwischen den beiden Spindeln
30, 31.
[0031] Am Spindelgehäuse 28 kann seitlich außen wenigstens ein Funktionselement zur Erfassung
der Werkstückgeometrie oder für die Werkstückhandhabung angebracht sein. Wie beispielsweise
in den Fig. 12 und 13 gezeigt ist, kann es sich bei dem Funktionselement um einen
Meßtaster 55 handeln. Zur Messung von Radien an Werkstücken kann als Funktionselement
ein Ringsphärometer 56 seitlich außen am Spindelgehäuse 28 befestigt sein (Fig. 5).
Geeignet sind Sphärometer nach DIN 58724. Wie in Fig. 5 gezeigt ist, wird das Sphärometer
56 unter Zwischenlage einer gummielastisch-flexiblen Schicht, d.h. einer Platte 57
am Spindelgehäuse 28 montiert, um eine bessere Anpassung des Meßrings an die Linse
zu erzielen. Das Sphärometer 56 ist mittels eines winkelförmigen Halters 58 am Spindelgehäuse
28 befestigt. Wie weiterhin aus Fig. 5 hervorgeht, ist am Halter 58 in Verbindung
mit dem Ringsphärometer 56 ein Meßsystem angebracht, bestehend hier aus einem inkrementalen
Meßtaster 55' (z.B. der Baureihe MT 12 des Herstellers Heidenhain), dessen Tastspitze
59 aus dem Meßring des Sphärometers 56 vorsteht. Das Meßsystem ist durch eine geeignete
Abdeckung (nicht dargestellt) gegen Schmutz und Kühlmittel geschützt.
[0032] Ein der Werkstückhandhabung dienendes Funktionselement ist ebenfalls in Fig. 5 dargestellt.
Hierbei handelt es sich um einen Ladearm 60, bestehend aus einem Distanzstück 61 und
einem Pneumatikzylinder 62 mit Kolbenstange 63, an derem freien Ende ein Sauger 64
angebracht ist. Die Arbeitsweise dieses Funktionselements ist z.B. wie folgt: Der
Sauger 64 wird über das Werkstück in der Werkstückspindel 14 gefahren. Sodann wird
der Sauger 64 mittels des Pneumatikzylinders 62 nach unten gefahren, während die Werkstückspindel
14 nach oben gefahren wird. Der Sauger 64 kann jetzt die Linse 17 ansaugen, die Spannzange
16 wird geöffnet und die Linse 17 vom Sauger 64 übernommen. Danach wird der Sauger
64 nach oben gefahren, um die Linse 17 zunächst zwischenzulagern, damit sie von einem
externen Ladesystem (nicht gezeigt) wieder übernommen werden kann. Dieses besitzt
einen um 180° schwenkbaren Sauger, der die Linse 17 wendet und sie gewendet erneut
in eines der Werkstückfutter einlegen kann.
[0033] Wie Fig. 5 veranschaulicht können mehrere unterschiedliche Funktionselemente an verschiedenen
Stellen seitlich am Spindelgehäuse 28 angebracht sein.
[0034] Für die Zuführung eines Kühlmittels zu dem jeweils im aktiven Eingriff befindlichen
Werkzeug kann am Spindelgehäuse 28 ein Düsenhalter 69 mittels eines in Fig. 6 schematisch
gezeigten pneumatischen oder elektrischen Schwenkantriebs 66 angebracht sein. An dem
Düsenhalter 69 sind zwei Düsen 65 im Abstand der beiden Werkzeugspindeln 30, 31 befestigt,
die einen dünnen, wenig divergierenden Strahl erzeugen. Nach genauem Einschwenken
des Düsenhalters 69 in die in Fig. 6 gezeigte Position wird die oberhalb der aktiven
Werkzeugspindel befindliche Düse 65 mit Kühlmittel beschickt, so daß der Kühlmittelstrahl
durch das Zentralrohr 50 der jeweiligen Spindel hindurch in das Zentrum des in aktiven
Eingriff befindlichen Werkzeugs gelangt. Mittels des Schwenkantriebs 66 kann der Düsenhalter
69 wahlweise bezüglich des Spindelgehäuses 28 in der in Fig. 6 dargestellten Relativstellung
(oder einer bezüglich dieser Stellung um 180° gedrehten Relativstellung) festgehalten
werden, so daß sich der Düsenhalter 69 mit dem Spindelgehäuse 28 mitbewegt, oder bezüglich
des Spindelgehäuses 28 verdreht werden, etwa um 90°, um z.B. einen Werkzeugwechsel
zu ermöglichen.
[0035] Die Fig. 7 zeigt die einfachste Ausführungsform der Erfindung mit nur einer Werkzeugspindel
30, an deren beiden Enden mittels Hydrodehnfutter (45 in Fig. 4) jeweils eine Topfscheibe
34 bzw. Kombinationstopfschleifscheibe 35 angebracht ist. Die Schwenkachse 29 ist
im Zentrum der Spindel 30 im Massenschwerpunkt des Gehäuses 28 rechtwinklig zur Spindeldrehachse
angeordnet. Eine - oder wie in der Zeichnung dargestellt - zwei Werkstückspindeln
14 und 15 sind gegenüber der Werkzeugspindel 30 angeordnet. Da die rotierende Kombinationstopfschleifscheibe
35 die Linse 17 an der Werkstückspindel 14 bearbeitet, wird hierbei nur die Spindel
14 angetrieben, was durch das Pfeilsymbol unterhalb der Spindel 14 angedeutet ist.
[0036] In Fig. 8 sind zwei Werkzeugspindeln 30 und 31 in einem Spindelgehäuse 28 vorgesehen,
wie das schon in den Fig. 1 bis 6 dargestellt und anhand dieser Figuren beschrieben
worden ist. Die Werkzeugspindeln 30 und 31 sind an beiden Aufnahmeenden mit Topfwerkzeugen
32, 34 bzw. Kombinationswerkzeugen 33, 35, die jeweils aus einer Topfscheibe und einer
Umfangsschleifscheibe bestehen, bestückt. Seitlich am Spindelgehäuse 28 ist ein Meßtaster
55 angebracht. Im gezeigten Beispiel wird die an der Werkstückspindel 14 befindliche
Linse 17 bearbeitet, wofür die Werkstückspindel 14 im Drehwinkel CNC-geregelt und
die Werkzeugspindel 31 drehzahlgesteuert angetrieben werden. Hierbei wird zunächst
die Konvexfläche der Linse 17 mittels des Werkzeugs 35 bearbeitet, wobei unter Drehung
der beiden Spindeln 31 und 14 die Kombinationstopfschleifscheibe 35 eine Vorschubbewegung
in Richtung der Achse des Werkstücks ausführt (Flachschleifprinzip).
[0037] In Fig. 9 ist das Feinschleifen derselben Linsenfläche der Linse 17 dargestellt.
Hierzu wurde das Spindelgehäuse 28 mit den beiden Werkzeugspindeln 30 und 31 mittels
des mit Bezug auf Fig. 4 beschriebenen Antriebsmotors 26 um etwa 180° um die Schwenkachse
29 geschwenkt, so daß nunmehr die Topfscheibe 34 im Arbeitseingriff mit der Linse
17 steht. Die Arbeitsweise im übrigen entspricht der mit Bezug auf Fig. 8 beschriebenen.
[0038] Die Fig. 10 zeigt das Vorschleifen einer Konkavfläche (gestrichelt dargestellt) mittels
der Kombinationstopfschleifscheibe 33 an der Werkzeugspindel 30. Für diesen Arbeitsschritt
werden die Werkzeugspindel 30 und die Werkstückspindel 15 angetrieben, wie das durch
die betreffenden Pfeilsymbole angedeutet ist.
[0039] In Fig. 11 ist das Feinschleifen derselben Konkavfläche dargestellt, wozu zuvor das
Spindelgehäuse 28 mit den Werkzeugspindeln 30 und 31 um etwa 180° um die Schwenkachse
29 geschwenkt wurde. Für diesen Bearbeitungsvorgang werden wiederum die Werkzeugspindel
30 und die Werkstückspindel 15 angetrieben.
[0040] Die Fig. 12 veranschaulicht die Benutzung des Meßtasters 55 um z.B. die Mittendicke
der Linse 17 zu messen. Hierfür ist das Spindelgehäuse 28 so zu verschwenken, daß
der Meßtaster 55 koaxial mit der Achse der Werkstückspindel 14 ausgerichtet ist. Der
Meßtaster 55 kann auch dazu verwendet werden, die gesamte Geometrie der Linse zu erfassen.
Dies ist insbesondere bei der Messung von asphärischen Flächen vorteilhaft. Die Meßwerte
können direkt in die CNC-Steuerung eingelesen werden, um automatische Korrekturen
und Verschleißkompensationen durchzuführen.
[0041] Wie in Fig. 13 gezeigt ist, kann der Meßtaster 55 mit dem Spindelgehäuse 28 gegenüber
der Linse 17 so um die Schwenkachse 29 verschwenkt werden, daß er in Normalrichtung,
d.h. senkrecht zur Tangente am Meßpunkt, zur Werkstückoberfläche antastet. Auf diese
Weise können auch Werkstückflächen mit starken Neigungen vermessen werden, ohne daß
es zu Fehlmessungen durch sich seitlich wegbiegende Tastspitzen kommt. Diese Möglichkeit
ist insbesondere auch bei Verwendung von optischen Tastsystemen wie Laser-Autofocus,
Weißlicht- oder Triangulationssensoren vorteilhaft, da diese häufig nur eingeschränkt
auf geneigten Flächen messen können.
[0042] Die Fig. 14 zeigt den Einsatz des um die Schwenkachse 29 schwenkbaren Spindelgehäuses
28 mit den Werkzeugspindeln 30, 31 beim Bearbeiten einer Asphäre oder Freiformfläche
an der Linse 17 mittels einer Umfangsschleifscheibe 67. Diese Bearbeitung kann nach
dem Drehumfangs-Querschleifprinzip oder - Längsschleifprinzip erfolgen, wobei die
Werkstückfläche entweder spiralförmig oder mäanderförmig abgearbeitet werden kann.
[0043] Die Fig. 15 zeigt die Bearbeitung einer Planfläche am Außenrand eines Werkstücks,
wobei die Stirnfläche der Topfscheibe 34 benutzt wird. Ein linearer Vorschub in Richtung
der Y-Achse erzeugt hierbei eine schlüsselflächenartige Abflachung am Außenrand 68
des Werkstücks, wobei die Werkstückspindel 14 stationär verbleibt, d.h. nicht drehend
angetrieben wird.
[0044] Es wird eine Schleif- und Poliermaschine für insbesondere Linsen offenbart, die mindestens
eine Werkzeugspindel und mindestens eine Werkstückspindel aufweist, die in senkrecht
zueinander stehenden Richtungen relativverstellbar sind. Dabei ist die Werkzeugspindel
endseitig zur gleichachsigen Aufnahme jeweils eines Werkzeugs ausgebildet und in einem
Spindelgehäuse gelagert, welches um eine rechtwinklig zur Werkzeugspindel angeordnete
Schwenkachse schwenkbar ist, um jeweils ein Werkzeug für einen Bearbeitungseingriff
bereitzustellen. Ferner ist eine Einrichtung vorgesehen, mit welcher die Werkzeugspindel
in beliebige definierte Winkelpositionen bezüglich der Werkstückspindel verdrehbar
ist. Erfindungsgemäß besteht diese Einrichtung aus nur einem an der Schwenkachse angeordneten
Antrieb, mittels dessen die Werkzeugspindel um die Schwenkachse sowohl für den gewünschten
Bearbeitungseingriff verschwenkbar als auch in besagte Winkelpositionen bezüglich
der Werkstückspindel verdrehbar ist, so daß eine hochgenau arbeitende und kompakt
bauende Maschine geschaffen ist, die es auf einfache und kostengünstige Weise ermöglicht,
mehrere Schleif- und Polierwerkzeuge einzusetzen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0045]
- 10
- Maschine
- 11
- Maschinengestell
- 12
- Führungsschienen
- 13
- Z-Schlitten
- 14
- Werkstückspindel
- 15
- Werkstückspindel
- 16
- Spannzange
- 17
- Linse
- 18
- Vakuumfutter
- 19
- Führungsschienen
- 20
- Endanschläge
- 21
- X-Schlitten
- 22
- Primärteil
- 23
- Sekundärteil
- 24
- Gummipuffer
- 25
- Führungsschienen
- 26
- Antriebsmotor
- 27
- Sekundärteil
- 28
- Spindelgehäuse
- 29
- Schwenkachse
- 30
- Werkzeugspindel
- 31
- Werkzeugspindel
- 32
- Topfscheibe
- 33
- Kombinationstopfschleifscheibe
- 34
- Topfscheibe
- 35
- Kombinationstopfschleifscheibe
- 36
- Rotor
- 37
- Schwenkwelle
- 38
- Zwischenflansch
- 39
- Wälzlager
- 40
- Gehäuse
- 41
- Stator
- 42
- Wälzlager
- 43
- Rotor
- 44
- Stator
- 45
- Hydrodehnfutter
- 46
- Schaft
- 47
- Schaft
- 48
- Zylinderbohrung
- 49
- Zylinderbohrung
- 50
- Zentralrohr
- 51
- Innenausnehmung
- 52
- Innenausnehmung
- 53
- Radialwellendichtring
- 54
- Radialwellendichtring
- 55, 55'
- Meßtaster
- 56
- Ringsphärometer
- 57
- Platte
- 58
- Halter
- 59
- Tastspitze
- 60
- Ladearm
- 61
- Distanzstück
- 62
- Pneumatikzylinder
- 63
- Kolbenstange
- 64
- Sauger
- 65
- Düsen
- 66
- Schwenkantrieb
- 67
- Umfangsschleifscheibe
- 68
- Außenrand
- 69
- Düsenhalter
- x
- Breitenrichtung
- y
- Längsrichtung
- z
- Höhenrichtung
- X
- Linearachse Werkzeug
- Y
- Linearachse Werkzeug
- Z
- Linearachse Werkstück
1. Schleif- und Poliermaschine (10) zum Schleifen und/oder Polieren von Werkstücken in
optischer Qualität, insbesondere von Linsen (17), mit mindestens einer Werkzeugspindel
(30, 31) und mindestens einer Werkstückspindel (14, 15), die relativ zueinander in
senkrecht zueinander stehenden Richtungen verstellbar sind, wobei die Werkzeugspindel
(30, 31) an beiden Enden zur gleichachsigen Aufnahme jeweils eines Werkzeugs (32,
33, 34, 35) ausgebildet und in einem Spindelgehäuse (28) gelagert ist, welches um
eine rechtwinklig zur Werkzeugspindel (30, 31) angeordnete Schwenkachse (29) schwenkbar
ist, um jeweils eines der beiden Werkzeuge (32, 33, 34, 35) für einen Eingriff mit
dem Werkstück bereitzustellen, wobei eine Einrichtung vorgesehen ist, mit welcher
die Werkzeugspindel (30, 31) in beliebige definierte Winkelpositionen bezüglich der
Werkstückspindel (14, 15) verdrehbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung aus einem an der Schwenkachse (29) angeordneten Antrieb (26) besteht,
mittels dessen die Werkzeugspindel (30, 31) um die Schwenkachse (29) sowohl für den
gewünschten Werkzeugeingriff verschwenkbar als auch in beliebige definierte Winkelpositionen
bezüglich der Werkstückspindel (14, 15) verdrehbar ist.
2. Schleif- und Poliermaschine (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (26) ein gleichachsig mit der Schwenkachse (29) angeordneter Torquemotor
ist, dessen Rotor (36) über eine Schwenkwelle (37) mit dem Spindelgehäuse (28) fest
verbunden ist.
3. Schleif- und Poliermaschine (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Werkzeugspindeln (30, 31) parallel zueinander im Spindelgehäuse (28) vorgesehen
sind.
4. Schleif- und Poliermaschine (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (29) durch den Massenschwerpunkt des Spindelgehäuses (28) verläuft.
5. Schleif- und Poliermaschine (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Spindelgehäuse (28) seitlich außen wenigstens ein Funktionselement zur Erfassung
der Werkstückgeometrie oder für die Werkstückhandhabung angebracht ist.
6. Schleif- und Poliermaschine (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Funktionselement ein Meßtaster (55, 55') am Spindelgehäuse (28) angebracht ist.
7. Schleif- und Poliermaschine (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Funktionselement ein Ringsphärometer (56) unter Zwischenlage einer gummielastisch-flexiblen
Schicht (Platte 57) zur Messung von Radien an Werkstücken angebracht ist.
8. Schleif- und Poliermaschine (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß für die Werkstückhandhabung ein Ladearm (60) mit Sauger (64) oder Greifer am Spindelgehäuse
(28) angebracht ist.
9. Schleif- und Poliermaschine (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere unterschiedliche Funktionselemente an verschiedenen Stellen seitlich außen
am Spindelgehäuse (28) angebracht sind.
10. Schleif- und Poliermaschine (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugspindel (30, 31) mit einem im wesentlichen über ihre Länge durchgehende
Zentralrohr (50) versehen ist, das beiderseits mit Innenausnehmungen (51, 52) der
Werkzeuge (34, 35) zur Kühlmittelzufuhr durch das Werkzeug (34, 35) hindurch in Verbindung
steht, wobei auf der von dem aktiven Werkzeug (34, 35) abgewandten Seite der Werkzeugspindel
(30, 31) eine Kühlmitteldüse (65) positionierbar ist.
11. Schleif- und Poliermaschine (10) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß am Spindelgehäuse (28) ein Düsenhalter (62) mittels eines pneumatischen oder elektrischen
Schwenkantriebs (66) angebracht ist.
1. Grinding and polishing machine (10) for grinding and/or polishing workpieces to an
optical quality, in particular lenses (17), said machine comprising at least one tool
spindle (30, 31) and at least one workpiece spindle (14, 15) which can be adjusted
relative to one another in directions perpendicular to one another, wherein the tool
spindle (30, 31) is designed to hold a respective tool (32, 33, 34, 35) on the same
axis at both ends and is mounted in a spindle housing (28) which can be pivoted about
a pivot axis (29) arranged at right angles to the tool spindle (30, 31) in order to
provide in each case one of the two tools (32, 33, 34, 35) for engagement with the
workpiece, wherein a device is provided which can rotate the tool spindle (30, 31)
into various defined angle positions with respect to the workpiece spindle (14, 15),
characterized in that the device consists of a drive (26) arranged on the pivot axis (29), by means of
which drive the tool spindle (30, 31) can be both pivoted about the pivot axis (29)
for the desired engagement of the tool and rotated about the pivot axis into various
defined angle positions with respect to the workpiece spindle (14, 15).
2. Grinding and polishing machine (10) according to claim 1, characterized in that the drive (26) is a torque motor arranged on the same axis as the pivot axis (29),
the rotor (36) thereof being fixedly connected to the spindle housing (28) via a pivoting
shaft (37).
3. Grinding and polishing machine (10) according to claim 1 or 2, characterized in that a plurality of tool spindles (30, 31) are provided parallel to one another in the
spindle housing (28).
4. Grinding and polishing machine (10) according to one of claims 1 to 3, characterized in that the pivot axis (29) runs through the center of gravity of the spindle housing (28).
5. Grinding and polishing machine (10) according to one of claims 1 to 4, characterized in that at least one functional element for detecting the workpiece geometry or for handling
the workpiece is attached laterally to the outside of the spindle housing (28).
6. Grinding and polishing machine (10) according to claim 5, characterized in that a measurement sensor (55, 55') is attached as the functional element to the spindle
housing (28).
7. Grinding and polishing machine (10) according to claim 5, characterized in that a ring spherometer (56) is attached as the functional element with the interposition
of a rubber elastic flexible layer (plate 57) for measuring radii on workpieces.
8. Grinding and polishing machine (10) according to claim 5, characterized in that a loading arm (60) with suction cup (64) or gripper is attached to the spindle housing
(28) for workpiece handling purposes.
9. Grinding and polishing machine (10) according to one of claims 5 to 8, characterized in that several different functional elements are attached laterally to the outside of the
spindle housing (28) at different points.
10. Grinding and polishing machine (10) according to one of claims 1 to 9, characterized in that the tool spindle (30, 31) is provided with a central tube (50) essentially over its
entire length, which central tube is connected at both ends to internal recesses (51,
52) of the tools (34, 35) for the purpose of supplying coolant through the tool (34,
35), wherein a coolant nozzle (65) can be positioned on the side of the tool spindle
(30, 31) remote from the active tool (34, 35).
11. Grinding and polishing machine (10) according to claim 10, characterized in that a nozzle holder (69) is attached to the spindle housing (28) by means of a pneumatic
or electric rotary drive (66).
1. Machine à rectifier et à polir (10) pour la rectification et/ou le polissage de pièces
d'oeuvre en qualité optique, notamment de lentilles (17), comprenant au moins une
broche porte-outil (30, 31) et au moins une broche porte-pièce (14, 15), qui peuvent
être déplacées relativement l'une à l'autre dans des directions mutuellement perpendiculaires,
la broche porte-outil (30, 31) étant conçue pour recevoir aux deux extrémités, selon
un même axe, respectivement un outil (32, 33, 34, 35), et étant montée dans un carter
de broche (28), qui peut pivoter autour d'un axe de pivotement (29) agencé perpendiculairement
à la broche porte-outil (30, 31), en vue de mettre à disposition respectivement l'un
des deux outils (32, 33, 34, 35) pour son interaction avec la pièce d'oeuvre, un dispositif
étant prévu, à l'aide duquel la broche porte-outil (30, 31) peut être tournée dans
des positions angulaires définies, quelconques, par rapport à la broche porte-pièce
(14, 15), caractérisée en ce que ledit dispositif est constitué par un moyen d'entraînement (26) agencé sur l'axe
de pivotement (29) et au moyen duquel la broche porte-outil (30, 31) peut, aussi bien
être amenée par pivotement autour de l'axe de pivotement (29) dans la position d'interaction
souhaitée de l'outil, qu'être tournée autour de l'axe de pivotement, dans des positions
angulaires définies, quelconques, par rapport à la broche porte-pièce (14, 15) .
2. Machine à rectifier et à polir (10) selon la revendication 1, caractérisée en ce que le moyen d'entraînement (26) est un moteur-couple, qui est agencé de manière à ce
que son axe soit confondu avec l'axe de pivotement (29), et dont le rotor (36) est
relié de manière fixe au carter de broche (28) par l'intermédiaire d'un arbre de pivotement
(37).
3. Machine à rectifier et à polir (10) selon la revendication 1 ou la revendication 2,
caractérisée en ce que plusieurs broches porte-outil (30, 31) sont prévues parallèlement les unes aux autres
dans le carter de broche (28).
4. Machine à rectifier et à polir (10) selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que l'axe de pivotement (29) s'étend de manière à passer par le barycentre ou centre
de masse du carter de broche (28).
5. Machine à rectifier et à polir (10) selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que latéralement sur le carter de broche (28), à l'extérieur, est placé au moins un élément
fonctionnel destiné à relever la géométrie de la pièce d'oeuvre ou destiné à manipuler
la pièce d'oeuvre.
6. Machine à rectifier et à polir (10) selon la revendication 5, caractérisée en ce qu'un palpeur de mesure (55, 55') est placé sur le carter de broche (28), en tant qu'élément
fonctionnel.
7. Machine à rectifier et à polir (10) selon la revendication 5, caractérisée en ce qu'en tant qu'élément fonctionnel, il est prévu un sphéromètre à base annulaire (56)
destiné à la mesure de rayons sur des pièces d'oeuvre, et monté avec interposition
d'une couche flexible (plaque (57) présentant une élasticité du type de celle du caoutchouc.
8. Machine à rectifier et à polir (10) selon la revendication 5, caractérisée en ce que pour la manipulation des pièces d'oeuvre, un bras de chargement (60) avec ventouse
(64) ou pince, est placé sur le carter de broche (28).
9. Machine à rectifier et à polir (10) selon l'une des revendications 5 à 8, caractérisée en ce que plusieurs éléments fonctionnels différents sont placés en endroits différents, latéralement
à l'extérieur sur le carter de broche (28).
10. Machine à rectifier et à polir (10) selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisée en ce que la broche porte-outil (30, 31) est pourvue d'un tube central (50), qui la traverse
sensiblement sur toute sa longueur, et est en communication, des deux côtés, avec
des évidements intérieurs (51, 52) des outils (34, 35), pour l'amenée de fluide de
refroidissement à travers l'outil (34, 35), une buse de fluide de refroidissement
(65) pouvant être positionnée sur le côté de la broche porte-outil (30, 31), qui est
opposé à celui de l'outil (34, 35) actif.
11. Machine à rectifier et à polir (10) selon la revendication 10, caractérisée en ce que sur le carter de broche (28) est placé un support de buse (69) au moyen d'un entraînement
de pivotement (66) pneumatique ou électrique.