(19)
(11)EP 0 004 052 A1

(12)EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43)Veröffentlichungstag:
19.09.1979  Patentblatt  1979/19

(21)Anmeldenummer: 79100645.5

(22)Anmeldetag:  05.03.1979
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC)2C07D 307/93, C11B 9/00
// C07C69/74, C07C35/02
(84)Benannte Vertragsstaaten:
BE CH FR GB NL

(30)Priorität: 09.03.1978 DE 2810107

(71)Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72)Erfinder:
  • Meins, Peter, Dr.
    D-4020 Mettmann (DE)
  • Bruns, Klaus, Dr.
    D-4150 Krefeld-Traar (DE)


(56)Entgegenhaltungen: : 
  
      


    (54)13-Oxabicyclo(10.3.0)pentadecan, dessen Herstellung und Verwendung als Riechstoff, sowie dieses enthaltende Riechstoffkompositionen


    (57) Gegenetand der Erfindung ist die Verbindung 13-Oxabicyclo-[10.3.0]pentadecan, deren Herstellung in Form zweier Stereoisomerer, ihre Verwendung als Riechstoff sowie diese enthaltende Riechstoffkompositionen.


    Beschreibung


    [0001] Es wurde gefunden, daß 13-Oxabicyclo [10.3.0] pentadecan einen wertvollen neuen Riechstoff mit warmer Ambranote sowie außergewöhnlicher Haftfestigkeit darstellt.

    [0002] Die Herstellung der erfindungsgemäßen neuen Verbindung erfolgt nach an sich bekannten Syntheseverfahren der organischen Chemie. Als Ausgangsmaterial für die Synthese dient Cyclododecanon (I), das mit Bromessigester nach Reformatsky zum entsprechenden Hydroxyester (II) umgesetzt wird, der sich im stark sauren Milieu unter Erhitzen leicht in das Lacton (III) umlagert. Anschließend wird das Lacton mit Natriumborhydrid in Isopropanol in das Diol (IV) übergeführt, aus dem durch Dehydratisierung in Toluol in Gegenwart von p-Toluolsulfonsäure das 13-Oxabicyclo [10.3.0] pentadecan (V) als Gemisch zweier Stereoisomere etwa im Verhältnis 2 : 1 erhalten wird. Die Herstellung verläuft gemäß nachstehendem Reaktionsschema:



    [0003] Das 13-Oxabicyclo [10.3.0] pentadecan zeichnet sich durch eine angenehme, warme Ambra-Note, sowie eine außergewöhnliche Haftfestigkeit aus. Ein weiterer Vorteil ist seine sehr gute Kombinationsfähigkeit zu neuartigen Kompositionen, denen es gleichfalls eine besondere Haftfestigkeit verleiht.

    [0004] Das 13-Oxabicyclo [10.3.0] pentadecan kann mit anderen Riechstoffen in den verschiedensten Mengenverhältnissen zu neuen Riechstoffkompositionen gemischt werden. Im allgemeinen wird sich sein Anteil in den Riechstoffkompositionen in den Mengen von 1 bis 50 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Komposition, bewegen. Derartige Kompositionen können direkt als Parfüm oder auch zur Parfümierung von Kosmetika wie Cremes, Lotionen, Duftwässern, Aerosolen, Toiletteseifen usw. dienen. Sie können aber auch zur Geruchsverbesserung technischer Produkte wie Wasch- und Reinigungsmitteln, Weichspülern, Textilbehandlungsmitteln eingesetzt werden. zur Parfümierung der verschiedenen Produkte werden diesen die Kompositionen im allgemeinen in Konzentrationen von 0,05 bis 2 Gewichtsprozent zugesetzt.

    [0005] Die nachfolgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern, ohne ihn jedoch hierauf zu beschränken.

    B e i s p i e l e



    [0006] Herstellung des 13-Oxabicyclo[10.3.0]pentadecan.

    a) Herstellung des Hydroxyesters



    [0007] In eine Suspension von 33 g Zinkpulver in Toluol/ Benzol (140/160 ml), das mit einigen Kristallen Jod aktiviert wurde, wurde unter Rühren und Rückfluß während 4 Stunden eine Lösung von 182 g (1 Mol) Cyclododecanon und 167 g (1 Mol) Bromessigsäureethylester in Toluol/Benzol (140/160 ml) zugetropft und danach weitere 2 Stunden am Rückfluß erhitzt.

    [0008] Das verwendete Zinkpulver wurde in folgender Weise vorbehandelt: Zinkpulver wurde ca. 20 Minuten in 10 %iger Salzsäure gerührt, abgesaugt, mit Wasser neutral gewaschen und mit Aceton trocken gewaschen. Anschließend wurde bei 50° C im Vakuum getrocknet.

    [0009] Nach dem Abkühlen des Reaktionsgemisches wurde nicht umgesetztes Zinkpulver unter Rühren und Kühlung mit ca. 300 ml eiskalter Schwefelsäure (10 %ig) gelöst, die organische Phase abgetrennt, mit 2n-Sodalösung, 2n-Schwefelsäure und schließlich mit Wasser neutral gewaschen. Nach dem Trocknen über Natriumsulfat wurde das Lösungsmittel entfernt und der erhaltene Hydroxyester im ölpumpenvakuum vom nicht umgesetzten Cyclododecanon befreit.

    b) Herstellung des Lactons



    [0010] Das erhaltene Hydroxyester-Rohprodukt (270 g) wurde unter kräftigem Rühren bei 60° C zu 1 080 ml 80 %iger Schwefelsäure gegeben. Das Gemisch wurde 1 Stunde bei 60° C intensiv gerührt und nach Abkühlen auf Eis gegossen und solange nachgerührt, bis das Eis vollständig geschmolzen war. Danach wurde mit ether extrahiert, die ätherische Phase mit 2n-Sodalösung und anschließend mit Wasser neutral gewaschen. Nach Trocknen über Natriumsulfat und Abdestillieren des Lösungsmittels hinterblieb das Lacton als kristalline Masse.

    c) Herstellung des Diols



    [0011] Das erhaltene rohe Lacton (204 g) wurde in 3 600 ml Isopropanol gelöst. Unter Rühren wurden 45,6 g (1,2 Mol) Natriumborhydrid zugesetzt und das Gemisch 3 Stunden unter Rühren am Rückfluß erhitzt. Nach beendeter Reaktion wurde das Gemisch in die zweifache Menge Wasser eingegossen, das Gemisch mehrfach mit ether extrahiert, die Extrakte getrocknet, das Lösungsmittel entfernt und das Rohprodukt im Ölpumpenvakuum destilliert.

    [0012] Das erhaltene Diol stellt eine farblose viskose Flüssigkeit dar mit einem Kp0,6 von 172 - 175° C.

    d) Herstellung des 13-Oxabicyclo [10.3.0] pentadecan



    [0013] Das erhaltene Diol (208 g) wurde in 640 ml Toluol gelöst, 17,2 g p-Toluolsulfonsäure zugesetzt und die Lösung 2 Stunden am Wasserabscheider erhitzt. Nach Beendigung der Reaktion wurde mit 2n-Sodalösung, danach mit Wasser neutral gewaschen und die Lösung über Natriumsulfat getrocknet. Nach Entfernen des Lösungsmittels wurde im Ölpumpenvakuum destilliert.

    [0014] Das erhaltene 13-Oxabicyclo [10.3.0] pentadecan ist eine farblose Flüssigkeit mit folgenden Kennzahlen:

    Kp0,15 92 - 94°C

    IR (Film): 1000 - 1100, max. 1057/cm (CH-O-CH2) 1H-NMR : δ 3,82 (t, 2H) (O-CH2)



    [0015] Der Geruch wird als eine warme Ambra-Note charakterisiert.

    Beispiel 1


    Riechstoffkomposition Holz-Ambra-Base



    [0016] 


    Beispiel 2


    Künstliche Ambra-Komposition



    [0017] 

    "13-Oxabicyclo [10.3.0] pentadecan, dessen Herstellung und Verwendung als Riechstoffe sowie dieses enthaltende Riechstoffkompositionen"


    Ansprüche

    1. 13-Oxabicyclo [10.3.0] pentadecan.
     
    2. Verfahren zur Herstellung von 13-Oxabicyclo [10.3.0]-pentadecan durch Umsetzen von Cyclododecanon mit Bromessigester zum entsprechenden Hydroxyester, dessen Umlagerung zum Lacton, Überführen des Lactons mittels Natriumborhydrid zum Diol und Dehydratisierung des Diols zu dem 13-Oxabicyclo [10.3.0] pentadecan in Form zweier Stereoisomere.
     
    3. Verwendung von 13-Oxabicyclo [10.3.0] pentadecan als Riechstoff.
     
    4. Riechstoffkompositionen, dadurch gekennzeichnet, daß sie 13-Oxabicyclo [10.3.0] pentadecan in einer Menge von 1 - 50 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Komposition, enthalten.
     





    Recherchenbericht