(19)
(11)EP 0 022 894 A1

(12)EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43)Veröffentlichungstag:
28.01.1981  Patentblatt  1981/04

(21)Anmeldenummer: 80100615.6

(22)Anmeldetag:  06.02.1980
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC)3H01J 17/49
(84)Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB NL

(30)Priorität: 18.07.1979 DE 2929040

(71)Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72)Erfinder:
  • Tiemann, Wilhelm, Dr.
    D-8521 Bubenreuth (DE)


(56)Entgegenhaltungen: : 
  
      


    (54)Bildanzeigevorrichtung


    (57) Bei einer Bildanzeigevorrichtung mit einem Gasentladungsraum (4), der von einem Elektronenbeschleunigungsraum (5) durch eine lichtdurchlässige, vakuumdichte Trennwand (3) getrennt ist, ist die Anode (6) für die Gasentladung großflächig gestaltet und die ebenfalls im Gasentladungsraum (4) angeordneten streifenförmigen Hilfselektroden (20) für die Zeilenfortschaltung sind als Kathode für die Gasentladung vorgesehen. In dieser Ausfürungsform der Bildanzeigevorrichtung können die Hilfselektroden (20) für die Zeilenfortschaltung jeweils gruppenweise gemeinsam gesteuert werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Bildanzeigevorrichtung mit einem Gasentladungsraum, der Hilfselektroden zur Zeilenfortschaltung enthält und durch eine lichtdurchlässige, vakuumdichte Trennwand von einem Elektronenbeschleunigungsraum getrennt ist, der eine Photokathode und Hilfselektroden zur Helligkeitssteuerung enthält und mit einem durch Elektronen anregbaren Leuchtschirm abgeschlossen ist. Der Gasentladungsraum ist mit einer Anode und einer Kathode für die Gasentladung versehen und mit einem für die Glimmentladung geeigneten Gas gefüllt (deutsche Auslegeschrift 26 56 621).

    [0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Bildanzeigevorrichtung zu vereinfachen und zu verbessern, insbesondere soll eine gruppenweise Steuerung der Hilfselektroden für die Zeilenfortschaltung (Selfscan) möglich sein.

    [0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Anode im Gasentladungsraum großflächig gestaltet ist und daß die streifenförmigen Hilfselektroden für die Zeilenfortschaltung als Kathode vorgesehen sind. Die Hilfselektroden für die Zeilenfortschaltung übernehmen somit zugleich die Funktion der Kathode für die Glimmentladung.

    [0004] In einer besonderen Ausführungsform können die Hilfselektroden für die Zeilenfortschaltung jeweils gruppenweise gemeinsam gesteuert werden. Es ist somit nur noch für die gesamte Elektrodengruppe, die sogenannte Zeilenphase, ein gemeinsamer elektronischer Schalter erforderlich. Jeweils in einem vorbestimmten Zeilenabstand voneinander angeordnete Zeilenelektroden werden elektrisch miteinander verbunden und so jeweils eine gemeinsame Phase gebildet. Diesen Zeilengruppen, die als Kathode für die Gasentladung wirken, ist dann eine gemeinsame Rückstellkathode (Reset-Kathode) zugeordnet und die Steuerung wird entsprechend vereinfacht (IEEE Transact. on El. Dev;, Vol. ED-24, Nr. 7, July 1977, Seiten 835 bis 847).

    [0005] Eine besonders vorteilhafte weitere Ausgestaltung der Bildanzeigevorrichtung erhält man dadurch, daß im Gasentladungsraum zusätzlich eine Vorrichtung zur Transformation der Wellenlänge A'der Strahlung des negativen Glimmlichts der Gasentladung vorgesehen ist. Besteht die Trennwand beispielsweise aus Glas, so ist sie für den Ultraviolett-Anteil der Strahlung undurchlässig. Dieser UV-Anteil wird deshalb in eine Strahlung mit einer Wellenlänge umgewandelt, für welche die Trennwand durchlässig ist und die im Empfindlichkeitsmaximum der Photokathode liegt. Die Beleuchtungsstärke der Photokathode wird somit entsprechend erhöht.

    [0006] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in der ein Ausführungsbeispiel einer Bildanzeigevorrichtung nach der Erfindung als Schnitt schematisch veranschaulicht ist.

    [0007] In der Figur ist die Hülle einer Bildanzeigevorrichtung mit 2, ein mit einem zur Entladung geeigneten Gas gefüllter Gasentladungsraum mit 4 und ein evakuierter Elektronenbeschleunigungsraum mit 5 bezeichnet. Der Gasentladungsraum 4 ist vom Elektronenbeschleunigungsraum 5 durch eine lichtdurchlässige, vakuumdichte Trennwand 3 getrennt. Im Elektronenbeschleunigungsraum 5 sind eine Photokathode 11 und ein Bildschirm 12 angeordnet, der vorzugsweise eine Leuchtphosphorschicht 13 enthalten kann, die mit einer metallischen Abdeckung 14 versehen ist. Die metallische Abdeckung 14 kann beispielsweise aus Aluminium bestehen. Sie verhindert das Durchdringen von Photonen zur Leuchtphosphorschicht 13.

    [0008] Der Gasentladungsraum enthält eine großflächige Anode 6 für die Gasentladung. Die Funktion der Kathode wird von Hilfselektroden 20 übernommen, die im Gasentladungsraum 4 waagrecht und parallel zueinander auf der der Anode 6 zugewandten Flachseite einer Steuerplatte 22 angeordnet sind. Sie dienen zur Zeilenfortschaltung der Gasentladung und werden deshalb auch einfach als Zeilenelektroden bezeichnet. Die Steuerplatte 22 besteht aus elektrisch isolierendem Material und ist als Lochmatrix gestaltet. Sie ist mit Bohrungen 24 versehen, die entsprechend den Hilfselektroden 20 zur Zeilenfortschaltung in waagrechten Zeilen und außerdem in senkrechten Spalten geordnet sind. Eine weitere, ebenfalls als Lochmatrix gestaltete Steuerplatte 26 ist im Elektronenbeschleunigungsraum 5 so angeordnet, daß ihre Bohrungen 28 koaxial mit den Bohrungen 24 der Steuerplatte 22 verlaufen. Die Steuerplatte 26 ist_auf ihrer dem Bildschirm 12 zugewandten Flachseite mit Hilfselektroden 30 für die Helligkeitssteuerung versehen, die parallel zueinander und senkrecht als Spalten verlaufen und deshalb auch einfach als Spaltenelektroden bezeichnet werden. Die einzelnen Kreuzungspunkte der waagrechten Hilfselektroden 20 für die Zeilenfortschaltung mit den senkrechten Hilfselektroden 30 für die Helligkeitssteuerung bilden jeweils eine Steuerzelle für einen Bildpunkt auf dem Bildschirm 12. In einer Ausführungsform der Bildanzeigevorrichtung für farbige Fernsehbilder mit beispielsweise 625 Zeilen kann jede Zeile beispielsweise 1800 Löcher enthalten, von denen jeweils drei aufeinanderfolgende Löcher eine Steuerzelle für einen farbigen Bildpunkt bilden. Von diesen drei nebeneinanderliegenden Löchern ergibt dann eines den Rot-, ein anderes den Grün- und das Dritte den Blauanteil des Bildpunktes. Die Lochmatrix enthält dann 625 x 1800 Löcher, die 625 x 600 Bildpunkte auf dem Bildschirm 12 ergeben.

    [0009] In der Figur ist ferner die Anwendung der Gruppensteuerung für die Hilfselektroden 20 für die Zeilenfortschaltung angedeutet. Allen Hilfselektroden 20 für die Zeilenfortschaltung, die in der Gasentladungsstrecke als Kathode wirken, ist eine gemeinsame Rückstellkathode (Reset-Kathode) 32 zugeordnet, die über einen Anschlußleiter 34 gesteuert werden kann. Jeweils mit einem Abstand von fünf Zeilen sind die Zeilenelektroden 20 in gemeinsam gesteuerten Elektrodengruppen zusammengefaßt. Von oben gezählt bilden somit die erste, sechste und elfte sowie jeweils weitere Elektroden mit einem Zeilenabstand von je fünf Elektroden eine Gruppe, deren Steueranschluß mit 36 bezeichnet ist. Die in entsprechender Weise geschalteten weiteren Elektrodengruppen sind ebenfalls jeweils mit einem Steueranschluß versehen, die in der Figur mit 38 bzw. 40 bzw. 42 bezeichnet sind. Mit -dieser gruppenweisen Steuerung der Zeilenfortschaltung wird für die einzelnen Elektrodengruppen jeweils nur ein einziger in der Figur nicht dargestellter elektronischer Schalter benötigt und die Steuerung somit entsprechend vereinfacht.

    [0010] Eine besonders vorteilhafte Gestaltung der Bildanzeigevorrichtung erhält man dadurch, daß die Trennwand 3 auf ihrer dem Gasentladungsraum 4 zugewandten Flachseite mit einer Phosphorschicht 46 versehen wird, die den UV-Anteil des negativen Glimmlichts der Gasentladung in Strahlung umwandelt, für die die Trennwand 3 durchlässig ist. Dadurch wird die Beleuchtungsstärke der Photokathode 11 entsprechend erhöht. In Verbindung mit einer Photokathode, die im wesentlichen Cäsium-Antimon Cs3Sb enthält und somit für Strahlung mit einer Wellenlänge A im Bereich von etwa 400 bis 450 nm besonders empfindlich ist, kann beispielsweise ein Leuchtphosphor verwendet werden, der Zinkoxid Zn0 enthält. In Verbindung mit einer Photokathode 11, deren Empfindlichkeitsmaximum in einem anderen Bereich der Wellenlänge λ liegt, wird auch ein Leuchtphosphor mit entsprechend abweichendem Strahlungsmaximum verwendet.


    Ansprüche

    1. Bildanzeigevorrichtung mit einem Gasentladungsraum, der Hilfselektroden zur Zeilenfortschaltung der Gasentladung enthält und der durch eine lichtdurchlässige, vakuumdichte Trennwand von einem Elektronenbeschleunigungsraum getrennt ist, der eine Photokathode und Hilfselektroden zur Helligkeitssteuerung enthält und mit einem durch Elektronen anregbaren Leuchtschirm abgeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet , daß die Anode (6) im Gasentladungsraum (4) großflächig gestaltet ist und daß die streifenförmigen Hilfselektroden (20) für die Zeilenfortschaltung als Kathode für die Gasentladung vorgesehen ist.
     
    2. Bildanzeigevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Hilfselektroden (20) für die Zeilenfortschaltung jeweils gruppenweise gemeinsam gesteuert sind.
     
    3. Bildanzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß im Gasentladungsraum (4) eine Vorrichtung zur Transformation der Wellenlänge (λ) der Strahlung des negativen Glimmlichts der Gasentladung vorgesehen ist.
     
    4. Bildanzeigevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß die dem Gasentladungsraum (4) zugewandte Flachseite der Trennwand (3) mit einer Leuchtphosphorschicht (46) versehen ist.
     
    5. Bildanzeigevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß ein Leuchtphosphor vorgesehen ist, der in dem Bereich der Wellenlänge (λ) sein Maximum der spektralen Emission hat, in dem die Photokathode (11) ihr Empfindlichkeitsmaximum hat.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht