(19)
(11)EP 3 009 391 A1

(12)EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43)Veröffentlichungstag:
20.04.2016  Patentblatt  2016/16

(21)Anmeldenummer: 14189040.0

(22)Anmeldetag:  15.10.2014
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B66C 3/00(2006.01)
B66C 13/12(2006.01)
(84)Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71)Anmelder: Steindl Krantechnik Gesellschaft m.b.H.
5061 Elsbethen (AT)

(72)Erfinder:
  • Steindl, Georg
    5061 Elsbethen (AT)

(74)Vertreter: Torggler & Hofinger Patentanwälte 
Postfach 322
6010 Innsbruck
6010 Innsbruck (AT)

  


(54)Kran


(57) Kran mit einem Kranarm (1) an welchem mittels einer Drehvorrichtung ein Arbeitsgerät (2) drehbar angeordnet ist, welches durch eine Hochschwenkvorrichtung aus einer Vertikalen verschwenkt werden kann, wobei wenigstens eine Hydraulikleitung (3, 3') vom Kranarm (1) zum Arbeitsgerät (2) verläuft, wobei die Drehvorrichtung einen durch einen Drehmotor (4) angetriebenen Drehkranz (5) umfasst, der gemeinsam mit dem Arbeitsgerät (2) durch die Hochschwenkvorrichtung aus der Vertikalen verschwenkt werden kann und dass ein Drehverteiler (6) vorgesehen ist, in welchen die wenigstens eine vom Kranarm (1) kommende Hydraulikleitung (3) einmündet und auf der Seite des Arbeitsgerätes (2) als zum Arbeitsgerät führende Hydraulikleitung (3') abgeht.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kran, insbesondere einen Hängedrehkran, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.

[0002] Verschiebbar an oder in einer stationären Struktur (zum Beispiel einem Gebäude) gelagerte gattungsgemäße Krane werden als Hängedrehkrane (auch Heukrane genannt) bezeichnet.

[0003] Um bei gattungsgemäßen Kranen eine Endlosdrehung des Arbeitsgeräts zu gestatten, ist es bekannt zwischen dem Kranarm und dem Arbeitsgerät einen sogenannten Rotator anzuordnen. Dabei handelt es sich um hydraulisch angetriebene Drehantriebe, die eine integrierte Drehverteilung aufweisen. Der Rotator bildet einen tragenden Bauteil der Krankonstruktion. Durch die Hochschwenkvorrichtung kommt es zu einer Belastung des Rotators mit Seitenkräften. Damit ein Rotator derartige Seitenkräfte tolerieren kann, muss er sehr groß dimensioniert werden, was mit Nachteilen in Form von hohen Herstellungskosten des Krans und einem großen Platzbedarf für den Rotator verbunden ist.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines gattungsgemäßen Krans, der die oben beschriebenen Nachteile nicht aufweist.

[0005] Diese Aufgabe wird durch einen Kran mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.

[0006] Die statische und dynamische Übertragung der zwischen dem Kranarm und dem Arbeitsgerät auftretenden Kräften erfolgt bei der Erfindung durch einen Drehkranz, der bei kompakter Bauweise gut vertikale und seitliche Belastungen toleriert. Eine Endlosdrehung des Arbeitsgeräts trotz der zwischen dem Kranarm und dem Arbeitsgerät verlaufenden Hydraulikleitungen wird durch den Drehverteiler gestattet. Nur der Drehkranz stellt daher ein tragendes Bauteil dar, der Drehverteiler wird nicht mit nennenswerten Kräften belastet.

[0007] Weitere Vorteile der Erfindung werden anhand eines in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.

[0008] Figur 1 und Figur 2 (entspricht der Figur 1 mit teilweise weg gebrochenen Schwenkkopf 9) zeigen einen als Hängedrehkran ausgebildeten erfindungsgemäßen Kran. An einem Kranarm 1 (der üblicherweise in einem nicht dargestellten weiteren Kranarm teleskopierbar gelagert ist) ist ein Kranarmkopf 8 fest angeordnet. Über ein Drehgelenk und einen Schwenkkopf 9 ist ein Gerätekörper 7 eines hier als Greifvorrichtung ausgebildeten Arbeitsgeräts (siehe auch Figur 3) mit dem Kranarm 1 so verbunden, dass er einerseits durch eine Hochschwenkvorrichtung (hier bestehend aus Kranarmkopf 8, Schwenkkopf 9, Drehgelenk, Konsole 17 und Hochschwenkzylinder 12) aus der Vertikalen verschwenkt werden kann (im vorliegenden Beispiel über 110 Grad) und andererseits durch eine Drehvorrichtung (hier bestehend aus Drehmotor 4 und Drehkranz 5) um die Vertikale bzw. eine entsprechend durch das Hochschwenken gekippte Achse gedreht werden kann.

[0009] Hydraulikleitungen 3 verlaufen vom Kranarm 1 kommend (dort können sie mittels Halterungen am Kranarmende montiert sein) zu einem Drehverteiler 6 um einen Transport von Hydraulikflüssigkeit zum Arbeitsgerät 2 ohne Beeinträchtigung durch die Drehbewegung zu erlauben. Dies gestattet eine Endlosdrehung des Arbeitsgeräts 2. Weil das Drehgelenk zwei voneinander beabstandete Drehlager 10 aufweist, mit einem geteilten Drehbolzen 11a, 11 b, können die Hydraulikleitungen 3 im Schwenkkopf 9 geschützt verlaufen. Am Schwenkkopf 9 kann eine nicht dargestellte Abdeckung - vorzugsweise lösbar - befestigt sein, was den Schutz der Hydraulikleitungen 3 verbessert. Weitere Hydraulikleitungen 3 verlaufen vom Kranarm 1 kommend (dort können sie mittels Halterungen am Kranarmende montiert sein) zum Drehmotor 4 um diesen zu versorgen.

[0010] Anstelle eines geteilten Drehbolzens 11a, 11 b könnte auch ein die voneinander beabstandeten Drehlager 10 verbindender Drehbolzen zum Einsatz kommen, vorausgesetzt dessen Durchmesser ist gering genug, dass die Hydraulikleitungen 3 zwischen den Drehlagern 10 verlaufen können.

[0011] Der Drehverteiler 6 ist gegenüber einer Standardeinbaulage kopfunter verbaut und ragt in den Gerätekörper 7 im Wesentlichen bis zu einem Greiferzylinder 14 hinein (siehe Figur 3). Durch den Greiferzylinder 14 sind die Greifer 13 in an sich bekannter Weise bewegbar. Der Greiferzylinder 14 wird über vom Drehverteiler 6 wegführende Hydraulikleitungen 3' und die zum Drehverteiler 6 hinführenden Hydraulikleitungen 3 unabhängig von einer Dreh- und Hochschwenkposition des Arbeitsgeräts 2 mit Hydraulikflüssigkeit versorgt.

[0012] Die Erfindung kann auch bei einem landwirtschaftlichen Mobilkran zum Einsatz kommen.

Bezugszeichenliste:



[0013] 
1
Kranarm
2
Arbeitsgerät
3
Hydraulikleitung
3'
Hydraulikleitung
4
Drehmotor
5
Drehkranz
6
Drehverteiler
7
Gerätekörper
8
Kranarmkopf
9
Schwenkkopf
10
Drehlager
11a
erster Teil des Drehbolzens
11b
zweiter Teil des Drehbolzens
12
Hochschwenkzylinder
13
Greifer
14
Greiferzylinder
15
Lager
16
Lasche
17
Konsole



Ansprüche

1. Kran mit einem Kranarm (1) an welchem mittels einer Drehvorrichtung ein Arbeitsgerät (2) drehbar angeordnet ist, welches durch eine Hochschwenkvorrichtung aus einer Vertikalen verschwenkt werden kann, wobei wenigstens eine Hydraulikleitung (3, 3') vom Kranarm (1) zum Arbeitsgerät (2) verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehvorrichtung einen durch einen Drehmotor (4) angetriebenen Drehkranz (5) umfasst, der gemeinsam mit dem Arbeitsgerät (2) durch die Hochschwenkvorrichtung aus der Vertikalen verschwenkt werden kann und dass ein Drehverteiler (6) vorgesehen ist, in welchen die wenigstens eine vom Kranarm (1) kommende Hydraulikleitung (3) einmündet und auf der Seite des Arbeitsgerätes (2) als zum Arbeitsgerät führende Hydraulikleitung (3') abgeht.
 
2. Kran nach Anspruch 1, wobei der Drehverteiler (6) in einen Gerätekörper (7) des Arbeitsgeräts (2) hineinragt.
 
3. Kran nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Hochschwenkvorrichtung einen fest mit dem Kranarm (1) verbundenen Kranarmkopf (8) und einen mit dem Arbeitsgerät (2) verbundenen Schwenkkopf (9) aufweist, die mittels eines Drehgelenks miteinander verbunden sind.
 
4. Kran nach Anspruch 3, wobei das Drehgelenk zwei voneinander beabstandete Drehlager (10) aufweist, zwischen denen die wenigstens eine vom Kranarm (1) kommende Hydraulikleitung (3) verläuft.
 
5. Kran nach Anspruch 4, wobei das Drehgelenk einen geteilten Drehbolzen aufweist, mit einem in dem einen Drehlager (10) angeordneten ersten Teil (11a) und einem in dem anderen Drehlager (10) angeordneten zweiten Teil (11b).
 
6. Kran nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei der Schwenkkopf (9) zumindest im Bereich des Drehmotors (4) und des Drehverteilers (6) mit einer vorzugsweise lösbaren Abdeckung versehen ist, sodass die wenigstens eine vom Kranarm (1) kommende Hydraulikleitung (3) im Schwenkkopf (9) geschützt verläuft.
 
7. Kran nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Hochschwenkvorrichtung einen Hochschwenkzylinder (12) aufweist, welcher an der einen Seite im Inneren des Kranarms (1) und an der anderen Seite am Schwenkkopf (9), vorzugsweise am Drehgelenk der Hochschwenkvorrichtung, angeordnet ist.
 
8. Kran nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Arbeitsgerät (2) als Greifgerät ausgebildet ist.
 
9. Kran nach Anspruch 8, wobei Greifer (13) des Greifgeräts durch einen im Gerätekörper (7) des Greifgeräts angeordneten Greiferzylinder (14) betätigbar sind, wobei vorzugsweise der Drehverteiler (6) im Wesentlichen bis zum Greiferzylinder (14) in den Gerätekörper (7) hineinragt.
 
10. Kran nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Kran als Hängedrehkran ausgebildet ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht