(19)
(11)EP 3 395 621 A1

(12)EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43)Veröffentlichungstag:
31.10.2018  Patentblatt  2018/44

(21)Anmeldenummer: 18167030.8

(22)Anmeldetag:  12.04.2018
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B60R 25/20(2013.01)
E05F 15/70(2015.01)
G07C 9/00(2006.01)
(84)Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30)Priorität: 28.04.2017 DE 102017207279

(71)Anmelder: Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. Kommanditgesellschaft, Bamberg
96052 Bamberg (DE)

(72)Erfinder:
  • GOLDMANN, Thomas
    95445 Bayreuth (DE)
  • GUNREBEN, Andre
    96103 Hallstadt (DE)

(74)Vertreter: Maikowski & Ninnemann Patentanwälte Partnerschaft mbB 
Postfach 15 09 20
10671 Berlin
10671 Berlin (DE)

  


(54)STEUERUNGSVERFAHREN UND STEUERUNGSSYSTEM FÜR EIN FAHRZEUGSCHLIESSELEMENT


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur Steuerung einer Verstellbewegung eines fremdkraftbetätigt verstellbaren Fahrzeugschließelements, wie z.B. eine Seitentür (T) oder einer Heckklappe (H), das bei Vorliegen eines Bedienereignisses automatisch verstellt werden kann. Hierbei wird mittels einer Sensoreinrichtung (1A, 1B) ein Bedienereignis berührungslos detektiert. Für die Detektion eines Bedienereignisses wird ein Verlauf von durch die Sensoreinrichtung (1A, 1B) in einem Detektionszeitintervall (Δt1) erfassten Messwerten ausgewertet. Ferner wird wenigstens ein Triggersignal (p, p1, p2), insbesondere ein Triggersignal (p, p2) definierter Signallänge (tE - tP) und/oder ein Triggersignal (p, p1) das eine der Verstellung des Fahrzeugschließelements (H) vorgelagerte Durchführung eines Authentifizierungsprozesses triggert, bei dem das Vorliegen eines gültigen Identifikationsmittels (T) in einer Umgebung des Fahrzeugs (FZ) überprüft wird, erzeugt und gesendet.
Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, dass (a) mindestens ein für das Vorliegen eines Bedienereignisses erfasster Messwert genutzt wird, das Senden des Triggersignals (p, p1) für den Authentifizierungsprozess auszulösen, bevor das Detektionszeitintervall (Δt1) verstrichen ist und bevor der Verlauf der Messwerte dahingehend auswertet werden kann, ob ein Bedienereignis vorliegt, und/oder (b) bereits zu einem Zeitpunkt (tP) in dem Detektionszeitintervall (Δt1) das Senden des Triggersignals (p, p2) begonnen wird, sodass am Ende des Detektionszeitintervalls (Δt1) das Triggersignal (p, p2) die definierte Signallänge (tE - tP) noch nicht erreicht hat und das Triggersignal (p, p2) nur bei Detektion eines Bedienereignisses weiter bis zum Erreichen der definierten Signallänge (tE - tp) gesendet, ansonsten aber dessen Senden abgebrochen wird.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Verstellbewegung eines fremdkraftbetätigt verstellbaren Fahrzeugschließelements, wie z. B. einer Fahrzeugseitentür oder einer Fahrzeugheckklappe, sowie ein Steuerungssystem.

[0002] Zum Auslösen einer Verstellbewegung eines fremdkraftbetätigt, insbesondere motorisch verstellbaren Fahrzeugschließelements ist es bekannt, berührungslos Bedienereignisse mittels mindestens eines an dem Fahrzeug vorgesehenen Sensorelements einer Sensoreinrichtung zu erkennen, die auf eine Bewegung eines (autorisierten) Benutzers zurückgehen. Hierfür umfasst ein Sensorelement beispielsweise einen Näherungssensor, über den eine Kick-Bewegung einer Person erfasst und dies gegebenenfalls als Bedienereignis bewertet werden kann, um eine motorische Verstellung des Fahrzeugschließelements zu veranlassen.

[0003] Für die Detektion eines Bedienereignisses in Form einer Kick-Bewegung, die zum Beispiel im Bereich eines Stoßfängers des Fahrzeugs ausgeführt wird, wird ein Verlauf von durch die Sensoreinrichtung in einem Detektionszeitintervall (kontinuierlich oder diskret) erfassten Messwerten ausgewertet. Lässt sich anhand einer Folge von mehreren Messwerten durch Vergleich mit hinterlegten Referenz- und/oder Schwellwerten dann über eine Auswertelogik einer elektronischen Steuereinrichtung feststellen, dass die Person die als Bedienereignis zu bewertende Bewegung im Detektionsbereich ausgeführt hat, erfolgt die Verstellung des Fahrzeugschließelements.

[0004] Der eigentlichen Verstellung des Fahrzeugschließelements ist hierbei üblicherweise die Erzeugung und das Senden wenigstens eines Triggersignals vorangestellt, dass mindestens eine der Verstellung des Fahrzeugschließelements vorgelagerte Operation triggert. So kann über ein Triggersignal beispielsweise nach der Detektion eines Bedienereignisses die Durchführung eines Authentifizierungsprozesses ausgelöst werden, bei dem das Vorliegen eines gültigen Identifikationsmittels in einer Umgebung des Fahrzeugs überprüft wird. Nur wenn sowohl ein Bedienereignis detektiert wurde als auch ein gültiges Identifikationsmittel in der Umgebung des Fahrzeugs vorliegt und damit beide Bedingungen kumulativ erfüllt sind, wird eine Verstellung des Fahrzeugschließelements ausgelöst. Für das Verstellen des Fahrzeugschließelements wird dann ein (weiteres) Triggersignal an einen Antrieb gesendet, um diesen zu aktivieren. Mittels dieses weiteren oder mittels eines vorherigen Triggersignal kann ferner auch ein das Fahrzeugschließelement in einer geschlossenen Position verriegelndes Schloss betätigt werden.

[0005] Bei bisher in der Praxis umgesetzten Steuerungsverfahren werden die jeweiligen notwendigen Triggersignale für die der eigentlichen Verstellung des Fahrzeugschließelements vorgelagerten Operationen, ohne deren Ausführung eine Verstellung des Fahrzeugschließelements unterbleibt, nacheinander und erst nach der Auswertung, ob ein Bedienereignis vorliegt, erzeugt und gesendet. Dementsprechend vergeht nach der durch die Person ausgeführten Bewegungen eine gewisse Zeit, bis tatsächlich eine Verstellung des Fahrzeugschließelements erfolgt oder bis über entsprechende vorgelagerte Operationen dem Benutzer die Detektion eines gültigen Bedienereignisses signalisiert wird. Nicht selten führt daher eine Person die Bewegung in dem Direktionsbereich bereits ein zweites Mal aus, in der Annahme das die erste Bewegung nicht erkannt wurde. Dies hat unter Umständen ein unerwünschtes Funktionsverhalten zur Folge und wirkt sich negativ auf den Bedienkomfort und die Nutzerzufriedenheit aus.

[0006] In der DE 10 2010 060 364 A1 ist zumindest bereits pauschal vorgeschlagen, dass ein Authentifizierungsprozess vor, während oder nach der Definition eines Bedienereignisses erfolgen kann, wobei letztlich die Verstellung des Fahrzeugschließelements nur dann erfolgt, falls sowohl eine positive Authentifizierung als auch eine positive Detektion eines Bedienereignisses vorliegen. Zu welchem Zeitpunkt, auf welcher Basis und insbesondere mittels welchen Signals der Authentifizierungsprozess getriggert wird, finden sich in der DE 10 2010 060 364 A1 keine Angaben.

[0007] Der Erfindung liegt vor diesem Hintergrund die Aufgabe zugrunde, ein Steuerungsverfahren sowie ein Steuerungssystem für die Verstellung eines fremdkraftbetätigt verstellbaren Fahrzeugschließelements mit Blick auf den Bedienkomfort zu verbessern.

[0008] Diese Aufgabe wird sowohl mit einem Verfahren nach Anspruch 1 als auch einem Verfahren nach Anspruch 6 und einem Steuerungssystem nach Anspruch 13 gelöst.

[0009] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren wird mittels einer Sensoreinrichtung als Bedienereignis berührungslos detektiert, ob eine Person mit einem Körperteil eine bestimmte Bewegung in einem Detektionsbereich ausführt, wobei zur Detektion des Bedienereignisses ein Verlauf von durch die Sensoreinrichtung in einem Detektionszeitintervall (kontinuierlich oder diskret) erfassten Messwerten ausgewertet wird. Ferner ist vorgesehen, dass wenigstens ein Triggersignal erzeugt und gesendet wird, dass mindestens eine der Verstellung des Fahrzeugschließelements vorgelagerte Operation getriggert, ohne deren Ausführung eine Verstellung des Fahrzeugschließelements unterbleibt. Eine solche vorgelagerte Operation umfasst dann z.B. einen Authentifizierungsprozess, die Entriegelung eines Schlosses für das Fahrzeugschließelement oder die Aktivierung eines Antriebs für das Verstellen des Fahrzeugschließelements.

[0010] Gemäß einem ersten Aspekt ist vorgesehen, dass mindestens ein für das Vorliegen eines Bedienereignisses erfasster Messwert genutzt wird, das Senden des Triggersignals auszulösen, bevor das Detektionszeitintervall verstrichen ist und bevor - zum Beispiel anhand mindestens eines weiteren Messwerts und angesichts hinterlegter Kriterien, insbesondere Referenz- und/oder Schwellenwerte - überhaupt der Verlauf der Messwerte dahingehend ausgewertet werden kann, ob ein Bedienereignis vorliegt. Das Senden des Triggersignals wird somit auf Basis mindestens eines Messwertes für eine Messgröße ausgelöst, die erst (nachfolgend) für die Auswertung herangezogen wird, ob ein Bedienereignis vorliegt oder nicht. Die Entscheidung, ob das Senden des Triggersignals begonnen werden soll, kann somit zum Beispiel bereits auf Basis eines Teilbereiches des für das Vorliegen eines Bedienereignisses erst später vervollständigten, repräsentativen Verlaufs von Messwerten erfolgen und damit bevor klar ist, ob überhaupt ein (zulässiges) Bedienereignis vorliegt oder nicht. Es wird damit zunächst grundsätzlich in Kauf genommen, dass das Triggersignal zumindest teilweise bereits gesendet ist oder sogar die damit zu triggernde Operation bereits begonnen wird, obwohl unter Umständen am Ende des Detektionszeitintervalls kein Bedienereignis detektiert wird. Wird aber ein Bedienereignis detektiert, ist die wenigstens eine mit dem mindestens einen Triggersignal getriggerte Operation früher ausgelöst oder auslösbar als in bisher üblichen Steuerungsverfahren, bei denen das Senden des Triggersignals erst am Ende des Detektionszeitintervalls gestartet werden kann. Ferner kann aufgrund der Nutzung eines Messwertes, der ohnehin für die Auswertung, ob ein Bedienereignis vorliegt, gebraucht wird, eine Erfassung einer zusätzlichen Messgröße für den Beginn des Sendens des Triggersignals entfallen.

[0011] Der auszuwertende Verlauf von durch die Sensoreinrichtung in einem Detektionszeitintervall erfassten Messwerte wird somit beispielsweise in mehrere (mindestens zwei) Teilfunktionen oder Teilbereiche zerlegt, wobei bereits auf Basis einer ersten Teilfunktion respektive eines ersten Teilbereiches über den Beginn des Sendens des Triggersignals entschieden wird, gleichwohl erst mittels der wenigstens einen weiteren, zweiten Teilfunktion respektive des weiteren, zweiten Teilbereichs erst darüber entschieden werden kann, ob tatsächlich ein zulässiges Bedienereignis vorliegt oder nicht.

[0012] Gemäß dem ersten Aspekt wird mittels des zu sendenden Triggersignals ein Authentifizierungsprozess ausgelöst, bei dem das Vorliegen eines gültigen Identifikationsmittels in einer Umgebung des Fahrzeugs überprüft wird. Ein Triggersignal für die Auslösung des Authentifizierungsprozesses wird somit bereits zu einem Zeitpunkt innerhalb des Direktionszeitintervalls gesendet, an dem anhand der hinterlegten Kriterien mittels einer Auswertelogik noch keine Entscheidung darüber getroffen werden kann, ob tatsächlich von einer Person mit einem Körperteil eine als Bedienereignis zu bewertende Bewegung in einem Selektionsbereich ausgeführt wird oder nicht.

[0013] In einer Ausführungsvariante ist das Senden des Triggersignals für den Start des Authentifizierungsprozesses auch zu einem Zeitpunkt abgeschlossen, bevor das Detektionszeitintervall verstrichen ist. Der Authentifizierungsprozess wird hier somit nicht nur auf Basis des mindestens einen erfassten Messwertes gestartet, bevor ausgewertet wurde, ob ein Bedienereignis vorliegt oder nicht. Vielmehr kann auch der mit dem Triggersignal ausgelöste Authentifizierungsprozess bereits zu einem Zeitpunkt abgeschlossen sein, bevor das Detektionszeitintervall abgelaufen ist und bevor eine ausreichende Anzahl Messwerte erfasst wurde, um auszuwerten, ob ein Bedienereignis vorliegt oder nicht. Die Dauer und damit Signallänge eines Triggersignals und die Dauer und damit Länge des Authentifizierungsprozesses sind hier folglich so aufeinander und auf das Detektionszeitintervall abgestimmt, dass der Abschluss des einmal zulässig gestarteten Authentifizierungsprozesses in jedem Fall noch innerhalb des Detektionszeitintervalls abgeschlossen ist. Damit ist am Ende des Detektionszeitintervalls für die Prüfung, ob ein Bedienereignis vorliegt, bereits überprüft, ob ein Identifikationsmittel in der Umgebung des Fahrzeugs vorliegt. Wurde tatsächlich ein zulässiges Bedienereignis detektiert, kann somit am Ende des Detektionszeitintervalls auch gleich die Verstellung des Fahrzeugschließelements ausgelöst werden, da der Authentifizierungsprozess und damit die Suche nach einem gültigen Identifikationsmittel und damit nach einem authentifizierten Nutzer bereits parallel durchgeführt wurde. Wurde kein gültiges Identifikationsmittel in Reichweite ermittelt, unterbleibt die Verstellung des Fahrzeugschließelements und das Steuerungsverfahren kann unmittelbar nach der Auswertung, ob ein Bedienereignis vorliegt oder nicht, gestoppt werden.

[0014] In einer alternativen Ausführungsvariante ist vorgesehen, dass das Senden des Triggersignals, wenn ein Bedienereignis detektiert wurde, erst zu einem Zeitpunkt abgeschlossen wird, nachdem das Detektionszeitintervall verstrichen ist. Das Senden des den Authentifizierungsprozess auslösenden Triggersignals wird somit zwar innerhalb des Detektionszeitintervall auf Basis des mindestens einen erfassten Messwertes begonnen. Jedoch ist das Senden und damit die Übermittlung des Triggersignals zum Ende des Detektionszeitintervalls noch nicht abgeschlossen. Am Ende des Detektionszeitintervalls ist damit das Triggersignal noch unvollständig und die Authentifizierung wird noch nicht gestartet.

[0015] So ist in einer Ausführungsvariante in einer das Triggersignal empfangenden elektronischen Steuerung für den Start des Authentifizierungsprozesses hinterlegt, dass der Authentifizierungsprozess erst gestartet wird, wenn ein Triggersignal mit einer vorgegebenen Signallänge, zum Beispiel in Form eines codierten Signals mit High- und Low-Pegeln, in Form eines Pulses oder in Form einer Pulssequenz mit vordefinierter Signal-, Puls- oder Sequenzlänge, empfangen wird. In der vorgeschlagenen Ausführungsvariante wird nun das Senden des Triggersignals noch im Detektionszeitintervall gestartet, jedoch zu einem Zeitpunkt, an dem der zeitliche Abstand zum Ende des Detektionszeitintervalls derart gering ist, dass das Triggersignal zum Ende des Detektionszeitintervalls noch nicht vollständig gesendet sein kann. Zum Ende des Detektionszeitintervalls ist in dieser Variante lediglich ein Teil des zur Auslösung des Authentifizierungsprozesses notwendigen Triggersignals übertragen, sodass beim Ausbleiben einer Detektion eines (zulässigen) Bedienereignisses das Senden des Triggersignals nach dem Detektionszeitintervall abgebrochen werden kann und damit das bisher gesendete Triggersignal unvollständig bleibt. Die der Verstellung des Fahrzeugschließelements vorgelagerte Authentifizierung wird somit nicht ausgeführt (und damit auch nicht die Verstellung des Fahrzeugschließelements, die eine positive Authentifizierung und die Detektion eines Bedienereignisses kumulativ voraussetzt). Wird ein Bedienereignis detektiert, muss das Triggersignal nur noch weiter gesendet und damit auf die definierte Signallänge verlängert werden, um den Authentifizierungsprozess auszulösen. Da das Senden des nachfolgend vervollständigten Triggersignals bereits vor der Detektion eines Bedienereignisses begonnen wird, kann - im Vergleich zu einem erst nach Detektion eines Bedienereignis gestarteten Senden des Triggersignals - die Zeit verkürzt werden, die vom Beginn der durch den Nutzer ausgeführten Bewegung bis zum Abschluss der Authentifizierung und der Verstellung des Fahrzeugschließelements vergeht.

[0016] Unabhängig davon, ob das Senden des Triggersignals erst nach dem Ende des Detektionszeitintervalls (bei positiver Detektion eines Bedienereignisses) oder innerhalb des Detektionszeitintervalls abgeschlossen wird, kann der Zeitpunkt, an dem das Senden des Triggersignals ausgelöst wird, zum Beispiel am Beginn des Detektionszeitintervalls liegen oder zu einem Zeitpunkt innerhalb des Detektionszeitintervall, an dem ein in einer elektronischen Steuereinrichtung hinterlegtes Kriterium betreffend die Anzahl erfasster Messwerte erfüllt ist. Ein solches Kriterium kann beispielsweise das Überschreiten einer Mindestanzahl an Messwerten umfassen, die zur Verfügung stehen muss, um ein Bedienereignis mit einer definierten Wahrscheinlichkeit annehmen zu können. Der Beginn des Zeitpunktes, an dem das Senden des Triggersignals ausgelöst wird, kann somit zu einem Zeitpunkt innerhalb des Detektionszeitraumes liegen, an dem eine hinreichende (vorab definierte) Menge an Messwerten zur Verfügung steht, die ein Bedienereignis mit einer hinreichenden (vorab definierten) Wahrscheinlichkeit annehmen lässt. Beispielsweise liegt damit dieser Zeitpunkt in einer letzten Hälfte des Detektionszeitintervalls. In einer zweiten Hälfte des Detektionszeitintervalls kann dabei z.B. davon auszugehen sein, dass bereits eine aussagekräftige Tendenz für das Vorliegen eines Bedienereignisses auf Basis der Anzahl erfasster Messwerte möglich ist und damit eine Einschätzung mit einer hinreichenden Wahrscheinlichkeit (die ggf. vorab in einer elektronischen Steuereinrichtung hinterlegt wurde). In dem zuletzt genannten Fall erfolgt das Senden des Triggersignals z.B. dann stets erst, nachdem mehr als die Hälfte des Detektionszeitintervalls verstrichen ist, und insbesondere in einem letzten Drittel des Detektionszeitintervalls.

[0017] Das frühzeitige Senden wenigstens eines Teils eines Triggersignals, das nach der Detektion eines Bedienereignisses vervollständigt, insbesondere auf eine vordefinierte Signallänge verlängert wird, ist dabei offensichtlich unabhängig davon, auf welcher Basis und insbesondere welcher Messgröße und damit welchem Messwert das Senden des Triggersignals ausgelöst wird. Dementsprechend ist nach einem weiteren - mit dem ersten Aspekt grundsätzlich kombinierbaren - Aspekt ein Verfahren zur Steuerung einer Verstellbewegung eines fremdkraftbetätigt verstellbaren Fahrzeugschließelements vorgeschlagen, bei dem wenigstens ein Triggersignal mit einer definierten Signallänge erzeugt und gesendet wird, das mindestens eine der Verstellung des Fahrzeugschließelements vorgelagerte Operation triggert. Diese mindestens eine Operation kann insbesondere den vorstehend erläuterten Authentifizierungsprozess, die Ansteuerung eines Schlosses für die Entriegelung des Fahrzeugschließelements und/oder die Aktivierung eines Antriebs für das fremdkraftbetätigte Verstellen des Fahrzeugschließelements umfassen. Gemäß dem zweiten Aspekt ist hierbei vorgesehen, dass das Senden des Triggersignals zu einem Zeitpunkt in dem Detektionszeitintervall begonnen wird, sodass am Ende des Detektionszeitintervalls das Triggersignal die definierte Signallänge noch nicht erreicht hat, und das Triggersignal nur bei Detektion eines Bedienereignisses weiter bis zum Erreichen der definierten Signallänge gesendet und damit vervollständigt wird, ansonsten aber dessen Senden abgebrochen wird.

[0018] Gemäß einer Ausführungsvariante kann das Senden des Triggersignals abgebrochen werden, wenn kein Bedienereignis detektiert wurde, sodass das bisher übertragene Triggersignal unvollständig bleibt und die der Verstellung des Fahrzeugschließelements vorgelagerte Operation nicht getriggert wird. Es wird folglich beispielsweise kein Authentifizierungsprozess gestartet und/oder es erfolgt keine Aktivierung eines Antriebs für die Verstellung des Fahrzeugschließelements, ebenso wie natürlich die Verstellung des Fahrzeugschließelements selbst nicht erfolgt.

[0019] Gemäß dem zweiten Aspekt wird somit ein Triggersignal, insbesondere in Form eines Pulses, einer Pulssequenz oder einer kontinuierlichen Signalfolge (Letzere insbesondere als codiertes Signal mit High- und Low-Pegel), auf die volle Länge verlängert, wenn ein Bedienereignis detektiert wurde. Hierbei kann das vollständige Triggersignal bereits deutlich früher gesendet werden, als wenn das Senden erst mit Abschluss der Detektion eines Bedienereignisses erfolgt. Wird kein Bedienereignis detektiert, wird auf Basis des unvollständigen Triggersignals auch die der Verstellung des Fahrzeugschließelements vorgelagerte Operation nicht ausgeführt. Das nur teilweise Senden des (damit unvollständigen) Triggersignals bleibt hierbei vorzugsweise ohne Konsequenz und ist insbesondere für einen Nutzer nicht bemerkbar.

[0020] In einem Ausführungsbeispiel ist vor dem Ende des Detektionszeitintervalls mehr als die Hälfte des zum Triggern der der Verstellung des Fahrzeugschließelements vorgelagerten Operation bereits gesendet. Demgemäß ist in dieser Variante bereits mehr als die Hälfte des Triggersignals, insbesondere mehr als 70% des Triggersignals übertragen, bevor ein Bedienereignis detektierbar ist. Beispielsweise ist hierbei mehr als die Hälfte des zum Starten des Autorisierungsprozesses zu übertragenden Triggersignals bereits an eine Authentifizierungselektronik und/oder mehr als die Hälfte des für die Aktivierung des Schlosses und/oder Antriebs zu übertragenden Triggersignals an eine Steuerelektronik des Schlosses oder Antriebs übertragen, bevor detektiert wird, ob tatsächlich ein Bedienereignis vorliegt oder nicht.

[0021] Der Beginn des Sendens des Triggersignals kann grundsätzlich durch ein Über- oder Unterschreiten eines vorgegebenen Schwellwertes durch einen erfassten Messwert ausgelöst werden, bevor das Detektionsintervall verstrichen und ausgewertet ist, ob ein Bedienereignis vorliegt oder nicht.

[0022] Grundsätzlich kann für das Verstellen des Fahrzeugschließelements ein Antrieb mittels eines (weiteren) Triggersignals in Form eines Steuersignals aktivierbar sein, wobei das Senden dieses Steuersignals begonnen wird, nachdem das Detektionszeitintervall verstrichen und ausgewertet ist, ob ein Bedienereignis vorliegt. In einer hierauf basierenden ersten Ausführungsvariante wird beispielsweise mittels eines vor dem Ende des Detektionszeitintervalls teilweise oder vollständig gesendeten Triggersignals lediglich ein Authentifizierungsprozess gestartet. Liegt am Ende des Authentifizierungsprozesses eine positive Authentifizierung für das Vorliegen eines gültigen Identifikationsmittels in der Umgebung des Fahrzeugs vor, wird hierüber automatisch die nachfolgende Betätigung eines Schlosses und/oder die nachfolgende Aktivierung des Antriebs für das Verstellen des Fahrzeugschließelements mittels eines Steuersignals getriggert. In einer zweiten Ausführungsvariante wird beispielsweise der Authentifizierungsprozess von einer elektronischen Steuereinrichtung mittels eines ersten Triggersignals getriggert und separat hiervon die Aktivierung eines Antriebs von der derselben elektronischen Steuereinrichtung mittels eines weiteren, zweiten Triggersignals in Form des Steuersignals.

[0023] Zur Vermeidung eines fehlerhaften Sendens des Triggersignals kann grundsätzlich vorgesehen sein, dass die Erzeugung und der Beginn des Sendens des Triggersignals von mindestens einem zusätzlichen Kriterium abhängig sind. Ein solches zusätzliches Kriterium kann beispielsweise eine zeitliche Entwicklung aufeinanderfolgender erfasster Messwerte und/oder der Wert eines Maximum erfasster Messwerte sein. So kann beispielsweise das Senden des Triggersignals grundsätzlich davon abhängig sein, ob eine für das Vorliegen eines Bedienereignisses ausgewertete Messgröße mit erfassten Messwerten einen (ersten) Schwellenwert überschreitet. Für den Beginn des Sendens des Triggersignals wird dann jedoch noch zusätzlich ausgewertet, inwieweit aufeinanderfolgende Messwerte (vor oder nach dem Überschreiten des Schwellwertes) ansteigen oder abfallen und/oder ob der Verlauf der Messwerte ein (lokales) Maximum aufweist, dessen Wert einen Referenzwert nicht über- oder unterschreitet. Die als zusätzliches Kriterium für das Senden des Triggersignals ausgewählte zeitliche Entwicklung aufeinanderfolgend erfasster Messwerte und/oder der Wert eines Maximum erfasster Messwerte soll hierbei im Vergleich mit einer hinterlegten Referenz oder mehreren hinterlegten Referenzen eine Aussage darüber ermöglichen, ob tatsächlich das Vorliegen eines Bedienereignisses wahrscheinlich erscheint. Spricht das wenigstens eine zusätzlich ausgewertete Kriterium gegen das Vorliegen eines Bedienereignisses, ist auch das Senden eines Triggersignals obsolet, dass eine der Verstellung des Fahrzeugschließelements vorgelagerte Operation, insbesondere einen Authentifizierungsprozess, startet, der ohne das Vorliegen eines Bedienereignisses ohnehin nicht zur Verstellung des Fahrzeugschließelements führt.

[0024] Wie bereits eingangs erläutert, wird mittels der Sensoreinrichtung beispielsweise berührungslos eine durch eine Person, insbesondere im Bereich eines Stoßfängers des Fahrzeugs, ausgeführte Kick-Bewegung als Bedienereignis detektiert. Ein solches Bedienereignis soll dann vorzugsweise die Verstellung eines Fahrzeugschließelements in Form einer Heckklappe oder eines Kofferraumdeckels des Fahrzeugs auslösen.

[0025] Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist ferner die Bereitstellung eines Steuerungssystems für eine Verstelleinrichtung zum fremdkraftbetätigten Verstellen eines Fahrzeugschließelements. Ein solches Steuerungssystem umfasst wenigstens eine Sensoreinrichtung, mittels der als Bedienereignis berührungslos detektierbar ist, dass eine Person mit einem Körperteil eine bestimmte Bewegung in einem Detektionsbereich ausgeführt hat. Ferner umfasst das Steuerungssystem eine elektronische Steuereinrichtung, mittels der
  • ein Verlauf von durch die Sensoreinrichtung in einem Detektionszeitintervall (kontinuierlich oder diskret) erfassten Messwerten dahingehend auswertbar ist, ob ein Bedienereignis vorliegt,
  • wenigstens ein Triggersignal definierter Signallänge erzeugt und gesendet werden kann, das mindestens eine der Verstellung des Fahrzeugschließelements vorgelagerte Operation triggert.
Erfindungsgemäß ist nun ferner vorgesehen, dass die elektronische Steuereinrichtung konfiguriert ist,
  1. a) mindestens einen für das Vorliegen eines Bedienereignisses erfassten Messwert zu nutzen, das Senden eines Triggersignals für einen Authentifizierungsprozess, bei dem das Vorliegen eines gültigen Identifikationsmittels in einer Umgebung des Fahrzeugs überprüft wird, auszulösen, bevor das Detektionszeitintervall verstrichen ist und bevor der Verlauf der Messwerte dahingehend ausgewertet werden kann, ob ein Bedienereignis vorliegt (oder nicht), und/oder
  2. b) zu einem Zeitpunkt in dem Detektionszeitintervall das Senden des Triggersignals zu beginnen, sodass am Ende des Detektionszeitintervalls das Triggersignal die definierte Signallänge noch nicht erreicht hat und das Triggersignal nur bei Detektion eines Bedienereignisses weiter bis zum Erreichen der definierten Signallänge gesendet, ansonsten aber dessen Senden abgebrochen wird.


[0026] Das vorgeschlagene Steuerungssystem kann sich insbesondere zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens eignen. Dementsprechend gelten vorstehend und nachstehend erläuterte Merkmale eines Ausführungsbeispiels für ein erfindungsgemäßes Verfahren (gemäß dem ersten oder zweiten Aspekt) auch für Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Steuerungssystems und umgekehrt.

[0027] Die beigefügten Figuren veranschaulichen exemplarisch mögliche Ausführungsvarianten der vorgeschlagenen Lösung.

[0028] Hierbei zeigen:
Figur 1
ein Signal-Zeit-Diagramm für ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens eines hiernach arbeitenden Ausführungsbeispiels für ein erfindungsgemäßes Steuerungssystem, bei dem das Senden eines Triggersignals zum Starten eines Authentifizierungsprozesses bereits begonnen wird, wenn anhand eines gemessenen Messsignalverlaufs noch nicht abschließend auswertbar ist, ob tatsächlich ein zulässiges Bedienereignis vorliegt, und das Triggersignal bei positiver Detektion eines Bedienereignisses erst vervollständigt wird, um den Authentifizierungsprozess tatsächlich auszulösen;
Figur 2
ein Signal-Zeit-Diagramm für ein zweites Ausführungsbeispiel, bei dem ein Authentifizierungsprozess und eine Aktivierung eines Antriebs zum Verstellen eines Fahrzeugschließelements (ggf. mit vorgelagerter Betätigung eines Schlosses) über separate Triggersignale ausgelöst werden und ein Triggersignal zum Auslösen des Authentifizierungsprozesses bereits frühzeitig vor Abschluss der Detektion eines Bedienereignisses gesendet wird;
Figur 3
ein Signal-Zeit-Diagramm für ein drittes Ausführungsbeispiel, bei dem analog zum zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 unterschiedliche Triggersignale für den Start eines Authentifizierungsprozesses und die Aktivierung eines Antriebs genutzt werden, in Abweichung von dem zweiten Ausführungsbeispiel jedoch das Senden des Triggersignals für die Aktivierung des Antriebs vor der Detektion eines Bedienereignisses begonnen und nur bei positiver Detektion des Bedienereignisses vervollständigt wird;
Figur 4
schematisch das Heck eines Fahrzeugs mit einer Heckklappe als Fahrzeugschließelements unter Veranschaulichung eines erfindungsgemäßen Steuerungssystems;
Figur 5
ein Signal-Zeit-Diagramm für einen Ablauf eines aus dem Stand der Technik bekannten Steuerungsverfahrens.


[0029] Die Figur 4 zeigt eine Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Steuerungssystems, das in einem Fahrzeug FZ Verwendung findet. Das Fahrzeug FZ weist ein Fahrzeugschließelement in Form einer Heckklappe H auf. Die Heckklappe H ist dabei mittels eines Heckklappenantriebs HM fremdkraftbetätigt verstellbar. Der Heckklappenantrieb HM weist hierfür beispielsweise wenigstens einen Elektromotor auf. In einem geschlossenen Zustand der Heckklappe H ist diese über ein Heckklappensschloss HS verriegelt und damit gegen ein unbefugtes Öffnen gesperrt.

[0030] Um die Heckklappe H zu öffnen, soll es ausreichen, dass ein berechtigter, respektive authentifizierter Benutzer eine Kick-Bewegung im Bereich eines heckseitigen Stoßfängers ST des Fahrzeugs FZ ausführt. Die mit einem Bein B und einem Fuß F des Benutzers ausgeführte Kick-Bewegung im Bereich des Stoßfängers ST soll dementsprechend als Bedienereignis berührungslos detektiert werden können. Hierfür ist eine Sensoreinrichtung mit mehreren, vorliegend wenigstens zwei kapazitiven Sensorelementen 1A und 1B des Steuerungssystems vorgesehen. Die Sensorelemente 1A und 1B sind räumlich zueinander separiert und überwachen unterschiedliche, sich gegebenenfalls überlappende Detektionsbereiche 10A und 10B vor und unter dem Stoßfänger ST, die gemeinsam einen Detektionsbereich des Steuerungssystems definieren, auf eine Annäherung des Benutzers und die Ausführung der Kick-Bewegung.

[0031] Mittels der Senderelemente 1A und 1B wird beispielsweise eine Kapazitätsänderung in den jeweiligen einem Sensorelement 1A oder 1B zugeordneten Detektionsbereichen 10A und 10B erfasst. Über die erfassten Messwerte für die sich ändernde Kapazität kann dann auf eine Kick-Bewegung geschlossen werden. Die mittels der Sensoreinrichtung 1A, 1B erfassten Messwerte werden hierbei von einer mit den Sensorelementen 1A und 1B verbundenen elektronischen Steuereinrichtung SE ausgewertet, die hierfür eine Auswertelogik integriert. Ergibt sich anhand eines Verlaufs von in einem Detektionszeitintervall erfassten Messwerten, dass ein Bedienereignis vorliegt, wird mittels der elektronischen Steuereinrichtung SE das Heckklappenschloss HS zur Entriegelung der Heckklappe H angesteuert sowie der Heckklappenantrieb HM zur Verstellung der Heckklappe H angesteuert.

[0032] Vor dem Verstellen der Heckklappe H, hier dem Öffnen der Heckklappe H, wird zuvor noch überprüft, ob sich in der Umgebung des Fahrzeugs F, d.h. in einem definierten Umkreis um das Fahrzeug FZ, ein gültiges Identifikationsmittel, zum Beispiel in Form eines Transponders T einer Fernbedienung für das Fahrzeug FZ, befindet. Es wird folglich beispielsweise geprüft, ob in der Umgebung des Fahrzeugs FZ ein gültiger Fahrzeugschlüssel vorhanden ist. Hieraus wird dann darauf geschlossen, dass die Kick-Bewegung von einem berechtigten / authentifizierten Benutzer ausgeführt wurde. Durch den entsprechenden Authentifizierungsprozess wird dementsprechend vermieden, dass jede im Bereich des Stoßfängers ST ausgeführte Kickbewegung (einer beliebigen Person) bereits zu einem Öffnen der Heckklappe H führt.

[0033] Das Signal-Zeit-Diagramm der Figur 5 veranschaulicht hierbei ein aus dem Stand der Technik bekanntes Verfahren zur Steuerung der Verstellbewegung der Heckklappe H beim Öffnen auf ein detektiertes, zulässiges Bedienereignis hin.

[0034] In dem Diagramm der Figur 5 ist einerseits ein Verlauf von durch die Sensoreinrichtung 1A, 1B erfassten Messwerten als Messsignal s über der Zeit t aufgetragen. Der in der Figur 5 dargestellte parabelförmige Verlauf des Messsignals s steht dabei repräsentativ für eine an dem Stoßfänger ST ausgeführte Kick-Bewegung und damit für eine positive Detektion eines Bedienereignisses. Darüber hinaus ist im Diagramm der Figur 5 eine zusätzliche Ordinate für die zeitliche Entwicklung eines Triggersignals p über der Zeit t vorgesehen. Eine Puls- oder Signalstärke pS eines gesendeten Triggersignals p ist in dem dargestellten Diagramm (wie auch in den nachfolgend erläuterten Diagrammen) lediglich exemplarisch. Alternativ kann selbstverständlich auch ein codiertes Signal mit unterschiedlichen High- und Low-Pegel, eine Pulssequenz oder eine Pulsfolge mit wenigstens zwei unterschiedlichen Pulsstärken gesendet werden. Sendebeginn und Übertragungsdauer des Triggersignals p werden jeweils von der elektronischen Steuereinrichtung SE gesteuert.

[0035] Bei einer zu detektierenden Kick-Bewegung steigt zunächst das Messsignal s über einen hinterlegten Schwellwert s1 an. Zu einem Zeitpunkt ts, an dem der Schwellwert s1 überschritten wird, sind beispielsweise beide Sensorelement 1A und 1B aktiviert. Die elektronische Steuereinrichtung SE zieht daher ab diesem Zeitpunkt ts die Messwerte für die Auswertung in Betracht, ob tatsächlich ein zulässiges Bedienereignis vorliegt. Wird dann in einem nachfolgenden Detektionszeitintervall Δt1 bis zu einem Zeitpunkt tc der dargestellte parabelförmige Verlauf des Messsignals s festgestellt, d.h. insbesondere der Anstieg bis zu einem Plateau oder Maximalwert des Messsignals s und ein anschließender Abfall unterhalb des Schwellwertes s1, bewertet dies eine Auswertelogik der elektronischen Steuereinrichtung 1A, 1B als gültiges Bedienereignis und sendet ein Triggersignal p in Form eines 400ms langen Pulses. Dieses Triggersignal p stellt vorliegend ein Auslösesignal für die Triggerung des Authentifizierungsprozesses dar, um zu prüfen, ob in der Umgebung des Fahrzeugs FZ ein gültiger Transponder T vorhanden ist. Die damit verbundene Schlüsselsuche wird somit nach einem Zeitintervall Δt2 = 400ms nach dem Zeitpunkt tc des Erkennens eines zulässigen Bedienereignisses gestartet, und zwar nach dem vollständigem Empfang des 400ms langen Pulses zu einem Zeitpunkt tE. Diese Schlüsselsuche und der damit verbundene Authentifizierungsprozess nimmt eine Zeit ΔtK in Anspruch. Wird dann zu einem Zeitpunkt tK der Authentifizierungsprozess abgeschlossen und ein gültiger Transponder T detektiert, wird eine weitere, der eigentlichen Verstellung der Heckklappe H ebenfalls vorgelagerte Operation getriggert, nämlich die Ansteuerung des Heckklappeantriebs H sowie gegebenenfalls zuvor die Ansteuerung der Blinker und/oder Scheinwerfer des Fahrzeugs FZ, um einen Nutzer visuell über die erfolgreiche Erkennung eines Bedienereignisses zu informieren (bevor die Heckklappe H verstellt wird). Bis zur Verstellung der Heckklappe H über den Heckklappenantrieb HM vergeht dann nochmals ein weiteres Zeitintervall ΔtA, bis der Heckklappenantrieb H tatsächlich die Verstellung der Heckklappe H auslöst.

[0036] In dem mit der Figur 5 dargestellten Szenario mit aufeinanderfolgenden Signalisierung nach Abschluss der Detektion eines zulässigen Bedienereignisses vergeht somit vergleichsweise viel Zeit, bis tatsächlich eine Rückmeldung an den Nutzer erfolgt, dass das Bedienereignis erfolgreich erkannt wurde, und bis tatsächlich eine sichtbare Verstellung der Heckklappe H erfolgt. Dies führt dazu, dass ein Nutzer unter Umständen davon ausgeht, dass die von ihm ausgeführte Kick-Bewegung nicht erfolgreich mittels der Sensoreinrichtung 1A, 1B erkannt wurde. Der Nutzer führt somit die Kick-Bewegung nochmals aus oder versucht bereits, die Heckklappe H anderweitig zu öffnen. Es kann somit zu Fehlbedienungen und/oder Fehlfunktionen kommen.

[0037] Zur Erhöhung des Kundennutzens und der Kundenzufriedenheit wird es vor diesem Hintergrund als vorteilhaft erachtet, die Zeit zwischen dem erfolgreichen Detektieren eines zulässigen Bedienereignisses und der tatsächlichen Verstellung der Heckklappe H (oder eines anderen Fahrzeugschließelements) zu verkürzen. Im Rahmen der vorgeschlagenen Lösung ist dies dadurch erreicht, dass das Senden mindestens eines Triggersignals zur Triggerung einer der Verstellung des Fahrzeugschließelements, hier der Heckklappe H, zwingend vorgelagerten Operation zumindest teilweise bereits vor der Auswertung, ob ein zulässiges Bedienereignis vorliegt oder nicht, gesendet wird. Ferner kann in diesem Zusammenhang zur Vermeidung zusätzlicher Sensorelemente das Senden eines solchen Triggersignals für den Start eines Authentifizierungsprozesses von mindestens einem Messwert und damit dem Messsignal s abhängen, der/das ohnehin erfasst und ausgewertet wird, um ein Bedienereignis zu erkennen.

[0038] Bei einer Ausführungsvariante, die anhand des Diagramms der Figur 1 veranschaulicht ist, wird z.B. ein Triggersignal in Form eines Auslösesignals p mit einer vordefinierten Signallänge Δt1 gesendet, um den Start eines Authentifizierungsprozesses zu einem Zeitpunkt tE zu starten, der das Signalisierungsende und damit das Ende des 400ms-Pulses darstellt. Im Unterschied zu dem aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren wird hierbei jedoch das Senden des Auslösesignals p für die Triggerung des Authentifizierungsprozesses bereits begonnen, bevor das Detektionszeitintervall Δt1 abgeschlossen und damit für die elektronische Steuereinrichtung SE überhaupt abschließend auswertbar ist, ob tatsächlich ein zulässiges Bedienereignis vorliegt oder nicht. Der Beginn des Sendens des Auslösesignals p wird vielmehr bereits zu einem Zeitpunkt tp begonnen, an dem es grundsätzlich hinreichend wahrscheinlich erscheint, dass tatsächlich gerade eine Kick-Bewegung im Bereich des Stoßfängers ST ausgeführt wird und am Ende des Detektionszeitintervall Δt1 ein zulässiges Bedienereignis detektiert werden wird.

[0039] Das/ein Kriterium für den Beginn des Sendens des Auslösesignals p zu dem Zeitpunkt tP innerhalb des Detektionszeitintervall Δt1 ist hierbei das Durchschreiten eines Maximums durch das erfasste Messsignal s. Das Durchschreiten dieses Maximum wird hierbei beispielsweise anhand eines zweiten Schwellwertes s2 (mit s2 > s1) festgestellt, wobei dieser zweite Schwellwert s2 ebenfalls in der Auswertelogik der elektronischen Steuereinrichtung SE hinterlegt ist. Die zu detektierende Kick-Bewegung wird somit in mindestens zwei Teilfunktionen zerlegt, einerseits in einen Pre-Kick und eine anschließende Bestätigung. Die Detektion eines Pre-Kick oder besser Pre-Kick-Ereignisses auf Basis des bisherigen Messsignals s in lediglich einem Teilbereich des Detektionszeitintervalls Δt1 löst somit bereits das Senden des Auslösesignals p aus, gleichwohl das Vorliegen eines zulässigen Bedienereignisses erst zu dem späteren Zeitpunkt tc am Ende des Detektionszeitintervalls Δt1 festgestellt werden kann.

[0040] Der mögliche Beginn des Sendens des Auslösesignals p und damit zum Beispiel die Höhe des zweiten Schwellwertes s2 und die Dauer des Auslösesignals p sind hierbei so aufeinander und auf das Detektionszeitintervall Δt1 abgestimmt, dass bei einem einmal ausgelösten Senden des Auslösesignals p dieses Auslösesignal p zum Ende des Detektionszeitintervalls Δt1 und damit zum Zeitpunkt der Auswertung und Erkennung eines zulässigen Bedienereignisses noch nicht vollständig gesendet wurde. Das Auslösesignal p wurde somit noch nicht über die vorgegebene, volle Signallänge, hier 400ms, gesendet, die zur Triggerung des Authentifizierungsprozesses notwendig ist.

[0041] Beispielsweise erfolgt der Beginn des Sendens des Auslösesignals p und damit der Start einer Pre-Kick-Signalisierung zu dem Zeitpunkt tP frühestens zu einem Zeitpunkt innerhalb des Detektionszeitintervall Δt1, an dem ein in der elektronischen Steuereinrichtung SE hinterlegtes Kriterium betreffend die Anzahl erfasster Messwerte erfüllt ist. Ein solches Kriterium kann beispielsweise das Überschreiten einer Mindestanzahl an Messwerten umfassen, die zur Verfügung stehen muss, um ein Bedienereignis mit einer hinreichenden Wahrscheinlichkeit annehmen zu können. Beispielsweise erfolgt der Beginn des Sendens des Auslösesignals p, nachdem mehr als die Hälfte des Detektionszeitintervalls Δt1 verstrichen ist. Der Beginn des Sendens des Auslösesignals p nach Verstreichen eines Zeitintervalls ΔtP (mit ΔtP > ½Δt1) nach dem Beginn des Detektionszeitintervalls (zu einem Zeitpunkt ts) ist somit stets so groß, dass zum Ende des Direktionszeitintervalls Δt1 nie ein vollständiges und damit zum Auslösen des Authentifizierungsprozesses geeignetes Auslösesignal vorliegt. Damit kann das Senden des Auslösesignals p am Ende des Detektionszeitintervalls Δt1 noch abgebrochen werden, sofern kein zulässiges Bedienereignis detektiert wird. Das unvollständig gesendete Auslösesignal p bleibt ohne Wirkung und löst den Start des Authentifizierungsprozesses nicht aus. Wird demgegenüber ein gültiges Bedienereignis detektiert, wird das Senden des Auslösesignals p verlängert, sodass das Auslösesignal p weiter bis zum Erreichen der definierten Signallänge (hier tE - tP) gesendet wird und damit der Authentifizierungsprozess gestartet wird.

[0042] Durch die bereits vorgelagerte und zu der Erfassung eines Bedienereignisses parallel verlaufende teilweise Übertragung des Auslösesignals p für die Auslösung des Authentifizierungsprozesses wird eine deutliche Verkürzung des Zeitintervalls erreicht, dass zwischen dem Beginn der Ausführung der Kick-Bewegung durch einen Nutzer und der tatsächlichen Verstellung der Heckklappe H verstreicht. Geht man beispielsweise beim mit dem Diagramm der Figur 5 dargestellten Stand der Technik von einer Größe dieses Zeitintervalls von 1550ms aus, lässt sich bei der Ausführungsvariante entsprechend dem Diagramm der Figur 1 dieses Zeitintervall auf 1250ms verkürzen. Die Ansteuerung einer elektronischen Authentifizierungslogik sowie einer Steuerelektronik des Heckklappenantriebs HM erfolgt hierbei beispielsweise über einen CAN- oder LIN-Bus.

[0043] Bei der mit dem Diagramm der Figur 2 dargestellten Ausführungsvariante sind zwei unterschiedliche Triggersignale p1 und p2 in Form eines Auslösesignal p1 und eines Steuersignals p2 vorgesehen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten gesendet werden, um einerseits den Authentifizierungsprozess und mithin die Schlüsselsuche und andererseits die Aktivierung des Heckklappenantriebs HM (einschließlich der Betätigung des Heckklappenschlosses HS zur Freigabe der Heckklappe H) auszulösen.

[0044] So wird in der dargestellten Ausführungsvariante bereits zu Beginn des Detektionszeitintervalls Δt1 und dabei durch Überschreiten des Schwellwertes s1 durch das Messesignal s das Senden des Auslösesignals p1 ausgelöst. Die Übertragung dieses Auslösesignal p1 erfolgt beispielsweise über einen LIN-Bus. Ist das Auslösesignal p1 zu einem Zeitpunkt tP1 vollständig gesendet, wird hiermit der Authentifizierungsprozess und insbesondere die Schlüsselsuche ausgelöst, noch während das Messsignal s weiter erfasst wird, um zu dem späteren Zeitpunkt tc bewerten zu können, ob tatsächlich ein zulässiges Bedienereignis vorliegt oder nicht. Die üblicherweise weniger als 200ms, z.B. 150ms, in Anspruch nehmende Schlüsselsuche ist dann zu einem Zeitpunkt tK innerhalb des Detektionszeitintervalls Δt1 abgeschlossen. In dieser Variante sind somit die Länge des zur Auslösung des Authentifizierungsprozesses zu übertragenden Auslösesignals p1 und die Dauer der Schlüsselsuche somit aufeinander und auf das Detektionszeitintervall Δt1 abgestimmt, dass ein Zeitintervall AtK, das zwischen dem Beginn des Sendens des Auslösesignal p1 und dem Ende der Schlüsselsuche verstrichen ist, vollständig innerhalb des Detektionszeitintervalls Δt1 liegt.

[0045] Die Schlüsselsuche ist somit nach Erkennung eines Pre-Kick-Ereignisses somit in jedem Fall bereits abgeschlossen, bevor ausgewertet wird, ob tatsächlich ein zulässiges Bedienereignis vorliegt oder nicht. Am Ende des Detektionszeitintervalls Δt1 und bei positiver Detektion eines Bedienereignisses muss somit nur noch über das Senden des Steuersignals p2 die Aktivierung des Heckklappenantriebs HM sowie gegebenenfalls eine Blinkeransteuerung getriggert werden. Werden beide Triggersignale p1 und p2 für die Triggerung des Authentifizierungsprozesses und für die Aktivierung des Heckklappenantriebs HM (sowie des Heckklappenschlosses HS) über einen LIN-Bus übertragen, lässt sich auch hier die Zeit problemlos auf 1100ms verkürzen, die zwischen dem Beginn einer Kick-Bewegung bis zur eigentlichen Verstellung der Heckklappe H verstreicht.

[0046] Bei der mit dem Diagramm der Figur 3 dargestellten Ausführungsvariante sind die beiden Aspekte der Ausführungsvarianten der Figuren 1 und 2 miteinander kombiniert. So wird auch hier der Authentifizierungsprozess frühzeitig bereits bei einer Erkennung eines Pre-Kick-Ereignisses durch Erzeugen und Senden eines ersten Triggersignals in Form eines Auslösesignals p1 ausgelöst, sodass der Authentifizierungsprozess noch innerhalb des Detektionszeitintervalls Δt1 abgeschlossen ist. Ferner wird ein zweites Triggersignal in Form eines Steuersignals p2 zur Aktivierung des Heckklappenantriebs HM (sowie bei verriegelter Heckklappe H zum vorherigen oder gleichzeitigen Ansteuern des Heckklappenschlosses HS) noch zu einem Zeitpunkt tp innerhalb des Detektionszeitintervall Δt1 begonnen. Getriggert wird das Senden des Steuersignals p2 hierbei erneut beispielsweise durch das Unterschreiten des zweiten Schwellwertes s2 durch das Messsignal s, nachdem das Messsignal s ein Maximum erreicht hatte, wie es mit einem Zurückschwenken eines Fußes F des Nutzers einhergeht.

[0047] Wird zum Ende des Selektionszeitintervall Δt1 kein Bedienereignis mittels der elektronischen Steuereinrichtung SE festgestellt, wird das Senden des Steuersignals p2 abgebrochen, sodass dieses unvollständig bleibt und - unabhängig vom Ausgang des Authentifizierungsprozesses - keine Ansteuerung des Heckklappenantriebs HM (und gegebenenfalls des Heckklappenschlosses HS und der Fahrzeugblinker) erfolgt.

[0048] Wird demgegenüber zum Ende des Selektionszeitintervall Δt1 ein gültiges Bedienereignis anhand des Verlaufs des Messesignals s und der diesen Verlauf bildenden Messwerte detektiert, wird das Steuersignal p2 weiter bis zur die Aktivierung des Heckklappenantriebs HM auslösenden Signallänge tE - tP gesendet und damit vervollständigt. Das weitere Senden des Steuersignals p2 hängt jeweils letztendlich auch von der positiven Authentifizierung eines gültigen Transponders T am Ende des Authentifizierungsprozesses (zum Zeitpunkt tK) ab. Mit anderen Worten wird das Senden des Steuersignals p2 nur bei Detektion eines gültigen Bedienereignisses zum Ende des Detektionszeitintervalls Δt1 fortgesetzt, jedoch abgebrochen, wenn zuvor kein gültiger Transponder T in der Umgebung des Fahrzeugs FZ detektiert worden ist.

[0049] Im Diagramm der Figur 3 ist das Steuersignal p2 zur Ansteuerung des Heckklappenantriebs HM exemplarisch als High-Low-Sequenz dargestellt. Ein vollständiges Steuersignal p2, das die Aktivierung des Heckklappenantriebs HM auslöst, enthält somit eine definierte Signal- oder Pulsfolge, vorliegend zum Beispiel mit einem Puls einer ersten Signal- oder Pulsstärke pS gefolgt von einem Signal oder einem Puls mit einer zweiten (hier: niedrigeren) Signal- oder Pulsstärke pL. Wird diese Sequenz nur unvollständig übertragen, erfolgt keine Aktivierung des Heckklappenantriebs HM. Dementsprechend kann beispielsweise der frühestmögliche Zeitpunkt tP für den Beginn des Sendens des Steuersignals p2 innerhalb des Detektionszeitintervalls Δt1 derart vorgegeben sein, dass zum Ende des Detektionszeitintervalls Δt1 stets nur ein Teil der Sequenz übertragen wurde und erst bei Detektion eines zulässigen Bedienereignisses die Sequenz des Steuersignals p2 vervollständigt wird, beispielsweise mit dem Signal- oder Pulsanteil niedrigerer Signal- oder Pulsstärke pL.

[0050] Empfänger der jeweiligen Triggersignale p, p1 und p2 können beispielsweise elektronische Steuereinrichtungen besondere Steuergeräte innerhalb des Fahrzeugs FZ sein, die beispielsweise die Schlüsselsuche steuern oder dem Heckklappensschloss HS und dem Heckklappenantrieb HM zugeordnet sind und die über einen LIN- oder CAN-Bus mit der elektronischen Steuereinrichtung SE in Verbindung stehen.

[0051] Die Erzeugung und der Beginn des Sendens eines Triggersignals p, p1 oder p2 kann grundsätzlich von mindestens einem zusätzlichen Kriterium abhängig sein, insbesondere von einem Messwert der Sensorelemente 1A oder 1B und/oder von einem Messwert eines weiteren (hier nicht dargestellten) Sensorelements. So kann beispielsweise das Senden des Triggersignals / Auslösesignals p1 für den Start eines Authentifizierungsprozesses vermieden werden, wenn sich anhand einer zusätzlichen Auswertung ergibt, dass das Vorliegen eines Pre-Kick-Ereignisses und damit auch zu einem späteren Zeitpunkt das Vorliegen eines zulässigen Bedienereignisses unwahrscheinlich ist. Hierfür kann beispielsweise eine zeitliche Entwicklung aufeinanderfolgender Messwerte für das Messsignal s und/oder der Wert eines Maximums erfasster Messwerte in dem Detektionszeitintervall Δt1 oder einem Teilintervall dieses Detektionszeitintervalls Δt1 herangezogen werden.

[0052] Es ist hierbei selbstverständlich nicht zwingend, dass das mindestens eine zusätzliche Kriterium für den Beginn des Sendens eines Triggersignals p, p1 oder p2 auch für die abschließende Auswertung herangezogen wird, ob ein gültiges Bedienereignis vorliegt oder nicht. So kann das mindestens eine zusätzliche Kriterium mit Blick auf die Auswertung, ob ein zulässiges Bedienereignis vorliegt, einen zumindest teilweise redundanten Informationsgehalt aufweisen. Während der Ausführung einer Kick-Bewegung kann dieses zusätzliche Kriterium aber bereits genutzt werden, um einen realen Kick (an den oder in Richtung des Stoßfängers ST) auszuschließen.

Bezugszeichenliste



[0053] 
1A, 1B
Sensorelement
10A, 10B
Detektionsbereich
B
Bein
F
Fuß
FZ
Fahrzeug
H
Heckklappe (Fahrzeugschließelement)
HM
Heckklappenantrieb
HS
Heckklappenschloss
p, p1, p2
Auslöse-/ Steuersignal (Triggersignal)
pS
Puls- Signalstärke
s
Messsignal
s1, s2
Schwellwert
SE
Elektronische Steuereinrichtung
ST
Stoßfänger
t
Zeit
T
Transponder (Identifikationsmittel)
tA
Aktivierungsende
tc
Zeitpunkt der Erkennung eines zulässigen Bedienereignisses
tE
Signalisierungsende
tK
Zeitpunkt des Abschlusses der Schlüsselsuche / des Authentifizierungsprozess
tp
Start der Pre-Kick-Signalisierung
tp1
Start der Vorab-Signalisierung
ts
Beginn der Auswertung für mögliches Bedienereignis



Ansprüche

1. Verfahren zur Steuerung einer Verstellbewegung eines fremdkraftbetätigt verstellbaren Fahrzeugschließelements (H), über das eine Karosserieöffnung eines Fahrzeugs (FZ) verschließbar ist und das zum Freigeben der Karosserieöffnung bei Vorliegen eines Bedienereignisses automatisch verstellt werden kann, wobei

- mittels einer Sensoreinrichtung (1A, 1B) als Bedienereignis berührungslos detektiert wird, dass eine Person mit einem Körperteil (F) eine bestimmte Bewegung in einem Detektionsbereich (10A, 10B) ausführt, und zur Detektion des Bedienereignisses ein Verlauf von durch die Sensoreinrichtung (1A, 1B) in einem Detektionszeitintervall (Δt1) erfassten Messwerten ausgewertet wird, und

- wenigstens ein Triggersignal (p, p2) erzeugt und gesendet wird, das eine der Verstellung des Fahrzeugschließelements (H) vorgelagerte Durchführung eines Authentifizierungsprozesses triggert, bei dem das Vorliegen eines gültigen Identifikationsmittels (T) in einer Umgebung des Fahrzeugs (FZ) überprüft wird,

dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein für das Vorliegen eines Bedienereignisses erfasster Messwert genutzt wird, das Senden des Triggersignals (p, p1, p2) für den Authentifizierungsprozess auszulösen, bevor das Detektionszeitintervall (Δt1) verstrichen ist und bevor der Verlauf der Messwerte dahingehend auswertet werden kann, ob ein Bedienereignis vorliegt.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Senden des Triggersignals (p1) für den Start des Authentifizierungsprozesses zu einem Zeitpunkt (tP1) abgeschlossen ist, bevor das Detektionszeitintervall (Δt1) verstrichen ist.
 
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der mit dem Triggersignal ausgelöste Authentifizierungsprozess zu einem Zeitpunkt (tK) abgeschlossen ist, bevor das Detektionszeitintervall (Δt1) verstrichen ist und bevor eine ausreichende Anzahl Messwerte erfasst wurde, um auszuwerten, ob ein Bedienereignis vorliegt oder nicht.
 
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass, wenn ein Bedienereignis detektiert wurde, das Senden des Triggersignals (p) zu einem Zeitpunkt (tE) abgeschlossen wird, nachdem das Detektionszeitintervall (Δt1) verstrichen ist.
 
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Senden des Triggersignals (p, p1) zu einem Zeitpunkt (ts), an dem das Detektionszeitintervall (Δt1) beginnt, oder zu einem Zeitpunkt (ts) innerhalb des Detektionszeitintervall (Δt1), an dem ein in einer elektronischen Steuereinrichtung (SE) hinterlegtes Kriterium betreffend die Anzahl erfasster Messwerte erfüllt ist, ausgelöst wird.
 
6. Verfahren zur Steuerung einer Verstellbewegung eines fremdkraftbetätigt verstellbaren Fahrzeugschließelements (H), über das eine Karosserieöffnung eines Fahrzeugs (FZ) verschließbar ist und das zum Freigeben der Karosserieöffnung bei Vorliegen eines Bedienereignisses automatisch verstellt werden kann, insbesondere ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei

- mittels einer Sensoreinrichtung (1A, 1B) als Bedienereignis berührungslos detektiert wird, dass eine Person mit einem Körperteil (F) eine bestimmte Bewegung in einem Detektionsbereich (10A, 10B) ausführt, und zur Detektion des Bedienereignisses ein Verlauf von durch die Sensoreinrichtung (1A, 1B) in einem Detektionszeitintervall (Δt1) erfassten Messwerten ausgewertet wird, und

- wenigstens Triggersignal (p, p2) mit einer definierten Signallänge (tE - tP) erzeugt und gesendet wird, das mindestens eine der Verstellung des Fahrzeugschließelements (H) vorgelagerte Operation triggert,

dadurch gekennzeichnet, dass
zu einem Zeitpunkt (tp) in dem Detektionszeitintervall (Δt1) das Senden des Triggersignals (p, p2) begonnen wird, sodass am Ende des Detektionszeitintervalls (Δt1) das Triggersignal (p, p2) die definierte Signallänge (tE- tP) noch nicht erreicht hat, und das Triggersignal (p, p2) nur bei Detektion eines Bedienereignisses weiter bis zum Erreichen der definierten Signallänge (tE - tp) gesendet, ansonsten aber dessen Senden abgebrochen wird.
 
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Senden des Triggersignals (p, p2) abgebrochen wird, wenn kein Bedienereignis detektiert wurde, sodass das Triggersignal (p, p2) unvollständig bleibt und die der Verstellung des Fahrzeugschließelements (H) vorgelagerte Operation nicht getriggert wird.
 
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Über- oder Unterschreiten eines vorgegebenen Schwellwertes (s1, s2) den Beginn des Sendens des Triggersignals (p, p1, p2) auslöst, bevor das Detektionsintervall (Δt1) verstrichen und ausgewertet ist, ob ein Bedienereignis vorliegt oder nicht.
 
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für das Verstellen des Fahrzeugschließelements (H) ein Antrieb (HM) mittels eines Steuersignals (p2) aktiviert wird, wobei das Senden des Steuersignals (p2) begonnen wird, nachdem das Detektionszeitintervall (Δt1) verstrichen und ausgewertet ist, ob ein Bedienereignis vorliegt.
 
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Sensoreinrichtung (1A, 1B) berührungslos eine durch eine Person ausgeführte Kick-Bewegung als Bedienereignis detektierbar ist.
 
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erzeugung und der Beginn des Sendens des Triggersignals (p, p1, p2) von mindestens einem zusätzlichen Kriterium abhängig ist.
 
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine zusätzliche Kriterium eine zeitliche Entwicklung aufeinanderfolgend erfasster Messwerte ist und/oder der Wert eines Maximums erfasster Messwerte ist.
 
13. Steuerungssystem für eine Verstelleinrichtung zum fremdkraftbetätigten Verstellen eines Fahrzeugschließelements, über das eine Karosserieöffnung eines Fahrzeugs verschließbar ist und das zum Freigeben der Karosserieöffnung bei Vorliegen eines Bedienereignisses automatisch verstellt werden kann, insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 12, mit:

- einer Sensoreinrichtung (1A, 1B), mittels der als Bedienereignis berührungslos detektierbar ist, dass eine Person mit einem Körperteil (F) eine bestimmte Bewegung in einem Detektionsbereich (10A, 10B) ausführt, und

- einer elektronischen Steuereinrichtung (SE), mittels der

∘ ein Verlauf von durch die Sensoreinrichtung (1A, 1B) in einem Detektionszeitintervall (Δt1) erfassten Messwerten dahingehend auswertbar ist, ob ein Bedienereignis vorliegt, und

∘ wenigstens ein Triggersignal (p, p1, p2) definierter Signallänge (tE - tP) erzeugt und gesendet werden kann, das mindestens eine der Verstellung des Fahrzeugschließelements (H) vorgelagerte Operation triggert,

dadurch gekennzeichnet, dass
die elektronische Steuereinrichtung (SE) konfiguriert ist,

a) mindestens einen für das Vorliegen eines Bedienereignisses erfassten Messwert zu nutzen, das Senden eines Triggersignals (p, p1) für einen Authentifizierungsprozess, bei dem das Vorliegen eines gültigen Identifikationsmittels (T) in einer Umgebung des Fahrzeugs (FZ) überprüft wird, auszulösen, bevor das Detektionszeitintervall (Δt1) verstrichen ist und der Verlauf der Messwerte dahingehend auswertet werden kann, ob ein Bedienereignis vorliegt, und/oder

b) zu einem Zeitpunkt (tp) in dem Detektionszeitintervall (Δt1) das Senden des Triggersignals (p, p2) zu beginnen, sodass am Ende des Detektionszeitintervalls (Δt1) das Triggersignal (p, p2) die definierte Signallänge (tE- tP) noch nicht erreicht hat und das Triggersignal (p, p2) nur bei Detektion eines Bedienereignisses weiter bis zum Erreichen der definierten Signallänge (tE - tp) gesendet, ansonsten aber dessen Senden abgebrochen wird.


 




Zeichnung



















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente