[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Werkzeugmaschinen- oder Robotersystem, bei dem am jeweiligen Antrieb jeder Bewegungsachse jeweils eine zyklisch absolute Lageerfassungseinrichtung angeordnet ist und bei dem die Antriebe mit dem Unterbrechen des Signal- und/oder Leistungsflusses in ihrer jeweiligen Position fixiert werden.
[0002] Derartige Systeme bilden wesentliche Komponente einer teil- oder vollautomatischen Fertigungslinie, so daß Unterbrechungen im Betrieb der Werkzeugmaschinen oder Robotersysteme auf das notwendigste Maß beschränkt bleiben müssen. Es erweist sich daher als nachteilig, daß beim Abschalten der Systeme die Lageistwertdaten verloren gehen. Nach dem Wiedereinschalten müssen nämlich erst wieder alle Achsen durch ein Anfahren von Referenzpunkten synchronisiert werden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist, eine möglichst einfache Inbetriebnahme nach einem Abschalten des Systems zu ermöglichen.
[0004] Die Erfindung geht dabei von der Voraussetzung aus, daß als Achsantriebe Motoren mit eingebauter Haltebremse oder aufgrund ihrer Konstruktion selbsthemmende Aggregate verwendet werden.
[0005] Gemäß der Erfindung wird die genannte Aufgabe dadurch gelöst, daß die jeweilige Zykluszahl in einem räumlich mit dem jeweiligen Antrieb verbundenen nichtflüchtigen Speicher registrierbar ist. Dadurch, daß dieser Speicher nicht der Steuerung zugeordnet ist, sondern räumlich mit dem Roboter verbunden ist, kann sichergestellt werden, daß beispielsweise dann, wenn Reserveroboter anstelle eines defekten Roboters eingesetzt werden, diese ihre aktuelle Position durch ein sehr kurzes Referenzpunktfahren, das sich nur innerhalb einer Umdrehung der Lageerfassungseinrichtung abspielt, an die Steuerung mitteilen können. Denkbar wäre in diesem Zusammenhang auch, daß dann, wenn nur einzelne Glieder eines Roboters ausgetauscht würden, die jeweils erneuerten Teile ihre zugehörige Lageinformation der Steuerung sofort mitteilen können.
[0006] Eine erste Ausbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß jeweils nur beim Unterbrechen des Signal- und/oder Leistungsflusses die jeweilige Zykluszahl im Speicher registrierbar ist. Die Anzahl der Schreibvorgänge in den Speicher wird dadurch ganz erheblich reduziert, was insbesondere dann, wenn es sich bei den Speichern um solche mit einer vorgegebenen maximalen Anzahl von Schreibvorgängen handelt, als günstig erweist, weil dann auf einen turnusmäßigen Austausch der Speicher verzichtet werden kann.
[0007] Wenn im Speicher zusätzlich zur jeweiligen Zykluszahl die jeweilige Lage innerhalb des jeweils vorliegenden Zyklus registrierbar ist, kann die Genauigkeit der gespeicherten Position nochmals erheblich gesteigert werden. Bei einer Abspeicherung der jeweiligen Lage innerhalb des vorliegenden Zyklus besteht auch die Möglichkeit zu einem Vergleich zwischen dem abgespeicherten und dem jeweils aktuellen Lagewert nach einem Wiedereinschalten. Über ein mittels Software einstellbares Toleranzfenster kann dann ein Signal abgeleitet werden, das die Steuerung bzw. den Bediener nur in diesem Fall und nur in dieser Achse aus Sicherheitsgründen zum Referenzpunktanfahren bzw. zur Neusynchronisierung veranlaßt. Ein Referenzpunktfahren kann für die übrigen Achsen dann ganz vermieden werden.
[0008] Als Speicher kann ein EEPROM vorgesehen sein, das als handelsübliches Bauelement zur Verfügung steht.
[0009] Insbesondere dann, wenn nur beim Unterbrechen des Leistungsflusses die jeweilige Lage zu registrieren ist, erweist es sich als besonders günstig, daß die Energie für das Einspeichern über eine Kondensatorpufferung bereitgestellt wird. Dabei ist es auch möglich, die Zwischenkreisspannung des Umrichters für die Antriebe auszunutzen.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert.
[0011] In der Darstellung ist ein mehrachsiger Roboter R gezeigt, dessen Bewegungsablauf über eine Steuerung ST mit Umrichter koordiniert wird. Die Steuerung ST ist dazu über ein Leitungssystem L1 mit einem Versorgungsnetz verbunden und über ein Leitungssystem L2 und L3 werden die Steuerdaten bzw. die Versorgungsenergie dem Roboter R zugeleitet.
[0012] Durch eine gestrichelte Linie ist für eine der Achsen des Roboters R der jeweilige Antrieb, in diesem Fall ein Motor M, gezeigt, der mit einem Übersetzungsverhältnis von 1 : 1 einen Resolver als zyklisch absoluten Geber mitführt. Der Resolver RE gibt innerhalb einer Motorumdrehung ein analoges lagespezifisches Signal ab. Die Anzahl der Umdrehungszyklen wird von der Steuerung ST gezählt und ebenso wie das Lagesignal digitalisiert in einem nichtflüchtigen Speicher SP (schraffiert angedeutet) stets dann gespeichert, wenn der Signal- und/ oder Leistungsfluß zum Motor M unterbrochen wird. Dazu kann der Speicher als EEPROM ausgebildet sein. Möglich wäre auch die Verwendung von Speichern, wie diese aus dem Artikel "Ausweis für Werkzeuge", T.Hefter, Report 3/88, S.26 bekannt sind.
[0013] Nach dem Wiederherstellen des Signal- und/oder Leistungsflusses werden von der Steuerung ST die Informationen aus den Speichern, u.a. dem Speicher SP, abgefragt und damit liegen die genauen Achspositionen wieder für den Betrieb vor. Falls dabei jedoch die aktuelle absolute Lage innerhalb eines Zyklus von der zuvor gespeicherten Lage um mehr als ein vorgebbares Toleranzfeld abweichen sollte, wird nur für diese Achsen ein Referenzpunktfahren vorgenommen.
1. Werkzeugmaschinen- oder Robotersystem, bei dem am jeweiligen Antrieb jeder Bewegungsachse jeweils eine zyklisch absolute Lageerfassungseinrichtung angeordnet ist und bei dem die Antriebe mit dem unterbrechen des Signal- und/oder Leistungsflusses in ihrer jeweiligen Position fixiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige Zykluszahl in einem räumlich mit dem jeweiligen Antrieb (M) verbundenen nicht flüchtigen Speicher (SP) registrierbar ist.
2. Werkzeugmaschinen- oder Robotersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils nur beim Unterbrechen des Signal- und/oder Leistungsflusses die jeweilige Zykluszahl im Speicher (SP) registrierbar ist.
3. Werkzeugmaschinen- oder Robotersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Speicher (SP) zusätzlich die jeweilige Lage innerhalb des jeweils vorliegenden Zyklus registrierbar ist.
4. Werkzeugmaschinen- oder Robotersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Speicher (SP) ein EEPROM vorgesehen ist.
5. Werkzeugmaschinen- oder Robotersystem nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Energie für das Einspeichern über eine Kondensatorpufferung bereitgestellt wird.