(19)
(11)EP 0 355 015 A2

(12)EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43)Veröffentlichungstag:
21.02.1990  Patentblatt  1990/08

(21)Anmeldenummer: 89114813.2

(22)Anmeldetag:  10.08.1989
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC)5G03F 7/32
(84)Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI NL

(30)Priorität: 13.08.1988 DE 3827567

(71)Anmelder: BASF Aktiengesellschaft
67063 Ludwigshafen (DE)

(72)Erfinder:
  • Schwalm, Reinhold, Dr.
    D-6706 Wachenheim (DE)
  • Binder, Horst
    D-6840 Lampertheim (DE)


(56)Entgegenhaltungen: : 
  
      


    (54)Verfahren zur Entwicklung positiv arbeitender Photoresists


    (57) Die Erfindung betrifft eine wäßrige Entwicklerlösung für positiv arbeitende Photoresists sowie ein Verfahren zum Entwickeln. Die Entwicklerlösung enthält als wasserlösliche basische Verbindung eine Verbindung der allgemeinen Formel (I),

    worin R¹ bis R⁵ untereinander gleich oder verschieden sind und für H, OH, Hydroxyalkyl, Alkoxi oder Alkyl stehen.
    Sie eignen sich zur Entwicklung positiv arbeitender Photoresists.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine wäßrige Entwicklerlösung für positiv arbeitende Photoresists auf Basis einer wäßrigen Lösung bestimmter basischer Verbindungen, die hervorragende Eigenschaften hinsichtlich Kontrast, Kantensteilheit und Auflösung zeigt, sowie Verfahren zum Entwickeln.

    [0002] Zur selektiven Veränderung von kleinen Bereichen in einem Substrat verwendet man in der Halbleitertechnik Photoresists als Hilfsschicht. Dazu werden bevorzugt positiv arbeitende Photoresists eingesetzt. Mit Hilfe der Photoresists lassen sich Reliefmuster herstellen, die an bestimmten Stellen die zu verändernde Oberfläche freilegen und sie damit weiterer Behandlung, wie Dotierung oder Metallisierung zugänglich machen.

    [0003] Positiv-Resistmuster werden erzeugt, indem eine Schicht eines lichtempfindlichen Materials auf einen Siliziumwafer aufgebracht, anschließend durch eine strukturierte Maske belichtet und im Entwicklungsprozeß die belichteten Bereiche selektiv herausgelöst werden.

    [0004] Übliche lichtempfindliche Zusammensetzungen sind solche aus alkalilöslichen Harzen, z.B. vom Novolaktyp, und einer photoempfindlichen Komponente, beispielsweise einem o-Chinondiazid. Durch die Einwirkung von UV-Licht wird die Löslichkeit der Zusammensetzung in alkalischen Entwicklern in den belichteten Bereichen drastisch erhöht.

    [0005] Übliche Entwickler sind wäßrig-alkalische Lösungen auf Basis von Natriumhydroxid, Kaliumhydroxyd oder Natriumsilikat. Eine Reihe von metallionenfreien Entwicklern auf Basis von Ammoniumhydroxyden, wie Tetramethylammoniumhydroxyd oder Tetraethylammoniumhydroxyd ist ebenfalls bekannt (vgl. z.B. EP-A-124 297). Um den Kontrast dieser Systeme zu erhöhen hat man beispielsweise Tenside zugesetzt, meist quarternäre Ammoniumtenside in Kombination mit Ammoniumhydroxydentwicklern bzw. fluorierte nichtionische Tenside in Kombination mit Alkalihydroxyd­entwicklern (vgl. EP-A-146 834 und EP-A-231 028). Diese Tenside ergeben einen hohen Kontrast, jedoch ist die Reproduzierbarkeit bei der Tauchentwicklung schlecht, da die Tenside schnell verbraucht werden und damit die Entwicklerstabilität verschlechtern.

    [0006] Wünschenswert ist daher ein wäßrig-alkalischer Entwickler, der sowohl hohen Kontrast ermöglicht als auch genügende Stabilität besitzt.

    [0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Entwickler für Positivphotoresists zur Verfügung zu stellen, der einen hohen Kontrast, hohe Auflösung und gute Strukturqualität ermöglicht, sowie hinsichtlich Stabilität und Entwicklungskapazität verbesserte Eigenschaften aufweist.

    [0008] Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß ein Entwickler für Positivresiste auf Basis einer wäßrigen Lösung von Hydroxyalkylpiperidin ausgezeichnete Entwicklungseigenschaften und genügende Stabilität aufweist.

    [0009] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine wäßrige Entwicklerlösung für positiv arbeitende Photoresists, die mindestens eine wasserlösliche basische Verbindung enthält, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die wasserlösliche basische Verbindung eine Verbindung der allgemeinen Formel (I) ist,

    worin R¹ bis R⁵ untereinader gleich oder verschieden sind und für H, 0H, Hydroxyalkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Alkoxi mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen stehen und x = 1 bis 5 ist.

    [0010] Diese Entwicklerlösung kann zusätzlich noch eine nichtionische oberflächenaktive Substanz enthalten. Die erfindungsgemäße Entwickler­lösung enthält im allgemeinen 5 bis 50, vorzugsweise 10 bis 40 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge der Entwicklerlösung, einer Verbindung der Formel (1).
    Besonders bevorzugte Hydroxyalkylpiperidine gemäß der allgemeinen Formel (I) sind N-Hydroxymethyl-, N-Hydroxyethyl- und N-hydroxypropylpiperidin.

    [0011] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist außerdem ein Verfahren zur Entwicklung eines positiv arbeitenden Photoresists auf Basis Novolak/o-Chinondiazid, wobei der Resist auf ein Substrat aufgebracht und bildmäßig belichtet sowie zur Bildung des positiven Resistmusters mit Entwicklerlösung in Kontakt gebracht wird und als Entwicklerlösung eine erfindungsgemäße wäßrige Entwicklerlösung eingesetzt wird, sowie ein Verfahren zur Entwicklung eines positiv arbeitenden Photoresists auf Basis Poly-(p-hydroxystyrol)/Sulfoniumsalz, wobei unter Verwendung des erfindungsgemäßen Entwicklerlösung analog verfahren wird.

    [0012] Die erfindungsgemäßen Entwicklerlösungen sind hinsichtlich Stabilität und Entwicklungskapazität verbessert. Es lassen sich damit hervorragende Eigenschaften in Kontrast, Kantensteilheit und Auflösung erzielen.

    [0013] Mit dem erfindungsgemäßen Entwickler können prinzipiell alle Positivphotoresistmaterialien entwickelt werden, die im wesentlichen auf Gemischen von phenolischen Harzen als basenlöslicher Matrix und einer photoempfindlichen Komponente basieren. Solche Materialien sind z.B. die bekannten Positivresists auf Basis von Novolaken und Verbindungen vom Typ der Naphthochinondiazide.

    [0014] Einen Überblick über die Verwendung von Novolaken in Positiv Resists gibt T. Pampalone in "Solid State Technology, June 1984, Seiten 115 bis 120". Die Verwendung von Novolaken auf Basis von p-Kresol-Formaldehyd-Harzen für die Deep-UV Lithographie zeigt E. Gipstein in "J. Electrochemical Soc., 129, 1, Seiten 201 bis 205 (1982).

    [0015] Besonders geeignet ist der Entwickler für Positivresiste basierend auf den in DE-A-37 21 741 beschriebenen Systemen aus phenolischen Polymeren und Oniumsalzen mit säurelabilen Gruppen.

    [0016] Bevorzugte Oniumsalze sind dabei Sulfoniumsalze der allgemeinen Formel (II):

    worin R¹ bis R³ untereinander gleich oder verschieden sind und aromatische und/oder aliphatische Reste, die gegebenenfalls Heteroatome enthalten, enthalten können, mit der Maßgabe, daß mindestens einer der Reste R¹ bis R³ eine säurespaltbare Gruppe, beispielsweise t-Butylcarbonate von Phenolen bzw. Silyether von Phenolen, enthält. Die vorgenannten säurelabilen Gruppen sind bevorzugt, jedoch können eine große Zahl weiterer säurelabiler Gruppen, wie die bekannten Tetrahydropyranylether, Orthoester, Trityl- und Benzylgruppen, sowie t-Butylester von Carbonsäuren ebenfalls verwendet werden. Es können auch zwei oder mehrere Sulfoniumeinheiten im Molekül über die Reste R¹ bis R³ verknüpft sein.

    [0017] Als Gegenionen x kommen bevorzugt komplexe Metallhalogenide, wie Tetrafluorborat, Hexafluoroantimonat, Hexafluoroarsenat und Hexafluorophosphat in Betracht.

    [0018] Das phenolische Polymere enthält im allgemeinen Einheiten der allgemeinen Formel (III):

    worin R ein Wasserstoff- oder Halogenatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R⁴, R⁵, R⁶, R⁷ Wasserstoff-, Halogen, Alkyl- oder Alkoxigruppen mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R⁸ Wasserstoff oder eine säurelabile Gruppe, wie Trimethylsilyl, t-Butoxycarbonyl, Isopropyloxicarbonyl oder Tetrahydropyranyl bedeuten und x eine Zahl von 1 bis 3, vorzugsweise 1 ist.

    [0019] Bevorzugt sind solche Polymerisate der Formel (III), bei der R Wasserstoff oder Methyl ist, sowie R⁴ bis R⁷ Wasserstoff und R⁸ Wasserstoff und/oder eine säurelabile Gruppe der vorgenannten Bedeutung ist, wobei -O-R⁸ in p-Stellung steht und der Anteil der Gruppen mit R⁸ = Wasserstoff mindestens 70 mol% beträgt.

    [0020] Diese Polymeren haben im allgemeinen mittlere Molekulargewichte (Mn) im Bereich von 1 000 bis 250 000, bevorzugt 10 000 bis 80 000 und sind im allgemeinen mit einem Anteil zwischen 40 und 98, vorzugsweise 60 bis 95 Gew.% im strahlungsempfindlichen Gemisch enthalten.

    [0021] Als polymere Bindemittel können vorteilhafterweise auch Gemische alkalisch löslicher Polymerer eingesetzt werden, die einen hohen Anteil aromatischer Gruppen enthalten, nämlich Novolake und substituierte Poly-(p-hydroxy­styrole). Bindemittel mit einem hohen aromatischen Anteil haben den Vorteil, daß sie relativ stabil in Plasma- und reaktiven Ionenätzverfahren sind.

    [0022] Für die spezielle Anwendung in der Deep-UV Lithographie kann es notwendig sein, daß das strahlungsempfindliche Gemisch sowohl ein phenolisches Polymerisat auf Basis von Polyvinylphenol als auch einen Novolak vom Typ p-Kresol-Formaldehyd oder überwiegend o,o′-verknüpftem Phenol-Formaldehyd enthält, da einer dieser Komponenten allein oft nicht alle erwünschten Eigenschaften ergibt.

    [0023] Geeignet ist der erfindungsgemäße Entwickler auch für Positivresiste auf Basis von 3-Komponentensystemen, bestehend aus einem alkalilöslichen Bindemittel, einer unter Einwirkung von aktinischer Strahlung eine starke Säure bildenen Verbindung und einer Verbindung mit mindestens einer durch Säure spaltbaren C-O-C Bindung, wie sie beispielsweise in DE-A-3406927 beschrieben sind.

    [0024] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Erzeugung von Reliefmustern wird in bekannter Weise durchgeführt, jedoch unter Verwendung des erfindungs­gemäßen Entwicklers. Dazu werden die Gemische aus phenolischem Harz und/oder phenolischem Polymerisat und photoempfindlicher Komponente im allgemeinen in einem organischen Lösungsmittel gelöst, wobei der Feststoffgehalt im Bereich zwischen 5 und 40 Gew.% liegt. Als Lösungsmittel kommen bevorzugt aliphatische Ketone, Ether und Ester, sowie Mischungen derselben in Frage. Besonders bevorzugt sind Alkylenglykol­monoalkylether, wie beispielsweise Ethyl-cellosolve, Butylglykol, Methyl-cellosolve und 1-Methoxy-2-propanol, Alkylenglykolalkylether-ester, wie beispielsweise Methyl-cellosolve-acetat, Ethylcellosolve-acetat, Methyl-propylen-glykol-acetat und Ethyl-propylenglykol-acetat, Ketone, wie beispielsweise Cyclohexanon, Cyclopentanon und Methyl-ethyl-keton, sowie Acetate, wie Butylacetat und Aromaten, wie Toluol und Xylol. Die Auswahl der entsprechenden Lösungsmittel, sowie deren Mischung richtet sich nach der Wahl des jeweiligen phenolischen Polymers, Novolaks und der photoempfindlichen Komponente.

    [0025] Weiterhin können andere Zusätze wie Haftvermittler, Netzmittel, Farbstoffe und Weichmacher zugesetzt werden.

    [0026] Gegebenenfalls können auch Sensibilisatoren in geringen Mengen zugesetzt werden, um die Verbindungen im längerwelligem UV- bis hin zum sichtbaren Bereich zu sensibilisieren. Polycyclische Aromaten, wie Pyren und Perylen sind bevorzugt, jedoch können auch andere Farbstoffe, die als Sensibilisatoren wirken, verwendet werden.

    [0027] Die homogene Lösung des lichtempfindlichen Gemisches kann in üblicher Weise, beispielsweise durch Aufschleudern (spin coating) auf das zu beschichtende Substrat - im allgemeinen auf einen an der Oberfläche oxidierten Siliziumwafer - aufgetragen werden, so daß eine licht­empfindliche Schicht in einer Schichtdicke von ca. 1 - 2 µm erhalten wird und bei Temperaturen zwischen 60°C und 120°C ausgeheizt werden. Durch bildmäßige Belichtung mit Hilfe einer strukturierten Maske, wobei als Lichtquellen beispielsweise Quecksilber-Hochdrucklampen oder Excimer-Laser in Frage kommen, erzeugt man in der lichtempfindlichen Schicht ein latentes Bild. Vor dem Entwicklungsschritt kann gegebenenfalls noch ein weiteres Ausheizen (postexposure-bake) bei Temperaturen zwischen 60°C und 120°C erfolgen. Dieses "postexposure-bake" wird bei den Novolak/o-Chinondiazid-Systemen zur Reduzierung der durch sogenannte "stehende Wellen" hervorgerufenen Effekte teilweise durchgeführt, bei den Systemen auf Basis Poly-(p-hydroxystyrol)/Sulfoniumsalz ist jedoch ein postexposure-bake bei Temperaturen zwischen 60°C und 120°C unbedingt durchzuführen. Durch Kontaktieren der so behandelten lichtempfindlichen Schicht mit dem erfindungsgemäßen Entwickler, entweder durch Eintauchen in die Entwicklerlösung oder durch Besprühen mit Entwickler wird das latente Bild zu einem Reliefmuster entwickelt.

    [0028] Ein Zusatz von oberflächenaktiven Substanzen (Tensiden) zur erfindundungsgemäßen Entwicklerlösung ist im allgemeinen nicht nötig. Es können jedoch derartige Stoffe im allgemeinen in Mengen von bis zu 5 Gewichtsprozent, bezogen auf Gesamtmenge der Entwicklerlösung, beispielsweise Nonylphenoxy-poly-(ethylenoxi)ethanol, Octylphenoxy-poly-(ethylenoxi)ethanol oder kommerziell erhältliche fluorierte Tenside zugesetzt werden.

    [0029] Nach dem Behandeln mit der erfindungsgemäßen Entwicklerlösung wird das erzeugte Relief getrocknet und dient dann als Maske für die weiteren Behandlungsschritte, wie z.B. Ätzen des Substrats.

    [0030] Der erfindungsgemäße Entwickler zeigt hervorragende Eigenschaften in Bezug auf die zu erzielende Auflösung (kleiner 1 µm) und Kantensteilheit, ermöglicht hohe Empfindlichkeit des Resists gegenüber kurzwelliger UV-Strahlung, zeigt gute Entwicklungskapazität und Stabilität und ist daher ideal für die Mikrolithographie zur Herstellung von Halbleiterbauelementen geeignet.

    [0031] Die in den Beispielen angegebenen Teile und Prozente sind, soweit nicht anders angegeben, Gewichtsteile und Gewichtsprozente.

    Beispiel 1



    [0032] Ein handelsüblicher Positivresist auf Basis von Novolak/Naphthochinon­diazid wurde so auf an der Oberfläche oxidierte Siliziumwafer aufgeschleudert (spin coating), daß nach dem Trocknen der nassen Polymerschicht bei 90°C auf einer Heizplatte (Hotplate) 1 µm dicke Resistschichten resultierten.
    Die Wafer wurden anschließend im Kontaktbelichter durch eine chrombeschichtete Quarzplatte mit variablen Transmissionsbereichen belichtet und im nachfolgenden Entwicklungsprozess bei 21°C in 40 %iger N-(2-Hydroxiethyl)piperidinlösung entwickelt, wobei die belichteten Photolackbereiche aufgelöst wurden.
    Nach dem gründlichen Spülen mit deionisiertem Wasser sind keinerlei unerwünschten Rückstände auf den Photoresistmustern oder den freientwickelten Stellen des Siliziumwafers nachweisbar.

    Beispiel 2



    [0033] Eine Fotoresistlösung, bestehend im wesentlichen aus 16 Teilen eines Poly(p-hydroxistyrols) mit einem mittleren Molekulargewicht von 25 000 (Mn aus GPC) als alkalilöslichem Bindemittel und 4 Teilen Tris-(4-t-butoxicarbonyl-oxiphenyl-)sulfonium hexafluoroarsenat als photoaktiver Komponente und 80 Teilen Methyl-propylenglykol-acetat als Lösungsmittel, wurde in einer Schichtdicke von 1,0 µm auf an der Oberfläche oxidierte Siliziumwafer aufgeschleudert und 1 Minute bei 90°C ausgeheizt. Die Belichtung der beschichteten und vorgetrockneten Siliziumwafer durch die Transmissionsmaske erfolgte mit kurzwelligem UV-Licht der Wellenlänge 248 nm im Vakuum-Kontaktverfahren. Nach einer thermischen Nachbehandlung von 1 Minute bei 100°C konnte der Siliziumwafer in 20 %iger N-(2-Hydroxiethyl)piperidinlösung vom pH 12,4 entwickelt werden.

    [0034] Folgende Restschichtdicken wurden nach dieser Entwicklung und dem Reinigungsprozeß mit deionisiertem Wasser erhalten:
    Belichtungsenergie [mJ/cm²]Restschichtdicke [ % ]
    1,75 98,6
    8,75 99,9
    17,50 70,65
    21,00 48,3
    24,5 35,2
    28,0 21,1
    31,5 0
    35,0 0
    70 0


    [0035] Die Schichtdicken wurden mit einem α-step Profilometer der Firma Tencor gemessen.

    [0036] Die anschließend durchgeführten rasterelektronenmikroskopischen Untersuchungen zeigten sehr gut ausentwickelte 0,75 µm breite Strukturen mit einem sehr steilen Kantenprofil. Rückstände auf dem Wafer, die in der Halbleiterherstellung unerwünscht sind, konnten ebenfalls nicht nachgewiesen werden.

    [0037] Verwendet man kommerziell erhältliche Entwickler auf Basis von Alkalihydroxiden oder Tetraalkylammoniumhydroxiden, so wird die Oberfläche der Resistmuster stark angegriffen und die erzeugten Profile sind für eine weitere Strukturübertragung (wie z.B. Ätzen) ungeeignet.


    Ansprüche

    1. Wäßrige Entwicklerlösung für positiv arbeitende Photoresists, die mindestens eine wasserlösliche basische Verbindung enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die wasserlösliche basische Verbindung eine Verbindung der allgemeinen Formel (I) ist,

    worin R¹ bis R⁵ untereinander gleich oder verschieden sind und für H, OH, Hydroxyalkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Alkoxi mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen stehen und x = 1 bis 5 ist.
     
    2. Entwicklerlösung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich eine nichtionische oberflächenaktive Substanz enthält.
     
    3. Entwicklerlösung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie 5 bis 50 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmenge der Entwicklerlösung, einer Verbindung der Formel (I) enthält.
     
    4. Entwicklerlösung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Verbindung der allgemeinen Formel (I) ein Hydroxyalkylpiperidin eingesetzt wird.
     
    5. Entwicklerlösung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Verbindung der allgemeinen Formel (I) N-Hydroxyethylpiperidin eingesetzt wird.
     
    6. Verfahren zur Entwicklung eines positiv arbeitenden Photoresists auf Basis Novolak/o-Chinondiazid, wobei der Resist auf ein Substrat aufgebracht und bildmäßig belichtet sowie zur Bildung des positiven Resistmusters mit Entwicklerlösung in Kontakt gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Entwicklerlösung eine wäßrige Entwicklerlösung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche eingesetzt wird.
     
    7. Verfahren zur Entwicklung eines positiv arbeitenden Photoresists auf Basis Poly-(p-hydroxystyrol)/Sulfoniumsalz, wobei der Resist auf ein Substrat aufgebracht und bildmäßig belichtet sowie zur Bildung des positiven Resistmusters mit Entwicklerlösung in Kontakt gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Entwicklerlösung eine wäßrige Entwicklerlösung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 eingesetzt wird.