(19)
(11)EP 2 688 722 B1

(12)EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45)Hinweis auf die Patenterteilung:
17.12.2014  Patentblatt  2014/51

(21)Anmeldenummer: 12707555.4

(22)Anmeldetag:  02.03.2012
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B27D 5/00(2006.01)
B27N 7/00(2006.01)
(86)Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2012/053640
(87)Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2012/130558 (04.10.2012 Gazette  2012/40)

(54)

VERFAHREN ZUM BEKANTEN VON HOLZWERKSTOFFPLATTEN

METHOD FOR EDGING WOOD-BASED MATERIAL BOARDS

PROCÉDÉ FAÇONNAGE DES BORDS DE PANNEAUX EN MATÉRIAU DÉRIVÉ DU BOIS


(84)Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30)Priorität: 25.03.2011 DE 102011015195

(43)Veröffentlichungstag der Anmeldung:
29.01.2014  Patentblatt  2014/05

(73)Patentinhaber: Fritz Egger GmbH & Co. OG
3105 Unterradlberg (AT)

(72)Erfinder:
  • REITER, Bruno
    A-6480 St. Johann in Tirol (AT)
  • BERGER, Martin
    A-6380 St. Johann in Tirol (AT)

(74)Vertreter: Cohausz & Florack 
Patent- und Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft Bleichstraße 14
40211 Düsseldorf
40211 Düsseldorf (DE)


(56)Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 2 052 822
WO-A1-98/57797
DE-A1-102008 027 989
DE-C1- 4 439 020
DE-U1-202009 009 253
EP-A2- 2 298 518
DE-A1- 2 357 929
DE-B3-102007 014 832
DE-U- 7 320 854
US-A1- 2008 118 713
  
      
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bekanten von Holzwerkstoffplatten, bei dem die folgenden Schritte durchgeführt werden: Bereitstellen einer Holzwerkstoffplatte mit einer in der Mittelschicht geringeren Dichte als weiter außen, wobei die Holzwerkstoffplatte eine sich parallel zur Mittelschicht erstreckende Oberseite und Unterseite sowie mindestens eine von der Oberseite zu der Unterseite verlaufende Schmalseite aufweist, wobei die Schmalseite eine Breite und eine Länge hat, Herstellen einer Abdeckkante, wobei die Abdeckkante aus einem Holzwerkstoff gebildet wird, Aufrollen der Abdeckkante zu einer Rollenware, Abrollen der Rollenware und Aufkleben der Abdeckkante auf die Schmalseite der Holzwerkstoffplatte unter Verwendung eines Klebemittels. Ein entsprechendes Verfahren ist aus der EP 2 052 822 A1 bekannt.

    [0002] Bei der Bekantung von Holzwerkstoffplatten, worunter im Sinne der Erfindung auch Leichtbauplatten mit einer leichten Mittellage und einer oberen und unteren Deckplatte aus einem Holzwerkstoff zu verstehen sind, werden häufig Kunststoffleisten als Abdeckkanten mit der Schmalseite der Holzwerkstoffplatte verklebt. Das Bekanten von Holzwerkstoffplatten erhöht einerseits die Stabilität im Bereich der Schmalseite, hat andererseits aber auch den Vorteil, dass sich beim Beschichten von Spanplatten die poröse Mittelschicht nicht durch die Beschichtung, beispielsweise eine Folie oder einen Schichtstoff, nach außen hin abzeichnet.

    [0003] In einem solchen Fall spricht man davon, dass die Mittelschicht im Bereich der Schmalseite durch die Beschichtung telegrafiert. Ähnlich verhält es sich bei Leichtbauplatten, die als Mittelschicht häufig eine Lage aus einer Wabenstruktur, beispielsweise Kartonwabenstruktur, aufweisen, da sich auch hier die Mittelschicht nach dem Beschichten der Schmalseite mit einer dünnen Folie oder dergleichen nach außen abzeichnen würde. Bei Leichtbauplatten wird eine Abdeckkante auch als zusätzliche Abstützung im Kantenbereich eingesetzt.

    [0004] Die Verwendung von Kunststoff als Material für die Abdeckkanten ist für bestimmte Anwendungen sehr gut geeignet. Es kann aber auch aus gestalterischen und/oder Kostengründen bevorzugt sein, auf Kunststoffleisten zu verzichten. Dabei ist es bei Spanplatten bekannt, einen Plattentyp mit einer höheren Mittelschichtdichte zu verwenden. Bei einer hohen Mittelschichtdichte ist der Kantenbereich stabiler und telegrafiert, insbesondere nach einem separaten Schritt des Schleifens, nicht mehr so leicht durch eine dünne Beschichtung hindurch. Die Herstellung solcher Spanplatten ist aber relativ aufwendig. Im Übrigen erhält, nur zum Erhöhen der Kantenqualität, die Gesamtplatte ein relativ hohes Gewicht, was auch das Handling der Platte erschwert.

    [0005] Alternativ ist aus der DE 196 15 879 A1 bekannt, bei einer Spanplatte eine Abdeckkante aus Echtholz, Furnierholz (dünner Echtholzstreifen), Papierwerkstoff oder Zellulosewerkstoff zu verwenden. Nach dem Ankleben dieser Abdeckkante wird die Spanplatte im Kantenbereich geschliffen. Erst dann kann in einem folgenden Schritt die Beschichtung in Form einer dünnen Folie aufgebracht werden. Dieses Verfahren ist relativ aufwendig und führt, insbesondere bei der Verwendung von Echtholz als Material der Abdeckkante, zu dem Problem, dass die Bereitstellung des Abdeckkantenmaterials, das heißt die Lagerung und Zuführung, viel Raum und logistischen Aufwand erfordert. So wird zwar auch die Möglichkeit beschrieben, das Material der Abdeckkante als Rollenware bereitzustellen, was sicherlich auch ohne weiteres bei Papierwerkstoff oder Zellulosewerkstoff möglich ist. Soll jedoch als Kantenmaterial Echtholz verwendet werden, so ist die Bereitstellung von Rollenware technisch nicht möglich, da das Holzmaterial unweigerlich brechen würde. Echtholz kann nur als Stangenware bereitgestellt werden. Auch Furnierholz läßt sich nicht beliebig Aufrollen ohne das Risiko einer Beschädigung.

    [0006] Bei Leichtbauplatten ist es auch bekannt, im Bereich der Seitenkante einen Riegel aus Holzmaterial zwischen die Decklagen einzusetzen, der die leichte Mittellage stützt und ebenfalls den Kantenbereich stabilisiert. Eine solche Leichtbauplatte ist beispielsweise aus der DE 10 2006 027 281 A1 bekannt. Einerseits lassen sich auch Riegel nur als Stangenware bereitstellen. Andererseits erhöht sich durch solche Riegel auch das Gewicht einer als Leichtbauplatte ausgeführten Holzwerkstoffplatte.

    [0007] Ausgehend von dem eingangs genannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Bekanten von Holzwerkstoffplatten anzugeben, wodurch eine möglichst einfache Herstellung gewährleistet wird.

    [0008] Die zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe wird gemäß einer ersten Lehre der vorliegenden Erfindung gelöst durch ein Verfahren zum Bekanten von Holzwerkstoffplatten, insbesondere Span-, Faser- oder Leichtbauplatten, bei dem die folgenden Schritte durchgeführt werden:
    • Bereitstellen einer Holzwerkstoffplatte, die vollständig oder lagenweise aus mit einem Bindemittel versehenen und verpressten Holzpartikeln bestehen kann, mit einer in der Mittelschicht geringeren Dichte als weiter außen, wobei die Holzwerkstoffplatte eine sich parallel zur Mittelschicht erstreckende Oberseite und Unterseite (obere und untere Breitseite) sowie mindestens eine von der Oberseite zu der Unterseite verlaufende Schmalseite (Seitenkante) aufweist, wobei die Schmalseite eine Breite (Dimension in Richtung von der Oberseite zur Unterseite) und eine Länge (Dimension parallel zur Oberseite und Unterseite) hat,
    • Herstellen einer Abdeckkante aus mit einem Bindemittel versehenen und zu einem Holzwerkstoff verpressten Holzpartikeln, wobei die Abdeckkante eine Stärke (Dicke) von höchstens 8 mm hat und aus einem Holzwerkstoff gebildet wird, der aus der Gruppe gewählt ist umfassend Dünnspanplatten, Feinspanplatten und Faserplatten,
    • Aufrollen der Abdeckkante zu einer Rollenware,
    • Abrollen der Rollenware,
    • Aufkleben der Abdeckkante auf die Schmalseite der Holzwerkstoffplatte unter Verwendung eines Klebemittels, wobei die Elastizität der Abdeckkante, das heißt des Materials der Abdeckkante, vor dem Aufkleben erhöht wird, indem die Abdeckkante über ein Mittel einer Einrichtung zum Erhöhen der Elastizität der Abdeckkante erwärmt und/oder befeuchtet wird, und gegebenenfalls
    • Aufbringen einer Beschichtung, zum Beispiel einer Folie oder eines Schichtstoffs, zumindest an der mit der Abdeckkante versehenen Schmalseite der Holzwerkstoffplatte, wobei die Beschichtung insbesondere eine Dicke in einem Bereich von 0,3 bis 1 mm hat.


    [0009] Bei der Holzwerkstoffplatte handelt es sich entweder um eine Platte, die vollständig aus mit einem Bindemittel versehenen und verpressten Holzpartikeln bestehen kann. Hierunter fallen z.B. ein- oder mehrschichtige Span-, OSB- (oriented strand board) oder Faserplatten, insbesondere MDF-Platten (mitteldichte Faserplatten), sowie Kombination daraus, insbesondere Platten, mit einer OSB-Mittellage und Span- oder MDF-Decklagen. Oder aber es handelt sich bei der Holzwerkstoffplatte um eine Platte, die nur lagenweise aus mit einem Bindemittel versehenen und verpressten Holzpartikeln bestehen kann, wobei benachbart zu oder zwischen den Lagen aus verpressten Spänen ein anderes Material, beispielsweise eine Wabenstruktur, angeordnet sein kann. Ein Beispiel für letztere Holzwerkstoffplatte ist eine Leichtbauplatte mit Deckplatten aus einem Holzwerkstoff und einer Wabenstruktur, insbesondere Pappwabenstruktur. Auch bei einer Leichtbauplatte können die Deckplatten ein- oder mehrschichtige Span-, OSB- (oriented strand board) oder Faserplatten, insbesondere MDF-Platten (mitteldichte Faserplatten), sowie Kombination daraus sein.

    [0010] Bei dem Material der Abdeckkante, nämlich bei Dünnspanplatten, Feinspanplatten oder Faserplatten, handelt es sich um ein Material, welches im Unterschied zu Vollholz nach der Herstellung aufgrund seiner besonderen Beschaffenheit, das heißt der Struktur aus mit einem Bindemittel versehenen Holzpartikeln, aufgerollt werden kann und als Rollenware gelagert und zum Bekanten der Holzwerkstoffplatten bereitgestellt werden kann.

    [0011] Die genannten Materialien können unmittelbar nach ihrer Herstellung, wenn das Bindemittel noch nicht vollständig ausgehärtet ist, ohne weiteres aufgerollt werden, was bei Vollholz nicht und bei Furnierholz zumindest nicht in dem Maße möglich ist, zumindest nicht ohne Entstehung von Rissen oder Brüchen im Kantenmaterial. Durch den Schritt des Erhöhens der Elastizität wird erreicht, dass die Rollenware auch wieder ohne Entstehung von Rissen oder Brüchen im Kantenmaterial abgerollt und aufgeklebt werden kann. Ein weiterer Vorteil von Dünnspanplatten, Feinspanplatten und Faserplatten ist schließlich auch die hochwertige Oberflächenbeschaffenheit, die sich insbesondere durch eine relativ geringe Porosität bzw. Oberflächenrauigkeit auszeichnet, wodurch ein separater Verfahrensschritt des Schleifens der Schmalseite nach dem Aufkleben der Abdeckkante und vor dem eventuellen Aufbringen einer Beschichtung vermieden wird.

    [0012] Bei Dünnspanplatten handelt es sich im Sinne der vorliegenden Erfindung um Spanplatten mit einer maximalen Stärke (Dicke) von 8 mm. Bei Feinspanplatten handelt es sich im Sinne der vorliegenden Erfindung um Spanplatten, die Späne aufweisen, die nach ihrer Trocknung und vor deren Beleimung nachzerkleinert werden. Solche Platten weisen eine besonders glatte Oberfläche und feine Struktur auf. Bei Faserplatten handelt es sich im Sinne der vorliegenden Erfindung um Holzwerkstoffplatten aus mit einem Bindemittel versehenen und verpressten Holzfasern.

    [0013] Wie gesagt können die Abdeckkanten besonders gut unmittelbar nach dem Durchlaufen der Presse, wenn die Elastizität noch relativ hoch ist, da das Bindemittel noch nicht vollständig abgebunden ist, aufgerollt werden. Um beim Abrollen der Abdeckkanten zu verhindern, dass die Abdeckkante Risse bekommt oder bricht, ist erfindungsgemäß ferner vorgesehen, dass die Elastizität der Abdeckkante, die als Rollenware bereitgestellt wird, vor dem Aufkleben erhöht wird, und zwar, wie im Weiteren noch näher erläutert wird, durch Erwärmen und/oder Befeuchten der Abdeckkante. Durch Zugabe von Wärme wird das Bindemittel weicher. Durch Zugabe von Feuchtigkeit werden die Holzpartikel elastischer. Auf diese Weise läßt sich die Abdeckkante wieder in einen weitestgehend planen Zustand bringen, bevor diese auf die Schmalseite der Holzwerkstoffplatte endgültig aufgebracht wird.

    [0014] Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Holzwerkstoff, aus dem die Abdeckkante gebildet wird, in einem kontinuierlichen Pressverfahren hergestellt, wobei in dem Pressverfahren der Holzwerkstoff und der Spänekuchen, der den Holzwerkstoff später bildet, insbesondere eine Kalanderpresse durchläuft. Eine Kalanderpresse ist für die erfindungsgemäßen Zwecke bevorzugt so aufgebaut, dass das Pressgut zwischen einer vergleichsweise großen, beheizten Presstrommel und einem endlosen Stahlband geführt wird. Eine Kalanderpresse eignet sich besonders zur Herstellung von relativ dünnen Abdeckkanten. Grundsätzlich kann auch eine andere Presse verwendet werden, um die Abdeckkanten herzustellen. Auch ist es denkbar, dass das Verfahren getaktet durchgeführt wird.

    [0015] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Holzwerkstoff, aus dem die Abdeckkante gebildet wird, nach dem Schritt des Pressens, zum Beispiel nach Durchlaufen des insbesondere kontinuierlichen Pressverfahrens, in Produktionsbewegungsrichtung in Streifen zerteilt. Dies erfolgt mit einer Schneideeinrichtung, vorzugsweise mit einer Vielblattkreissäge oder einer Laserschneidvorrichtung. Mit anderen Worten weist der Holzwerkstoff, aus dem die Abdeckkante gebildet wird, gemäß dieser Ausgestaltung eine Breite auf, die einem Mehrfachen der Breite der späteren Abdeckkante entspricht, insbesondere einem ganzzahligen Mehrfachen. Die Schneideeinrichtung, beispielsweise die Vielblattkreissäge oder Laserschneidvorrichtung, stellt dann Streifen her, die die Abdeckkante oder ein Zwischenprodukt, aus dem die Abdeckkante durch weiteres zerteilen erhalten wird, bilden, das heißt die Streifen werden durch das Zerschneiden in einer Breite hergestellt, die insbesondere mindestens der Breite der Schmalseite entspricht oder größer ist.

    [0016] Nach der Presse kann der Holzwerkstoff, aus dem die Abdeckkante gebildet wird, zunächst in relativ breite Streifen, beispielsweise in 2 bis 10 Streifen, insbesondere 5 Streifen, ä 300 bis 500 mm Breite, insbesondere 400 mm Breite, zerteilt werden. Die Schnittfugenbreite beträgt beim Zerteilen insbesondere mindestens 1,5 mm, bevorzugt mindestens 2 mm. Diese Streifen stellen das zuvor genannte Zwischenprodukt, aus dem die Abdeckkante durch weiteres Zerteilen erhalten wird, dar.

    [0017] Die das Zwischenprodukt bildenden Streifen werden dann gemeinsam, insbesondere nacheinander, auf eine Rolle, beispielsweise mit einem Innendurchmesser von 500 bis 900 mm, insbesondere 700 mm, gerollt. Diese Rollenware hat dann einen Außendurchmesser von insbesondere 1500 bis 3000 mm, bevorzugt bis 2500 mm.

    [0018] In einem weiteren Schritt werden diese relativ breiten Streifen auf das gewünschte Maß der endgültigen Abdeckkante aufgetrennt, beispielsweise auf jeweils 9 Streifen a 40 mm oder 33 Streifen à 10 mm, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Schnittfugenbreite beträgt auch hier beim Zerteilen insbesondere mindestens 1,5 mm, bevorzugt mindestens 2 mm.

    [0019] Auch diese Streifen werden dann wieder auf eine Rolle, hier beispielsweise mit einem Innendurchmesser von 200 bis 500mm, insbesondere 300 mm, gerollt. Von dieser Rolle werden die einzelnen Streifen dann abgenommen. Die Rollenware mit den endgültigen Streifen hat dann beispielsweise einen Außendurchmesser von 1200 bis 1500 mm und eine Breite, die der Streifenbreite oder einem ganzzahligen Vielfachen davon entspricht. Eine solche Rolle kann von einer Person gut gehandhabt werden.

    [0020] Gemäß noch einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt die Abdeckkante nach dem Schritt des Pressens, zum Beispiel nach Durchlaufen des insbesondere kontinuierlichen Pressverfahrens, und vor dem Aufkleben auf die Schmalseite der Holzwerkstoffplatte als Endlosband vor. Die Abdeckkante wird wie gesagt aufgerollt, da sich Rollenware für ein wie zuvor beschriebenes Verfahren zum Bekanten von Holzwerkstoffplatten besonders gut handhaben läßt. Dabei ist es denkbar, dass die Rollenware mehr als 100 lfm (laufende Meter), bevorzugt mehr als 250 lfm, besonders bevorzugt mehr als 400 lfm, an Abdeckkantenmaterial umfasst. Insbesondere wird die Abdeckkante vor dem Schritt des Aufklebens auf die Schmalseite der Holzwerkstoffplatte wie gesagt abgerollt.

    [0021] Gemäß wiederum einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Abdeckkante nach dem Schritt des Pressens und vor dem Schritt des Aufklebens zumindest einseitig mit einem Vlies, insbesondere Zellulosefaser- oder Textilvlies, oder anderem Gewebe versehen, beispielsweise verklebt. Eine solche Schicht nimmt Spannungen, insbesondere Zugspannungen, auf und erlaubt kleinere Rollendurchmesser der Rollenware, was die Logistik verbessert. Auch wird die Bruchgefahr bei der Verarbeitung, das heißt beim Abrollen und Aufkleben auf die Schmalseite, verringert.

    [0022] Gemäß noch einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens hat die Abdeckkante eine Stärke bzw. Dicke, die in einem Bereich von 1 bis 8 mm, bevorzugt in einem Bereich von 1,2 bis 4 mm, besonders bevorzugt in einem Bereich 2,2 bis 3,2 mm, liegt. Abdeckkanten mit einer Dicke in den angegebenen Bereichen haben den Vorteil, dass hier gerade bei den Abdeckkantenmaterialien, die aus der Gruppe gewählt sind umfassend Dünnspanplatten, Feinspanplatten und Faserplatten, einerseits eine ausreichende Festigkeit gegeben ist, andererseits auch die erforderlichen Rollendurchmesser der Rollenware nicht zu groß werden, was die Handhabung verbessert.

    [0023] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als Klebemittel zum Aufkleben der Abdeckkante ein Schmelzkleber, insbesondere Ethylenvinylacetat (EVA), auf die Abdeckkante und/oder die Schmalseite der Holzwerkstoffplatte appliziert. EVA hat sich als besonders geeignet erwiesen, die erfindungsgemäß verwendeten Abdeckkantenmaterialien mit einer Holzwerkstoffplatte zu verbinden, insbesondere wenn es sich bei der Holzwerkstoffplatte um eine Spanplatte handelt. Auch Polyurethane (PU) eignen sich im vorliegenden Fall als Klebemittel aufgrund einer besonders schnellen Vernetzung.

    [0024] Gemäß noch einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Abdeckkante bei ihrer Herstellung, insbesondere vor dem Aufrollen, mit einer aktivierbaren Schicht versehen, bei der es sich beispielsweise um das genannte Klebemittel, z.B. EVA oder PU, handeln kann. Die aktivierbare Schicht wird dann beim Schritt des Aufklebens der Abdeckkante auf die Schmalseite der Holzwerkstoffplatte aktiviert, wodurch die Schicht insbesondere selbst Klebeeigenschaften entwickelt oder mit einer anderen Schicht zusammen Klebeeigenschaften hervorruft oder zumindest verbessert.

    [0025] Wie bereits zuvor erwähnt wurde, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Abdeckkante vor dem Schritt des Aufklebens und insbesondere nach dem Abrollen zur Erhöhung der Elastizität erwärmt und/oder befeuchtet wird. Dabei kann, wenn sowohl befeuchtet als auch erwärmt wird, das Befeuchten vor, während oder nach dem Erwärmen erfolgen. Auf diese Weise wird die Abdeckkante gegenüber dem vorherigen Materialzustand kurzzeitig elastischer gemacht. Die Elastizität nimmt dann nach dem Aufkleben der Abdeckkante auf die Schmalseite wieder ab, wenn die Materialtemperatur bzw. die Feuchtigkeit wieder abnimmt. Das Erwärmen erfolgt vorzugsweise durch Einbringen von Dampf, das sogenannte Dämpfen. Durch das Einbringen von Dampf wird auch gleichzeitig die Feuchtigkeit erhöht. Die Abdeckkante kann auch mittels energiereicher Strahlung, insbesondere Infrarot-, Ultraschall- oder Mikrowellenstrahlung, erwärmt werden. Das Erwärmen hat auch den Vorteil, dass eine gegebenenfalls auf der Abdeckkante vorhandene aktivierbare Schicht gleichzeitig aktiviert, beispielsweise klebefähig, gemacht werden kann.

    [0026] Gemäß wiederum einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nach dem Aufkleben der Abdeckkante auf die Schmalseite der Holzwerkstoffplatte und vor dem Aufbringen der Beschichtung ein Profilieren der mit der Abdeckkante versehenen Schmalseite der Holzwerkstoffplatte durch Fräsen durchgeführt. Das Fräsen, mit welchem das Material der Holzwerkstoffplatte und der Abdeckkante in die gewünschte Form gebracht wird und mit dem überstehendes Material entfernt wird, ist deutlich von einem Schleifen, mit dem eine besonders glatte Oberfläche erzeugt wird, zu unterscheiden. Erfindungsgemäß wird vorzugsweise auf ein Schleifen der Abdeckkante ausdrücklich verzichtet. Letzteres ist nur deshalb möglich, weil das zuvor beschriebene Material der Abdeckkante bereits eine so geringe Oberflächenporosität aufweist, dass auch bei dünnen Beschichtungen die Oberflächenstruktur der Abdeckkante nicht durch die Beschichtung nach außen telegrafiert.

    [0027] Gemäß noch einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist sowohl die Holzwerkstoffplatte als auch der Holzwerkstoff, aus dem die Abdeckkante gebildet wird, eine Spanplatte oder eine Faserplatte, insbesondere eine MDF-Platte (mitteldichte Faserplatte). So hat sich gezeigt, dass sich beim Bekanten gleiche Materialien besser miteinander verbinden lassen als unterschiedliche Materialien. Mit anderen Worten läßt sich eine Spanplatte besonders gut mit einer Abdeckkante aus einer Dünnspanplatte oder Feinspanplatte bekanten. Eine Faserplatte, beispielsweise MDF-Platte, läßt sich besonders gut durch eine Abdeckkante aus einer Faserplatte bekanten.

    [0028] Um das Verfahren zum Bekanten von Holzwerkstoffplatten weiter zu vereinfachen, wird die Abdeckkante gemäß noch einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kontinuierlich angeklebt. Es ist beispielsweise denkbar, dass im Zuge der Herstellung der zu bekantenden Holzwerkstoffplatte, beispielsweise nachdem diese aus der Presse ausfährt, unmittelbar die Abdeckkante, die als Rollenware bereitgestellt wird, angeklebt wird.

    [0029] Die erfindungsgemäß verwendete Abdeckkante ist verglichen mit einem Kunststoffmaterial oder einem Holzfurnier wesentlich kostengünstiger und läßt sich vergleichsweise gut Zerspanen, was hohe Standwege bei der weiteren Bearbeitung, insbesondere beim Fräsen, ergibt. Die Vorzüge des Holzmaterials (kostengünstige Herstellung) werden erfindungsgemäß mit denen des Kunststoffes (Möglichkeit der Bereitstellung als Rollenware) optimal kombiniert. Die durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellten Holzwerkstoffplatten lassen sich außerdem problemlos recyceln bzw. verwerten, da sie aus zellulosebasierten Rohstoffen hergestellt sind. Ein Kunststoffanteil, der insbesondere bei der thermischen Verwertung problematisch sein kann, fällt nicht an.

    [0030] Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, das erfindungsgemäße Verfahren auszugestalten und weiterzubilden. Hierzu sei einerseits verwiesen auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche, andererseits auf die Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen:
    Fig. 1a) bis e)
    eine schematische Darstellung von Verfahrensschritten eines Verfahrens zum Bekanten von Holzwerkstoffplatten,
    Fig. 2a) bis c)
    eine schematische Darstellung einzelner Verfahrens- und Vorrichtungsmerkmale und
    Fig. 3
    ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.


    [0031] In den Figuren 1a) bis e) sind einzelne Verfahrensschritte eines Verfahrens zum Bekanten von Holzwerkstoffplatten 1 dargestellt. Bei den Holzwerkstoffplatten 1 handelt es sich hier um Spanplatten, wobei aber auch die Bekantung von Leichtbauplatten denkbar ist.

    [0032] Gemäß Fig. 1a) wird als Holzwerkstoffplatte 1 eine Spanplatte aus mit einem Bindemittel versehenen und verpressten Holzpartikeln bereitgestellt. Die Holzwerkstoffplatte 1 ist mit einer Dichte versehen, die in der Mittelschicht 1a geringer als außen ist, und weist eine sich parallel zur Mittelschicht 1a erstreckende Oberseite 1b und Unterseite 1c sowie eine von der Oberseite 1b zur Unterseite 1c verlaufende Schmalseite 1d, auch Seitenkante genannt, auf, wobei die Schmalseite 1d eine Breite B und eine Länge L hat.

    [0033] In Fig. 1b) ist schematisch das Applizieren eines Schmelzklebers als Klebemittel 5 auf die Schmalseite 1d dargestellt.

    [0034] Nach dem Applizieren des Klebemittels 5 wird eine Abdeckkante 2, deren Herstellung im Weiteren noch näher erläutert wird, mit der Schmalseite 1d verklebt. Die Abdeckkante 2 besteht aus mit einem Bindemittel versehenen und zu einem Holzwerkstoff verpressten Holzpartikeln und hat eine Stärke d von hier beispielhaft 2,5 mm. Die Abdeckkante 2 besteht dabei aus einer Feinspanplatte mit einer sehr geringen Oberflächenrauigkeit.

    [0035] In Fig. 1d) ist die Holzwerkstoffplatte 1 nach einem Schritt des Profilierens dargestellt, bei dem mit einem Fräswerkzeug die mit der Abdeckkante 2 versehene Schmalseite 1d in die gewünschte Form gebracht wird.

    [0036] Ohne die Abdeckkante 2 noch abzuschleifen, wird, wie in Fig. 1d) dargestellt ist, eine Beschichtung 6 in Form einer 0,3 mm starken Folie auf die Oberseite 1b und Schmalseite 1d der Holzwerkstoffplatte 1 aufgebracht, wobei die Beschichtung 6 auch die Abdeckkante 2 abdeckt.

    [0037] Fig. 2a) zeigt schematisch die Herstellung der Abdeckkante 2. Hier werden zunächst mit einem Bindemittel versehene Holzpartikel 4 in einem kontinuierlichen Pressverfahren in einer Produktionsbewegungsrichtung X einer Kalanderpresse 7 zugeführt, wodurch ein Holzwerkstoff 3 als Endlosplatte entsteht. Der Holzwerkstoff 3 durchläuft anschließend eine Schneideinrichtung 9 in Form einer Vielblattkreissäge 9. Die Vielblattkreissäge 9 zerteilt den Holzwerkstoff 3 in Produktionsbewegungsrichtung X in Streifen 8, deren Breite mit der Breite B der Schmalseite 1d der Holzwerkstoffplatte 1 im Wesentlichen übereinstimmt. Wie in Fig. 1c) dargestellt ist, kann der jeweilige Streifen 8 durchaus auch geringfügig breiter als die Schmalseite 1d sein, wobei dann das überschüssige Material durch das anschließende Fräsen (Fig. 1d) entfernt wird.

    [0038] Die Streifen 8 werden, wie Fig. 2a) ferner zeigt, durch Mittel 19a oberseitig noch mit einem Vlies 11 versehen.

    [0039] Nach Durchlaufen der vollständigen Einrichtung 19 werden die Abdeckkanten 2, die als Endlosband 10 vorliegen, zu einer Rollenware 15 aufgerollt, was in Fig. 2b) dargestellt ist. Die Rollenware 15 eignet sich besonders gut zur Lagerung, zum Transport und zum Bereitstellen der Abdeckkante 2 vor dem Aufkleben derselben auf die Schmalseite 1d der Holzwerkstoffplatte 1.

    [0040] Vor dem Aufkleben der Abdeckkante 2 wird diese, wie in Fig. 2c) und Fig. 3 dargestellt ist, abgerollt. Dabei wird die Abdeckkante 2 in einer Einrichtung 16 zum Erhöhen der Elastizität mittels Dampf erwärmt und befeuchtet. Der Dampf wird, wie Fig. 2c) zeigt, durch spezielle Mittel 16a zum Zuführen von Wärme und/oder Feuchtigkeit appliziert. Dadurch wird gleichzeitig auch eine aktivierbare Schicht 12 der als Rollenware 15 bereitgestellten Abdeckkante 2 verflüssigt und dadurch aktiviert, wodurch die Schicht 12 Klebeeigenschaften entwickelt.

    [0041] Die so vorbereitete Abdeckkante 2 wird dann an der Schmalseite 1d der Holzwerkstoffplatte 1 verklebt, was in Fig. 3 erkennbar ist.

    [0042] Fig. 3 zeigt eine Vorrichtung zum Bekanten von Holzwerkstoffplatten 1 zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer Einrichtung 13 zum Bereitstellen und Transportieren der Holzwerkstoffplatte in eine Produktionsbewegungsrichtung X'. Bei der Einrichtung handelt es sich hier um ein Transportband und eine Presse. Ferner ist eine Einrichtung 14 zum Bereitstellen und Zuführen der Abdeckkante 2 als Rollenware 15 vorgesehen. Die Vorrichtung zum Bekanten von Holzwerkstoffplatten 1 weist auch die bereits erwähnte Einrichtung 16 zum Erhöhen der Elastizität der Abdeckkante 2 auf. Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist die Einrichtung 16 zum Erhöhen der Elastizität so angeordnet, dass auch schon die Rollenware 15 von der Einrichtung 16 erfasst wird. Hier wird die Elastizität also schon vor dem Abrollen erhöht. Es ist aber auch denkbar, dass die Einrichtung 16 die Abdeckkante 2 erst nach dem Abrollen erfasst, wie dies in Fig. 2c) dargestellt ist.

    [0043] Die Vorrichtung weist ferner eine Einrichtung 17 zum Aufkleben der Abdeckkante 2 auf, wobei die Einrichtung 17 Mittel 17a zum Applizieren von Klebemittel 5 umfasst. Dieses Klebemittel 5 stellt zusammen mit der aktivierbaren Schicht 12 die Klebeverbindung dar.

    [0044] Der Einrichtung 17 zum Aufkleben der Abdeckkante 2 ist eine Fräseinrichtung 20 nachgeschaltet, in der die Schmalseite 1d profiliert wird.

    [0045] Schließlich wird in einer Einrichtung 18 zum Aufbringen einer Beschichtung 6 die Holzwerkstoffplatte 1 fertig gestellt


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Bekanten von Holzwerkstoffplatten (1), bei dem die folgenden Schritte durchgeführt werden:

    - Bereitstellen einer Holzwerkstoffplatte (1) mit einer in der Mittelschicht (1a) geringeren Dichte als weiter außen, wobei die Holzwerkstoffplatte (1) eine sich parallel zur Mittelschicht (1a) erstreckende Oberseite (1b) und Unterseite (1c) sowie mindestens eine von der. Oberseite (1b) zu der Unterseite (1c) verlaufende Schmalseite (1d) aufweist, wobei die Schmalseite (1d) eine Breite (B) und eine Länge (L) hat,

    - Herstellen einer Abdeckkante (2) aus mit einem Bindemittel versehenen und zu einem Holzwerkstoff (3) verpressten Holzpartikeln (4), wobei die Abdeckkante (2) eine Stärke (d) von höchstens 8 mm hat und aus einem Holzwerkstoff (4) gebildet wird, der aus der Gruppe gewählt ist umfassend Dünnspanplatten, Feinspanplatten und Faserplatten,

    - Aufrollen der Abdeckkante (2) zu einer Rollenware (15),

    - Abrollen der Rollenware (15) und

    - Aufkleben der Abdeckkante (2) auf die Schmalseite (1d) der Holzwerkstoffplatte (1) unter Verwendung eines Klebemittels (5), wobei die Elastizität der Abdeckkante (2) vor dem Aufkleben erhöht wird, indem die Abdeckkante (2) über ein Mittel (16a) einer Einrichtung (16) zum Erhöhen der Elastizität der Abdeckkante (2) erwärmt und/oder befeuchtet wird.


     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Holzwerkstoff (3), aus dem die Abdeckkante (2) gebildet wird, in einem kontinuierlichen Pressverfahren hergestellt wird, wobei in dem Pressverfahren der Holzwerkstoff (3) insbesondere eine Kalanderpresse (7) durchläuft.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Holzwerkstoff (3), aus dem die Abdeckkante (2) gebildet wird, nach dem Schritt des Pressens in Produktionsbewegungsrichtung (X) in Streifen (8) zerteilt wird, insbesondere mittels einer Vielblattkreissäge (9) oder Laserschneidvorrichtung.
     
    4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckkante (2) nach dem Schritt des Pressens und vor dem Schritt des Aufklebens auf die Schmalseite (1d) der Holzwerkstoffplatte (1) als Endlosband (10) vorliegt.
     
    5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Aufkleben der Abdeckkante (2) auf die Schmalseite (1d) der Holzwerkstoffplatte (1) eine Beschichtung (6) zumindest an der mit der Abdeckkante (2) versehenen Schmalseite (1d) der Holzwerkstoffplatte (1) aufgebracht wird.
     
    6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckkante (2) nach dem Schritt des Pressens und vor dem Schritt des Aufklebens zumindest einseitig mit einem Vlies (11), insbesondere Zellulosefaservlies, versehen wird.
     
    7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckkante (2) eine Stärke (d) in einem Bereich von 1 bis 8 mm, bevorzugt in einem Bereich von 1,2 bis 4 mm, besonders bevorzugt in einem Bereich von 2,2 bis 3,2 mm, hat.
     
    8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Klebemittel (5) zum Aufkleben der Abdeckkante (2) ein Schmelzkleber, insbesondere Ethylenvinylacetat, auf die Abdeckkante (2) und/oder die Schmalseite (1d) der Holzwerkstoffplatte (1) appliziert wird.
     
    9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckkante (2) bei ihrer Herstellung mit einer aktivierbaren Schicht (12) versehen wird, die beim Schritt des Aufklebens der Abdeckkante (2) auf die Schmalseite (1d) der Holzwerkstoffplatte (1) aktiviert wird.
     
    10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Schritt des Aufklebens der Abdeckkante (2) auf die Schmalseite (1d) der Holzwerkstoffplatte (1) und vor dem Aufbringen der Beschichtung (6) ein Profilieren der mit der Abdeckkante (2) versehenen Schmalseite (1d) der Holzwerkstoffplatte (1) durch Fräsen durchgeführt wird und vorzugsweise auf ein Schleifen der Abdeckkante (2) verzichtet wird.
     
    11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die Holzwerkstoffplatte (1) als auch der Holzwerkstoff (3), aus dem die Abdeckkante (2) gebildet wird, eine Spanplatte oder eine Faserplatte, insbesondere MDF-Platte, ist.
     
    12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckkante (2) kontinuierlich angeklebt wird.
     


    Claims

    1. A method for facing edges of wood-based material boards (1), in which the following steps are carried out:

    - provision of a wood-based material board (1) having a lower density in the middle layer (1a) than further outwards, wherein the wood-based material board (1) has an upper side (1b) and underside (1c), which extend parallel to the middle layer (1a), and at least one narrow side (1d), which runs from the upper side (1b) to the underside (1c), wherein the narrow side (1d) has a width (B) and a length (L),

    - production of a covering edge (2) from wood particles (4) that have been provided with a binder and compressed to form a wood-based material (3), wherein the covering edge (2) has a thickness (d) of no more than 8 mm and is formed from a wood-based material (4) that is selected from the group comprising thin-chip boards, fine-chip boards and fibreboards,

    - rolling up of the covering edge (2) to form a rolled material (15),

    - unrolling of the rolled material (15) and

    - adhesive bonding of the covering edge (2) to the narrow side (1d) of the wood-based material board (1) using an adhesive (5), wherein the elasticity of the covering edge (2) is increased before adhesive bonding by heating and/or moistening the covering edge (2) with a means (16a) of a device (16) for increasing the elasticity of the covering edge (2).


     
    2. The method according to Claim 1, characterised in that the wood-based material (3) from which the covering edge (2) is formed is produced using a continuous pressing method, wherein the wood-based material (3) in particular passes through a calender press (7) during the pressing process.
     
    3. The method according to Claim 1 or 2, characterised in that after the step of pressing, the wood-based material (3) from which the covering edge (2) is formed is divided into strips (8) in the production movement direction (X), in particular by means of a multi-blade circular saw (9) or laser-cutting device.
     
    4. The method according to any one of the preceding claims, characterised in that after the step of pressing and before the step of adhesive bonding, the covering edge (2) is present as an endless strip (10) on the narrow side (1d) of the wood-based material board (1).
     
    5. The method according to any one of the preceding claims, characterised in that after the covering edge (2) has been adhesively bonded to the narrow side (1d) of the wood-based material board (1), a coating (6) is applied at least to the narrow side (1d) of the wood-based material board (1) that is provided with the covering edge (2).
     
    6. The method according to any one of the preceding claims, characterised in that after the step of pressing and before the step of adhesive bonding, the covering edge (2) is provided at least on one side with a fleece (11), in particular a cellulose fibre fleece.
     
    7. The method according to any one of the preceding claims, characterised in that the covering edge (2) has a thickness (d) within a range from 1 to 8 mm, preferably within a range from 1,2 to 4 mm, particularly preferably within a range from 2,2 to 3,2 mm.
     
    8. The method according to any one of the preceding claims, characterised in that a hot-melt adhesive, in particular ethylene vinyl acetate, is applied as the adhesive (5) to the covering edge (2) and/or the narrow side (1d) of the wood-based material board (1) in order to bond the covering edge (2).
     
    9. The method according to any one of the preceding claims, characterised in that the covering edge (2) is provided during the production thereof with an activatable layer (12) that is activated during the step of adhesively bonding the covering edge (2) to the narrow side (1d) of the wood-based material board (1).
     
    10. The method according to any one of Claims 5 to 9, characterised in that after the step of adhesively bonding the covering edge (2) to the narrow side (1d) of the wood-based material board (1) and before the application of the coating (6), profiling of the narrow side (1d) of the wood-based material board (1) that is provided with the covering edge (2) is carried out by milling, and grinding of the covering edge (2) is preferably omitted.
     
    11. The method according to any one of the preceding claims, characterised in that both the wood-based material board (1) and the wood-based material (3) from which the covering edge (2) is formed is a chipboard or a fibreboard, in particular an MDF board.
     
    12. The method according to any one of the preceding claims, characterised in that the covering edge (2) is adhesively bonded continuously.
     


    Revendications

    1. Procédé pour le placage d'arêtes de produits dérivés du bois en forme de plaque (1), dans lequel les étapes suivantes sont exécutées :

    - mise à disposition d'un produit dérivé du bois en forme de plaque (1) avec une épaisseur plus petite dans la couche centrale (1a) que plus à l'extérieur, le produit dérivé du bois en forme de plaque (1) comportant une face supérieure (1b) et une face inférieure (1c) s'étendant parallèlement à la couche centrale (1a), ainsi qu'au moins un côté étroit (1d) s'étendant de la face supérieure (1b) à la face inférieure (1c), le côté étroit (1d) présentant une largeur (B) et une longueur (L),

    - fabrication d'une arête couvrante (2) à partir de particules de bois (4) comprimées en un produit dérivé du bois (3) et pourvues d'agent liant, l'arête couvrante (2) présentant une épaisseur (d) de 8 mm maximum et étant constituée d'un produit dérivé du bois (4) sélectionné parmi le groupe comprenant les panneaux de copeaux minces, les panneaux de copeaux fines et les panneaux de fibres,

    - enroulement de l'arête couvrante (2) sous la forme d'un produit en rouleau (15),

    - déroulement du produit en rouleau (15), et

    - collage de l'arête couvrante (2) sur le côté étroit (1d) du produit dérivé du bois en forme de plaque (1) à l'aide d'une colle (5), l'élasticité de l'arête couvrante (2) étant augmentée avant le collage, en chauffant et/ou en humidifiant l'arête couvrante (2) à l'aide d'un moyen (16a) d'un dispositif (16) pour l'augmentation de l'élasticité de l'arête couvrante (2).


     
    2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le produit dérivé du bois (3) permettant de former l'arête couvrante (2) est fabriqué à l'aide d'un procédé de pressage continu, le produit dérivé du bois (3) passant en particulier par une presse de calandre (7) pendant le procédé de pressage.
     
    3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le produit dérivé du bois (3) permettant de former l'arête couvrante (2) est divisé en bandes (8) après le pressage, dans la direction de déplacement de la production (X), en particulier au moyen d'une scie circulaire à lames multiples (9) ou d'un dispositif de découpage au laser.
     
    4. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'arête couvrante (2) est disponible sous forme de bande continue (10) après l'étape de pressage et avant l'étape de collage sur le côté étroit (1d) du produit drivé du bois en forme de plaque (1).
     
    5. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'après le collage de l'arête couvrante (2) sur le côté étroit (1d) du produit dérivé du bois en forme de plaque (1), un revêtement (6) est appliqué au moins sur le côté étroit (1d) du produit dérivé du bois en forme de plaque (1) qui est pourvu de l'arête couvrante (2).
     
    6. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'après l'étape de pressage et avant l'étape de collage, l'arête couvrante (2) est pourvue, au moins d'un côté, d'un non-tissé (11), en particulier d'un non-tissé de fibres de cellulose.
     
    7. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'arête couvrante (2) présente une épaisseur (d) comprise dans une domaine de valeurs de 1 à 8 mm, de préférence dans une domaine de valeurs de 1,2 à 4 mm, de façon particulièrement préférée dans une domaine de valeurs de 2,2 à 3,2 mm.
     
    8. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'une colle fusible, en particulier de l'éthylène-acétate de vinyle, est appliquée sur l'arête couvrante (2) et/ou sur le côté étroit (1d) du produit dérivé du bois en forme de plaque (1), en tant que colle (5) pour le collage de l'arête couvrante (2).
     
    9. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que lors de sa fabrication, l'arête couvrante (2) est pourvue d'une couche activable (12) activée au cours de l'étape de collage de l'arête couvrante (2) sur le côté étroit (1d) du produit dérivé du bois en forme de plaque (1).
     
    10. Procédé selon l'une des revendications 5 à 9, caractérisé en ce qu'après l'étape de collage de l'arête couvrante (2) sur le côté étroit (1d) du produit derivé du bois en forme de plaque (1) et avant l'application du revêtement (6), un profilage du côté étroit (1d) du produit dérivé du bois en forme de plaque (1) qui est pourvu de l'arête couvrante (2) est effectué par fraisage, en renonçant de préférence au ponçage de l'arête couvrante (2).
     
    11. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'aussi bien le produit derivé du bois en forme de plaque (1) que le produit dérivé du bois (3) permettant de former l'arête couvrante (2) sont un panneau de copeaux ou un panneau de fibres, en particulier un panneau MDF.
     
    12. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'arête couvrante (2) est collée de façon continue.
     




    Zeichnung











    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente