(19)
(11)EP 0 567 769 A1

(12)EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43)Veröffentlichungstag:
03.11.1993  Patentblatt  1993/44

(21)Anmeldenummer: 93104624.7

(22)Anmeldetag:  21.03.1993
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65B 7/18, B65B 51/22
(84)Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IE IT LI NL PT SE

(30)Priorität: 01.05.1992 DE 4214519

(71)Anmelder: Tetra Laval Holdings & Finance SA
1009 Pully (CH)

(72)Erfinder:
  • Waldstädt, Manfred
    6500Mainz 1 (DE)

(74)Vertreter: Weber, Dieter, Dr. et al
Weber, Dieter, Dr., Seiffert, Klaus, Dipl.-Phys., Lieke, Winfried, Dr. Postfach 61 45
65051 Wiesbaden
65051 Wiesbaden (DE)


(56)Entgegenhaltungen: : 
  
      


    (54)Vorrichtung zum Einfalten des Bodens einer Kartonpackung


    (57) Beschrieben wird eine Vorrichtung zum Einfalten der Stirnseite einer Packung (1, 1') aus mit Kunststoff beschichtetem Karton, deren Stirnseite im eingefalteten Zustand in Draufsicht viereckig ist und eine umfaltbare Quersiegelnaht (5) hat, mit einem Faltteil (b) und einem Gegenfaltteil (a), die beide mittels wenigstens einer Hebelmechanik (8-13) entlang bestimmter Bewegungsbahnen bewegbar angetrieben sind und unter welchen in Y-Richtung im Abstand ein die Packungen (1, 1') in X-Richtung bewegender Förderer angeordnet ist, wobei die Y-Achse senkrecht auf der X-Achse steht und der Nullpunkt der Achsen (X, Y) in der Endfaltposition der beiden Faltteile (a, b) liegt.
    Damit der Boden einer Packung in einem einzigen Schritt ohne eine Aufteilung in ein Vorfalten und ein späteres Nachfalten eingefaltet werden können und keine Maschinenteile in die Packung eingreifen, vorzugsweise nicht einmal über der offenen Packung stehen, ist vorgesehen, daß eine sich in Z-Richtung erstreckende Y-Z-Ebene in der Y-Achse liegt und von der X-Achse senkrecht geschnitten wird, daß die Bewegungsbahnen beider Faltteile (a, b) bezüglich der Y-Z-Ebene symmetrisch zueinander verlaufen, wobei sich die Bewegungsbahnen in der X-Y-Ebene als eine Überlagerung einer translatorischen und einer rotatorischen Bewegung des jeweiligen Faltteils beschreiben lassen, daß jedes Faltteil (a, b) an einem gesteuert angetriebenen Verbindungshebel (12) befestigt ist, daß symmetrisch zum Nullpunkt der beiden Achsen (X, Y) eine Zentriereinrichtung für die Packung angeordnet ist und daß der Raum der Einfaltvorrichtung über der Zentriereinrichtung frei von Bauteilen ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einfalten einer Stirnseite einer Packung aus mit Kunststoff beschichtetem Kartonmaterial, deren Stirnseite im eingefalteten Zustand in Draufsicht im wesentlichen viereckig ist und eine umfaltbare Quersiegelnaht hat, mit einem Faltteil und einem Gegenfaltteil, die beide mittels wenigstens einer Hebelmechanik entlang bestimmter Bewegungsbahnen bewegbar angetrieben sind und unter welchen in Y-Richtung im Abstand ein die Packungen in X-Richtung bewegender Förderer angeordnet ist, wobei die Y-Achse senkrecht zu der X-Achse steht und der Nullpunkt der Achsen in der Endfaltposition der beiden Faltteile liegt.

    [0002] Packungen aus beschichtetem Karton haben bekanntlich einen im wesentlichen tubusförmigen Haupkörper mit Stirnseiten an den Enden. Im allgemeinen ist die eine Stirnseite der Deckel und die andere als Boden ausgestaltet. Wenigstens eine der beiden Stirnseiten, z.B. der Boden, ist bei bekannten Packungen im eingefalteten Zustand in Draufsicht im wesentlichen viereckig. Bei anderen Packungen ist der Deckel mit einem sogenannten Giebelverschluß versehen, der auch in Draufsicht viereckig ist. Auch einen solchen Giebelverschluß kann man flach derart umlegen, daß diese deckelseitige Stirnseite senkrecht zu den Tubuswänden liegt. Für die Erfindung ist es unwesentlich, ob die Stirnseite ein Deckel oder ein Boden ist.

    [0003] Es ist auch schon eine Vorrichtung zum Einfalten ähnlich der eingangs genannten Art bekannt, bei welcher die Stirnseite ein Deckel ist. Die Bahn der zu verschließenden Packung ist kreisförmig, und es gibt verschiedene Falt- und Schweißstationen entlang der Kreisbahn. Jede Faltstation weist ein Faltteil und ein Gegenfaltteil auf, die beide auf Teilkreisbahnen um Achsen umlaufen, die etwa in Radialrichtung zum Gesamtkarussell liegen. Es hat sich gezeigt, daß die zu faltenden Stirnwandungen zunächst vorgefaltet sein müssen, weil anderenfalls das Einfalten längs Kreisbahnen keine exakte Faltung der Stirnseite erbringt. Die bekannte Einfaltvorrichtung erbringt also lediglich ein Nachfalten, wobei außerdem die Giebelflächen nach innen gedrückt und nach innen gefaltet werden.

    [0004] Die bekannte Vorrichtung ist durch den Karussellaufbau und durch die Vielzahl der Faltstationen kompliziert, aufwendig und störanfällig.

    [0005] Außerdem unterfahren die gefüllten und oben offenen Packungen zahlreiche bewegliche Teile bei der bekannten Maschine und insbesondere dort in der Faltstation, so daß Verunreinigungen von darüberliegenden Konstruktionsteilen gegebenenfalls in die offene Packung hineinfallen können. Dies erbringt Reinigungs- und Hygieneprobleme.

    [0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Einfaltvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welcher Stirnseiten, z.B. der Boden einer Packung, in einem einzigen Schritt ohne eine Aufteilung in ein Vorfalten und ein späteres Nachfalten eingefaltet werden können. Bei dem Faltvorgang sollen auch keine Teile in die Packung eingreifen, vorzugsweise nicht einmal Bauteile über der offenen Packung stehen, und es soll noch in der Faltposition möglichst kurz danach das Versiegeln erfolgen.

    [0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine sich in Z-Richtung erstreckende Y-Z-Ebene in der Y-Achse liegt und von der X-Achse senkrecht geschnitten wird, daß die Bewegungsbahnen beider Faltteile bezüglich der Y-Z-Ebene symmetrisch zueinander verlaufen, wobei sich die Bewegungsbahnen in der X-Y-Ebene als eine Überlagerung einer translatorischen und einer rotatorischen Bewegung des jeweiligen Faltteils beschreiben lassen, daß jedes Faltteil an mindestens einem gesteuert angetriebenen Verbindungshebel befestigt ist, daß symmetrisch zum Nullpunkt der beiden Achsen eine Zentriereinrichtung für die Packung angeordnet ist und daß der Raum der Einfaltvorrichtung über der Zentriereinrichtung frei von Bauteilen ist.

    [0008] Die gesamte Einfaltvorrichtung gemäß der Erfindung kann vorzugsweise beim Einfalten des Bodens einer Packung verwendet werden, weshalb die Beschreibung konkret auf einen Boden bezogen wird, wenngleich auch Deckel in dieser Weise ausgestaltet sein können. Ein solcher Boden ist in Draufsicht im eingefalteten Zustand im wesentlichen viereckig ausgestaltet und ist vorzugsweise sogar eben. Das ist im Falle eines Bodens wichtig, damit die Packung einen guten Stand hat.

    [0009] Die Reihe von gefüllten und mit dem offenen Boden nach oben stehenden Packungen wird wenigstens im Faltbereich der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein Stück weit auf einem geraden Band in X-Richtung geführt. Zweckmäßig liegt die X-Richtung horizontal. Senkrecht dazu kann man sich eine Z-Richtung vorstellen, die ebenfalls horizontal liegt, und für das räumliche Verhältnis ist auch eine Y-Achse vorstellbar, welche auf den anderen beiden Achsen senkrecht steht. Erfindungsgemäß wird ein Nullpunkt definiert, bei welchem sich die drei Achsen schneiden und in welcher eine Y-Z-Ebene vorgegeben wird, welche senkrecht von der X-Achse geschnitten wird. Die erste Lehre der Erfindung zur Lösung der genannten Aufgabe besteht nun darin, daß die Bewegungsbahnen beider Faltteile bezüglich dieser Y-Z-Ebene symmetrisch zueinander verlaufen. Der Nullpunkt ist dabei der Endpunkt, an welchem sich die beiden Faltteile berühren, wenn die Einfaltung des Bodens abgeschlossen ist, so daß dort auch das Ende der Bewegungsbahnen liegt.

    [0010] Der Anfang der Bewegungsbahnen liegt weiter oberhalb und außerhalb zu beiden Seiten im Abstand von der Y-Z-Ebene, weil dort sowohl für das Faltteil als auch für das Gegenfaltteil die Ausgangs-, Null- oder Ruhepositionen liegen.

    [0011] Denkt man sich eine vertikale Ebene mittig durch die Packung senkrecht zu deren Förderrichtung in der X-Achse gelegt, dann muß spätestens in dem Augenblick diese Mittenebene der offenen Packung in der Y-Z-Ebene liegen, wenn die vordersten Kanten von Faltteil und Gegenfaltteil den noch nicht eingefalteten Boden gerade zu berühren beginnen.

    [0012] Jede Bewegungsbahn der Faltteile stellt eine Überlagerung einer translatorischen und einer rotatorischen Bewegung des jeweiligen Faltteiles dar, d.h. die Faltteile werden nicht um feste Achsen gedreht, sie werden aber auch nicht nur geradlinig bewegt. Vielmehr ist vorgesehen, jedes Faltteil an einem Verbindungshebel zu befestigen, der in bestimmter Weise gesteuert und angetrieben ist, um gegen den einzufaltenden, noch offenen Boden anzufahren und ohne Vorfaltung das Einfalten exakt durchzuführen.

    [0013] Es hat sich gezeigt, daß selbst bei genauerster Bewegungsbahn der Faltteile ohne Vorfalten der Boden nicht entlang der Grenzfaltlinien und nur entlang dieser Linien gefaltet werden kann, die am Tubusende der Packung liegen und sozusagen die Grenze zum Stirnseitenfaltbereich darstellen. Häufig hat man unerwünschte Knickfaltungen festgestellt, die sich auch noch unterhalb dieser Grenzfaltlinie in eine oder mehrere Tubuswandungen erstrecken.

    [0014] Deshalb ist erfindungsgemäß außerdem vorgesehen, daß symmetrisch zum Nullpunkt eine Zentriereinrichtung angeordnet wird, in welche die Packung eingeführt und während des Faltens unterstützt wird.

    [0015] Durch die vorstehenden Maßnahmen gemäß der Erfindung ergibt sich eine richtige Einfaltung der jeweiligen Stirnwand, sei es daß es der Boden oder der Deckel ist, ohne daß die stirnseitigen Faltteile vorher vorgefaltet sein müßten, und außerdem ergibt sich ein Herausfalten der Giebelflächen in Z-Richtung. Die Eckpunkte der erwähnten Grenzfaltlinie wandern nicht auf einem Kreis, und durch die Kombination translatorischer und rotatorischer Bewegungen zwingen die Faltteile erfindungsgemäß die nicht vorgefaltete Packung zu der gewünschten richtigen Bodenfaltung. Die Hygieneprobleme sind erheblich verbessert, weil keine Bauteile im Raum der Einfaltvorrichtung über der Zentriereinrichtung liegen, also über der noch offenen Packung. Obwohl nur ein einziger Schritt ohne Vorfalten genügt, um die richtige Stirnwandfaltung zu erreichen, greifen keine Maschinenteile in die Packung ein. Weil nur ein Faltteil und ein Gegenfaltteil vorgesehen ist, welche die Faltung vorbereiten, wonach beispielsweise mit einer Sonotrode ein Verschweißen der Quersiegelnaht erfolgen kann, sind nicht nur Verunreinigungsgefahren erniedrigt, sondern die Vorrichtung hat auch nur wenige Teile und arbeitet daher zuverlässiger.

    [0016] Die gesteuert angetriebenen Verbindungshebel stellen Teile eines Gelenkstangengetriebes dar, welches genau den zeitlichen und räumlichen Ablauf der Teilebewegung vorsieht und bestimmt.

    [0017] Besonders bevorzugt ist es erfindungsgemäß, wenn jede Bewegungsbahn im Anfangsbereich unter einem Winkel von weniger als 45°, vorzugsweise weniger als 30°, gegenüber der X-Achse und im Endbereich unter einem Winkel von mehr als 45°, vorzugsweise mehr als 60°, gegen die X-Achse verläuft. Der Anfangsbereich liegt also außen im größeren Abstand vom Nullpunkt, und hier bewegen sich die Faltteile flacher als im Endbereich, wo sie in Anlage mit den zu faltenden Bodenfeldern der Packung steiler auf die Endfaltposition zufahren.

    [0018] Dabei ist es erfindungsgemäß besonders vorteilhaft, wenn jede Bewegungsbahn zwischen dem Anfangs- und dem Endbereich einen kontinuierlichen Übergang hat. Die Faltung gelingt einwandfrei und genau, wenn nicht zwei gerade Bahnen aneinandergesetzt werden und in einem Knickpunkt ineinander übergehen, sondern wenn die Bewegungsbahn stetig ist, also eine sich allmählich ändernde Steigung hat, jede Bewegungsbahn sozusagen gerundet ist.

    [0019] Genauere Untersuchungen haben zu dem erfindungsgemäßen Ergebnis geführt, daß die Aufgabe besonders dann einwandfrei und gut gelöst wird, wenn die Bewegungsbahn des Faltteils im ersten Quadranten, in welchem also die x-Werte auf der X-Achse und auch die y-Werte auf der Y-Achse positiv sind, in einem bestimmten Flächenbereich verläuft, der durch zwei Kurven begrenzt wird. Hier soll im ersten Quadranten beispielsweise die untere Grenzkurve

    heißen, und die obere Grenzkurve soll heißen

    mit





    und






    [0020] Im zweiten Quadranten, für positive y-Werte in Y-Richtung und negative x-Werte in die linke negative Richtung der X-Achse soll die Bewegungsbahn in einem Flächenbereich verlaufen, der zusätzlich durch zwei weitere Kurven begrenzt ist, die lauten








    wobei gilt
    a₁ = - 135,006
    b₁ = + 23,452
    c₁ = + 1,398
    d₁ = + 0,041922
    e₁ = + 6,183 x 10⁻⁴
    g₁ = + 3,571 x 10-6
       a₂ = + 17,312
       b₂ = + 2,002
       c₂ = + 0,213
       d₂ = + 1,355 x 10⁻²
       e₂ = + 4,022 x 10⁻⁴
       g₂ = + 4,386 x 10⁻⁶.


    [0021] Man hat gefunden, daß sich eine Faltung nicht vollständig durchführen läßt, wenn die vorderen Kanten des Faltteils und des Gegenfaltteils nicht in den genannten Flächen verlaufen.

    [0022] Andererseits aber gelingt das Einfalten besonders günstig dann, wenn die Bewegungsbahn der vordersten Kante des jeweiligen Faltteils, welches mit den einzufaltenden Bodenwandfaltlinien in Eingriff kommen, einer bestimmten Kurvendefinition folgen, d.h. eine bestimmte Bewegungsbahn fa(x) im ersten Quadranten und fb(x) im zweiten Quadranten durchführen. Beide Kurven werden dabei rechnerisch aus zwei Teilkurven zusammengesetzt, nämlich für den ersten Quadranten aus einer Kurve

    aus dem Definitionsbereich D₁; und einer zweiten sich zum Anfangsbewegungsbereich hin erstreckenden Teilkurve

    für den Definitionsbereich D₂. Dabei soll erfindungsgemäß gelten:





    für D₁ {x/0 ≦ x ≦ 6} und





    für D₂ {x/6 ≦ x ≦ 40}.

    [0023] Für den zweiten Quadranten, also für positive y-Werte und negative x-Werte wird die Bewegungsbahn entsprechend zusammengesetzt aus der Kurve

    (im Endbereich) und

    (im Anfangsbereich). Dabei gilt:





    für D₃ {x/-6 ≦ x ≦ 0} und





    für D₄ {x/-40 ≦ x ≦ -6}, wobei gilt
    a₃ = 8,7013
    b₃ = 14,224
    c₃ = 3,4512
    d₃ = 0,40883
    e₃ = 0,017696
       a₄ = 10,216
       b₄ = 1,5685
       c₄ = 0,046046
       d₄ = 0,68195 x 10⁻³
       e₄ = 0,39415 x 10⁻⁵.


    [0024] Man kann für die Bereichswerte D₁ bis D₄ annehmen, daß für x die Millimeterwerte einer Flüssigkeitspackung genommen werden können. Zum Beispiel kann die Breite des Bodens einer Packung in Draufsicht, in Z-Richtung gesehen, 70 mm betragen.

    [0025] Deshalb ist es zweckmäßig, wenn erfindungsgemäß vorgesehen wird, daß die Länge jeder Bewegungsbahn in X-Richtung etwas größer oder gleich der halben Länge des Bodens in X-Richtung ist.

    [0026] Ferner ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Zentriereinrichtung zwei parallel und im Abstand zueinander und sich in Förderrichtung der Packung erstreckende Zentrierfeisten aufweist, wobei ihr Abstand in Z-Richtung gemessen ist. Diese zwei länglichen Zentrierleisten geben scharfe Kanten vor, über welche unter den nach außen zu faltenden Giebelwandfeldern die oben erwähnten unteren Grenzfaltlinien liegen, so daß diese an der Giebelfläche liegende Grenzfaltlinie mit Hilfe der jeweiligen Zentrierleiste geknickt wird und sicherstellt, daß die obere Spitze des Giebels in Z-Richtung nach außen wandert.

    [0027] Dadurch wird mit Vorteil in den Seiten quer zur Längserstreckung der Zentrierleisten, d.h. in den Seitenwänden, die parallel zur Y-Z-Achse liegen, die Spannung erhöht, so daß beim Zufalten längs der Endfaltlinie eine saubere Faltung des Bodenverschlusses nach innen erfolgt. Durch die Zentrierleiste wird gewährleistet, daß beim Zusammenfalten die Giebelwände tatsächlich nach außen in Z-Richtung gefaltet werden. Ohne solche Zentrierleisten könnte auch ein Einfallen oder Einklappen nach innen passieren. Die Zentriereinrichtung sieht also mit Vorteil eine sichere und gute Faltung vor, sogar dann, wenn die Prägung im stirnseitigen Bereich der Packung, z.B. die Prägung im Bodenbereich, etwas schwächer als ideal ausgestaltet ist. Durch eine schwächere Prägung kann man außerdem Kosten sparen.

    [0028] Dabei hat es sich als besonders günstig erwiesen, wenn erfindungsgemäß das Verhältnis von Abstand zwischen den Zentrierleisten und Breite der Packung in Z-Richtung quer zu ihrer Förderrichtung 0,95 beträgt. Dann nämlich ergibt sich die sauberste Faltung und die beste Erhöhung der Spannung in den nicht von Anschlägen unterstützten Tubuswänden.

    [0029] Weiterhin ist die Vorrichtung erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungshebel des Gegenfaltteils über einen ersten Drehpunkt mit einem Ende einer abgetriebenen, an ihrem gegenüberliegenden Ende an einem stationären Drehpunkt gelagerten Faltführungsstange und über einen zweiten Drehpunkt mit einer Antriebskurbel verbunden ist, die an einem Antriebszahnrad befestigt ist, das mit dem Antriebszahnrad des anderen Verbindungshebels so in Kämmeingriff steht, daß die Y-Z-Ebene senkrecht zur Verbindungslinie der Zahnraddrehpunkte steht. Damit kann man sowohl das Faltteil als auch das Gegenfaltteil synchron zueinander auf den gewünschten Bahnen bewegen und Hebel außerhalb des Bereiches über der Bewegungsbahn der offenen Packungen halten, vorzugsweise in die +Z oder -Z-Richtung nach außen versetzt anordnen.

    [0030] Zweckmäßig ist es erfindungsgemäß auch, wenn das Faltteil nach vorn im Querschnitt verjüngt zur Form einer Platte ausläuft und wenn das Gegenfaltteil als Amboß ausgestaltet ist, gegen welchen eine Sonotrode mit einer Bewegungsbahn andrückbar ist, die sich vorzugsweise von der Bewegungsbahn des Faltteils zeitlich und/oder örtlich unterscheidet. Bei der Erläuterung der Bewegungsbahnen und Funktionen wurde schon darauf abgestellt, daß sich die aktiv faltenden Kanten von Gegenfaltteil einerseits und Faltteil andererseits in den Definitionsbereichen bewegen sollen, und deshalb ist es zweckmäßig, wenn man das Faltteil nach vorn verjüngend zu einer Platte ausbildet, die dann eine geradezu messerfeine Druck- und Faltkante hat. Ein solches Faltteil könnte man dann auch als Faltblech bezeichnen und erfüllt voll seine Funktionen und läßt gleichwohl Platz für das Einfahren einer Sonotrode, die sich darüberhinaus sogleich auch an das Gegenfaltteil anlegen und zum Schweißen in Funktion treten kann, denn das Gegenfaltteil ist als Amboß ausgestaltet. Der Amboß ist eine außen völlig glatte und saubere Baueinheit, so daß die oben offene Packung sogar unter dem Amboß hindurchfahren kann, ohne daß die angesprochenen Reinigungsprobleme auftreten würden. Lagerungen des Ambosses und dergleichen liegen dann wieder außerhalb der Bewegungsbahn der offenen Packungen.

    [0031] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles in Verbindung mit den Zeichnungen. Es zeigen:
    Figur 1
    teilweise abgebrochen und schematisch die Einfaltvorrichtung mit dem Faltblech b als Faltteil, dem Amboß a als Gegenfaltteil, dem Antriebsgestänge, der Sonotrode und dreier darunter von links nach rechts in X-Richtung geförderter Packungen,
    Figur 2
    eine sehr ähnliche Darstellung, wobei jedoch ein anderer Betriebszustand dargestellt ist, bei welchem die vorderen Eingriffskanten des Faltbleches und des Ambosses die gerade in Einfaltung befindliche Stirnseite der Packung schon mehr als die Hälfte eingefaltet haben,
    Figur 3
    eine wiederum ähnliche Seitenansicht, bei welcher ein noch späterer Betriebszustand erreicht ist, bei welchem auch die Sonotrode schon dicht vor den Amboß heranbewegt worden ist,
    Figur 4
    die Seitenansicht der Zentriervorrichtung über einem Transportbehälter mit nach oben herausstehenden Bodenwandfeldern, die gefaltet werden müssen, in Z-Richtung gesehen,
    Figur 5
    eine Ansicht der Darstellung der Figur 4 von rechts nach links gemäß Pfeil V, d.h. in -X-Richtung gesehen,
    Figur 6
    eine Draufsicht auf die Ansicht der Figur 4 ohne Transportbehälter mit angedeuteten Rundungen im Bereich der Ecken des zu faltenden Bodens,
    Figur 7
    die X-Y-Achsen mit dem Nullpunkt O, den Flächenbereichen für die Kurven und die gestrichelten optimalen Bewegungsbahnen fa(x) und fb(x), wobei die Y-Achse durch die Mitte der Packung gehend sich vorzustellen ist, und in X-Richtung die Prägelinien des zu faltenden Packungsbodens verlaufen, die in den Figuren 1 bis 4 zu sehen sind,
    Figur 7a
    eine Teilansicht des ersten und zweiten Quadranten der gestrichelten Kurven fa(x) und fb(x), die jeweils aus zwei Teilkurven zusammengesetzt sind mit den dazu angegebenen Definitionsbereichen D₁ bis D₄ und
    Figur 8
    eine Draufsicht auf die Einfaltvorrichtung, bei der aber nur die wesentlichen Teile zum Verständnis dargestellt sind.


    [0032] Über einem nicht dargestellten Förderband, welches sich horizontal in positive Richtung X bewegt, stehen drei Packungen 1 bzw. 1', wobei die Packung 1' bereits fertig gefaltet und mit zugeschweißter Quersiegelnaht versehen ist. Bei der hier dargestellten Ausführungsform ist der Deckel der Packung unten angeordnet, die Packung wurde durch den Boden gefüllt, und die stirnseitigen Wandungen sind also die Bodenwandungen, welche durch die Grenzfaltlinie 2 gegenüber den Tubusseitenwänden abgegrenzt sind. Diese Grenzfaltlinie 2 verläuft in X-Richtung, während in Figur 5 die Grenzfaltlinie 2' in Z-Richtung verläuft. Die Z-Richtung steht senkrecht auf der Papierebene der Figuren 1 bis 4 und 7, 7a.

    [0033] Die dreieckigen Giebelflächen sind mit 3 bezeichnet und haben außen oben eine gegenüber der Grenzfaltlinie 2 befindliche Spitze 4, welche in Z-Richtung bzw. -Z-Richtung (Figur 5) herausgefaltet werden soll. Im Zustand der Packung 1' ist die Faltung abgeschlossen, so daß man die Giebelspitze 4 direkt unterhalb der Querschweißnaht 5 erkennt. Die Längsschweißnaht der Packung ist übrigens in Figur 5 mit 6 bezeichnet.

    [0034] Damit die Stirnseite 2 - 4 der Packung 1 eingefaltet werden kann, werden das Faltblech b und der Amboß a über eine allgemein mit 6 bezeichnete Hebelmechanik derart bewegt, daß sich die Faltkanten 7 des Faltbleches b und 7' des Ambosses a auf vorgegebenen, gekrümmten Bahnen verlaufen. In Figur 1 befinden sich Faltblech b und Amboß a im zurückgezogenen Ruhezustand, von wo aus die Faltkanten 7, 7' in den Anfangsbereich des Faltvorganges eintreten können, der in den Figuren 7 und 7a im Abstand vom Nullpunkt O am äußeren Ende der dort angegebenen Kurven liegt.

    [0035] Für die synchrone Bewegung des Hebelmechanismus 6 sind ein Antriebszahnrad 8 und ein mit diesem in Kämmeingriff stehendes Abtriebszahnrad 9 vorgesehen. Eine fest mit dem Antriebszahnrad 8 verbundene Antriebskurbel 10 ist um den stationären Drehpunkt I so schwenkbar, daß damit am äußeren Ende der Antriebskurbel 10 der Drehpunkt II auf einem Kreis bewegt werden kann, an welchem der amboßseitige Verbindungshebel 11 angelenkt ist. Dieser ist außerdem am beweglichen Drehpunkt III einer amboßseitigen Faltführungsstange 12 angelenkt, die um den stationären Drehpunkt IV schwenkbar ist. Damit ist sowohl die Bewegung der fest am Verbindungshebel 11 angebrachten Halterung 13 als auch des Ambosses a vorgegeben, der von der Halterung abgestützt wird.

    [0036] Auf der Faltblechseite befinden sich ähnliche Bauteile, welche um die stationäre Drehachse I', die bewegliche Drehachse II', die bewegliche Drehachse III', den stationären Drehpunkt IV' und den stationären Drehpunkt V' schwenkbar sind.

    [0037] Während man die Drehachsen (Drehpunkte) der Teile am besten immer aus Figur 1 abliest, werden die faltblechseitigen Bauteile nun anhand Figur 2 beschrieben.

    [0038] Mit dem abgetriebenen Zahnrad 9 ist eine Abtriebskurbel 14 fest verbunden, welche analog wie auf der Amboßseite auch hier auf der Faltblechseite den Verbindungshebel 15 antreibt, an dessen unterem Ende das Faltblech b befestigt ist. Auch hier ist eine Faltführungsstange 18 am beweglichen Drehpunkt III' angelenkt und kann um den stationären Drehpunkt IV' schwenken.

    [0039] Unabhängig von der Bewegung der Abtriebskurbel 14 kann sich um den Drehpunkt I' ein Führungshebel 17 drehen, an welchem die allgemein mit S bezeichnete Sonotrodeneinheit angelenkt ist. Parallel zu diesem Führungshebel 17 für die Sonotrodeneinheit ist letztere über ihr Konvertergehäuse 19 an einem Antriebshebel 20 angelenkt, der auch in Figur 1 wiedergegeben ist mit seinem stationären Drehpunkt V.

    [0040] Separat von der Abtriebskurbel 14 kann also der Führungshebel 17 für die Sonotrodeneinheit S und der parallel dazu angeordnete Antriebshebel 20 bewegt werden, die sich parallelogrammartig bewegen, zumal die Hebel 20 und 17 gleich lang sind. Man erkennt also, daß sich die Sonotrodeneinheit S mitsamt der Sonotrode 21 getrennt vom Faltblech b bewegen kann und angetrieben wird.

    [0041] In Figur 2 ist darüberhinaus die mittlere Packung 1'' in einem mittleren Faltzustand dargestellt, bei welcher die Vorderkanten 7 und 7' des Faltbleches b und des Ambosses a die Faltung schon bis über die Hälfte durchgeführt haben, weshalb die Giebelspitze 4 bereits auf der Packungslängsmittellinie 22' im Vergleich zur Mittellinie 22 der Packung 1 nach unten bewegt hat. Es versteht sich, daß sich die Packungslängsmittellinie 22 jeweils mit der Packung mitbewegt. Im Zustand der Mittellinie 22' befindet sich diese in der Y-Z-Ebene, die durch den Nullpunkt geht, wie man anhand Figur 7 sieht. Diese Mittellinie 22' liegt auch in der durch den Nullpunkt gehenden Y-Z-Ebene, welche die Verbindungslinie 23 zwischen den Zahnraddrehpunkten I, I' senkrecht schneidet.

    [0042] Im Zustand der Figur 3 ist die Faltung zuendegeführt, und die Halterung 13 für den Amboß a hat sich gegen den stationären Anschlag 24 angelegt, um ohne Belastung des Verbindungshebels 11 und seiner Lagerungen auch einem Schweißdruck einwandfrei und präzise standzuhalten, der von der Sonotrode 21 ausgeübt wird, die über das flache Faltblech b hinwegfahren und die Quersiegelnaht 5 einklemmen und verschweißen kann.

    [0043] Die zwei Zentrierleisten 25 befinden sich im Bereich der durch den Nullpunkt gehenden Y-Z-Ebene, sind aber zur einfacheren Darstellung in den Figuren 1 bis 3 nicht gezeigt. Sie werden anhand der Figuren 4 bis 6 erläutert. Die in den Figuren 4 und 6 von der Seite bzw. oben gesehenen länglichen Zentrierleisten 25 erstrecken sich in X-Richtung, in welche man bei der Ansicht der Figur 5 blickt, und zwar vom ersten in den zweiten Quadranten, also in Richtung -X.

    [0044] Die Oberkante der beiden Zentrierleisten 25 liegt um 1 bis 5 mm, vorzugsweise 1,5 bis 3 mm, unter der Grenzfaltlinie 2 zwischen dem unten abgebrochen dargestellten Tubus der Packung und dem oberen stirnseitigen Bereich 2, 4, 6. Außerdem stehen die beiden Zentrierleisten 25 in der Darstellung der Figur 6 in Z-Richtung in einem bestimmten Abstand A, der beispielsweise 67 mm beträgt für eine konkrete Ausführungsform, bei welcher die Breite B der Packung 1 70 mm beträgt. Dadurch ergibt sich das Verhälts V vom Abstand A zur Breite B der Packung von 0,95. Dies bedeutet, daß beim Einfahren der Packung 1 zwischen die beiden Zentrierleisten 25 in Richtung +X seitlich leicht zusammengedrückt wird, so daß die effektive Breite B der Packung zwischen den Zentrierleisten dann ebenfalls nur 67 mm beträgt. Die sich daraus ergebenden vorteilhaften Spannungserhöhungen im Bereich der Grenzfaltlinie 2' (Figur 5) wurden oben schon erläutert.

    [0045] Nach Fertigstellung der Faltung verläßt die Packung 1' die Zentrierleisten 25.

    [0046] In Figur 7 sind in einem Diagramm der X-Y-Achsen die verschiedenen Kurven dargestellt, die sich für die Bewegungsbahnen ergeben. Der Bereich des dritten und vierten Quadranten für alle Werte y < 0 ist nicht von Interesse und kann daher bei der folgenden Beschreibung entfallen, wie dieser Bereich auch schon in Figur 7a entfallen und nicht gezeichnet ist.

    [0047] In Figur 7 ist der Nullpunkt O an der Schnittstelle zwischen den Achsen X und Y zwischen den Worten -40 und +40 auf der X-Skala angezeigt. Beispielsweise kann man sich die Zahlenwerte als Millimeter-Angaben vorstellen. Von der X- und Y-Achse wird die Papierebene aufgespannt, die Z-Achse steht senkrecht auf der Papierebene. Ihr Ursprung geht ebenfalls durch den Nullpunkt O. Der Nullpunkt stellt die Endfaltposition dar, bei welcher die Vorderkanten 7 und 7' des Faltbleches b und des Ambosses a die Position gemäß Figur 3 erreicht haben, also die Quersiegelnaht 5 fertig gefaltet ist. Deshalb handelt es sich hier um den Endbereich. Die optimalen Bewegungsbahnen sind in Figur 7 die gestrichelt gezeichneten Kurven fa(x) und fb(x). Folgt man diesen Kurven vom Nullpunkt aus nach außen, so durchläuft man Zwischenpositionen, wie sie beispielsweise in Figur 2 für das Faltblech b und den Amboß a dargestellt sind. Noch weiter nach außen, d.h. von der Y- und X-Achse entfernt, gelangt man auf der gestrichelten Linie in den Anfangsbereich des Faltvorganges, der bei der Darstellung des Faltbleches b und des Ambosses a in Figur 1 sogar schon überschritten ist, denn dort befinden sich die Vorderkanten 7 und 7' in einer Ruheposition, in welcher sie nicht einmal mit der Packung in Eingriff stehen. Die Packung 1 hat sich noch nicht einmal an die richtige Position bewegt, die in den Figuren 2 und 3 erst von der Packung erreicht ist.

    [0048] Die idealen Bewegungsbahnen fa(x) und fb(x), d.h. die Bahnen der Vorderkante 7 des Faltbleches b (fa(x)) und im zweiten Quadranten der Vorderkante 7' des Ambosses a (Bahn fb(x)) sind gestrichelt gezeichnete Kurven, die sich in Figur 1 in einem Flächenbereich bewegen. Der Flächenbereich für das Faltblech b und damit die Bewegungsbahn fa(x) ist begrenzt durch die Kurven

    unten und

    oben, alles im ersten Quadranten.

    [0049] Die Bewegungsbahn fb(x) für den Amboß verläuft im zweiten Quadranten in einem Flächenbereich, der begrenzt wird durch die Kurven

    und

    .

    [0050] In konkreten Zahlenwerten ausgedrückt heißen die Begrenzungskurven wie folgt:













    In Figur 7a sind für den ersten Quadranten zwei Definitionsbereiche D₁ und D₂ gezeigt für die x-Werte; und für den zweiten Quadranten zwei weitere Definitionsbereiche für die x-Werte, nämlich D₃ und D₄.

    [0051] Für den ersten Quadranten bedeutet dies, daß die ideale Bewegungsbahn fa(x) nicht durch eine einzige Funktion dargestellt werden kann, sondern in zwei Abschnitte unterteilt wird, nämlich den näher am Nullpunkt liegenden Abschnitt mit dem Definitionsbereich D₁ als Kurve fa6(x) und den etwas weiter entfernt liegenden Abschnitt für den Definitionsbereich D₂ mit der Kurve fa7(x).

    [0052] Für den zweiten Quadranten gilt Entsprechendes. Auch dort ist die ideale Kurve fb(x) für die Vorderkante 7' des Ambosses a unterteilt in zwei Teilkurven, nämlich die nahe dem Nullpunkt im Definitionsbereich D₃ für die x-Werte und etwas weiter entfernt von der Y-Achse der Definitionsbereich D₄ für die Funktion fa9(x).

    [0053] Konkret in Zahlen ausgedrückt gilt für den ersten Quadranten:






    [0054] Der äußere und bis in den Anfangsfaltbereich reichende Kurvenzweig ist dann durch folgende Kurve definiert:







    [0055] Für den zweiten Quadranten gilt analog:





    für den äußeren Kurvenzweig gilt:






    [0056] Im Betrieb wird eine betrachtete Packung 1 in Richtung der X-Achse in eine Position gemäß Darstellung der Figur 1 (die mittlere Packung) gefördert, bei welcher Faltblech b und Amboß a noch in ihren äußeren Ruhestellungen stehen.

    [0057] Während die Packung 1 weiter in X-Richtung so weit vorgeschoben wird, daß ihre vertikale Längsmittelachse 22' in der Y-Z-Ebene zu liegen kommt, bewegen sich die Vorderkanten 7 und 7' des Faltbleches b und des Ambosses a bis an die obere Faltkante der Bodenfaltfelder der Packung 1 heran, welche durch die obere Dreieckspitze 4 geht und parallel zur Grenzfaltlinie 2 verläuft. In diesem Augenblick beginnt die Faltung durch das Zusammendrücken über die sich aufeinanderzubewegenden Faltteile b und a. Der Punkt 4 der Giebelspitze des Giebelfeldes 3 bewegt sich in der Y-Z-Achse nach unten, während die Grenzfaltlinie 2 in der in den Figuren 4 bis 6 gezeigten Weise von den Zentrierleisten 25 gehaltert wird. Diese Einfaltung wird fortgesetzt bis zur Position der Figur 2. Aber auch das ist nur eine Zwischenposition. Der Punkt 4 wandert weiter in der Y-Z-Ebene nach unten, bis die Endfaltposition der Figur 3 erreicht ist.

    [0058] Inzwischen hat sich die Sonotrode 21 auf einer anderen Bewegungsbahn mittels des Parallelogrammgestänges 17, 20 in die Position der Figur 3 bewegt, und kurz danach wird der doppelte Kartonstreifen der Packung oben zwischen Sonotrodenvorderkante 21 und Gegenfläche des Ambosses a eingeklemmt und verschweißt. Dadurch entsteht die Quersiegelnaht 5. Die Vorderkanten 7 und 7' von Faltblech b und Amboß a bewegen sich danach auf den Kurven fa(x) bzw. fb(x) wieder zurück, und die Packung 1' gelangt in die in Figur 1 rechts gezeigte Position, von der aus sie weiter abgefördert wird.

    [0059] Es ist auch möglich, zwei, Packungsreihen gleichzeitig in Richtung der X-Achse in die Einfaltposition zu bewegen, wenn nämlich zwei Faltbleche b und zwei Ambosse a in Z-Richtung hintereinander angeordnet werden, wie dies in der Draufsicht der Vorrichtung in Figur 8 dargestellt ist. Man erkennt dort die oben beschriebenen Bauteile und Achsen entsprechend wieder. Dabei versteht sich, daß die Ambosse a von Stützwellen 26, 27 und 28 gehaltert werden.

    [0060] Die verschiedenen Bewegungspositionen der Faltführungsstange 12, des Führungshebels 17, der Faltführungsstange 18, der Verbindungshebel 11 und 16 usw. erkennt man aus den Figuren 1 bis 3.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Einfalten der Stirnseite einer Packung (1, 1') aus mit Kunststoff beschichtetem Kartonmaterial, deren Stirnseite im eingefalteten Zustand in Draufsicht im wesentlichen viereckig ist und eine umfaltbare Quersiegelnaht (5) hat, mit einem Faltteil (b) und einem Gegenfaltteil (a), die beide mittels wenigstens einer Hebelmechanik (8-16) entlang bestimmter Bewegungsbahnen (fa(x), fb(x)) bewegbar angetrieben sind und unter welchen in Y-Richtung im Abstand ein die Packungen (1, 1') in X-Richtung bewegender Förderer angeordnet ist, wobei die Y-Achse senkrecht auf der X-Achse steht und der Nullpunkt (O) der Achsen (X, Y) in der Endfaltposition der beiden Faltteile (a, b) liegt, dadurch gekennzeichnet, daß eine sich in Z-Richtung erstreckende Y-Z-Ebene in der Y-Achse liegt und von der X-Achse senkrecht geschnitten wird, daß die Bewegungsbahnen (fa(x), fb(x)) beider Faltteile (a, b) bezüglich der Y-Z-Ebene symmetrisch zueinander verlaufen, wobei sich die Bewegungsbahnen (fa(x), fb(x)) in der X-Y-Ebene als eine Überlagerung einer translatorischen und einer rotatorischen Bewegung des jeweiligen Faltteils (a, b) beschreiben lassen, daß jedes Faltteil (a, b) an mindestens einem gesteuert angetriebenen Verbindungshebel (12, 17) befestigt ist, daß symmetrisch zum Nullpunkt (O) der beiden Achsen (X, Y) eine Zentriereinrichtung (25) für die Packung (1, 1') angeordnet ist und daß der Raum der Einfaltvorrichtung über der Zentriereinrichtung (25) frei von Bauteilen ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Bewegungsbahn (fa(x), fb(x)) im Anfangsbereich unter einem Winkel von weniger als 45°, vorzugsweise weniger als 30°, gegenüber der X-Achse und im Endbereich unter einem Winkel von mehr als 45°, vorzugsweise mehr als 60°, gegen die X-Achse verläuft (Figur 7).
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Bewegungsbahn (fa(x), fb(x)) zwischen dem Anfangs- und dem Endbereich einen kontinuierlichen Übergang hat (Figur 7).
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsbahn (fa(x)) des Faltteils (b) im ersten Quadranten der X-Y-Ebene (x > 0, y > 0) in einem Flächenbereich verläuft, der zusätzlich begrenzt wird durch die Kurven








    mit





    und





    und die Bewegungsbahn (fb(x)) des Gegenfaltteils (a) im zweiten Quadranten der X-Y-Ebene (x < 0, y > 0) in einem Flächenbereich verläuft, der zusätzlich begrenzt ist durch die Kurven








    wobei gilt
    a₁ = - 135,006
    b₁ = + 23,452
    c₁ = + 1,398
    d₁ = + 0,041922
    e₁ = + 6,183 x 10⁻⁴
    g₁ = + 3,571 x 10⁻⁶
       a₂ = + 17,312
       b₂ = + 2,002
       c₂ = + 0,213
       d₂ = + 1,355 x 10⁻²
       e₂ = + 4,022 x 10⁻⁴
       g₂ = + 4,386 x 10⁻⁶.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsbann (fa(x)) des Faltteils durch die Kurve





    mit





    für D₁ {x/0 ≦ x ≦ 6}





    mit





    und die Bewegungsbahn (fb(x)) des Gegenfaltteils durch die Kurve





    für D₃ {x/-6 ≦ x ≦ 0} und





    für D₄ {x/-40 ≦ x ≦ -6},
    beschrieben werden, wobei gilt
    a₃ = 8,7013
    b₃ = 14,224
    c₃ = 3,4512
    d₃ = 0,40883
    e₃ = 0,017696
       a₄ = 10,216
       b₄ = 1,5685
       c₄ = 0,046046
       d₄ = 0,68195 x 10⁻³
       e₄ = 0,39415 x 10⁻⁵.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge jeder Bewegungsbahn (fa(x), fb(x)) in X-Richtung etwas größer gleich der halben Länge des Bodens in X-Richtung ist
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentriereinrichtung (25) zwei parallel und im Abstand (A) zueinander und sich in Förderrichtung (in X-Richtung) der Packung (1, 1') erstreckende Zentrierleisten (25) aufweist, wobei ihr Abstand (A) in Z-Richtung gemessen ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis (V) von Abstand (A) zwischen den Zentrierleisten und Breite (B) der Packung in Richtung (Z-Richtung) quer zu ihrer Förderrichtung 0,95 beträgt.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungshebel (11) des Gegenfaltteils (a) über einen ersten Drehpunkt (III) mit einem Ende einer abgetriebenen, an ihrem gegenüberliegenden Ende an einem stationären Drehpunkt (IV) gelagerten Faltführungsstange (12) und über einen zweiten Drehpunkt (II) mit einer Antriebskurbel (10) verbunden ist, die an einem Antriebszahnrad (8) befestigt ist, das mit dem Abtriebszahnrad (9) des anderen Verbindungshobels (16) so im Kämmeingriff steht, daß die Y-Z-Ebene senkrecht zur Verbindungslinie (I-I') der Zahnraddrehpunkte (I, I') steht (Figur 3).
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Faltteil (b) nach vorn im Querschnitt verjüngt zur Form einer Platte ausläuft und daß das Gegenfaltteil (a) als Amboß ausgestaltet ist, gegen welchen eine Sonotrode (21) mit einer Bewegungsbahn andrückbar ist, die sich vorzugsweise von der Bewegungsbahn (fa(x)) des Faltteils (b) zeitlich und/oder örtlich unterscheidet.
     




    Zeichnung






















    Recherchenbericht