(19)
(11)EP 1 508 941 B1

(12)EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45)Hinweis auf die Patenterteilung:
09.02.2011  Patentblatt  2011/06

(21)Anmeldenummer: 04018799.9

(22)Anmeldetag:  07.08.2004
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01R 4/02(2006.01)
H01R 4/20(2006.01)
H01R 43/02(2006.01)

(54)

Elektrischer Leiter mit einem Lotdepot an einem Kontaktabschnitt

Electrical connector with solder material reservoire in a contact section

Connecteur électrique avec réservoir de brasure dans une région de contact


(84)Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR

(30)Priorität: 16.08.2003 DE 10337604

(43)Veröffentlichungstag der Anmeldung:
23.02.2005  Patentblatt  2005/08

(73)Patentinhaber: Bicking, Rainer
64589 Stockstadt/Rh. (DE)

(72)Erfinder:
  • Bicking, Rainer
    64589 Stockstadt/Rh. (DE)

(74)Vertreter: Hebing, Norbert 
Patentanwalt Frankfurter Strasse 34
61231 Bad Nauheim
61231 Bad Nauheim (DE)


(56)Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 306 343
GB-A- 256 377
US-B1- 6 334 798
EP-A- 1 246 300
US-A- 5 221 815
US-B1- 6 666 732
  
      
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Elektrischer Leiter mit einem Lotdepot an einem Kontaktabschnitt, insbesondere Endabschnitt, wobei das Lotdepot schon an diesem Abschnitt befestigt ist, bevor der Leiter an einen Gegenkontakt angelötet wird.

    [0002] Ein derartiger elektrischer Leiter ist z. B. in der DE 100 46 489 C1 beschrieben. An dem Ende eines Metallbandes, das zwischen einer oberen und einer unteren Isolationslage verläuft, befindet sich ein metallisches Krimpstück, dessen Zähne die Lagen zu beiden Seiten des Bandes durchstößt und nach innen gegen die in einem Fenster in der unteren Lage frei liegende Unterseite des Metallbandes gerichtet sind. Nach dem Umschlagen der Zähne wird ein Lotdepot auf die gezahnte Seite des Krimpstückes aufgelötet, so dass das Lot nicht nur die Zähne, sondern auch die frei liegende Seite des Metallbandes benetzt.

    [0003] Zum Verlöten der Leiterbahn wird diese mit dem Lotdepot auf einen Gegenkontakt gelegt, wobei das Krimpstück auf der den Zähnen abgewandten Seite mittels eines Lötkolbens erwärmt wird, was zu einem Schmelzen des Lotes führt. Das nach dem Abkühlen wieder erstarrte Lot verbindet die Leiterbahn mechanisch mit dem Gegenkontakt, wobei gleichzeitig ein elektrisch leitender Kontakt hergestellt ist.

    [0004] Damit das Lotdepot, bevor der Leiter an die Kontaktstelle angelötet wird, schon mit dem elektrischen Leiter verbunden ist, sind somit zwei Schritte auszuführen: Zunächst muss das als Halteelement fungierende Krimpstück mit dem Leiter verbunden werden und dann das Lotdepot angeschmolzen werden, was ziemlich umständlich ist.

    [0005] EP 1 246 300 offenbart einem elektrischen Leiter gemäß Oberbergriff des Anspruchs 1.

    [0006] Die Erfindung beruht somit auf der Aufgabe, einen elektrischen Leiter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, der deutlich einfacher herstellbar ist.

    [0007] Zur Lösung des Problems sieht die Erfindung vor, dass die Hülse einen Längschlitz aufweist und den Kontaktabschnitt in der Art eines Krimpstückes umklammert.

    [0008] Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass auf ein gesondertes Halteelement in Form eines Krimpstückes verzichtet werden kann. Des Weiteren wird das Lotdepot nur auf mechanischem Wege am Leiter gehalten. Ein gesonderter Erwärmungsvorgang, mit dem das Lotdepot an den Leiter angelötet wird, ist somit nicht mehr notwendig.

    [0009] Die Hülse kann z. B. auf das Ende eines elektrischen Leiters aufgeschoben und dort gequetscht werden. Am einfachsten ist es aber, wenn die Hülse einen Längsschlitz aufweist und den Kontaktabschnitt in der Art eines Krimpstückes umklammert. Im Gegensatz zum Stand der Technik bildet das Krimpstück dabei das Lotdepot selbst und nicht nur ein Halteelement für das Lotdepot.

    [0010] Zum Löten wird ein Flussmittel benötigt, das häufig in Form einer Seele in einem Lötdraht zur Verfügung gestellt wird. Die vorliegende Erfindung sieht vor, dass im Inneren des Hülsenmantels ein Flussmittel vorhanden ist. Die Herstellung des elektrischen Leiters mit einem daran befestigten Lotdepot erfolgt mit den folgenden Schritten:
    • Bereitstellung eines Lötdrahtes mit einer Seele aus einem Flussmittel;
    • Abflachung des Lötdrahtes;
    • Abtrennung eines Teilstückes vom Lötdraht;
    • Verkrimpen des Teilstückes mit dem Kontaktabschnitt.


    [0011] Beim letzten Verfahrensschritt wird das Teilstück so ausgerichtet, dass die Seele parallel oder quer zum Leiter verläuft.

    [0012] Im ersten Fall gibt es eine Flussmittelaustrittsstelle am Ende des Kontaktabschnittes; im zweiten Fall ist sichergestellt, dass das Flussmittel den Draht vollständig umgibt.

    [0013] Im Folgenden soll anhand eines Ausführungsbeispiels die Erfindung näher erläutert werden.

    [0014] Dazu zeigt die einzige Figur einen elektrischen Leiter, bestehend aus einem Kupferdraht 1, der mit einer Isolierung 2 versehen ist. Das Ende des Kupferdrahtes 1 ist abisoliert. Dort wird ein Lotdepot 3 in der Form eines Krimpstückes 4 befestigt. Ein solches Krimpstück 4 besteht aus einem handelsüblichen, typischerweise aus Zinn bestehenden Lötdraht, dessen Seele 5 aus einem Flussmittel besteht. Dieser Lötdraht, der üblicherweise einen runden Querschnitt hat, wird zunächst abgeflacht. Sodann werden davon Plättchen abgetrennt. Diese werden um das abisolierte Ende des Kupferdrahtes 1 geklammert. Dies geschieht in ähnlicher weise, wie ein Krimpstück 4 an einem Leiter befestigt wird: Das Plättchen umschließt den Leiter nahezu vollständig, wobei die aneinanderstoßenden Seiten des Plättchens leicht nach innen gegen den Kupferdraht 1 gedrückt werden. Das Plättchen wird dabei so ausgerichtet, dass die ursprüngliche Seele 5 des Lötdrahtes parallel (wie in der Fig. gezeigt) oder quer zum Kupferdraht 1 verläuft.

    [0015] Zum Kontaktieren eines Gegenkontaktes wird der elektrische Leiter mit dem mit dem Lotdepot 3 versehenen Ende an die Kontaktstelle gehalten. Ein Lötkolben wird unmittelbar an das aus einem lötfähigen Material, z. B. aus Zinn bzw. einer zinnlegierung, bestehende Lotdepot gesetzt, so dass dieses schmilzt und in üblicher Weise nach dem Abkühlen den Kupferdraht 1 mit dem Gegenkontakt verbindet.

    [0016] Die Erfindung hat weiterhin den Vorteil, dass die Größe des Lotdepots relativ leicht dem jeweiligen Einsatzzweck angepasst werden kann. Dazu muss entweder ein dickerer Lötdraht verwendet oder aber ein längeres Plättchen abgeschnitten werden.

    Bezugszeichenliste



    [0017] 
    1
    Kupferdraht
    2
    Isolierung
    3
    Lotdepot
    4
    Krimpstück
    5
    Seele (Flussmittel)



    Ansprüche

    1. Elektrischer Leiter mit einem Lotdepot an einem Kontaktabschnitt, insbesondere Endabschnitt, wobei das Lotdepot schon an diesem Abschnitt befestigt ist, bevor der Leiter an einen Gegenkontakt angelötet wird, wobei das Lotdepot (3) aus einer aus einem lötfähigen Material bestehenden Hülse gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse einen Längsschlitz aufweist und den Kontaktabschnitt in der Art eines Krimpstückes (4) umklammert.
     
    2. Elektrischer Leiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Inneren des Hülsenmantels ein Flussmittel vorhanden ist.
     
    3. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Leiters nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit den folgenden Schritten:

    Bereitstellung eines Lötdrahtes mit einer Seele aus einem Flussmittel;

    Abflachungen des Lötdrahtes;

    Abtrennen eines Teilstückes vom Lötdraht;

    Verkrimpen des Teilstückes mit dem Kontaktabschnitt.


     
    4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Seele nach dem Verkrimpen parallel zum Leiter verläuft.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Seele nach dem Verkrimpen quer zum Leiter verläuft.
     


    Claims

    1. Electrical conductor comprising a solder deposit on a contact portion, in particular an end portion, the solder deposit being already fastened to said portion before the conductor is soldered to a mating contact, the solder deposit (3) being formed from a sleeve consisting of a material made of a solderable material, characterised in that the sleeve comprises a longitudinal slot and encompasses the contact portion in the manner of a crimped piece (4).
     
    2. Electrical conductor according to Claim 1, characterized in that flux is present inside the sleeve casing.
     
    3. Method for producing an electrical conductor according to one of the preceding claims, comprising the following steps:

    providing a soldering wire with a core made of flux;

    flattening the soldering wire;

    cutting off a portion from the soldering wire;

    crimping the portion to the contact portion.


     
    4. Method according to Claim 3, characterized in that the core extends parallel to the conductor after crimping.
     
    5. Method according to Claim 3, characterized in that the core extends transversely to the conductor after crimping.
     


    Revendications

    1. Conducteur électrique avec un réservoir de brasure sur une partie de contact, en particulier une partie d'extrémité, le réservoir de brasure étant fixé déjà sur cette partie, avant que le conducteur soit brasé sur un contre-contact, le réservoir de brasure (3) étant formé d'un manchon à base d'un matériau brasable, caractérisé en ce que le manchon présente une fente longitudinale et entoure la partie du contact à la façon d'une pièce sertie (4).
     
    2. Conducteur électrique selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'un flux est présent à l'intérieur de l'enveloppe de manchon.
     
    3. Procédé pour fabriquer un conducteur électrique selon l'une quelconque des revendications précédentes avec les étapes suivantes:

    mise à disposition d'un fil de brasage comprenant une âme à base d'un flux;

    parties aplaties du fil de brasage;

    séparation d'un tronçon du fil de brasage;

    sertissage du tronçon avec la partie de contact.


     
    4. Procédé selon la revendication 3, caractérisé en ce que l'âme s'étend parallèlement au conducteur après le sertissage.
     
    5. Procédé selon la revendication 3, caractérisé en ce que l'âme est agencée transversalement au conducteur après le sertissage.
     




    Zeichnung








    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente