(19)
(11)EP 0 334 204 A2

(12)EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43)Veröffentlichungstag:
27.09.1989  Patentblatt  1989/39

(21)Anmeldenummer: 89104693.0

(22)Anmeldetag:  16.03.1989
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC)4C23C 14/32, H01J 37/32
(84)Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30)Priorität: 23.03.1988 CH 1095/88

(71)Anmelder: BALZERS AKTIENGESELLSCHAFT
FL-9496 Balzers (LI)

(72)Erfinder:
  • Buhl, Rainer, Dr.
    CH-7320 Sargans (CH)

(74)Vertreter: Troesch, Jacques J., Dr. sc. nat. et al
Troesch Scheidegger Werner AG Siewerdtstrasse 95
8050 Zürich
8050 Zürich (CH)


(56)Entgegenhaltungen: : 
  
      


    (54)Verfahren und Anlage zur Beschichtung von Werkstücken


    (57) Um bei Verdampfungsbeschichtung von Werkstücken 4 zu verhindern, dass Kathodenmaterialspritzer auf die Werkstücke gelangen, und dabei zum Vorsehen gleich­zeitig zu beschichtender Werkstücke 4 einem möglichst grossen Raum 4′ zur Verfügung zu stellen, werden von einer Kathode 8′ abgedampfte Ionen um eine koaxial zur Kathode 8′ angeordnete rohrförmige Sichtblende 20′ radial nach aussen umgelenkt und Tragvorrichtun­gen 3 für die Werkstücke 4 an der Peripherie des Werkstückraumes 4′ angeordnet.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beschichtung von Werkstücken mittels Funkenverdamp­fens, bei dem eine Verdampfungskathode der direkten Sichtverbindung mit einem zu beschichtenden Werkstück entzogen ist. Im weiteren betrifft die vorliegende Erfindung eine Vakuumbeschichtungsanlage zur Be­schichtung von Werkstücken mit mindestens einer in einer evakuierbaren Kammer angeordneten Verdampfungs­kathode sowie mindestens einer Anode, weiter mit ei­ner Werkstückhalterung zum Haltern von Werkstücken ausserhalb einer direkten Sichtverbindung zur Katho­de.

    [0002] Die vorliegende Erfindung liegt im Gebiet der Ver­dampfung elektrisch leitender Stoffe mittels Katho­denpunkten einer Bogenentladung.

    [0003] Diese Art der Verdampfung eignet sich besonders gut zum plasmaunterstützten Beschichten, weil die Katho­denpunkte das Kathodenmaterial im wesentlichen nicht als neutralen Dampf emittieren, wie andere für die Vakuumbeschichtung benutzte Quellen, sondern zum überwiegenden Teil bereits als Ionen. Die Ionen bil­den zusammen mit den ebenfalls emittierten Elektronen ein Plasma hoher Dichte, welches eine Beschichtung mit hoher Geschwindigkeit erlaubt. Gleichzeitig sind durch die plasmaunterstützte Schichtbildung günstige Schichteigenschaften (hohe Dichte und Festigkeit, ge­ringe Rauhigkeit) erreichbar, und zwar sowohl für Schichten, die durch Niederschlag des aus der Kathode erzeugten Metalldampfes allein gewonnen werden, wie auch insbesondere für Schichten aus Verbindungen des Metalles mit einem der Restgasatmosphäre im Aufdampf­raum zugefügten reaktiven Gas. Mit der Anwendung plasmaunterstützter Vakuumbeschichtungsverfahren wur­de die Palette der Verbindungen, welche reaktiv unter Zufuhr der konstituierenden Komponenten aus verschie­denen Quellen bei der Abscheidung auf einem Substrat erzeugt werden können, über die verbreitete Herstel­lung von Oxiden hinaus bedeutend erweitert.

    [0004] In der vorliegenden Beschreibung werden Kathoden ei­ner elektrischen Bogenentladung, an denen Kathodenma­terial infolge der Wärmeentwicklung des Bogens so stark erhitzt wird, dass es verdampft, als Verdamp­fungskathoden bezeichnet. Da die Verdampfung an der Kathodenfläche nur punktweise an den stochastisch hin und her wandernden Fusspunkten der Entladung erfolgt und diese den Eindruck von Funken erwecken, wird die­se Verdampfungsmethode oft auch als Funkenverdampfung bezeichnet.

    [0005] Bei der bekannten Funkenverdampfung von ebenen Ver­dampfungskathoden gehorcht die Richtungsverteilung der emittierten Ionen nahezu dem cos-Gesetz, d.h., die in einer Richtung, welche mit dem Lot auf die Ka­thodenfläche den Winkel α einschliesst, beobachtete Strömung des verdampften Materials ist um den Faktor cos α kleiner als die Emission in der Senkrechten. Es ist deshalb vom Gesichtspunkt einer rationellen Be­schichtung her gesehen zweckmässig, die zu beschich­tenden Substrate nahe bei dem, dem Mittelpunkt der Verdampfungskathode zugeordneten Lot anzuordnen. Bei der Verdampfung aus Kathodenpunkten empfahl sich dies bisher auch deshalb, weil dabei Material von der Oberfläche der Kathode in erheblichem Masse auch in Form von kleinen flüssigen Tröpfchen mit einer von den Ionen abweichenden Richtungsverteilung emittiert wird, wobei die meisten, insbesondere die grösseren Tröpfchen die Kathode mit ausgeprägter Tangentialkom­ponente verlassen. Dies ist im Mechanismus der Bogen­entladung, deren Fusspunkte ("Funken") auf der Katho­denoberfläche sich frei bewegen können, begründet. Da der Elementarvorgang eine Verdampfung aus lokal stark überhitzten Gebieten in der Nähe der Funken ist, exi­stiert immer eine flüssige Phase, von welcher ein Teil unter dem Druck des gebildeten Dampfes als Tröpfchen weggeschleudert wird.

    [0006] Die Tröpfchen können im Fluge oder beim Auftreffen auf die Substrate bzw. Werkstücke erstarren und ver­schiedene nachteilige Eigenschaften der erzeugten Schichten nach sich ziehen, wie z.B. erhöhte Rauhig­keit der Schichtoberfläche, Verunreinigung der Schicht, erhöhte Korrosionsanfälligkeit nach einem Ausbrechen der Spritzer u.a. Am wenigsten Spritzer findet man auf Werkstücken, die in der Nähe des Lotes angeordnet sind, also dort, wo gleichzeitig die Be­schichtungsgeschwindigkeit am grössten ist.

    [0007] Spezieller bezieht sich nun die vorliegende Erfindung auf das erwähnte "Spritzer"-Problem.

    [0008] Bisher übliche Vorrichtungen für die Vakuumbeschich­tung unter Anwendung des Verdampfens aus Kathoden­punkten versuchten die unterschiedliche Emissionscha­ rakteristik von Dampf und Spritzer auszunutzen, um Schichten mit der kleinstmöglichen Zahl von Fehlern durch Spritzer zu erhalten. Die Substrate werden zu diesem Zweck nahe beieinander in einem (relativ zum Durchmesser der Kathode) kleinen Bereich bzw. Feld um die Kathodenachse herum und in möglichst grossem Ab­stand von der Kathode angeordnet. Der geforderte grosse Abstand der Kathode von den Werkstücken einer­seits und die kleine Anzahl der nahe der Achse Platz findenden Werkstücke andererseits erlaubt jedoch kei­ne wirtschaftliche Fertigung. Deshalb sind bisher bei der Anwendung der sogenannten Funkenverdampfung stets Kompromisse in Richtung zu kleinerem Abstand bzw. zu ausgedehnteren Feldern in Kauf genommen worden, was allerdings eine wesentliche Verschlechterung bezüg­lich Häufigkeit der Spritzer zur Folge hatte. Daher zielen bereits verschiedene bekannte Bestrebungen auf eine Verminderung der Spritzer.

    [0009] Nebst anderen gibt es Vorschläge, die für die Be­schichtung erwünschten Ionen des Kathodenmaterials von den unerwünschten Spritzern auf plasmaoptischem Wege zu trennen. Dem Prinzip nach geht es dabei stets darum, die Ionen in ein Gebiet zu lenken, welches keine direkte Sichtverbindung zur Kathode hat. Dort kann man dann auch die Werkstücke aufstellen, die von den Tröpfchen nicht erreicht werden können, weil ihr Masse/Ladungs-Verhältnis sich um Grössenordnungen von dem der einzelnen Ionen unterscheidet.

    [0010] Eine Variante (z.B. DE-PS 32 34 100) sieht einen ro­tationssymmetrischen Werkstückhalter in der Achse ei­nes Rezipienten vor, um den herum ein Verdampfer von grösserem Radius ringförmig angeordnet ist, aber mit seiner verdampfenden Fläche nicht auf die Substrate zu, sondern nach aussen weist. Die zylindrische Wand des Rezipienten wirkt hierbei als ein die Ionen spie­gelndes Element.

    [0011] Hier ist der Raum, der bei gegebenen Anlagengrösse für das Anordnen gleichzeitig zu beschichtender Werk­stücke zur Verfügung steht, auf den Axialraum des Re­zipienten begrenzt.

    [0012] Eine andere Variante (z.B. US-PS 4 452 686, Fig. 2) nutzt allein die längs der Achse eines rotationssym­metrischen Rezipienten emittierten Ionen aus und führt sie ebenfalls mittels einer Spiegelung an der Rezipientenwand um ein die Spritzer abfangendes Hin­dernis auf die im spritzerfreien Raum montierten Werkstücke.

    [0013] Der hier für das Anordnen gleichzeitig zu beschich­tender Werkstücke zur Verfügung stehende Raum ist grundsätzlich durch die Querschnittsfläche der Rezi­pientenwand gegeben, wobei aber die die Spritzer ab­fangenden Hindernisse dazu neigen, bezüglich des Io­nenbefalls auf Werkstücke Schatten zu werfen, womit mindestens im Bereiche dieser Hindernisse nicht die gesamte Querschnittsfläche des Rezipienten gleicher­massen für das Anordnen zu beschichtender Werkstücke geeignet ist.

    [0014] Nun ist es aus dem Artikel "Transport of plasma stre­ams in a curvilinear plasma-optics system" von I.I. Aksenov et al aus Soviet Journal Plasma Physics 4(4), July-August 1978, bekannt, die abgedampften Ionen durch ein Umlenkrohr auf ein Werkstück umzulenken, womit wiederum eine direkte Sichtverbindung zwischen Werkstück und Kathode verhindert wird. Das Werkstück wirk dabei im wesentlichen an der Ausmündung des Um­lenkrohres angeordnet, die Sichtverbindung durch die Krümmung des Rohres unterbunden. Der hier ausgenützte Raum zum Beschicken der Anlage mit gleichzeitig zu beschichtenden Werkstücken ist ebenfalls relativ ge­ring.

    [0015] Die vorliegende Erfindung setzt sich zum Ziel, ein Verfahren bzw. eine Anordnung eingangs genannter Art so weiterzubilden, dass der zum Einbringen gleichzei­tig zu beschichtender Werkstücke zur Verfügung ste­hende Raum und somit die Produktivität eines solchen Verfahrens bzw. einer solchen Anlage gesteigert wird.

    [0016] Dies wird beim Verfahren eingangs genannter Art bei vorgehen nach dem Wortlaut von Anspruch 1 erreicht, bei der Vakuumbeschichtungsanlage genannter Art bei deren Ausbildung nach dem kennzeichnenden Teil von Anspruch 2.

    [0017] Grundsätzlich wird dabei die ohnehin zu erreichende Unterbindung der direkten Sichtverbindung zwischen Werkstück und Kathode gerade dazu ausgenützt, den zur Verfügung stehenden Beschickungsraum für Werkstücke zu vergrössern, was dadurch erreicht wird, dass die von der Kathode abgedampften Ionen aus einem axial engen Raum um eine ringförmige Sichtblende herum ra­dial nach aussen umgelenkt werden, derart, dass die Werkstücke peripher aussenliegend angeordnet werden können, somit eigentlich ein Ringraum für die Werk­stücke gebildet werden kann, der wegen des nach aus­sen zunehmenden Radius wesentlich grösser sein kann als der für die Umlenkung und Erzeugung der Ionen notwendige Raum.

    [0018] Bezeichnet man die Anordnung als Rezipienten um eine Achse, die die Kathode durchdringt, vorzugsweise aber nicht zwingend senkrecht, so wird bei diesem Vorgehen der für Aufstellung der Werkstücke wie der Substrate nutzbare Durchmesser eines solchen Rezipienten nicht durch Umlenkmittel, wie Reflektoren, gegeben, sondern weitgehend durch den Aussendurchmesser des für die Aufnahme von Werkstücken zur Verfügung stehenden Rau­mes.

    [0019] Um die Umlenkung der abgedampften Ionen radial nach aussen in einfacher Art und Weise zu realisieren, wird der Kathode gemäss Wortlaut von Anspruch 3 eine Ringanode zugeordnet, durch deren Innenöffnung die Ionen geführt werden und mithin radial nach aussen umgelenkt werden.

    [0020] Um im weiteren zu erreichen, dass möglichst wenig Io­nen in Axialrichtung fortschreiten und nicht radial nach aussen umgelenkt werden, somit die Umlenkung ra­dial nach aussen zu bewirken bzw. zu unterstützen, wird gemäss Wortlaut von Anspruch 4 über der Kathode ein auf bezüglich der Kathode positives, also ano­disch, Potential gelegter Hilfselektrodenmantel vor­gesehen, an welchem die Ionen ein- oder mehrfach re­flektiert werden.

    [0021] Gemäss Wortlaut von Anspruch 5 wird dabei bevorzug­terweise direkt das der Kathode abgelegene Ende die­ses Mantels als Sichtbereichsbegrenzung zwischen Ka­thode und den Werkstücken vorgesehen. Der Hilfselek­trodenmantel wirkt wie ein über die Kathode gelegtes Rohr, womit den Werkstücken, radial ausserhalb ange­ordnet und in einem solchen radialen Abstand, dass die Oberkante des Rohres als Sichtbereichsbegrenzung wirkt, der Blick auf den Grund des Rohres und somit auf die Kathode verwehrt ist.

    [0022] Im weiteren wird gemäss Wortlaut von Anspruch 6 vor­geschlagen, an dem erwähnten Hilfselektrodenmantel an dem von der Kathode abgewandten Ende einen radial nach aussen ragenden Kragen vorzusehen, womit wegen des anodischen Potentials, auf das auch der Kragen gelegt ist, und der radialen Komponente eines vorge­sehenen Magnetfeldes eine radial die Ionen umlenkende Wirkung erzielt wird.

    [0023] Durch Ausbildung nach Wortlaut von Anspruch 7 wird mit dem Abschluss des Hilfselektrodenmantels sowie mit der Ringanode eine gestaffelt sich, in Axialrich­tung betrachtet, öffnende Führungsstruktur geschaf­fen, und die aus dem Hilfselektrodenmantel austreten­den Ionen werden über einen relativ ausgedehnten ra­dialen Bereich mehr und mehr umgelenkt.

    [0024] Grundsätzlich wird dies auch gemäss Wortlaut von An­spruch 8 durch Vorsehen von mindestens zwei, allen­falls auf unterschiedlichen anodischen Potentialen liegenden Ringelektroden erreicht, eine Struktur, die auch durch die oben erwähnte Ringanode und den er­ wähnten Kragen am Hilfselektrodenmantel realisiert ist.

    [0025] Wesentlich wird die Umlenkung im weiteren durch Vor­gehen nach dem Wortlaut von Anspruch 9 unterstützt.

    [0026] Die gesamte, bis anhin beschriebene Anlage mit ihrem Grundaufbau nach Anpruch 2 und den weiter beschrie­benen Merkmalen wird vorzugsweise nach dem Wortlaut von Anspruch 12 doppelt aufgebaut, so dass zwei Ka­thoden koaxial angeordnet gleichermassen in denselben Raum für die Werkstücke wirken. Anstelle der erwähn­ten Ringanode bzw. der erwähnten ringförmigen, auf anodischem Potential betriebenen Elektroden kann und wird vorzugsweise die Wandung eines Rezipienten für die Werkstücke, d.h. die Innenwand radial hinter dem Raum für die Werkstücke, anodisch betrieben.

    [0027] Auch wenn die Anordnung einfach aufgebaut ist, also nicht, wie im erwähnten Anspruch 12 spezifiziert, spiegelbildlich doppelt und in denselben Raum für die Werkstücke wirkend, wird bevorzugterweise und gemäss Wortlaut von Anspruch 15 ein Magnetfeld aufgebaut, welches einerseits im wesentlichen von der Kathode gegen einen Raum für die Werkstücke gerichtet ist, welches aber anderseits einen weiteren Anteil auf­weist, der bezüglich einer Ebene senkrecht zur Anord­nungsachse und durch den Raum für die Werkstücke, zum ersterwähnten Magnetfeldanteil spiegelbildlich ver­läuft. Dies unabhängig davon, ob nun auch die Katho­denanordnung, wie erwähnt, spiegelbildlich doppelt vorgesehen ist.

    [0028] Dem Wortlaut von Anspruch 16 folgend, kann es dabei in gewissen Anwendungsfällen vorteilhaft sein, die Magnetanordnung zur Erzeugung des erwähnten Magnet­feldes ansteuerbar auszubilden, um das Magnetfeld in der Zeit zu modulieren, beispielsweise um die Be­schichtung auf den Werkstücken gezielt zu beeinflus­sen, wie zu homogenisieren, und/oder um den Abtrag kathodenseitig gezielt zu beeinflussen. Beim Einsatz eines spiegelbildlichen Magnetfeldes wird dabei die erwähnte Modulation der beiden spiegelbildlichen An- teile grundsätzlich unabhängig voneinander ansteuer­bar ausgebildet, womit die Ansteuerung einer ge­wünschten Abhängigkeit, beispielsweise einer vorgege­benen Phasenverschiebung der Modulation beider spiegelbildlichen Anteile realisierbar ist. Bei­spielsweise kann das Magnetfeld amplitudenmoduliert werden.

    [0029] Obwohl es durchaus möglich ist, die erwähnten Magnet­felder mit Permanentmagneten zu erzeugen, im Falle einer Modulierbarkeit, letztere beispielsweise durch mechanische Beweglichkeit der Permanentmagnete zu er­zielen, wird vorgezogen, mindestens Teile des erwähn­ten Magnetfeldes gemäss Wortlaut von Anspruch 18 durch eine koaxiale Spulenanordnung zu erzeugen, d.h. elektromagnetisch.

    [0030] Die Erfindung wird anschliessend an einem Ausfüh­rungsbeispiel anhand der anliegenden Zeichnung noch näher erläutert.

    [0031] Die Zeichnung zeigt die Beschichtungskammer 1, die über den Stutzen 2 evakuierbar ist und in der mehrere drehbare Halterungen 4 in einem Ringraum 4′ angeord­net sind für zu beschichtende Substrate als Werkstük­ke, die mittels durch die Kammerwand vakuumdicht hin­durchgeführter Wellen 3 angetrieben werden. Der Ein­fachheit halber ist nur eine solche Halterung ge­zeichnet, doch können, etwa auf einem Kreis rund um die Achse A der Beschichtungskammer herum eine Mehr­zahl Halterungen gleicher oder ähnlicher Art Platz finden, womit, wegen des grossen ausnützbaren Ring­raumdurchmessers D₄, viele Werkstücke 4 gleichzeitig bearbeitet werden können.

    [0032] Wie ersichtlich, ist die Kammer 1 durch am Boden 5 und an der Decke 6 derselben angeflanschte Zylinder 7 bzw. 7′ erweitert, in denen die Kathoden 8 bzw. 8′ zur Funkenverdampfung angeordnet sind. Die Kathoden sind von einer gekühlten Haltevorrichtung 9 bzw. 9′ getragen, wobei die Kühlmittelzu- und -ableitungen 10 und 11 bzw. 10′ und 11′ elektrisch isoliert durch die Wand der Vakuumkammer hindurchgeführt sind. Jeder der beiden Kathoden ist eine ringförmige Anode 12 bzw. 12′ zugeordnet, die über isolierte Stromdurchführun­gen 13 bzw. 13′ und Leitung 14 bzw. 14′ mit dem posi­tiven Pol der Spannungsquellen 15 bzw. 15′ verbunden sind. Der negative Pol dieser Spannungsquellen steht über die Leitungen 16 bzw. 16′ und die Kühlmittellei­tungen 11 bzw. 11′ mit den Kathodenhaltern 9 bzw. 9′ in Verbindung.

    [0033] Die Entladungskanäle sind von je einem Hilfselektro­denmantel umgeben. Im Ausführungsbeispiel werden die­se durch eingesetzte metallische Zylinder 20 und 20′ und mit diesen verbundene Ringkragen 21 und 21′ ge­ bildet. Sie sind über Spannungsdurchführungen 32, 32′ mit der positiven Seite der Spannungsquellen 29, 29′ verbunden, und da letztere mit den Spannungsquellen 15, 15′ wie ersichtlich in Reihe geschaltet sind, liegen die Kragen 21, 21′ und die Zylinder 20, 20′ gegenüber der Kathode auf einem Potential, das der Summe der Spannungen der beiden hintereinanderge­schalteten Spannungsquellen entspricht; zweckmässi­gerweise werden diese einstellbar gemacht, so dass die für die Umlenkung der Ionen erforderlichen Poten­tiale dem jeweiligen Anwendungsfall entsprechend op­timal gewählt werden können.

    [0034] Es müssen nicht unbedingt die dargestellten ringför­migen Kragen 21, 21′ um die zylindrischen Teile 20, 20′ vorgesehen sein; es genügt in vielen Fällen, ent­weder die einen Teile oder die anderen vorzusehen.

    [0035] Die vorgesehenen, auf anodischem Potential allenfalls gestaffelt gelegten Ringelektroden beeinflussen we­sentlich die Umlenkbahn der Ionen radial nach aussen, und es wird die Anzahl derartiger Ringelektroden, de­ren Zentrumsöffnung und deren Potential nach er­wünschter Umlenkung gewählt, wonach sich auch die Plazierung der Halter für die Werkstücke richtet.

    [0036] Bevorzugterweise wird auch zusätzlich oder anstelle der Ringanoden 12 und 12′ entlang der Wandung 5a, wie bei 5b gestrichelt dargestellt, ein anodisch betrie­bener Mantel vorgesehen. Selbstverständlich wird die­ser anodisch betriebene Mantel 5b bezüglich der Wan­dung der Kammer 5a isoliert und der Stutzen 2 iso­liert durch diese Anode 5b durchgeführt.

    [0037] Wenn die zylindermantelförmigen Teile der Hilfselek­trode 20, 20′, wie oben als Möglichkeit erwähnt, weg­gelassen werden, können die Wände der zylinderförmi­gen Ausbuchtungen 7, 7′ der Vakuumkammer selbst als Sichtabschirmungen dienen, um eine Sichtverbindung zwischen den Kathoden und den Werkstücken 4 zu ver­meiden. Am wichtigsten für die Umlenkwirkung der Hilfselektroden auf die Ionen ist der Bereich an der den Substraten zugewandten Kante der Zylinder 20, 20′ bzw. die Innenkante der Ringscheibe 21, 21′.

    [0038] Die Zylinder 7, 7′ sind je, wie dargestellt, durch drei Magnetspulen 22, 23, 24 bzw. 22′ 23′ und 24′ umgeben, welche je ein im Innenraum der Zylinder 7 bzw. 7′ im wesentlichen achsparalleles Feld erzeugen, wobei die erwähnten Spulen so gepolt betrieben wer­den, dass das Magnetfeld B, B′ in der in der Figur eingetragenen jeweiligen Richtung entsteht. Dieses Magnetfeld wirkt in bekannter Weise auf die geladenen Partikel ein. Das bedeutet, dass die Elektronen in­nerhalb der Zylinder 7, 7′ bzw. der eingesetzten, als Hilfselektroden wirkenden Zylinder 20, 20′ sozusagen um die Magnetfeldlinien herum gewunden spiralförmige Bahnen beschreiben und entlang dieser Feldlinien driften, bis sie in den Hauptraum 4′ der Kammer aus­treten und von den Anoden bzw. den anodisch betriebe­nen Teilen angezogen werden.

    [0039] Dank der Führung durch das Magnetfeld können die Elektronen nur in relativ geringem Masse die Wandung des Hilfselektrodenzylinders 20, 20′ erreichen. Die positiv geladenen Ionen hingegen werden vom anodi­schen Potential des Hilfselektrodenzylinders 20, 20′, dessen Kragen 21, 21′ sowie der Anode 12, 12′ abge­stossen und beschreiben um diese herum gekrümmte Bah­nen, derart, dass sie auf die Werkstücke 4, bei­spielsweise Substrate, hin abgelenkt werden. Zwei dieser Bahnen sind in der Zeichnung beispielsweise strichpunktiert eingetragen.

    [0040] Die Spulen 22 und 22′ bauen den Hauptteil des homoge­nen Magnetfeldes für die Plasmaführung auf, während die kürzeren Spulen 23, 23′ die Endanpassung besor­gen, womit dieses auf verschieden grosse Kathodenflä­chen und Durchmesser der als Reflektoren wirksamen rohrförmigen Hilfselektroden optimiert werden kann. Bei der Gestaltung des Magnetfeldes soll darauf ge­achtet werden, dass möglichst keine Feldlinien von den zu verdampfenden Kathodenflächen zur Hilfselek­trode führen, allerdings sollen die den Rand der Ka­thodenflächen durchstossenden magnetischen Feldlinien auch nicht in zu grossem Abstand von den Innenwänden der Hilfselektroden verlaufen, damit die emittierten Ionen optimal genutzt werden können. Die Spulen 24, 24′ verstärken das magnetische Feld für den Eintritt der Ionen in den Hauptraum der Beschichtungskammer und sorgen auch dafür, dass möglichst wenig Elektro­nen die Hilfselektrode 20, 20′ - im Bereich ihrer Oeffnungen in den Raum 4′ - erreichen, denn die auf diese Weise verlorenen Elektronen würden die Plasma­dichte in der Beschichtungskammer und damit den für die Beschichtung nutzbaren Ionenstrom vermindern und die benötigte elektrische Leistung erhöhen. Durch das von den Spulen 24, 24′ erzeugte Zusatzfeld wird be­wirkt, dass die Magnetfeldsäule, ausgehend von der Kathode, praktisch vollständig in die Beschichtungs­ zone übergeht, ohne auf die Hilfselektroden überzuge­hen. Um diese Wirkung noch zu unterstützen, können die genannten Spulen mit einer Ummantelung 31 aus ma­gnetisch weichem Eisen versehen werden.

    [0041] Bei passender Abstimmung dieses achsparallelen Ma­gnetfeldes B, B′ und den Betriebsspannungen kann die Elektrode aus Zylinder 20, 20′, allenfalls Kragen 21, 21′, auf einen im Stossbereich dieser Kragen 21, 21′ mit der Wandung der Zylinder 20, 20′ vorgesehenen Ringelektrodendraht beschränkt werden.

    [0042] Beim Beschichtungsbetrieb findet die die Verdampfung der Kathoden bewirkende Bogenentladung zwischen der jeweiligen Verdampfungskathode und der zugehörigen Anode statt. Die Dimensionen der Ringelektroden, d.h. hier der zylindrischen Teile 20 bzw. 20′, und der Durchmesser des Kreises, auf dem die Werkstücke tra­genden Haltevorrichtungen 4 angeordnet sind, müssen, wie gesagt, so bemessen sein, dass die Werkstücke von keinem Punkt der Kathode aus gesehen werden können. Die für den Raum, in den von der Kathode ausgeschleu­derte Tröpfchen hingelangen können, massgebenden Oeffnungswinkel sind in der Zeichnung in punktierten Linien eingetragen. Die Substrate bzw. Werkstücke auf den Werkstückhaltern müssen also ausserhalb dieses Raumes angeordnet sein, damit sie nicht von Tröpfchen des Targetmaterials getroffen werden können.

    [0043] Gegenüber bekannten Anordnungen erreicht man in einer erfindungsgemässen Beschichtungsanlage eine wesent­lich bessere Ausbeute an für die Beschichtung ver­wertbaren Ionen. Beispielsweise konnte mit der be­ schriebenen Anordnung bei einem Bogenstrom von 400A pro Kathode, einer Bogenspannung von 28V und einem Potential der als Ionenreflektoren wirksamen Hilfs­elektroden von +36V sowie einem Potential der Sub­strate von -30V (beide gegenüber den Verdampfungska­thoden gemessen) mit einem Magnetfeld von 98 Oe in der Achse der beiden Zylinder 20, 20′, ein Ionenstrom zu den Substraten auf einem der Substrathalter 4 von insgesamt 1,9A gemessen werden. Dabei wurden vollkom­men spritzerfreie Schichten erzielt, d.h. die Abtren­nung der Ionen von den von den Kathoden gleichzeitig ausgeschleuderten Tröpfchen gelang einwandfrei.

    [0044] Die erfindungsgemässe Kathodenverdampfungsmethode lässt sich nicht nur für die Verdampfung von Metallen anwenden, sondern auch zur Verdampfung nichtmetalli­scher Stoffe, sofern diese eine hinreichende elektri­sche Leitfähigkeit aufweisen.

    [0045] Das beschriebene Ausführungsbeispiel zeigt zwar in einer Vakuumkammer zwei Kathodenverdampfer, aber selbstverständlich ist es auch möglich, eine Anlage mit nur einer oder mit mehreren Verdampfungskathoden zu bauen oder beispielsweise bei der beschriebenen Anlage nur die untere etwa für die Verdampfung eines ersten Materials und zu anderer Zeit die obere Ver­dampfungskathode für die Verdampfung eines zweiten Materials zu benutzen.

    [0046] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung lässt sich die gleiche Anordnung, die zum Beschichten verwendet wird, auch als vor der Beschichtung oder zwischen­durch zu gebrauchende Einrichtung zum Aetzen der Sub­ strate durch Kathodenzerstäubung nutzen. Dazu ist es zweckmässig, ausser den Kathoden für die Verdampfung noch eine weitere als Glühkathode 26 ausgebildete Ka­thode für eine Niedervoltbogenentladung vorzusehen, wobei diese Glühkathode am besten in einer mit der Beschichtungskammer über eine Oeffnung 27 in einer Trennwand in Verbindung stehenden Nebenkammer 25 un­tergebracht wird. Die Trennwand kann auf der der Be­schichtungskammer zugewandten Seite als Kathodenflä­che für die Verdampfung ausgebildet werden.

    [0047] Mit einer solchen zusätzlichen Glühkathode und einer Anode 12, 12′ wird in der Beschichtungskammer ein Niedervoltbogen betrieben - gezündet z.B. durch Kurz­schluss zwischen Kammer 25 und Anode 12 -, und wenn die Entladung in einer edelgashaltigen Restgasat­mosphäre, z.B. Argon, erfolgt, das vorzugsweise über die Nebenkammer 25 zugespiesen wird, bewirken die auf das Substrat auftreffenden Edelgasionen eine Abstäu­bung von der Substratoberfläche und damit in an sich bekannter Weise eine laufende Reinigung derselben, wodurch oft eine bessere Haftfestigkeit der durch Io­nendeposition aufzubringenden Schichten erreicht wird. Dazu ist noch zu bemerken, dass schon beim Ver­fahren der Ionendeposition gleichzeitig stets auch eine Zerstäubung stattfindet, wobei aber die Deposi­tionsgeschwindigkeit und damit der Schichtaufbau die Zerstäubungsgeschwindigkeit bzw. den damit verbunde­nen Schichtabbau überwiegen. Man kann das Verhältnis von Schichtdeposition zur Schichtzerstäubung u.a. durch den Partialdruck des der Restgasatmosphäre bei­gefügten Edelgases oder auch durch die Vorspannung der Substrate beeinflussen.

    [0048] Wie aus der dargestellten Figur ohne weiteres und prinzipiell ersichtlich, wird dadurch, dass die Ionen radial und nach allen Seiten nach aussen umgelenkt werden, grundsätzlich der zum Vorsehen zu beschich­tender Werkstücke 4 zur Verfügung stehende Raum 4′ gegenüber bekannten Anordnungen vergrössert, womit nach dem erfindungsgemässen Verfahren arbeitende er­findungsgemässe Anlagen eine erhöhte Wirtschaftlich­keit ergeben.

    [0049] In der Figur ist eine bevorzugte Ausführungsvariante dargestellt, bei der die Anordnung aus im wesentli­chen identischen spiegelbildlich zu einer Ebene E durch den Hauptraum 4′ für die Werkstücke 4 aufgebau­ten Teilanordnungen zusammengesetzt ist. Die erfin­dungsgemässe Anordnung kann aber auch nur aus einer dieser Teilanordnungen, beispielsweise gemäss der Fi­gur dem oberen Teil, bestehen. Auch in diesem Fall wird aber vorzugsweise das gesamte, in der Figur dar­gestellte Magnetfeld B, B′ aufgebaut, d.h. auch dann der in diesem Fall einzigen Kathode axial gegenüber­liegend, bezüglich der Ebene E, eine Magnetanordnung vorgesehen, die das spiegelbildliche Magnetfeld B′ erzeugt.

    [0050] Wird somit beispielsweise die Anordnung lediglich aus der in Fig. 1 dargestellten oberen Anordnungshälfte aufgebaut, mit welcher das Magnetfeld B erzeugt wird, so wird vorzugsweise auch in diesem Fall eine Magnet­anordnung, wie mit einer oder mehreren der Spulen 22′, 23′, 24′, vorgesehen und somit auch der Magnet­feldanteil B′ erzeugt.

    [0051] Die Magnetfelder B, B′ können, wie dargestellt, elek­tromagnetisch erzeugt werden, können aber auch ohne weiteres permanentmagnetisch erzeugt werden oder min­destens teilweise. Um den Auftrag auf den Werkstücken 4 örtlich und zeitlich gezielt zu beeinflussen, kön­nen im weiteren die Magnetfelder B bzw. B′ in der Zeit moduliert werden, beispielsweise amplitudenmodu­liert werden, wozu an dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel mindestens ein Teil der Spulenanordnung 22, 22′ bis 24, 24′ mit einem in der Zeit modulierten Strom beaufschlagt wird, beispielsweise zur Erzeugung eines amplitudenmodulierten Feldes B bzw. B′. Dabei wird bei Doppelaufbau der Anordnung, wie in der Figur dargestellt, bevorzugterweise jede der spiegelbild­lich vorgesehenen Spulenanordnungen unabhängig an­steuerbar ausgebildet und die gegenseitige Abhängig­keit, beispielsweise Phasenverschiebung der Modula­tionen, gezielt eingesetzt. Durch Modulation des Ma­gnetfeldes wird, wie erwähnt, der Auftrag in der Zeit an den Werkstücken 4 gezielt beeinflusst und/oder der zeitlich-örtliche Abtrag an der einen oder den beiden vorgesehenen Kathoden 8, 8′.

    [0052] In der Figur ist die erwähnte Modulationsmöglichkeit schematisch mit den die Spulenanordnungen speisenden Stromquellen 35, 35′ angedeutet, welche je an Modula­tionseingängen MOD bzw. MOD′ modulierbar sind.

    [0053] Die nachfolgenden Schriften zum Stande der Technik mit ihrem Offenbarungsgehalt werden zum integrierten Bestandteil des Offenbarungsgehalts der vorliegenden Beschreibung erklärt:

    [0054] - DE-PS 32 34 100
    - CH-PS 655 632
    - CH-PS 656 400
    - CH-PS 657 242
    - US-PS 4 191 888
    - US-PS 4 452 686
    - US-PS 4 492 845
    - EP-A-0 094 473
    - EP-A1-0 286 191
    - GB-A-2 117 610
    - SE-B-430 293
    - Transport of plasma streams in a curvilinear plasma-optics system, I.I. Aksenov et al, aus So­viet Journal Plasma Physics 4(4), July-August 1978
    - Patent Abstracts of Japan, vol. 10, no. 170 (E-­412)[2226], 17. Juni 1986; & JP-A-61 22 548 (Hi­tachi Seisakusho K.K.) 31.1.1986
    - Nuclear Instruments and Methods, vol. 185, nos. 1-3, Juni 1981, S. 25-27, North-Holland Publ. Co., Amsterdam/NL; J.H. Whealton: "Improvement of gas efficiency of negative ion sources"
    - Patent Abstracts of Japan, vol. 6, no. 72 (E-­105)[950], 7. Mai 1982; & JP-A-57 11 447 (Tokyo Shibaura Denki K.K.) 21.1.1982
    - Patent Abstracts of Japan, vol. 4, no. 170 (E-­35) [652], 22. November 1980; & JP-A-55 117 856 (Hitachi Seisakusho K.K.) 10.9.1980


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Beschichtung von Werkstücken mittels Funkenverdampfens, bei dem eine Verdampfungskathode der direkten Sichtverbindung mit einem zu beschich­tenden Werkstück entzogen ist, dadurch gekennzeich­net, dass die abgedampften Ionen bezüglich einer die Verdampfungskathode durchdringenden Achse radial, im wesentlichen allseitig um eine die Achse mindestens weitgehend umgreifende Sichtblende nach aussen umge­lenkt werden und die Werkstücke im Sichtschatten be­züglich der Kathode in einem die Achse umschliessen­den Raumbereich angeordnet werden.
     
    2. Vakuumbeschichtungsanlage zur Beschichtung von Werkstücken mit mindestens einer in einer evakuierba­ren Kammer angeordneten Verdampfungskathode sowie mindestens einer Anode, weiter mit einer Werkstück­halterung zum Haltern von Werkstücken ausserhalb ei­ner direkten Sichtverbindung zur Kathode, dadurch ge­kennzeichnet, dass
    - auf Abstand zur Kathode (8, 8′) eine die Kathode (8, 8′) durchdringende Achse (A) mindestens weit­gehend umfassende Sichtschutzanordnung (20, 20′, 21, 21′) vorgesehen ist,
    - Ablenkmittel (5b, 12, 12′, 22, 23, 24, 22′, 23′, 24′, 20, 20′), um von der Kathode abgestäubte Io­nen im wesentlichen allseitig radial um die Sichtschutzanordnung nach aussen umzulenken, wobei die Werkstückhalterung (3) so ausgebildet ist, dass Werkstücke (4) bezüglich der Kathode (8, 8′) im Sichtschatten der Sichtschutzanordnung (20, 20′, 21, 21′) radial ausserhalb der Sichtschutzanordnung ge­haltert werden.
     
    3. Anlage, vorzugsweise nach mindestens einem der An­sprüche, wie nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnt, dass der Kathode (8, 8′), diesbezüglich axial auf Ab­stand, eine Ringanode (12, 12′) zugeordnet ist, durch deren Innenöffnung die Ionen geführt werden.
     
    4. Anlage, vorzugsweise nach mindestens einem der An­sprüche, wie nach einem der Ansprüche 2 oder 3, da­durch gekennzeichnet, dass vorzugsweise koaxial über der Kathode (8, 8′) ein vorzugsweise bezüglich Katho­de auf positives Potential legbarer, die Achse (A) mindestens im wesentlichen umfassender Mantel (7, 7′, 20, 20′), vorzugsweise Zylindermantel, angeordnet ist.
     
    5. Anlage, vorzugsweise nach mindestens einem der An­sprüche, wie nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das der Kathode (8, 8′) abgelegene Ende des Man­tels (7, 7′, 20, 20′) eine Sichtbereichsbegrenzung zwischen Kathode (8, 8′) und Werkstücken (4) an der Werkstückhalterung (3) bildet.
     
    6. Anlage, vorzugsweise nach mindestens einem der An­sprüche, wie nach einem der Ansprüche 4 oder 5, da­durch gekennzeichnet, dass der Mantel (20, 20′) an seinem der Kathode (8, 8′) abgelegenen Ende einen ra­ dial nach aussen ragenden Kragen (21, 21′) aufweist.
     
    7. Anlage, vorzugsweise nach mindestens einem der An­sprüche, wie nach einem der Ansprüche 4 bis 6, da­durch gekennzeichnet, dass axial, von der Kathode her betrachtet, oberhalb des Mantels (20, 20′) eine Ring­anode (12, 12′) angeordnet ist, deren Innenöffnung vorzugsweise einen grösseren Durchmesser aufweist als das von der Kathode (8, 8′) abgelegene Ende des Man­tels (7, 7′, 20, 20′).
     
    8. Anlage, vorzugsweise nach mindestens einem der An­sprüche, wie nach einem der Ansprüche 2 bis 7, da­durch gekennzeichnet, dass bezüglich der Kathode auf Abstand mindestens zwei ringförmige, auf, allenfalls unterschiedlichen, anodischen Potentialen liegende Ringelektroden (12, 12′, 21, 21′) vorgesehen sind.
     
    9. Anlage, vorzugsweise nach mindestens einem der An­sprüche, wie nach einem der Ansprüche 2 bis 8, da­durch gekennzeichnet, dass vorzugsweise koaxial zur Achse (A) eine Magnetanordnung (22, 22′, 23, 23′, 24, 24′) vorgesehen ist, deren Magnetfeld (B, B′) im we­sentlichen von der Kathode (8, 8′) gegen einen Raum (4′) für die Werkstücke gerichtet ist.
     
    10. Anlage, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der Ansprüche 2 bis 9, da­durch gekennzeichnet, dass mindestens im Bereich der Kathode (8) eine (thermionische) Glühkathode (26) für eine Niedervoltbogenentladung angeordnet ist.
     
    11. Anlage, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach Anspruch 10, dadruch gekennzeich­net, dass die Glühkathode (26) in einer mit der Be­schichtungskammer (4′) über eine Oeffnung (28) in ei­ner Trennwand (8) in Verbindung stehende Nebenkammer angeordnet ist, wobei vorzugsweise die Trennwand auf der der Beschichtungskammer zugewandten Seite als die Kathode (8) ausgebildet ist.
     
    12. Anlage, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der Ansprüche 2 bis 11, da­durch gekennzeichnet, dass sie bezüglich eines Ring­raumes für die Werkstücke (4) um die Achse (A) spie­gelsymmetrisch doppelt ausgebildet ist, wobei die spiegelbildlich doppelt vorgesehene Anordnung in den­selben Raum (4′) für Werkstücke (4) wirkt.
     
    13. Anlage, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der Ansprüche 2 bis 12, da­durch gekennzeichnet, dass sie um die Achse (A) im wesentlichen rotationssymmetrisch aufgebaut ist.
     
    14. Anlage, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der Ansprüche 2 bis 13, da­durch gekennziechnet, dass radial hinter dem Raum (4′) für die Werkstücke ein anodisch betriebener Man­tel (5b) angeordnet ist.
     
    15. Anlage, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der Ansprüche 2 bis 14, da­durch gekennzeichnet, dass vorzugsweise koaxial zur Achse (A) eine Magnetanordnung (22, 22′, 23, 23′, 24′, 24′) vorgesehen ist, deren Magnetfeld (B, B′) einer­seits im wesentlichen von der Kathode (8, 8′) gegen einen Raum (4′) für die Werkstücke gerichtet ist, an­derseits, bezüglich einer Ebene senkrecht zur Achse (A) durch den Raum (4′), spiegelbildlich verläuft.
     
    16. Anlage, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der Ansprüche 9, 11, da­durch gekennzeichnet, dass die Magnetanordnung an­steuerbar ist zur Modulation des Magnetfeldes.
     
    17. Anlage, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach anspruch 16, dadurch gekennzeich­net, dass die Magnetanordnung zur unabhängigen Modu­lation der zueinander spiegelbildlichen Magnetfeldan­teile (B, B′) ausgebildet ist.
     
    18. Anlage, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der Ansprüche 9 bis 17, da­durch gekennzeichnet, dass die Magnetanordnung minde­stens eine, vorzugsweise zur Achse (A) koaxiale Spu­lenanordnung (22, 22′, 23, 23′, 24, 24′) umfasst.
     




    Zeichnung