(19)
(11)EP 0 211 262 A2

(12)EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43)Veröffentlichungstag:
25.02.1987  Patentblatt  1987/09

(21)Anmeldenummer: 86109395.3

(22)Anmeldetag:  09.07.1986
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC)4H04M 3/42, H04Q 3/545, H04M 3/60
(84)Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30)Priorität: 31.07.1985 DE 3527489

(71)Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72)Erfinder:
  • Muyssen, John
    B-9050 Evergem (BE)


(56)Entgegenhaltungen: : 
  
      


    (54)Verfahren für eine Fernsprechnebenstellenanlage bei der vermittlungstechnische Endeinrichtungen unterschiedlicher Bauart eingesetzt sind


    (57) Endeinrichtungen unterschiedlicher Betriebsart können beispielsweise die Teilnehmerstation und die Vermitt­lungsfensprechstation sein. Letztere kann gegenüber der Teilnehmerstation zusätzliche Vermittlungsfunktionen erfüllen. Für diese Betriebsarten können Endeinrichtungen gleicher oder unterschiedlicher Bauart verwendet werden. Eine normale Fernsprechstation kann durch betriebstechnische Eingaben zu einer Vermittlungsernsprechstation bestimmt werden. Im Hinblick auf die vermittlungstechnischen Vorgänge ist für jede Betriebsart eine, für die zentrale Steuereinrichtung (ZSt) zugängliche Einheit (TK, VTK) vorhanden. In dieser sind jeweils die Programme abgespeichert,, die die für eine Betriebsart insgesamt möglichen Abläufe betreffen. Die Programme dieser höheren Programmebene werden abhängig von entsprechenden Anreizen einer Endein­richtung durch eine weitere Einheit (ZK) aufgerufen. Durch diese Einheit wird der geräteabhängige Bereich vom eigentlichen Programmbereich entkoppelt. Es wird eine Information darüber übermittelt, welche von den beiden vorhandenen Einheiten (TK bzw. VFK) zuständig ist. Das bedeutet also, daß bei einem von einem Vermittlungsfern­sprecher ausgehenden Anreiz die hierfür maßgebende Programm­komponente (VFK) und bei einem von einer normalen Fern­sprechstation ausgehenden Anreiz die einer solchen End­einrichtung zugeordneten Komponente (TK) aktiviert wird. Durch die zwischengeschaltete Einheit (ZK) erfolgt also eine flexible Kopplung mehrerer unterschiedlicher Endein­richtungen zu mehreren unterschiedlichen logischen Komponenten.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren für eine Fernsprechnebenstellenanlage, bei der vermittlungs­technische Endeinrichtungen unterschiedlicher Betriebs­art, wie z.B. Teilnehmerstation und Vermittlungsfern­sprechstation, eingesetzt sind, wobei zur Festlegung und zum Wechsel der jeweils zugeordneten Betriebsart eine betriebstechnische Eingabe vorgenommen wird und bei der die von der vermittlungstechnischen Endeinrich­tung kommenden Anreize, zunächst einer Vorverarbeitung unterzogen werden und anschließend an eine zentrale Steuer­einrichtung, die Zugriff zu in ihrem Speicherinhalt verän­derliche bzw. unveränderliche Speichereinheiten hat, übergeben werden.

    [0002] Als vermittlungstechnische Endeinrichtungen sind die einzelnen Teilnehmerstationen und die als Abfragestelle dienenden Vermittlungsfernsprechstation anzusehen. Es können z.B. in einer Anlage mittlerer Größenordnung mehrere Vermittlungsfernsprechstationen eingerichtet sein. Eine Vermittlungsfernsprechstation und eine übliche Teilnehmerstation weichen in ihren Betriebsmög­lichkeiten voneinander ab. Über die erstgenannte Station kann durch eine Vermittlungstätigkeit einer sie bedienenden Person eine gewünschte Verbindung zu einer Teilnehmerstelle signalisiert und diese Verbin­dung hergestellt werden. Dies betrifft in erster Linie Verbindungswünsche, die in bestimmten Fällen zunächst von der Vermittlungsfernsprechstation entgegengenommen werden. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn sich die gewünschte Teilnehmerstelle im Besetztzu­stand befindet, wenn diese Teilnehmerstelle den Anruf­schutz aktiviert hat oder wenn der betreffende Teilnehmer sich nicht meldet. Besteht für eine ankommende Verbin­dung oder für eine gewünschte abgehende Verbindung keine entsprechende Berechtigung der betreffenden Teilnehmer­station, so wird generell zu der Vermittlungsfernsprech­station abgeworfen. Durch eine betriebstechnische Ein­gabe kann eine Teilnehmerstation als Vermittlungsfern­sprechstation festgelegt werden, wobei dann gleichzeitig eine entsprechende Abspeicherung und Bestimmung der für eine solche Funktion notwendigen Berechtigungen vorge­nommen wird.

    [0003] Sowohl als Teilnehmerstation als auch als Vermittlungs­fernsprechstation können Geräte mit unterschiedlicher Bauart wie beispielsweise Standardfernsprecher mit Wählscheibe, mit Tastatur bzw. mit Tastatur und zusätz­lichen Programmtasten oder Sonderfernsprecher, die gegenüber den genannten Standardfernsprechern zusätz­liche Betriebsmöglicheiten aufweisen, eingesetzt werden. Als Vermittlungsfernsprechstation wird in der Regel ein Sonderfernsprecher dienen. Wird ein Fernsprecher der gleichen Bauart einmal als normale Teilnehmerstation und zum anderen als Vermittlungsfernsprechstation einge­setzt, so werden mit ihrer Aktivierung unterschiedliche vermittlungstechnische Anreize ausgelöst.

    [0004] Es ist die Aufgabe der Erfindung, den Aufwand für die Verarbeitung der von der Endeinrichtung unterschiedlicher Bauart und/oder Betriebsart ausgehenden oder zu empfangen­den Anreize zu vermindern und gleichzeitig eine einfache Anpassung an eine hinsichtlich Bauart und/oder Betriebs­art geänderte Endeinrichtung zu ermöglichen.

    [0005] Dies wird dadurch erreicht, daß für jede Betriebsart eine der zentralen Steuereinrichtung zugängliche Speichereinheit gebildet wird, aus der jeweils die im Zusammenhang mit der jeweiligen Betriebsart mög­lichen und von der Bauart der Endeinrichtung unabhängigen Vorgänge aufgrund der in ihr enthaltenen Informationen abrufbar sind, daß durch eine weitere Einheit, die Informationen über die Betriebsart und die Bauart einer jeden Endeinrichtung enthält oder gegebenenfalls nach einer diesbezüglichen Änderung diese Informationen aufnimmt eine der Speichereinheiten als für die jeweilige Situation der Endeinrichtung zuständig ausgewählt und die entsprechende Informationsübergabe an die zentrale Steuereinrichtung veranlaßt wird und daß in gleicher Weise durch diese weitere Einheit Anreize bzw. Informationen, die für eine an der Endeinrichtung vor­zunehmende Signalisierung aus einem eine bestimmte Speichereinheit betreffenden Verarbeitungsprozeß gewonnen werden, der für die zugeordnete Betriebsart vorhandenen Endeinrichtung zugeteilt und übermittelt werden.

    [0006] Je nach ihrer Betriebsart sind erfindungsgemäß unter­schiedliche Realisierungen von Endeinrichtungen einer von mehreren Programmkomponenten die jeweils ausschließ­lich eine bestimmte Betriebsart betreffen, zuteilbar. Dies erfolgt über eine weiter Komponente, die gleich­zeitig der Kopplung zwischen diesen genannten und als logische Geräte zu bezeichnenden Programmkomponenten und den als Teilnehmerstation oder als Vermittlungsfern­sprechstation realisierten Endeinrichtungen dient. Die für jede Betriebsart vorhandene zentrale Programm­komponente, die jeweils eine Vielzahl von Unterprogrammen beinhaltet, faßt diejenigen Abläufe zusammen, die unabhängig von der Bauart einer Endeinrichtung sind. Dadurch sind keine Vorleistungen für hinsichtlich der Betriebsart und der Bauart vorzunehmende Änderungen zu erbringen. Die genannte weitere Komponente ver­teilt den Informationsfluß in beinen Richtungen. Anreize und Steuerinformationen, die mit Hilfe einer der Programm­komponenten gebildet werden und an der Endeinrichtung eine Signalisierung, beispielsweise ein Rufsignal oder eine Darstellung am Display bewirken sollen werden der richtigen Endeinrichtung zugeleitet. Die Behandlung der bauartspezifischen Anreize erfolgt in einer hardware­nahen Komponente. Von dieser aus erfolgt dann der Über­gang zu den hierarchisch übergeordneten und für jeweils eine bestimmte Betriebsart zuständigen Komponenten.

    [0007] Nachfolgend wird anhand der Zeichnung ein Ausführungs­beispiel der Erfindung beschrieben, das nur die für das Verständnis notwendigen Einzelheiten enthält. Grund­sätzlich kann das erfindudngsgemäße Verfahren sowohl bei einer volldigitalen als auch bei einer analogen Vermittlungsanlage angewendet werden. Das Ausführungs­beispiel zeigt die Anwendung bei einer analogen speicher­programmierten Nebenstellenanlage NA mit einer digitalen elektronischen Steuerung. Es sind die für den Standardverkehr vorgesehenen Verbindungssätze, nämlich ein Amtssatz AS, eine Internsatz IS, ein für die Aufnahme der im Mehrfrequenz-­Verfahren abgegebenen Wahlinformationen vorhandener Wahl­aufnahmesatz WAS und ein bei einer über eine Verbindudngsleitung zu einer weiteren Nebenstellenanlage heranzuziehender Leitungssatz QS dargestellt. Die Steuerung dieser ge­nannten peripheren Einheiten kann von Teilsteuerein­heiten, die durch die Einheit St dargestellt sind, bewirkt werden. Est ist ihnen eine zentrale Steuerrechenein­heit ZST übergeordnet. Dies überwacht und dirigiert dann die Steuereinheit St.

    [0008] Für jede Teilnehmerstelle Tl bis Tn ist ein Teilnehmer­satz TSl bis TSn vorgesehen. Dieser enthält jeweils in nicht dargestellter Weise unter anderem eine Indikations­stelle, die Zustandsänderungen auf der jeweiligen An­schlußleitung erkennt. Die teilnehmerseitig ausgegebenen Informationen, die über die Steuereinheit St zu der zentralen Steuereinrichtung ZSt gelangen, haben dann Einstellbefehle für die im Teilnehmersatz enthaltenen Funktionsschalter zur Folge. Solche Einstellbefehle werden in gleicher Weise den übrigen Verbindungssätzen übermittelt. Aufgrund einer solchen Einstellinformation wird die Betätigungsart eines Funktionsschalters fest­gelegt und gleichzeitig der betreffende Funktionsschalter ausgewählt.

    [0009] Der Einsteller KE hat die Aufgabe, alle Koppelpunkte, die für eine Verbindung im Koppelnetz KN benötigt wer­den, zu betätigen. Durch die Verbindungssätze werden die für den Aufbau, das Halten und das Auslösen einer Verbindung unmittelbar am Koppelnetz erforderlichen vermittlungstechnischen Schaltvorgänge ausgeführt. Die für bestimmte Steuerabläufe notwendigen Programme sind in Speichern, die der zentralen Steuereinrichtung ZSt zugehörig bzw. zugänglich sind, enthalten.

    [0010] Die erste von einem Teilnehmer über seine Teilnehmer­station eingewählte Ziffer wird ausgewertet und dabei festgestellt, ob eine interne Verbindung oder eine externe Verbindung gewünscht wird. Im letzteren Fall würde dann der weitere Aufbau unter Zuhilfenahme eines Amtssatzes AS erfolgen. Ist eine interne Verbindung beabsichtigt, so wird ein Weg zum gewünschten Teilnehmer Teilnehmer gesucht. Es wird der Einsteller KE veran­laßt, die Einstellung kder zugehörigen Punkte im Koppel­netz KN zu bewirken. Ist der Koppelweg in Ordnung, so erfolgt die Durchschaltung und es wird zum rufenden Teilnehmer Freiton und zum gerufenen dem Teilnehmer das Rufsignal vom Internsatz IS ausgesendet. Vorab kann auch die Übermittlung von Informationen vorgenommen werden, die eine zusätzliche Signalisierung für den betreffenden Teilnehmer ermöglichen. Hierzu gehören beispielsweise Anzeigen auf einem Display. Ist die rufende Teilnehmerstelle mit einer Tastwahleinrichtung ausgerüstet, so wird der zur Aufnahme der damit einge­gebenen Wahlinformation vorhandene Satz WAS augelöst. Mit dem Melden der gerufenen Teilnehmerstelle erfolgt dann der Eintritt in den Gesprächszustand. Wird durch einen der beteiligten Teilnehmer eingehängt, so bewirkt dies durch entsprechende Befehle das Auslösen des Teil­nehmersatzes TS und des eingestellten Weges. Der zentralen Steuereinrichtung ZSt sind mehrere unterschiedliche Speichereinheiten zugänglich, die als veränderbare oder als nicht veränderbare Speicher sowohl die für die Ab­wicklung von vermittlungstechnischen Abläufen als die für die Abwicklung von anderen, zum Beispiel von be­triebstechnischen Vorgängen notwendigen Programme ent­halten. In der veränderbaren Speichereinheiten werden die jeweiligen Zustandsinformationen zwischengespeichert. In den nicht veränderbaren Speichern sind diejenigen Informationen enthalten, die den grundsätzlichen Verfahrens­ablauf in der Anlage festlegen. Die Speichereinheit BT soll beispielsweise die für die betriebstechnischen Vorgänge notwendigen Informationen enthalten. In ihr sind z.B. die veränderbaren Kundendaten-Informationen und diejenigen Informationen abgespeichert, die Dienste und Sonderfunktionen der Fernsprechnebenstellen­ anlage betreffen. Es können darin auch die Ergebnisse einer sicherheitstechnischen Überprüfung zwischenge­speichert werden. Aufgrund der betriebstechnischen Informationen wird die Nebenstellenanlage NA vor ihrer Einschaltung bzw. während des bereits bestehenden Betriebes in einer bestimmten Weise hinsichtlich des Verfahrens­ablaufes bzw. hinsichtlich der Dienste und Zusatzfunktionen eingerichtet bzw. verändert. Dies betrifft beispiels­weise die Zuteilung von Berechtigungen, die Einrichtung von Sonderfunktionendiensten wie beispielsweise Auf­schalten, Sammelanschluß-Konferenzteilnehmer usw. und auch die Zuteilung von Kennzahlen, die für die Einleitung bestimmter Funktionsabläufe einzuwählen sind. Es werden in der Einheit BT beispielsweise auch die von einer Vermittlungsfernsprechstation VF, der der Satz PS zu­geordnet ist, eingegebene Befehle aufgenommen.

    [0011] In der Speichereinheit VT sollen die vermittlungstech­nischen Informationen, die also u.a. die Herstellung und die Auslösung von Sprechverbindungen und gegebenen­falls von Datenverbindungen betreffen, abgespeichert sein. Es sind also darin die zur Realisierung der logischen Verknüpfung und der Abläufe notwendigen Programmfolgen enthalten. Es werden Kurzzeitdaten, die z.B. den Zustand der Verbindungswege, den Schleifenschluß der Teilnehmer­anschlußleitung, die gewählten Ziffern oder Gebühren­informationen betreffen, übernommen. Als Eingangsdaten werden u.a. die Zustandsdaten der einzelnen Sprechstellen übermittelt. Durch den vorgenommenen Vergleich dieser neuen Daten mit den zuletzt abgespeicherten Daten werden Zustandsänderungen erkannt und demzufolge die solchen Änderungen zugeordneten Abläufe aufgerufen. Unter dem Einfluß der zentralen Steuereinrichtung ZSt werden von den Einheiten VT und BT informationen von der u.a. In­formationen über Zustandsänderungen aufnehmenden Datenbasis DB übernommen oder ihr zugeführt.

    [0012] Neben den Teilnehmerstellen Tl bis Tn sind in einer Nebenstellenanlage abhängig von der Anlagengröße und dem Betriebserfordernissen eine oder mehrere Vermitt­lungsfernsprechstationen VF vorgesehen. Einer solchen Vermittlungsfernsprechstation sind die Aufgaben einer Abfragestelle zugeordnet. Die sie bedienende Vermitt­lungsperson kann über das zugehörige Bedienfeld u.a. an Nebenstellenteilnehmer Gespräche vermitteln. Sie können mit oder ohne Ankündigung an diese Teilnehmer weitergegeben werden. Halbamtsberechtigte Nebenstellen­teilnehmer erreichen das öffentliche Vermittlungsamt beispielsweise generell nur unter Einbeziehung einer solchen Vermittlungsfernsprechstation VF. In den Fällen, in denen ein Verbindungswunsch zu einem vollamtsberech­tigten Teilnehmer vorliegt, dieser Teilnehmer aber besetzt ist oder sich nicht meldet, wird gleichzeitig die anstehende Verbindungsanforderung zu der Vermitt­lungsfernsprechstation weitergeleitet.

    [0013] Die Betriebsmöglichkeiten einer vermittlungstechnischen Endeinrichtung, die eine solche Abfragetelle bildet, weichen von den einer normalen Teilnehmerstelle zuzuordnenden Möglichkeiten ab. Für eine Vermittlungsfernsprechstation sind zumindest die für eine Vermittlungstätigkeit not­wendigen Funktionen zusätzlich vorgesehen. Für die normale Teilnehmerstation und für die Vermittlungsfern­sprechstation können Geräte gleicher oder unterschied­licher Bauarten verwendet werden. In diesem Zusammenhang sind beispielhaft Standardfernsprecher, die mit einer Wählscheibe, mit einer Tastatur bzw. mit einer Tastatur und zusätzlichen Programmtasten ausgerüstet sein können und Sonderfernsprecher zu nennen. Wegen ihrer erweiterten Betriebsmöglichkeiten werden vorzugsweise solche Sonder­fernsprecher als Vermittlungsfernspechstationen einge­setzt.

    [0014] In der Speichereinheit VT, in der die im Rahmen der Vermitt­lungstechnik ablaufenden Funktionsschritte gespeichert sind, werden zwei Programmkomponenten gebildet, die jeweils ausschließlich für eine bestimmte Betriebsart einer Endeinrichtung zuständig sind. Es wird z.B. nur nach den beiden grundsätzlichen Betriebsarten unterschieden. Wird eine Endeinrichtung als normale Teilnehmerstation betrieben, so sollen die in der Programmkomponente TK enthaltenen Abläufe maßgebend sein. Wird eine Endein­richtung als Vermittlungsfernsprechstation VF eingesetzt, so ist für diesen Fall die Programmkomponente VFK zuständig. Es wird also ein und dieselbe Ausführung einer Endeinrichtung durch zwei unterschiedliche Programmkomponenten bedient. Diese auf eine bestimmte Betriebsart abgestimmten logischen Geräte TK bzw. VFK bestehen aus einer Vielzahl von Unter­programmen, die jeweils für die Realisierung der einer Betriebsart zugeordneten Funktionsmöglichkeiten heran­gezogen werden. Es kann noch eine gemeinsame Programm­komponente GK gebildet werden, die Programmabläufe ent­hält, die für beide Betriebsarten in gleicher Weise gelten. In diesem Zusammenhang ist beispielsweise die für die Einstellung eines Weges zum Teilnehmer notwendige Wege­suche oder die Abfrage von Berechtigungen zu nennen. Solche Berechtigungen werden beispielsweise von der die Betriebstechnik betreffenden Einheit BT in der Datenbasis DB gesetzt und im Rahmen der durch die Steuer­einrichtung ZSt gesteuerten vermittlungstechnischen Abläufe entsprechend abgefragt.

    [0015] Um die Kopplung an eine von zwei Programmkomponenten, bei denen die spezielle Ausführung der Endeinrich­tung nicht zu berücksichtigen ist, zu ermöglichen, wird eine Vorverarbeitung der bauartabhängigen Informationen vorgenommen. Dies Vorverarbeitung kann beispielsweise unter Einbeziehung des einer jeden Endeinrichtung zuge­ordneten Satzes TS bzw. PS durch die Steuereinheit St vorgenommen werden. Erst nach der Aufbereitung der von der Endeinrichtung gelieferten Informationen, die sich zum Beispiel bei einem Standardfernsprecher und bei einem Sonderfernsprecher unterscheiden, wird auf die andere Verarbeitungsebene, die durch die Einheiten TK und VFK gebildet wird, übergegangen. Zur Entkopplung der genannten Ebene und zur richtigen Verteilung der von einer Endein­richtung kommenden oder ihr zu übermittelten Anreize bzw. Informationen ist eine Zwischenkomponente ZK vorge­sehen. Während für die Komponenten TK und VFK die Aus­führung der Endeinrichtung ohne Bedeutung sind, ist in der Einheit ZK eine Aussage darüber abgespeichert, welche Betriebsart der jeweiligen Endeinrichtung zugeordnet ist. Diese Betriebsart kann, wie bereits erwähnt, geändert werden. Es kann beispielsweise über eine betriebstechnische Ein­gabe grundsätzlich jede beliebige Teilnehmerstelle als Vermittlungsfernsprechstation für eine bestimmte Betriebszeit festgelegt werden. Nach Ablauf dieser bestimmten Betriebszeit z.B. der betriebsfreien Nacht­zeit kann dann diese gleiche Teilnehmerstelle wieder die Funktion als normale Teilnehmerstation einnehmen. In der Komponente ZK wird, gesteuert durch die zentrale Steuereinrichtung ZSt, die Betriebsart einer jeden Endeinrichtung eingeschrieben. Dies kann durch Abfrage der Datenbasis DB erfolgen, in der die jeweils aktuelle Information über die Betriebsart einer Endeinrichtung enthalten ist. In der Einheit ZK ist also immer die Information enthalten, ob die jeweilige Endeinrichtung ein Standfernsprecher oder ein Sonderfernsprecher ist und ob er als normale Teilnehmerstation oder als Vermitt­lungsfernsprechstation eingesetzt ist. Geht ein Anreiz von einer Endeinrichtung aus, die einen Vermittlungs­fernsprecher darstellt, so wird durch die Einheit ZK die Programmkomponente VFK als maßgebend ausgewählt und unter Einbeziehung der zentralen Steuereinrichtung ZST entsprechend aktiviert. Stellt die gleiche Einrichtung, die beispielsweise ein Sonderfernsprecher sein kann, eine normale Teilnehmerstation dar, so wird durch die Einheit ZK die in einem solchen Fall zuständige Programm­komponente TK ausgewählt. Die Einheit ZK übt also eine Funktion als Zuteilanordnung aus, die dafür sorgt, daß die Endeinrichtung bzw. die zuzuordnende Vorverarbeitungs­komponente mit der passenden Programmkomponente gekoppelt wird. Damit können dann jeweils die notwendigen Abläufe unabhängig von der speziellen Ausführung einer Endein­richtung abgerufen werden.

    [0016] In umgekehrter Richtung sorgt die Einheit ZK dafür, daß Informationen, die aufgrund einzelner Verarbeitungsschritte abgeleitet werden und für eine Endeinrichtung bestimmt sind, zu dieser jeweiligen Endeinrichtung gelangen. Die mit Hilfe einer bestimmten Programmkomponente TK bzw. VFK erzeugten Anreize werden also in Rückwärts­richtung in gleicher Weise nur einer Einrichtung mit der für die jeweilige Programmkomponente zuständigen Betriebs­art zugeführt. Durch diese Informationen kann beispiels­weise ein Rufsignal ausgelöst werden oder es kann eine Anzeige auf dem an der Endeinrichtung vorhandenen Display erfolgen.


    Ansprüche

    Verfahren für eine Fernsprechnebenstellenanlage, bei der vermittlungstechnische Endeinrichtungen unter­schiedlicher Betriebsart, wie z.B. Teilnehmerstation und Vermittlungsfernsprechstation, eingesetzt sind, wobei zur Festlegung und zum Wechsel der jeweils zugeordneten Betriebsart eine Betriebstechnische Ein­gabe vorgenommen wird und bei der die von der vermitt­lungstechnischen Endeinrichtung kommenden Anreize zu­nächst einer Vorverarbeitung unterzogen werden und anschließend an eine zentrale Steuereinrichtung, die Zugriff zu in ihrem Speicherinhalt veränderliche bzw. unveränderliche Speichereinheiten hat, übergeben werden, dadurch gekennzeichnet,
    daß für jede Betriebsart eine der zentralen Steuerein­richtung (ZSt) zugängliche Speichereinheit (TK bzw. VFK) gebildet wird, aus der jeweils die im Zusammenhang mit der jeweiligen Betriebsart möglichen und von der Bauart der Endeinrichtung (Tl...Tn; VF) unabhängigen Vorgänge aufgrund der in ihr enthaltenen Informationen abrufbar sind, daß durch eine weitere Einheit (ZK), die Informationen über die Betriebsart und die Bauart einer jeden Endein­richtung enthält oder gegebenenfalls nach einer diesbezüg­lichen Änderung diese Informationen aufnimmt eine der Speichereinheiten (TK bzw. VFK) als für die jeweilige Situation der Endeinrichtung zuständig ausgewählt und die entsprechende Informationsübergabe an die zentrale Steuer­einrichtung veranlaßt wird und daß in gleicher Weise durch diese weiter Einheit (ZK) Anreize bzw. Infor­mationen, die für eine an der Endeinrichtung vorzunehmende Signalisierung aus einem eine bestimmte Speichereinheit betreffenden Verarbeitungsprozeß gewonnen werden, der für die zugeordnete Betriebsart vorhandenen Endeinrichtung zugeteilt und übermittelt werden.
     




    Zeichnung