(19)
(11)EP 0 211 205 A2

(12)EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43)Veröffentlichungstag:
25.02.1987  Patentblatt  1987/09

(21)Anmeldenummer: 86108498.6

(22)Anmeldetag:  21.06.1986
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC)4C07C 45/67, C07C 47/21, C07C 47/232
(84)Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI NL

(30)Priorität: 28.06.1985 DE 3523181

(71)Anmelder: BASF Aktiengesellschaft
67063 Ludwigshafen (DE)

(72)Erfinder:
  • Hupfer, Leopold, Dr.
    D-6701 Friedelsheim (DE)
  • Merger, Franz, Dr.
    D-6710 Frankenthal (DE)
  • Broecker, Franz Josef
    D-6700 Ludwigshafen (DE)
  • Fischer, Rolf, Dr.
    D-6900 Heidelberg (DE)


(56)Entgegenhaltungen: : 
  
      


    (54)Verfahren zur Herstellung von 2-Methyl-2-alkenalen


    (57) Verfahren zur Herstellung von 2-Methyl-2-alkenalen der Formel

    in der R¹ und R² Wasserstoffatome, Alkylreste, die zusätzlich aromatische Reste tragen können, oder aromatische Reste bedeuten, durch Isomeri­sierung von 2-Alkylacroleinen der Formel

    in Gegenwart von Wasserstoff und von Katalysatoren, die als aktive Be­standteile Palladium und ein Oxid oder Salz eines Seltenen Erdmetalls enthalten, bei Temperaturen von 20 bis 120°C und Drücken von 1 bis 100 bar.


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 2-­Methyl-2-alkenalen durch Isomerisierung von 2-Alkylacroleinen in Gegen­wart von Wasserstoff und von Katalysatoren, die als aktive Bestandteile Palladium und Verbindungen der Seltenen Erdmetalle enthalten.

    [0002] Bekanntlich lassen sich 2-Alkylacroleine, wie i-Propyl- oder sek.-Butyl­acrolein mit Wasserstoff in Gegenwart von Palladium auf Aktivkohle als Träger bei 100°C und 20 bar zu den entsprechenden gesättigten Aldehyden hydrieren (DE-OS 29 17 779, Beispiel 1b, DE-OS 29 33 919, Beispiel 1c):



    [0003] Es ist weiterhin bekannt, daß sich 2-Alkyl-2-alkenale, wie 2-Ethyl-2-­hexenal mit Wasserstoff in Gegenwart von Palladium auf SiO₂ bei 90°C und 200 bar zu 2-Ethylhexanal umsetzen lassen (DE-OS 19 41 634, Beispiel 1):



    [0004] Anstelle von Palladium-Katalysatoren lassen sich bei dieser Hydrierung besonders vorteilhaft solche Trägerkatalysatoren einsetzen, die neben Palladium zusätzlich Oxide von Seltenen Erden, wie Praseodymoxid oder Cerdioxid enthalten (EP-PS 8 022). In der DE-OS 26 21 224, Beispiel 11) wird angegeben, daß sich Acetoxy-ethylacrolein in Gegenwart von Katalysa­toren, die aus Palladium (5 Gew.%), Tetramethylthioharnstoff und Kohle bestehen, und von Wasserstoff bei 100°C und Normaldruck in Xylol als Lösungsmittel zu 2-Methyl-4-acetoxy-2-butenal isomerisieren läßt.



    [0005] Es bestand die Aufgabe, ein Verfahren zu entwickeln, das die Isomeri­sierung der aus Alkanalen und Formaldehyd leicht zugänglichen 2-Alkyl­acroleine zu 2-Methyl-2-alkenalen gestattet.

    [0006] Es wurde nun gefunden, daß sich 2-Methyl-2-alkenale der Formel

    in der R¹ und R² Wasserstoffatome, Alkylreste mit 1 bis 18 Kohlenstoff­atomen, die zusätzlich aromatische Reste tragen können, oder aromatische Reste bedeuten, dadurch besonders vorteilhaft herstellen lassen, daß man 2-Alkylacroleine der Formel

    in der R¹ und R² die obengenannte Bedeutung besitzen, in Gegenwart von Katalysatoren, die als aktive Bestandteile Palladium und ein Oxid oder Salz eines Seltenen Erdmetalls enthalten, bei Temperaturen von 20 bis 120°C, insbesondere 50 bis 100°C und Drücken von 1 bis 100 bar, insbeson­dere 1 bis 20 bar mit Wasserstoff behandelt.

    [0007] Die Entstehung von 2-Methyl-2-alkenalen der Formel I als Hauptprodukte des erfindungsgemäßen Verfahrens ist überraschend, da bekanntlich sowohl die 2-Alkylacroleine der Formel II als auch die durch Isomerisierung als Reaktionsprodukte erwünschten 2-Methyl-2-alkenale der Formel I zu den gesättigten Alkanalen hydriert werden können. Es war nicht vorauszusehen, daß unter den Bedingungen des erfindungsgemäßen Verfahrens die Isomeri­sierung mit ausreichender Geschwindigkeit, die Hydrierung dagegen in er­heblich geringerem Maße ablaufen würde.

    [0008] Das neue Verfahren läßt sich am Beispiel der Isomerisieung von 2-Ethyl­acrolein zu Tiglinaldehyd (Trans-2-methyl-2-butenal) durch die folgende Formelgleichung darstellen:



    [0009] Als Nebenprodukt tritt 2-Methylbutanal auf, das durch Hydrierung von 2-­Ethylacrolein und Tiglinaldehyd entsteht.

    [0010] Die als Ausgangsstoffe verwendeten Acroleinderivate der Formel II ent­halten als Reste R¹ und R² Wasserstoffatome, Alkylreste mit 1 bis 18, vorzugsweise 1 bis 12 C-Atomen, die durch aromatische Reste substituiert sein können, oder aromatische Reste. Alkylreste sind z.B. Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, i-Propyl-, n-Butyl-, i-Butyl-, tert.-Butyl-, Pentyl-, Hexyl-, Nonyl-, Decyl- oder Dodecylreste. Als aromatische Reste kommen z.B. Phenylreste in Frage, die noch Substituenten, wie Alkyl- oder Alk­oxyreste oder Halogenatome enthalten können. Beispielsweise seien die folgenden Verbindungen der Formel II genannt:
    2-Ethylacrolein, 2-n-Butylacrolein, 2-i-Propylacrolein, 2-n-Propylacro­lein, 2-Decylacrolein, 2-n-Pentylacrolein, 2-Benzylacrolein, 2-Heptyl­acrolein, 2-n-Hexylacrolein, 2-i-Butylacrolein, 2-n-Nonylacrolein. Die Ausgangsverbindungen der Formel II lassen sich z.B. durch Umsetzung von Alkanalen mit Formaldehyd und sekundären Aminen in Gegenwart von Carbon­säuren herstellen (DE-OS 31 06 557).

    [0011] Die Katalysatoren, in deren Gegenwart man die erfindungsgemäße Umsetzung vornimmt, enthalten als aktive Bestandteile Palladium oder Platin und ein Oxid oder Salz eines Seltenen Erdmetalles. Beispielsweise kommen als Ka­talysatoren die in EP 8 022 beschriebenen Katalysatoren in Betracht, de­ren aktive Bestandteile aus 2 bis 90 Gew.% Palladium und 10 bis 98 Gew.% eines Oxids oder eines Salzes eines Seltenen Erdmetalls oder einer Mi­schung verschiedener derartiger Oxide und/oder Salze bestehen. Neben Palladium sind als katalysatoraktive Zusätze alle Oxide und Salze der Seltenen Erdmetalle (im folgenden als SE-Verbindungen bezeichnet) geeig­net. Das sind vornehmlich die Oxide, und zwar insbesondere Lanthanoxid (La₂O₃), Samariumoxid (Sm₂O₃), Gadoliniumoxid (Gd₂O₃) und Holmiumoxid (Ho₂O₃) sowie vor allem Ceroxid (CeO₂, Praseodymoxid (Pr₂O₃) und Neodym­oxid (Nd₂O₃).

    [0012] Anstelle der Oxide lassen sich aber auch die Salze der Seltenen Erd­metalle, beispielsweise die Nitrate, Sulfate, Phosphate, Chloride und Carbonate verwenden. Bevorzugt werden Toluolsulfonate und besonders die organischen Salze der höheren Fettsäuren, z.B. Stearinsäure. Sind die Salze in der zu hydrierenden Ausgangsverbindung löslich, so können sie dieser auch vor der Reaktion beigemischt werden, so daß die Mischung nur noch über einen Palladiumkontakt geleitet zu werden braucht. Diese Ver­fahrensweise empfiehlt sich besonders in den Fällen, in denen man die Hy­drierung an einem bereits bestehenden herkömmlichen Palladiumkontakt durchführen möchte. Bei dieser Umstellung auf die erfindungsgemäße Iso­ merisierung entfällt der Aufwand eines Katalysatorwechsels. Das Verfah­rensprodukt braucht dann von dem SE-Salz nur noch abdestilliert zu wer­den.

    [0013] Im übrigen ist es nicht erforderlich, die reinen SE-Verbindungen zu ver­wenden, vielmehr eignen sich ebensogut deren Gemische, z.B. die handels­üblichen Oxide und Salze von technischer Reinheit, die z.B. nur zu 90 Gew.% aus der reinen SE-Verbindung bestehen, wobei der Rest mehrere, begleitende andere SE-Verbindungen enthalten kann.

    [0014] Da es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auf die gleichzeitige Gegenwart der beiden Komponenten des Katalysators, nämlich das Palladium einerseits und die SE-Verbindung andererseits ankommt, stellt sich die erfindungs­gemäß gewünschte Wirkung bereits dann ein, wenn das Palladium und die SE-­Verbindung gemeinsam in einer Suspension des zu hydrierenden Aldehyds oder einer organischen Lösung dieses Aldehyds vorliegen. Ebenso verhält es sich, wenn es sich z.B. um eine Suspension eines Pd-Trägerkatalysa­tors - z.B. mit Aktivkohle als Träger - und eines SE-Oxid-Trägerkataly­sators - z.B. mit Aluminiumoxid als Träger - handelt.

    [0015] Derartige Verfahrensweisen sind prinzipiell möglich und häufig auch für Hydrierungen im Labormaßstab oder im halbtechnischen Maßstab geeignet. Für den kontinuierlichen technischen Betrieb empfiehlt es sich jedoch aus allgemein bekannten verfahrenstechnischen Gründen, den Katalysator in einer Reaktorsäule fest anzuordnen und Wasserstoff und Aldehyd bzw. eine Lösung des Aldehydes über ein derartiges Festbett zu leiten.

    [0016] Für diesen Zweck verwendet man vorzugsweise Trägerkatalysatoren, auf wel­chen das Palladium und die SE-Verbindung gemeinsam aufgebracht ist. Man kann solche Trägerkatalysatoren herstellen, indem man das Trägermaterial mit einer wäßrigen Lösung, die ein Pd-Salz, wie Palladiumnitrat sowie ein SE-Salz im entsprechenden Mengenverhältnis enthält, imprägniert, trocknet und im Luftstrom erhitzt, wobei sich das SE-Oxid bildet. Das Pd-Metall bildet sich dann unter den hydrierenden Bedingungen von selber, jedoch kann man auch den Trägerkatalysator zu diesem Zweck einer gesonderten Hydrierung unterwerfen. Als Trägermaterialien eignen sich z.B. Aktiv­kohle, Aluminiumoxid und Kieselgel in Form von Tabletten, Granalien, Ku­geln und Strängen mit Durchmessern von 2 bis 20 mm und einer Längenaus­dehnung von 5 bis 50 mm. Eine Schüttung von 1 Liter derartiger Trägerka­talysatoren enthält je nach Raumform und Gesamtoberfläche des Trägers etwa 4 bis 80 g aktiver Katalysatorbestandteile. Im allgemeinen beträgt das Gewichtsverhältnis von Pd zur SE-Verbindung 2:98 bis 90:10, jedoch sind in aller Regel solche Katalysatoren zu bevorzugen, in denen dieses Verhältnis zwischen 20:80 und 80:20 liegt.

    [0017] Die Isomerisierung läßt sich diskontinuierlich oder kontinuierlich als Festbettreaktion, beispielsweise in Sumpf- oder Rieselfahrweise oder aber mit suspendierten Katalysatoren durchführen. Die Reaktionstemperaturen liegen im Bereich von 20°C bis 120°C, insbesondere bei 50 bis 100°C. Die hierbei benötigten Drucke liegen bei Normaldruck bis 100 bar, insbeson­dere bei 1 bis 20 bar. Im allgemeinen wird man zur Erreichung eines hohen Isomerisierungsanteils und einer ausreichenden Reaktionsgeschwindigkeit einer hohen Reaktionstemperatur einen niedrigeren Druck, einer tieferen Reaktionstemperatur jedoch einen höheren Reaktionsdruck zuordnen.

    [0018] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens führt man die Iso­merisierung in einem Lösungsmittel durch, das unter den Reaktionsbedin­gungen inert ist. Derartige Lösungsmittel sind beispielsweise C₅- bis C₈-­Paraffine, cyclische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan, Methylcyclo­hexan, Toluol, Xylole, Alkohole, wie Methanol oder Ethanol, cyclische Ether wie Tetrahydrofuran oder Dioxan, Ester wie Methyl- oder Ethylace­tat. Die Menge des Lösungsmittels ist nicht kritisch und kann z.B. das 0,5- bis 10-fache der Gewichtsmenge des Aldehyds betragen.

    [0019] Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt gegenüber den bekannten Verfahren zur Herstellung von 2-Methyl-2-alkenalen Vorteile. So erzielt man beson­ders bei der Synthese von 2-Methyl-2-alkenalen mit ungerader Kohlen­stoffzahl durch Aldolkondensation zweier verschiedener Aldehyde nur nie­drige Ausbeuten. Die Synthese von Tiglinaldehyd aus Acetaldehyd und Propionaldehyd gelingt z.B. nur mit 30 %iger Ausbeute (Journal für Prak­tische Chemie, Band 155, Seiten 310 bis 316). Demgegenüber lassen sich Alkanale mit Formaldehyd in hohen Ausbeuten zu 2-Alkylacroleinen umsetzen (DE-OS 31 06 557), die dann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zu 2-­Methyl-2-alkenalen isomerisiert werden können. Die beim erfindungsgemäßen Verfahren als Nebenprodukte anfallenden 2-Methylalkanale stellen eben­falls wertvolle Zwischenprodukte dar, die zu den entsprechenden Carbon­säuren oxidierbar sind.

    [0020] Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen 2-Methyl-2-alke­nale (I) stellen wertvolle Zwischenprodukte für die Herstellung von Farb­stoffen, Pharmazeutika und Pflanzenschutzmitteln dar. Sie finden ferner als Aromastoffe Verwendung (DE-PS 29 27 090).

    Beispiel 1



    [0021] 25 g eines Palladium und Cer enthaltenden Katalysators (0,08 % PdO, 0,61 % CeO₂ auf 4 mm γ-Al₂O₃-Strängen), gemischt mit 5 mm Glasringen, wurden in ein senkrecht stehendes gläsernes Reaktorrohr (150 ml) gefüllt und 16 Stunden lang bei 180°C mit Wasserstoff (ca. 3 l H₂/Stunde) akti­viert.

    [0022] Eine Lösung von 60 g 2-Ethylacrolein in 240 g Dioxan wurde in Rieselfahr­weise bei 100 ± 20°C über den Katalysator gepumpt. Die Lösung wurde in einem mit Intensivkühler versehenen 500-ml-Kolben aufgefangen und von dort zurück über den Katalysator geleitet (Umlaufmenge ca. 20 Liter/Stunde). Sechs Liter Wasserstoff wurden stündlich am oberen Ende des mit Katalysator gefüllten Reaktorrohres eingeleitet. Abgas wurde über den wassergekühlten Intensivkühler abgeführt. Etwa alle zwei Stunden wurden dem Reaktionsgemisch Proben entnommen, die gaschromatographisch auf ihren Gehalt an eingesetztem Ethylacrolein, gebildetem Tiglinaldehyd (trans-2-Methyl-2-butenal) und 2-Methylbutanal untersucht wurden (Tabelle 1):



    [0023] Nachdem nach 6,5 Stunden praktisch das gesamte Ethylacrolein umgesetzt war, wurde der Reaktionsaustrag (255 g) destillativ aufgearbeitet (Dreh­bandkolonne). In den zunächst abdestillierten Gemischen aus Dioxan, Ethylacrolein und 2-Methylbutanal wurden durch quantitative GC-Analyse zunächst 1,1 g Ethylacrolein (2 % bez. eingesetztes Ethylacrolein) und 13,3 g 2-Methylbutanal (22 % bez. eingesetztes Ethylacrolein) gefunden. Zuletzt wurden 28,2 g Tiglinaldehyd (47 % bez. eingesetztes Ethylcrolein) vom Siedepunkt 114 bis 116°C/1000 mbar erhalten. Im Destillationsrück­stand (5,5 g Öl) war laut GC-Analyse 2,5-Diethyl-2-formyl-2,3-dihydro-­4H-pyran enthalten.

    Beispiel 2



    [0024] Wie in Beispiel 1 beschrieben, wurden 125 g Pd/Ce/Al₂O₃-Katalysator akti­viert und zunächst 3 Stunden lang bei 50 ± 2°C mit 270 g Ethylacrolein umgesetzt. Sechs Liter Wasserstoff wurden pro Stunde eingeleitet. Tabelle 2 zeigt die Konzentrationsänderungen im Reaktionsgemisch in Ab­hängigkeit von der Reaktionszeit.



    [0025] Das Molverhältnis von Tiglinaldehyd zu 2-Methylbutanal betrug laut quantitativer GC-Analyse 1,1 zu 1.

    Beispiel 3



    [0026] Entsprechend Beispiel 1 wurde der Reaktor mit 160 g eines Pd/Pr₂O₃-­Katalysators (0,5 % Pd, 5 % Pr₂O₃ auf γ-Al₂O₃ als Träger) beschickt und bei 50°C mit 220 g Ethylacrolein und 6 Liter Wasserstoff/Stunde betrie­ben. Nach sechs Stunden war praktisch das gesamte Ethylacrolein umge­setzt.

    [0027] Das Molverhältnis von Tiglinaldehyd zu 2-Methylbutanal betrug laut quantitativer GC-Analyse zu diesem Zeitpunkt 0,77:1.

    Beispiel 4



    [0028] Wie in Beispiel 1 beschrieben, wurden 125 g Palladium/CeO₂/Al₂O₃-Kataly­sator aktiviert und zunächst 4 Stunden bei 50 ± 2°C, dann 3 Stunden bei 100 ± 2°C mit 280 g n-Hexylacrolein umgesetzt. Sechs Liter Wasserstoff wurden pro Stunde eingeleitet. Nach 7 Stunden war praktisch das gesamte n-Hexylacrolein umgesetzt. Das Molverhältnis von 2-Methyl-2-octenal zu 2-Methyloctanal betrug 0,63:1. Durch fraktionierende Destillation von 110 g Reaktionsaustrag wurden 57,3 g 2-Methyloctanal vom Siedepunkt 79°C/30 mbar (

    ) und 35,7 g 2-Methyl-2-octenal vom Siede­punkt 92°C/30 mbar (

    ) gewonnen.

    Beispiel 5



    [0029] Wie in Beispiel 1 beschrieben, wurden 25 g Palladium/CeO₂/Al₂O₃-Kataly­sator aktiviert und bei 100 ± 2°C 8 Stunden lang mit einer Lösung von 60 g n-Nonylacrolein in 240 g Dioxan umgesetzt. Sechs Liter Wasserstoff wurden pro Stunde eingeleitet. Nach 8 Stunden enthielt das Reaktionsge­misch nur noch 4,5 % n-Nonylacrolein. Das Molverhältnis von 2-Methyl-2-­undecenal zu 2-Methylundecanal betrug laut quantitativer GC-Analyse 0,35:1.

    Beispiel 6



    [0030] In einem 1-l-Hydrierautoklaven wurden 950 ml (670 g) eines Palladium und Cer enthaltenden Katalysators (0,08 % PdO, 0,61 % ClO₂ auf 4 mm γ-Al₂O₃-­Strängen) bei 180°C 24 Stunden lang mit Wasserstoff aktiviert. Dann wur­den 24 Stunden lang bei 50°C und 2 bar Wasserstoffdruck 100 ml 2-Ethyl­acrolein pro Stunde in Rieselfahrweise über den Katalysator gepumpt. Ein Teil der Flüssigkeit wurde zurück über den Katalysator geleitet. Der Innerhalb von 24 Stunden angesammelte Hydrieraustrag besaß folgende Zu­sammensetzung: 53,6 % Tiglinaldehyd, 29,1 % 2-Methylbutanal und 12,1 % unumgesetztes 2-Ethylacrolein.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung von 2-Methyl-2-alkenalen der Formel

    in der R¹ und R² Wasserstoffatome, Alkylreste mit 1 bis 18 Kohlen­stoffatomen, die zusätzlich aromatische Reste tragen können, oder aromatische Reste bedeuten, dadurch gekennzeichnet, daß man 2-Alkyl­acroleine der Formel


    in der R¹ und R² die obengenannte Bedeutung besitzen, in Gegenwart von Katalysatoren, die als aktive Bestandteile Palladium und ein Oxid oder Salz eines Seltenen Erdmetalls enthalten, bei Temperaturen von 20 bis 120°C und Drücken von 1 bis 100 bar mit Wasserstoff behandelt.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aktive Masse des Katalysators zu 2 bis 90 Gew.% aus Palladium und zu 10 bis 98 Gew.% aus einem Oxid oder einem Salz eines Seltenen Erdmetalls besteht.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kata­lysatoren Trägerkatalysatoren verwendet, die 0,01 bis 10 Gew.% Palla­dium und 0,01 bis 20 Gew.% eines Oxides oder Salzes eines Seltenen Erdmetalles enthalten.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger­katalysator als Trägermaterial Aktivkohle, Aluminiumoxid oder Sili­ciumdioxid enthält.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Be­handlung bei Temperaturen von 50 bis 100°C und Drücken von 1 bis 20 bar vornimmt.
     
    6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegen­wart eines unter den Reaktionsbedingungen inerten Lösungsmittels ar­beitet.
     
    7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den 2-Alkylacroleinen der Formel II die Reste R¹ und R² Wasserstoffatome oder Alkylreste mit 1 bis 12 C-Atomen bedeuten.