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| (11) | EP 0 307 535 A2 |
(12) | EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) | Veröffentlichungstag: | | 22.03.1989 Patentblatt 1989/12 |
(22) | Anmeldetag: 23.08.1984 |
| (51) | Internationale Patentklassifikation (IPC)4: B29C 59/04 |
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(84) | Benannte Vertragsstaaten: | | BE FR GB IT LU NL SE |
(30) | Priorität: | 14.09.1983 DE 3333179 20.02.1984 DE 3405985
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(62) | Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ: | | 84110052.2 / 0144541 |
(71) | Anmelder: J. H. Benecke AG | | D-30419 Hannover (DE) |
| (72) | Erfinder: | | - Böttcher, Hugo
D-3000 Hannover 71 (DE) - Heimrich, Klaus
D-3008 Garbsen 6 (DE) - Hildebrandt, Gustav
D-3262 Auetal (DE) - Kracke, Heinrich, Dr.
D-3160 Lehrte (DE) - Richter, Johannes
D-3100 Celle (DE)
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(74) | Vertreter: Leine, Sigurd, Dipl.-Ing. et al | | LEINE & KÖNIG
Patentanwälte
Burckhardtstrasse 1 D-30163 Hannover D-30163 Hannover (DE) |
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(54) | Verfahren zum kontinuierlichen Prägen der Oberfläche einer vorgefertigten, kalten thermoplastischen Kunststoffolie unter Wärme und Druck mittels einer Prägewalze |
(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Prägen der Oberfläche einer vorgefertigten, kalten thermoplastischen Kunststoffolie unter Wärme und Druck mitteils einer Prägewalze, deren Oberfläche eine Negativform einer zu prägenden Narbung aufweist und wenigstens im Bereich ihrer Umfangsfläche aus Silicongummi besteht. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Prägewalze unbeheizt ist und daß die Erwärmung der thermoplastischen Kunststoffolie nur im Bereich ihrer Oberfläche auf eine Temperatur von wenigstens 150°C, vorzugsweise 180°-250°C, erfolgt. Temperaturen der angegebenen Höhe führen zu einer derartigen Erweichung bis hin zu einer Verflüssigung der zu prägenden Oberfläche der thermoplastischen Kunststoffolie, daß der thermoplastische Kunststoff selbst in feinste Vertiefungen der Prägeoberfläche der Prägewalze aus Silicongummi eindringt und somit die Prägestruktur exakt übertragen wird.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
[0002] Das kontinuierliche Prägen von thermoplastischem Kunststoff unter Wärme und Druck mittels einer Prägewalze aus Silicongummi ist durch die gattungsgemäße AT-PS 228 476 bekannt. Durch die Verwendung einer Prägewalze aus Silicongummi ist an sich ein kontinuierlicher Prägevorgang möglich, jedoch führt die Verwendung des Silicongummis als Prägeoberfläche, insbesondere bei einem schnellaufenden Prägevorgang, zu Schwierigkeiten, da die Prägezeit verhältnismäßig kurz und das Silicongummi verhältnismäßig weich ist.
[0003] Durch die DE-OS 21 41 613 ist es bekannt, aus einer Düse austretendes, noch weiches Bandmaterial aus thermoplastischem Kunststoff mittels eines Walzenpaares zu prägen. Die Oberfläche des Bandmaterials hat hierbei jedoch eine Temperatur, die ein Eindringen des Bandmaterials in feine Poren der Prägeoberfläche der Prägewalzen ausschließt, zumal sich die Oberfläche des Bandmaterials nach dem Austritt aus der Düse durch Wärmestrahlung schnell etwas abkühlt, wodurch die Fließfähigkeit verringert wird. Eine exakte Übertragung der von einer natürlichen Vorlage, beispielsweise Naturleder, abgenommenen Prägeoberfläche einer Prägewalze aus Silicongummi ist daher nicht möglich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der betreffenden Art anzugeben, das es ermöglicht, die Prägung mit einer Prägewalze durchzuführen, deren Prägeoberfläche aus Silicongummi besteht, derart, daß der Prägevorgang möglichst schnell abläuft, die Prägeoberfläche unbeschädigt bleibt und gleichzeitig die Prägung mit möglichst hoher Exaktheit erfolgt.
[0005] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebene Lehre gelöst.
[0006] Temperaturen der angegebenen Höhe führen zu einer derartigen Erweichung bis hin zu einer Verflüssigung der zu prägenden Oberfläche der thermoplastischen Kunststoffolie, daß der thermoplastische Kunststoff selbst in feinste Vertiefungen der Prägeoberfläche der Prägewalze aus Silicongummi eindringt und somit die Prägestruktur exakt ibertragen wird. Nach einer anschließenden Abkühlung kann die geprägte thermoplastische Folie von der Prägewalze abgezogen werden, wobei wegen der Elastizität des Silicongummis die Prägeoberfläche der Prägewalze nicht beeinträchtigt wird.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der grundlegenden Lehre sind in den Unteransprüchen angegeben. Sie sind in dem nach folgenden Beispiel für die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert.
Beispiel
[0008] Es wird eine Prägewalze zum kontinuierlichen Prägen von thermoplastischer Folie mittels einer Vorlage aus natürlichem Leder, Textil oder dergleichen hergestellt. Mit dieser Prägewalze wird eine vorgefertigte thermoplastische Folie geprägt, die aus einer Deckschicht und einer darunterliegenden Unterschicht besteht. Die thermoplastische Folie wird auf eine Temperatur von 180°-250°C, je nach dem verwendeten Material, erwärmt. Bei dieser Temperatur hat die Deckschicht der thermoplastischen Folie eine hohe Fließfähigkeit und dringt daher in die feinen Konturen der Prägeoberfläche der Prägewalze ein. Die Deckschicht weist außerdem einen Weichmacher aus einem Hochpolymer auf. Die Unterschicht hat bei der genannten Prägetemperatur eine geringere Fließfähigkeit. Nach dem Prägen erfolgt eine Kühlung und ein Abziehen der geprägten thermoplastischen Folie von der Prägewalze.
1. Verfahren zum kontinuierlichen Prägen der Oberfläche einer vorgefertigten, kalten thermoplastischen Kunststoffolie unter Wärme und Druck mittels einer Prägewalze, deren Oberfläche eine Negativform einer zu prägenden Narbung aufweist und wenigstens im Bereich ihrer Umfangsfläche aus Silicongummi besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Prägewalze unbeheizt ist und daß die Erwärmung der thermoplastischen Kunststoffolie nur im Bereich ihrer Oberfläche auf eine Temperatur von wenigstens 150°C, vorzugsweise 180°-250°C, erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine thermoplastische Folie aus einem Kunststoff verwendet wird, der einen Weichmacher aufweist, der ein Hochpolymer, ein geradlinig langkettiger Alkohol, ein weichmachendes Polymer oder eine Kombination aus diesen Stoffen ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine thermoplastische Folie verwendet wird, die im Bereich der zu prägenden Oberfläche eine Deckschicht aufweist, deren Viskosität bei der Prägetemperatur niedriger ist als eine darunterliegende Unterschicht der Folie.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht bei der Prägung mit der Unterschicht verbunden wird.