(19)
(11)EP 0 307 558 A2

(12)EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43)Veröffentlichungstag:
22.03.1989  Patentblatt  1989/12

(21)Anmeldenummer: 88110252.9

(22)Anmeldetag:  28.06.1988
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC)4D06B 3/34, D06B 3/12
(84)Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES GB IT LI NL

(30)Priorität: 18.09.1987 DE 3731350

(71)Anmelder: Ramisch Kleinewefers GmbH
D-47803 Krefeld (DE)

(72)Erfinder:
  • Farber, Peter Dr.
    D-4150 Krefeld (DE)
  • Meisen, Klaus
    D-4154 Tönisvorst 2 (DE)
  • Gerlitzki, Ralph Dipl.-Ing.
    D-5100 Aachen (DE)
  • Weingarten, Henrich Prof. Dr.-Ing.
    D-4150 Krefeld (DE)
  • Schulman, Nicolaus Prof. Dr.-Ing.
    D-4150 Krefeld (DE)

(74)Vertreter: Knoblauch, Ulrich, Dr.-Ing., Patentanwälte Dr. Knoblauch et al
Kühhornshofweg 10
D-60320 Frankfurt
D-60320 Frankfurt (DE)


(56)Entgegenhaltungen: : 
  
      


    (54)Vorrichtung zum Behandeln einer endlosen Ware


    (57) Vorrichtung zum Behandeln einer endlosen Ware wie einer Textilbahn, insbesondere Breitwaschmaschine, mit einer Mehrzahl von oberen Umlenkwalzen (10, 12,14), von denen wenigstens eine mit einem Antrieb (16, 18, 20) versehen ist, einer Mehrzahl von unteren Umlenkwalzen (22, 24, 26, 28, 30) und einer eingangsseitig angeordneten, pneumatisch oder hydraulisch verstellbaren, die Ein­stellung der gewünschten Warenspannung bewirkenden Pendelwalze (32), wobei wenigstens eine der Umlenkwal­zen mit Mitteln (34) zum Messen der von der Ware auf diese ausgeübten Kraft versehen ist und der (die) An­trieb(e) (16, 18, 20) der oberen Umlenkwalze(n) in Abhängigkeit von der gemessenen Kraft geregelt wird (werden), wobei eine ausgangsseitig angeordnete, nicht angetriebene Umlenkwalze (30) mit den Mitteln (34) zum Messen der von der Ware auf diese ausgeübten Kraft versehen ist und eine Regeleinrichtung (36) zum Regeln des (der) Antriebs (Antriebe) (16, 18, 20) der Umlenk­walze(n) (10, 12, 14) durch Vergleich eines der pneuma­tischen Beaufschlagung der Pendelwalze (32) entspre­chenden Sollwerts mit der an der ausgangsseitigen Um­lenkwalze (30) durch die Mittel (34) gemessenen Kraft vorgesehen ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Behandeln einer endlosen Ware wie einer Textilbahn, insbesondere Breitwaschmaschine, mit einer Mehrzahl von oberen Um­lenkwalzen, von denen wenigstens eine mit einem Antrieb versehen ist, einer Mehrzahl von unteren Umlenkwalzen und einer eingangsseitig angeordneten, pneumatisch oder hydraulisch verstellbaren, die Einstellung der ge­wünschten Warenspannung bewirkenden Pendelwalze, wobei wenigstens eine der Umlenkwalzen mit Mitteln zum Messen der von der Ware auf diese ausgeübten Kraft versehen ist und der (die) Antrieb(e) der oberen Umlenkwalze(n) in Abhängigkeit von der gemessenen Kraft geregelt wird (werden).

    [0002] Aus der DE-OS 34 19 487 ist eine Vorrichtung der ein­gangs genannten Art bekannt, bei der eine Textilbahn oder dergleichen über eine Mehrzahl von oberen und unteren Umlenkwalzen geführt wird, wobei wenigstens einige der oberen Umlenkwalzen mit Antrieben versehen sind. Weiter ist eine Pendelwalze vorgesehen, die die gewünschte Warenspannung bewirkt. Die Antriebe werden dabei über ein Signal gesteuert, das der Differenz zwischen den Kräften, die von der Textilbahn auf zwei der Walzen ausgeübt wird, entspricht.

    [0003] Bei dem vorbekannten Verfahren wird somit die an zwei verschiedenen Stellen bestehende Warenspannung gemessen und zur Steuerung der Antriebe verwendet.

    [0004] Das Regelverhalten dieser vorbekannten Vorrichtung ist ungenügend.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Vorrichtung derart auszubilden, daß diese in besseres Regelverhalten zeigt.

    [0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß eine ausgangsseitig angeordnete, nicht angetriebene Umlenkwalze mit den Mitteln zum Messen der von der Ware auf diese ausgeübten Kraft versehen ist und eine Regel­einrichtung zum Regeln des (der) Antriebs (Antriebe) der Umlenkwalze(n) durch Vergleich eines der pneumati­schen Beaufschlagung der Pendelwalze entsprechenden Sollwerts mit der an der ausgangsseitigen Umlenkwalze durch die Mittel gemessenen Kraft vorgesehen ist.

    [0007] Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, daß die Regeleinrichtung einen Sollwert-Eingang, an dem ein dem pneumatischen und hydraulischen Druck, mit dem die Pendelwalze beaufschlagt wird, direkt ent­sprechendes Signal anliegt, und einen Istwert-Eingang, an dem ein von der Ware auf die ausgangsseitige Umlenk­walze ausgeübten Druck entsprechendes Signal anliegt, aufweist.

    [0008] Dabei kann vorgesehen sein, daß die Regeleinrichtung ein Thyristor-Speisegerät ist.

    [0009] Ein erstes Ausführungsbeispiel ist dadurch gekennzeich­net, daß die Einstellung des Drucks, mit dem die Pen­delwalze beaufschlagt wird, über einen stellbaren Druckminderer erfolgt, wobei ein Druck/Strom-Wandler über einen Anpassungsverstärker das dem ersten Soll­wert-Engang der Regeleinrichtung zugeführte Signal er­zeugt.

    [0010] Eine alternative Ausbildung zeichnet sich demgegenüber dadurch aus, daß die Einstellung des Drucks, mit dem die Pendelwalze beaufschlagt wird, über ein an dem Sollwert-Eingang anliegendes Potentiometer erfolgt, wobei ein Anpassungsverstärker und ein Strom/Druck-­Wandler vorgesehen sind.

    [0011] In beiden Fällen kann vorgesehen sein, daß alle oberen Umlenkwalzen mit geregelten Antrieben versehen sind.

    [0012] Weiter wird vorgeschlagen, daß die Mittel als Kraftmeß­lager ausgebildet sind.

    [0013] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt sind. Dabei zeigt:

    Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Er­findung, und

    Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel der Er­findung.



    [0014] Die Vorrichtung besteht aus einer Mehrzahl von in einem Gehäuse 54 aufgenommenen oberen Umlenkwalzen 10, 12, 14, die jeweils über Antriebe 16, 18, 20 angetrieben werden, und nicht angetriebenen unteren Umlenkwalzen 22, 24, 26, 28, 30 sowie einer zwischen den eingangs­seitigen unteren Umlenkwalzen 22, 24 angeordneten Pen­delwalze 32 (insoweit entspricht die Vorrichtung weit­gehend der aus der DE-OS 34 19 487 vorbekannten Vor­richtung).

    [0015] Bei beiden Ausführungsbeispielen ist die letzte der unteren Umlenkwalzen 30 mit Kraftmeßlagern 34 versehen, dessen Ausgangssignal an einen Istwert-Signaleingang 40 einer Regeleinrichtung 36 zugeführt wird. Diese als Thyristor-Speisegerät ausgebildete Regeleinrichtung 36 wirkt auf die Antriebe 16, 18, 20 der oberen Umlenkwal­zen 10, 12, 14 (obwohl bei den dargestellten Ausfüh­rungsbeispielen alle drei oberen Umlenkwalzen mit ge­sonderten Antrieben versehen ist, ist es auch ausrei­chend, wenn lediglich eine oder zwei der oberen Umlenk­walzen 10, 12, 14 angetrieben wird, bzw. angetrieben werden).

    [0016] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein manuell einstellbarer Druckminderer 42 vorgesehen, der die Pendelwalze 32 beaufschlagt. Über einen Druck/­Strom-Wandler 44 wird der Druck, mit dem die Pendelwal­ze 32 beaufschlagt wird, in ein elektrisches Signal umgewandelt, das über einen Anpassungsverstärker 46 an einen Sollwert-Signaleingang 38 der Regeleinrichtung 36 angelegt wird.

    [0017] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 unterscheidet sich von dem nach Fig. 1 insofern, als hier der an dem Sollwert-Signaleingang 38 anliegende, manuell zu wäh­lende Wert über ein Potentiometer 48 bestimmt wird, wobei dieses elektrische Signal über einen Anpassungs­verstärker 50 und einen Strom/Druck-Wandler 52 auf die Pendelwalze 32 aufgegeben wird.

    [0018] Das gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Regel­verhalten der Vorrichtung beruht darauf, daß nicht zwei Ist-Werte miteinander verglichen werden, sondern die von der Regelstrecke abgegebene Regelgröße (nämlich die Kraft an der letzten der Umlenkwalzen 30) mit einem vorgegebenen Sollwert verglichen wird. Die manuell eingegebene Eingangsgröße wird zu diesem Zweck gleich­zeitig auf die das Stellglied bildende Pendelwalze 32 sowie auf die Regelstrecke bestehend aus dem Thyristor-­Speisegerät 36, dem Antrieb 16, 18, 20 und dem Kraft­mittel 34 gegeben.

    [0019] Die Vorsehung eines Druck/Strom-Wandlers 44 bzw. eines Strom/Druck-Wandlers 52 sowie der Anpassungsverstärker 46 bzw. 50 beruht darauf, daß Pendelwalze 32 und das Thyristor-Speisegerät ihrer Eingangsgrößen unterschied­ licher Form, nämlich einerseits pneumatisch oder hy­draulisch und andererseits elektrisch benötigen.

    [0020] Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfin­dung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kom­bination für die Verwirklichung der Erfindung ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.

    Bezugszeichenliste



    [0021] 10 Umlenkwalze
    12 Umlenkwalze
    14 Umlenkwalze
    16 Antrieb
    18 Antrieb
    20 Antrieb
    22 Umlenkwalze
    24 Umlenkwalze
    26 Umlenkwalze
    28 Umlenkwalze
    30 Umlenkwalze
    32 Pendelwalze
    34 Meßmittel
    36 Regeleinrichtung
    38 Sollwert-Eingang
    40 Istwert-Eingang
    42 Druckminderer
    44 Druck/Strom-Wandler
    46 Anpassungsverstärker
    48 Potentiometer
    50 Anpassungsverstärker
    52 Strom/Druck-Wandler
    54 Gehäuse



    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Behandeln einer endlosen Ware wie einer Textilbahn, insbesondere Breitwaschmaschine, mit einer Mehrzahl von oberen Umlenkwalzen (10, 12, 14), von denen wenigstens eine mit einem Antrieb (16, 18, 20) versehen ist, einer Mehrzahl von unteren Umlenkwalzen (22, 24, 26, 28, 30) und einer eingangsseitig angeord­neten, pneumatisch oder hydraulisch verstellbaren, die Einstellung der gewünschten Warenspannung bewirkenden Pendelwalze (32), wobei wenigstens eine der Umlenkwal­zen mit Mitteln (34) zum Messen der von der Ware auf diese ausgeübten Kraft versehen ist und der (die) An­triebe(e) (16, 18, 20) der oberen Umlenkwalze(n) in Abhängigkeit von der gemessenen Kraft geregelt wird (werden), dadurch gekennzeichnet, daß eine ausgangssei­ tig angeordnete, nicht angetriebene Umlenkwalze (30) mit den Mitteln (34) zum Messen der von der Ware auf diese ausgeübten Kraft versehen ist und eine Regelein­richtung (36) zum Regeln des (der) Antriebs (Antriebe) (16, 18, 20) der Umlenkwalze(n) (10, 12, 14) durch Vergleich eines der pneumatischen Beaufschlagung der Pendelwalze (32) entsprechenden Sollwerts mit der an der ausgangsseitigen Umlenkwalze (30) durch die Mittel (34) gemessenen Kraft vorgesehen ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die Regeleinrichtung (36) einen Sollwert-­Eingang (38), an dem ein dem pneumatischen und hydrau­lischen Druck, mit dem die Pendelwalze (32) beauf­schlagt wird, entsprechendes Signal anliegt, und einen Istwert-Eingang (40), an dem ein von der Ware auf die ausgangsseitige Umlenkwalze (30) ausgeübten Druck ent­sprechendes Signal anliegt, aufweist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und Anspruch 2, da­durch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung (36) ein Thyristor-Speisegerät ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Einstellung des Drucks, mit dem die Pendelwalze (32) beaufschlagt wird, über einen stellbaren Druckminderen (42) erfolgt, wobei ein Druck/Strom-Wandler (44) über einen Anpassungsverstär­ker (46) das dem ersten Sollwert-Engang der Regelein­richtung (36) zugeführte Signal erzeugt.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, da­durch gekennzeichent, daß die Einstellung des Drucks, mit dem die Pendelwalze(32) beaufschlagt wird, über ein an dem Sollwert-Eingang (38) anliegendes Potentiometer (48) erfolgt, wobei ein Anpassungsverstärker (50) und ein Strom/Druck-Wandler (52) vorgesehen sind.
     
    6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß alle oberen Umlenkwal­zen (10, 12, 14) mit geregelten Antrieben (16, 18, 20) versehen sind.
     
    7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (34) als Kraftmeßlager ausgebildet sind.
     




    Zeichnung