(19)
(11)EP 0 328 999 A1

(12)EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43)Veröffentlichungstag:
23.08.1989  Patentblatt  1989/34

(21)Anmeldenummer: 89102090.1

(22)Anmeldetag:  08.02.1989
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC)4C07D 277/42, C07D 277/36, C07D 277/52, A01N 43/78
(84)Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30)Priorität: 18.02.1988 DE 3805058

(71)Anmelder: BAYER AG
51368 Leverkusen (DE)

(72)Erfinder:
  • Beck, Gunther, Dr.
    D-5090 Leverkusen 1 (DE)
  • Baasner, Bernd, Dr.
    D-5090 Leverkusen 3 (DE)
  • Schwamborn, Michael, Dr.
    D-5000 Köln 80 (DE)
  • Brandes, Wilhelm, Dr.
    D-5653 Leichlingen 1 (DE)


(56)Entgegenhaltungen: : 
  
      


    (54)N-sulfenylierte 2-Amino-4-chlorthiazol-sulfonamide, ihre Verwendung, Verfahren zu ihrer Herstellung und die dabei auftretenden Zwischenprodukte 2,4-Dichlor-thiazol-sulfonsäurechlorid und 2-Amino-4-chlor-thiazol-sulfonsäureamid


    (57) Die fungizid wirksamen N-sulfenylierten 2-Amino-4-­chlor-thiazol-sulfonamide der Formel

    worin
    R¹ und R² unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, Aryl, Aralkyl oder einen aromatischen oder nicht aromatischen hetero­cyclischen Rest bedeuten und
    R³ und R⁴ unabhängig voneinander für Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl oder Aralkyl oder für den Dichlor­halogenomethyl-sulfenylrest -S-CCl₂X, in welchem X Fluor, Chlor oder Brom bedeutet, stehen und worin weiterhin eines der Substituentenpaare R¹ und R³ oder R² und R⁴ gemeinsam mit dem N-Atom, das sie substitu­ieren, Morpholino oder Thiomorpholino bedeuten kann, wobei mindestens einer der Reste R³ und R⁴ für den Rest -S-CCl₂X steht,
    können dadurch hergestellt werden, daß man in einer ersten Stufe 2,4-Dichlor-thiazol mit Chlorsulfonsäure zu 2,4-Dichlor-thiazol-sulfonsäurechlorid umsetzt, in einer zweiten Stufe das 2,4-Dichlor-thiazol-sulfonsäure­chlorid mit primären Aminen oder mit einem primären und einem sekundären Amin zu 2-Amino-4-chlor-thiazol-­sulfonamiden umsetzt und in einer dritten Stufe die genannten Sulfonamide mit Dichlorhalogenomethyl­sulfenylchloriden zu den Stoffen der Formel (I) umsetzt.


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die neuen N-sulfeny­lierten 2-Amino-4-chlor-thiazol-sulfonamide, ein Verfah­ren zu ihrer Herstellung, ihre Verwendung als Pflanzen­schutzmittel und die bei der Herstellung auftretenden Zwischenprodukte.

    [0002] Seit langem ist bekannt, daß N-Trihalogenmethylthio-­Verbindungen als Fungizide in Landwirtschaft und Garten­bau verwendet werden können. So werden beispielsweise N-(Trichlormethylthio)-tetrahydrophthalimid (DE-PS 887 506) und N,N-Dimethyl-N′-phenyl-N′-(dichlorfluor­methylthio)-sulfamid (DE-PS 11 93 498) im Obst- und Weinbau zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten eingesetzt. Weiterhin sind auch N-(Dichlorfluormethylthio)-benzol-­sulfonamide, wie beispielsweise N-Dichlorfluormethyl­ thio-N-methyl-3,4-dichlorbenzol- bzw. -3-nitrobenzol-­sulfonamid, bekannt (siehe ebenfalls DE-PS 11 93 498).

    [0003] Es wurden die neuen N-sulfenylierten 2-Amino-4-chlor-­thiazol-sulfonamide der Formel

    gefunden, worin
    R¹ und R² unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, Aryl, Aralkyl oder einen aromatischen oder nicht aromatischen hetero­cyclischen Rest bedeuten und
    R³ und R⁴ unabhängig voneinander für Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl oder Aralkyl oder für den Dichlor­halogenomethyl-sulfenylrest -S-CCl₂X, in welchem X Fluor, Chlor oder Brom bedeutet, stehen,
    wobei mindestens einer der Reste R³ und R⁴ für den Rest -S-CCl₂X steht.

    [0004] Es wurde weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der Stoffe der Formel (I) gefunden, das dadurch gekennzeich­net ist, daß man in einer ersten Stufe 2,4-Dichlor­ thiazol mit Chlorsulfonsäure zu 2,4-Dichlor-thiazol-­sulfonsäurechlorid der Formel

    umsetz, in einer zweiten Stufe das 2,4-Dichlor-thiazol-­sulfonsäurechlorid (II) mit Aminen der Formeln

    in welchen
    R¹ und R² die oben angegebene Bedeutung haben und
    R⁵ und R⁶ unabhängig voneinander für Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl oder Aralkyl stehen,
    wobei mindestens einer der Reste R⁵ und R⁶ Wasserstoff bedeutet,
    zu 2-Amino-4-chlor-thiazol-sulfonamiden der Formel

    umsetz, worin
    R¹, R², R⁵ und R⁶ die angegebene Bedeutung haben,
    und in einer dritten Stufe die 2-Amino-4-chlor-thiazol-­sulfonamide (V) mit Dichlorhalogenomethyl-sulfenyl­chloriden der Formel
    Cl-S-CCl₂X      (VI),
    worin
    X Fluor, Chlor oder Brom bedeutet,
    zu den Stoffen der Formel (I) umsetzt.

    [0005] Die Erfindung betrifft weiterhin die neuen Zwischenpro­dukte der Formeln (II) und (V).

    [0006] Alkyl bedeutet geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₈-­Alkyl, bevorzugt C₁-C₆-Alkyl, besonders bevorzugt C₁-C₅-­Alkyl, wie Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Iso­butyl, tert.-Butyl, geradkettiges oder verzweigtes Pentyl, Hexyl, Heptyl oder Octyl.

    [0007] Alkenyl bedeutet geradkettiges oder verzweigtes C₃-C₈-­Alkenyl, das aus dem genannten Alkyl durch Ersatz einer Einfachbindung durch eine Doppelbindung hervorgeht; be­vorzugt ist C₃-C₆-Alkenyl, besonders bevorzugt ist C₃-­C₅-Alkenyl. Beispiele sind: Allyl, Crotyl, Pentenyl, Hexenyl, Octenyl, Bevorzugtes Alkenyl ist Allyl oder Crotyl.

    [0008] Alkinyl bedeutet C₃-C₈-Alkinyl, das aus dem genannten Alkyl durch Ersatz einer Einfachbindung durch eine Drei­fachbindung hervorgeht; bevorzugt ist C₃-C₆-Alkinyl, besonders bevorzugt ist C₃-C₅-Alkinyl. Beispiele sind: Propargyl, Butinyl, Pentinyl, Octinyl. Bevorzugtes Alki­nyl ist Propargyl.

    [0009] Cycloalkyl bedeutet C₃-C₈-Cycloalkyl, bevorzugt C₃-C₇-­Cycloalkyl, besonders bevorzugt C₃-C₆-Cycloalkyl. Bei­spielsweise seien genannt: Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyc­lopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl oder Cyclooctyl.

    [0010] Aryl hat 6-12 C-Atome und bedeutet beispielsweise Phenyl, 1-Naphthyl, 2-Naphthyl oder Diphenyl; bevorzugt ist Phenyl.

    [0011] Aralkyl hat 7-12 C-Atome und bedeutet beispielsweise Benzyl, Phenyl-ethyl, Naphthyl-methyl oder Naphthyl-­ethyl; bevorzugt sind Benzyl und Phenylethyl.

    [0012] Aromatische oder nicht aromatische heterocyclische Reste bedeuten 5- oder 6-gliedrige Ringe, in denen ein oder mehrere C-Atome durch N-, O- und/oder S-Atome ersetzt sind, wie 2-Furyl, 2-Thienyl, 2-Tetrahydrofuryl, 2-Pyra­nyl, 5-Pyrrolyl, 2-Imidazolyl, 3-Triazolyl(1,2,4), 2-, 3- oder 4-Pyridyl, 2- oder 4-Pyrimidyl, 2-Pyrrolidyl, 2-Piperidyl, 2-Morpholinyl und 2-Thiomorpholinyl.

    [0013] Bevorzugte heterocyclische Reste sind 2-Furyl, 2-, 3- oder 4-Pyridyl, 2- oder 4-Pyrimidyl und 2-Morpholinyl.

    [0014] Die genannten Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Aralkyl-Reste oder die aromatischen oder nicht aromatischen heterocyclischen Reste können einfach oder mehrfach durch C₁-C₄-Alkyl der genannten Art, bevorzugt Methyl oder Ethyl, durch Halogen, wie Fluor, Chlor oder Brom, bevorzugt Fluor oder Chlor, C₁-C₄-Alkoxy, wie Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy, Butoxy, Isobutoxy, tert.-Butoxy, bevorzugt Methoxy oder Ethoxy, oder C₁-C₄-­Alkylthio, wie Methylthio, Ethylthio, Propylthio, Iso­propylthio, Butylthio, Isobutylthio oder tert.-Butyl­thio, bevorzugt Methylthio, substituiert sein.

    [0015] Die erfindungsgemäßen Stoffe der Formel (I) sind alle gekennzeichnet durch mindestens eine stickstoffständige Dichlorhalogenomethylthio-Gruppe in Verbindung mit einem 2-Amino-4-chlor-5-sulfonamido-thiazol-Gerüst. Unter die Formel (I) fallen demnach folgende Untergruppen:

    worin
    R¹, R², R³, R⁴ und X die oben angegebene Bedeutung besitzen.

    [0016] Bevorzugte N-sulfenylierte 2-Amino-4-chlor-thiazol-­sulfonamide sind solche der Formel

    in der
    R¹¹ und R¹² unabhängig voneinander geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₆-Alkyl, Allyl, Crotyl, Propargyl, C₃-C₆-Cycloalkyl, Phenyl, Benzyl, Phenylethyl, 2-Furyl, 2-, 3- oder 4-Pyridyl, 2- oder 4-Pyri­midyl oder 2-Morpholinyl bedeuten und
    R¹³ und R¹⁴ unabhängig voneinander für Wasserstoff, ge­radkettiges oder verzweigtes C₁-C₆-Alkyl, C₃-C₆-­Cycloalkyl, Phenyl, Benzyl oder Phenylethyl oder für den Dichlorhalogenomethylsulfenylrest -S-CCl₂-X, in welchem X Fluor, Chlor oder Brom be­deutet, stehen,
    wobei mindestens einer der Reste R¹³ und R¹⁴ für den Rest -S-CCl₂X steht.

    [0017] Besonders bevorzugte N-sulfenylierte 2-Amino-4-chlor­thiazol-sulfonamide sind solche der Formel

    in der
    R²¹ und R²² unabhängig voneinander geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₆-Alkyl, Allyl, Crotyl, Propargyl, C₃-C₆-Cycloalkyl, Phenyl oder Benzyl bedeuten und
    R²³ und R²⁴ unabhängig voneinander für Wasserstoff, ge­radkettiges oder verzweigtes C₁-C₆-Alkyl oder den Dichlorhalogenomethylsulfenylrest -S-CCl₂X, in welchem X Fluor, Chlor oder Brom bedeutet, stehen,
    wobei mindestens einer der Reste R²³ und R²⁴ für den Rest -S-CCl₂X steht.

    [0018] Zu ihrer Herstellung werden Amine (III) bzw. (IV) und Stoffe (V) mit entsprechendem Bedeutungsumfang einge­setzt.

    [0019] Neben den in den Ausführungsbeispielen genannten Verbin­dungen der Formel (I) sei zusätzlich auf folgende Ein­zelverbindungen hingewiesen:





    [0020] Zur Herstellung der Stoffe gemäß Formel (I) wird in einer ersten Stufe 2,4-Dichlor-thiazol mit 2-20 Mol, bevorzugt 5-15 Mol Chlorsulfonsäure bei einer Temperatur in der Nähe des Siedepunkts des Reaktionsgemisches umgesetzt. Die überschüssige Chlorsulfonsäure dient gleichzeitig als Lösungsmittel.

    [0021] In einer zweiten Stufe des Herstellungsverfahrens für Stoffe der Formel (1) wird das 2,4-Dichlor-thiazol-sul­fonsäurechlorid mit Aminen der Formeln (III) und/oder (IV) zu 2-Amino-4-chlor-thiazol-sulfonamiden der Formel (V) umgesetzt.

    [0022] Diese Umsetzung wird mit primären Aminen bzw. einem pri­mären und einen sekundären Amin durchgeführt, so daß am entstandenen Stoff der Formel (V) mindestens ein N-stän­diges H-Atom verbleibt. Es wurde gefunden, daß die Sul­fonsäurechlorid-Gruppe vor dem 2-ständigen Chloratom reagiert, während unter den erfindungsgemäßen Bedingun­gen das 4-ständige Chloratom nicht reagiert. Die zweite Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich demnach in mehreren Varianten durchführen, die die große Viel­falt der Stoffe nach Formeln (V) und (I) herzustellen erlaubt:
    - In einer ersten Variante wird das Sulfonsäurechlo­rid zunächst mit einem primären Amin und dann mit einem sekundären Amin umgesetzt, wobei ein N-stän­diges H-Atom in der Sulfonamidgruppe entsteht.
    - In einer zweiten Variante wird das Sulfonsäurechlo­rid zunächst mit einem sekundären Amin und dann mit einem primären Amin umgesetzt, wobei ein N-ständi­ges H-Atom in der 2-ständigen Aminogruppe ent­steht.
    - In einer dritten Variante wird das Sulfonsäurechlo­rid zunächst mit einem ersten primären Amin und dann mit einem zweiten primären Amin umgesetzt, wobei an jedem N-Atom ein H-Atom zu stehen kommt und wobei weiterhin beide N-Atome mit unterschied­lichen organischen Substituenten ausgestattet wer­den können.
    - In einer vierten Variante schließlich werden simul­tan sowohl die Sulfonylchlorid-Gruppe als auch das 2-ständige Cl-Atom durch das gleiche primäre Amin umgesetzt, wobei wiederum an beiden N-Atomen ein H-Atom zu stehen kommt und wobei beide N-Atome mit dem gleichen Substituenten ausgestattet sind.

    [0023] Pro Mol umzusetzendes Cl-Atom im 2,4-Dichlorthiazol-­sulfonsäurechlorid wird 1-1,5 Mol, bevorzugt 1-1,1 Mol, besonders bevorzugt 1-1,05 Mol eines Amins der Formeln (III) bzw (VI) eingesetzt. Die Temperatur zur Umsetzung der Sulfonsäurechlorid-Gruppe liegt tiefer als die Tem­peratur zur Umsetzung des 2-ständigen Cl-Atoms. Bei vor­sichtigem Arbeiten kann jedoch die Temperatur für die Umsetzung der Sulfonsäurechlorid-Gruppe geringfügig in den Bereich zur Umsetzung des 2-ständigen Cl-Atoms hineinreichen. Als vorsichtiges Arbeiten gilt hierbei beispielsweise die langsame, tropfenweise Zugabe des für die Umsetzung mit der Sulfonsäurechlorid-Gruppe gewähl­ten Amins, die Vermeidung bzw. Zulassung nur eines ge­ringen Überschusses an Amin oder eine größere Verdünnung des Stoffes (II). Der tiefere Temperaturbereich liegt beispielsweise bei -80°C bis +20°C, bevorzugt -60°C bis 0°C, besonders bevorzugt -40°C bis -20°C. Der höhere Temperaturbereich liegt im allgemeinen bei 0-100°C, be­vorzugt bei 0-50°C. Für den Fall, daß die Sulfonsäure­chlorid-Gruppe und das 2-ständige Cl-Atom mit dem gleichen primären Amin umgesetzt werden, braucht die tiefe Temperatur nicht angewandt zu werden; es wird hierbei sofort im Bereich der höheren Temperatur ge­arbeitet. Für den Fall, daß im Bereich der tieferen Temperatur auch bei vorsichtiger Arbeitsweise bereits geringe Mengen (bis ca. 5 %) des 2-ständigen Chlors reagieren, kann solches unerwünschte Reaktionsprodukt nach vorheriger Erkennung, beispielsweise durch Dünn­schichtchromatographie, durch geeignete Reinigungs­methoden, beispielsweise fraktionierte Kristallisation oder geeignete Chromatographie, abgetrennt werden.

    [0024] Die verschiedenen Varianten der zweiten Stufe des erfin­dungsgemäßen Verfahrens werden in Gegenwart einer Base als säurebindendes Mittel und gegebenenfalls in Gegen­wart eines Verdünnungsmittels durchgeführt. Ein geeigne­tes Verdünnungsmittel kann beispielsweise zur Einstel­lung der gewünschten Temperatur im tiefen Temperaturbe­reich bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der flüssigen Phase wichtig sein.

    [0025] Als säurebindende Mittel können anorganische Basen, wie Natriumhydroxid, Natriumcarbonat und andere oder terti­äre Amine, wie Pyridin, Triethylamin oder andere, ver­wendet werden. Solche säurebindende Mittel sind dem Fachmann in ihrer Art bekannt. Die säurebindenden Mittel werden in äquimolarer Menge zu den eingesetzten primären bzw. sekundären Aminen angewandt. Als säurebindendes Mittel kann jedoch auch das umzusetzende Amin selbst be­nutzt werden, welches dann in der doppelten molaren Menge, bezogen auf das umzusetzende Cl-Atom nach obiger Angabe, eingesetzt wird. Diese Variante kommt insbeson­dere bei der Umsetzung des 2-ständigen Cl-Atoms oder bei der Umsetzung der Sulfonsäurechlorid-Gruppe und des 2-­ständigen Cl-Atoms mit dem gleichen primären Amin in Frage.

    [0026] Als Verdünnungsmittel kommen alle in bezug auf die Reak­tion inerten Lösungsmittel in Frage. Hierzu gehören bei­spielsweise Kohlenwasserstoffe, wie Toluol, Hexan, Cyclohexan und andere, Halogenkohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid, Chlorbenzol und andere und Ether, wie Dioxan, Tetrahydrofuran, Diethylether und andere, sowie Wasser. Bei Mitverwendung von Wasser kann sowohl in homogener Phase als auch in heterogener Phase gearbeitet werden. Ein teilweises Ausfrieren von Wasser wurde auch bei tiefen Temperaturen nicht beobachtet und würde im übrigen das erfindungsgemäße Verfahren nicht stören. Ihre Menge beträgt, ohne kritisch zu sein, beispielswei­se 0,1 - 15 l, bevorzugt 0,2 - 6 l Verdünnungsmittel pro Mol umsetzenden Stoff (II). Es entspricht ökonomischem und ökologischem Handeln, eine möglichst geringe Menge an Verdünnungsmittel einzusetzen; solche Mengen können durch einfache Vorversuche ermittelt werden.

    [0027] Von den in der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Ver­fahrens entstehenden 2-Amino-4-chlor-thiazol-sulfonami­den der Formel (V) sei neben den Ausführungsbeispielen auf die folgenden, durch ihre Substituenten gekennzeich­neten Stoffe, beispielhaft hingewiesen:



    [0028] In der dritten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die 2-Amino-4-chlor-thiazol-sulfonamide der For­mel (V) mit dem obengenannten Dichlorhalogenomethyl-­sulfenylchlorid der Formel (VI) zu den Endprodukten der Formel (I) umgesetzt. Das Halogen X in der Dichlorhalo­genomethyl-Gruppe ist Fluor, Chlor oder Brom, bevorzugt Fluor oder Chlor, besonders bevorzugt Fluor. Solche Di­chlorhalogenomethyl-sulfenylchloride sind dem Fachmann bekannt (Angew. Chem. 76 (1964), 807).

    [0029] Das Dichlorhalogenomethyl-sulfenylchlorid wird in einer Menge von 0,9 - 1,2, bevorzugt 0,95 - 1,1, besonders be­vorzugt 1 - 1,05 Mol pro Äquivalent umzusetzende H-Atome eingesetzt.

    [0030] Hierbei wird bei Temperaturen im Bereich von 0-100°C, bevorzugt 20-50°C, in Gegenwart von säurebindenden Mit­teln der oben für die zweite Verfahrensstufe genannten Art gearbeitet. Als Verdünnungsmittel für die dritte Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens kommen die oben für die zweite Stufe bereits genannten Lösungsmittel in den angegebenen Mengen in Frage.

    [0031] Zur Durchführung dieser dritten Stufe arbeitet man bei­spielsweise wie folgt: Eine Verbindung der Formel (V) und ein Sulfenylchlorid der Formel (VI) in der genannten Menge werden in einem der genannten Verdünnungsmittel beispielsweise bei Raumtemperatur vorgelegt. Dann wird das säurebindende Mittel portionsweise zugegeben, so daß die dabei ansteigende Reaktionstemperatur im angegebenen Bereich bleibt. Nach Beendigung der Umsetzung wird das N-sulfenylierte 2-Amino-4-chlor-thiazol-sulfonamid mit Wasser ausgefällt und in bekannter Weise isoliert (bei­spielsweise durch Filtration oder Zentrifugieren) und gereinigt (beispielsweise durch Umkristallisieren oder chromatographische Methode).

    [0032] Beim Einsatz von 2 Mol Sulfenylchlorid (VI) pro Mol des Stoffes (V), falls (V) sowohl in der Sulfonamid- als auch in der Aminogruppe Wasserstoff trägt, kommt man zu N-sulfenylierten 2-Amino-4-chlor-thiazol-sulfonamiden der Untergruppe (Ia). Beim Einsatz von Mengen an (VI) unterhalb von 2 Mol pro Mol (V) erhält man Gemische von (Ia), (Ib), und (Ic); auch beim Einsatz von etwa 1 Mol (VI) pro 1 Mol (V) erhält man Gemische von (Ib) und (Ic), gegebenenfalls mit geringen Anteilen an (1a). Sol­che Gemische können aufgetrennt werden, beispielsweise durch Kristallisation oder Chromatographie, häufig gün­stiger durch Chromatographie. Sollten Anteile des aufge­trennten Gemisches nicht verwendet werden, können sie sauer verseift werden (beispielsweise mit HCl oder H₂SO₄ verschiedener Konzentrationen); hierbei wird die -S-CCl₂X-Gruppe abgespalten und der verbleibende Stoff (V) steht als wertvolles Zwischenprodukt für die dritte Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens erneut zur Verfü­gung.

    [0033] In vielen Fällen ist die Sulfonamidgruppe in (V) reakti­ver als die Aminogruppe, so daß eindeutig die Unter­gruppe (Ic) entsteht, in der die Aminogruppe Wasserstoff trägt.

    [0034] In den Fällen, bei denen die Sulfonamidgruppe durch R¹ oder R³ desaktiviert ist, tritt die Umsetzung vorwiegend an der Aminogruppe ein, wobei Wasserstoff an der Sulfon­amidgruppe bestehen bleibt.

    [0035] Die N-sulfenylierten 2-Amino-4-chlor-thiazol-sulfonamide der Formel (I) weisen eine gute fungizide Wirksamkeit im Pflanzenschutz bei guter Pflanzenverträglichkeit auf. Diese fungizide Wirksamkeit ist überraschenderweise höher als die der aus dem Stand der Technik bekannten Verbindungen, die strukturelle und wirkungsmäßig sehr naheliegende Verbindungen sind. Ihre besondere Wirksam­keit richtet sich gegen der Erreger des Apfelschorfs und gegen die Grauschimmelfäule.

    [0036] Die gute Pflanzenverträglichkeit der Wirkstoffe in den zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten notwendigen Kon­zentrationen erlaubt eine Behandlung von oberirdischen Pflanzenteilen, von Pflanz- und Saatgut und die Behand­lung des Bodens.

    [0037] Die Wirkstoffe können in die üblichen Formulierungen übergeführt werden, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensio­nen, Pulver, Schäume, Pasten, Granulate, Aerosole, Feinstverkapselungen in polymeren Stoffen und in Hüll­massen für Saatgut, sowie ULV-Formulierungen.

    [0038] Diese Formulierungen werden in bekannter Weise herge­stellt, beispielsweise durch Vermischen der Wirkstoffe mit Streckmitteln, z.B. flüssigen Lösungsmitteln, unter Druck stehenden verflüssigten Gasen und/oder festen Trä­gerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung von ober­flächenaktiven Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln und/oder schaumerzeugenden Mitteln. Im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel können beispielsweise auch organische Lösungsmittel als Hilflösungsmittel angewandt werden. Als flüssige Lö­sungsmittel kommen im wesentlichen in Frage: Aromaten, wie Xylol, Toluol oder Alkylnaphthaline, chlorierte Aromaten oder chlorierte aliphatische Kohlenwasserstof­fe, wie Chlorbenzole, Chlorethylene oder Methylenchlo­rid, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan oder Paraffine, beispielsweise Erdölfraktionen, Alko­hole, wie Butanol oder Glykol sowie deren Ether und Ester, Ketone, wie Aceton, Methylethylketon, Methyliso­butylketon oder Cyclohexanon, stark polare Lösungsmit­tel, wie Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxid sowie Wasser. Als verflüssigte gasförmige Streckmittel oder Trägerstoffe sind solche Flüssigkeiten gemeint, welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck gasförmig sind, beispielsweise Aerosol-Treibgase, wie niedere Halogenkohlenwasserstoffe, sowie Butan, Propan, Stick­stoff und Kohlendioxid. Als feste Trägerstoffe kommen beispielsweise in Frage: natürliche Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit, Montmorillonit oder Diatomeenerde und synthetische Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kieselsäure, Aluminium­oxid oder Silikate. Als feste Trägerstoffe für Granulate seien weiterhin beispielsweise genannt: gebrochene und fraktionierte natürliche Gesteine, wie Calcit, Marmor, Bims, Sepiolith, Dolomit sowie synthetische Granulate aus anorganischen und organischen Mehlen sowie Granulate aus organischem Material, wie Sägemehl, Kokosnußschalen, Maiskolben oder Tabakstengel. als Emulgier- und/oder schaumerzeugende Mittel kommen beispielsweise in Frage: nicht-ionogene bzw. anionische Emulgatoren, wie Poly­oxyethylen-Fettsäureester, Polyoxyethylen-Fettalkohol­ether, beispielsweise Alkylarylpolyglykol-Ether, Alkyl­sulfonate, Alkylsulfate, Arylsulfonate sowie Eiweiß­hydrolysate. Als Dispergiermittel kommen beispielsweise in Frage: Lignin-Sulfitablaugen und Methylcellulose.

    [0039] In den Formulierungen können Haftmittel, wie Carboxy­methylcellulose, natürliche uns synthetische pulvrige, körnige oder latexförmige Polymers verwendet werden, wie Gummiarabicum, Polyvinylalkohol oder Polyvinylacetat.

    [0040] Weiterhin können Farbstoffe, wie anorganische Pigmente, beispielsweise Eisenoxid, Titanoxid, Ferrocyanblau und organische Farbstoffe, wie Alizarin-, Azo- und Metall­phthalocyaninfarbstoffe, sowie weiterhin Spurennährstof­ fe, wie Salze von Eisen, Mangan, Bor, Kupfer, Kobalt, Molybdän und/oder Zink, verwendet werden.

    [0041] Die Formulierungen enthalten im allgemeinen 0,1-95 Gew.-­% Wirkstoff, vorzugsweise 0,5-90 %. Die erfindungsge­mäßen Wirkstoffe können in den Formulierungen in Mi­schung mit anderen bekannten Wirkstoffen vorliegen, wie mit Fungiziden, Insetkiziden, Akariziden und Herbiziden, sowie in Mischungen mit Düngemitteln und Wachstumsregu­latoren.

    [0042] Die Wirkstoffe können als solche, in Form ihrer Formu­lierungen oder den daraus bereiteten Anwendungsformen, wie gebrauchsfertigen Lösungen, emulgierbaren Konzen­traten, Emulsionen, Schäumen, Suspensionen, Spritzpul­vern, Pasten, löslichen Pulvern, Stäubemitteln und/oder Granulaten, angewendet werden. Die Anwendung geschieht in üblicher Weise, beispielsweise durch Gießen, Ver­spritzen, Versprühen, Verstreuen, Verstäuben, Verschäu­men, Bestreichen usw. Es ist ferner möglich, die Wirk­stoffe nach dem Ultra-Low-Volume (ULV)-Verfahren auszu­bringen oder die Wirkstoffzubereitung oder den Wirkstoff selbst in den Boden zu injizieren. Es kann auch das Saatgut der Pflanzen behandelt werden.

    [0043] Bei der Behandlung von Pflanzenteilen können die Wirk­stoffkonzentrationen in den Anwendungsformen in einem größen Bereich variiert werden. Sie liegen im allgemei­nen bei 1-0,0001 Gew.-%, bevorzugt bei 0,5-0,001 Gew.-­%.

    [0044] Bei der Saatgutbehandlung werden im allgemeinen Wirk­stoffmengen von 0,001-50 g/kg Saatgut, bevorzugt 0,01-­10 g benötigt.

    [0045] Bei der Behandlung des Bodens sind Wirkstoffkonzentra­tionen von 0,0001-0,1 Gew.-%, bevorzugt 0,0001-0,02 %, am Wirkungsort erforderlich.

    [0046] Die Erfindung betrifft daher weiterhin die Verwendung der N-sulfenylierten 2-Amino-4-chlor-thiazol-sulfonamide der Formel (I) im Pflanzenschutz, bevorzugt als Fungizi­de.

    Herstellungsbeispiele


    Beispiel 1


    Herstellung des 2,4-Dichlorthiazol-sulfonsäurechlorids



    [0047] 



    [0048] In 2000 ml (30 Mol) Chlorsulfonsäure wurden unter Rühren portionsweise innerhalb von 1,5 Stunden 400 g (2,6 Mol) 2,4-Dichlorthiazol eingetragen, wobei die Temperatur bis etwa 50°C stieg. Anschließend wurde etwa 7 Stunden unter Rückfluß zum Sieden erhitzt (Innentemperatur ca. 154°C). Nach dem Erkalten wurde tropfenweise auf 10 kg von außen gekühltes und gerührtes Eis/Wasser-Gemisch ausgetragen. Danach wurde der entstandene Niederschlag abfiltriert, mit Wasser neutral gewaschen und bei Raumtemperatur ge­trocknet. Ausbeute: 357 g (54,4 % der theoretischen Ausbeute).

    [0049] Die Verbindung kann z.B. aus Petrolether oder aus Aceto­nitril umkristallisiert oder bei 90°/0,1 mbar sublimiert werden. Schmelzpunkt: 60-61°C.

    Beispiel 2


    Herstellung von 2,4-Dichlor-thiazol-sulfonsäure-N-­methylamid



    [0050] Zu 25,25 g (0,1 Mol) 2,4-Dichlor-thiazol-sulfonsäure­chlorid aus Beispiel 1 in 250 ml THF wurden bei ca. -75°C in 45 Minuten 21 g einer 30 %igen wäßrigen Methyl­amin-Lösung getropft, anschließend die Temperatur nach Entfernen des Kältebades auf Raumtemperatur ansteigen gelassen, 30 Minuten nachgerührt, die erhaltene Sus­pension im Wasserstrahlvakuum eingeengt und der Rück­stand mit 300 ml Wasser verrührt. Der Feststoff wurde abgesaugt und zur Entfernung von geringen Mengen an Aus­gangsmaterial und an in der 2-Position substituiertem Produkt an Kieselgel (Laufmittel Toluol/EtOH 15:1) chro­matografiert.
    Man erhielt an Produkt 22 g (89 % der theoretischen Aus­beute) Fp.: 72 - 3°C.

    Beispiel 3


    Herstellung von 2,4-Dichlorthiazol-sulfonsäure-N-­isopropylamid



    [0051] Analog zu Beispiel 2 wurde das 2,4-Dichlorthiazol-­sulfonsäure-N-isopropylamid durch Umsetzung von 2,4-­Dichlorthiazol-sulfonsäurechlorid aus Beispiel 1 mit 65 %iger wäßriger Isopropylamin-Lösung hergestellt.

    [0052] Nach Umkristallisation aus Petrolether/Aceton 6:1 erhielt man an Produkt 26,7 g (97 % der theoretischen Ausbeute), Fp.: 99-100°C.

    Beispiel 4


    Herstellung von 2,4-Dichlorthiazol-sulfonsäure-N,N-­dimethylamid



    [0053] 

    [0054] Analog zu Beispiel 2 wurde das 2,4-Dichlorthiazol-­sulfonsäure-N,N-dimethylamid durch Umsetzung von 2,4-­Dichlorthiazol-sulfonsäurechlorid aus Beispiel 1 mit 45 %iger Dimethylamin-Lösung hergestellt. Nach Umkri­stallisieren aus Petrolether/Aceton 6:1 erhielt man an Produkt 21,7 g (83 % der theoretischen Ausbeute), Fp.: 89-90°C.

    Beispiel 4A


    Herstellung von 2,4-Dichlorthiazol-sulfonsäure-N-­cyclopropylamid



    [0055] Analog zu Beispiel 2 wurde das 2,4-Dichlorthiazolsulfon­säure-N-cyclopropylamid durch Umsetzung von 2,4-Dichlor­thiazol-sulfonsäurechlorid aus Beispiel 1 mit wasser­freiem Cyclopropylamin hergestellt. Nach Umkristalli­sation aus Toluol erhielt man 24,4 g Produkt (89,2% der theoretischen Ausbeute), Fp.: 90-91°C.

    Beispiel 4B


    Herstellung von 2,4-Dichlorthiazol-sulfonsäure-N-­allylamid



    [0056] Analog zu Beispiel 2 wurde das 2,4-Dichlorthiazol-sul­fonsäure-N-allylamid durch Umsetzung von 2,4-Dichlor­thiazolsulfonsäurechlorid aus Beispiel 1 mit wasser­freiem Allylamin hergestellt. Man erhielt nach Umkris­tallisieren aus Petrolether/Aceton (6 : 1) 7,6 g Produkt (28 % der theoretischen Ausbeute), Fp.: 80-81°C.

    Beispiel 5


    Herstellung von 2-N,N-Dimethylamino-4-chlorthiazol-­sulfonsäure-N-methylamid



    [0057] Zu 24,7 g (0,1 Mol) 2,4-Dichlorthiazol-sulfonsäure­methylamid aus Beispiel 2 in 250 ml THF wurden unter Eisbadkühlung in ca. 20 Min. 33,2 g einer 45 %igen wäßrigen Dimethylamin-Lösung getropft. Anschließend wurde auf Raumtemperatur erwärmen gelassen, 30 Min. nachgerührt, im Wasserstrahlvakuum eingeengt und der Rückstand mit 250 ml Wasser verrührt. Der Feststoff wurde abgesaugt, getrocknet und aus Toluol umkristalli­siert. Man erhielt an farblosen Kristallen 23 g (90 %), Fp.: 139°C.

    Beispiel 6


    Herstellung von 2-N-Phenylamino-4-chlorthiazol-sulfon­säure-N-methylamid



    [0058] Analog zu Beispiel 5 wurde das 2-N-Phenylamino-4-chlor­thiazol-sulfonsäure-N-methylamid durch Umsetzung von 2,4-Dichlorthiazol-sulfonsäuremethylamid aus Beispiel 2 mit Anilin hergestellt. Nach Chromatographie an Kie­selgel mit Methylenchlorid als Laufmittel erhielt man in einer Ausbeute von 15 % das Produkt mit einem Schmelzpunkt von 157-8°C.

    Beispiel 7


    Herstellung von 2-N-Isopropylamino-4-chlorthiazol-­sulfonsäure-N-methylamid



    [0059] Analog zu Beispiel 5 wurde das 2-N-Isopropylamino-4-­chlorthiazol-sulfonsäure-N-methylamid durch Umsetzung von 2,4-Dichlorthiazol-sulfonsäuremethylamid aus Bei­spiel 2 mit einer 65 %igen wäßrigen Isopropylamin-Lösung umgesetzt. Nach Umkristallisieren aus Toluol erhielt man 89 % Ausbeute an Produkt vom Fp. 135°C.

    Beispiel 8


    Herstellung von 2-N,N-Dimethylamino-4-chlorthiazol-­sulfonsäure-N-isopropylamid



    [0060] Analog zu Beispiel 5 wurde das 2-N,N-Dimethylamino-4-­chlorthiazol-sulfonsäure-N-isopropylamid durch Umsetzung von 2,4-Dichlorthiazol-sulfonsäure-N-isopropylamid aus Beispiel 3 mit 45 %iger wäßriger Dimethylamin-Lösung hergestellt. Nach Umkristallisieren aus Toluol erhielt man in einer Ausbeute von 74 % das Produkt mit einem Fp. von 138°C.

    Beispiel 9


    Herstellung von 2-N-Methylamino-4-chlorthiazol-sulfon­säure-N-isopropylamid



    [0061] 

    [0062] Analog zu Beispiel 5 wurde das 2-N-Methylamino-4-chlor­thiazol-sulfonsäure-N-isopropylamid durch Umsetzung von 2,4-Dichlorthiazol-sulfonsäure-N-isopropylamid aus Bei­spiel 3 mit 30 %iger wäßriger Methylamin-Lösung herge­stellt. Nach Umkristallisation aus Toluol erhielt man in einer Ausbeute von 78 % der theoretischen Ausbeute das Produkt mit einem Fp. von 187-8°C.

    Beispiel 10


    Herstellung von 2-N-Methylamino-4-chlorthiazol-sulfon­säure-N,N-dimethylamid



    [0063] Analog zu Beispiel 5 wurde das 2-N-Methylamino-4-chlor­thiazol-sulfonsäure-N,N-dimethylamid durch Umsetzung von 2,4-Dichlorthiazol-sulfonsäure-N,N-dimethylamid aus Bei­spiel 4 mit 30 %iger wäßriger Methylamin-Lösung herge­stellt. Nach Umkristallisation aus Toluol erhielt man an Produkt 88 % der theoretischen Ausbeute mit einem Fp. von 194-195°C.

    Beispiel 11


    Herstellung von 2-N-Isopropylamino-4-chlorthiazol-­sulfonsäure-N,N-dimethylamid



    [0064] Analog zu Beispiel 5 wurde das 2-N-Isopropylamino-4-­chlorthiazol-sulfonsäure-N,N-dimethylamid durch Umset­zung von 2,4-Dichlorthiazol-sulfonsäure-N,N-dimethylamid aus Beispiel 4 mit einer 65 %igen wäßrigen Isopropyl­amin-Lösung hergestellt. Man erhielt ein öliges Produkt mit einem Brechungsindex n

    von 1.4563 in einer Aus­beute von 92 % der theoretischen Ausbeute.

    Beispiel 12


    Herstellung von 2-N-Phenylamino-4-chlorthiazol-sulfon­säure-N,N-dimethylamid



    [0065] Analog zu Beispiel 5 wurde das 2-N-Phenylamino-4-chlor­thiazol-sulfonsäure-N,N-dimethylamid durch Umsetzung von 2,4-Dichlorthiazol-sulfonsäure-N,N-dimethylamid aus Bei­spiel 4 mit Anilin hergestellt. Nach Umkristallisation aus Methylenchlorid erhielt man in einer Ausbeute von 47 % der theoretischen Ausbeute und einem Fp. von 162°C das Produkt.

    Beispiel 12A


    Herstellung von 2-N,N-Dimethylamino-4-chlor-thiazol-­sulfonsäure-N-cyclopropylamid



    [0066] Analog zu Beispiel 5 wurde das 2-N,N-Dimethylamino-4-­chlorthiazolsulfonsäure-N-cyclopropylamid durch Umset­zung von 2,4-Dichlorthiazolsulfonsäure-N-cyclopropylamid aus Beispiel 4A mit einer 45%igen wäßrigen Dimethylamin-­Lösung hergestellt. Nach Umkristallisation aus Toluol erhielt man 26,8 g farblose Kristalle (96,5 % der theo­retischen Ausbeute), Fp.: 146-147°C.

    Beispiel 12B


    Herstellung von 2-N,N-Dimethylamino-4-chlor-thiazol-­sulfonsäure-N-allylamid



    [0067] 

    [0068] Analog zu Beispiel 5 wurde das 2-N,N-Dimethylamino-4-­chlorthiazolsulfonsäure-N-allylamid durch Umsetzung von 2,4-Dichlorthiazolsulfonsäure-N-allylamid aus Beispiel 4B mit einer 45%igen wäßrigen Dimethylamin-Lösung herge­stellt. Nach Chromatografie an Kieselgel mit Toluol/­Ethanol (5 : 1) als Laufmittel erhielt man 15,7 g Pro­dukt (56 % der theoretischen Ausbeute).

    Beispiel 13


    Herstellung von 2-N-(3-Methoxy-n-propylamino)-4-chlor­thiazol-sulfonsäure-N-(3-methoxy-n-propyl)-amid



    [0069] Zu einer Lösung von 25,25 g (0,1 Mol) 2,4-Dichlorothia­zol-sulfonsäurechlorid aus Beispiel 1 in 600 ml THF wurden bei Raumtemperatur 40 g 3-Methoxy-n-propylamin getropft und anschließend 30 Min. bei Raumtemperatur nachgerührt. Nach dem Einengen im Wasserstrahlvakuum wurde mit 500 ml Wasser verrührt, die wäßrige Phase zweimal mit Methylenchlorid extrahiert und die vereinig­ten organischen Phasen über Magnesiumsulfat getrocknet. Nach Entfernen des Lösungsmittels im Wasserstrahlvakuum erhielt man 31,3 g eines braunen Öls, das an Kieselgel mit Toluol/Ethanol (5:1) als Laufmittel chromatogra­phiert wurde. Man erhielt an Produkt 29,3 g (79 %), Fp.: 55°C.

    Beispiel 14


    Herstellung von 2-N-Ethylamino-4-chlorthiazol-sulfon­säure-N-ethylamid



    [0070] 

    [0071] Analog zu Beispiel 13 wurde das 2-N-Ethylamino-4-chlor­thiazol-sulfonsäure-N-ethylamid durch Umsetzung von 2,4-­Di-chlorthiazol-sulfonsäurechlorid aus Beispiel 1 mit Ethylamin hergestellt. Nach Umkristallisation aus Toluol erhielt man in 63 %iger Ausbeute das Produkt mit einem Fp. von 104°C.

    Beispiel 15


    Herstellung von 2-N-(2,2-Dimethyl-propylamino)-4-­chlorthiazol-sulfonsäure-N-(2,2-dimethylpropyl)-amid



    [0072] Analog zu Beispiel 13 wurde das 2-N-(2,2-Dimethyl-pro­pylamino)-4-chlorthiazol-sulfonsäure-N-(2,2-dimethyl­propyl)-amid durch Umsetzung von 2,4-Dichlorthiazol­sulfonsäurechlorid aus Beispiel 1 mit 2,2-Dimethyl­propylamin hergestellt. Nach Umkristallisation aus Toluol erhielt man in einer Ausbeute von 67 % und mit einem Fp. von 157°C das Produkt.

    Beispiel 16


    Herstellung von 2-N-(2,2,2-Trifluor-1-methyl-ethyl­amino)-4-chlorthiazol-sulfonsäure-N-(2,2,2-trifluor-1-­methylethyl)-amid



    [0073] Analog zu Beispiel 13 wurde das 2-N-(2,2,2-Trifluor-1-­methyl-ethylamino)-4-chlorthiazol-sulfonsäure-N-(2,2,2-­trifluor-1-methyl-ethyl)-amid durch Umsetzung von 2,4-­Dichlorthiazol-sulfonsäurechlorid aus Beispiel 1 mit 2,2,2-Trifluor-1-methyl-ethylamin hergestellt. Nach Chromatographie an Kieselgel mit Toluol/Ethanol 15:1 als Laufmittel erhielt man in einer Ausbeute von 13 % das Produkt mit einem Fp. von 61°C.

    Beispiel 17


    Herstellung von 2-N-Methylamino-4-chlorthiazol-sulfon­säure-N-methylamid



    [0074] Analog zu Beispiel 13 wurde das 2-N-Methylamino-4-chlor­thiazol-sulfonsäure-N-methylamid durch Umsetzung von 2,4-Dichlorthiazol-sulfonsäurechlorid aus Beispiel 1 mit 30 %iger wäßriger Methylamin-Lösung hergestellt. Nach Umkristallisation aus Diisopropylether erhielt man in einer Ausbeute von 66 % das Produkt mit einem Fp. von 200°C.

    Beispiel 17A


    Herstellung von 2-N-Cyclopropylamino-4-chlorthiazolsul­fonsäure-N-cyclopropylamid



    [0075] Analog zu Beispiel 13 wurde das 2-N-Cyclopropylamino-4-­chlorthiazolsulfonsäure-N-cyclopropylamid durch Umset­zung von 2,4-Dichlorthiazol-sulfonsäurechlorid aus Bei­spiel 1 mit Cyclopropylamin hergestellt. Nach Chromato­graphie an Kieselgel mit Toluol/Ethanol (5 : 1) als Laufmittel erhielt man 15,0 g Produkt (51 % der theore­tischen Ausbeute), Fp.: 176-177°C.

    Beispiel 18


    Herstellung von 2-(N-Dichlorfluorsulfenyl)-methylamino-­4-chlorthiazol-sulfonsäure-dimethylamid



    [0076] Zu einer Lösung von 25,55 g (0,1 Mol) 2-Methylamino-4-­chlorthiazol-sulfonsäure-dimethylamid aus Beispiel 10 in 100 ml Methylenchlorid, der 10,5 g Triethylamin zuge­setzt waren, wurde bei Raumtemperatur in ca. 20 Min. eine Lösung von 16,95 g (0,1 Mol) Dichlorfluormethyl­sulfenchlorid in 100 ml CH₂Cl₂ zugetropft. Es wurde 2 h bei Raumtemperatur nachgerührt, anschließend zweimal mit je 100 ml Wasser gewaschen, die organische Phase über Magnesiumsulfat getrocknet und am Rotationsverdampfer eingeengt. Man erhielt 36 g eines gelben Feststoffs, der über Kieselgel mit Methylenchlorid als Laufmittel chro­matographiert wurde. Man erhielt an Produkt 30,3 g farb­lose Kristalle (78 %), Fp.: 118°C.

    Beispiele 19-24



    [0077] Analog zu Beispiel 18 wurden die in der Tabelle 1 aufge­führten, monosulfenylierten Produkte hergestellt:


    Beispiel 27


    Herstellung von 2-(N-Dichlorfluorsulfenyl)-methylamino-­4-chlorthiazol-sulfonsäure-(N-dichlorfluorsulfenyl-N-­methyl)-amid



    [0078] Zu einer Lösung von 24,15 g (0,1 Mol) 2-Methylamino-4-­chlorthiazol-sulfonsäure-methylamid aus Beispiel 17 in 300 ml Toluol wurden 37,3 g (0,22 Mol) Dichlorfluor­methylsulfenchlorid und anschließend 22,22 g (0,22 Mol) Triethylamin bei Raumtemperatur zugetropft. Man ließ 1 h bei Raumtemperatur, dann 1 h bei 40°C nachrühren. Es wurden anschließend 200 ml Wasser zugesetzt, die organi­sche Phase über MgSO₄ getrocknet und am Rotationsver­dampfer eingeengt. Nach chromatographischer Filtration des Rohproduktes an Kieselgel mit Methylenchlorid als Laufmittel und Einengen der Lösung erhielt man das Pro­dukt als schwach gelbes, zähes Öl mit einem Brechungs­index n

    von 1,5825. Die Ausbeute betrug 40,75 g (51 % der theoretischen Ausbeute.

    Beispiele 28-33



    [0079] Analog zu Beispiel 25 wurden die in der Tabelle 2 aufge­führten, zweifach sulfenylierten Produkte erhalten:


    Anwendungsbeispiele


    Beispiel a)


    Venturia-Test (Apfel) / protektiv



    [0080] 
    Lösungsmittel: 4,7 Gewichtsteile Aceton
    Emulgator: 0,3 Gewichtsteile Alkyl-aryl-polyglykolether


    [0081] Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischte man 1 Gewichtsteil Wirkstoff mit den angege­benen Mengen Lösungsmittel und Emulgator und verdünnte das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentra­tion.

    [0082] Zur Prüfung auf protektive Wirksamkeit bespritzte man junge Pflanzen mit der Wirkstoffzubereitung bis zur Tropfnässe. Nach Antrocknen des Spritzbelages wurden die Pflanzen mit einer wäßrigen Konidiensuspension des Apfelschorferregers (Venturia inaequalis) inokuliert und verblieben dann 1 Tag bei 20°C und 100 % relativer Luft­feuchtigkeit in einer Inkubationskabine.

    [0083] Die Pflanzen wurden dann im Gewächshaus bei 20°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von ca. 70 % aufge­stellt.

    [0084] 12 Tage nach der Inokulation erfolgte die Auswertung.

    [0085] Eine deutliche Überlegenheit in der Wirksamkeit gegen­über dem Stand der Technik zeigten in diesem Test z.B. die Verbindungen aus den in Tabelle 3 angegebenen Her­stellungsbeispielen:




    Beispiel b)


    Botrytis-Test (Buschbohne) / protektiv



    [0086] 
    Lösungsmittel: 4,7 Gewichtsteile Aceton
    Emulgator: 0,3 Gewichtsteile Alkyl-aryl-polyglykolether


    [0087] Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischte man 1 Gewichtsteil Wirkstoff mit den angege­benen Mengen Lösungsmittel und Emulgator und verdünnte das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentra­tion.

    [0088] Zur Prüfung auf protektive Wirksamkeit bespritzte man junge Pflanzen mit der Wirkstoffzubereitung bis zur Tropfnässe. Nach Antrocknen des Spritzbelages wurden auf jedes Blatt 2 kleine mit Botrytis cinerea bewachsene Agarstückchen aufgelegt. Die inokulierten Pflanzen wurden in einer abgedunkelten, feuchten Kammer bei 20°C aufgestellt. 3 Tage nach der Inokulation wurde die Größe der Befallsflecken auf den Blättern ausgewertet.

    [0089] Eine deutliche Überlegenheit in Wirksamkeit gegenüber dem Stand der Technik zeigten in diesem Test z.B. die Verbindungen aus den in Tabelle 4 angegebenen Her­stellungsbeispielen:






    Ansprüche

    1. N-sulfenylierte 2-Amino-4-chlor-thiazol-sulfonamide der Formel

    worin
    R¹ und R² unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, Aryl, Aralkyl oder einen aromatischen oder nicht aromatischen heterocyclischen Rest bedeuten und
    R³ und R⁴ unabhängig voneinander für Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl oder Aralkyl oder für den Dichlorhalogenomethyl-sulfenylrest -S-CCl₂X, in welchem X Fluor, Chlor oder Brom bedeutet, stehen,
    wobei mindestens einer der Reste R³ und R⁴ für den Rest -S-CCl₂X steht.
     
    2. N-sulfenylierte 2-Amino-4-chlor-thiazol-sulfonamide der Formel

    in der
    R¹¹ und R¹² unabhängig voneinander geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₆-Alkyl, Allyl, Crotyl, Propargyl, C₃-C₆-Cycloalkyl, Phenyl, Benzyl, Phenylethyl, 2-Furyl, 2-, 3- oder 4-Pyridyl, 2- oder 4-Pyrimidyl oder 2-Morpholinyl bedeu­ten und
    R¹³ und R¹⁴ unabhängig voneinander für Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₆-Alkyl, C₃-C₆-Cycloalkyl, Phenyl, Benzyl oder Phenyl­ethyl oder für den Dichlorhalogenomethyl­sulfenylrest -S-CCl₂X, in welchem X Fluor, Chlor oder Brom bedeutet, stehen,
    wobei mindestens einer der Reste R¹³ und R¹⁴ für den Rest -S-CCl₂X steht.
     
    3. N-sulfenylierte 2-Amino-4-chlor-thiazol-sulfonamide der Formel

    in der
    R²¹ und R²² unabhängig voneinander geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₆-Alkyl, Allyl, Crotyl, Propargyl, C₃-C₆-Cycloalkyl, Phenyl oder Benzyl bedeuten und
    R²³ und R²⁴ unabhängig voneinander für Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₆-Alkyl oder den Dichlorhalogenomethylsulfenylrest -S-CCl₂X, in welchem X Fluor, Chlor oder Brom bedeutet, stehen,
    wobei mindestens einer der Reste R²³ und R²⁴ für den Rest -S-CCl₂X steht.
     
    4. Verfahren zur Herstellung von N-sulfenylierten 2-­Amino-4-chlor-thiazol-sulfonamiden der Formel

    worin
    R¹ und R² unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, Aryl, Aralkyl oder einen aromatischen oder nicht aromatischen heterocyclischen Rest bedeuten und
    R³ und R⁴ unabhängig voneinander für Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl oder Aralkyl oder für den Dichlorhalogenomethyl-sulfenylrest -S-CCl₂X, in welchem X Fluor, Chlor oder Brom bedeutet, stehen,
    wobei mindestens einer der Reste R³ und R⁴ für den Rest -S-CCl₂X steht,
    dadurch gekennzeichnet, daß man in einer ersten Stufe 2,4-Dichlor-thiazol mit Chlorsulfonsäure zu 2,4-Dichlor-thiazol-sulfonsäurechlorid der Formel

    umsetzt, in einer zweiten Stufe das 2,4-Dichlor-­thiazol-sulfonsäurechlorid mit Aminen der Formeln

    worin
    R¹ und R² die angegebene Bedeutung haben und
    R⁵ und R⁶ unabhängig voneinander für Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl oder Aralkyl stehen,
    wobei mindestens einer der Reste R⁵ und R⁶ Wasser­stoff bedeutet,
    zu 2-Amino-4-chlor-thiazol-sulfonamiden der Formel

    umsetzt, worin
    R¹, R², R⁵ und R⁶ die angegebene Bedeutung haben,
    und in einer dritten Stufe die 2-Amino-4-chlor-­thiazol-sulfonamide mit Dichlorhalogenomethyl-­sulfenyl-chloriden der Formel
    Cl-S-CCl₂X      ,
    worin
    X Fluor, Chlor oder Brom bedeutet,
    umsetzt.
     
    5. 2,4-Dichlor-thiazol-sulfonsäurechlorid.
     
    6. 2-Amino-4-chlor-thiazol-sulfonamide der Formel

    worin
    R¹ und R² unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, Aryl Aralkyl bedeuten und
    R⁵ und R⁶ unabhängig voneinander für Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl, Aralkyl, einen aro­matischen oder nicht aromatischen heterocycli­schen Rest stehen,
    wobei mindestens einer der Reste R⁵ und R⁶ Wasser­stoff bedeutet.
     
    7. 2-Amino-4-chlor-thiazol-sulfonamide nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Reste R¹ und R² ersetzt sind durch
    R¹¹ und R¹², die unabhängig voneinander gerad­kettiges oder verzweigtes C₁-C₆-Alkyl, Allyl, Crotyl, Propargyl, C₃-C₆-Cycloalkyl, Phenyl, Benzyl, Phenylethyl, 2-Furyl, 2-, 3-oder 4-­Pyridyl, 2- oder 4-Pyrimidyl oder 2-Morpho­linyl bedeuten und
    R⁵ und R⁶ ersetzt sind durch
    R¹⁵ und R¹⁶, die unabhängig voneinander für Wasser­stoff, geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₆-­Alkyl, C₃-C₆-Cycloalkyl, Phenyl, Benzyl oder Phenylethyl stehen,
    wobei mindestens einer der Reste R¹⁵ und R¹⁶ Wasserstoff bedeutet.
     
    8. 2-Amino-4-chlor-thiazol-sulfonamide nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Reste R¹¹ und R¹² ersetzt sind durch
    R²¹ und R²², die unabhängig voneinander gerad­kettiges oder verzweigtes C₁-C₆-Alkyl, Allyl, Crotyl, Propargyl, C₃-C₆-Cycloalkyl, Phenyl oder Benzyl bedeuten und
    R¹⁵ und R¹⁶ ersetzt sind durch
    R²⁵ und R²⁶, die unabhängig voneinander für Wasser­stoff oder geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₆-Alkyl stehen,
    wobei mindestens einer der Reste R²⁵ und R²⁶ Wasserstoff bedeutet.
     
    9. Verwendung der Stoffe nach Anspruch 1 als Pflanzen­schutzmittel.
     





    Recherchenbericht