(19)
(11)EP 0 344 348 A1

(12)EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43)Veröffentlichungstag:
06.12.1989  Patentblatt  1989/49

(21)Anmeldenummer: 88108836.3

(22)Anmeldetag:  02.06.1988
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC)4B26D 7/06
// B02C18/18
(84)Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(71)Anmelder: Hench, Hans
D-79594 Inzlingen (DE)

(72)Erfinder:
  • Hench, Hans
    D-79594 Inzlingen (DE)

(74)Vertreter: Rüger, Rudolf, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Rüger, Barthelt & Abel Postfach 348
73704 Esslingen
73704 Esslingen (DE)


(56)Entgegenhaltungen: : 
  
      


    (54)Rundlaufendes Schneidwerkzeug, insbesondere zum Stranggranulieren von Kunststoffen


    (57) Ein rundlaufendes Schneidwerkzeug, insbesondere zum Stranggranulieren von Kunststoffen, weist einen zylindrischen Werkzeugkörper (1) auf, der am Umfang über die axiale Länge durchgehende Längsnuten (5) trägt, in die längliche,leistenartige Schneidelemente (9) eingesetzt sind, die durch zugeordnete Spann­vorrichtungen (21, 27) lösbar verspannt sind. Jede dieser Spannvorrichtungen enthält ein arretierbares Exzentermittel (27).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein rundlaufendes Schneidwerk­zeug, insbesondere zum Stranggranulieren von Kunst­stoffen, mit einem zylindrischen Werkzeugkörper, der eine Anzahl in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt angeordneter Klemmeinrichtungen zur Aufnahme von sich im wesentlichen über die axiale Länge des Werkzeugkörpers erstreckenden länglichen Schneid­elementen enthält, von denen jedes in einer Längsnut der zugeordneten Klemmeinrichtung angeordnet und gegen Klemmflächen im Bereiche der einander gegen­überliegenden Seitenwände der Längsnut durch je­weils eine Spannvorrichtung lösbar verspannt ist, die ein drehbar gelagertes Spannelement enthält.

    [0002] Die aus Stellit oder Hartmetall bestehenden Schneid­elemente sind beim Stranggranulieren, insbesondere von füllstoffhaltigen Kunststoffen hohen Bean­spruchungen unterworfen. Es geht deshalb der Wunsch dahin, die Schneidwerkzeuge mit austauschbaren Schneid­elementen auszubilden.

    [0003] Ein solches Schneidwerkzeug ist beispielsweise aus der DE-PS 34 39 029 bekannt. Die am Umfang des Werk­zeugkörpers angeordneten Klemmeinrichtungen sind dabei derart ausgebildet, daß deren Längsnuten un­mittelbar in dem massiven Werkzeugkörper angeord­net und mit einander gegenüberliegenden aufeinander zu weisenden Klemmflächen ausgebildet sind. Die Schneidelemente tragen im Fußbereich den Klemm­flächen zugeordnete, entsprechend gestaltete Ab­stützflächen, mit denen sie auf den Klemmflächen lagerichtig formschlüssig abgestützt sind. Die Spann­vorrichtung weist als Klemmkörper Kugeln auf, durch die die Schneidelemente im wesentlichen in radialer Richtung gegen den Werkzeugkörper ver­spannt sind.

    [0004] Auf diese Weise läßt sich eine sehr wirksame form­schlüssige und lösbare Verspannung in dem Werkzeug­körper erzielen, doch fallen bei einem Schneidele­mentenaustausch die als Klemmkörper dienenden Kugeln lose an, was gelegentlich unerwünscht ist.

    [0005] Bei einer aus der entsprechenden EP-A1 85111998 be­kannten abgewandelten Ausführungsform dieses Schneid­werkzeuges sind deshalb die Kugeln schon durch Klemm­körper in Gestalt zylindrischer Spannhülsen ersetzt worden, die über einen Teil ihrer Länge geschlitzt und im Bereich ihrer Bohrung mit innenliegenden keil­förmigen oder konischen Spannflächen ausgebildet sind, welche gegen eine in die Bohrung eingeschraubte Spann­schraube abgestützt sind. Diese Schneidelementespan­nung ist ebenfalls sehr wirksam, doch ist das Ein- und Herausschrauben der Spannschrauben mit einer gewissen Mühe verbunden; es erfordert auch eine gewisse Sorg­falt.

    [0006] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Schneidwerk­zeug der eingangs genannten Art zu schaffen, das sich durch eine besonders einfach zu bedienende, aber dennoch sehr wirksame Spannung der Schneidelemente auszeichnet.

    [0007] Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Schneidwerkzeug erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß jede Spannvorrichtung arretierbare Exzentermittel enthält.

    [0008] Solche Exzentermittel erlauben es, durch entsprechen­de Wahl der Exzentrizität und entsprechende Ausbildung der Spannelemente sehr hohe Spannkräfte bei einfacher Bedienung zu erzielen.

    [0009] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Anordnung derart getroffen, daß jedes Spannelement ein an dem Werkzeugkörper oder einem mit diesem verbundenen Teil in der Nähe der zugeordneten Längsnut der jeweiligen Klemmeinrichtung drehbar gelagertes Exzenterteil auf­weist, das in einer Klemmstellung selbsthemmend mit wenigstens einer Anlagefläche an dem jeweiligen Schneidelement oder einem auf dieses einwirkenden Klemmteil verkeilt ist. Das drehbar gelagerte Spann­element bedarf somit zur Spannung des zugeordneten Schneidelementes lediglich einer nur einen Bruchteil einer Umdrehung ausmachenden Betätigungsbewegung. Das Spannelement selbst ist einfach ausgebildet und erlaubt es, auf Gewinde u.dgl. empfindliche Teile vollständig zu verzichten.

    [0010] Grundsätzlich ist es möglich, die Schneidelemente in den Längsnuten lediglich reibschlüssig zu ver­klemmen, doch ist es in der Regel von Vorteil, wenn die Schneidelemente in den Längsnuten an den Klemm­flächen lagerichtig formschlüssig abgestützt sind. Dabei kann in einer Ausführungsform bei jeder Längsnut das Exzenterteil des Spannelementes zweck­mäßigerweise unmittelbar auf eine im Fußbereich des in die Längsnut eingesetzten Schneidelementes vor­gesehene Anlagefläche einwirkend angeordnet sein, wobei es sich als vorteilhaft erwiesen hat, wenn jede Längsnut wenigstens auf der in Drehrichtung hinten liegenden Seite eine gegenüber der Radial­richtung geneigte Klemmfläche aufweist, gegen die das Schneidelement durch das Spannelement angepreßt ist. Durch die so bewirkte Abstützung des Spann­elementes am Rücken wird eine besonders günstige und wirksame Aufnahme der an dem Schneidelement angrei­fenden Schneidkräfte sichergestellt. Im übrigen kann jede Längsnut radial nach außen zu aufeinander zuweisend geneigte Seitenflächen aufweisen, denen an dem Schneidelement angeformte, entsprechend ge­neigte Anlagebereiche zugeordnet sind, über die das Schneidelement, wie bereits erwähnt, formschlüssig abgestützt ist.

    [0011] Während diese unmittelbar am Fußbereich des Schneid­elementes angreifende Ausbildung und Anordnung des Spannelementes in der Regel eine besondere Gestal­tung des Schneidelementes in seinem Fußbereich erfor­dert, ist es häufig erwünscht, mit einfach gestal­teten Schneidelementen das Auslagen finden zu können, wobei es besonders wirtschaftlich ist, wenn, wie dies bei einer Ausführungsform des neuen Schneidwerkzeuges vorgesehen ist, die Schneidelemente als Wendeschneid­ elemente mit zumindest zwei nacheinander abarbeitbaren Schneiden ausgebildet sind.

    [0012] Insbesondere für solche, eine einfachere geometrische Gestalt aufweisende Schneidelemente ist es von Vor­teil, wenn jede Längsnut auf einer Seite über zumindest einem Teil ihrer Länge durch ein die zugeordnete Klemmfläche enthaltendes Klemmteil begrenzt ist, das begrenzt beweglich an dem Werkzeugkörper oder einem mit diesem verbundenen Teil angeordnet und auf einer der Längsnut abgewandten Seite gegen das Exzenterteil des Spannelementes abgestützt ist. Das Klemmteil kann an dem Werkzeugkörper oder dem mit diesem verbundenen Teil insbesondere über einen elastisch verformbaren Bereich einstückig angeformt sein, wobei es mit Vor­teil auf der in Drehrichtung hinten liegenden Seite der jeweiligen Längsnut angeordnet ist. Dabei kann es einseitig durch eine längsgeschlitzte Bohrung begrenzt sein, in die das Spannelement drehbar einge­setzt ist, womit sich besonders einfache Herstellungs­möglichkeiten ergeben.

    [0013] Der die Schneidelemente aufnehmende Werkzeugkörper kann als einstückiges zylindrisches Teil ausgebil­det sein, in das im Bereiche des Umfangs die die Schneidelemente aufnehmenden Längsnuten unmittelbar eingearbeitet sind. Vorteilhaft sind aber für eine Reihe von Einsatzfällen auch Ausführungsformen,bei denen die Klemmeinrichtungen an länglichen Aufnahme­elementen ausgebildet sind, die in den Werkzeug­körper eingesetzt oder durch die Teile des Werk­zeugkörpers gebildet sind. Bei einer solchen Konstruktion können mit Vorteil die Aufnahmeelemente wenigstens im Bereiche ihrer Stirnseiten in Teile des Werkzeug­körpers bildenden Lagermitteln gehalten sein, die axial gegeneinander verspannt sind. Diese Lagermittel weisen in einer einfachen Ausführungsform Lagerplat­ten oder -sterne auf, die mit Einrichtungen zur ge­genseitigen Verbindung axial nebeneinander angeord­neter Werkzeugkörper und/oder mit einer Lagerachse oder Teilen einer solchen versehen sind.

    [0014] Bei einer solchen vorteilhaften Ausführungsform können die Aufnahmeelemente in Gestalt von im Querschnitt zumindest teilweise zylindrischen Auf­nahmebolzen ausgebildet sein, von denen jeder eine durchgehende Längsnut und eine dieser zugeordnete Spannvorrichtung enthält. Diese Aufnahmebolzen sind zwischen den beiden stirnseitigen Lagerplatten oder -sternen parallel zueinander ausgerichtet gespannt so daß sich insgesamt eine käfigartige Gestaltung des ganzen Werkzeugkörpers ergibt. Die Zwischenräume zwischen den benachbarten Aufnahmebolzen und den in diese eingesetzten Schneidelemente erlauben es, am Umfang des Werkzeugkörpers an mehreren,in Umfangs­richtung gegeneinander versetzten Stellen zu granulieren­de Stränge aus thermoplastischen Kunststoffen etc. zuzuführen und zu granulieren und auf diese Weise eine entsprechend erhöhte Ausnutzung des Werkzeuges und demgemäß erhöhte Granulierdurchsatzleistung ohne die bisher notwendige Verlängerung des Schneidwerkzeuges in Achsrichtung zu erzielen. Die an den oberhalb der Horizontalen liegenden Schneidstellen längs des Umfanges des Schneidwerkzeuges anfallenden Granulate können durch das "Käfig" des Schneidwerkzeuges durchfallen und in einem darunter angeordneten Hauptauffangschacht aufgefangen werden.

    [0015] Schließlich ist es noch vorteilhaft, wenn an dem Werkzeugkörper oder einem mit diesem verbundenen Teil im Bereiche jeder Längsnut zumindest die radiale Lage des jeweils eingesetzten Schneidelementes maß­haltig bestimmende Anschlagmittel angeordnet sind, die die Montage der Schneidelemente und das Über­schleifen des Schneidwerkzeuges vor dem Einsatz we­sentlich erleichtern und vereinfachen. Außerdem kann es zweckmäßig sein, wenn zur Erzielung der not­wendigen Arbeitsbreite ein solches Schneidwerkzeug als Schneidwalze ausgebildet zumindest zwei axial miteinander verbundene koaxiale Werkzeugkörper mit jeweils eigenen Klemmeinrichtungen und Exzenter­mitteln aufweist.

    [0016] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegen­standes der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 ein Schneidwerkzeug gemäß der Erfindung in einer Seitenansicht,

    Fig. 2 das Schneidwerkzeug nach Fig. 1 in einem Ausschnitt im Bereiche zweier aufeinander­folgender Schneidelemente im Querschnitt und in einem anderen Maßstab,

    Fig. 3 das Schneidwerkzeug nach Fig. 1, geschnitten längs der Linie III-III der Fig. 1 in einer Seitenansicht,in einer Teildarstellung und in einem anderen Maßstab,

    Fig. 4 das Schneidwerkzeug nach Fig. 1 in einer ab­gewandelten Ausführungsform im Ausschnitt im Bereiche zweier aufeinanderfolgender Schneid­elemente und in einer Seitenansicht,

    Fig. 5 ein Schneidwerkzeug gemäß der Erfindung in einer dritten Ausführungsform mit "käfig­artiger" Ausbildung in einer schematischen Seitenansicht, teilweise aufgeschnitten und im Ausschnitt,

    Fig. 6 und 7 zwei Schneidelemente tragende Aufnahmebolzen des Schneidwerkzeugs nach Fig. 5 in einer stirnseitigen Ansicht und in einem anderen Maßstab und

    Fig. 8 das Schneidwerkzeug nach Fig. 5 in einer Sei­tenansicht, teilweise aufgeschnitten und im Ausschnitt unter Veranschaulichung der beiden verschiedenen Aufnahmebolzen nach Fig. 6 und 7.



    [0017] Das in den Fig. 1, 3 in einer ersten Ausführungsform dargestellte Schneidwerkzeug weist einen massiven zylindrischen Werkzeugkörper 1 aus Stahl auf, der mit einer koaxialen durchgehenden Nabenbohrung 2 ver­sehen ist, in deren Bereich bei 3 angedeutete Ring­spannelemente zur drehfesten Verbindung des Werk­zeugkörpers 1 mit einer nicht weiter dargestellten Welle vorgesehen sind. Stirnseitig angeordnete Mit­nehmerzapfen 4, die in entsprechende stirnseitige Bohrungen eines anschließenden Werkzeugkörpers 1 eingreifen, gestatten es, mehrere der beschriebenen Schneidwerkzeuge zu einer Schneidwalze größerer axialer Länge zusammenzusetzen.

    [0018] Am Umfang des Werkzeugkörpers 1 sind in gleichen Ab­ständen verteilt angeordnete Längsnuten 5 ausgebil­det, die sich über die gesamte axiale Länge des Werkzeugkörpers 1 durchgehend erstrecken und die zu der jeweils zugeordneten, die Drehachse des Werk­zeugkörpers 1 enthaltenden Radialebene über die Länge des Werkzeugkörpers unter Einschluß eines Winkels von etwa 3° schräg verlaufen, um damit die Geräusch­bildung beim Stranggrunliervorgang zu vermindern. Jede der Längsnuten 5 weist in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise zwei einander gegenüberliegende Nutenseiten­wände 6, 7 auf, die von einem mit 8 bezeichneten Nutenboden ausgehen. Die beiden Nutenseitenwände 6, 7 sind in Radialrichtung nach außen zu schräg aufeinander zu weisend geneigt, so daß die schlitz­artige Nutenöffnung am Umfang des Werkzeugkörpers 1 schmäler als der Nutenboden 8 ist. In jede dieser Längsnuten 5 ist ein Schneidelement 9 in Achsrich­tung eingeschoben, das eine im wesentlichen L-förmige Querschnittsgestalt aufweist und dessen beide Schenkel 10 einen Winkel von etwa 105° miteinander einschließen.

    [0019] Die Schenkel 10, die endseitig jeweils eine mit 11 bezeichnete, über die axiale Länge des Schneidelementes durchgehende Schneidkante tragen, sind mit einer sich von ihrer Wurzel 12 zu der jeweiligen Schneid­kante 11 hin verbreiternden Querschnittsgestalt ausgebildet. Dabei sind die Abmessungen derart ge­wählt, daß in der aus Fig. 2 zu entnehmenden Weise die Querschnittsgestalt einer Längsnut 5 und eines Schenkels 10 eines der leistenartigen Schneidelemente 9 einander entsprechen, was bedeutet, daß bei einge­schobenem Schneidelement 9 dessen einer Schenkel 10 mit seinen beiden einander gegenüberliegenden äußeren Abstützflächen 13, 14 an den entsprechenden Nutenseitenflächen 6, 7 anliegt und damit wegen seiner keilförmigen Gestalt in der Längsnut 5 in Radial­richtung formschlüssig gehalten ist. Anschließend an die in Drehrichtung 130 vorne liegende Nutenseiten­wand 7 ist der Werkzeugkörper 1 an seinem Umfang jeweils mit einem maßhaltigen durchgehenden Anschlag 15 ausgebildet, auf dem der jeweils andere Schenkel 10 des in die Längsnut 5 eingesetzten Schneidelementes 9 aufliegt und der damit die exakt maßhaltige re­produzierbare Lage des Schneidelementes 9 in der Längsnut 5 gewährleistet. Die Tiefe jeder Längsnut 5 ist derart gewählt, daß der in sie eingesetzte Schenkel 10 des Schneidelementes 9 nicht bis zum Nutenboden 8 reicht, wie dies aus Fig. 2 hervor­geht.

    [0020] Jeder Längsnut 5 ist eine eigene Spannvorrichtung für das in sie eingesetzte Schneidelement 9 zuge­ordnet. Diese Spannvorrichtung weist Exzentermittel auf, die eine rasche Bedienung von außen her erlauben und in ihrer jeweiligen Klemmstellung arretierbar sind.

    [0021] Konstruktiv ist eine solche Spannvorrichtung bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3 derart ausge­bildet, daß auf der in Drehrichtung 130 hinten lie­genden Seite jeder Längsnut 5 ein über die Länge des Werkzeugkörpers 1 durchgehendes Klemmteil 16 ausgebildet ist, das auf der einen Seite durch die entsprechende Nutenseitenwand 6 und auf der anderen Seite durch eine durchgehende Stufenbohrung 17 (Fig. 3) begrenzt ist. In die Stufenbohrung 17 führt von außen her ein durchgehender Längsschlitz 18 (Fig. 2), der bewirkt, daß das so begrenzte Klemm­teil 16 um seinen schmalen Wurzelbereich 19 begrenzt elastisch verschwenkbar ist.

    [0022] Die achsparallele durchgehende Stufenbohrung 17 weist einen innenliegenden ersten zylindrischen Bohrungs­teil 20 auf, an den sich im Bereiche beider Stirn­seiten des Werkzeugkörpers 1 jeweils eine exzentrische Sackbohrung oder Ausdrehung 21 größeren Durchmessers anschließt, deren Achse 22 (Fig. 3) gegenüber der Achse 24 des ersten Bohrungsteiles 20 mit Bezug auf das Klemmteil 16 zu in der aus Fig. 2 zu entnehmenden Weise versetzt ist. In die Stufen­bohrung 17 sind von beiden Stirnseiten her zwei gleichgestaltete, in der Stufenbohrung 17 drehbar gelagerte Exzenter-Spannelemente 25 eingesetzt, die Teile der Spannvorrichtung bilden.

    [0023] Jedes der Spannelemente 25 weist ein in dem ersten Bohrungsteil 20 drehbar gelagertes zylindrisches Lagerteil 26 auf, an das sich stirnseitig ein Exzen­terteil 27 größeren Durchmessers anschließt, das mit axialem Spiel in dem zweiten Bohrungsteil 21 liegt. Ein in dem Exzenterteil 27 angeordneter Innensechs­kant 28 gestattet es, das Spannelement um die Dreh­ achse 24 zu verdrehen.

    [0024] Wird nach dem Einsetzen des Schneidelementes 9 in die Längsnut 5 bei mit ihrer Exzentrizität etwa unter dem Längsschlitz 18 stehenden und damit gelösten Spannelementen 25 jedes der beiden der Längsnut 5 zugeordneten Spannelemente 25 in Pfeilrichtung 29 (Fig. 2) verdreht, so wird dadurch das sich über eine einen Teil der Wand der jeweiligen Bohrung 21 bildende Anlage­fläche 30 gegen das Exzenterteil 27 abstützende Klemmelement 16, bezogen auf Fig. 2, um seine Wurzel 19 im Gegenuhrzeigersinne verschwenkt, mit dem Er­gebnis, daß die als Klemmflächen wirkenden Nuten­seitenwände 6, 7 den zugeordneten Schenkel 10 an seinen Abstützflächen 13, 14 in der Längsnut 5 lagefest verspannen.

    [0025] Um eine solche sichere Verspannung zu erzielen, genügt es, die beiden Spannelemete 25 um einen Bruchteil einer Umdrehung zu drehen. Die geometrischen Verhält­nisse sind dabei derart gewählt, daß zwischen der Umfangsfläche des Exzenterteiles 27 und der zugehörigen Anlagefläche 30 im gespannten Zustand Selbsthemmung auftritt, womit das Spannelement lagefest arretiert ist.

    [0026] Zum Auswechseln eines Schneidelementes 9 brauchen ledig­lich die beiden zugeordneten Spannelemente 25 im Gegen­drehsinn aus der Klemmstellung nach Fig. 2 so weit zurückgedreht werden, daß das Exzenterteil 27 der beiden Spannelemente 25 die Anlagefläche 30 freigibt, womit das Klemmteil 16 unter der Wirkung seiner Eigen­elastizität wieder in die Lösestellung zurückkehrt.

    [0027] Die aus Hartmetall, Schnellstahl oder Stellit bestehenden Schneidelemente 9 sind als Wendeschneidelemente aus­gebildet, d.h. sie können wahlweise mit jedem ihrer beiden Schenkel 10 in der beschriebenen Weise in eine Längsnut 5 eingesetzt werden, so daß ihre beiden Schneidkanten 11 aufeinanderfolgend abarbeitbar sind.

    [0028] Eine alternative Ausführungsform der Schneidelemente 90 ist in den Fig. 4, 7 veranschaulicht, in denen der beschriebenen Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3 ent­sprechende Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen und nicht nochmals erläutert sind. Die leistenartigen Schneidelemente 90 sind in diesem Falle nicht als Wendeschneidelemente ausgebildet; sie sind in ihrem der Schneidkante 11 gegenüberliegenden Fußbereich mit zwei etwa V-förmig auseinanderstrebenden schrägen Schenkeln 100 versehen, die sich wiederum an den radial nach außen zu aufeinander zu weisend ange­ordneten Nutenseitenwänden 6, 7 formschlüssig ab­stützen. Die beiden Schenkel 100 sind auf ihrer Un­terseite durch eine dachförmige Anlagefläche 300 begrenzt, deren beide Flächenteile einen Winkel von etwa 120° miteinander einschließen.

    [0029] Die Stufenbohrung 17 (Fig. 3) ist in diesem Falle unterhalb des Bodens 8 der Längsnut 5 etwa in deren Mitte angeordnet,und zwar derart, daß die zweiten Bohrungsteile 21 zu der Längsnut 5 hin geöffnet sind. Die in die Stufenbohrung 17 von beiden Stirnseiten des Werkzeugkörpers 1 her eingeschobenen Spannele­mente 25 liegen somit mit ihren Exzenterteilen 27 unmittelbar an der dachförmigen Anlagefläche 300 des zugeordneten Schneidelementes 90 an. Werden, ausgehend von einer gelösten Stellung, die beiden Spannelemente 25 in ihre Klemmstellung verdreht, so drücken ihre Exzenterteile 27 das zugeordnete Klemmelement 90 gegen die in Drehrichtung 130 hinten liegende Nutenseiten­wand 6 an, so daß das Klemmelement 90 auf seiner Rück­seite satt abgestützt und verspannt ist.

    [0030] Auch in diesem Falle sind die Exzenterteile 27 mit der zugeordneten Anlagefläche 300 selbsthemmend ge­staltet, was bedeutet, daß die Spannelemente 25 in ihrer Klemmstellung lagefest arretiert sind.

    [0031] Während bei den beiden beschriebenen Ausführungsformen des Schneidwerkzeuges die Schneidelemente 9, 90 in Längsnuten 5 eingesetzt sind, die am Umfang eines massiven Werkzeugkörpers 1 ausgebildet sind, ist in den Fig. 5 bis 8 für beide Arten 9, 90 der Schneid­elemente eine Ausführungsform gezeigt, bei der das Schneidwerkzeug nach Art eines Stabkäfigs aufgebaut ist.

    [0032] Der Werkzeugkörper 1 besteht in diesem Falle aus zwei koaxialen Flansch- oder Lagerplatten 32, die zueinan­der koaxiale aufgeschraubte Lagerzapfen 33 tragen, und zwischen denen im Bereiche ihres Umfangs eine Anzahl stab- oder stangenförmiger Aufnahmeelemente 34 angeordnet sind. Die im wesentlichen als im Quer­schnitt teilzylindrische Bolzen ausgebildeten Auf­nahmeelemente 34 sind längs des Umfanges des Schneid­werkzeuges in der aus Fig. 8 ersichtlichen Weise in gleichen Abständen verteilt angeordnet. Sie tragen jeweils ein über ihre Länge durchgehendes Schneid­element 9 oder 90 und sind stirnseitig mit zylindri­schen Befestigungszapfen 35 versehen (Fig. 8), mit denen sie in entsprechende Bohrungen 36 der beiden Lagerplatten 32 eingefügt sind, in denen sie bei 37 jeweils drehfest verteilt sind. Die beiden Lagerplat­ten 32 sind gegeneinander und gegen die Aufnahme­elemente 34 durch einen in Fig. 5 mit 38 bezeichneten Gewinde-Spannbolzen in Achsrichtung verspannt.

    [0033] In jedem der Aufnahmeelemente 34 ist eine durchgehende Längsnut 5 ausgebildet, der eine Stufenbohrung 17 mit zwei darin drehbar gelagerten Spannelementen 25 zugeordnet ist, wobei, abhängig davon, ob Spannelemente 9 oder 90 eingesetzt werden, die Zuordnung der Spann­elemente 25 zu der Längsnut 5 entweder in der aus den Fig. 2, 3 ersichtlichen Weise oder in jener nach Fig. 4 ausgeführt ist. Gleiche Teile sind insoweit wieder gleich wie in den Fig. 2 bis 4 bezeichnet; die Wirkungsweise der Spannung der Schneidelemente 9 bzw. 90 ist wie bereits erläutert und deshalb nicht nochmals beschrieben.

    [0034] Die käfigartige Ausbildung des Schneidwerkzeuges nach den Fig. 5 bis 8 schafft im Inneren des Werkzeugkörpers 1 und zwischen benachbarten stab- oder bolzenförmigen Aufnahmeelementen 34 Freiräume, durch die Granulat nach unten in einen nicht weiter dargestellten Auf­fangschacht fallen kann, das von mehreren längs des Umfanges des Schneidwerkzeuges verteilt angeordneten Schneidstellen herrührt, wenn das Schneidwerkzeug in der aus der DE-PS 27 24 464 bekannten Weise ein­gesetzt wird. Dabei werden nämlich dem Schneidelement über mehrere hinsichtlich ihres Einzugwinkels ver­setzt zueinander angeordnete Zuführkanäle die zu granulierenden Stränge zugeführt, womit das Schneid­werkzeug an mehreren Stellen ihres Umfangs Schneid­arbeit leistet, mit der Folge, daß mit einer geringen axialen Länge des Schneidwerkzeuges das Auslangen ge­funden werden kann.

    [0035] Um einen unbehinderten Durchtritt des Granulats zu ge­währleisten, sind die teilzylindrischen Aufnahmeelemen­te 34 in der aus den Fig. 6, 7 ersichtlichen Weise mit Flächen 39 ausgebildet, die achsparallel ausge­richtet den Aufnahmekörper 34 schneiden und in der aus Fig. 8 zu entnehmenden Weise im montierten Zu­stand freie Durchtrittsräume für das anfallende Granulat bilden.


    Ansprüche

    1. Rundlaufendes Schneidwerkzeug, insbesondere zum Stranggranulieren von Kunststoffen mit einem zylindrischen Werkzeugkörper, der eine Anzahl in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt ange­ordneter Klemmeinrichtungen zur Aufnahme von sich im wesentlichen über die axiale Länge des Werkzeugkörpers erstreckenden länglichen Schneidelementen enthält, von denen jedes in einer Längsnut der zugeordneten Klemmeinrichtung ange­ordnet und gegen Klemmflächen im Bereiche der einander gegenüberliegenden Seitenwände der Längsnut durch jeweils eine Spannvorrichtung lösbar verspannt ist, die ein drehbar gelagertes Spannelement enthält, dadurch gekennzeichnet, daß jede Spannvorrichtung arretierbare Exzentermit­tel (27, 30, 300) enthält.
     
    2. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß jedes Spannelement (25) ein an dem Werkzeugkörper (1) oder einem mit diesem verbun­denen Teil (34) in der Nähe der zugeordneten Längs­nut (5) der jeweiligen Klemmeinrichtung drehbar gelagertes Exzenterteil (27) aufweist, das in einer Klemmstellung selbsthemmend mit wenigstens einer Anlagefläche (30, 300) an dem jeweiligen Schneid­element (90) oder einem auf dieses einwirkenden Klemmteil (16) verkeilt ist.
     
    3. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidelemente (9, 90) in den Längsnuten (5) an Klemmflächen (6, 7) lage­richtig formschlüssig abgestützt ist.
     
    4. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmeinrichtungen an länglichen Aufnahmeelementen (34) ausgebildet sind, die in den Werkzeugkörper (1) eingesetzt oder durch die Teile des Werkzeugskörpers gebildet sind.
     
    5. Schneidwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Aufnahmeelemente (34) wenigstens im Bereiche ihrer Stirnseiten in Teile des Werk­zeugkörpers (1) bildenden Lagermitteln (32) ge­halten sind, die axial gegeneinander verspannt sind.
     
    6. Schneidwerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­net, daß die Lagermittel Lagerplatten (32) oder -sterne aufweisen, die mit Einrichtungen (4) zur gegenseitigen Verbindung axial nebeneinander ange­ordneter Werkzeugkörper (1) und/oder mit einer Lagerachse oder Teilen (33) einer solchen versehen sind.
     
    7. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeelemente (34) in Gestalt von im Querschnitt zumindest teilweise zylindrischen Aufnahmebolzen ausgebildet sind, von denen jeder eine durchlaufende Längsnut (5) und eine dieser zugeordnete Spannvorrichtung (17, 25) enthält.
     
    8. Schneidwerkzeug nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmebolzen (34) end­seitig verdrehsicher in entsprechenden Ausnehmungen (36) der Lagerplatten oder -sterne (32) gehalten sind.
     
    9. Schneidwerkzeug nach den Ansprüchen 2 und 3, da­durch gekennzeichnet, daß bei jeder Längsnut (5) das Exzenterteil (27) des jeweiligen Spannelementes (25) unmittelbar auf eine im Fußbereich des in die Längsnut (5) eingesetzten Schneidelementes (90) angeordnete Anlagefläche (300) einwirkend angeord­net ist.
     
    10. Schneidwerkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich­net, daß jede Längsnut (5) wenigstens auf der in Drehrichtung (130) hinten liegenden Seite eine ge­genüber der Radialrichtung geneigte Klemmfläche (6) aufweist, gegen die das Schneidelement (90) durch das jeweilige Spannelement (25) angepreßt ist.
     
    11. Schneidwerkzeug nach Anspruch 10, dadurch gekenn­zeichnet, daß jede Längsnut (5) radial nach außen zu aufeinander zu weisend geneigte Seitenflächen (6, 7) aufweist, denen an dem Schneidelement (90) angeformte, entsprechend geneigte Anlagebereiche (100) zugeordnet sind.
     
    12. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß jede Längsnut (5) auf einer Seite über zumindest einen Teil ihrer Länge durch ein die zugeordnete Klemmfläche enthaltendes Klemmteil (16) begrenzt ist, das begrenzt beweg­lich an dem Werkzeugkörper (1) oder einem mit diesem verbundenen Teil (34) angeordnet und auf einer der Längsnut (5) abgewandten Seite gegen das Exzenterteil (27) des jeweiligen Spannelementes (25) abgestützt ist.
     
    13. Schneidwerkzeug nach Anspruch 12, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Klemmteil (16) an dem Werkzeug­körper (1) oder dem mit diesem verbundenen Teil (34) über einen elastisch verformbaren Bereich (19) einstückig angeformt ist.
     
    14. Schneidwerkzeug nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmteil (16) auf der in Drehrichtung (130) hinten liegenden Seite der jeweiligen Längsnut (5) angeordnet ist.
     
    15. Schneidwerkzeug nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmteil (16) einseitig durch eine längsgeschlitzte Bohrung (18) begrenzt ist, in die wenigstens ein Spannelement (25) drehbar eingesetzt ist.
     
    16. Schneidwerkzeug nach einem der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneid­elemente (9) als Wendeschneidelemente mit zumindest zwei nacheinander abarbeitbaren Schneiden (11) aus­gebildet sind.
     
    17. Schneidwerkzeug nach einem der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Werk­zeugkörper (1) oder einem mit diesem verbundenen Teil (34) im Bereiche jeder Längsnut (5) zumindest die Lage des jeweils eingesetzten Schneidelementes (9, 90) maßhaltig bestimmende Anschlagmittel (15) angeordnet sind.
     
    18. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Lagerplat­ten oder -sterne (32) und die Auflageelemente (34) ein käfigartiger Werkzeugkörper ausgebildet ist.
     




    Zeichnung






















    Recherchenbericht