(19)
(11)EP 2 087 769 B1

(12)EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45)Hinweis auf die Patenterteilung:
27.02.2019  Patentblatt  2019/09

(21)Anmeldenummer: 06804864.4

(22)Anmeldetag:  09.11.2006
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H04R 25/00(2006.01)
(86)Internationale Anmeldenummer:
PCT/CH2006/000630
(87)Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2007/038897 (12.04.2007 Gazette  2007/15)

(54)

LAGERUNG VON ELEKTRONISCHEN BAUTEILEN

MOUNTING ELECTRONIC COMPONENTS

STOCKAGE DE COMPOSANTS ELECTRONIQUES


(84)Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR

(43)Veröffentlichungstag der Anmeldung:
12.08.2009  Patentblatt  2009/33

(73)Patentinhaber: Sonova AG
8712 Stäfa (CH)

(72)Erfinder:
  • KARAMUK, Erdal
    CH-8706 Meilen (CH)

(74)Vertreter: Troesch Scheidegger Werner AG 
Schwäntenmos 14
8126 Zumikon
8126 Zumikon (CH)


(56)Entgegenhaltungen: : 
WO-A-01/43501
FR-A1- 2 593 445
JP-A- 2005 252 420
US-A1- 2006 045 298
DE-U1- 8 704 315
GB-A- 2 096 863
US-A- 4 729 451
US-B1- 6 766 030
  
      
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum gedämpften Lagern von elektronischen Bauteilen gemäss dem Oberbegriff nach Anspruch 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung einer integralen, dämpfenden Lagerung mit einer Vorrichtung.

    [0002] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Konstruktion zur Lagerung von elektroakustischen Wandlern bzw. anderen elektronischen Komponenten in elektronischen Kleinstgeräten, wie beispielsweise Hörgeräten. In der Regel werden derartige elektronische Komponenten, wie ein Hörer bzw. elektroakustischer Wandler, mittels Gummiteilen in ihrer Position gehalten. Diese Gummilagerungen werden meist direkt auf dem elektronischen Bauteil aufgesteckt, aufgeklebt oder über diese gestülpt und definieren die Kontaktfläche mit dem Rest des elektronischen Kleinstgerätes, wie beispielsweise eine Hörgerätestruktur. Zusätzlich zu den einzelnen Lagerungen werden in der Regel auch Verbindungsleitungen zum Bauteil, wie beispielsweise eine Schallleitung, benötigt, welche das Bauteil mit der umliegenden Umgebung, wie beispielsweise der akustischen Umgebung, verbindet, und oft auch eine mechanische Stützfunktion hat.

    [0003] Die bekannten Gummilager haben dabei drei Funktionen:
    • Sie halten das elektronische Bauteil in der gewünschten Position im Kleinstgerät, wie beispielsweise den Wandler in der gewünschten Position im Hörgerät;
    • sie isolieren das Bauteil von seiner mechanischen Umgebung und dämpfen Vibrationen; und
    • sie schützen das elektronische Bauteil vor schockartigen Belastungen.


    [0004] Zum oben beschriebenen, generellen Ansatz zur dämpfenden Lagerung von elektronischen Bauteilen in elektronischen Kleinstgeräten werden in der Literatur verschiedene Möglichkeiten beschrieben, um beispielsweise Wandler, insbesondere Hörer (Lautsprecher) in Hörgeräten, zu lagern. So beschreibt beispielsweise EP 1 249 496 eine mehrteilige Hörerlagerung, die der Kraftverteilung an der Höreroberfläche Rechnung trägt, indem Gummiteile mit unterschiedlicher Steifigkeit eingesetzt werden. In der US 47 29 451 wird eine integrierte Lagerung von einem Hörer und einem Im-Ohr-Hörgerät beschrieben. In eine individuelle Schale wird eine Hörerattrappe eingelegt und die Schalenspitze wird mit einem giessbaren Gummimaterial gefüllt. Nach dem Trocknen wird die Attrappe entfernt und zurück bleibt eine integrierte Kavität, welche als Hörerlagerung dient.

    [0005] In der US 6 751 326 wird ein Lagerungskonzept beschrieben, bei welchem ein Hörer in einem zweiteiligen Gehäuse untergebracht ist. Die Gummiteile sind dabei auf dem Hörer und/oder dem Gehäuse montiert.

    [0006] DE8704315U offenbart ein Hörgerät, dessen Bauelemente in einem Hörgerätgehäuse gehaltert sind, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil der Bauelemente im Inneren von Halterungen zwischen ins Innere der Halterungen ragenden Kissen, die als Noppen aus schallabsorbierendem Material ausgebildet sind, lösbar gehaltert wird.

    [0007] In der WO20055652 wird eine Lagerung für einen Hörer in einem Hörgerät beschrieben, welcher auch mittels mehreren Gummiteilen in seiner Position fixiert wird, wobei diese Gummiteile sowohl am Hörer wie auch an entsprechenden Gehäuseteilen fixiert werden müssen.

    [0008] In der EP 1 316 239 wird generisch der Einsatz von Mehrkomponenten-Spritzgusstechnik für Hörgeräte anhand einiger Anwendungsbeispiele beschrieben. Dabei handelt es sich um Dichtungen am Gehäuse, Schallkanäle für Schallein- und - austritt und eine elastische Aufnahmekavität für Wandler. Schliesslich zeigt die WO00/79835 ein Hinter-Ohr-Hörgerät bei welchem eine elektrisch/akustische Wandlereinheit vorgesehen ist mit einem Lautsprechergehäuse, wobei das Gehäuse federnd in einer Kapselung derart gelagert ist, dass Kapselung und Lautsprechergehäuse einen Zwischenraum festlegen.

    [0009] Bei den Lagerungen, wie sie gemäss dem heutigen Stand der Technik eingesetzt werden, fallen insbesondere folgende Nachteile auf:
    • Die eingesetzten Gummiteile sind relativ teuer in der Herstellung und eine Konstanz der Materialeigenschaften (Steifigkeit, Dämpfung) ist wegen der kleinen Mengen von Vulkanisat nicht immer gewährleistet.
    • Das Montieren der zum Teil sehr dünnwandigen Gummilagerungen auf die Wandler ist äusserst delikat. Einerseits ist ein grosser Zeitaufwand in der Produktion damit verbunden, andererseits hängt die akustische Stabilität des Hörgerätes sehr stark von der Präzision der Montage ab. Eine leichte Abweichung oder Verschiebung der Gummiteile kann zu einem Verkanten der Wandler im Hörgerätegehäuse und somit zu mechanischer Rückkopplung führen.
    • Die meisten Lagerungen im Stand der Technik ermöglichen keine Trennung von Schockdämpfung und Vibrationsisolation, weil beide Funktionen mit dem gleichen Bauteil - bestehend aus demselben Material - abgedeckt werden müssen.


    [0010] Es gibt natürlich auch Ansätze, um die Anforderungen an die Lagerung von Wandlern zu reduzieren. Eine besteht darin, den Wandler gegenüber schockartigen Belastungen unempfindlicher zu machen, wie dies z.B. in der EP 0 993 759 beschrieben ist. Ausserdem gibt es auch Anstrengungen der Wandlerhersteller, die Hörer vibrationsärmer zu gestalten, wie beispielsweise beschrieben in der EP 1 248 496, der US 6 751 326 oder der EP 127 442. Diese Ansätze gehen alle in die richtige Richtung, sind aber unter Umständen für eine spezifische Anwendung im Hörgerät ungeeignet, weil sie die Kosten und/oder die Grösse des Wandlers erhöhen.

    [0011] In der US 4 729 451 schliesslich wird eine zylinderartige Aufnahme für den Empfänger eines Hörgerätes beschrieben, wobei der Empfänger in Längsrichtung durch längs verlaufende, nach innen ragende Rippen gehalten wird.

    [0012] Aufgrund der obigen Ausführungen ist es entsprechend eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lagerung für elektronische Bauteile, wie beispielsweise eines Wandlers, in einem elektronischen Kleinstgerät, wie beispielsweise einem Hörgerät, zu entwickeln, die den wichtigsten nachfolgenden Ansprüchen gerecht wird, nämlich eine Vibrationsisolation des Bauteiles und eine Schockdämpfung im Falle eines Stosses zu gewährleisten.

    [0013] Erfindungsgemäss wird eine Vorrichtung gemäss dem Wortlaut nach Anspruch 1 vorgeschlagen.

    [0014] Die Vorrichtung zum gedämpften Lagern von elektronischen Bauteilen in einem ein- oder mehrteiligen Aufnahmegehäuse eines elektronischen Kleinstgerätes gemäss der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass ein entlang, wenigstens an Teilen der Innenwandung des Aufnahmegehäuses angeordnetes elastisches und/oder flexibles Halteelement vorgesehen ist, mit in Richtung Innenraum der Aufnahme einwärts vorstehenden Lagerungsbereichen zum in Position Lagern bzw. Halten des Bauteiles in der Aufnahme.

    [0015] Wie bereits eingangs erwähnt, hat die erfindungsgemässe Vorrichtung zum Dämpfen grundsätzlich zwei Funktionen, nämlich einerseits das Bereitstellen einer Vibrationsisolation und andererseits einer Schockdämpfung. Es hat sich dabei gezeigt, dass zur Vibrationsisolation die Lagerung eine geringe bis sehr geringe Steifigkeit aufweisen soll und eine geringe Dämpfung. Demgegenüber gilt entgegen der Vibrationsisolation für die Schockdämpfung dass die Lagerung sehr viel steifer sein muss, wobei hier eine viel höhere innere Dämpfung des Materials wünschenswert ist.

    [0016] Gemäss der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Aufnahme mit einem elastisch weichen und/oder flexiblen Material beschichtet bzw. ausgekleidet ist, wobei aus der Schicht ragende Erhöhungen vorgesehen sind. Bei diesen Erhöhungen kann es sich um, kegel-oder noppenartige Erhöhungen handeln, mit beispielsweise spitzen, stumpfen oder abgerundeten Auflageflächen für das elektronische Bauteil.

    [0017] Wiederum gemäss einer weiteren Ausführungsvariante kann die Auskleidung bzw. das Halteelement aus demselben Material bestehen, wie die vorstehenden Lagerungsbereiche oder aber für die Lagerungsbereiche kann ein unterschiedliches Material gewählt werden, um den oben erwähnten, unterschiedlichen Anforderungen bei Vibrations-Isolation und Schockdämpfung gerecht zu werden.

    [0018] Das Halteelement bzw. die Auskleidung wie auch die Lagerungsbereiche können aus einem thermoplastischen Elastomer (TPE) bestehen. Als besonders geeignet haben sich Block-Copolymere wie beispielsweise, ein Styrol-Elastomer (TPE-S) oder ein Polymer-Blend wie beispielsweise ein Polyolefin-Elastomer (TPE-O) erwiesen. Es sind je nach Anwendung jedoch auch andere TPE-Typen wie Thermoplastisches Polyurethan (TPE-U) denkbar oder auch Vulkanisate wie SilikonKautschuk, etc.

    [0019] Geeignet sind insbesondere Materialien mit einer Shore-Härte > 25, vorzugsweise im Bereich von ca. 30 bis 60.

    [0020] Weitere bevorzugte Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Vorrichtung zum dämpfenden Lagern eines elektronischen Bauteiles sind in den abhängigen Ansprüchen charakterisiert. Für das Herstellen der erfindungsgemässen Vorrichtung bzw. das Einbringen des dämpfenden Halteelementes in eine Aufnahme eines elektronischen Bauteiles bestehen verschiedene Herstellmöglichkeiten.

    [0021] So kann zunächst das Halteelement, beispielsweise mittels Spritzguss, hergestellt werden, aufweisend die Lagerbereiche und anschliessend in ein Aufnahmegehäuse eingeführt werden. Oder aber das Halteelement bzw. die elastische Beschichtung kann direkt wiederum beispielsweise mittels Spritzguss in ein bereits bestehendes Aufnahmegehäuse eingegeben werden, welches Aufnahmegehäuse seinerseits aus einem duroplastischen oder thermoplastischen Polymer bestehen kann.

    [0022] Wiederum gemäss einer weiteren Ausführungsvariante ist es möglich, direkt das Aufnahmegehäuse und die dämpfende Vorrichtung mittels sogenannter 2K-Spritztechnik herzustellen, indem gleichzeitig oder in nachfolgenden Injektionsvorgängen das jeweilige Polymer in die Form eingespritzt wird.

    [0023] Die Erfindung wird nun beispielsweise und unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
    Fig. 1
    schematisch im Schnitt eine Lagerung eines elektronischen Bauteiles gemäss dem Stand der Technik,
    Fig. 2
    schematisch im Schnitt die Lagerung eines elektronischen Bauteiles gemäss der vorliegenden Erfindung,
    Fig. 3
    in Schnittperspektive eine mögliche Ausführungsvariante einer dämpfenden Lagerung vorgesehen für den Einbau eines elektronischen Bauteiles,
    Fig. 4
    schematisch das dämpfende Lagern eines elektronischen Bauteils, aufweisend einen nicht symmetrischen Massenmittelpunkt.
    Fig. 5
    eine weitere Ausführungsvariante einer dämpfenden Lagerung,
    Fig. 6
    wiederum im Schnitt eine weitere Ausführungsvariante einer der erfindungsgemässen Dämpfung und
    Fig. 7a - 7d
    Beispiele von Dämpfungselementen geeignet für eine dämpfende Anordnung.


    [0024] Die Grundlage der vorgeschlagenen Erfindung besteht darin, dass die Lagerung ins Gehäuse des elektronischen Gerätes, wie beispielsweise des Hörgerätes, integriert wird, wie das in den nachfolgend beschriebenen Figuren 1 und 2 am Beispiel einer Hörerlagerung dargestellt wird. Der Hauptunterschied zwischen dem Stand der Technik, dargestellt in Figur 1, besteht darin, dass die Lagerung nicht mehr am Wandler montiert ist, sondern ein Teil des Hörgerätegehäuses wird, wie dies in Figur 2 dargestellt ist.

    [0025] Figur 1 zeigt schematisch im Schnitt einen Wandler 1, welcher in einem entsprechenden Hörgerätegehäuse 3 angeordnet ist. Für die Schockdämpfung bzw. Vibrationsisolation ist eine Gummilagerung 5 vorgesehen, aufweisend nach aussen ragende Stützrippen 7 für Punktlagerung..

    [0026] Im Unterschied dazu ist der Wandler 1 gemäss der Darstellung in Figur 2 nicht mehr in einem Gummikissen 5 gelagert, sondern liegt "frei" auf kegelartigen Erhöhungen 17auf, welche Teil eines Dämpfungseinsatzes ist, welcher direkt an der inneren Oberfläche des Hörgerätegehäuses 3 angeordnet ist. Diese weist wiederum ein Gummikissen 15 auf, mit nach innen vorstehenden Erhöhungen 17 für Punktlagerung.

    [0027] Gemäss Figur 2 wird die Kavität im Hörgerät, welche den Wandler aufnimmt, mit einer Schicht aus einem weichen, elastischen Material ausgekleidet das genügend Wandstärke und Steifigkeit besitzt, um die oben erwähnten Anforderungen bezüglich Schockdämpfung zu erfüllen. Aus dieser Schicht ragen verschiedene kegel-artige Erhöhungen 17 heraus, welche für eine definierte Positionierung des Wandlers 1 sorgen. Durch die Ausgestaltung dieser Stützelemente 17 kann deren Steifigkeit in Richtung optimaler Vibrationsisolation eingestellt werden. Beispielsweise können diese Elemente so ausgestaltet werden, dass sie hauptsächlich auf Schub und nicht auf Druck belastet werden, was eine sehr viel geringere Steifigkeit zur Folge hat.

    [0028] Ein konkretes Anwendungsbeispiel der Erfindung soll im Folgenden und unter Bezug auf Figur 3 aufgezeigt werden: Es wird eine Hörerlagerung entwickelt, welche beispielsweise durch ein 2K-Spritzgussverfahren direkt in das Hörgerätegehäuse eingebracht wird. Dabei wird das Gehäuse 3 mehrteilig ausgestaltet und in jedem Teil befindet sich ein Teil der integrierten Lagerung. Diese integrierte Lagerung weist folgende Merkmale auf:
    • Die primäre Lagerung 25 mittels eines thermoplastischen Elastomers (TPE) durch Spritzguss hergestellt.
    • Die Lagerung wird in einem Arbeitsgang mittels 2K-Spritztechnik direkt in das Gehäuse 3 integriert.
    • Die Verbindung zwischen Lagerung 25 und Gehäuse 3 erfolgt über Adhäsion gemäss der Technik von hart/weich Verbindungen
    • Die Lagerung 25 besitzt genügend Wandstärke um einen Stoss abzufangen.
    • Das Material besitzt eine mittlere Härte und niedrige Rückprallelastizität wie vorzugsweise mit einer Shore-härte im Bereich 30 bis 60. Als Beispiel sei ein thermoplastisches Elastomer auf Basis SEBS (Styrol-Ethylen-butylen-Styrol) genannt.
    • Der Wandler ruht auf mehreren dünnen Spitzen 27, welche eine sehr geringe Steifigkeit aufweisen.
    • Die Lagerung weist seitliche Stützrippen 28, (nicht zur erfindung gehörend) die zur Fixierung des Wandlers dienen.


    [0029] In das so hergestellte, mehrteilige Hörgerätegehäuse kann nun der Wandler in die dafür vorgesehene Kavität eingegeben werden. Das Gehäuse weist weiter eine Öffnung 21 für Schallkanal, Schallschlauch, Anschlüsse, etc. auf. Neben den oben beschriebenen sind natürlich auch weitere Merkmale denkbar:
    • Die Lagerung wird in einem zweiten Arbeitsgang in das Gehäuse integriert, welches dafür in eine Spritzgussform eingelegt werden muss.
    • Die Verbindung zwischen Lagerung und Gehäuse wird neben der reinen Adhäsion auch durch mechanische Verankerung unterstützt. Das kann durch mechanische Konstruktionselemente (Bohrungen, Hintergriffe, etc.) oder durch Vergrösserung der spezifischen Oberfläche des Gehäuses durch chemisches oder physikalisches Ätzen da insbesondere bei Hörgeräten oft nicht genügend Platz vorhanden ist für eine mechanische Verankerung.
    • Das Material der Lagerung besteht aus einem heissvulkanisierten Silikon, welches auch mittels Spritzguss verarbeitet wird.
    • Die Lagerung beinhaltet gleichzeitig auch eine Dichtung des Gehäuses und/oder eine Dichtung des Schallausganges 21.
    • Durch die Ausgestaltung und die Position der Stützrippen 28 und Stützspitzen 27 kann eine statisch ausgewogene Lagerung errichtet werden. Es kann dabei der Tatsache Rechnung getragen werden, dass die Anregung des Hörers nicht symmetrisch ist. Dieser Ansatz ist in Figur 4 schematisch aufgezeigt. Bedingt durch den inneren Aufbau des Wandlers ist der Massenmittelpunkt M bzw. 14 ausserhalb seiner geometrischen Mitte. Um dennoch eine statisch ausgewogene Lagerung zu erzielen, können die Stützspitzen so ausgestaltet werden, dass z.B. Stützspitze 18, welche näher beim Massenmittelpunkt ist, eine höhere Steifigkeit aufweist als die andere Spitze 16. Dies lässt sich natürlich theoretisch auch mit den heutigen Lagerungen erreichen, doch in diesem Falle werden die Einbauspezifikationen noch enger, da die Symmetrie der Lagerungen wegfällt.


    [0030] Figur 5 zeigt im Schnitt eine weitere Ausführungsvariante einer erfindungsgemässen dämpfenden Anordnung für das Lagern eines elektronischen Bauteiles 1. Wiederum ist in der steifen Aufnahmewandung 3 eines elektronischen Kleinstgerätes eine dämpfende Schicht 15 angeordnet, bestehend aus einem elastischen Material, wie vorab beschrieben. Wie in den vorangehenden Beispielen sind auch hier nach innen vorstehende Vorsprünge 17 vorgesehen für die Lagerung des Bauteiles 1. Zusätzlich in Fig. 5 sind in den nach innen ragenden Vorsprüngen 17 Lufteinschlüsse 31 ausgebildet, um eine zusätzliche dämpfende Wirkung zu erzielen. Diese dämpfenden Lufteinschlüsse 31 können relativ klein ausgebildet sein wie in Fig. 5 oder aber können wie schematisch in Fig. 6 dargestellt und mit dem Bezugszeichen 35 versehen, derart ausgebildet sein, dass der nach innen ragende Vorsprung 37 kissenartig bzw. blattfederartig ausgebildet ist. Einerseits kann dadurch die Dämpfungswirkung erhöht werden, andererseits aber wird dadurch die Lagerstabilität erniedrigt.

    [0031] Weiter in Fig. 5 erkennbar sind Hintergriffe 33, welche eine bessere Verbindung oder gar eine klebfreie Verbindung zwischen dämpfender Schicht 15 und der steifen Gehäusewandung 3 ermöglichen.

    [0032] In den Figuren 7a bis 7d sind Beispiele von nach inne ragenden Vorsprüngen 17 dargestellt, welche darlegen sollen, dass irgendwelche Formgebungen zum Erzielen einer geeigneten Dämpfung möglich sind bzw. je nach Anforderungen zu wählen sind. So zeigt Fig. 7a einen kegelartigen Vorsprung, Fig. 7b eine Rippe,(nicht zur erfindung gehörend) währenddem Fig. 7c analog. Fig. 6 ein kissenartiges oder blattfederartiges Dämpfungselement 17 zeigt. Ähnlich ist in Fig. 7d ein blattfederartiges Dämpfungselement 17 dargestellt, welches in einem Eckbereich des Aufnahmegehäuses 3 angeordnet ist. Zur Verstärkung der Dämpfung ist wiederum ein Hohlraum 35 vorgesehen.

    [0033] Die Vorteile der vorliegenden Erfindung liegen darin, dass die Herstellkosten für die dämpfende Lagerung reduziert werden können:
    • Die Kosten für Gummiteile fallen weg.
    • Der Montageaufwand wird durch das Integrieren der Lagerungen wesentlich reduziert, da nicht nur die weichen Gummilagerungen einzeln über die Schallwandler gezogen werden müssen, sondern der Wandler einfach in die dafür vorgesehene Kavität eingesetzt werden kann.
    • Durch die einfachere Montage erhöht sich auch die Produktionstoleranz, da es schwieriger wird, die Wandler falsch einzubauen.
    • Durch das Integrieren der Lagerungen lassen sich neue Designs realisieren, welche durch die weitgehende Trennung der beiden Funktionen "Schwingungsisolation" und "Schockisolation" zu einer höheren Zuverlässigkeit und zu mehr Verstärkung führen können.
    • Durch das Integrieren der Lagerungen kann ein Lagerungstyp realisiert werden, der genau für einen bestimmten Wandler optimiert ist. Insbesondere lassen sich statisch ausgeglichene Lagerungen einfacher realisieren, ohne dass aufwendige Montagevorschriften erstellt oder zusätzliche Gummiteile montiert werden müssen.


    [0034] Bei den unter Bezug auf die Figuren 1 bis 7 dargestellten Dämpfungsvorrichtungen bzw. Lagerungen handelt es sich selbstverständlich nur um Beispiele für das bessere Verständnis der vorliegenden Erfindung. Die Lagerungen bzw. Dämpfungen sind selbstverständlich nicht auf die dargestellten Beispiele beschränkt, sondern es können auch davon abweichende Lagerungen bzw. Dämpfungsvorrichtungen verwendet werden, welche beispielsweise unterschiedliche Wandstärken, unterschiedliche Steifigkeiten der Materialien aufweisen, unterschiedliche Geometrien bzw. Ausgestaltungen der vorstehenden Lagerbereiche bzw. Erhöhungen, unterschiedliche Herstelltechniken, etc., etc. Das Wesentliche der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass das dämpfende Element bzw. die dämpfende Lagerung an der Gehäuseinnenwandung des elektronischen Baugerätes angeordnet ist zum Positionieren und Halten eines elektronischen Bauteiles, wobei das dämpfende Element gegen den Innenraum gerichtete und vorstehende Lagerungsbereiche aufweist.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum gedämpften Lagern von elektronischen Bauteilen in einem Aufnahmegehäuse eines elektronischen Kleinstgerätes, umfassend ein entlang wenigstens von Teilen der Innenwandung des Aufnahmegehäuses (3) angeordnetes, elastisches und/oder flexibles Halteelement (15) mit einwärts vorstehenden Lagerungsbereichen (17) für Punktlagerung zum in Position Lagern dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement eine Schicht bildet und die vorstehenden Lagerungsbereiche durch kegelartige oder noppenartige Vorsprünge gebildet werden, welche aus der Schicht herausragen.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische und/oder flexible Material eine Shore-härte von > 25 aufweist.
     
    3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die kegelartigen oder noppenartigen Vorsprünge spitze, stumpfe oder abgerundete Auflageflächen für das elektronische Bauteil aufweisen.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement aus einem thermoplastischen Elastomer (TPE) besteht.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement bzw. das elastisch oder flexible Material eine unterschiedliche Steifheit aufweist als die Lagerungsbereiche (17).
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerungsbereiche (17) unterschiedliche Geometrien aufweisen und/oder unterschiedliche Steifigkeiten aufweisen.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Halteelement und/oder in den nach innen vorstehenden Lagerungsbereichen (17) Lufteinschlüsse (35) vorgesehen sind, um eine blattfederartige Dämpfung zu ermöglichen.
     
    8. Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement mittels Spritzguss in das Aufnahmegehäuse des elektronischen Bauteiles eingegeben bzw. eingespritzt wird.
     
    9. Verfahren nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmegehäuse und das elastische und/oder flexible Halteelement mittels 2K-Spritzguss hergestellt werden.
     
    10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der elastischen und/oder flexiblen Lagerungsbereiche im Aufnahmegehäuse des elektronischen Bauteiles über Adhäsion zweier Materialien im Spritzguss oder durch Ausbilden mechanischer Verankerungen erfolgt.
     
    11. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zum Lagern eines elektronischen Wandlers in einem Aufnahmegehäuse eines Hörgerätes oder Verwendung der nach einem Verfahren der Ansprüche 8 bis 10 hergestellten Vorrichtung zum Lagern eines elektronischen Wandlers in einem Aufnahmegehäuse eines Hörgerätes.
     


    Claims

    1. Device for the damped mounting of electronic components in a receptacle housing of a miniature electronic device, comprising a resilient and/or flexible holding element (15) arranged along at least parts of the inner wall of the receptacle housing (3) and having inwardly projecting mounting regions (17) for point mounting for mounting in position, characterized in that the holding element forms a layer and the projecting mounting regions are formed by cone-like or stud-like projections which project from the layer.
     
    2. Device according to claim 1, characterized in that the elastic and/or flexible material has a Shore hardness of > 25.
     
    3. Device according to one of claims 1 or 2, characterized in that the cone-like or stud-like projections have pointed, blunt or rounded bearing surfaces for the electronic component.
     
    4. Device according to one of claims 1 to 3, characterized in that the holding element consists of a thermoplastic elastomer (TPE).
     
    5. Device according to one of claims 1 to 4, characterized in that the holding element or the elastic or flexible material has a different rigidity than the mounting regions (17).
     
    6. Device according to one of claims 1 to 5, characterized in that the mounting regions (17) have different geometries and/or have different rigidities.
     
    7. Device according to one of claims 1 to 6, characterized in that air inclusions (35) are provided in the holding element and/or in the inwardly projecting mounting regions (17) in order to enable a leaf spring-like damping.
     
    8. Method for producing a device according to one of the preceding claims, characterized in that the holding element is introduced or injected into the receptacle housing of the electronic component by means of injection molding.
     
    9. Method according to claim 8, characterized in that the receptacle housing and the elastic and/or flexible holding element are manufactured by means of two-component injection molding.
     
    10. Method according to claim 8 or 9, characterized in that the connection of the elastic and/or flexible mounting regions in the receptacle housing of the electronic component is effected by adhesion of two materials in injection molding or by forming mechanical anchorages.
     
    11. Use of the device according to one of claims 1 to 7 for mounting an electronic transducer in a receptacle housing of a hearing aid or use of the device manufactured according to a method of claims 8 to 10 for mounting an electronic transducer in a receptacle housing of a hearing aid.
     


    Revendications

    1. Dispositif de stockage amorti de composants électroniques dans un logement de réception d'un appareil électronique miniature, comprenant un élément de retenue (15) élastique et/ou flexible agencé le long d'au moins des parties de la paroi intérieure du logement de réception (3) avec des zones de stockage (17) en saillie vers l'intérieur pour un stockage par points et en position, caractérisé en ce que l'élément de retenue forme une couche et en ce que les zones de stockage en saillie sont formées par des saillies en forme de cônes ou de boutons qui dépassent de la couche.
     
    2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que le matériau élastique et/ou flexible présente une dureté Shore > 25.
     
    3. Dispositif selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que les saillies en forme de cônes ou de boutons présentent des surfaces d'appui pointues, tronquées ou arrondies pour le composant électronique.
     
    4. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que l'élément de retenue est composé d'un élastomère thermoplastique (TPE).
     
    5. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que l'élément de retenue ou le matériau élastique ou flexible présente une rigidité différente des zones de stockage (17).
     
    6. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que les zones de stockage (17) présentent des géométries différentes et/ou des rigidités différentes.
     
    7. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce qu'il est prévu dans l'élément de retenue et/ou dans les zones de stockage (17) en saillie vers l'intérieur des poches d'air (35) pour permettre un amortissement de type ressort à lames.
     
    8. Procédé pour fabriquer un dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'élément de retenue est intégré ou injecté dans le logement de réception du composant électronique par moulage par injection.
     
    9. Procédé selon la revendication 8, caractérisé en ce que le logement de réception et l'élément de retenue élastique et/ou flexible sont fabriqués par moulage par injection à deux composants.
     
    10. Procédé selon la revendication 8 ou 9, caractérisé en ce que la liaison des zones de stockage élastiques et/ou flexibles dans le logement de réception du composant électronique se fait par adhésion de deux matériaux lors du moulage par injection ou par la formation d'ancrages mécaniques.
     
    11. Utilisation du dispositif selon l'une des revendications 1 à 7 pour stocker un convertisseur électronique dans un logement de réception d'un appareil auditif ou utilisation du dispositif fabriqué conformément au procédé suivant les revendications 8 à 10 pour stocker un convertisseur électronique dans un logement de réception d'un appareil auditif.
     




    Zeichnung

















    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente