(19)
(11)EP 2 270 458 A1

(12)EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43)Veröffentlichungstag:
05.01.2011  Patentblatt  2011/01

(21)Anmeldenummer: 10171475.6

(22)Anmeldetag:  24.08.2005
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G01M 3/20(2006.01)
(84)Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB

(30)Priorität: 16.10.2004 DE 102004050762

(62)Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
05779865.4 / 1800102

(71)Anmelder: Inficon GmbH
50968 Köln (DE)

(72)Erfinder:
  • Liebich, Jörn
    51145, Köln (DE)
  • Rolff, Randolf
    50169, Kerpen-Horrem (DE)
  • Kilian, Ralf
    50999, Köln (DE)

(74)Vertreter: von Kreisler Selting Werner 
Deichmannhaus am Dom Bahnhofsvorplatz 1
50667 Köln
50667 Köln (DE)

 
Bemerkungen:
Diese Anmeldung ist am 30-07-2010 als Teilanmeldung zu der unter INID-Code 62 erwähnten Anmeldung eingereicht worden.
 


(54)Verfahren und gerät zur Lecksuche


(57) Bei der Lecksuche wird das von einem Testgas erzeugte Signal von Störeinflüssen überlagert, die mit Zunehmen der Vakuumerzeugung in dem Behälter abklingen. In Abhängigkeit von der negativen Steigung des Mengensignals MS wird eine untere Anzeigegrenze AG errechnet. Bei Aktivierung einer Zero-Funktion wird das Mengensignal MS nicht auf Null reduziert, sondern nur auf die Höhe der Anzeigegrenze AG. Jegliches Überschreiten der unteren Anzeigegrenze wird als Leck erkannt. Damit ist zu jedem Zeitpunkt die höchstmögliche Empfindlichkeit der Leckanzeige sichergestellt.




Beschreibung

Verfahren zur Lecksuche



[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Lecksuche, wobei Gas abgesaugt und das Vorhandensein von Testgas in dem abgesaugten Gas festgestellt wird.

[0002] Kleinste Leckraten eines Behälters können nach der Vakuum-Methode zuverlässig festgestellt werden. Je kleiner die Leckrate ist, umso größer sind die Anforderungen an Sauberkeit und Endvakuum. Bei einer lokalen Lecksuche wird mit einer Vakuumpumpe der Behälter so weit evakuiert, bis der für den Leckdetektor notwendige Prüfdruck erreicht ist. Leckverdächtige Stellen des Behälters werden dann außen mit einem feinen Testgasstrahl abgesprüht. In den Behälter eindringendes Testgas wird von der Vakuum-Pumpvorrichtung abgepumpt und von einem Massenspektrometer erkannt.

[0003] Als Testgas für Lecksuchgeräte wird häufig Helium verwendet. Eine Schwierigkeit besteht in der eingeschränkten Selektivität des Massenspektrometers. An Behältern für die Leckmessung setzt sich sowohl außen als auch innen Wasser ab. Die H2-Komponente von Wasser beinhaltet auch Anteile, deren Anwesenheit die Messung von Helium empfindlich stören. Zu Beginn des Abpumpens überlagert sich dem Mengensignal, das eigentlich nur die Menge des Testgases repräsentieren soll, eine Störgröße, die durch die Anwesenheit von Wasser oder anderer Verunreinigungen erzeugt wird. Die Störgröße klingt mit zunehmender Pumpzeit ab, um sich asymptotisch einer horizontalen Linie anzunähern. Den Wert Null erreicht diese Linie aber niemals, weil ein absolutes Vakuum ebenso wenig erreicht werden kann, wie eine absolute Leckfreiheit. Es ist daher eine Frage der jeweiligen Anwendung, welcher Bereich der abklingenden Mengenstromkurve für die Leckmessung ausgewählt wird.

[0004] Da die Kurve des Mengensignals mit zunehmender Pumpzeit abklingt, wird das plötzliche Auftreten von Testgas, das einen Anstieg der Kurve des Mengensignals hervorruft, von dem abklingenden Untergrundsignal überlagert. Wenn sich das Untergrundsignal in einem größeren Maße verringert als das Detektionssignal sich aufbaut, wird ein Detektionssignal überhaupt nicht festgestellt. Das entsprechende Leck wird vom Lecksuchgerät nicht erkannt; es bleibt unsichtbar.

[0005] Es wurde bereits vorgeschlagen, ein Lecksuchgerät mit einer Zero-Funktion auszustatten. Dabei ist das Gerät mit einer Zero-Taste versehen, die vom Benutzer gedrückt werden kann, um von dem gegenwärtigen Signal das zuvor aufgetretene Signal zu subtrahieren. Auf diese Weise wird die Signalamplitude auf Null gesetzt. Wenn anschließend das weiter abklingende Untergrundsignal sich in stärkerem Maße verringert, als das Mengensignal infolge des Lecks zunimmt, resultiert ein negatives Signal, in welchem der durch das Leck verursachte Signalanstieg weder erkennbar noch messbar ist.

[0006] Bei den bisher üblichen Verfahren kann der Benutzer die Zero-Taste jederzeit drücken, wobei das Untergrundsignal auf Null gesetzt wurde. Die Folge ist dann, dass eine scheinbar niedrige Leckrate angezeigt wird, während die tatsächliche Leckrate höher ist. Eine derartige Betriebsweise kann fatale Folgen haben. Wichtig ist, dass keine Leckrate verborgen bleibt. Eine zu viel angezeigte Leckrate hingegen ist weniger problematisch.

[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Lecksuche anzugeben, bei dem die Leckerkennungssicherheit vergrößert ist.

[0008] Eine erste Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist im Patentanspruch 1 angegeben und eine zweite Variante ist im Patentanspruch 6 angegeben. Beiden Varianten ist gemeinsam, dass die Signalunruhe des Messignals ermittelt und ausgewertet wird. Die Signalunruhe ist die Veränderung des Signaluntergrunds pro Zeiteinheit. Bei der ersten Variante des Verfahrens wird das Mengensignal durch die Erzeugung des Befehlssignals, das üblicherweise als Zero-Signal bezeichnet wird, nicht auf Null gesetzt, sondern lediglich bis auf eine untere Anzeigegrenze reduziert, so dass der erhaltene Signalwert immer noch positiv ist. Die untere Anzeigegrenze gibt an, wie weit ein Leck erfasst werden kann. Es erfolgt keine Sperrung der Funktion des Zero-Signals. Wenn die ermittelte Leckrate über der unteren Anzeigegrenze liegt, wird sie angezeigt; anderenfalls nicht. Das Verfahren arbeitet nicht mit einem Null-Niveau. Es wird ermittelt, bis zu welcher Signalunruhe welche Leckrate noch hinreichend gut messbar ist. Es wird also automatisch angegeben, welche Empfindlichkeit das Gerät zu dem Zeitpunkt hat, zu dem das Zero-Signal durch Drücken der Zero-Taste erzeugt worden ist.

[0009] Bei der zweiten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt ebenfalls eine Ermittlung der Signalunruhe des Mengensignals. Der Benutzer gibt einen sogenannten "Trigger-Wert" vor, der die gewünschte Empfindlichkeit der Leckerkennung angibt, also beispielsweise einen Leckratenwert von 10-10 mbar I/s. Das Freigeben der Zero-Funktion erfolgt nur, wenn die Signalunruhe des Mengensignals kleiner ist als der Trigger-Wert. Solange die Instabilität des Mengensignals größer ist als der Trigger-Wert, ist die Zero-Funktion gesperrt und es erfolgt keine Leckanzeige. Der Benutzer muss also warten, bis das Mengensignal sich so weit beruhigt hat, bis die anhand des Trigger-Wertes eingestellte gewünschte Empfindlichkeit erreicht ist.

[0010] Erfindungsgemäß wird die Zero-Funktion für den Benutzer des Gerätes gesperrt. Die Freigabe der Zero-Funktion erfolgt erst, wenn das Gerät infolge der Signalberuhigung des Mengensignals Leckraten, die dem eingegebenen Trigger-Wert entsprechen, zuverlässig messen kann.

[0011] Die Erfindung betrifft ferner entsprechende Lecksuchgeräte für die erste und die zweite Variante des Verfahrens.

[0012] Im Folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.

[0013] Es zeigen:
Figur 1
eine Prinzipzeichnung eines Lecksuchgeräts, das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitet,
Figur 2
ein Blockdiagramm der ersten Variante des Verfahrens,
Figur 3
ein Zeitdiagramm des Mengensignals bei der ersten Variante,
Figur 4
ein Blockdiagramm der zweiten Variante, und
Figur 5
ein Zeitdiagramm des Mengensignals bei der zweiten Variante.


[0014] Das Lecksuchgerät 10 nach Figur 1 weist einen Einlassflansch 11 auf, an den der zu prüfende Behälter angeschlossen wird. Vom Einlassflansch 11 führt eine Leitung 12 zu der Vakuum-Pumpvorrichtung 13. Diese besteht aus einer Turbomolekularpumpe 14 und einer dieser nachgeschalteten Vorvakuumpumpe 15. Die Leitung 12 ist an einen Seiteneinlass der Turbomolekularpumpe 14 angeschlossen, deren Eintrittsseite mit einem Massenspektrometer 16 verbunden ist. In der Turbomolekularpumpe 14 gelangt das im angesaugten Gas enthaltene Testgas, z.B. Helium, im Gegenstrom zur Förderrichtung in das Massenspektrometer 16, um identifiziert zu werden. Das Massenspektrometer 16 liefert das Mengensignal, das die erkannte Testgasmenge repräsentiert, an einen Mikrocomputer 17, der die nachfolgend noch erläuterte Bearbeitung ausführt. Der Mikrocomputer ist mit einer Bedieneinheit 18 verbunden, die eine Anzeigevorrichtung 19, beispielsweise einen Bildschirm, eine Eingabevorrichtung 20 mit verschiedenen Tasten und einer Zero-Taste 21 enthält.

[0015] An den Einlassflansch 11 wird der zu prüfende Behälter 25 angeschlossen, der ein (ungewolltes) Leck 26 aufweist. Das Leck wird mit Testgas, z.B. Helium, aus einer Sprühpistole 27 angesprüht. Das Testgas, das in den Behälter 25 eintritt, gelangt über die Turbomolekularpumpe 14 zum Massenspektrometer 16. Die Menge des Testgases wird als Mengensignal MS an der Anzeigevorrichtung 19 in Form einer Kurve und/oder als numerischer Wert angezeigt.

[0016] Zu Beginn des Absaugens hat das Mengensignal MS gemäß Figur 3 einen relativ hohen Wert. Während des Absaugens klingt das Mengensignal MS asymptotisch ab. Der hohe Wert des Mengensignals ist auf Wasser und andere Verunreinigungen, sowie auch Helium-Restmengen, die im abgesaugten Gas enthalten sind, zurückzuführen. Das Mengensignal MS hat somit eine fremdbeeinflusste Drift, wobei die Fremdeinflüsse das Messsignal weit übersteigen können. Die Darstellung des Mengensignals MS entlang der Koordinate in Figur 3 ist logarithmisch nach Zehnerpotenzen aufgebaut. Das im Anfangsbereich der Kurve dargestellte Mengensignal MS ergibt sich ohne das Vorhandensein eines Lecks. Es bildet den Signaluntergrund, auf dem ein Leck noch erkannt werden soll.

[0017] Figur 2 zeigt den Aufbau eines Ausführungsbeispiels der Auswerteschaltung, bzw. der Verarbeitung im Mikrocomputer 17. Hierbei wird das Mengensignal MS, das die Leckrate Q angeben soll, über einen Subtrahierer dem einen Eingang eines Maximalwertselektors 30 zugeführt. Der Subtrahierer 31 empfängt in seinem Subtraktionseingang das Signal eines Speichers 32, der an den Ausgang des Subtrahierers 31 angeschlossen ist. Der Speicher wird durch ein "Zero"-Signal an Leitung 33 in der Weise aktiviert, dass er einen Subtraktionsvorgang einleitet, bei dem das Ausgangssignal des Subtrahierers 31 von dem Mengensignal MS subtrahiert wird. Dadurch entsteht das reduzierte Mengensignal MSz, das dem einen Eingang des Maximalwertselektors 30 zugeführt wird. Im Subtrahierer 31 wird die gesamte Höhe des Mengensignals subtrahiert, wobei sich der Wert MSz von Null ergibt.

[0018] Das Mengensignal MS wird außerdem einer Differentialschaltung 34 zugeführt, die aus der Leckrate Q ein Signal

der Signalunruhe bildet. Dieses Signal ist die Ableitung der Leckrate nach der Zeit. Es ist umso größer, je steiler der Abfall des Mengensignals MS ist (Figur 3). Das Signal der Differentialschaltung 34 wird mit einer Konstanten 1/k multipliziert. Daraus wird die untere Anzeigegrenze AG ermittelt. Der Wert von AG wird dem zweiten Eingang des Maximalwertselektors 30 zugeführt. Aus den beiden Eingangsgrößen MSz und AG wählt der Maximalwertselektor den größten aus. Dieser wird an der Anzeigevorrichtung als Anzeigesignal AS zur Anzeige gebracht.

[0019] Figur 3 zeigt den Verlauf des Anzeigesignals AS, also des Verlaufs mit Drücken der Zero-Taste. In Figur 3 sei angenommen, dass zum Zeitpunkt t1 die Zero-Taste 21 gedrückt wird, um eine Leckerkennung vorzubereiten. Kurz danach wird mit der Sprühpistole 27 Testgas gegen den Behälter 25 gesprüht. Das Ansprühen geschieht zum Zeitpunkt t2 und endet zum Zeitpunkt t3.

[0020] Man erkennt, dass das vom Maximalwertselektor 30 erzeugte Anzeigesignal AS zum Zeitpunkt t1 auf den Wert der Anzeigegrenze AG abfällt, weil von dem Zeitpunkt t1 an die Anzeigegrenze AG größer ist als das dann durch den Subtrahierer 31 erzeugte Mengensignal MSz. Wenn zum Zeitpunkt t2 ein Ansprühen des Lecks erfolgt, erhöht sich durch das Ansprühen das Messsignal über die Anzeigegrenze AG hinaus, so dass ein Impuls 37 entsteht, der allerdings bereits während des Sprühens entsprechend der allgemeinen Drift abklingt und schließlich wieder auf der Kurve der Anzeigegrenze AG endet. Der Impuls 37 ist innerhalb der Kurve des Anzeigesignals AS deutlich identifizierbar und somit als Leck erkennbar.

[0021] Nach einiger Zeit kann der Vorgang der Aktivierung der Zero-Taste wiederholt werden, um anschließend wiederum den Behälter anzusprühen. Es erfolgt eine Festlegung und Anzeige der unteren Anzeigegrenze AG, die an der Anzeigevorrichtung angezeigt wird. Ein Leck ist anhand der Änderung des angezeigten Wertes von AG auf einen höheren Wert, entsprechend dem Impuls 37, erkennbar. An der Anzeigevorrichtung wird also ständig die untere Anzeigegrenze AG angegeben, bei welcher eine Leckrate noch hinreichend gut anzeigbar ist. Der Benutzer kann also bei Anzeige einer gewünschten Anzeigegrenze AG eine Leckerkennung mit der zuvor angezeigten Empfindlichkeit durchführen.

[0022] Figur 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel der zweiten Variante der Erfindung. Die gemessene Leckrate Q wird auch hier als Mengensignal MS einem Subtrahierer 31 zugeführt. Der Ausgang des Subtrahierers ist über einen Speicher 32 mit dem Subtraktionseingang des Subtrahierers verbunden. Die Signalausgabe aus dem Speicher 32 wird durch ein Signal an einer Leitung 33 veranlasst. Das an einer Zero-Taste eingegebene Zero-Signal wird einer Sperre 40 zugeführt, die das Signal für Leitung 33 erzeugt. Die Sperre 40 wird von einem Signal an einer Leitung 41 aktiviert.

[0023] An einer Trigger-Eingabe 42, bei der es sich um die Eingabevorrichtung 20 von Figur 1 handeln kann, wird vom Benutzer ein Trigger-Wert T in mbar * l/s eingegeben. Der Trigger-Wert stellt zunächst einen Grenzwert dar, dessen Überschreitung ein "zu großes" Leck angibt.

[0024] Der Wert Qz, den die gemessene Leckrate nach dem Aktivieren der Zero-Funktion eingenommen hat, wird dem einen Eingang eines Komparators 43 zugeführt. Der andere Eingang des Komparators empfängt den Trigger-Wert T. Der Komparator 43 erzeugt ein Ausgangssignal, wenn Qz > T ist. Dieses Ausgangssignal aktiviert den Trigger-Alarm 44, der angibt, dass das Mengensignal größer ist als der eingegebene Trigger-Wert und somit den Grenzwert überschreitet. Dies bedeutet die Erkennung eines Lecks. Die Größe des Lecks wird an der Leckratenanzeige 45 angezeigt, die das Signal Qz empfängt.

[0025] Das Mengensignal MS, das die Leckrate Q repräsentiert, wird einer Differentialschaltung 50 zugeführt, die den Differentialquotienten

bildet. Das Ausgangssignal D der Differentialschaltung 50 gibt die Signalunruhe der Leckrate Q an, also die (negative) Steigung des zeitlichen Verlaufs des Mengensignals. Das Signal D wird zwei Logikschaltungen 51 und 52 zugeführt. Die erste Logikschaltung 51 liefert ein Ausgangssignal, wenn folgende Bedingung erfüllt ist



[0026] Die zweite Logikschaltung 52 erzeugt ein Ausgangssignal, wenn die folgende Bedingung erfüllt ist



[0027] Hierin ist
D: die Signalunruhe in mbar * l/s pro Minute
T: der eingestellte Trigger-Wert in mbar * l/s
c, k: Konstanten mit c > k.

[0028] Über die Wahl der Konstanten c und k kann die Mindestdauer vorgegeben werden, die ein Leck der Größe T für den Benutzer sichtbar ist, bevor es durch die negative Drift des Leckratensignals wieder "unsichtbar" wird. Dabei muss c > k sein, damit eine Hysterese zwischen "Sperren" und "Freigeben" der Zero-Funktion gegeben ist. Diese Funktion verhindert eine Fehlbedienung der Zero-Funktion und stellt sicher, dass Lecks in der Größe des eingestellten Trigger-Werts vom Benutzer erkannt werden.

[0029] Die Ausgangssignale der Logikschaltung 51 und 52 steuern ein Flipflop 53, an dessen Ausgang die Leitung 41 angeschlossen ist, welche die Sperre 40 steuert. Das Signal der Logikschaltung 51 steuert den Setzeingang S und das Signal der Logikschaltung 52 steuert den Rücksetzeingang R des Flipflops 53. Der Ausgang des Flipflops ist mit einer Anzeigevorrichtung 54 verbunden, die zwei verschiedenfarbige Leuchten 55,56 aufweist. Die Leuchte 55 leuchtet, wenn die Zero-Funktion freigegeben ist und die Leuchte 56 leuchtet, wenn die Zero-Funktion gesperrt ist.

[0030] Figur 5 zeigt den zeitlichen Ablauf der Leckrate Q, die das Mengensignal MS bildet. Die Darstellung des Mengensignals MS ist auch in Figur 5 logarithmisch nach Zehnerpotenzen aufgebaut. Aus der Leckrate Q wird die Signalunruhe D ermittelt, die skaliert als Kurve

ebenfalls in Figur 5 eingetragen ist. Im Punkt P schneidet die Kurve

den Trigger-Wert T. Dies bedeutet, dass durch die Sperre 40 in Figur 4 die Zero-Funktion freigegeben wird. Die Anzeigeleuchte 55 leuchtet. Der Benutzer kann nun manuell das Zero-Signal erzeugen. Vom Zeitpunkt t1 bis zum Zeitpunkt t2 sprüht der Benutzer mit der Sprühpistole 27 Testgas gegen das Leck. Dies führt zu einem positiven Anstieg 60 des Mengensignals. Vom Zeitpunkt t2 an wird die Zero-Funktion gesperrt. Sobald das Signal D wieder den eingestellten Trigger-Wert T von oben nach unten passiert, wird vom Zeitpunkt t3 die Zero-Funktion wieder freigegeben. In Figur 5 ist die Hysterese, die durch die Konstanten c und k hervorgerufen wird, aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.

[0031] Der Signalanstieg 60 zeigt ein erkanntes Leck an.

[0032] Die Variante nach den Figuren 4 und 5 basiert darauf, dass festgestellt wird, ob die Leckrate in Höhe des gewünschten Trigger-Wertes T noch messbar ist. Ist sie messbar, so erfolgt eine Freigabe der Zero-Funktion; ist sie nicht messbar, erfolgt eine Sperrung der Zero-Funktion.

[0033] Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen wird jeweils Gas aus einem Behälter abgesaugt, um dieses Gas auf Testgas zu überprüfen. Abweichend hiervon ist die Erfindung auch bei der Schnüffellecksuche anwendbar, bei der ein Leck dadurch aufgespürt wird, dass eine ansaugende Schnüffelsonde an der zu prüfenden Stelle Umgebungsluft einzieht.


Ansprüche

1. Verfahren zur Lecksuche mit folgenden Schritten:

- Absaugen von Gas,

- Feststellen von Testgas in dem abgesaugten Gas, und Erzeugung eines Mengensignals (MS), das der gemessenen Leckrate (Q) entspricht,

- Ermittlung der Signalunruhe

des Mengensignals als
Ableitung der gemessenen Leckrate nach der Zeit,
gekennzeichnet durch die weiteren Schritte

- Verarbeitung des Mengensignals (MS) in der Weise, dass bei Erzeugung eines Zero-Signals eine Reduzierung des Mengensignals erfolgt,

- Bestimmen einer unteren Anzeigegrenze (AG) anhand der ermittelten Signalunruhe,

- Anzeigen eines Lecks nur dann, wenn das Mengensignal (MS) die untere Anzeigegrenze (AG) übersteigt.


 
2. Verfahren zur Lecksuche nach Anspruch 1, wobei die Ermittlung der Signalunruhe

durch Differentialbildung des Mengensignals (MS) erfolgt.
 
3. Verfahren zur Lecksuche nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Signalunruhe durch einen Quotienten (k) geteilt wird, um die Anzeigegrenze (AG) zu erhalten.
 
4. Verfahren zur Lecksuche nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei welchem das Maximum aus Leckrate (Q) und Anzeigegrenze (AG) einer Leckratenanzeige zugeführt wird.
 
5. Lecksuchgerät mit einem Vakuumanschluss (11), einer mit dem Vakuumanschluss verbundenen Hochvakuumpumpvorrichtung (13), einem Prüfgassensor (16), der ein Mengensignal (MS) liefert, und einer Differentialschaltung (34), die aus dem Mengensignal einen Signalunruhewert erzeugt,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Lecksuchgerät einen Mikrocomputer (17) und eine Bedienvorrichtung (18) aufweist, die eine Anzeigevorrichtung (19) und eine Eingabevorrichtung (21) für ein Zero-Signal zur Reduzierung des von dem Prüfgassensor gelieferten Mengensignals enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass aus dem Signalunruhewert eine untere Anzeigegrenze (AG) ermittelt wird, und dass die Anzeigevorrichtung (19) einen Maximalwertselektor (30) enthält, der aus dem reduzierten Mengensignal (MS) und der Anzeigegrenze (AG) einen Maximalwert selektiert, wobei die Anzeigevorrichtung (19) eine von der Anzeigegrenze abweichende Leckrate nur dann anzeigt, wenn das reduzierte Mengensignal (MS) die Anzeigegrenze (AG) übersteigt.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht