(19)
(11)EP 0 589 419 A1

(12)EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43)Veröffentlichungstag:
30.03.1994  Patentblatt  1994/13

(21)Anmeldenummer: 93115200.3

(22)Anmeldetag:  21.09.1993
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC)5E02D 17/08
(84)Benannte Vertragsstaaten:
AT DE ES FR GB PT

(30)Priorität: 22.09.1992 DE 4231614

(71)Anmelder: Emunds & Staudinger GmbH
D-41836 Hückelhoven (DE)

(72)Erfinder:
  • Pelzer, Hans
    D-52525 Heinsberg-Dremmen (DE)
  • Hess, Wilhelm
    D-50859 Köln (DE)

(74)Vertreter: Freischem, Werner, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Freischem, An Gross St. Martin 2
D-50667 Köln
D-50667 Köln (DE)


(56)Entgegenhaltungen: : 
  
      


    (54)Verbauvorrichtung


    (57) Die bekannten Verbauvorrichtungen bestehen aus zwei großflächigen Verbauplatten (1,2), die von einem in der Mitte oder zwei an den Enden der Verbauplatten (1,2) angeordneten Stützrahmen (3,4) auf Abstand gehalten und zu einer Einheit verbunden sind. Ein Stützrahmen besteht aus zwei vertikalen Widerlagerpfosten und längenveränderbaren Spreizen (5), die mittels Blattfedern (15,16,16'), deren Enden von oben und unten mit Vorspannung gegen die Spreizen (5) drücken, rechtwinklig zu den Widerlagerpfosten und Verbauplatten (1,2) gehalten sind.
    Die neue Verbauvorrichtung soll bei gleicher Belastbarkeit leichter und in der Herstellung weniger aufwendig sein und eine einfachere Lagerhaltung sowie einfacheres Auswechseln der Federn (15,16,16') ermöglichen. Hierzu sind oberhalb und unterhalb der horizontalen Achsen parallel zu diesen Achsen in den Widerlagerpfosten ebene Widerlagerplatten (17) angeordnet, auf welchen je mindestens eine ebene Blattfeder (15,16,16') leicht auswechselbar befestigt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbauvorrichtung zum Abstützen von Grabenwänden mit zwei großflächigen Verbauplatten, die von einem in der Mitte der Verbauplatten angeordneten Stutzrahmen oder zwei an den Enden der Verbauplatten angeordneten Stützrahmen auf Abstand gehalten und zu einer Einheit verbunden sind, wobei ein Stützrahmen aus zwei vertikalen, im Querschnitt U-förmigen Widerlagerpfosten und zwei um horizontale Achsen schwenkbar mit den Widerlagerpfosten verbundenen, längenveränderbaren Spreizen besteht und die Spreizen mittels an den Widerlagerpfosten befestigten Blattfedern, deren federnden Enden von oben und unten mit Vorspannung gegen die Spreizen drücken, rechtwinklig zu den Widerlagerpfosten und Verbauplatten gehalten sind.

    [0002] Eine Verbauvorrichtung dieser Art ist bekannt aus der DE 22 57 881 C3 Bei diesen bekannten Verbauvorrichtungen sind die Enden der Spreizen in offenen Lagerschalen gelagert, welche an den Innenseiten der Seitenwände der Widerlagerpfosten befestigt sind. Die beiden jeweils zur Grabenlängsachse weisenden Mantelflächen der Achsstummel sind von gebogenen Enden mindestens zweier spiegelbildlich zueinander angeordneter Blattfedern umgriffen, die je einen oberhalb und unterhalb der Achsstummel in die Seitenwände eingesetzten horizontalen Haltebolzen umschlingen. Die jeweils nach innen weisenden federnden und von oben und von unten gegen die Enden der Spreizen drückenden Schenkel der Blattfedern sind mittels horizontaler Spannbolzen vorgespannt, die gegenüber den Haltebolzen nach innen, d.h. von den Verbauplatten weg, in die Widerlagerpfosten eingesetzt sind.

    [0003] Bei der bekannten Verbauvorrichtung ist es zwar einfach, die in offenen Lagerschalen gelagerten Spreizen auszuwechseln, relativ schwierig ist aber das Auswechseln der Blattfedern. Durch ihre gebogene Form sind diese Blattfedern relativ teuer und materialaufwendig.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbauvorrichtung der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß sie bei gleicher Belastbarkeit im Gewicht leichter und in der Herstellung weniger aufwendig ist und daß das Auf-Lager-Halten und Auswechseln der Federn wesentlich vereinfacht ist.

    [0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß oberhalb und unterhalb der horizontalen Achsen parallel zu diesen Achsen in den Widerlagerpfosten ebene Widerlagerplatten angeordnet sind, auf welchen je mindestens eine im wesentlichen ebene Blattfeder leicht auswechselbar befestigt ist.

    [0006] Jede Blattfeder kann aus einem Federstahlteil oder einem Paket von Federstahlteilen bestehen. Falls eine progressive Federkennlinie erwünscht ist, können die Federblätter eines Paketes gestuft sein. Es wird zweckmäßig sein, daß ein Federpaket nur aus zwei oder höchstens drei Federblättern zusammengesetzt ist.

    [0007] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen 2 bis 9.

    [0008] In der folgenden Beschreibung werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in
    Fig. 1
    eine vertikale Schnittansicht eines Teiles der Verbauvorrichtung gemäß der Erfindung,
    Fig. 2
    eine Ansicht gemäß Fig. 1 mit in der Höhe versetzten Verbauplatten und Widerlagerpfosten,
    Fig. 3
    eine Draufsicht auf einen Widerlagerpfosten mit darin gelagerter Spreize,
    Fig. 4
    eine vertikale Schnittansicht eines Spreizenlagers mit zweiseitig belastbaren Blattfedern.


    [0009] Die Verbauvorrichtung, die in Fig. 1 und 2 teilweise gezeigt ist, besteht aus zwei Verbauplatten 1 und 2, die von einem Stützrahmen auf Abstand gehalten und zu einer Einheit verbunden sind. Der Stützrahmen setzt sich zusammen aus zwei vertikalen, im Querschnitt U-förmigen Widerlagerpfosten 3 und 4 und zwei um vertikale Achsen 6 und 7 schwenkbar mit den Widerlagerpfosten 3,4 verbundenen längenveränderbaren Spreizen 5.

    [0010] Werden die beiden im wesentlichen parallelen Verbauplatten 1 und 2 in ihrer Mitte abgestützt, dann ist nur ein Stützrahmen für die Verbauvorrichtung notwendig. Werden aber die Verbauplatten 1 und 2 an ihren Enden abgestützt, dann sind zwei Stutzrahmen erforderlich.

    [0011] Damit die beiden Verbauplatten 1 und 2 zusammen mit einem oder zwei Stützrahmen eine standsichere Einheit bilden, sind die Spreizen 5 mittels an den Widerlagerpfosten 3 und 4 befestigten Blattfedern 15 und 16 rechtwinklig zu den Widerlagerpfosten 3 und 4 gehalten. Die freien Enden der Blattfedern 15 und 16 liegen mit Vorspannung auf Auflagestegen 21 auf, die an den Enden der Spreize 5 bzw. an den Lagerbuchsen 12 der Spreize 5 angebracht sind. Oberhalb und unterhalb der horizontalen Achsen 6 und 7 sind in den Widerlagerpfosten 3 und 4 parallel zu den Achsen 6 und 7 Widerlagerplatten 17 angeordnet, auf welchen je eine im wesentlichen ebene Blattfeder 15, 16 leicht auswechselbar befestigt ist. Die Blattfedern 15 und 16 weisen ein Durchgangsloch 20 auf, das bei Anlage der Blattfedern 15 und 16 an der Basiswand der Widerlagerpfosten 3 und 4 mit einer Gewindebohrung fluchtet, die in der Widerlagerplatte 17 angeordnet ist. Mittels einer Schraube 19 und einer Klemmplatte 18 können die Blattfedern 15 und 16 auf den Widerlagerplatten 17 so befestigt werden, daß sie mit gewisser Vorspannung auf den Auflagestegen 21 der Lagerbuchsen 12 aufliegen.

    [0012] Wie die Fig. 3 zeigt, sind die Widerlagerplatten 17 im wesentlichen rechteckig und sind an den Seitenwänden der U-förmigen Widerlagerpfosten 3 und 4 festgeschweißt. Die Klemmplatten 18 können lose sein, sie können aber auch mit ihrer der Basiswand der Widerlagerpfosten 3 und 4 zugewandten Kante an der Basiswand der Widerlagerpfosten 3 und 4 festgeschweißt sein. Der Spalt zwischen der Widerlagerplatte 17 und der Klemmplatte 18 ist so bemessen, daß sich die Blattfedern 15 und 16 bequem in den so gebildeten Spalt einschieben lassen. Durch Anziehen der Schraube 19 und elastischer Verformung der Klemmplatten 18 werden die Blattfedern 15 und 16 in den Spalt eingeklemmt.

    [0013] Die Blattfedern 15 und 16 können aus jeweils nur einem Stahlfederblatt bestehen, sie können aber auch von einem Paket Stahlfederblätter gebildet sein. In Fig. 1 und 2 ist die Blattfeder 16' von zwei Federblättern gebildet, wobei das äußere, auf dem inneren Federblatt aufliegende Federblatt kürzer ist als das innere Federblatt.

    [0014] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Spreize 5 setzt sich zusammen aus einer Spindel 9, einer Spindelmutter 10, einem Distanzrohr 11 und den beiden Lagerbuchsen 12. Ferner befindet sich zwischen dem Spindelrohr 9 und der Lagerbuchse 12 noch eine Zwischenbuchse 13.

    [0015] Bei Rückbau einer Verbauvorrichtung werden die Verbauplatten 1 und 2 wechselweise hochgezogen. Dabei verschwenken sich die Spreizen 5 gegenüber den Widerlagerpfosten 3 und 4 gegen die Kraft der Federn 15 und 16 um etwa 5 bis 8 °. Wie die Fig. 2 zeigt, werden bei Anheben der linken Verbauplatte 1 gegenüber der rechten Verbauplatte 2 die untere Blattfeder 16 des linken Widerlagerpfostens 3 und die obere Blattfeder 15 des rechten Widerlagerpfostens 4 belastet, während die beiden anderen Blattfedern 15 und 16' entlastet sind.

    [0016] Um eine beidseitige Belastung der Blattfedern zu erreichen, sind bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 an den Lagerbuchsen 12' parallel zu den Auflagestegen 21 übergreifende Teile 23 vorgesehen, die zwischen sich und dem Auflagesteg 21 eine Durchgangsöffnung 22 für die Blattfedern 15 und 16 bilden. Durch diese Maßnahme wird das Federvermögen der Blattfedern besser genutzt und eine Progressivität erreicht, weil die Federn 15 und 16 mit einer einander entgegenwirkenden Vorspannung eingebaut sind, so daß die jeweils zweite Feder erst bei größeren Auslenkungen wirksam wird.

    Bezugszeichenliste:



    [0017] 
    1
    linke Verbauplatte
    2
    rechte Verbauplatte
    3
    linke Stütze
    4
    rechte Stütze
    5
    Spreize
    6
    linke Schwenkachse
    7
    rechte Schwenkachse
    9
    Spindel
    10
    Spindelmutter
    11
    Distanzrohr
    12
    Lagerbuchse
    12'
    Lagerbuchse
    13
    Zwischenbuchse
    14
    Steckbolzen
    15
    obere Blattfeder
    16
    untere Blattfeder
    16'
    untere Blattfeder
    17
    Widerlagerplatte
    18
    Klemmplatte
    19
    Schraube
    20
    Durchgangsloch
    21
    Auflagesteg
    22
    Durchgangsöffnung
    23
    übergreifendes Teil



    Ansprüche

    1. Verbauvorrichtung zum Abstützen von Grabenwänden mit zwei großflächigen Verbauplatten (1,2), die von einem in der Mitte der Verbauplatten (1,2) angeordneten Stützrahmen oder zwei an den Enden der Verbauplatten (1,2) angeordneten Stützrahmen auf Abstand gehalten und zu einer Einheit verbunden sind, wobei ein Stützrahmen aus
    zwei vertikalen, im Querschnitt U-förmigen Widerlagerpfosten (3,4) und zwei um horizontale Achsen (6,7) schwenkbar mit den Widerlagerpfosten (3,4) verbundenen, längenveränderbaren Spreizen (5) besteht und die Spreizen (5) mittels an den Widerlagerpfosten (3,4) befestigten Blattfedern (15,16), deren federnden Enden von oben und unten mit Vorspannung gegen die Spreizen (5) drücken, rechtwinklig zu den Widerlagerpfosten (3,4) und Verbauplatten (1,2) gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb und unterhalb der horizontalen Achsen (6,7) parallel zu diesen Achsen (6,7) in den Widerlagerpfosten (3,4) ebene Widerlagerplatten (17) angeordnet sind, auf welchen je mindestens eine im wesentlichen ebene Blattfeder (15,16) leicht auswechselbar befestigt ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (15,16) in dem auf die Widerlagerplatte (17) zu befestigenden Bereich in der Längsmittenebene ein Durchgangsloch (20) aufweist, das bei Anlage der Blattfeder (15,16) an der Basiswand der Widerlagerpfosten (3,4) mit einer Gewindebohrung in der Widerlagerplatte (17) korrespondiert und mittels einer Schraube (19) und einer Klemmplatte (18) auf der Widerlagerplatte (17) festschraubbar ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen rechteckige Widerlagerplatte (17) an den Seitenwänden der U-förmigen Widerlagerpfosten (3,4) festgeschweißt ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmplatte (18) mit ihrer der Basiswand der Widerlagerpfosten (3,4) zugewandten Kante an der Basiswand angeschweißt ist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (15,16) aus nur einem Federblatt besteht.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfedern (16) aus zwei oder drei Federblättern bestehen, wobei das an der Spreize (5) anliegende Federblatt länger ist als das darauf aufliegende Federblatt.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende der Blattfedern (15,16,16') bei rechtwinklig zu den Widerlagerpfosten (3,4) stehenden Spreizen (5) mit Vorspannung auf einem Auflagesteg (21) aufliegt, der oberhalb und unterhalb der Schwenkachse (6,7) an einer Lagerbuchse (12) der Spreize (5) angebracht ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an der Lagerbuchse (12') parallel zum Auflagesteg (21) ein die Blattfeder (15,16,16') übergreifendes Teil (23) angeordnet ist.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Widerlagerplatten (17) von den Schwenkachsen (6,7) und von den Enden oder Lagerbuchsen (12,12') der Spreizen (5) so bemessen ist, daß mindestens eine Widerlagerplatte (17) einen das maximale Verschwenken der Spreizen (5) begrenzenden Anschlag bildet.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht