(19)
(11)EP 1 086 027 B1

(12)EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45)Hinweis auf die Patenterteilung:
29.01.2003  Patentblatt  2003/05

(21)Anmeldenummer: 99936394.8

(22)Anmeldetag:  02.06.1999
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65D 77/20
(86)Internationale Anmeldenummer:
PCT/DE9901/626
(87)Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 9906/4316 (16.12.1999 Gazette  1999/50)

(54)

VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINER VERSCHLUSSPLATINE

METHOD FOR PRODUCING A SEALING PLATE

PROCEDE POUR LA FABRICATION D'UNE PLATINE DE FERMETURE


(84)Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB IT LI NL SE

(30)Priorität: 10.06.1998 DE 19825777

(43)Veröffentlichungstag der Anmeldung:
28.03.2001  Patentblatt  2001/13

(73)Patentinhaber: Schröpfer, Rainer
88317 Aichstetten (DE)

(72)Erfinder:
  • Schröpfer, Rainer
    88317 Aichstetten (DE)

(74)Vertreter: Patentanwälte Eisele, Otten & Roth 
Karlstrasse 8
88212 Ravensburg
88212 Ravensburg (DE)


(56)Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 798 108
  
  • "FLEXODRUCKTECHNIK IN REIHE MIT INLINE-VERARBEITUNG" DEUTSCHER DRUCKER,DE,DEUTSCHER DRUCKER VERLAGSGESELLSCHAFT, OSTFILDERN, Bd. 35, Nr. 13, Seite W12-W14 XP000804926 ISSN: 0012-1096
  
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Verschlußplatine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 (bekannt aus EP-A-0798108).

Stand der Technik:



[0002] Bekannt geworden sind Verpackungen, wie z. B. Joghurtbecher mit einseitig bedruckten Verschlußelementen, sogenannten Verschlußplatinen aus z. B. Aluminium, welche zum Verschließen der Joghurtbecher auf der späteren Innenseite mit einem Heißsiegellack versehen sind.

[0003] Zur Herstellung dieser Verschlußplatinen wird auf einer Oberflächenseite der als Rollenware vorliegenden Aluminiumfolie kontinuierlich eine Heißsiegellackschicht aufgebracht und anschließend die gegenüberliegende Oberflächenseite mit Druckvorlack und anschließend mit einem gewünschten Motiv bedruckt. Die so gefertigte Aluminiumfolie wird anschließend geprägt und die Form der Verschlußplatine ausgestanzt. Beim Stanzvorgang werden Einzelstapel gebildet, von welchen zum Verschweißen von befüllten Bechern mittels des Heißsiegellacks Einzelplatinen z. B. mit einem Sauger abgegriffen werden. Dabei wird durch die geprägte Oberfläche erreicht, daß eine sichere Vereinzelung beim Abgreifen stattfindet, also eine Paketbildung von zwei, drei oder mehr Einzelplatinen verhindert wird.

[0004] Durch die Prägung der Verschlußplatinen wird jedoch die optische Wirkung des Druckbilds nachteilig beeinflußt. Außerdem findet eine Materialbeanspruchung statt, die die Produktsicherheit beeinträchtigen kann. Darüber hinaus erhöht sich die Dicke der Einzelplatinen durch die erhabene Oberflächenstruktur der Prägungen, wodurch im Vergleich zu einem nicht geprägten Folienmaterial ein Stapel mit einer vorgegebenen Platinenanzahl mehr Verpackungsplatz benötigt.

[0005] Zur Vermeidung einer optischen Beeinträchtigung eines Druckbilds auf einem Deckelement wird in der europäischen Patentanmeldung EP-A-0 79 81 08 ein Deckelement für Verpackungen vorgeschlagen, das im Wesentlichen aus einer geprägten und einer ungeprägten Folie besteht, wobei die geprägte Folie dem Verpackungsgut zugewandt und verpackungsgutseitig mit einer Heißsiegelbeschichtung versehen ist und wobei die ungeprägte Folie über eine Kleberschicht mit der geprägten Folie verbunden ist. Dadurch kann auf die ungeprägte Folie an der der Verpackungsgut abgewandten Seite ohne Beeinträchtigung der optischen Qualität ein Druckmotiv angebracht werden. Die Herstellung eines derartigen Deckelements ist jedoch aufwendig und dadurch kostenintensiv.

[0006] Zur Vermeidung anderer oben aufgeführter Nachteile sind neuerdings Verschlußplatinen aus einer einzigen glatten, ungeprägten Aluminiumfolie bekannt geworden. Damit diese Platinen dennoch leicht vereinzelt werden können, werden auf der der Verpackungsgut zugewandten Heißsiegellackseite in einem Tiefdruckverfahren Abstandshalter aus ebenfalls Heißsiegellack aufgebracht. Dies hat jedoch den Nachteil, daß hierdurch zwei Druckverfahren zur Herstellung der Platinen benötigt werden. Denn die Abstandshalter aus Heißsiegellack lassen sich nur mit einem Tiefdruckverfahren aufbringen, wogegen Druckmotive auf der gegenüberliegenden Seite bevorzugt mit einem Hochdruckverfahren, z. B. mit dem Flexo-Druckverfahren hergestellt werden. Das Erzeugen von Abstandshaltern im Flexo-Druckverfahren aus herkömmlicher Druckfarbe liefert mit vertretbarem Aufwand keine befriedigenden Abstandshaltergeometrien.

[0007] Darüber hinaus sind aus der EP-A-0 798 108 bereits Verschlußplatinen bekannt, bei welchen auf wenigstens einer Oberflächenseite der Verschlußplatine Erhebungen zu deren Vereinzelung aufgebracht werden.

Aufgabe und Vorteile der Erfindung:



[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, das rationell und kostengünstig ist und mit dem sich Verschlußplatinen herstellen lassen, die in optischer Hinsicht höchsten Anforderungen entsprechen und dennoch leicht vereinzelt werden können.

[0009] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

[0010] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens angegeben.

[0011] Die Erfindung geht von einem Verfahren zur Herstellung einer Verschlußplatine zum Verschließen von Behältnissen aus, bei dem ein Folienwerkstoff, z. B. Aluminiumfolie, Kunststofffolie oder dgl., verwendet wird. Der Kerngedanke der Erfindung liegt nun darin, daß auf wenigstens einer Oberflächenseite der Verschlußplatine Erhebungen zur Vereinzelung der Verschlußplatinen aus einem UV-Licht-härtenden Material aufgebracht werden.
UV-Licht-härtendes Material hat den Vorteil, daß keine Verdunstung von Lösungsmittel stattfindet, wodurch die Dicke des Schichtauftrags im Wesentlichen der späteren Schichtdicke im trockenen Zustand entspricht. Dadurch läßt sich mit einem Schichtauftrag eine gewünschte Höhe von Erhebungen bzw. Abstandshaltern erreichen, ohne daß hierzu (wie bei konventionellen Farben) ein wirtschaftlich nicht vertretbarer bzw. mehrfacher Schichtdickenauftrag notwendig wäre.

[0012] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens werden die Erhebungen im Hochdruckverfahren z. B. Flexo-Druckverfahren aufgedruckt. Auf diese Weise läßt sich das Druckmotiv sowie die Erhebungen bzw. Abstandshalter mit einem Druckverfahren, nämlich dem Flexo-Druckverfahren herstellen. Dies ist möglich, da mit UV-härtenden Materialien auch im Flexo-Druckverfahren durch einen einzigen Schichtauftrag die Erhebungen bzw. Abstandshalter mit einer ausreichenden Höhe erzeugt werden können.

[0013] Zur Erzielung einer besonders effektiven und damit kostengünstigen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wird vor dem Aufbringen der Erhebungen eine Oberflächenseite der Verschlußplatine mit einem Heißsiegellack versehen, die gegenüberliegende Oberflächenseite im Anschluß daran mit einem gewünschten Motiv bedruckt und schließlich auf der mit der motivbedruckten Oberflächendseite die Erhebungen aufgebracht.

[0014] Um eine sichere Vereinzelung der Platinen zu gewährleisten, werden die Erhebungen in einem gleichbleibenden Rastermaß auf dem Folienwerkstoff aufgebracht. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Erhebungen als kreisförmige Inseln ausgebildet werden.

Zeichnungen



[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung unter Angabe weiterer Vorteile und Einzelheiten näher erläutert.

[0016] Es zeigen
Fig. 1
eine Verschlußplatine, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde, im schematischen Querschnitt ausschnittsweise, stark vergrößert dargestellt und
Fig. 2
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte, bereits ausgestanzte Verschlußplatine in der Draufsicht.

Beschreibung des Ausführungsbeispiels:



[0017] In Fig. 1 ist eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Verschlußplatine im Querschnitt ausschnittsweise dargestellt. Die Verschlußplatine 1 besteht aus einer Aluminiumfolie 2, die auf einer Oberflächenseite mit einer Heißsiegellackschicht 3 versehen ist und auf der gegenüberliegenden Seite verschiedene Farbschichten 4 zur Erzeugung eines gewünschten Druckmotives aufweist. Zur Erzeugung des Druckmotivs werden vorzugsweise die UV-Licht-härtenden Farben weiß, gelb, rot, blau und dunkelblau übereinander gelegt. Selbstverständlich ist jede andere Farbkombination möglich. Auf diese UV-Licht-gehärteten Farbschichten 4 werden in einem weiteren Druckschritt, vorzugsweise einem Flexo-Druckschritt Abstandshalter ebenfalls aus einem UV-Licht-härtenden Material aufgebracht. Mit einem einzigen Druckschritt ist ohne weiteres durch den Einsatz des UV-Licht-härtenden Materials eine Höhe h der Abstandshalter von ca. 3-6 µm möglich. Bei der Verwendung von herkömmlichen Farben müßte hierfür beim Druck mindestens die doppelte Schichtdicke aufgetragen werden, um nach Verdampfen des Lösungsmittels, diese Abstandshalterhöhe h zu erreichen.

[0018] In der zeitlichen Abfolge entsteht die Verschlußplatine 1 nach Fig. 1 durch die folgenden Verfahrensschritte:

a) ganzflächiges Aufbringen einer Heißsiegellackschicht 3 auf das Aluminiumfolienmaterial (anstatt Aluminium kann jedes andere Folienmaterial in gleicher Weise eingesetzt werden),

b) Aufbringen der UV-Licht-härtenden Farbschichten 4 zur Erzeugung des Druckmotivs,

c) Bedrucken der Farbschichten 4 mit einem weiteren UV-Licht-härtenden Material zur Herstellung der Abstandshalter 5,

d) Ausstanzen der Verschlußplatine 1 in einer gewünschten Form.



[0019] In Fig. 2 ist die Verschlußplatine gem. Fig. 1 in der Draufsicht dargestellt. Eine Verschlußplatine mit dieser Außenform wird zum Verschließen eines Joghurtbechers verwendet. Zum Öffnen eines verschlossenen Joghurtbechers weist diese hierzu eine Abziehlasche 6 auf. Die auf dem Druckmotiv rasterförmig aufgebrachten Abstandshalter 5 sind zur Verdeutlichung lediglich ausschnittsweise dargestellt.

[0020] Durch die Abstandshalter 5 wird gewährleistet, daß eine sichere Vereinzelung beim Abgreifen von Verschlußplatinen von einem Stanzstapel stattfindet.

Bezugszeichenliste:



[0021] 
1
Verschlußplatine
2
Aluminiumfolie
3
Heißsiegellackschicht
4
Farbschichten
5
Abstandshalter
6
Abziehlasche



Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung einer Verschlußplatine aus einem Folienwerkstoff zum Verschließen von Behältnissen, wobei auf wenigstens einer Oberflächenseite der Verschlußplatine (1) Erhebungen (5) zur Vereinzelung der Verschlußplatinen aufgebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß Erhebungen (5) aus einem UV-Licht-härtenden Material aufgebracht werden.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen (5) mit einem Hochdruckverfahren, z. B. Flexo-Druckverfahren aufgebracht werden.
 
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Aufbringen der Erhebungen (5) eine Oberflächenseite der Verschlußplatine mit einer Heißsiegellackschicht (3) versehen wird, daß die gegenüberliegende Oberflächenseite mit einem gewünschten Motiv aus UV-Licht-härtenden Farbschichten (4) bedruckt wird, und daß auf der mit dem Motiv bedruckten Oberflächenseite die Erhebungen (5) aufgebracht werden.
 
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen (5) mit einem gleichmäßigen Rastermaß auf den Folienwerkstoff aufgebracht werden.
 
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen (5) als kreisförmige Inseln aufgebracht werden.
 


Claims

1. Method for producing a sealing plate made of a film material for sealing containers, elevations (5) for isolating the sealing plates being applied to at least one surface side of the sealing plate (1), characterised in that elevations (5) made of a UV light-curing material are applied.
 
2. Method according to claim 1, characterised in that the elevations (5) are applied using a high pressure method, for example a flexographic printing method.
 
3. Method according to either of the preceding claims, characterised in that before applying the elevations (5) one surface side of the sealing plate is provided with a heat sealing lacquer layer (3), in that the opposing surface side is printed with a desired motif made of UV light-curing colour coats (4), and in that the elevations (5) are applied to the surface side printed with the motif.
 
4. Method according to any of the preceding claims, characterised in that the elevations (5) are applied to the film material with a uniform grid dimension.
 
5. Method according to any of the preceding claims, characterised in that the elevations (5) are applied as circular islands.
 


Revendications

1. Procédé pour fabriquer une platine de fermeture à partir d'une matière en feuille pour fermer des récipients, des surélévations (5) pour séparer les platines de fermeture étant prévues sur au moins un côté de surface de la platine de fermeture (1),
caractérisé en ce que des surélévations (5) en une matière durcissant à la lumière ultraviolette sont prévues.
 
2. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce que les surélévations (5) sont appliquées par un procédé à haute pression, par exemple un procédé d'impression flexographique.
 
3. Procédé selon une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que, avant l'application des surélévations (5), un côté de surface de la platine de fermeture est muni d'une couche de vernis thermosoudable (3), en ce que le côté de surface opposé est imprimé avec un motif souhaité à partir de couches d'encre (4) durcissant à la lumière ultraviolette, et en ce que les surélévations (5) sont appliquées sur le côté de surface comportant le motif imprimé.
 
4. Procédé selon une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que les surélévations (5) sont appliquées sur la matière en feuille avec une dimension de trame uniforme.
 
5. Procédé selon une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que les surélévations (5) sont appliquées sous forme d'ilôts circulaires.
 




Zeichnung