(19)
(11)EP 2 607 010 A1

(12)EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43)Veröffentlichungstag:
26.06.2013  Patentblatt  2013/26

(21)Anmeldenummer: 11306761.5

(22)Anmeldetag:  23.12.2011
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B23K 11/00(2006.01)
B23K 31/02(2006.01)
H01R 13/115(2006.01)
B23K 11/11(2006.01)
H01R 4/20(2006.01)
H01R 43/02(2006.01)
(84)Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71)Anmelder: Nexans
75008 Paris (FR)

(72)Erfinder:
  • Riedel, Richard
    92685 Floß (DE)

(74)Vertreter: Döring, Roger 
Patentanwalt Weidenkamp 2
30855 Langenhagen
30855 Langenhagen (DE)

 
Bemerkungen:
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
 


(54)Verfahren zum Verschweißen eines elektrischen Leiters mit einem Kontaktelement und bei demselben verwendeter Verbinder


(57) Es wird ein Verfahren zum Verschweißen eines isolierten, flexiblen elektrischen Leiters (1) mit einem starren Kontaktelement (3) aus Metall angegeben, das einen etwa rechteckigen Querschnitt hat und außen an einem Gehäuse eines elektrischen Geräts, von demselben abstehend, angebracht ist. Der Leiter (1) wird in seinem isolierten Bereich in eine Ausnehmung eines an dem Gerät in unmittelbarer Nähe des Kontaktelements (3) angebrachten Kunststoffkörpers (6) eingebracht und in derselben durch Klemmung gehalten. Für das Verfahren wird ein Verbinder (4) aus elektrisch leitendem Material verwendet, der ein zum elektrisch leitenden Verbinden mit dem abisolierten Ende des Leiters (1) geeignetes Klemmteil und einen von demselben unter einem Winkel von 90° bzw. etwa 90° abstehenden Haken (5) hat. Der Verbinder (4) wird zunächst mit seinem Klemmteil elektrisch leitend am Ende des abisolierten Leiters (1) befestigt. Danach wird der Haken (5) in einen im Kunststoffkörper (6) angebrachten Schlitz eingesteckt, in welchem er unverrückbar in einer Position gehalten wird, in welcher das Klemmteil an der Oberfläche des Kontaktelements (3) anliegt, und das Klemmteil wird abschließend mit dem Kontaktelement (3) verschweißt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verschweißen eines isolierten, flexiblen elektrischen Leiters mit einem starren Kontaktelement aus Metall, das einen etwa rechteckigen Querschnitt hat und außen an einem Gehäuse eines elektrischen Geräts, von demselben abstehend, angebracht ist, mit welchem der Leiter in seinem isolierten Bereich in eine Ausnehmung eines an dem Gerät in unmittelbarer Nähe des Kontaktelements angebrachten Kunststoffkörpers eingebracht und in derselben durch Klemmung gehalten wird, sowie auf einen bei dem Verfahren verwendbaren Verbinder.

[0002] Beispielsweise im Motorraum von Kraftfahrzeugen, insbesondere von Fahrzeugen mit elektrischem Antrieb oder mit einem Hybridantrieb, gibt es eine zunehmende Anzahl von an unterschiedlichen Geräten angebrachten Kontaktelementen, an welche elektrische Leiter angeschlossen werden müssen, und zwar nach Möglichkeit unter Einsatz von Robotern. Die Kontaktelemente sind starre Flachteile aus Metall mit etwa rechteckigem Querschnitt, die von außen zugänglich aus den Gehäusen der Geräte herausragen, wie beispielsweise aus einem Elektromotor oder aus einem Magnetschalter. Bei den an die Kontaktelemente anzuschließenden elektrischen Leitern handelt es sich nahezu ausschließlich um flexible isolierte Litzenleiter. Sie werden zum Verschweißen mit den Kontaktelementen an ihren Enden abisoliert und so verdichtet, daß sie eine kompakte Einheit bilden. Danach werden die Enden der Leiter in bekannter Technik im isolierten Bereich in Ausnehmungen von Kunststoffkörpern eingeklemmt, die in unmittelbarer Nähe der Kontaktelemente an den Gehäusen der jeweiligen Geräte angebracht sind. Die blanken, verdichteten Enden der Leiterenden werden dann an die Kontaktelemente angelegt und mit denselben verschweißt. Dabei kann es leicht geschehen, daß die Leiter aus einer vorgegebenen Lage herausrutschen, so daß keine brauchbare Schweißverbindung entsteht. Je größer die Anzahl der Kontaktelemente und der anzuschließenden Leiter ist, desto größer kann dementsprechend die Anzahl von fehlerhaften Verbindungen werden.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs geschilderte Verfahren so zu gestalten, daß fehlerhafte Schweißverbindungen weitestgehend ausgeschlossen werden können.

[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die Verwendung eines Verbinders aus elektrisch leitendem Material gelöst, der ein zum elektrisch leitenden Verbinden mit dem abisolierten Ende des Leiters geeignetes Klemmteil und einen von demselben unter einem Winkel von 90° bzw. etwa 90° abstehenden Haken hat, mit welchem
  • der Verbinder zunächst mit seinem Klemmteil elektrisch leitend am Ende des abisolierten Leiters befestigt wird,
  • der Haken danach in einen im Kunststoffkörper angebrachten Schlitz eingesteckt wird, in welchem er unverrückbar in einer Position gehalten wird, in welcher das Klemmteil an der Oberfläche des Kontaktelements anliegt, und
  • das Klemmteil abschließend mit dem Kontaktelement verschweißt wird.


[0005] Mit diesem Verfahren wird zunächst am abisolierten Ende des Leiters der Verbinder elektrisch leitend festgelegt, so daß bei einem Litzenleiter eine Kompaktierung desselben nicht erforderlich ist. Der Verbinder wird danach unter Ausnutzung des ohnehin vorhandenen Kunststoffkörpers mittels seines Hakens in einem Schlitz des Kunststoffkörpers positionsgerecht und unverrückbar festgelegt. Der Verbinder liegt dann in vorgegebener Position an dem jeweiligen Kontaktelement an, so daß der Verbinder und das Kontaktelement abschließend mit beispielsweise zwei Schweißelektroden sicher verschweißt werden können. Fehlerhafte Schweißverbindungen können ausgeschlossen werden.

[0006] Das Verfahren nach der Erfindung wird anhand der Zeichnungen als Ausführungsbeispiel erläutert.

[0007] Es zeigen:

Fig. 1 das Ende eines isolierten elektrischen Leiters.

Fig. 2 und 3 zwei unterschiedliche Ansichten eines elektrischen Kontaktelements.

Fig. 4 einen am Ende eines Leiters angebrachten Verbinder in schematischer Darstellung.

Fig. 5 eine Draufsicht auf ein Kontaktelement mit neben demselben angebrachtem Kunststoffkörper ebenfalls in schematischer Darstellung.

Fig. 6 eine Seitenansicht des Kunststoffkörpers nach Fig. 5.

Fig. 7 eine Verbindungsstelle zwischen einem Verbinder und einem Kontaktelement.



[0008] In den Fig. 1 bis 3 sind die Teile schematisch dargestellt, die mit dem Verfahren nach der Erfindung bearbeitet und miteinander verbunden werden sollen. Es wird dazu ein in den Fig. 4 und 7 dargestellter Verbinder eingesetzt, der einen Crimpbereich zum Festlegen an einem elektrischen Leiter und einen seitwärts abstehenden Haken zu seiner Positionierung relativ zu einem Kontaktelement aufweist.

[0009] Eine in Fig. 1 dargestellte Ader A hat einen flexiblen elektrischer Leiter 1, der von einer Isolierung 2 umgeben ist. Der Leiter 1 besteht mit Vorteil aus Kupfer und ist als Litzenleiter ausgeführt. Am Ende der Ader A ist der Leiter 1 durch Entfernen der Isolierung 2 für Kontaktierungszwecke freigelegt. Ein Kontaktelement 3, mit dem der Leiter 1 durch Schweißen verbunden werden soll, ist gemäß den Fig. 2 und 3 ein flaches Bauteil aus Metall mit einem rechteckigen Querschnitt. Ein solches Kontaktelement gehört zu einem elektrischen Gerät und ragt aus einem Gehäuse desselben heraus. Ein Verbinder 4 aus elektrisch leitendem Material ist entsprechend Fig. 4 an den Leiter 1 angeschlossen. Er soll mit dem Kontaktelement 3 verbunden werden und hat für seine Positionierung einen seitwärts unter einem Winkel von 90° bzw. etwa 90° abstehenden Haken 5.

[0010] Das Kontaktelement 3 gehört - wie bereits erwähnt - zu einem elektrischen Gerät, wie beispielsweise einem Elektromotor oder einem Magnetschalter, die beide in einem Kraftfahrzeug angeordnet sein können. Ein solches Gerät hat mindestens zwei Kontaktelemente, die von einem Gehäuse des Geräts nach außen abstehen. Es sind in der Regel aber mehr bzw. wesentlich mehr als zwei Kontaktelemente.

[0011] In Fig. 5 ist eine Draufsicht auf ein Kontaktelement 3 dargestellt, neben dem ein im Schnitt wiedergegebener Kunststoffkörper 6 angeordnet ist. Der Kunststoffkörper 6 besteht beispielsweise aus Polyamid. Er ist fest auf der Oberfläche des Gehäuses eines Geräts angebracht, aus dem das Kontaktelement 3 herausragt. Das Gehäuse ist der Einfachheit halber nicht mit dargestellt. Der Kunststoffkörper 6 hat eine durchgehende Ausnehmung 7 zur Aufnahme der Ader A in ihrem isolierten Bereich. Die Ausnehmung 7 ist so dimensioniert, daß die Ader A in Montageposition in derselben durch Klemmung gehalten ist. Die Ader A kann dazu in die nach außen offene Ausnehmung 7 (Fig. 6) eingedrückt werden. Der Kunststoffkörper 6 hat außerdem einen Schlitz 8 zur Aufnahme des am Verbinder 4 angebrachten Hakens 5.

[0012] Das Verfahren nach der Erfindung wird beispielsweise wie folgt durchgeführt:

Das Ende der Ader A wird zunächst abisoliert, so daß der Leiter 1 frei liegt (Fig. 1). An dem blanken Leiter 1 wird dann das Kontaktelement 4 beispielsweise durch Crimpen befestigt (Fig. 4). Die so bestückte Ader A wird anschließend in die Ausnehmung 7 des Kunststoffkörpers 6 gedrückt. Dabei wird gleichzeitig der Haken 5 in den Schlitz 8 des Kunststoffkörpers 6 eingedrückt, in welchem er in seiner Endposition durch Klemmung unverrückbar gehalten ist. In dieser Endposition liegt der Verbinder 4 an der Oberfläche des Kontaktelements 3 an, und zwar in einer durch das Zusammenwirken von Kunststoffkörper 6 und Haken 5 definierten Lage.

Kontaktelement 3 und Verbinder 4 können dann beispielsweise mittels zweier Schweißelektroden 9 und 10 (Fig. 7) sicher miteinander verschweißt werden.




Ansprüche

1. Verfahren zum Verschweißen eines isolierten, flexiblen elektrischen Leiters mit einem starren Kontaktelement aus Metall, das einen etwa rechteckigen Querschnitt hat und außen an einem Gehäuse eines elektrischen Geräts, von demselben abstehend, angebracht ist, mit welchem der Leiter in seinem isolierten Bereich in eine Ausnehmung eines an dem Gerät in unmittelbarer Nähe des Kontaktelements angebrachten Kunststoffkörpers eingebracht und in derselben durch Klemmung gehalten wird, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Verbinders (4) aus elektrisch leitendem Material, der ein zum elektrisch leitenden Verbinden mit dem abisolierten Ende des Leiters geeignetes Klemmteil und einen von demselben unter einem Winkel von 90° bzw. etwa 90° abstehenden Haken (5) hat, mit welchem

- der Verbinder (4) zunächst mit seinem Klemmteil elektrisch leitend am Ende des abisolierten Leiters (1) befestigt wird,

- der Haken (5) danach in einen im Kunststoffkörper (6) angebrachten Schlitz (8) eingesteckt wird, in welchem er unverrückbar in einer Position gehalten wird, in welcher das Klemmteil an der Oberfläche des Kontaktelements (3) anliegt, und

- das Klemmteil abschließend mit dem Kontaktelement (3) verschweißt wird.


 
2. Verbinder für ein Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er einen Klemmteil aufweist, an dem ein unter einem Winkel von 90° bzw. etwa 90° abstehender Haken (5) angebracht ist.
 
3. Verbinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmteil ein Crimpverbinder ist.
 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.


1. Verfahren zum Verschweißen von mindestens zwei isolierten, flexiblen elektrischen Leitern mit jeweils einem starren Kontaktelement aus Metall, das einen etwa rechteckigen Querschnitt hat und außen an einem Gehäuse eines elektrischen Geräts, von demselben abstehend, angebracht ist, mit welchem die Leiter in ihrem isolierten Bereich jeweils in eine Ausnehmung eines an dem Gerät in unmittelbarer Nähe eines Kontaktelements angebrachten Kunststoffkörpers eingebracht und in derselben durch Klemmung gehalten werden, gekennzeichnet durch die Verwendung von Verbindern (4) aus elektrisch leitendem Material, die ein zum elektrisch leitenden Verbinden mit den abisolierten Enden der Leiter geeignetes Klemmteil und einen von demselben unter einem Winkel von 90° bzw. etwa 90° abstehenden Haken (5) haben, mit welchem

- die Verbinder (4) zunächst mit ihrem Klemmteil jeweils elektrisch leitend am Ende eines abisolierten Leiters (1) befestigt werden,

- die Haken (5) danach jeweils in einen in den Kunststoffkörpern (6) angebrachten Schlitz (8) eingesteckt werden, in welchem sie unverrückbar in einer Position gehalten werden, in welcher das zugehörige Klemmteil an der Oberfläche eines Kontaktelements (3) anliegt, und

- die Klemmteile abschließend jeweils mit einem Kontaktelement (3) verschweißt werden.


 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht