(19)
(11)EP 3 013 774 B1

(12)EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45)Hinweis auf die Patenterteilung:
05.09.2018  Patentblatt  2018/36

(21)Anmeldenummer: 14803033.1

(22)Anmeldetag:  23.10.2014
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC): 
C05D 3/02(2006.01)
C05G 3/06(2006.01)
C05G 3/00(2006.01)
(86)Internationale Anmeldenummer:
PCT/AT2014/050253
(87)Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2015/061820 (07.05.2015 Gazette  2015/18)

(54)

WÄSSRIGE SUSPENSIONSZUBEREITUNGEN UND DEREN VERWENDUNG ALS BLATTDÜNGER

AQUEOUS SUSPENSION PREPARATIONS AND THEIR USE AS FOLIAR FERTILIZER

PRÉPARATIONS DE SUSPENSIONS AQUEUSES ET LEUR UTILISATION COMME ENGRAIS FOLIAIRES


(84)Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30)Priorität: 28.10.2013 AT 507012013
28.10.2013 EP 13190528

(43)Veröffentlichungstag der Anmeldung:
04.05.2016  Patentblatt  2016/18

(73)Patentinhaber: Agrosolution GmbH&CO. KG
4020 Linz (AT)

(72)Erfinder:
  • HUEMER-HARTL, Peter
    A-4202 Kirchschlag bei Linz (AT)
  • KNAUSEDER, Franz
    A-6322 Kirchbichl (AT)

(74)Vertreter: Patentanwaltskanzlei Matschnig & Forsthuber OG 
Biberstraße 22 Postfach 36
1010 Wien
1010 Wien (AT)


(56)Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 0 548 901
US-A- 5 876 479
US-B1- 6 309 440
WO-A1-2009/087426
US-A1- 2009 120 339
  
      
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung

    TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG



    [0001] Die Erfindung betrifft eine neuartige wässrige Suspensionszubereitung umfassend ein in Wasser suspendiertes mikropartikelförmiges Calcit-Mineral und die Verwendung dieser wässrigen Suspensionszubereitung als Blattdünger. Außerdem betrifft die Erfindung einen Blattdünger umfassend diese wässrige Suspensionszubereitung.

    [0002] Das Wachstum von Pflanzen wird unter anderem durch Faktoren wie Bodenverhältnisse, Witterung sowie eine auf die jeweilige Pflanzenart richtig angepasste Nährstoffzusammensetzung und Wasserversorgung bestimmt. Eine entsprechend abgestimmte Düngung hat den Zweck, das Pflanzenwachstum in Hinblick auf Ertrag, Fruchtgröße, Qualität und Pflanzengesundheit positiv zu beeinflussen. Im Sinne einer nachhaltigen und innovativen Landwirtschaft ist dabei ein umwelt- und Ressourcen schonender Düngemitteleinsatz besonders wünschenswert.

    [0003] Pflanzendünger enthalten typischerweise die Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium und Calcium sowie diverse Spurenelemente. Mineralsalze werden von Pflanzen vorwiegend über die Wurzeln aus der wässrigen Bodenlösung aufgenommen, wobei die Zusammensetzung der Bodenlösung durch Bodendüngung mittels Bodendüngungsmitteln entsprechend angepasst werden kann. Pflanzen nehmen Mineralsalze aber auch über hydrophile Kleinporen Ihrer grünen Pflanzenteile (Blätter, Stamm) in das Pflanzeninnere auf. In bestimmten Wachstumsstadien werden Pflanzen daher zunehmend mittels Blattdüngung mit Nährstoffen versorgt. Blattdünger werden mit Hilfe von Spritz- oder Sprühverfahren auf die grünen Pflanzenteile aufgebracht und die darin enthaltenen Nährstoffe werden dann über die hydrophilen Kleinporen aufgenommen. Die Blattdüngung hat den Vorteil einer raschen Nährstoffaufnahme, so dass ein kurzfristiger Nährstoffbedarf schnell und effizient gedeckt werden kann. Besonders von Vorteil ist eine Blattdüngung auch dann, wenn die Bodenbeschaffenheit eine Aufnahme von Nährstoffen über die Wurzeln und somit eine Bodendüngung erschwert. Ein weiterer Vorteil der Blattdüngung ist es, dass Mikroelemente und Wuchsstoffe der Pflanze rechtzeitig zur Verfügung gestellt werden können. Nachteilig an der Blattdüngung ist, dass Makroelemente wie Stickstoff, Phosphor und Kalium nicht in genügender Menge eingebracht werden können. Besonders wichtig sind dabei die richtige Konzentration der Nährstoffe in der Blattdüngerlösung sowie der Zeitpunkt der Blattdüngung, der sich nach dem Wachstumsstadium der Pflanze richtet.

    STAND DER TECHNIK



    [0004] Die Pflanze benötigt für ein optimales Wachstum einen entsprechenden CO2-Haushalt. Für eine hohe Photosynthese liegt das Optimum bei einem CO2-Gehalt zwischen 0,1 und 1,0 Vol.-%. Luft hat jedoch nur einen CO2-Gehalt von 0,03 Vol.-%, weshalb die Pflanzen ihr Wachstumspotential nicht voll ausnutzen können. Durch Zufuhr von CO2 mit Hilfe von Düngemitteln kann die Photosyntheseleistung gesteigert werden. Für diese Zwecke kommen Blattdünger basierend auf wässrigen Suspensionen von mikropartikelförmigem Calcit-Mineral zum Einsatz, die an sich aus dem Stand der Technik bekannt sind. Das hierfür eingesetzte Calcit-Mineral (auch Kalkspat oder Kalzit genannt) stammt zweckmäßigerweise aus natürlichen Quellen und setzt sich hauptsächlich aus CaCO3 und - je nach Abbaugebiet - einer Reihe von Spurenelementen von Magnesium, Eisen, Schwefel, Mangan, Zink etc. zusammen. Für die Anwendung als Blattdünger wird das Calcit-Mineral fein vermahlen und in Wasser suspendiert. Diese Suspension wird als feiner Sprühnebel auf die Blattober- und - unterseite der Pflanze aufgebracht und die darin enthaltenen Mineralien (Carbonate) dringen über die Spaltöffnungen des Blattes in das Pflanzeninnere ein, wo sie CO2 freisetzen.

    [0005] Die WO 2009/087426 A1 beschreibt eine Zubereitung basierend auf einem mikropartikelförmigen Calcit-Mineral mit einer Partikelgröße < 5 µm und einem Hilfsstoff, der unter anderem ein Pflanzenextrakt sein kann, zur Verwendung als Pflanzen-Booster und Mineraldünger.

    [0006] Blattdünger basierend auf einem in Wasser suspendierten mikropartikelförmigen Calcit-Mineral werden unter anderem von der Firma Agrosolution GmbH, Österreich, hergestellt und vertrieben und sind unter dem Handelsnamen Agrosol (CAS-Nr. 1317-65-3) erhältlich.

    [0007] Ebenfalls hinlänglich bekannt ist die Verwendung von Meeresalgenextrakten als Düngemittel, einschließlich Blattdüngemittel, zur Anregung des Pflanzenwachstums und als Pflanzenstimulans (siehe z.B. Khan et al. 2009. J Plant Growth Regul 28:386-399). Meeresalgenextrakte enthalten eine Reihe an für Pflanzen vorteilhaften wachstumsfördernden Stoffen, z.B. Phytohormone, komplexe Kohlenhydrate, Mineralien und Spurenelemente.

    BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG



    [0008] Es hat sich nun herausgestellt, dass der Zusatz von Pflanzenextrakten, z.B. Meeresalgenextrakte, zu Blattdüngern, die auf einer wässrigen Suspension von mikropartikelförmigem Calcit-Mineral basieren, zu einer unerwünschten Adsorption von im Extrakt enthaltenen wachstumsfördernden Stoffen an die Calcit-Mineral-Mikropartikel führt. Die im Extrakt enthaltenen wachstumsfördernden Stoffe stehen der Pflanze folglich nicht im erwünschten Ausmaß zur Verfügung, weshalb die wachstumsfördernde Wirkung des Extrakts nicht zur Gänze zum Tragen kommt und folglich eine höhere Konzentration des Extrakts im Blattdünger erforderlich ist. Dieser Umstand wirkt sich nicht nur negativ auf die Kosten aus, sondern hat auch einen unnötig hohen Düngemitteleintrag in die Umgebung zur Folge.

    [0009] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, einen Blattdünger zur Verfügung zu stellen, der einerseits ein hohes Pflanzenwachstum mit sich bringt und andererseits einen kosten-, umweit- und ressourcenschonenden Düngemitteleinsatz ermöglicht.

    [0010] Diese Aufgabe wird mit einer wässrigen Suspensionszubereitung mit den Merkmalen gemäß dem Anspruch 1 gelöst.

    [0011] Dank der Erfindung wird die Adsorption wichtiger, im Pflanzenextrakt vorhandener wachstumsfördernder Stoffe an die Calcit-Mineral-Mikropartikel minimiert, wenn nicht zur Gänze verhindert. Dieser vorteilhafte und unvorhergesehene technische Effekt wird durch die hierin gezeigten Beispiele belegt (siehe unten).

    [0012] Die Erfinder konnten den überraschenden Sachverhalt feststellen, dass durch den Zusatz eines Tensids, welches das Zeta-Potential des in Wasser suspendierten mikropartikelförmigen Calcit-Minerals in den negativen Bereich verschiebt, die Adsorption von im Pflanzenextrakt vorhandenen wachstumsfördernden Stoffen an das Calcit-Mineral verhindert wird. Tenside, die diese Eigenschaft besitzen, können von einem Fachmann auf dem Gebiet angesichts der Lehre dieser Offenbarung durch Messung des Zeta-Potentials im Rahmen einfacher Routineversuche aufgefunden werden. Dabei wird zuerst das Zeta-Potential des in Wasser suspendierten mikropartikelförmigen Calcit-Minerals gemessen, anschließend das Tensid zugegeben und das Zeta-Potential nochmals gemessen. Zeta-Potentialmessungen und die diesen Messungen zugrunde liegenden Vorrichtungen (z.B. Mütek™ SZP-10 System Zeta Potential) und Verfahren sind dem einschlägigen Fachmann hinlänglich bekannt.

    [0013] Unter dem Begriff "Tensid" wie hierin verwendet sind sowohl eine einzige Tensidart als auch Mischungen von zwei oder mehr Tensiden zu verstehen.

    [0014] Das Zeta-Potential sowie die Messung des Zeta-Potentials von Calziumcarbonaten wie Calcit in wässrigen Suspensionen wurde beispielsweise von Sawada bereits ausführlich beschrieben (Sawada K. 1997. Pure&Appl. Chem. 69(5):921-928). Unter den üblichen experimentellen Bedingungen liegt das Zeta-Potential von Calcit typischerweise im leicht negativen Bereich und kann in Abhängigkeit des Ursprungs des Calcit-Minerals und der Konzentration des Calcit-Minerals in der wässrigen Suspension in einem gewissen Bereich variieren. Erfindungsgemäß liegt das Zeta-Potential eines in Wasser suspendierten mikropartikelförmigen Calcit-Minerals bei einer Konzentration von 15 g/L Wasser in einem Bereich von ca. + 10mV bis ca. -10 mV.

    [0015] Calcit ist ein häufig vorkommendes Mineral. Für die Anwendung in der Erfindung stammt es zweckmäßigerweise aus natürlichen Quellen. Mikropartikelförmiges Calcit-Material definierter Partikelgröße kann beispielsweise von der Firma Agrosolution GmbH, Österreich, bezogen werden.

    [0016] Der Partikeldurchmesser der Calcit-Mikropartikel ist 35 µm oder kleiner (≤ 35), da größere Mikropartikel nicht mehr im erwünschten Maße über die Kleinporen der Blätter aufgenommen werden können.

    [0017] Unter dem Begriff "Wasser" wie er hierin verwendet wird, ist Wasser zu verstehen, dass für die Herstellung bzw. für die Verdünnung von Düngemitteln geeignet ist. Typischerweise handelt es sich hierbei um normales Leitungswasser, dass unter den standardmäßigen Normen verwendet wird. Das für die Herstellung bzw. für die Verdünnung der erfindungsgemäßen Suspensionszubereitung verwendete Wasser kann zusätzlich noch mit ultraviolettem Licht bestrahlt werden, um den Keimgehalt (d.h. Gehalt an möglicherweise im Wasser vorkommenden Mikroorganismen) so gering wie möglich zu halten. Mit Vorteil hat das Wasser Trinkwasserqualität.

    [0018] In Ländern mit hohem Lichteintrag, z.B. Ländern in Äquatornähe, kann der Partikeldurchmesser auch größer, d.h. bis zu 35 µm, gewählt werden; typischweise werden Partikelgrößen von ca. 2 - 32 µm verwendet. Aufgrund der höheren Sonneneinstrahlung kann die Photosyntheseleistung auch mit einem Calcit-Mineral mit einem größeren Partikeldurchmesser, welches günstiger in der Herstellung als ein Calcit-Mineral mit einem geringeren Partikeldurchmesser ist, erzielt werden.

    [0019] Zur Verwendung als Blattdünger in gemäßigten Zonen mit geringerem Lichteintrag (z.B. Europa), in denen Landwirtschaft typischerweise wesentlich intensiver betrieben wird als in Ländern mit hoher Sonneneinstrahlung, ist es von Vorteil, wenn die Partikelgröße kleiner gewählt ist und mit Vorteil weist das mikropartikelförmige Calcit-Mineral einen Partikeldurchmesser von 5 µm oder kleiner (≤ 5µm) auf. Ein geeignetes mikropartikelförmiges Calcit-Mineral mit einem Partikeldurchmesser von ≤ 5 µm ist von der Firma Agrosolution GmbH, Österreich, unter dem Handelsnamen Agrosol erhältlich.

    [0020] Vorzugsweise weisen 90% des mikropartikelförmigen Calcit-Minerals einen Partikeldurchmesser von < 2 µm auf und vorzugsweise weisen 60% des mikropartikelförmigen Calcit-Minerals einen Partikeldurchmesser von < 1 µm auf.

    [0021] Eine weitere Verschiebung des Zeta-Potentials in den negativen Bereich nach Zugabe des Pflanzenextrakts ist ein Indiz dafür, dass noch immer eine gewisse Wechselwirkung zwischen den im Pflanzenextrakt enthaltenen wachstumsfördernden Stoffen und dem Calcit-Mineral stattfindet. Aus diesem Grunde ist es günstig, wenn das Tensid ein Tensid ist, bei dem das in den negativen Bereich verschobene Zeta-Potential des in Wasser suspendierten mikropartikelförmigen Calcit-Minerals nach Zusatz des Pflanzenextrakts nicht weiter in den negativen Bereich verschoben wird.

    [0022] Erfindungsgemäß (siehe Beispiele weiter unten) weist das in Wasser suspendierte mikropartikelförmige Calcit-Mineral bei einer Konzentration von 15 g/L Wasser ein Zeta-Potential in einem Bereich von + 10 mV bis - 10 mV auf, wobei das Tensid ein Tensid ist, mit dem das Zeta-Potential des in Wasser suspendierten mikropartikelförmigen Calcit-Minerals auf einen Wert von zumindest - 20 mV oder kleiner, d.h. noch weiter im negativen Bereich liegende Werte, verschiebbar ist.

    [0023] Die wässrige Suspensionszubereitung wird mit Vorteil als Blattdünger verwendet. Blattdünger sind typischerweise in konzentrierter Form im Handel und werden vor der Anwendung mit Wasser auf eine gewünschte Anwendungskonzentration verdünnt.

    [0024] In Bezug auf ein konzentriertes Blattdüngerprodukt liegt das Tensid in einer Konzentration von 0,1% bis 5%, bevorzugt in einer Konzentration von 0,25% bis 1%, in der wässrigen Suspensionszubereitung vor.

    [0025] In Bezug auf ein konzentriertes Blattdüngerprodukt liegt der Gehalt des mikropartikelförmigen Calcit-Minerals in Wasser in einem Bereich von ca. 100 g/L bis ca. 1000 g/L, bevorzugt in einem Bereich von ca. 400 g/L bis ca. 750 g/L. Bei einem Gehalt von weniger als ca. 100g/L ist die Suspension schon stark verdünnt und weist ein entsprechend hohes Volumen auf, weshalb die Kosten für die Logistik (Transport, Lagerung etc.) sehr hoch wären. Es hat sich ferner herausgestellt, dass sich die Calcit-Partikel bei einem Gehalt von mehr als ca. 1000 g/L nicht mehr in ausreichendem Maße in Wasser suspendieren lassen.

    [0026] In Bezug auf ein konzentriertes Blattdüngerprodukt weist die wässrige Suspensionszubereitung gemäß der Erfindung einen Anteil von 5% bis 30% an Pflanzenextrakt, bevorzugt einen Anteil von 10% bis 20% an Pflanzenextrakt, in Bezug auf das in Wasser suspendierte mikropartikelförmige Calcit-Mineral auf.

    [0027] In Bezug auf ein konzentriertes Blattdüngerprodukt umfasst die wässrige Suspensionszubereitung gemäß der Erfindung daher die genannten Bestandteile vorzugsweise in den folgenden Mengen:
    • 100 g/L bis 1000 g/L in Wasser suspendiertes mikropartikelförmiges Calcit-Mineral,
    • 5% bis 30% Pflanzenextrakt in Bezug auf das in Wasser suspendierte mikropartikelförmige Calcit-Mineral, und
    • 0,1% bis 2% Tensid.


    [0028] Noch mehr bevorzugt ist es, wenn die wässrige Suspensionszubereitung gemäß der Erfindung in Bezug auf ein konzentriertes Blattdüngerprodukt die genannten Bestandteile in den folgenden Mengen umfasst:
    • 400 g/L bis 750 g/L in Wasser suspendiertes mikropartikelförmiges Calcit-Mineral,
    • 10% bis 20% Pflanzenextrakt in Bezug auf das in Wasser suspendierte mikropartikelförmige Calcit-Mineral, und
    • 0,25% bis 1% Tensid.


    [0029] Im Zuge des Austestens verschiedener Tenside haben sich anionische Tenside als besonders vorteilhaft für die Anwendung in der vorliegenden Erfindung herausgestellt. Ohne auf eine wissenschaftliche Erklärung beschränkt zu werden, wird vermutet, dass sich der hydrophobe Teil des Tensid-Moleküls an die Oberfläche des mikropartikelförmigen Calcit-Minerals anlagert, wodurch die Partikel nach außen hin stärker negativ geladen werden. Erfindungsgemäß ist das Tensid ein anionisches Tensid oder eine Mischung aus anionischen Tensiden. Besonders günstig ist es, wenn das anionische Tensid aus der Gruppe bestehend aus Ligninsulfonat (z.B. Ultrazine-Na der Firma Borregaard), Kaliumoleat und Na-Diisooctyl-Sulfosuccinat (z.B. Rewopol SB DO 75 der Firma Evonik) ausgewählt ist. Als besonders geeignet hat sich jedoch Ligninsulfonat, ein häufig als Netz- und Dispergiermittel eingesetztes Tensid, herausgestellt.

    [0030] Mit Vorteil ist der Pflanzenextrakt ein Algenextrakt oder eine Mischung aus zwei oder mehr Algenextrakten. Bevorzugterweise ist der Algenextrakt ein Meeresalgenextrakt (z.B. Algenextrakt "Power" der Firma Dongyang Lianfeng Bio, China; Algenextrakt "Cremalga" der Firma Biolchim, Deutschland; Algenextrakte der Firma maBitec GmbH, Deutschland). Extrakte aus Algen bzw. Meeresalgen haben sich bereits in der Vergangenheit aufgrund ihrer Zusammensetzung an wachstumsfördernden Stoffen als vorteilhafte Düngemittel bzw. Blattdüngemittel erwiesen (siehe z.B. Khan et al. 2009. J Plant Growth Regul 28:386-399). Zudem sind (Meeres)algenextrakte mit einfachen Herstellungsverfahren und in großen Mengen erhältlich. Ein besonderer Vorteil von fermentierten Algenextrakten (z.B. Algenextrakt "Power" der Firma Dongyang Lianfeng Bio, China) ist es, dass durch den biologischen Aufschluss der Algen wertvolle Wuchsstoffe und andere, das Pflanzenwachstum fördernde Biomoleküle in ihrer Wirkung erhalten bleiben.

    [0031] Selbst wenn Algenextrakte, insbesondere Meeresalgenextrakte, aus den oben genannten Gründen besonders bevorzugt sind, können auch andere Pflanzenextrakte in der Erfindung zum Einsatz kommen, die je nach Nährstoffbedarf der jeweiligen Pflanzenart entsprechend ausgewählt werden. Als weitere geeignete Pflanzenextrakte sind z.B. Extrakte aus Reiskleie oder Ackerschachtelhalm zu nennen.

    [0032] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft die Verwendung der erfindungsgemäßen wässrigen Suspensionszubereitung wie hierin beschrieben als Blattdünger.

    [0033] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft daher auch einen Blattdünger umfassend eine erfindungsgemäße wässrige Suspensionszubereitung wie hierin beschrieben.

    [0034] Wie oben bereits erwähnt werden Blattdünger typischerweise in konzentrierter Form angeboten und vor der Anwendung mit Wasser auf eine gewünschte Anwendungskonzentration verdünnt.

    [0035] Der erfindungsgemäße Blattdünger in Form eines konzentrierten Blattdüngerprodukts setzt sich vorzugsweise wie folgt zusammen:
    • 100 g/L bis 1000 g/L in Wasser suspendiertes mikropartikelförmiges Calcit-Mineral,
    • 5% bis 30% Pflanzenextrakt in Bezug auf das in Wasser suspendierte mikropartikelförmige Calcit-Mineral, und
    • 0,1% bis 2% Tensid.


    [0036] Noch mehr bevorzugt ist es, wenn sich der Blattdünger in Form eines konzentrierten Blattdüngerprodukts wie folgt zusammensetzt:
    • 400 g/L bis 750 g/L in Wasser suspendiertes mikropartikelförmiges Calcit-Mineral,
    • 10% bis 20% Pflanzenextrakt in Bezug auf das in Wasser suspendierte mikropartikelförmige Calcit-Mineral, und
    • 0,25% bis 1% Tensid.


    [0037] Vor der Anwendung wird das konzentrierte Blattdüngerprodukt zum Erhalt eines anwendungsfertigen Blattdüngers mit Wasser nach an sich bekannter Art auf eine gewünschte Anwendungskonzentration verdünnt.

    [0038] Ein anwendungsfertiger Blattdünger gemäß der Erfindung umfasst daher vorzugsweise:
    • die wässrige Suspensionszubereitung mit 100 g/L bis 1000 g/L in Wasser suspendiertes mikropartikelförmiges Calcit-Mineral, 5% bis 30% Pflanzenextrakt in Bezug auf das in Wasser suspendierte mikropartikelförmige Calcit-Mineral, und 0,1% bis 2% Tensid,
    • und Wasser zum Verdünnen der wässrigen Suspensionszubereitung,
    wobei das Verhältnis von wässriger Suspensionszubereitung:Wasser in einem Bereich von 1:10 bis 1:1000, vorzugsweise von 1:10 bis 1:100 liegt.

    [0039] Das Verdünnungsverhältnis ist dabei von der zu düngenden Pflanzenart abhängig. Es liegt im Ermessen und Können des Anwenders, z.B. des Landwirts, ein für die jeweilige Pflanzenart geeignetes Verdünnungsverhältnis zu wählen.

    [0040] Die Erfindung und ihre Vorteile werden nachstehend anhand der folgenden nicht einschränkenden Beispiele näher erläutert.

    BEISPIELE


    Beispiel 1: Einfluss verschiedener Tenside auf das Zeta-Potential einer Mischung aus einem mikropartikelförmigen Calcit-Mineral (Agrosol der Firma Agrosolution GmbH) und einem Algenextrakt in wässriger Suspension.



    [0041] Dieses Beispiel zeigt, wie Tenside wie Tea Saponin, Na-Ligninsulfonat oder Rewopol das Zetapotenzial einer wässrigen Suspension aus mikropartikelförmigem Calcit-Mineral (wässrige Suspension des Calcit-Produkts Agrosol, Agrosolution GmbH, Österreich) in den negativen Bereich verschieben. Dadurch wird eine Adsorption wichtiger, im Algenextrakt vorhandener Wuchsstoffe an die Agrosolpartikel verhindert. Diese können so biologisch voll zur Wirkung kommen. Dieser Effekt wurde durch Wachstumsversuche an verschiedenen Kulturpflanzen (siehe Beispiele 2-4 weiter unten) nachgewiesen.

    Tenside:



    [0042] Als Saponin wurde Tea Saponin der Fa. Hangzhou Choisun Tea Sci-tech Co., Ltd verwendet. Als Ligninsulfonat kam Ultrazine-Na der Fa. Borregaard zum Einsatz.Rewopol SB DO 75 (Na-diisooctyl-sulfosuccinat) wurde von der Fa. Evonik und AgniquePG, ein Alkylpolyglycosid, von der BASF Deutschland bezogen. Der Algenextrakt mit dem Handelsnamen "Power" stammt von der Fa. Dongyang Lianfeng Biological Technology Co.,Ltd. China.

    Zetapotenzialmessungen:



    [0043] Zur Herstellung der Agrosolsuspensionen wurden jeweils 15 g Agrosol unter kräftigem Rühren in 1 Liter Trinkwasser eingetragen. Die Tenside wurden anschließend als 10 %ige Lösungen zugesetzt, gefolgt vom Algenextrakt.

    [0044] Die Messungen der Zetapotenziale der Agrosolsuspensionen mit den Tensiden und dem zugesetzten Algenextrakt wurden mit einem Gerät der Fa. BTG Instruments GmbH (Mütek SZP-10) unter Verwendung eines Weißbandfilters durchgeführt. Zur Bestimmung der Leitfähigkeit, einem wichtigen Parameter bei der Messung des Zetapotenzials der wässrigen Suspensionen, wurde ein Gerät der Firma WTW, Deutschland, verwendet. Eine Beschreibung des Messverfahrens und der Durchführung einer Zetapotenzial-Messung ist im Product Sheet Mütek SZP-10 System Zeta Potential wiedergegeben.

    [0045] Die Messergebnisse sind in der folgenden Tabelle 1 wiedergegeben, wobei die folgenden Abkürzungen verwendet werden:
    A
    Agrosol
    P
    Algenextrakt Power
    L
    Ligninsulfonat
    S
    Tea Saponin
    R
    Rewopol
    Agn
    AgniquePG
    Tabelle 1:
    SuspensionGemessenes Zeta-Potential [mV]
    A + 0,1%Agn + 0,075% P - 28,3
    A + 0,1% Agn -20,8
    A + 0,005% R + 0,075%P -36,1
    A + 0,005%R -40,3
    A + 0,01%L + 0,075%P -19,5
    A + 0,01%L -21,0
    A + 0,1%S + 0,075%P -35,4
    A + 0,1%S -37,3
    A + 0,075%P -11,7
    A -7,5


    [0046] Wie die Messergebnisse deutlich zeigen, sind die Tenside Tea Saponin, Ligninsulfonat und Rewopol in der Lage das Zetapotenzial einer Agrosolsuspension in den negativen Bereich zu verschieben, wobei der in den negativen Bereich verschobene Wert durch eine nachfolgende Zugabe von Algenextrakt nicht mehr weiter in den negativen Bereich verschoben wird.

    [0047] Anders verhält sich das Alkylpolyglycosid AgniquePG. Hier erfolgt nach Zugabe von Algenextrakt eine weitere Verschiebung des Zetapotenzials in den negativen Bereich was noch auf eine Interaktion der im Extrakt enthaltenen Wuchsstoffe mit den Agrosolpartikeln schließen lässt.

    [0048] Im biologischen Test (Fruchtertrag bei Spitzpaprika - siehe Beispiele 2 und 3) konnte die positive Wirkung der Tenside Saponin, Ligninsulfonat und Rewopol in Kombination von Agrosol mit einem Algenextrakt eindeutig nachgewiesen werden.

    Beispiel 2: Nachweis der positiven Wirkung von Tea Saponin (Tensid) auf die Kombination von Agrosol mit einem Algenextrakt zur Ertragssteigerung bei Spitzpaprika bei Blattdüngung.



    [0049] Dieses Beispiel zeigt, dass Zusätze von Algenextrakten wie z.B. der Algenextrakt "Power" der Fa. DongyangLianfeng Biological Technology Co.,Ltd. bei Calcit-Mineral-hältigen Blattdüngern wie Agrosol nur dann voll wirksam werden, wenn eine Adsorption wichtiger, im Algenextrakt vorhandener Wuchsstoffe durch Additive, welche das Zetapotenzial der Agrosolsuspension (Agrosol der Firma Agrosolution GmbH, siehe auch Beispiel 1) stark in den negativen Bereich verschieben, verhindert wird. Zetapotenzial - Messungen haben gezeigt, dass das Tensid Tea Saponin diese Eigenschaften besitzt (siehe Beispiel 1).

    Versuchsbedingungen:



    [0050] In 5 x 10 Töpfen mit 12cm Durchmesser wurden Spitzpaprika der Sorte Hunor in Pflanzerde (Terra Vita Topfsubstrat T1 Universal der Fa. Kranzinger, Österreich) bis zu einem Entwicklungsstadium entsprechend BBCH 22 im Glashaus herangezogen und anschließend jeweils 10 Töpfe 3 x in 14 tägigen Abständen mit folgenden Produkten besprüht:
    • Wasser (= Kontrolle)
    • Agrosol 15 g/L Wasser
    • Agrosol 15 g/L Wasser + 0,1% Saponin
    • Agrosol 15 g/L Wasser+ 0,1% Saponin + 0,075 % Power
    • Agrosol 15 g/L Wasser + 0,075 % Power


    [0051] Die Bewässerung erfolgte über den Boden der Töpfe.

    [0052] Nach 24 Tagen weiterer Kultivierung - gerechnet ab der 3. Blattapplikation - wurden die Spitzpaprika pro Pflanze geerntet, gewogen und das durchschnittliche Gewicht pro Pflanze berechnet.

    [0053] Wie die Darstellung der Ergebnisse gemäß Tabelle 2 zeigt, konnte eindeutig nachgewiesen werden, dass ein Zusatz von Tea Saponin die ertragssteigernde Wirkung von Power in Kombination mit Agrosol voll zur Geltung kommen lässt. In Tabelle 2 verwendete Abkürzungen:
    A
    Agrosol
    P
    Algenextrakt Power
    S
    Tea Saponin
    Tabelle 2:
    Aufgesprühtes ProduktFruchtgewicht/Pflanze (g)
    Wasser 10,0
    A 12,8
    A + 0,075% P 13,8
    A + 0,1%S + 0,075%P 16,2
    A + 0,1% S 11,6

    Beispiel 3: Nachweis der positiven Wirkung der Tenside Ligninsulfonat und Rewopol auf die Kombination von Agrosol mit einem Algenextrakt zur Ertragssteigerung bei Spitzpaprika bei Blattdüngung.



    [0054] Dieses Beispiel zeigt, dass Zusätze von Algenextrakten wie z.B. der Algenextrakt "Power" der Fa. Dongyang Lianfeng Biological Technology Co.,Ltd. bei Calcit-Mineral-hältigen Blattdüngern wie Agrosol nur dann voll wirksam werden, wenn eine Adsorption wichtiger, im Algenextrakt vorhandener Wuchsstoffe durch Additive, welche das Zetapotenzial der Agrosolsuspension (Agrosol der Firma Agrosolution GmbH, siehe auch Beispiel 1) stark in den negativen Bereich verschieben, verhindert wird. Zeta-Potenzial - Messungen haben gezeigt, dass die Tenside Na-Ligninsulfonat und Rewopol diese Eigenschaften besitzen (siehe Beispiel 1).

    Versuchsbedingungen:



    [0055] In 7 x 10 Töpfen mit 12 cm Durchmesser wurden Spitzpaprika (Capsicum annuum) der Sorte Hunor in Pflanzerde (Terra Vita Topfsubstrat T1 Universal der Fa. Kranzinger, Österreich) bis zu einem Entwicklungsstadium entsprechend BBCH 22 im Glashaus herangezogen und anschließend jeweils 10 Töpfe 3 x in 14 tägigen Abständen mit folgenden Produkten besprüht:
    • Wasser (= Kontrolle)
    • 15 g Agrosol /L Wasser
    • 15 g Agrosol /L Wasser + 0,01% Na-Ligninsulfonat
    • 15 g Agrosol /L Wasser + 0,01% Na-Ligninsulfonat + 0,075 % Algenextrakt
    • 15 g Agrosol /L Wasser + 0,075% Algenextrakt
    • 15 g Agrosol /L Wasser + 0,01% Rewopol
    • 15 g Agrosol /L Wasser + 0,01% Rewopol + 0,075 % Algenextrakt


    [0056] Die Bewässerung erfolgte über den Boden der Töpfe.

    [0057] Nach 30 Tagen weiterer Kultivierung - gerechnet ab der 3. Blattapplikation - wurden die Spitzpaprika pro Pflanze geerntet, gewogen und das durchschnittliche Gewicht pro Pflanze berechnet.

    [0058] Wie die Darstellung der Ergebnisse gemäß Tabelle 3 zeigt, konnte eindeutig nachgewiesen werden, dass ein Zusatz von Ligninsulfonat oder Rewopol die ertragssteigernde Wirkung von Algenextrakt in Kombination mit Agrosol voll zur Geltung kommen lässt. In Tabelle 3 verwendete Abkürzungen:
    A
    Agrosol
    P
    Algenextrakt Power
    L
    Ligninsulfonat
    R
    Rewopol
    Tabelle 3:
    Aufgesprühtes ProduktFruchtgewicht/Pflanze (g)
    Wasser 22,6
    A + 0,01%R + 0,075%P 33,2
    A + 0,01% R 25,4
    A + 0,075% P 31,4
    A + 0,01%L + 0,075%P 34,6
    A + 0,01%L 25,0
    A 25,2

    Beispiel 4: Nachweis der positiven Wirkung von Tea Saponin (Tensid) auf die Kombination von Agrosol mit einem Algenextrakt zur Ertragssteigerung bei Buschbohnen bei Blattdüngung.



    [0059] Dieses Beispiel zeigt, dass Zusätze von Algenextrakten wie z.B. der Algenextrakt "Power" der Fa. Dongyang Lianfeng Biological Technology Co.,Ltd. bei Calcit-Mineral-hältigen Blattdüngern wie Agrosol nur dann voll wirksam werden, wenn eine Adsorption wichtiger, im Algenextrakt vorhandener Wuchsstoffe durch Additive, welche das Zetapotenzial der Agrosolsuspension (Agrosol der Firma Agrosolution GmbH, siehe auch Beispiel 1) stark in den negativen Bereich verschieben, verhindert wird. Zetapotenzial - Messungen haben gezeigt, dass das Tensid Tea Saponin diese Eigenschaften besitzt(siehe Beispiel 1).

    Versuchsbedingungen:



    [0060] In 5 x 10 Töpfen zu je 3 Pflanzen pro Topf wurden Buschbohnen (Phaseolus vulgaris var. nanus) in Pflanzerde (Terra Vita Topfsubstrat T1 Universal der Fa. Kranzinger, Österreich) bis zu einem Entwicklungsstadium entsprechend BBCH 12 im Glashaus herangezogen und anschließend jeweils 10 Töpfe 2 x in 14 tägigen Abständen mit folgenden Produkten besprüht:
    • Wasser (= Kontrolle)
    • 15 g Agrosol /L Wasser
    • 15 g Agrosol /L Wasser + 0,1 % Tea Saponin
    • 15 g Agrosol /L Wasser+ 0,1 % Tea Saponin + 0,075 % Algenextrakt
    • 15 g Agrosol /L Wasser+ 0,075 % Algenextrakt


    [0061] Die Bewässerung erfolgte über den Boden der Töpfe.

    [0062] Nach 21 Tagen weiterer Kultivierung - gerechnet ab der 2. Blattapplikation - wurde die Biomasse pro Topf geerntet, gewogen und die durchschnittliche Biomasse pro Topf aus 10 Töpfen berechnet.

    [0063] Wie die Darstellung der Ergebnisse gemäß Tabelle 4 zeigt, konnte eindeutig nachgewiesen werden, dass ein Zusatz von Tea Saponin die positive Wirkung von Power in Kombination mit Agrosol hinsichtlich erhöhter Biomasseproduktion deutlich zur Geltung kommen lässt. In Tabelle 4 verwendete Abkürzungen:
    A
    Agrosol
    P
    Algenextrakt Power
    S
    Tea Saponin
    Tabelle 4:
    Aufgesprühtes ProduktBiomasse/Pflanze (g)
    Wasser 142
    A 140
    A + 0,075% P 142
    A + 0,1%S + 0,075%P 149
    A + 0,1% S 142

    Beispiel 5: Nachweis der positiven Wirkung des Tensids Kaliumoleat auf die Kombination von Agrosol mit einem Algenextrakt zur Ertragssteigerung bei Spitzpaprika bei Blattdüngung.



    [0064] Dieses Beispiel zeigt, dass Zusätze von Algenextrakten wie z.B. der Algenextrakt "Power" der Fa. Dongyang Lianfeng Biological Technology Co.,Ltd. bei Calcit-Mineral-hältigen Blattdüngern wie Agrosol nur dann voll wirksam werden, wenn eine Adsorption wichtiger, im Algenextrakt vorhandener Wuchsstoffe durch Tenside, welche das Zetapotenzial der Agrosolsuspension (Agrosol der Firma Agrosolution GmbH, siehe auch Beispiel 1) stark in den negativen Bereich verschieben, verhindert wird. In diesem Beispiel wurde das Tensid Kaliumoleat verwendet, welches das Zetapotential der Agrosolsuspension in den negativen Bereicht verschiebt.

    Versuchsbedingungen:



    [0065] In 5 x 10 Töpfen mit 12 cm Durchmesser wurden Spitzpaprika (Capsicum annuum) der Sorte Hunor in Pflanzerde (Terra Vita Topfsubstrat T1 Universal der Fa. Kranzinger, Österreich) bis zu einem Entwicklungsstadium entsprechend BBCH 22 im Glashaus herangezogen und anschließend jeweils 10 Töpfe 3 x in 14 tägigen Abständen mit folgenden Produkten besprüht:
    • Wasser (= Kontrolle)
    • 15 g Agrosol /L Wasser
    • 15 g Agrosol /L Wasser + 0,01% Kaliumoleat
    • 15 g Agrosol /L Wasser + 0,01% Kaliumoleat + 0,075 % Algenextrakt Power
    • 15 g Agrosol /L Wasser + 0,075% Algenextrakt Power


    [0066] Die Bewässerung erfolgte über den Boden der Töpfe.

    [0067] Nach 38 Tagen weiterer Kultivierung - gerechnet ab der 3. Blattapplikation - wurden die Spitzpaprika pro Pflanze geerntet, gewogen und das durchschnittliche Gewicht pro Pflanze berechnet.

    [0068] Wie die Darstellung der Ergebnisse gemäß Tabelle 5 zeigt, konnte eindeutig nachgewiesen werden, dass ein Zusatz von Kaliumoleat als anionisches Tensid die ertragssteigernde Wirkung von Algenextrakt in Kombination mit Agrosol voll zur Geltung kommen lässt. In Tabelle 5 verwendete Abkürzungen:
    A
    Agrosol
    P
    Algenextrakt Power
    K
    Kaliumoleat
    Tabelle 5:
    Aufgesprühtes ProduktFruchtgewicht/Pflanze (g)
    Wasser 60,6
    A + 0,01%K + 0,075%P 75,0
    A + 0,01% K 70,8
    A + 0,075% P 72,9
    A 68,0



    Ansprüche

    1. Wässrige Suspensionszubereitung umfassend:

    ein in Wasser suspendiertes mikropartikelförmiges Calcit-Mineral mit einem Partikeldurchmesser von <35 µm, wobei der Gehalt des mikropartikelförmigen Calcit-Minerals in Wasser in einem Bereich von 100 g/L bis 1000 g/L liegt,

    5% - 30% Pflanzenextrakt in Bezug auf das in Wasser suspendierte mikropartikelförmige Calcit-Mineral, und

    0,1% - 5% Tensid, wobei das Tensid ein anionisches Tensid oder eine Mischung aus anionischen Tensiden ist, und

    wobei das in Wasser suspendierte mikropartikelförmige Calcit-Mineral bei einer Konzentration von 15 g/L Wasser ein Zeta-Potential in einem Bereich von + 10 mV bis -10 mV aufweist, wobei das Tensid ein Tensid ist, mit dem das Zeta-Potential des in Wasser suspendierten mikropartikelförmigen Calcit-Minerals auf einen Wert von zumindest - 20 mV oder kleiner verschiebbar ist.


     
    2. Wässrige Suspensionszubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Tensid in einer Konzentration von 0,25% bis 1% in der wässrigen Suspensionszubereitung vorliegt.
     
    3. Wässrige Suspensionszubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehalt des mikropartikelförmigen Calcit-Minerals in Wasser in einem Bereich von 400 g/L bis 750 g/L liegt.
     
    4. Wässrige Suspensionszubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Anteil von 10% bis 20% an Pflanzenextrakt in Bezug auf das in Wasser suspendierte mikropartikelförmige Calcit-Mineral aufweist.
     
    5. Wässrige Suspensionszubereitung nach Anspruch 1, umfassend:

    100 g/L bis 1000 g/L in Wasser suspendiertes mikropartikelförmiges Calcit-Mineral,

    5% bis 30%Pflanzenextrakt in Bezug auf das in Wasser suspendierte mikropartikelförmige Calcit-Mineral, und

    0,1% bis 2% Tensid.


     
    6. Wässrige Suspensionszubereitung nach Anspruch 5, umfassend:

    400 g/L bis 750 g/L in Wasser suspendiertes mikropartikelförmiges Calcit-Mineral,

    10% bis 20% Pflanzenextrakt in Bezug auf das in Wasser suspendierte mikropartikelförmige Calcit-Mineral, und

    0,25% bis 1% Tensid.


     
    7. Wässrige Suspensionszubereitung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das anionische Tensid aus der Gruppe bestehend aus Ligninsulfonat, Kaliumoleat und Na-Diisooctyl-Sulfosuccinat ausgewählt ist.
     
    8. Wässrige Suspensionszubereitung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Tensid Ligninsulfonat ist.
     
    9. Wässrige Suspensionszubereitung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Pflanzenextrakt ein Algenextrakt oder eine Mischung aus zwei oder mehr Algenextrakten ist.
     
    10. Wässrige Suspensionszubereitung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Algenextrakt ein fermentierter Algenextrakt ist.
     
    11. Wässrige Suspensionszubereitung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das mikropartikelförmige Calcit-Mineral eine Partikelgröße von ≤ 5 µm aufweist.
     
    12. Blattdünger umfassend eine wässrige Suspensionszubereitung nach einem der Ansprüche 1 bis 11.
     
    13. Blattdünger nach Anspruch 12, umfassend:

    - die wässrige Suspensionszubereitung mit 100 g/L bis 1000 g/L in Wasser suspendiertes mikropartikelförmiges Calcit-Mineral, 5% bis 30% Pflanzenextrakt in Bezug auf das in Wasser suspendierte mikropartikelförmige Calcit-Mineral, und 0,1% bis 2% Tensid,

    - und Wasser zum Verdünnen der wässrigen Suspensionszubereitung,

    wobei das Verhältnis von wässriger Suspensionszubereitung:Wasser in einem Bereich von 1:10 bis 1:1000, vorzugsweise von 1:10 bis 1:100 liegt.
     
    14. Verwendung einer wässrigen Suspensionszubereitung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 als Blattdünger.
     


    Claims

    1. An aqueous suspension preparation comprising:

    a water-suspended microparticulate calcite mineral with a particle diameter ≤ 35 µm, wherein the content of the microparticulate calcite material in water lies in the range from 100 g/L to 1,000 g/L,

    5% to 30% of a plant extract, calculated as a fraction of the water-suspended microparticulate calcite mineral, and

    0.1% to 5% of a surfactant, wherein the surfactant is an anionic surfactant or a mixture of anionic surfactants, and

    wherein the water-suspended microparticulate calcite mineral at a concentration of 15 g/L water has a zeta potential in the range from + 10 mV to -10 mV, the anionic surfactant being one that can shift the zeta potential of the water-suspended microparticulate calcite mineral to a value of at least - 20 mV or less.


     
    2. The aqueous suspension preparation of claim 1, characterized in that the surfactant is present in a concentration of 0.25% to 1% in the aqueous suspension preparation.
     
    3. The aqueous suspension preparation of claim 1, characterized in that the content of the microparticulate calcite mineral in water lies in the range from 400 g/L to 750 g/L.
     
    4. The aqueous suspension preparation of claim 1, characterized in that the proportion of the plant extract in it is from 10% to 20%, calculated as a fraction of the water-suspended microparticulate calcite mineral.
     
    5. The aqueous suspension preparation of claim 1, comprising:

    100 g/L to 1,000 g/L water-suspended microparticulate calcite mineral;

    5% to 30% plant extract, calculated as a fraction of the water-suspended microparticulate calcite mineral; and

    0.1% to 2% surfactant.


     
    6. The aqueous suspension preparation of claim 5, comprising:

    400 g/L to 750 g/L water-suspended microparticulate calcite mineral;

    10% to 20% plant extract, calculated as a fraction of the water-suspended microparticulate calcite mineral; and

    0.25% to 1% surfactant.


     
    7. The aqueous suspension preparation of anyone of claims 1 to 6, characterized in that the anionic surfactant is selected from the group consisting of lignin sulfonate, potassium oleate, and sodium diisooctyl sulfosuccinate.
     
    8. The aqueous suspension preparation of claim 7, characterized in that the surfactant is lignin sulfonate.
     
    9. The aqueous suspension preparation of anyone of claims 1 to 8, characterized in that the plant extract is an algae extract or a mixture of two or more algae extracts.
     
    10. The aqueous suspension preparation of claim 9, characterized in that the algae extract is a fermented algae extract.
     
    11. The aqueous suspension preparation of anyone of claims 1 to 10, characterized in that the microparticulate calcite mineral has a particle size of ≤ 5 µm.
     
    12. A foliar fertilizer comprising an aqueous suspension preparation of anyone of claims 1 to 11.
     
    13. The foliar fertilizer of claim 12, comprising:

    - the aqueous suspension preparation with 100 g/L to 1,000 g/L water-suspended microparticulate calcite mineral, 5% to 30% plant extract, calculated as a fraction of the water-suspended microparticulate calcite mineral, and 0.1% to 2% surfactant;

    - and water to dilute the aqueous suspension preparation,

    the ratio of the aqueous suspension preparation to water lying in the range from 1:10 to 1:1,000, preferably from 1:10 to 1:100.
     
    14. The use of an aqueous suspension preparation of anyone of claims 1 to 11 as a foliar fertilizer.
     


    Revendications

    1. Préparation en suspension aqueuse comportant :

    un minéral calcite microparticulaire en suspension dans l'eau, ayant un diamètre de particule de ≤ 35 µm, la teneur du minéral calcite microparticulaire dans l'eau se situant dans une plage de 100 g/L à 1000 g/L,

    5 % - 30 % d'extrait de plantes par rapport au minéral calcite microparticulaire en suspension dans l'eau, et

    0,1 % - 5 % d'agent tensio-actif, l'agent tensio-actif étant un agent tensio-actif anionique ou un mélange d'agents tensio-actifs anioniques, et

    dans laquelle le minéral calcite microparticulaire en suspension dans l'eau présente à une concentration de 15 g/L d'eau un potentiel zêta se situant dans une plage de +10 mV à -10 mV,

    dans laquelle l'agent tensio-actif est un agent tensio-actif avec lequel le potentiel zêta du minéral calcite microparticulaire en suspension dans l'eau est apte à être déplacé à une valeur d'au moins -20 mV ou moins.


     
    2. Préparation en suspension aqueuse selon la revendication 1, caractérisée par le fait que l'agent tensio-actif est présent dans la préparation en suspension aqueuse à une concentration de 0,25 % à 1 %.
     
    3. Préparation en suspension aqueuse selon la revendication 1, caractérisée par le fait que la teneur du minéral calcite microparticulaire dans l'eau se situe dans une plage de 400 g/L à 750 g/L.
     
    4. Préparation en suspension aqueuse selon la revendication 1, caractérisée par le fait qu'elle présente une proportion de 10 % à 20 % d'extrait de plantes par rapport au minéral calcite microparticulaire en suspension dans l'eau.
     
    5. Préparation en suspension aqueuse selon la revendication 1, comportant :

    100 g/L à 1000 g/L de minéral calcite microparticulaire en suspension dans l'eau,

    5 % à 30 % d'extrait de plantes par rapport au minéral calcite microparticulaire en suspension dans l'eau, et

    0,1 % à 2 % d'agent tensio-actif.


     
    6. Préparation en suspension aqueuse selon la revendication 5, comportant :

    400 g/L à 750 g/L de minéral calcite microparticulaire en suspension dans l'eau,

    10 % à 20 % d'extrait de plantes par rapport au minéral calcite microparticulaire en suspension dans l'eau, et

    0,25 % à 1 % d'agent tensio-actif.


     
    7. Préparation en suspension aqueuse selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisée par le fait que l'agent tensio-actif anionique est choisi dans le groupe consistant en sulfonate de lignine, l'oléate de potassium et le diisooctyl-sulfosuccinate de sodium.
     
    8. Préparation en suspension aqueuse selon la revendication 7, caractérisée par le fait que l'agent tensio-actif est le sulfonate de lignine.
     
    9. Préparation en suspension aqueuse selon l'une des revendications 1 à 8, caractérisée par le fait que l'extrait de plantes est un extrait d'algues ou un mélange d'au moins deux extraits d'algues.
     
    10. Préparation en suspension aqueuse selon la revendication 9, caractérisée par le fait que l'extrait d'algues est un extrait d'algues fermenté.
     
    11. Préparation en suspension aqueuse selon l'une des revendications 1 à 10, caractérisée par le fait que le minéral calcite microparticulaire présente une dimension de particule de ≤ 5 µm.
     
    12. Engrais foliaire comportant une préparation en suspension aqueuse selon l'une des revendications 1 à 11.
     
    13. Engrais foliaire selon la revendication 12, comportant :

    - la préparation en suspension aqueuse avec 100 g/L à 1000 g/L de minéral calcite microparticulaire en suspension dans l'eau, 5 % à 30 % d'extrait de plantes par rapport au minéral calcite microparticulaire en suspension dans l'eau, et 0,1 % à 2 % d'agent tensio-actif,

    - et de l'eau pour la dilution de la préparation en suspension aqueuse,

    dans lequel le rapport de préparation en suspension aqueuse : eau se situe dans une plage de 1:10 à 1:1000, de préférence de 1:10 à 1:100.
     
    14. Utilisation d'une préparation en suspension aqueuse selon l'une des revendications 1 à 11 comme engrais foliaire.
     






    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente




    In der Beschreibung aufgeführte Nicht-Patentliteratur