(19)
(11)EP 3 259 434 B1

(12)EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45)Hinweis auf die Patenterteilung:
02.09.2020  Patentblatt  2020/36

(21)Anmeldenummer: 16707627.2

(22)Anmeldetag:  15.02.2016
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E21B 7/04(2006.01)
E21B 7/06(2006.01)
H01R 39/64(2006.01)
(86)Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2016/000253
(87)Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2016/131533 (25.08.2016 Gazette  2016/34)

(54)

"DOPPELROHRGESTÄNGEABSCHNITT, DOPPELROHRGESTÄNGESCHUSS UND VERFAHREN ZUM AUSBILDEN EINER ELEKTRISCH LEITFÄHIGEN VERBINDUNG IN EINEM DOPPELROHRGESTÄNGEABSCHNITT"

"TWIN-TUBE DRILL ROD SECTION, TWIN-TUBE DRILL ROD LENGTH AND METHOD FOR FORMING AN ELECTRICALLY CONDUCTIVE CONNECTION IN A TWIN-TUBE DRILL ROD SECTION"

PORTION DE TIGE DE FORAGE DOUBLE, TRONÇON DE TIGE DE FORAGE DOUBLE ET PROCÉDÉ POUR FORMER UNE LIAISON ÉLECTRIQUEMENT CONDUCTRICE DANS UNE PORTION DE TIGE DE FORAGE DOUBLE


(84)Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30)Priorität: 19.02.2015 DE 102015001969

(43)Veröffentlichungstag der Anmeldung:
27.12.2017  Patentblatt  2017/52

(73)Patentinhaber: TRACTO-TECHNIK GmbH & Co. KG
57368 Lennestadt (DE)

(72)Erfinder:
  • BOIKE, Volker
    57368 Lennestadt (DE)

(74)Vertreter: Tilmann, Max Wilhelm et al
König-Szynka-Tilmann-von Renesse Patentanwälte Partnerschaft mbB Mönchenwerther Straße 11
40545 Düsseldorf
40545 Düsseldorf (DE)


(56)Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 2 957 710
DE-B3-102011 103 220
EP-A2- 0 909 876
US-A- 5 468 153
  
      
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Doppelrohrgestängeabschnitt, ein Doppelrohrgestängeschuss und ein Verfahren zum Ausbilden einer elektrisch leitfähigen Verbindung in einem Doppelrohrgestängeabschnitt.

    [0002] Beim Gestänge basierten Bohren im Erdreich, insbesondere zur Herstellung von sogenannten Horizontalbohrungen, wird ein Bohrkopf mittels eines Bohrgestänges von einer an der Erdoberfläche oder in einer Baugrube angeordneten Antriebsvorrichtung angetrieben. Die dabei eingesetzten Bohrgestänge bestehen aus einzelnen, miteinander verbundenen Gestängeschüssen, die - dem Bohrverlauf entsprechend - nach und nach an das hintere Ende des bereits verbohrten Bohrgestänges angesetzt und mit diesem verbunden werden.

    [0003] Für ein Felsbohren, d.h. ein Bohren in Fels oder steinigen Erdformationen, wird ein Doppelrohrgestänge bzw. Doppelgestänge verwendet. Bei diesen Bohrvorrichtungen wird der Bohrkopf über ein Innengestänge des Doppelrohrgestänges von der an der Erdoberfläche oder in der Baugrube angeordneten Antriebsvorrichtung, die auch für den Vortrieb des Bohrkopfes sorgt, zusätzlich rotierend angetrieben. Das Innengestänge ist dazu drehbar innerhalb eines Außengestänges des Doppelrohrgestänges gelagert. Bei den Doppelrohrgestängen werden die einzelnen Gestängeschüsse sowohl des Außengestänges als auch des Innengestänges entweder miteinander verschraubt oder ineinander gesteckt.

    [0004] Zur Versorgung von elektrischen Verbrauchern im Doppelrohrgestänge und/oder zur Übertragung von Signalen besteht die Notwendigkeit, elektrische Verbindungen im Doppelrohrgestänge bereitzustellen. Hierzu ist es bekannt, einen Leiter bzw. ein Kabel zu verwenden, das im Inneren des Innenrohrgestänges geführt ist.

    [0005] Nachteilig bei der bisherigen Bereitstellung von elektrischen Verbindungen ist, dass die elektrische Verbindung zur Leitung von elektrischer Energie - für eine elektrische Spannungs- bzw. Stromversorgung und/oder Übertragung von Daten - nur im Innenrohrgestänge erfolgen kann, da bisher davon ausgegangen war, dass der Leiter bzw. das Kabel im Innenrohrgestänge geschützt werden müsse.

    [0006] US 5,468,153 A offenbart einen kabellosen Wirbel und ein Verfahren zu dessen Verwendung. Es wird ein drehbarer Dorn beschrieben, der in einem Gehäusekörper angeordnet ist. In dem Dorn ist eine Leiterstange angeordnet, die bezüglich des Durchmessers in einem vergrößerten Kopf endet. Der Kopf stellt einen elektrischen Kontakt mit einem becherförmigen Gegenstück dar.

    [0007] EP 2 957 710 A1 ist nachveröffentlicht und offenbart einen Bohrkopf und eine Vorrichtung zum Herstellen einer Bohrung im Erdreich. Der Bohrkopf weist eine Gleitkontaktanordnung zum Herstellen einer elektrischen Verbindung zwischen einer ersten Einheit und einer zweiten Einheit auf. Die erste Einheit ist mit einem Innengestänge eines Doppelrohrgestänges koppelbar. Die zweite Einheit ist mit einem Außengestänge des Doppelrohrgestänges koppelbar. Bohrflüssigkeit wird durch die Einheiten durchgeleitet.

    [0008] Ausgehend von diesem Stand der Technik lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Doppelrohrgestängeabschnitt, einen verbesserten Doppelrohrgestängeschuss und ein verbessertes Verfahren zum Ausbilden einer elektrisch leitfähigen Verbindung in einem Doppelrohrgestängeabschnitt zu schaffen, bei dem auch eine elektrische Verbindung in den Ringraum zwischen Innenrohrgestänge und Außenrohrgestänge möglich ist.

    [0009] Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der nebengeordneten Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Gegenstände der nebengeordneten Patentansprüche sind Gegenstand der jeweiligen abhängigen Patentansprüche und ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung.

    [0010] Kerngedanke der Erfindung ist es, den in dem Innengestängeabschnitt vorgesehenen mindestens einen Leiter aus dem Innengestängeabschnitt derart herauszuführen, dass ein im Ringraum zwischen Innengestängeabschnitt und Außengestängeabschnitt vorhandener Abnehmer in Kontakt mit einem an dem Innengestängeabschnitt ausgebildeten Außenkontakt steht. Am Innengestängeabschnitt ist ein Außenkontakt ausgebildet, der im Wesentlichen ringförmig um den Umfang des Innengestängeabschnitts geformt ist. Der Außenkontakt kann mit dem mindestens einen Leiter des Innengestängeabschnitts elektrisch verbunden werden und das elektrische Signal bzw. der Strom oder die Spannung kann mittels des im Ringraum zwischen Innengestängeabschnitt und Außengestängeabschnitt vorhandenen Abnehmers abgegriffen werden, da der Abnehmer mit dem ringförmigen Außenkontakt des Innengestänges in Kontakt steht. Der Doppelrohrgestängeabschnitt weist ein Dichtmittel zur Abdichtung gegenüber Bohrflüssigkeit auf.

    [0011] Der Außenkontakt ist im Wesentlichen ringförmig um den Umfang des Innengestängeabschnitts geformt, was umfasst, dass der Außenkontakt um den Umfang des Innengestänges entlang des Umfangs geschlossen ausgebildet ist. Die Erstreckung des Außenkontakts in Längsrichtung des Innengestänges bzw. Innengestängeabschnitts kann eine beliebige Form haben. Beispielsweise kann der Außenkontakt als um den Innengestängeabschnitt gelegtes Band ausgestaltet sein. Das Band kann entlang des Umfangs eine gleiche Breite aufweisen. Die Erstreckung des Abnehmers in Richtung der Längsachse des Innengestänges ist bevorzugt gleich oder kleiner der Erstreckung des Außenkontakts in Längsrichtung des Innengestänges.

    [0012] Bei dem Doppelrohrgestängeabschnitt kann es sich erfindungsgemäß um einen Doppelrohrgestängeabschnitt einer Erdbohrvorrichtung handeln. Der Begriff "Abschnitt" umfasst einen Bereich des Doppelrohrgestänges in Längsrichtung. Unter dem Begriff "Gestängeabschnitt" kann ein "Gestängeschuss" verstanden werden. Unter einer "Erdbohrvorrichtung" wird insbesondere jede Vorrichtung verstanden, welche ein Doppelrohrgestänge in einen bestehenden oder zu erstellenden Kanal im Erdreich bewegt, um eine Bohrung, insbesondere eine Horizontalbohrung, zu erstellen oder aufzuweiten oder um Leitungen oder andere lange Körper in das Erdreich einzuziehen. Bei der Erdbohrvorrichtung kann es sich insbesondere um eine HD-Vorrichtung (horizontal drilling, Horizontalbohrung) handeln.

    [0013] Der Begriff "Leiter" im Sinne der Erfindung umfasst einen elektrisch leitfähigen Leiter, der insbesondere als Kabel, d.h. mit einer zumindest teilweise vorhandenen Isolierung, die den Leiter umhüllt, ausgestaltet sein kann.

    [0014] Mittels des erfindungsgemäßen Doppelrohrgestängeabschnitts kann Bohrflüssigkeit zumindest abschnittsweise durch das Innere des Innengestänges und den Ringraum zwischen Innengestänge und Außengestänge gefördert werden. Hierdurch werden für die Übertragung von elektrischen Signalen erschwerte Bedingungen geschaffen.

    [0015] Der mindestens eine Leiter ist im Bereich des ringförmigen Außenkontakts im Innengestängeabschnitt abgedichtet. Der Begriff "abgedichtet" im Sinne der Erfindung umfasst insbesondere ein Abdichten eines Bereichs gegenüber der im Doppelrohrgestänge zumindest abschnittsweise vorhandenen Bohrflüssigkeit. Zur Ausbildung der Abdichtung ist im Innengestängeabschnitt ein Dichtmittel vorhanden, das einen Durchtritt von Bohrflüssigkeit in den Bereich des Innengestängeabschnitts, in dem der mindestens eine Leiter mit dem Außenkontakt verbunden ist, verhindert. Zusätzlich und/oder alternativ kann es vorgesehen sein, dass vor der Abdichtung des Bereiches, in dem der mindestens eine elektrische Leiter mit dem Außenkontakt verbunden ist, eine Druckentlastung durchgeführt wird, indem vor diesem Bereich bzw. vor dem Dichtmittel mindestens eine Durchgangsbohrung im Innengestänge vorhanden ist, die eine fluidische Verbindung zwischen Innenraum des Innengestänges und dem Ringraum zwischen Innengestänge und Außengestänge schafft.

    [0016] Der Außenbereich des Innengestängeabschnitts im Bereich des Außenkontakts ist mittels in Längsrichtung des Doppelrohrgestängeabschnitts beabstandeter Dichtelemente abgedichtet. Hierdurch kann verhindert werden, dass es zu elektrischen Strömen über die zumindest in dem Doppelrohrgestänge abschnittsweise vorhandene Bohrflüssigkeit kommt.

    [0017] Der Abnehmer ist gegenüber dem Ringraum zwischen Innengestängeabschnitt und Außengestängeabschnitt abgedichtet, so dass unerwünschte elektrische (Kriech)ströme reduziert werden können.

    [0018] Vorzugsweise ist der Außenkontakt gegenüber dem Innengestängeabschnitt elektrisch isoliert. Zur elektrischen Isolierung des Außenkontakts gegenüber dem Innengestänge kann zwischen dem Außenkontakt und dem Innengestänge eine isolierende Schicht, die als isolierende Hülse ausgestaltet sein kann, vorhanden sein. Der Außenkontakt kann über der isolierenden Schicht drehfest mit dem Innengestänge verbunden sein.

    [0019] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird ein Doppelrohrgestängeschuss geschaffen, der einen vorgenannten Doppelrohrgestängeabschnitt umfasst, welcher eine im Ringraum zwischen Innengestänge und Außengestänge vorhandene Sonde aufweist. Die Sonde kann mit dem Außengestänge verbunden sein und mittels mindestens eines Leiters mit dem Abnehmer verbunden sein.

    [0020] Es wird auch ein Verfahren zum Ausbilden einer elektrisch leitfähigen Verbindung in einem Doppelrohrgestängeabschnitt geschaffen, wobei die elektrisch leitfähige Verbindung zwischen einem Inneren eines Innengestängeabschnitts und dem Ringraum zwischen Innengestängeabschnitt und Außengestängeabschnitt ausgebildet wird. Es wird ein im Wesentlichen ringförmiger Außenkontakt am Innengestängeschuss bereitgestellt und ein Leiter, der im Inneren des Innengestängeabschnitts vorgesehen ist, mit dem ringförmigen Außenkontakt verbunden, wobei ein mit dem Außenkontakt in Kontakt stehender Abnehmer, der im Ringraum angeordnet ist, über den Außenkontakt in leitendem Kontakt geführt wird.

    [0021] Die vorstehenden Ausführungen stellen ebenso wie die nachfolgende Beschreibung einer beispielhaften Ausführungsform keinen Verzicht auf bestimmte Ausführungsformen oder Merkmale dar.

    [0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

    [0023] In den Zeichnungen zeigt:
    Fig. 1
    einen erfindungsgemäßen Doppelrohrgestängeabschnitt von der Seite;
    Fig. 2
    eine teilweise Schnittdarstellung der Fig. 1;
    Fig. 3
    eine Schnittdarstellung eines vergrößerten Bereichs der Fig. 2; und
    Fig. 4
    eine weitere Vergrößerung der Fig. 3 in einer Teildarstellung.


    [0024] Figuren 1 und 2 zeigen ein Doppelrohrgestänge in einem vorderen Bereich. Die Figuren 1 und 2 zeigen einen Doppelrohrgestängeabschnitt 6 mit einem Außengestängeabschnitt 1 und einem Innengestängeabschnitt 2, wobei eine elektrische Verbindung vom Inneren des Innengestängeabschnitts 2 zum Ringraum 4 zwischen Innengestängeabschnitt 2 und Außengestängeabschnitt 1 hergestellt ist. Mittels der elektrischen Verbindung im Doppelrohrgestängeabschnitt 6 kann eine außermittig im Doppelrohrgestänge vorhandene Sonde 3 mit Energie und/oder Daten versorgt werden. Eine Übertragung von Energie und/oder Daten in Richtung der Sonde 3 und/oder bidirektional zur Sonde 3 und von der Sonde 3 ist möglich. Der Doppelrohrgestängeabschnitt 6 kann die Funktion einer Übertragung von Energie und/oder Daten zwischen dem Inneren des Innengestänges und dem Ringraum 4 zwischen Innengestänge und Außengestänge ermöglichen.

    [0025] Die Sonde 3 befindet sich in einem Sondengehäuse, welches mit dem Außengestänge verbunden ist. Das Innengestänge kann unabhängig von Drehbewegungen des Außengestänges innerhalb des Außengestänges rotieren und einen Bohrkopf antreiben. Über die Rotation des Außengestänges kann eine gewünschte Bohrrichtung eingestellt werden. Die sich mit dem Außengestänge mitbewegende Sonde 3 kann dabei bestimmte Werte, wie zum Beispiel den Rollwinkel oder die Neigung des Doppelrohrgestänges, erfassen und an eine aus dem Stand der Technik bekannte weitere Einheit übermitteln. Die Übermittlung kann kabellos und/oder kabelgebunden erfolgen.

    [0026] Im Innern 5 des hohl ausgebildeten Innengestänges wird ein Leiter 8 bzw. ein Kabel geführt (vgl. Fig. 3), über das die Übermittlung von Daten und/oder Energie erfolgen kann. Im Doppelrohrgestängeabschnitt 6 wird der Leiter 8 bzw. das Kabel über eine Bohrung nach außen geführt und mit einem ringförmigen Außenkontakt 10, der als Schleifring ausgebildet ist, elektrisch verbunden. Der ringförmige Außenkontakt 10 weist eine elektrisch isolierende Hülse 16 auf, die fest auf dem Innengestängeabschnitt sitzt. Hierdurch wird der ringförmige Außenkontakt gegenüber dem Innengestängeabschnitt elektrisch isoliert. Der aus dem Innengestängeabschnitt ausgeführte Leiter wird mit dem ringförmigen Außenkontakt geklemmt, wozu im dargestellten Ausführungsbeispiel der Figuren 3 und 4 eine Schraube 11 verwendet wird.

    [0027] Mit dem Außenkontakt steht ein elektrisch leitender Abnehmer 13 in Kontakt. Neben der dargestellten Ausführungsform können auch mehrere Abnehmer 13 verwendet werden. Der oder die Abnehmer 13 sind in einer isolierenden Hülse 17 aus nicht leitendem Material angeordnet. Mit dem bzw. den Abnehmern 13 ist ein weiterer Leiter 14 verbunden, mit dem die Sonde 3 verbunden werden kann. Die an dem Leiter 8 anstehende Energie bzw. anstehenden Daten können zum weiteren Leiter 14 übermittelt werden.

    [0028] Im Bohrbetrieb wird Bohrflüssigkeit während des Bohrfortschritts zunächst zur Vermeidung von Druckverlusten durch das immer länger werdende Doppelrohrgestänge über den Ringraum 4 zwischen Innengestänge und Außengestänge sowie durch das Innere des Innengestänges gefördert. Bohrflüssigkeit wird in Richtung des Bohrkopfs, vor dem Doppelrohrgestängeabschnitt, in dem die elektrische Verbindung zwischen dem mindestens einen Leiter 8 und dem Außenkontakt hergestellt wird, durch nach außen führende Bohrungen 7 im Innengestänge abgeführt, was dazu führt, dass die Bohrflüssigkeit aus dem Innengestänge auf dem letzten Abschnitt bis zum Bohrkopf ebenfalls über den Ringraum 4 geleitet wird. In Fließrichtung der Bohrflüssigkeit, hinter den Bohrungen 7 des Doppelrohrgestängeabschnitts erfolgt eine Abdichtung des sich im Innengestänge befindenden und mit diesem mitdrehenden Leiters 8 gegen den anstehenden Bohrflüssigkeitsdruck mittels eines Dichtmittels 9.

    [0029] Der Abschnitt des Doppelrohrgestänges im Bereich des ringförmigen Außenkontakts ist mittels zweier in Längsrichtung des Doppelrohrgestängeabschnitts beabstandeter Dichtelemente 12, die als Dichtringe ausgestaltet sind, abgedichtet. Ferner ist ein weiteres Dichtmittel 15, das als Dichtring ausgestaltet ist, vorhanden, das den weiteren Leiter 14 umschließt. In dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel ist der bzw. die Abnehmer 13 drehfest mit dem Außengestängeabschnitt verbunden, wodurch eine Drehbewegung relativ zum Außengestänge verhindert wird. Es ist eine Drehmomentstütze 18 vorhanden, die eine Drehbewegung des bzw. der Abnehmer 13 verhindert. Der Abnehmer bzw. die Abnehmer 13 werden über den ringförmigen Außenkontakt, der Drehbewegung des Außengestänges folgend, geführt.


    Ansprüche

    1. Doppelrohrgestängeabschnitt (6) mit einem Außengestängeabschnitt (1) und einem Innengestängeabschnitt (2), wobei der Innengestängeabschnitt (2) mindestens einen Leiter (8) aufweist und Bohrflüssigkeit zumindest abschnittsweise durch das Innere des Innengestänges und den Ringraum (4) zwischen Innengestänge und Außengestänge gefördert werden kann, wobei der Innengestängeabschnitt (2) zur Ausbildung einer elektrischen Verbindung des Leiters (8) zu einem weiteren Leiter (14) in den Ringraum (4) einen mit dem nach außen geführten Leiter (8) elektrisch verbundenen, im wesentlichen ringförmigen Außenkontakt (10) aufweist und im Ringraum (4) zwischen Außengestängeabschnitt (1) und Innengestängeabschnitt (2) ein drehfest mit dem Außengestängeabschnitt (1) verbundener Abnehmer (13) mit dem ringförmigen Außenkontakt (10) des Innengestängeabschnitts (2) in Kontakt steht, wobei der Abnehmer (13) mit dem weiteren Leiter (14) verbunden ist, und der Außenbereich des Innengestängeabschnitts (2) im Bereich des Außenkontakts (10) mittels in Längsrichtung des Doppelrohrgestängeabschnitts beabstandeter Dichtelemente (12) abgedichtet ist, und der Abnehmer (13) gegenüber dem Ringraum (4) zwischen Innengestängeabschnitt (2) und Außengestängeabschnitt (1) abgedichtet ist, wobei der Doppelrohrgestängeabschnitt (6) im Innengestängeabschnitt (2) ein Dichtmittel (9), das einen Durchtritt von Bohrflüssigkeit in den Bereich des Innengestängeabschnitts (2), in dem der Leiter (8) mit dem Außenkontakt (10) verbunden ist, verhindert, aufweist.
     
    2. Doppelrohrgestängeabschnitt (6) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der ringförmige Außenkontakt (10) eine elektrisch isolierende Hülse (16) aufweist, die fest auf dem Innengestängeabschnitt (2) sitzt.
     
    3. Doppelrohrgestängeabschnitt (6) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenkontakt (10) als Schleifring ausgebildet ist.
     
    4. Doppelrohrgestängeabschnitt (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Leiter (8) mit dem Außenkontakt (10) mittels einer Schraube (11) geklemmt ist.
     
    5. Doppelrohrgestängeschuss aufweisend einen Doppelrohrgestängeabschnitt (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sonde (3) im Ringraum (4) zwischen Innengestänge und Außengestänge vorhanden ist.
     
    6. Verfahren zum Ausbilden einer elektrisch leitfähigen Verbindung in einem Doppelrohrgestängeabschnitt (6), wobei die elektrisch leitfähige Verbindung zwischen einem Leiter (8) im Inneren (5) eines Innengestängeabschnitts (2) und einem weiteren Leiter (14) im Ringraum (4) zwischen Innengestängeabschnitt (2) und Außengestängeabschnitt (1) ausgebildet wird und Bohrflüssigkeit zumindest abschnittsweise durch das Innere des Innengestänges und den Ringraum (4) zwischen Innengestänge und Außengestänge gefördert werden kann, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: Bereitstellen eines im wesentlichen ringförmigen Außenkontakts (10) am Innengestängeabschnitt und elektrisches Verbinden des nach außen geführten Leiters (8) mit dem ringförmigen Außenkontakt (10), wobei ein mit dem Außenkontakt in Kontakt stehender Abnehmer (13), der im Ringraum (4) drehfest mit dem Außengestängeabschnitt (1) verbunden angeordnet ist, über den Außenkontakt (10) geführt wird und der Innengestängeabschnitt (2) mittels eines im Innengestängeabschnitt befindlichen Dichtmittels (9), das einen Durchtritt von Bohrflüssigkeit in den Bereich des Innengestängeabschnitts (2), in dem der Leiter (8) mit dem Außenkontakt (10) verbunden ist, verhindert, abgedichtet wird, und der Abnehmer (13) mit dem weiteren Leiter (14) verbunden ist, und der Außenbereich des Innengestängeabschnitts (2) im Bereich des Außenkontakts (10) abgedichtet ist und der Abnehmer (13) gegenüber dem Ringraum (4) zwischen Innengestängeabschnitt (2) und Außengestängeabschnitt (1) abgedichtet ist.
     


    Claims

    1. Double drill rod section (6) with an outer drill rod section (1) and an inner drill rod section (2), wherein the inner drill rod section (2) has at least one conductor (8) and drilling fluid can be conveyed through the interior of the inner drill string and the annulus (4) between the inner drill string and the outer drill string at least in some sections, wherein the inner drill rod section (2) has a substantially annular external contact (10) in the annulus (4), electrically connected with the externally routed conductor (8), for forming an electric connection of the conductor (8) with a further electric conductor (14), and a pick-up (13) is in contact with the annular external contact (10) of the inner drill rod section (2) in the annulus (4) between the outer drill rod section (1) and the inner drill rod section (2) connected with the outer drill rod section (1) in a torque-proof way, wherein the pick-up (13) is connected with the further conductor (14) and the outer region of the inner drill rod section (2) is sealed in the region of the external contact (10) by means of sealing elements (12) distanced from each other in longitudinal direction of the double drill rod section and the pick-up (13) is sealed off from the annulus (4) between the inner drill rod section (2) and the outer drill rod section (1), wherein the double drill rod section (6) has a sealing means (9) in the inner drill rod section (2), which prevents an ingress of drilling fluid into the region of the inner drill rod section (2) in which the conductor (8) is connected with the external contact (10).
     
    2. Double drill rod section (6) according to claim 1, characterised in that the annular external contact (10) has an electrically insulating sleeve (16) that sits firmly on the inner drill rod section (2).
     
    3. Double drill rod section (6) according to claim 1 or 2, characterised in that the external contact (10) is designed as a slip ring.
     
    4. Double drill rod section (6) according to one of the claims 1 to 3, characterised in that the conductor (8) is clamped to the external contact (10) by means of a screw (11).
     
    5. Double drill rod, having a double drill rod section (6) according to one of the claims 1 to 4, characterised in that a probe (3) is provided in the annulus (4) between the inner drill rod string and the outer drill string.
     
    6. Method for forming an electrically conductive connection in a double drill rod section (6), wherein the electrically conductive connection between a conductor (8) in the interior (5) of an inner drill rod section (2) and a further conductor (14) formed in the annulus (4) between the inner drill rod section (2) and the out drill rod section (1), and drilling fluid can be conveyed through the interior of the inner drill string and the annulus (4) between the inner drill string and the outer drill string at least in sections, wherein the method includes the following steps: provision of a substantially annular external contact (10) on the inner drill rod section and the electrical connection of the externally routed conductor (8) with the annular external contact (10), wherein a pick-up (13) in contact with the external contact, which is arranged in the annulus (4) and connected with the outer drill rod section (1) in a torque-proof way, is routed via the external contact (10) and the inner drill rod section (2) is sealed by means of a sealing agent (9) located in the inner drill rod section, which prevents an ingress of drilling fluid into the region of the inner drill rod section (2) in which the conductor (8) is connected with the external contact (10), and the pick-up (13) is connected with the further conductor (14), and the external region of the inner drill rod section (2) is sealed in the region of the external contact (10), and the pick-up (13) is sealed off from the annulus (4) between the inner drill rod section (2) and the outer drill rod section (1).
     


    Revendications

    1. Portion de tige de forage double (6) comprenant une portion de tige extérieure (1) et
    une portion de tige intérieure (2) possédant au moins un conducteur (8), le fluide de forage pouvant passer au moins par portions à travers l'intérieur de la tige intérieure (2) et l'espace annulaire (4) entre tige intérieure et tige extérieure, la portion de tige intérieure (2) présentant un contact extérieur (10) sensiblement de forme annulaire relié électriquement avec le conducteur dirigé vers l'extérieur (8) en vue d'établir une liaison électrique du conducteur (8) avec un deuxième conducteur (14) dans l'espace annulaire (4), et un balais (13) relié solidairement en rotation avec la portion de tige extérieure
    (1) est en contact avec le contact extérieur de forme annulaire (10) de la portion de la tige intérieure (2) dans l'espace annulaire (4) entre portion de tige extérieure (1) et portion de tige intérieure (2), le balai (13) étant relié avec l'autre conducteur (14) et la zone extérieure de la portion de tige intérieure (2) est imperméabilisé au moyen des éléments d'étanchéité (12) espacés dans le sens longitudinal de la portion de tige de forage double dans la zone du contact extérieur (10), et le balais (13) étant imperméabilisé à l'espace annulaire (4) entre la portion de tige intérieure (2) et portion de tige extérieure (1), la portion de tige de forage double (6) présentant un produit d'étanchéité (9) dans la portion de tige intérieure (2) qui empêche une infiltration de fluide de forage dans la zone de la portion de tige intérieure (2), où le conducteur (8) est relié au contacteur extérieur (10).
     
    2. Portion de tige de forage double (6) selon la revendication 1, caractérisée en ce que le contact extérieur de forme annulaire (10) présente un manchon électriquement isolant (16) fixé solidement à la portion de tige intérieure (2).
     
    3. Portion de tige de forage double (6) selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que le contact extérieur (10) est formé comme bague coulissante.
     
    4. Portion de tige de forage double (6) selon l'une des revendications de 1 à 3, caractérisée en ce que le conducteur (8) est serré par une vis (11) avec le contact extérieur (10).
     
    5. Tronçon de tige de forage double présentant une portion de tige de forage double (6) selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce qu'une sonde (3) est placée dans l'espace annulaire (4) entre tige intérieure et tige extérieure.
     
    6. Procédé en vue d'établir une liaison électroconductrice dans une portion de tige de forage double (6), la liaison électroconductrice étant établie entre un conducteur (8) à l'intérieur (5) d'une portion de tige intérieure (2) et un autre conducteur (14) dans l'espace annulaire (4) entre portion de tige intérieure (2) et portion de tige extérieure (1) et le fluide de forage pouvant s'écouler au moins par portions à travers l'intérieur de la tige intérieure et l'espace annulaire (4) entre tige intérieure et tige extérieure, le procédé présentant les étapes suivantes : Mise en place d'un contact extérieur sensiblement de forme annulaire (10) sur la portion de tige intérieure et la connexion électrique du conducteur dirigé vers l'extérieur (8) avec le contact extérieur de forme annulaire (10), un balai (13) en contact avec le contact extérieur relié solidement en rotation avec la portion de tige extérieure (1) dans l'espace annulaire (4) étant conduit au-dessus du contact extérieur (10) et la portion de tige intérieure (2) étant imperméabilisée au moyen d'un produit d'étanchéité (9) se trouvant dans la portion de tige intérieure qui empêche l'infiltration de fluide de forage dans la zone de la portion de tige intérieure (2) où le conducteur (8) est relié avec le contact extérieur (10), et le balai (13) étant relié avec l'autre conducteur (14), et la zone extérieure de la portion de tige intérieure (2) étant imperméabilisée dans la zone du contact extérieur (10) et le balai (13) étant imperméabilisé à l'espace annulaire (4) entre portion de tige intérieure (2) et portion de tige extérieure (1).
     




    Zeichnung














    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente