GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bohrer zum schlagenden Abbau von mineralischen Bauwerkstoffen.
[0002] Ein Bohrer zum schlagenden Abbau von mineralischen Bauwerkstoffen ist beispielsweise aus
EP1604793 A1 bekannt.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0003] Der erfindungsgemäße Bohrkopf für einen Bohrer hat eine Oberseite zum Abbauen von mineralischem Material, eine Unterseite zum Befestigen an einem Schaft des Bohrers, und eine Drehachse, welche zentrisch durch die Oberseite und die Unterseite verläuft. Der Bohrkopf hat Arme, die jeweils ein zu der Drehachse proximales Ende und zu der Drehachse distales Ende aufweisen, und wobei die Oberseiten der Arme jeweils in Richtung von dem proximalen Ende zu dem distalen Ende verlaufende primäre Meißelkanten aufweisen. Wenigstens einer, vorzugsweise wenigstens zwei, der Arme weisen an der Oberseite eine längs der primären Meißelkante verlaufende sekundäre Meißelkante auf. Die sekundäre Meißelkante begünstigt den Abbau von Stahl-Armierungen in dem Gestein.
[0004] In einer bevorzugten Ausgestaltung beginnen die primäre Meißelkante und die sekundäre Meißelkante desselben Arms an dem distalen Ende des Arms. Der Abbau der Armierungen wird im Gegensatz zu dem Abbau des mineralischen Materials durch die äußeren Bereiche des Bohrkopfs dominiert.
[0005] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass die primäre Meißelkante gegenüber der sekundären Meißelkante desselben Arms in Schlagrichtung durchgehend übersteht, d.h. höher ist. Die sekundäre Meißelkante kommt bei dem perkussiven Abbau etwas später als die primäre Meißelkante mit dem Material in Kontakt. Die primäre Meißelkante beginnt einen Teil der Armierung abzuscheren, welchen die sekundäre Meißelkante dann umbiegen kann.
[0006] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass die primäre Meißelkante gegenüber der sekundären Meißelkante desselben Arms in einer Drehrichtung des Bohrkopfs vorauslaufend versetzt ist.
[0007] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass der ein Winkel zwischen der primären Meißelkante und der sekundären Meißelkante desselben Arms geringer als 8 Grad ist. Die beiden Meißelkanten sind ausreichen nahe, damit die sekundäre Meißelkante den Metallspan aufnehmen kann.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0008] Die nachfolgende Beschreibung erläutert die Erfindung anhand von exemplarischen Ausführungsformen und Figuren. In den Figuren zeigen:
- Fig. 1
- einen Bohrer,
- Fig. 2
- einen Bohrkopf,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf den Bohrkopf,
- Fig. 4
- eine Schnitt durch einen Arm des Bohrkopfs,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf den Bohrkopf,
- Fig. 6
- eine Schnitt durch einen Arm des Bohrkopfs,
- Fig. 7
- eine Draufsicht auf den Bohrkopf
[0009] Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden durch gleiche Bezugszeichen in den Figuren indiziert, soweit nicht anders angegeben.
AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
[0010] Fig. 1 zeigt einen beispielhaften Bohrer
1. Der Bohrer
1 hat einen Bohrkopf
2, eine Wendel
3 und ein Einsteckende
4. Der Bohrer
1 ist für den Abbau von mineralischen Werkstoffen, insbesondere für den Abbau von armiertem Beton, ausgelegt. Der Bohrer
1 wird im Betrieb in einem Drehrichtung
5 um seine Längsachse
6 (Drehachse) gedreht. Die typische Drehrichtung
5 ist bei einem Blick auf den Bohrkopf
2 gegenläufig zu dem Uhrzeigersinn. Die Drehrichtung
5 ist gegenläufig zu Der Bohrer
1 kann dazu in eine Handwerkzeugmaschine eingesetzt werden, welche einen entsprechenden Drehantrieb aufweist. Ein Schlagwerk der Handwerkzeugmaschine schlägt periodisch auf eine Schlagfläche
7 an der freiliegenden Stirnfläche des Einsteckendes
4. Die Stoßwelle der Schläge läuft durch die Wendel
3 in Schlagrichtung
8 zu dem Bohrkopf
2. Der Bohrkopf
2 zertrümmert den Werkstoff. Die Drehbewegung stellt erstens sicher, dass der Bohrkopf
2 unter verschiedenen Orientierungen auf den Untergrund aufschlägt und das Bohrloch gleichmäßig ausgeschlagen wird, und bewirkt bei dem dargestellten Bohrer
1 mit Wendel
3 einen Abtransport des Bohrguts aus dem Bohrloch mittels der (Transport-) Wendel
3. Anstelle einer Wendel
3 kann der Bohrer
1 einen hohlzylindrischen Schaft aufweisen. Das Bohrgut wird durch den hohlen Schaft
3 mittels eines Gebläses von dem Bohrkopf
2 abgesaugt.
[0011] Der Körper des Bohrkopfs
2 hat eine gerad-prismatische Grundgestalt mit einer beispielsweise sternförmigen Basisfläche. Die Grundgestalt erhält man durch Verschieben der Basisfläche parallel zu der Drehachse
6. Die Basisfläche entspricht der Draufsicht auf den Bohrkopf
2, d.h. dem Schattenriss einer Oberseite
9. Die Drehachse
6 verläuft zentrisch durch die Basisfläche, ergo zentrisch durch eine Unterseite
10 und die Oberseite
9 des Bohrkopfs
2.
[0012] Eine Oberfläche des Bohrkopfs
2 setzt sich aus der in die Schlagrichtung
8 weisenden Oberseite
9, die der Oberseite
9 gegenüberliegenden Unterseite
10 und ein die Oberseite
9 mit der Unterseite
10 verbindenden Mantel
11 zusammen. Die Oberseite
9 ist strukturiert und weist eine Spitze
12 und mehrere Meißelkanten
13 auf. Die Spitze
12 liegt vorzugsweise auf der Drehachse
6. Die Oberseite
9 dient dem Aufbrechen und Abbauen von Gestein oder anderen mineralischen Bauwerkstoffen. Der Abbau erfolgt insbesondere durch schlagendes Eintreiben der Oberseite
9 in die spröden Werkstoffe. Die Unterseite
10 ist beispielsweise eben, konkav oder konvex gewölbt. Die Unterseite
10 liegt an der Wendel
3 oder einem anderen z.B. zylindrischen Schaft an. Die Unterseite
10 wird beispielsweise mit der Wendel
3 verschweißt oder verlötet. Ferner kann der Schaft mit einem Schlitz zur formschlüssigen Aufnahme des Bohrkopfs
2 versehen sein. Der Mantel
11 ist eine zusammenhängende den Bohrkopf
2 umfänglich umschließende Fläche. Der Mantel
11 setzt sich aus längs, vorzugsweise parallel zu der Drehachse
6, orientierten Flächen zusammen.
[0013] Die Grundgestalt des Körpers kann geometrisch in einen kompakten, konvexen Rumpf
14 und mehrere Arme
15 unterteilt werden. Der kompakte Rumpf
14 enthält keine Hohlräume. Die Arme
15 sind in Drehrichtung
5 durch Abführöffnungen
16 separiert. Der Rumpf
14 kann beispielsweise als der größte Zylinder (gestrichelt dargestellt) angenommen werden, der sich vollständig in die Grundgestalt einschreiben lässt. Der Rumpf
14 liegt auf der Drehachse
6. Die Spitze
12 des Bohrkopfs
2 ist vorzugsweise Teil des Rumpfs
14.
[0014] Die Arme
15 stehen in unterschiedlichen Richtungen von dem Rumpf
14 ab. Die Arme
15 sind um den Rumpf
14 und entsprechend um die Drehachse
6 in der Drehrichtung
5 verteilt angeordnet. Der bespielhaft dargestellte Bohrkopf
2 hat vier Arme
15, alternative Bohrköpfe können zwei bis sechs Arme
15, vorzugsweise mehr als vier Arme
15 aufweisen. Die Arme
15 können wie dargestellt in gleichen Winkeln
17 um die Drehachse
6 angeordnet sein, d.h. bei dem vier-armigen Bohrkopf
2 in Winkeln
17 von 90 Grad. Der vier-armigen Bohrkopf
2 hat stark bevorzugt eine zwei-zähligen Drehsymmetrie. Die kleinsten Winkel
17 zwischen benachbarten Armen
15 können zwischen 60 Grad und 90 Grad liegen. Der sechs-armige Bohrkopf
2 hat ebenfalls stark bevorzugt eine zwei-zählige Drehsymmetrie und ist vorzugsweise spiegelsymmetrisch. Die kleinsten Winkel
17 zwischen benachbarten Armen
15 liegen zwischen 45 Grad und 60 Grad. Bei einem zwei-armigen, drei-armigen und fünfarmigen Bohrkopf
2 ist die Anordnung mit gleichen Winkeln
17 stark bevorzugt.
[0015] Die Arme
15 gehen in den Rumpf
14 über. Der Übergangsbereich wird als proximales Ende
18 des Arms
15 bezeichnet. Ein distales Ende
19 des Arms
15 ist der von der Drehachse
6 am weitesten entfernte Bereich des Bohrkopfs
2. Der radiale Abstand des distalen Endes
19 definiert den (Außen-) Durchmesser
20 und Umkreis
21 des Bohrkopfs
2. Eine Länge des Arms
15, d.h. der radiale Abstand
22 des proximalen Ende
18 von dem distalen Ende
19, ist vorzugsweise größer als 1/6 des Durchmessers
20 des Bohrkopfs
2, z.B. größer als 1/4 des Durchmessers
20, und beispielsweise geringer als 3/8 des Durchmessers
20. Die Arme
15 des beispielhaften Bohrkopfs
2 sind gleich ausgebildet, insbesondere gleich lang.
[0016] Die Arme
15 können eine weitgehend quaderförmige Grundform aufweisen. Die beispielhaften Arme
15 haben gegenüberliegende und freiliegende Seitenflächen
23, 24, welche in die Drehrichtung
5 bzw. entgegen der Drehrichtung
5 weisen. Die Seitenflächen
23, 24 reichen von der Oberseite
9 bis zu der Unterseite
10 und sind vorzugsweise parallel zu der Drehachse
6. Die Seitenflächen
23, 24 können wie dargestellt eben sein. Die ineinander übergehenden Seitenflächen
23, 24 benachbarter Arme
15 können einen konkaven Abschnitt des Mantels
11 bilden. Eine Breite
25 des Arms
15, d.h. ein Abstand der Seitenflächen
23, ist geringer als der Durchmesser des Rumpfs
14. Die gegenüberliegenden Seitenflächen
23, 24 sind vorzugsweise parallel, weniger als 8 Grad, z.B. weniger als 5 Grad geneigt.
[0017] Die distalen Enden
19 der Arme
15 bilden Führungsflächen
26, welche an der Bohrlochwand anliegen. Die Führungsflächen
26 sind im Wesentlichen tangential zu dem Umkreis
21. Die Führungsflächen
26 sind Teil des Mantels
11 und vorzugsweise parallel zu der Drehachse
6. Die Führungsflächen
26 können eben sein, oder in der Ebene senkrecht zu der Drehachse
6 konvex gewölbt sein.
[0018] Der Bohrkopf
2 ist mit Abführöffnungen
16 versehen, über welche das an der Oberseite
9 entstehende Bohrgut abtransportiert werden kann. Die Abführöffnungen
16 sind Öffnungen, die innerhalb Umkreises
21 angeordnet von der Oberseite
9 bis zu der Unterseite
10 reichen. Das Bohrgut fließt von der Oberseite
9 in der Abführöffnung
16 in Richtung zu der Unterseite
10 und damit zu dem Schaft
3. Bei dem beispielhaften Bohrkopf
2 bildet der konkave Abschnitt des Mantels
11 aus den Seitenflächen
23, 24 der Arme
15 die Abführöffnungen
16. Jedem Arm
15 ist eine solche in Drehrichtung
5 nachfolgende Abführöffnung
16 zugeordnet. Die Abführöffnung
16 trennt in Drehrichtung
5 einen vorrauslaufenden Arm
15 von einem nachlaufenden Arm
15. Die Abfuhröffnung
16 kann breiter als der Arm
15 sein. Die Abführöffnungen
16 reichen vorzugsweise bis an den Rumpf
14 heran, um das an der Spitze
12 entstehende Bohrgut effizient abzuführen. Ein radialer Abstand
22 der Abführöffnungen
16 von der Drehachse
6 oder Spitze
12 ist vorzugsweise geringer als 1/4 des Durchmessers, z.B. geringer als 1/6 des Durchmessers
20, beispielsweise größer als 1/8 des Durchmessers
20.
[0019] Die Oberseite
9 hat Arme
15, die sowohl primäre Meißelkanten
13 als auch sekundäre Meißelkanten
27 aufweisen. Der beispielhafte Bohrkopf
2 hat vier Arme
15 mit jeweils einer primären Meißelkante
13 und einer sekundären Meißelkante
27.
[0020] Die primären Meißelkanten
13 verlaufen von den distalen Enden
19 der Arme
15 in Richtung zu der Spitze
12. Die Meißelkanten
13 beginnen angrenzend an der Führungsfläche
26. Bei dem beispielhaften Bohrkopf
2 verlaufen die primären Meißelkanten
13 bis zu der Spitze
12 und erstrecken sich somit über die gesamte radiale Abmessung. Die primären Meißelkanten
13 sind durchgehend und ohne Unterbrechungen. Ein Verlauf der primären Meißelkante
13 kann geradlinig sein, insbesondere über die Länge des Arms
15. Die primäre Meißelkante
13 kann parallel zu der Seitenfläche
24 verlaufen. Die primäre Meißelkante
13 steigen von dem distalen Ende
19 bis zu der Spitze
12, vorzugweise kontinuierlich, an.
[0021] Die primäre Meißelkante
13 ist die Linie durch die höchsten Punkte des Arms
15 entlang einer radialen Richtung, d.h. von dem distalen Ende
19 zu dem proximalen Ende
18 oder zu der Spitze
12. Die primäre Meißelkante
13 ist die Schnittlinie einer Spanfläche
28 und einer Freifläche
29. Die Spanfläche
28 ist gegenüber der Freifläche
29 in Drehrichtung
5 vorauslaufend. Die Spanfläche
28 ist gegenüber der Drehachse
6 geneigt und steigt entgegen der Drehrichtung
5 in Schlagrichtung
8 kontinuierlich an. Die Freifläche
29 weist entgegen die Drehrichtung
5 und fällt entgegen der Drehrichtung
5 in Schlagrichtung
8 kontinuierlich ab. Ein zwischen der Spanfläche
28 und der Freifläche
29 eingeschlossener Dachwinkel
30 ist größer als 45 Grad, vorzugsweise größer 60 Grad und geringer als 120 Grad. Der Dachwinkel
30 gewährleistet einen effektiven Abbau bei einer ausreichenden Standzeit unter den meißelnden und abrasiven Bedingungen.
[0022] Die sekundären Meißelkanten
27 sind gegenüber den primären Meißelkanten
13 in der Drehrichtung
5 vorauslaufend versetzt. Die sekundären Meißelkanten
27 beginnen an dem distalen Ende
19 des Arms
15. Die Meißelkanten
27 beginnen angrenzend an der Führungsfläche
26. Ihre radiale Abmessung ist geringer als die radiale Abmessung der primären Meißelkanten
13. Vorzugsweise enden die sekundären Meißelkanten
27 an dem proximalen Ende
18 der Arme
15. Die sekundären Meißelkanten
27 sind längs der radialen Richtung durchgehend weniger hoch wie die primären Meißelkanten
13, d.h. ist jedem radialen Abstand zu der Drehachse
6 ist die primäre Meißelkante
13 höher als die sekundäre Meißelkante
27.
[0023] Die sekundäre Meißelkante
27 liegt auf dem gleichen Arm
15 wie die primäre Meißelkante
13. Ein Abstand
31 zwischen der primären Meißelkante
13 und der sekundären Meißelkante
13 kann annähernd über die gesamte Länge oder zumindest einen Großteil der sekundären Meißelkante
27 konstant sein. Die sekundäre Meißelkante
27 verläuft weitgehend parallel zu der primären Meißelkante
13 desselben Arms
15. Der Abstand
31 ist geringer als 1/4 des Durchmessers
20, z.B. geringer als 1/6 des Durchmessers
20, vorzugsweise größer als 1/8 des Durchmessers
20. Der Abstand
31 ist insbesondere geringer als der Durchmessers des Rumpfs
14.
[0024] Die sekundäre Meißelkante
27 verläuft durch lokale Höhenmaxima entlang einer radialen Richtung. Die sekundäre Meißelkante
27 kann in Richtung zu der Spitze
12 kontinuierlich ansteigen. Die sekundäre Meißelkante
27 ist gleich der primären Meißelkante
13 durch die Schnittlinie einer vorauslaufenden Fläche
32 und einer nachlaufenden Fläche
33 gebildet. Die vorauslaufende Fläche
32 steigt entgegen der Drehrichtung
5 in Schlagrichtung
8 an, die nachlaufende Fläche
33 fällt entgegen der Drehrichtung
5 in Schlagrichtung
8 ab. Ein Dachwinkel zwischen den beiden Flächen
32, 33 ist größer als 45 Grad, vorzugsweise größer 60 Grad und geringer als 120 Grad.
[0025] Zwischen der primären Meißelkante
13 und der sekundären Meißelkante
13 ist eine Rinne
34 ausgebildet. Die Rinne
34 wird durch die Freifläche
29 und die vorauslaufende Fläche
32 eingeschlossen. Die Rinne
34 beginnt an dem distalen Ende
19 und verläuft vorzugsweise bis zu dem proximalen Ende
18 des Arms
15. Eine Länge der Rinne
34 ist gleich der Länge der sekundären Meißelkante
27. Die Rinne
34 verläuft auf dem Arm
15 und ist dadurch entgegen der Schlagrichtung
8 geschlossen.
[0026] Die primären Meißelkanten
13 können gegenüber den sekundären Meißelkanten
27 geneigt verlaufen. Ein Winkel
35 zwischen der primären Meißelkante
13 und der sekundären Meißelkante
27 ist gering und vorzugsweise geringer als 8 Grad, z.B. geringer als 5 Grad (Fig. 5). Die Ebenen der beiden Meißelkanten
13, 27 schneiden sich von dem Arm
15 aus gesehen hinter der Drehachse
6. Der Bohrkopf
2 kann eine vier-zählige Drehsymmetrie aufweisen. In alternativen Ausführungsformen sind die diametral gegenüberliegenden Arme
15 identisch ausgebildet und verschieden zu den benachbarten Armen
15. Beispielsweise hat ein Paar Arme
15 eine geringere Länge als das andere Paar Arme
15. Ferner können zwei der Arme
15 mit jeweils einer primären Meißelkante
13 und einer sekundären Meißelkante
27 und die anderen zwei Arme
15 nur mit einer primären Meißelkante
36 versehen sein Fig. 7.
[0027] Der Bohrkopf
2 ist vorzugsweise aus einem gesinterten Werkstoff, insbesondere Wolframkarbid, hergestellt. Der Bohrkopf
2 ist vorzugsweise monolithisch, d.h. die Arme
15 und der Rumpf
14 sind ohne Fügezone miteinander verbunden, insbesondere ohne Schweißnaht, Lötnaht oder Verschraubung.
[0028] Die Wendel
3 des Bohrers
1 hat beispielsweise vier Wendelstege
37. Die Anzahl der Wendelstege
37 ist vorzugsweise gleich der Anzahl der Arme
15. Die Wendelstege
37 laufen längs der Drehachse
6 mehrfach um diese Drehachse
6 um. Die Wendelstege
37 beschreiben beim Drehen des Bohrers
1 eine zylindrische Einhüllende, deren Durchmesser einem Wendeldurchmesser entspricht. Jeweils benachbarte Wendelstege
37 schließen zwischen sich eine Wendelnut
38 ein, die in radialer Richtung durch die Einhüllende als geometrisch begrenzt angesehen wird. Das Bohrgut wird in den Wendelnuten
38 durch die Wendelstegen
37 längs der Drehachse
6 transportiert. Eine Wendelsteigung
39 liegt vorzugsweise im Bereich zwischen 35 Grad und 60 Grad, z.B. 45 Grad.
[0029] Das beispielhafte Einsteckende
4 des Bohrers
1 ist für die Verwendung von drehmeißelnden Handwerkzeugmaschinen ausgelegt. Das Einsteckende
4 hat eine im Wesentlichen zylindrische Form. Das Einsteckende
4 hat zwei geschlossene Verriegelungsnuten
40, in welchen Verriegelungselemente der Handwerkzeugmaschine radial eingreifen und längs der Drehachse
6 gleiten können. Zur Drehachse
6 längs ausgerichtete Rillen
41 ermöglichen ein Einleiten eines Drehmoments von der Handwerkzeugmaschine.
1. Bohrkopf (2) für einen Bohrer (1) mit
einer Oberseite (9) zum Abbauen von mineralischem Material,
einer Unterseite (10) zum Befestigen an einem Schaft (3) des Bohrers (1),
einer Drehachse (6), welche zentrisch durch die Oberseite (9) und die Unterseite (10) verläuft,
Armen (15), die jeweils ein zu der Drehachse (6) proximales Ende (18) und zu der Drehachse (6) distales Ende (19) aufweisen, und wobei die Oberseiten (9) der Arme (15) jeweils in Richtung von dem proximalen Ende (18) zu dem distalen Ende (19) verlaufende primäre Meißelkanten (13) aufweisen, dadurch kennzeichnet dass wenigstens einer der Arme (15) an der Oberseite (9) eine längs der primären Meißelkante (13) verlaufende sekundäre Meißelkante (27) aufweist.
2. Bohrkopf (2) nach Anspruch 1, dadurch kennzeichnet dass die primären Meißelkante (13) und die sekundäre Meißelkante (27) desselben Arms (15) an dem distalen Ende (19) des Arms (15) beginnen.
3. Bohrkopf (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch kennzeichnet dass die primäre Meißelkante (13) gegenüber der sekundären Meißelkante (27) desselben Arms (15) in Schlagrichtung (8) durchgehend übersteht.
4. Bohrkopf (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch kennzeichnet, dass die primäre Meißelkante (13) gegenüber der sekundären Meißelkante (27) desselben Arms (15) in einer Drehrichtung (5) des Bohrkopfs (2) vorauslaufend versetzt ist.
5. Bohrkopf (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch kennzeichnet, dass die primäre Meißelkante (13) zu der sekundäre Meißelkante (27) desselben Arms (15) parallel verläuft.
6. Bohrkopf (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch kennzeichnet, dass die primären Meißelkante (13) an einer Spitze (12) des Bohrkopfs (2) endet und die sekundäre Meißelkante (27) vor der Spitze (12) endet.
7. Bohrkopf (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch kennzeichnet, dass die primäre Meißelkante (13) und die sekundäre Meißelkante (27) zwischen sich eine Rinne (34) an der Oberseite (9) des Arms (15) begrenzen.
8. Bohrkopf (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch kennzeichnet, dass in Drehrichtung (5) zwischen benachbarten Armen (15) jeweils eine Abführöffnungen (16) zum Abführen von Bohrgut angeordnet ist.
9. Bohrkopf (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch kennzeichnet, dass ein Winkel (35) zwischen der primären Meißelkante (13) und der sekundären Meißelkante (27) desselben Arms (15) geringer als 8 Grad ist.
10. Bohrkopf (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch kennzeichnet, dass der Bohrkopf (2) wenigstens vier Arme (15) aufweist.
11. Bohrkopf (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch kennzeichnet, dass der Bohrkopf (2) in einen Rumpf (14) und die Arme (15) aufgeteilt ist, wobei der Rumpf (14) den größten Zylinder bezeichnet, welcher koaxial zu der Drehachse (6) angeordnet vollständig in den Bohrkopf (2) einschreibbar ist.
12. Bohrer (1) mit einem Bohrkopf (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, einem Schaft (3), der mit der Unterseite (10) des Bohrkopfs (2) verschweißt oder verlötet ist und einem Einsteckende (4) mit einer geschlossenen Verriegelungsnut.