(19)
(11)EP 3 397 492 B1

(12)EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45)Hinweis auf die Patenterteilung:
04.11.2020  Patentblatt  2020/45

(21)Anmeldenummer: 16819550.1

(22)Anmeldetag:  21.12.2016
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B41F 27/12(2006.01)
(86)Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2016/082159
(87)Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2017/114719 (06.07.2017 Gazette  2017/27)

(54)

DRUCKPLATTENSPANNSCHIENE

PRESSURE PLATE CLAMPING RAIL

RAIL DE SERRAGE POUR PLAQUE D'IMPRESSION


(84)Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30)Priorität: 31.12.2015 DE 102015123011
20.12.2016 DE 102016125012

(43)Veröffentlichungstag der Anmeldung:
07.11.2018  Patentblatt  2018/45

(73)Patentinhaber: Manroland Sheetfed GmbH
63075 Offenbach (DE)

(72)Erfinder:
  • EITEL, Hans-Georg
    61348 Bad Homburg (DE)
  • ROTHER, Michael
    63322 Rödermark (DE)


(56)Entgegenhaltungen: : 
DE-A1-102007 002 785
DE-C1- 4 215 612
  
      
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Klemmen biegsamer Druckplatten auf dem Plattenzylinder einer Rotationsdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Durch die DE-OS 26 26 503 ist eine Druckplattenklemmeinrichtung bekanntgeworden, bei der ein Druckplattenende zwischen parallelen Klemmflächen einer gehäusefesten Plattenauflage und einer hierzu senkrecht geführten Klemmleiste eingeklemmt wird. Eine Bewegung der Klemmleiste erfolgt über mehrere achsparallel angeordnete Kniehebelmechanismen auf die, jeweils im Bereich des Kniehebelgelenkes, ein Exzenter einwirkt. Die Exzenter sind auf einer gemeinsamen Welle angeordnet und werden beim Verdrehen der Welle gemeinsam betätigt. Die Bewegung der Kniehebelmechanismen erfolgt über eine Strecklage hinaus in eine stabile Obertotpunktlage gegen jeweils einen als zweiten Exzenter ausgebildeten Anschlag. Zur Verbringung der Kniehebelgelenke aus ihrer stabilen Obertotpunktlage werden die zweiten Exzenter mittels einer zweiten gemeinsamen Welle gegen die Wirkungsrichtung der ersten Exzenter verschwenkt.

    [0003] Nachteilig an der in der DE-OS 26 26 503 gezeigte Einrichtungen sind, dass die Druckplattenklemmeinrichtung von Hand oder mit Werkzeugen betätigt werden muss, was zur Verlängerung der Rüstzeiten führt. Außerdem ist eine automatische Betätigung nicht möglich.

    [0004] Aus DE 42 15 612 C1 ist eine Klemmeinrichtung für eine Druckmaschine zur Befestigung einer Druckplatte auf einem Druckzylinder zwischen einer Klemmleiste und einer Spannleiste bekannt. Es wird eine Klemmeinrichtung verfügbar gemacht, bei der eine definierte Klemmkraft für eine Einspannung der Druckplatte erzielbar ist und die für eine automatische Einspannung der Druckplatte gut geeignet ist, indem die Klemmleiste mittels einer über mehrere Kniehebelgetriebe übersetzten, vorgegebenen Betätigungskraft in die Spannstellung bewegbar ist.

    [0005] Aus der DE 37 31 039 A1 ist eine Einrichtung zum Klemmen biegsamer Druckplatten auf dem Plattenzylinder einer Rotationsdruckmaschine bekannt. Bei dieser Einrichtung sind zur Betätigung einer Klemmleiste mehrere Kniehebelgestänge achsparallel angeordnet. Die Kniehebelgestänge werden mittels mehrerer Federn in eine Strecklage und mittels einer pneumatisch betätigbaren Einrichtung aus dieser Strecklage gebracht.

    [0006] Weiterhin sind auch Plattenspannschienen und Lackformträgerspannschienen in Bogenoffsetdruckmaschinen für das automatisierte Spannen und Klemmen von Druckplatten oder Lackformträgern aus der DE 10 2007 002 785 B4 und dem DE 20 2007 002 299 U1 bekannt, welche mit wenigstens je einem Schlauchsegment arbeiten, die auf jeder Seite eines die Klemmbewegung der Spannschienen erzeugenden Kniehebeltriebs angeordnet sind.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Klemmeinrichtung für biegsame Druckplatten auf dem Plattenzylinder einer Rotationsdruckmaschine zu schaffen, die es ermöglicht, dass eine Betätigung der Klemmeinrichtung ohne Werkzeug erfolgen kann.

    [0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 gelöst.

    [0009] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen insbesondere darin, dass auf Werkzeuge beim Umrüsten der Druckmaschine verzichtet werden kann. Folglicherweise brauchen auch keine Eingriffsstellen für die Werkzeuge am Plattenzylinder vorgesehen werden. Insbesondere ist es durch die erfindungsgemäße Einrichtung möglich eine Fern- oder Fußbedienung vorzusehen, so dass ein Bediener beim Umrüsten der Maschine die Hände frei hat.

    [0010] Der Druckschlauch drückt zum Öffnen der Schiene nicht mehr direkt auf den Kniehebel. Die Kraft des Druckschlauches wird zentrisch direkt über Druckstücke auf die Feder geführt. Die Druckstücke laufen durch die Hebelsegmente, welche damit gleichzeitig axial in Ihrer Position geführt sind. Damit ist die Kraftwirkung des Druckschlauches auf die Druckfeder ohne Verluste von Hebelverhältnissen gegeben. Dies ermöglicht eine effiziente Auslegung.

    [0011] Die Vorrichtung ist geeignet um unterschiedliche Plattenstärken/ LackformträgerStärken zu klemmen. Nachfolgend werden nur noch Druckplatten erwähnt. Die Klemmkraft verändert sich nur gering in Abhängigkeit der zu klemmenden Materialstärke. Ein Setzverhalten oder Verschleiß der Bauteile zum Erzeugen der Klemmkraft wird automatisch ausgeglichen und führt nur zu vernachlässigbaren Klemmkraftveränderungen, insbesondere auch nur zu geringfügigen Erhöhungen der Klemmkraft.

    [0012] Auf Grund des Konzeptes können die am Klemmprozess beteiligten Komponenten hauptsächlich mit Standard-Toleranzwerten ausgeführt werden. Die Klemmkraft kann je nach konstruktiver Auslegung auch auf einfachste Weise individuell eingestellt werden.

    [0013] Ist keine Druckplatte in der Plattenspannschiene eingeklemmt, kann das System in Abhängigkeit von der Auslegung trotzdem vollständig schließen, so dass die Spannschiene auch ohne geklemmte Platte in der Druckmaschine verbleiben kann, da der Mechanismus vorgespannt ist und sich bei Bewegung nichts unkontrolliert bewegen kann. Alternativ kann für die Grundstellung ein Anschlag zur Festlegung der Schienenelemente vorgesehen werden.

    [0014] Der Schließvorgang erzeugt keine Geräusche. Der Kniehebeltrieb schlägt nicht um, so dass keine Kraftrichtungsumkehr innerhalb der beweglichen Unterschiene vorkommen kann. Es muss auch kein Klemmverlust ausgeglichen werden, weil der Kniehebeltrieb sich nach dem Durchlaufen des oberen Totpunktes wieder verkürzt und dadurch Klemmkraft wegnimmt.

    [0015] Kräfteveränderungen bauen sich langsam auf und ab. Das schont die Konstruktion. Über einen Kniehebel wird die Unterschiene bewegt. Je nachdem in welcher Position der Kniehebel steht, ist die Plattenspannschiene geschlossen (die Platte ist geklemmt) oder die Plattenspannschiene ist offen.

    [0016] Die Positionen des Kniehebels werden wie folgt erreicht:
    • Eine Feder drückt seitlich, gegen das Kniehebel-Gelenk (dies nimmt hierbei eine konvexe Stellung zur Feder ein), dadurch werden die Kniehebelendpunkte, welche auf der einen Seite am Gehäuse und auf der anderen Seite an der beweglichen Unterschiene befestigt sind, auseinander gedrückt. Die Schiene ist geschlossen und die Platte ist geklemmt.
    • Zum Öffnen der Plattenspannschiene wird z.B. ein Druckschlauch mit Druckluft beaufschlagt. Der Druckschlauch ist konkav zum Kniehebel auf der Gegenseite zur Feder positioniert. Der Druckschlauch arbeitet gegen die Federkraft, die Kniehebelenden verkürzen sich und die Unterschiene bewegt sich nach unten. Ein integrierter Anschlag lässt den Öffnungsweg begrenzen. An Stelle eines Druckschlauches kann auch eine andere Kraftquelle genutzt werden.
    • Wird der Druckschlauch entlüftet, erzeugt die anstehende Federkraft wieder einen Kraftüberschuss und die Plattenspannschiene schließt sich.


    [0017] Der Kniehebel schlägt dabei niemals um. Die Klemmkraft ergibt sich aus dem Kräftedreieck, welche die Feder mittels der Winkellage des Kniehebels auf die Unterschiene in Schließrichtung ausübt.

    [0018] Wird das Material der zu klemmenden Druckplatte stärker, verschlechtert sich das Kräftedreieck im Sinne das weniger resultierende Kraft zum Schließen der Plattenspannschiene erzeugt wird, jedoch steigt die Federkraft, da die Feder in dieser Position stärker vorgespannt ist. In den üblichen Plattenstärken-Spannbereich von 0,2 bis 0,4 mm sowie bei Lackformträgerstärken von bis zu ca. 2 mm (bei Lackformträgern) ergeben sich in Abhängigkeit der geometrischen Auslegung nahezu identische resultierende Klemmkräfte.

    [0019] Durch Verstellung der Federposition zum Kniehebel lässt sich die Klemmkraft einstellen. Ändern sich z.B. Klemmhebellängen oder Positionen von Klemmhebelendpunkten auf Grund von Verschleiß oder Ausnutzung von Fertigungstoleranzen der beteiligten Bauteile, so ergibt sich das resultierende Verhalten letztlich wie beim Kraftaufbau zum Spannen von unterschiedlichen Materialstärken. Der Einfluss auf die Klemmkraft ist gering bzw. führt allenfalls zu einer Klemmkrafterhöhung, da der Kniehebel durch Verschleiß weiter gestreckt wird.

    [0020] In Abhängigkeit der Auslegung kann eine theoretische Überdrückung der Unterschiene in die Oberschiene erfolgen, damit verklemmt sich das System auch, wenn keine Platte geklemmt ist. Kniehebel, Federn und Unterschiene können über die Formatbreite in unterschiedliche Segmente aufgeteilt werden. Hierdurch können Fertigungstoleranzen der Bauteile besser ausgeglichen werden. Eine möglichst gleichmäßige Klemmkraft über den gesamten Klemmbereich wird erreicht.

    [0021] Durch Verbesserungsmaßnahmen wird eine Beeinflussung durch Querkräfte vermieden, die im Stand der Technik nach Figur 1 und bei Verwendung eines Druckschlauchs bei direktem Kontakt mit den Kniehebeln entstehen. Querkräfte ziehen die beiden Kniehebelsegmente in ihrem gemeinsamen Drehpunkt auseinander. Fertigungs-Toleranten werden in ihre Endlage gedrückt, welche den Öffnungsspalt reduzieren, die aber die Genauigkeit und Reproduzierbarkeit des Klemmvorgangs vor einem nachfolgenden Spannvorgang negativ beeinflussen.

    [0022] In der erfindungsgemäßen Lösung nun aber treten keine Querkräfte mehr auf. Daher kann die untere Klemmschiene auf einfache Weise und mit geringer Kraft z.B. mittels einer Zug- oder Druckfeder, eines Hebels etc. nach unten in Richtung der Funktion "Schienen-Öffnung" gedrückt werden. Somit bleibt das Kniehebelpaket immer unter ausreichendem Spiel vermeidendem Druck und befindet sich quasi ständig intern in einem spielfreien Verbund. Die Kniehebelsegmente liegen dabei aber frei in der Plattenspannschiene und es sind keine Verbindungselemente zur unteren Klemmschiene, zum Gehäuse oder zwischen den Kniehebelsegmenten untereinander notwendig.

    [0023] Daher ist das Spannsystem kostengünstig und montagefreundlich.

    [0024] Das Druckstück ist zweiteilig ausgeführt. Ein zweites kleineres Druckstück ist axial verschiebbar im ersten Druckstück ausgeführt. Damit können einzelnen Federn über das Gewinde im ersten Druckstück mittels einer Schraube, abgestützt am Schienenkörper, gedrückt werden (Montage/ Demontage/ Reparatur) ohne das der Druckschlauch aufgeblasen wird.

    [0025] Das zweite kleinere axial verschiebbare Druckstück bleibt in seiner Position stehen und bewirkt somit keine Öffnung der Schiene. Wenn mindesten zwei Druckstücke durch ein Kniehebelpaket geführt werden ist diese axiale Verschiebbarkeit notwendig, da sonst das System beschädigt wird. Wäre diese axiale Verschiebbarkeit nicht gegeben, würde die zweite Feder über das Kniehebelpaket gegen die erste Feder arbeiten und zu Verspannungskräften und Schaden innerhalb der Schiene führen.

    [0026] Ausführungstechnisch beinhaltet ein Kniehebelpaket drei Federn. Mehrere Kniehebelpakete sind innerhalb einer Plattenspannschiene eingesetzt.

    [0027] Neben einer Lösung aus dem Stand der Technik sind im Folgenden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen dargestellt und in einer Beschreibung näher erläutert. Es zeigt
    Figur 1
    einen Schnitt durch eine bekannte Plattenbefestigungseinrichtung,
    Figur 2
    eine Ausführungsform einer Plattenbefestigungseinrichtung,
    Fig. 2a/2b
    zwei Kraftschemata zu einer Plattenbefestigungseinrichtung,
    Figur 3
    eine Detailierung einer Plattenbefestigungseinrichtung,
    Figur 4
    eine Teilansicht der die Klemmung bewirkenden Kniehebelschienen der Plattenbefestigungseinrichtung,
    Figur 5
    eine Detailansicht aus der Plattenbefestigungseinrichtung und
    Figur 6
    eine Teilansicht der Plattenbefestigungseinrichtung im Teilschnitt.


    [0028] Figur 1 zeigt eine Vorrichtung nach dem Stand der Technik. Ein Plattenzylinder 1 ist mit einem Zylinderkanal 2 zur Aufnahme von zwei Plattenspannschienen 3 versehen, von denen hier nur eine gezeigt ist. Eine Plattenspannschiene 3 ist am Boden 5 mit einem über die Länge des Plattenzylinders 1 reichenden Schienenkörper 4 versehen. Der Schienenkörper 4 ist im Zylinderkanal 2 in Richtung einer linken und einer rechten Seitenbegrenzung 6, 7 verschiebbar. In achsparalleler Richtung sind mehrere Lagerpunkte 8 zur schwenkbeweglichen Aufnahme des jeweils unteren Endes 11 von unteren Schienenkoppeln 9 eines Kniehebeltriebs angeordnet, deren oberes Ende 12 mit einem dann unteren Ende 13 von oberen Schienenkoppeln 10 gelenkig verbunden sind, wobei obere Enden 14 der oberen Schienenkoppeln 10 in Lagerpunkten 15 schwenkbar gelagert sind. Die Lagerpunkte 15 sind an einer zum Klemmen der Druckplatten gegenüber dem Schienenkörper 4 schwenkbaren Oberschiene 16 angeordnet. Diese hat eine T-Form und ist mit einem als Lager 17 ausgebildeten abgerundeten Fuß in einer der linken Seitenbegrenzung 6 zugeordneten Ausnehmung 18 des Schienenkörpers 4 angeordnet. Das linke Ende der Oberschiene 16 bildet die Klemmleiste 19 und arbeitet gegen eine Plattenauflage 20 an der Oberseite des Schienenkörpers 4, so dass dort das Ende einer Druckplatte 21 eingeklemmt wird. Auf einer Oberseite an der rechten Seitenbegrenzung 7 des Schienenkörpers 4 ist eine Führungsschiene 22 befestigt, die die Oberschiene 16 bei der Klemmbewegung abstützt.

    [0029] Unter der Führungsschiene 22 ist zwischen einer Wand des Schienenkörpers 4, den Koppeln 9 und 10 ein über die Zylinderlänge reichender Druckraum 23 ausgebildet, in dem ein oder mehrere aufblasbare, elastische Schläuche 24 aufgenommen werden. In der linken Seitenbegrenzung 6 des Schienenkörpers 4 ist in je einer Ausnehmung 25 zu jedem Kniehebeltrieb 9, 10 eine diesen beaufschlagende Druckfeder 26 angeordnet. Die Druckfedern 26 stützen sich am Boden der Ausnehmungen 25 ab und drücken den Kniehebeltrieb 9, 10 wenigstens in eine gestreckte Lage. Die Schläuche 24 sind den Druckfedern 26 entgegenwirkend angeordnet und lenken das Kniehebelgestänge 9, 10 aus der gestrecktem Lage aus, um die Oberschiene 16 zur Lösung der Plattenklemmung gegenüber der Plattenauflage 20 zu öffnen.

    [0030] An der linken Wandung des Zylinderkanals 2 sind mehrere Ausnehmungen 27 im Schienenkörper 4 vorgesehen, in denen je ein aufblasbarer, elastischer Balg 28 gelagert ist und sich an der Kanalwand abstützt. An der gegenüberliegenden Kanalwand sind zur Verschiebung des Schienenkörpers 4 mehrere Druckfedern 29 jeweils in je einer Ausnehmung 30 des Schienenkörpers 4 angeordnet. Diese Druckfedern 29 wirken horizontal zwischen dem Schienenkörper 4 und der Kanalseitenwand gegen die Kraft der Balgen 28 zur Verschiebung der Schienenkörpers 4 angenähert an eine Umfangsrichtung zum Plattenzylinder 1 im Zylinderkanal 2.

    [0031] In Figur 2 wird die erfindungsgemäße Grundform einer neuartigen Plattenspannvorrichtung 3 dargestellt, die eine Druckplattenklemmung enthält und für die die im Folgenden näher beschriebenen allgemeinen Voraussetzungen für eine sachgemäße Druckplattenklemmung gelten.

    [0032] Eine Plattenspannschiene, die eine Druckplattenklemmeinrichtung enthält, muss geeignet sein, Druckplatten oder Lackformträger mit unterschiedlichen Plattenstärken zu klemmen. Im Folgenden werden hierzu nur noch Druckplatten erwähnt. Die Klemmkraft soll sich in Abhängigkeit der zu klemmenden Materialstärke möglichst wenig verändern. Zu beachten ist aber, dass hauptsächlich wenig kompressible Materialien wie Aluminiumplatten, Kunststoffklischees oder hochfeste Gummi- bzw. Drucktücher zum Klemmen in derartigen Druckplattenspannschienen vorgesehen werden sollten.

    [0033] Ein Setzverhalten oder Verschleiß der Bauteile zum Erzeugen der Klemmkraft soll automatisch ausgeglichen werden und darf dabei nur zu vernachlässigbaren, die Klemmwirkung nicht verschlechternden Klemmkraftveränderungen führen.

    [0034] Auf Grund des erfindungsgemäßen Konzeptes können die am Klemmprozess beteiligten Komponenten hauptsächlich mit Standard-Toleranzwerten ausgeführt werden.

    [0035] Bei Bedarf kann durch entsprechende konstruktive Auslegung zusätzlich noch die Klemmkraft selbst bzw. deren Grundeinstellung auf einfache Weise individuell einstellbar gemacht werden.

    [0036] Der Funktionsablauf des Klemmvorganges selbst wird in an sich bekannter Weise über ein oder mehrere pneumatische Ventile gesteuert.

    [0037] Ist keine Druckplatte geklemmt, schließt das System in Abhängigkeit von der Auslegung des hier enthaltenen Kniehebeltriebs trotzdem vollständig, so dass die Plattenspannschiene auch ohne geklemmte Druckplatte in der Druckmaschine verbleiben kann. Der Mechanismus ist so vorgespannt und kann sich bei Bewegung des Plattenzylinders nicht unkontrolliert bewegen.

    [0038] Auf einfache Weise kann die Sicherstellung der Vorspannung des nicht gespannten Systems Plattenspannschiene auch durch einen systeminternen Anschlag erfolgen. Ein derartiger Anschlag direkt an den Kniehebelelementen oder unter Zwischenschaltung des Druckschlauchs oder

    [0039] Der Schließvorgang erzeugt keine Geräusche. Der verwendete Kniehebeltrieb ist so ausgelegt, dass er bei eingeklemmter Druckplatte nicht über seinen Totpunkt umschlägt, so dass es auch keine Kraftrichtungsumkehr mit einer ungewollten Reduzierung der Klemmkraft an der beweglichen Unterschiene geben kann.

    [0040] Weiterhin muss gegenüber Systemen, die den Totpunkt des Kniehebeltriebs in eine Endlage an einem Anschlag überdrücken kein Klemmkraftverlust ausgeglichen werden. Dies ist notwendig, weil die Wirklänge des Kniehebeltriebs sich nach Durchlaufen des oberen Totpunktes wieder verkürzt und dadurch die Klemmkraft verringert wird. Weiterhin bauen sich Kräfteveränderungen langsam auf und ab und schonen die bewegten Teile und Lagerstellen der Vorrichtung.

    [0041] In Figur 2 ist gezeigt, dass zur Druckplattenklemmung ein Kniehebeltrieb mit einem unteren Lenker 39 und einem oberen Lenker 40 verwendet wird, welche durch ein Kniehebel-Gelenk 42 miteinander verbunden sind. Der Kniehebeltrieb (Elemente 39, 40, 42) ist in einem Schienenkörper 41 abgestützt und zwischen einer zum Zweck der Druckplattenklemmung vertikal beweglichen Unterschiene 43 und dem Schienenkörper 41 angeordnet. Das Kniehebel-Gelenk 42 verbindet den unteren und den oberen Lenker 39, 40. Der obere Lenker 40 stützt sich nach oben gegen die vertikal bewegliche Unterschiene 43 ab, die durch die Schwenkbewegung des Kniehebeltriebs (Elemente 39, 40, 42) linear in Richtung gegen eine Oberschiene 44 bewegt wird. Die Oberschiene 44 ist ein fester oder starr montierter Teil an dem Schienenkörper 41. Je nachdem in welcher aktuellen Position (gestreckt oder geknickt) der Kniehebeltrieb (Elemente 39, 40, 42) steht, ist die Klemmfunktion der Plattenspannschiene 3 geschlossen und eine Druckplatte 45 ist zwischen der Unterschiene 43 und der Oberschiene 44 eingeklemmt oder aber die Klemmfunktion der Plattenspannschiene 3 von Ober- 44 und Unterschiene 43 ist geöffnet.

    [0042] Weiterhin ist in dem Schienenkörper 41 längsbeweglich ein hülsenförmig ausgebildetes Druckstück 46 angeordnet, das durch eine Druckfeder 47 belastet wird und mit einer der Druckfeder 47 gegenüberliegenden Wirkfläche dem Kniehebel-Gelenk 42 zugeordnet ist. Die Druckfeder 47 stützt sich in einer der Federführung dienenden Ringnut 47a am Schienenkörper 41 ab.

    [0043] Wenn unter Einschluss der Ringnut 47a aus den jeweils zur Führung einer Druckfeder 47 dienenden Bodenbereichen 48 ein als z.B. über ein Gewinde in dem Schienenkörper 41 einstellbares Einsatzelement ausgebildet wird, kann jedes dieser so gebildeten Elemente im Bereich einer Ringnut 47a zur Voreinstellung oder Nachstellung der Federkraft der jeweils dort wirkenden Druckfeder 47 gegenüber dem Kniehebeltrieb 39, 40, 42 genutzt werden.

    [0044] Der Schienenkörper 41 wird mittels eines Deckels 51 geschlossen, der so gegenüber dem Kniehebeltrieb 39, 40, 42 einen Druckraum 49 bildet. Weiterhin bilden Schienenkörper 41 und Deckel 51 im oberen Raum eine Parallelführung für die Vertikalbewegung der Unterschiene 43.

    [0045] In dem Druckraum 49 ist ein Druckschlauch 50 angeordnet, der mit wenigstens einer Pneumatikleitung über eine Ventilsteuerung gekoppelt ist. Mittels der Ventilsteuerung kann der Druckschlauch 50 mit Druckluft versorgt werden, so dass der Druckschlauch 50 aufgeblasen wird und unter Abstützung am Deckel 51 eine Kraft gegen den Kniehebeltrieb 39, 40, 42 ausübt. Die vom Druckschlauch 51 aufgebrachte Kraft wirkt dabei am Kniehebeltrieb gegen die Kraft der Feder 47.

    [0046] Die Positionen des Kniehebeltriebs werden wie folgt erreicht:
    • Das im Schienenkörper 41 längsbeweglich angeordnete, hülsenförmige Druckstück 46 wird durch die Druckfeder 47 belastet, welche abgestützt in der Ringnut 47a am Schienenkörper 41 angeordnet ist und im Bereich des Kniehebel-Gelenks 42 gegen den oberen 40 und den unteren Lenker 39 (konvexe Grundstellung zur Druckfeder 47) drückt. Die oberen und unteren Kniehebelendpunkte 39a, 40a, welche auf der unteren Seite am Schienenkörper 41 im Zylinderkanal 2 des Plattenzylinders 1 und auf der oberen Seite an der beweglichen Unterschiene 43 schwenkbar befestigt oder gelenkig abgestützt sind, werden so auseinander gedrückt. Der Klemmspalt der Plattenspannschiene 3 wird geschlossen, indem die Unterschiene 43 gegenüber dem Schienenkörper 41 nach oben bewegt wird, so dass die Druckplatte 45 zwischen der beweglichen Unterschiene 43 und der feststehenden Oberschiene 44 eingeklemmt wird. Die Klemmflächen an der Oberschiene 44 und der Unterschiene 43 sind zur verbesserten Kraftübertragung aufgeraut oder strukturiert.
    • Zum Öffnen der Plattenspannschiene 3 wird z.B. ein Druckschlauch 50 mit Druckluft beaufschlagt. Der Druckschlauch 50 ist an der konkaven Seite des Kniehebeltriebs 39, 40, 42 auf der Gegenseite zu dem von der Druckfeder 47 belasteten Druckstück 46 positioniert. Der Druckschlauch 50 arbeitet bei Druckbeaufschlagung gegen die Federkraft der Druckfeder 47, so dass die Kniehebelenden 39a, 40a ihren Abstand verkürzend sich aufeinander zu bewegen und die Unterschiene 43 bewegt sich gegenüber dem Schienenkörper 41 linear nach unten und entfernt sich dabei von der Oberschiene 44. Mittels eines integrierten Anschlages, der auf die Lenker 39, 40 oder das Druckstück 46 wirken kann, lässt sich der Öffnungsweg des Kniehebeltriebs 39, 40, 42 begrenzen. An Stelle eines Druckschlauches 50 kann auch eine andere flexible Kraftquelle in Art eines pneumatischen Muskels genutzt werden.
    • Wird der Druckschlauch 50 wieder entlüftet, kann die Federkraft aus der Druckfeder 47 den Kniehebeltrieb 39, 40, 42 wieder strecken und die Klemmfunktion der Plattenspannschiene 3 schließt sich erneut. Hierbei bewegt sich der Kniehebeltrieb 39, 40, 42 niemals über seinen Totpunkt und schlägt also nicht auf eine Lösestellung um. Dies kann durch einen Anschlag realisiert sein.


    [0047] Die Klemmkraft der Plattenspannschiene 3 lässt sich aus einem Kräftedreieck ableiten, welches sich aus der Kraft KF und Kraftrichtung der Druckfeder 47, der Länge und der Winkellage der Elemente des Kniehebeltriebs 39, 40, 42 und der Dicke der jeweils zu spannenden Druckplatte 45 ergibt. Damit wird eine senkrechte Kraftkomponente als Klemmkraft KK auf die Unterschiene 43 in deren Schließrichtung gegen die Oberschiene 44 ausgeübt.

    [0048] Diese Wirkung ist in den Figuren 2a und 2b schematisch wiedergegeben. So wird aus einer horizontal auf ein unteres Ende eines Lenkers 40 wirkenden Federkraft FF eine vertikal an einem oberen Ende des Lenkers 40 wirkende Klemmkraft FK, die sich entsprechend der Neigung des oberen Lenkers 40 infolge der Dicke der zu klemmenden Druckplatte 45 an der Unterschiene 43 ausbildet.

    [0049] Wird gemäß Figur 2b das Material der zu klemmenden Druckplatte dicker, so verschlechtert sich quasi die Wirkung dieses Kräftedreiecks aus KF und KK in dem Sinn, dass eine geringere resultierende Kraft zum Schließen des Klemmspalts der Plattenspannschiene 3 bzw. zum Klemmen einer Druckplatte erzeugt wird. Gleichzeitig jedoch steht eine größere wirksame Federkraft an, da die Druckfeder 47 in dieser stärker ausgelenkten Position auch stärker vorgespannt ist.

    [0050] Für Offsetdruckplatten werden üblicherweise Plattenstärken von 0,2 bis 0,4 mm und für Lackformträger von bis zu ca. 2 mm genutzt. So ergibt sich in Abhängigkeit der geometrischen Auslegung eine nahezu identische resultierende Klemmkraft. Die beiden nachfolgenden Praxisbeispiele sind willkürlich gewählt, um aufzuzeigen, dass erheblich Dickenunterschiede vergleichsweise geringe Klemmkraftunterschiede in der Plattenspannschiene provozieren:
    - Plattenstärke 1,9 mm Klemmkraft 1.151 N
    - Plattenstärke 0,27 mm Klemmkraft 1.310 N


    [0051] Sollten sich in der dargestellten Anordnung z.B. Klemmhebellängen bzw. die Länge der Lenker oder Positionen von Klemmhebelendpunkten auf Grund von Verschleiß oder Ausnutzung von Fertigungstoleranzen der beteiligten Bauteile verändern, so hat dies keine Auswirkung auf die Klemmwirkung der Plattenspannschiene 3, da solche Maßänderungen wirken wie das Spannen von Druckplatten mit unterschiedlichen Materialstärken. Der Einfluss auf die Klemmkraft ist gering und bewirkt durch eine geringfügige Streckung des Kniehebelsystems eher eine Krafterhöhung und damit in jedem Fall keine Funktionsverschlechterung.

    [0052] In Abhängigkeit der Auslegung der Hebellängen der Lenker 39, 40 kann theoretisch eine Überdrückung des Kniehebeltriebs über seine Totpunktlage während der Anlage der Unterschiene 39 gegenüber der Oberschiene 40 erfolgen, wenn keine Druckplatte 45 im Klemmspalt vorgesehen ist. Damit verklemmt sich das System der Plattenspannschiene 3 und ist auch ohne Verwendung für einen Druckprozess automatisch in einem gesicherten Zustand.

    [0053] Der Kniehebeltrieb 39, 40, 42 und die Druckfedern 47 können über die Formatbreite bzw. die Länge des Plattenzylinders 2 mehrfach nebeneinander angeordnet sein. Dies gilt insbesondere auch, wenn die Unterschiene 43 oder der gesamte Schienenkörper 41 in mehrere ggf. unterschiedlich lange Segmente aufgeteilt ist, um eine weitere Justierbarkeit zu erreichen. Dabei können jedem der Segmente unabhängig Kniehebeltriebe 39, 40, 42 und Druckfedern 47 zugeordnet werden. Auf diese Weise können Fertigungstoleranzen zwischen den verschiedenen Bauteilen besser ausgeglichen werden. So wird eine möglichst gleichmäßige Klemmkraft über den gesamten Klemmbereich erreicht.

    [0054] Die Anordnung und Dimensionierung der Druckfedern 47 ist so ausgelegt, dass die an der Unterschiene 43 anliegende Klemmkraft immer wenigstens einer Mindestklemmkraft entspricht, durch die eine sichere Klemmung der Druckplatte 45 im Klemmspalt zwischen Ober- 44 und Unterschiene 43 sicherstellt wird.

    [0055] In Figur 3 ist eine Weiterentwicklung der Ausführung nach Figur 2 gezeigt, wobei die Orientierung der Plattenspannschiene 3 in der Darstellung um 180 Grad gedreht ist. Der Kniehebeltrieb mit unterem Lenker 39 und oberem Lenker 40 ist mit einem hier nicht sichtbaren Kniehebel-Gelenk 42 verbunden (siehe dazu Fig. 4) und stützt sich zwischen dem Schienenkörper 41 und der vertikal beweglichen Unterschiene 43 ab. Der obere Lenker 40 stützt sich nach oben mit einem oberen Ende 40a in einer Lagerstelle 43a an der Unterseite der Unterschiene 43 ab. Der untere Lenker 39 stützt sich nach unten mit einem unteren Ende 39a in einer Lagerstelle 41a im Inneren des Schienenkörpers 41 ab.

    [0056] Weiterhin ist in einer Führungsöffnung 41b in dem Schienenkörper 41 längsbeweglich ein hülsenförmig ausgebildetes erstes Druckstück 52 angeordnet, das über einen ringförmigen Bund 52a auf einer Druckfeder 47 aufsitzt und im Inneren eine zylindrische Hülsenöffnung 52c besitzt.

    [0057] Das erste Druckstück 52 ist an seiner zylindrischen Außenseite mit ausreichend großem Spiel gegenüber der Führungsöffnung 41b ausgebildet, so dass es nicht zum Verkanten oder erhöhter Reibung bei Längsbewegungen des Druckstückes 52 innerhalb der Führungsöffnung 41a kommen kann.

    [0058] Das Druckstück 52 steht unter einer koaxialen Kraftwirkung, die von der Druckfeder 47 am ringförmigen Bund 52a aufgebracht wird. An der der Druckfeder 47 gegenüberliegenden Seite des ringförmigen Bundes 52a ist am Druckstück 52 eine Wirkfläche ausgebildet, von der aus die Kraft der Druckfeder 47 auf das Kniehebel-Gelenk 42 zentrisch eingeleitet wird.

    [0059] Die Druckfeder 47 stützt sich an ihrer unteren Seite in einer zur Führung der Druckfeder 47 dienenden konzentrisch zu der Führungsöffnung 41b ausgebildeten Ringnut 47a am Schienenkörper 41 ab.

    [0060] Auch hier ist der ggf. zum Zweck der Federnachstellung als verstellbar auszuführende Bodenbereich 48 am Schienenkörper 41 eingezeichnet.

    [0061] Das erste Druckstück 52 ist weiterhin in Verlängerung der Führungsöffnung 41b mit einem hohlzylindrischen Fortsatz 52b versehen. Der Fortsatz 52b durchragt den Bereich des Kniehebel-Gelenks 42 im Bereich einer Öffnung 55. Die Öffnung 55 wird durch korrespondierende, in etwa halbkreisförmige Ausnehmungen in den einander zugewandten Seiten der Lenker 39, 40 gebildet wird.

    [0062] Die Druckstücke 52 ragen also mit dem zylindrischen Fortsatz 52b durch die Lenker 39, 40 die als Hebelsegmente des Kniehebeltriebs dienen, so dass damit gleichzeitig die Lenker 39, 40 parallel zur Plattenzylinderachse in der jeweiligen Arbeitsposition geführt und gesichert sind.

    [0063] Dem ersten Druckstück 52 ist ein weiteres, pilzförmig ausgebildetes Druckstück 53 zugeordnet, das mit einem bolzenförmigen Fortsatz 53b im Inneren der Führungsöffnung 52c im ersten Druckstück 52 verschiebbar angeordnet ist und am gegenüberliegenden Ende eine Wirkfläche 53a aufweist, die einen größeren Durchmesser besitzt als die Öffnung 55 zwischen den Lenkern 39 und 40.

    [0064] Dem zweiten Druckstück 53 und dem Kniehebeltrieb 39, 4, 42 gegenüberliegend ist wieder ein Druckschlauch 50 in einem von einem Deckel 51 abgeschlossenen Druckraum 49 innerhalb des Schienenkörpers 41 angeordnet.

    [0065] Der Schienenkörper 41 bildet auch hier mit dem Deckel 51 im oberen Bereich eine Parallelführung für die Vertikalbewegung der Unterschiene 43.

    [0066] Der Druckschlauch 50 ist wieder mit wenigstens einer Pneumatikleitung über eine Ventilsteuerung gekoppelt ist, über die der Druckschlauch 50 mit Druckluft versorgt und aufgeblasen wird, so dass er unter Abstützung am Deckel 51 über das zweite Druckstück 53 eine Kraft gegen die den Kniehebeltrieb 39, 40, 42 spannende Druckfeder 47 ausübt. Die vom Druckschlauch 51 aufgebrachte Kraft wirkt dabei über das zweite Druckstück 53 auf das erste Druckstück 52 und damit gegen die Kraft der Feder 47.

    [0067] Zur Wegbegrenzung des Kniehebeltriebs in Richtung des Druckraums 49 ist der Deckel 51 mit einer Anschlagfläche 51a versehen, die sich über den Boden des Deckels 51 im Bereich des Kniehebel-Gelenks 42 erstreckt.

    [0068] Alternativ können derartige Anschläge auch an den Druckstücken 53 so, etwa im Bereich der Wirkfläche 53a integriert werden, dass diese sich gegen die Rückwand des Deckels 51 abstützen (siehe Figur 5).

    [0069] Zur Krafteinleitung beim pneumatischen Aufpumpen des Druckschlauches 50 auf die Wirkfläche 53a des zweiten Druckstücks 53 ist ein Kraftleitelement 56 in Form eines Bleches vorgesehen. Das Kraftleitelement 56 kann an dem Druckschlauch 50 befestigt sein und erstreckt sich über mehrere der an einem gemeinsamen Kniehebeltrieb angeordneten Paare der ersten 52 und zweiten Druckstücke 53. Die Zuordnung derartiger Kraftleitelemente 56 zu jeweiligen Kniehebeltrieben 39, 40, 42 ist in Figur 4 dargestellt. Hier ist pro Kniehebeltrieb ein Kraftleitelement 56 über alle Öffnungen 55 und damit auch über die dort im montierten Zustand angeordneten Druckstücke 52, 53 gezeigt.

    [0070] Figur 4 zeigt grundsätzlich zwei Kniehebeltriebe 39, 40, 42, wobei die Anordnung der Öffnungen 55 im Übergang der Lenker 39, 40 beidseitig zu dem Kniehebel-Gelenk 42 dargestellt wird. Die Lenker 39, 40 sind als jeweils gepaartes Paket zwischen dem Schienenkörper 41 und der Unterschiene 43 angeordnet: Jeder Kniehebeltrieb weist je drei Öffnungen 55 auf, denen jeweils ein Paar Druckstücke 52, 53 zugeordnet wird.

    [0071] In Figur 3 und Figur 4 ist auch jeweils eine Zugfeder 54 dargestellt, die an der Unterschiene 43 angreift und am Schienenkörper 41 befestigt ist. Eine oder zwei derartige Zugfedern 54 sind je einem Kniehebeltrieb zugeordnet, können aber je nach Bedarf auch mehreren Kniehebeltrieben zugeordnet sein und dienen der Kontakthaltung zwischen den lose zusammenwirkenden Einzelelementen des Kniehebeltriebs Unterschiene 43, oberer Lenker 40 und unterer Lenker 39 an den Gelenken bzw. Gelenkpunkten 41a, 42 und 43a.

    [0072] Anstelle der dargestellten Zugfedern 54 können zu dem oben genannten Zweck natürlich auch in einer entsprechend konstruktiv angepasster Anordnung z.B. Druckfedern oder andere kraftschlüssige Halteeinrichtungen eingesetzt werden.

    [0073] In Figur 5 und Figur 6 sind Funktionsdetails eines Kniehebeltriebs dargestellt, die nochmals die Einfachheit des Aufbaus der Plattenspannschiene betonen.

    [0074] An Figur 5 ist die Funktion der Montage des Kniehebeltriebs zu erläutern. Gegenüber Figur 3 wird hier jedes Kraftleitelement 56 mittels eines Halteelements 57 einer Rastverbindung, das auf der Wirkfläche 53a des zweiten Druckstücks 53 angeordnet ist, mit einem Druckstück 53 verbunden. So können auch an einem Kraftleitelement 56 alle zu einem Kniehebeltrieb gehörigen zweiten Druckstücke 53 mittels der Halteelemente 57 eingehängt und auf einfache Weise den ersten Druckstücken 52 in den Öffnungen 55 eines Kniehebeltriebs zugeordnet werden. Hierzu werden die (nach dem Ausführungsbeispiel) drei Druckstücke 52 eines Kniehebeltriebs 39, 40, 42 den entsprechenden Öffnungen 55 (siehe Figur 4) zugeordnet auf Druckfedern 47 am Schienenkörper 41 korrespondierend zu den jeweiligen Ringnuten 47a eingesetzt.

    [0075] Weiterhin kann jedes Halteelement 57 als Anschlag zur Begrenzung der Öffnungsbewegung des Kniehebeltriebs in Richtung zum Deckel 51 dienen. Hierbei stößt jedes Druckstück 53 dann über ein jeweiliges Halteelement 57 gegen den am Deckel 51 anliegenden entlüfteten Druckschlauch 50 an und der Kniehebeltrieb ist unter Mitwirkung der Zugfeder 54 in einem spielfrei gesicherten und geöffneten Zustand. In diesem Fall ist am Deckel 51 keine gesonderte Anschlagfläche 51a vorgesehen, da diese nun vom Deckel 51 selbst gebildet wird.

    [0076] Zur Montage des Klemmmechanismus der Plattenspannschiene:
    Um die jeweiligen oberen 40 und unteren Lenker 39 zusammen mit der jeweiligen Unterschiene 43 in den Schienenkörper 41 einsetzen zu können, müssen die Druckfedern 47 vorgespannt werden, da sonst der Kniehebeltrieb in Strecklage käme und nicht eingefügt werden könnte. Daher wird jedes erste Druckstück 52 mittels einer Halteschraube 58, die in ein Gewinde im Inneren der Führungsöffnung 52c eingeschraubt wird, gegen die jeweilige an dem Schienenkörper 41 anliegende Druckfeder 47 verspannt. Die Halteschraube 58 kann bis auf Anschlag am Schienenkörper 41 gegen eine Schulter an dem zylindrischen Bund 52a des ersten Druckstücks 52 angezogen werden, so dass das Druckstück 52 seine tiefst mögliche Lage im Schienenkörper 41 erreicht.

    [0077] Diese unter Vorspannung der Halteschraube 58 gegebene Montageausgangslage eines Kniehebeltriebs ist gemäß Figur 5 in durchgezogenen Linien dargestellt. So können die oberen 40 und unteren Lenker 39 unter Zusammenfügen ihres Kniehebel-Gelenks 42 leicht in die Lagerstellen 41a, 43a am Schienenkörper 41 und an der ebenfalls eingefügten Unterschiene 43 eingelegt werden. Abschließend zu diesem Montagevorgang wird die Unterschiene 43 noch mittels der Zugfeder 54 gesichert, wobei die Zugfeder 54 in Figur 5 der Übersichtlichkeit wegen nicht dargestellt wurde. Durch die Federkraft der Zugfeder 54 wird die Unterschiene 43 mittels ihrer Lagerstelle 43a gegen den oberen Lenker 40 gezogen, so dass der obere Lenker 40 über das Kniehebel-Gelenk 42 gegen den unteren Lenker 39 angestellt und der untere Lenker 39 in der Lagerstelle 41a an dem Schienenkörper 41 spielfrei gestellt wird.

    [0078] Danach werden die zweiten Druckstücke 53 in die Führungsöffnungen 52c der ersten Druckstücke 52 eingesetzt. Dieser Vorgang kann in einer bevorzugten Ausführungsform gemeinsam mit den an den Haltelementen 57 eingerasteten Kraftleitelementen 56 geschehen, auf die dann der zur Einheit zugehörige Druckschlauch 50 eingelegt wird.

    [0079] Alternativ werden die Druckstücke 53 einzeln eingesetzt, wenn die Kraftleitelemente 56 lose eingelegt oder gemeinsam mit einem jeweiligen Druckschlauch 50, z.B. durch eine Verklebung verbunden, eingebaut werden.

    [0080] Schließlich wird am Ende des Montagevorganges der Deckel 51 zum Schließen der Plattenspannschiene 3 auf dem Schienenkörper 41 befestigt. Dabei wird die Führung der Unterschiene 43 mit geringem Spiel zwischen den entsprechenden Führungsflächen am Schienenkörper 41 und am Deckel 51 sichergestellt. Jeweils eine mit jedem der innerhalb der Plattenspannschiene 3 eingesetzten Druckschläuche 50 verbundene Luftzuführung wird zum Bedienen der Plattenspannschiene mittels Druckluft benötigt. Diese Luftzuführungen werden durch in den Figuren nicht dargestellte Öffnungen im Deckel 51 aus der Plattenspannschiene 3 herausgeführt.

    [0081] Erst dann können die Halteschrauben 58 mit Unterlegscheiben 59 aus dem Verbund der Plattenspannschiene entnommen werden. Die nach Entfernung der Halteschrauben 58 sich einstellende Einbaulage ist in strichliierten Linien dargestellt, wobei sich dann der Kniehebeltrieb unter Belastung durch die Druckfeder 47 über das bzw. die Drückstücke 52 in einer nahezu gestreckten Klemmlage zwischen dem Schienenkörper 41 und der an der Oberschiene 44 anliegenden Unterschiene 43 befindet.

    [0082] Bei der sequentiellen Entnahme der Halteschrauben 58 wird dann ein Druckstück 52 nach dem anderen von seiner Druckfeder 47 gegen den Kniehebeltrieb angestellt. Der Kniehebeltrieb stützt sich dann über das zweite Druckstück 53 am Deckel 51 ab. Der Kraftaufbau aus den verschiedenen Druckfedern 47 erfolgt sukzessive und ohne Kraftüberschüsse, da die Kniehebeltriebe sich unabhängig von den Druckstücken 52, 53 bewegen können.

    [0083] Die Endstellung der des Kniehebeltriebs ist strichliiert gezeichnet, wobei das Druckstück 53 mit dem Halteelement 56 der Rasteinrichtung an dem Druckschlauch 50 abstützt der an der Innenwand des Deckels 51 anliegt.

    [0084] In Figur 6 sind schließlich noch Funktionsdetails eines Kniehebeltriebs hinsichtlich der Ausführungsformen der Lagerungen der Lenker 39, 40 und des Kniehebel-Gelenks 42 dargestellt. Hier ist der zylindrische Fortsatz 52a des ersten Druckstücks 52 der Übersichtlichkeit wegen weggelassen worden.

    [0085] Der untere Lenker 39, der obere Lenker 40 sowie die Unterschiene 43 sind relativ zueinander und mit dem Schienenkörper 41 durch lose Lagerstellen 41a, 42, 43a (Gleitlagerungen) gekoppelt. Die Gelenkfunktion dieser Lagerstellen 41a, 42, 43a wird durch die Haltekraft der Zugfeder 56 sichergestellt. Dazu ist die Zugfeder 56 unter einer vordefinierten Zugspannung zwischen der Unterschiene 43 und dem Schienenkörper 41 befestigt, wobei der aus der Zugspannung resultierende Kraftfluss den Kniehebeltrieb einschließt. Damit werden die Bauteile unterer Lenker 39, oberer Lenker 40 und Unterschiene 43 untereinander und am Schienenkörper 41 in den Lagerstellen 41a, 42, 43a spielfrei miteinander gekoppelt.

    [0086] Durch häufige Schaltbewegungen beim Öffnen und Schließen der Plattenspannschiene zur Klemmung von Druckplatten kommt es im Betrieb der Druckmaschine zu Setzeffekten in den Lagerstellen 41a, 42, 43a und zu minimalem Verschleiß an den Lagerflächen. Dieser Effekt wirkt sich so aus, dass sich die Lenker 39, 40 zwischen den Lagerstellen 41a und 43a in ihrer Endlage bei Klemmung einer Druckplatte in einer relativ zueinander eher gestreckten Lage ausrichten. Dies führt zu einer erhöhten Klemmkraft, die das System weiterhin betriebssicher hält.

    [0087] Zusammenfassend sind die wesentlichen Wirkungen der neuartigen Plattenspannschiene wie folgt zu charakterisieren:
    Der Druckschlauch 50 drückt zum Öffnen der Klemmung der Plattenspannschiene nicht mehr direkt auf den Kniehebeltrieb. Die Kraft des Druckschlauches 50 wird zentrisch direkt über Druckstücke 53 auf die Druckfeder 47 geführt. Damit ist die Kraftwirkung des Druckschlauches 52 auf die Druckfeder 47 ohne Verluste durch verschlechterte Hebelverhältnissen gegeben.

    [0088] Der verwendete Kniehebeltrieb ist so ausgelegt, dass er bei geklemmter Druckplatte 45 nicht über den Totpunkt umschlägt, so dass es auch keine Kraftrichtungsumkehr innerhalb der beweglichen Unterschiene 43 geben kann.

    [0089] Weiterhin muss gegenüber Systemen, die den Totpunkt des Kniehebeltriebs in eine Endlage an einem Anschlag überdrücken kein Klemmkraftverlust ausgeglichen werden. Dies wäre notwendig, weil die Wirklänge des Kniehebeltriebs sich nach Durchlaufen des oberen Totpunktes wieder verkürzt und dadurch die Klemmkraft verringert wird.

    [0090] Das Druckstück ist in einer Öffnung 55 durch den Kniehebeltrieb geführt. Die Druckstücke 52 ragen also durch die Hebelsegmente (Lenker 39, 40), welche damit gleichzeitig axial in Ihrer Position geführt sind.

    [0091] Da zwei ineinander verschiebbare Druckstücke 52, 53 pro Druckfeder 47 vorgesehen sind kann das erste Druckstück 52 die Federkraft beim Schließen zentrisch auf den Kniehebeltrieb einleiten. Das zweite Druckstück 53 leitet die Kraft des Druckschlauchs 50 über das erste Druckstück 52 gegen die Druckfeder 47.

    [0092] Das zweite Druckstück 53 ist axial verschiebbar im ersten Druckstück 52 ausgeführt, so dass einzelnen Druckfedern 47 über ein Gewinde im Inneren des ersten Druckstücks 52 mittels einer Halteschraube 58, abgestützt am Schienenkörper, vorgespannt werden können, um Montage, Demontage oder Reparaturen auszuführen. Der Druckschlauch 50 muss dann nicht aufgeblasen werden.

    [0093] Das zweite axial verschiebbare Druckstück 52 bleibt dann in seiner Position stehen und bewirkt somit keine Öffnung der Plattenspannschiene 3.

    [0094] Wenn mindesten zwei Druckstücke 52 durch einen Kniehebeltrieb geführt werden ist diese axiale Verschiebbarkeit notwendig, da sonst die jeweils zweite Druckfeder 47 über das Kniehebelpaket gegen die erste Feder arbeiten und zu Verspannungskräften und Schaden innerhalb der Plattenspannschiene führen würde. Eine Zugfeder-Einrichtung dient der Kontakthaltung zwischen den lose zusammenwirkenden Elementen Unterschiene 43, oberer Lenker 40 und unterer Lenker 39. Es sind auch andere Einrichtungen wie etwa Druckfedern denkbar.

    [0095] Einstellungsveränderungen sind an sich nicht notwendig. Varianten an Einstellungen für unterschiedliche Plattenstärken sind aber möglich.

    [0096] Kniehebeltriebe, Druckfedern und Unterschiene können über die Formatbreite in unterschiedliche und ggf. verschieden breite Segmente aufgeteilt werden. Hierdurch können Fertigungstoleranzen der Bauteile besser ausgeglichen werden. Eine möglichst gleichmäßige Klemmkraft über den gesamten Klemmbereich wird erreicht.

    Bezugszeichenliste



    [0097] 
    1
    Plattenzylinder
    2
    Zylinderkanal
    3
    Druckplattenklemmeinrichtung, Plattenspannschiene
    4
    Schienenkörper
    5
    Boden
    6
    linke Seitenbegrenzung
    7
    rechte Seitenbegrenzung
    8
    Lagerpunkt
    9
    untere Schienenkoppeln, unterer Lenker
    10
    obere Schienenkoppeln, oberer Lenker
    11
    untere Enden
    12
    obere Enden
    13
    untere Enden
    14
    obere Enden
    15
    Lagerpunkt
    16
    Oberschiene
    17
    Lager
    18
    Ausnehmung
    19
    Klemmleiste
    20
    Plattenauflage
    21
    Druckplatte
    22
    Führungsschiene
    23
    Druckraum
    24
    Schlauch
    25
    Ausnehmung
    26
    Druckfeder
    27
    Ausnehmung
    28
    Balg (pneumatisch)
    29
    Druckfeder
    30
    Ausnehmung
    39
    unterer Lenker
    39a
    unteres Lenkerende / Lagerpunkt des Kniehebeltriebs im Schienenkörper
    40
    oberer Lenker
    40a
    oberes Lenkerende / Lagerpunkt des Kniehebeltriebs an der Unterschiene
    41
    Schienenkörper
    41a
    Lagerstelle
    41b
    Führungsöffnung
    42
    Kniehebel-Gelenk
    43
    Unterschiene
    43a
    Lagerstelle
    44
    Oberschiene
    45
    Druckplatte, Druckform
    46
    Druckstück
    47
    Druckfeder
    47a
    Ringnut
    47b
    Führungsöffnung
    48
    Bodenteil der Ringnut
    49
    Druckraum
    50
    Druckschlauch
    51
    Deckel
    51a
    Anschlagfläche
    52
    erstes Druckstück
    52a
    ringförmiger Bund
    52b
    hülsenförmiger Fortsatz
    52c
    Bohrung / Führungsöffnung / Gewinde
    53
    zweites Druckstück
    53a
    Wirkfläche
    53b
    bolzenförmiger Fortsatz
    54
    Zugfeder
    55
    Öffnung
    56
    Kraftleitelement
    57
    Anschlag / Halteelement
    58
    Halteschraube
    59
    Unterlegscheibe



    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Klemmen biegsamer Druckplatten (45) an einem Plattenzylinder (1) einer Bogenoffsetdruckmaschine mit in einem Zylinderkanal (2) achsparallel angeordneter Plattenspannschienen (3), mit einem Kniehebeltrieb zur Erzeugung einer Klemmbewegung mit wenigstens je einem oberen und unteren Hebelelement (39, 40), wobei die Hebelelemente (39, 40) mittels eines Kniehebel-Gelenks (42) gekoppelt sind, und mit einer Federanordnung, die im Bereich des Kniehebel-Gelenks (42) auf den Kniehebeltrieb einwirkend angeordnet ist, so dass durch Einwirkung der Federanordnung in der Plattenspannschiene (3) die Klemmbewegung für Druckplatten (45) mittels Verlagerung der Hebelelemente (39, 40) in eine Klemmposition ausführbar ist,
    und mit einem oder mehreren, aufweitbaren Pneumatik- bzw. Hydraulikelementen (50) zum Öffnen der Plattenspannschiene (3), die zur Verlagerung der Hebelelemente (39, 40) aus eine Klemmposition in eine Öffnungsposition dem Kniehebeltrieb zugeordnet sind,
    dass eine die Klemmbewegung in Verbindung mit den Hebelelementen (39, 40) ausführende Unterschiene (43) vorgesehen ist,
    dass die Unterschiene (43) linear und im Wesentlichen radial zum Plattenzylinder (1) gegenüber einer fest mit einem Schienenkörper (41) der Plattenspannschiene (3) verbundenen Oberschiene (44) verlagerbar angeordnet ist, und dass zur Bewegung der Unterschiene (43) in eine Öffnungsposition gegenüber der Oberschiene (44) ein oder mehrere aufweitbare Pneumatik- bzw. Hydraulikelemente (50) vorgesehen sind, die zur Verlagerung der Hebelelemente (39, 40) aus der Klemmposition in eine Öffnungsposition auf die den Kniehebeltrieb belastende Federanordnung einwirkend angeordnet sind, wobei die Federanordnung durch einzeln angeordnete Druckfedern (47) gebildet ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Druckfedern (47) sich an dem Schienenkörper (41) der Plattenspannschiene (3) abstützend und auf je ein erstes Übertragungselement (52) einwirkend angeordnet sind,
    wobei jedes erste Übertragungselement (52) an dem Schienenkörper (41) längsbeweglich geführt zwischen einer Druckfeder (47) und zentrisch auf das Kniehebel-Gelenk (42) einwirkend angeordnet ist.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Pneumatik- bzw. Hydraulikelemente (50) sich zwischen einem mit dem Schienenkörper (41) zum Schließen der Plattenspannschiene (3) verbundenen Deckel (51) und je einem mit jedem ersten Übertragungselement (52) bis gegen einen Anschlag verschiebbar gekoppelten zweiten Übertragungselement (53) abstützend angeordnet sind.
     
    3. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 2,
    dadurch gekennzeichnet, dass die aufweitbaren Elemente als pneumatisch aufblasbare, elastische Druckschläuche (50) ausgeführt sind.
     
    4. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet, dass die Hebelelemente als unterer Lenker (39) und oberer Lenker (40) ausgebildet und unter einer kraft- oder formschlüssigen Führung in einer offenen Lagerstelle, die das Kniehebel-Gelenk (42) bildet, gelenkig miteinander verbunden ausgeführt sind.
     
    5. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
    dass die Druckfedern (47) sich an einem Schienenkörper (41) der Plattenspannschiene (3) abstützend und auf wenigstens je einem einstellbaren Stellelement verlagerbar angeordnet sind, derart, dass mittels der Einstellelemente die Klemmkraft der Plattenspannschiene (3) einstellbar ist.
     
    6. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Druckschläuche (50) derart angeordnet sind, dass die bei ihrem Aufblasen entstehenden Kraftkomponenten direkt auf die als zweiten Druckstücke (53) ausgebildeten zweiten Übertragungselemente und ohne Berührung der Lenker (39, 40) eingeleitet werden, so dass diese Wirkung die Druckstücke (53) allein gegen die Druckfedern (47) geleitet wird.
     
    7. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass jedes der ersten Druckstücke (52) mit einem der Druckfeder (47) gegenüber liegenden Ende eine Öffnung (55) in dem Kniehebeltrieb(39, 40 42) durchragt, so dass die Druckstücke (52) die Lage der Lenker (39, 40) axial in Richtung des Plattenzylinders (1) in Ihrer Position sichern.
     
    8. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das zweite Druckstück (53) axial verschiebbar im ersten Druckstück (52) angeordnet ist, dass jedes erste Druckstück (52) zum wahlweisen vorspannen der mit diesem zusammenwirkenden Druckfeder (47) mittels einer Halteschraube (58) gegenüber dem Schienenkörper (41) vorspannbar angeordnet ist und dass mindesten zwei Druckstücke (52) durch einen Kniehebeltrieb (39, 40, 42) geführt werden.
     
    9. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass zur Kontakthaltung zwischen den lose zusammenwirkenden Elementen Unterschiene 43, oberer Lenker 40 und unterer Lenker 39 eine Zugfeder oder Druckfeder oder mechanische Lagesicherung gegenüber der Zuordnung zum Schienenkörper (41) vorgesehen ist.
     
    10. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Kniehebeltriebe (39, 40 42), Druckfedern (47) und die Unterschiene (43) über die Formatbreite in unterschiedliche Segmente aufgeteilt angeordnet sind.
     


    Claims

    1. A device for clamping flexible pressure plates (45) at a plate cylinder (1) of a sheet-fed offset printing press comprising plate tensioning rails (3) arranged axially parallel in a cylinder channel (2), comprising a toggle lever drive for generating a clamping movement comprising an upper and lower lever element (39, 40) each, wherein the lever elements (39, 40) are coupled by means of a toggle lever joint (42), and comprising a spring assembly, which is arranged in the area of the toggle lever joint (42) so as to act on the toggle lever drive, so that, by the action of the spring assembly in the plate tensioning rail (3), the clamping movement for pressure plates (45) into a clamping position can be performed by means of displacement of the lever elements (39, 40),
    and, to open the plate tensioning rail (3), comprising one or several expandable pneumatic or hydraulic elements (50), respectively, which are assigned to the toggle lever drive for displacing the lever elements (39, 40) from a clamping position into an open position,
    that a lower rail (43) is provided, which performs the clamping movement in combination with the lever elements (39, 40),
    that the lower rail (43) is arranged so as to be displaceable linearly and essentially radially to the plate cylinder (1) with respect to an upper rail (44), which is firmly connected to a rail body (41) of the plate tensioning rail (3),
    and that, to move the lower rail (43) into an open position with respect to the upper rail (44), one or several expandable pneumatic or hydraulic elements (50), respectively, are provided, which are arranged so as to act on the spring assembly, which strains the toggle lever drive, to displace the lever elements (39, 40) from the clamping position into an open position,
    wherein the spring assembly is formed by individually arranged pressure springs (47),
    characterized in
    that the pressure springs (47) are arranged so as to be supported on the rail body (41) of the plate tensioning rail (3) and so as to act on a first transfer element (52) each,
    wherein each first transfer element (52) is arranged at the rail body (41) so as to be guided in a longitudinally movable manner between a pressure spring (47) and so as to act centrally on the toggle lever joint (42).
     
    2. The mechanism according to claim 1,
    characterized in
    that the pneumatic or hydraulic elements (50), respectively, are arranged so as to be supported between a cover (51), which is connected to the rail body (41) to close the plate tensioning rail (3), and a second transfer element (53) each, which is coupled to each first transfer element (52) so as to be capable of being shifted all the way against a stop.
     
    3. The mechanism according to one or several of claims 1 to 2,
    characterized in that the expandable elements are embodied as pneumatically inflatable, elastic pressure tubes (50).
     
    4. The mechanism according to one or several of claims 1 to 3,
    characterized in that the lever elements are formed as lower connecting rod (39) and upper connecting rod (40) and are embodied so as to be connected to one another in an articulated manner under a non-positive or positive guidance in an open bearing point, which forms the toggle lever joint (42).
     
    5. The mechanism according to claim 1 to 4, characterized in
    that the compression springs (47) are arranged so as to be supported on a rail body (41) of the plate tensioning rail (3) and so as to be capable of being displaced on at least one adjustable control element each, such that the clamping force of the plate tensioning rail (3) can be adjusted by means of the adjusting elements.
     
    6. The mechanism according to one or several of claims 1 to 5,
    characterized in
    that the pressure tubes (50) are arranged such that the force components created in response to the inflation thereof are introduced directly to the second transfer elements formed as second pressure pieces (53) and without contacting the connecting rods (39, 40), so that this effect is guided solely against the pressure springs (47) by means of the pressure pieces (53).
     
    7. The mechanism according to one or several of claims 1 to 6,
    characterized in
    that, with an end located opposite the pressure spring (47), each of the first pressure pieces (52) sticks out from an opening (55) in the toggle lever drive (39, 40, 42), so that the pressure pieces (52) secure the position of the connecting rods (39, 40) axially in the direction of the plate cylinder (1) in their position.
     
    8. The mechanism according to one or several of claims 1 to 7,
    characterized in
    that the second pressure piece (53) is arranged in the first pressure piece (52) in an axially shiftable manner, that each first pressure piece (52) is arranged in a pre-tensionable manner with respect to the rail body (41) by means of a retaining screw (58) to optionally pre-tension the pressure spring (47) cooperating with said first pressure piece, and that at least two pressure pieces (52) are guided by a toggle lever drive (39, 40, 42).
     
    9. The mechanism according to one or several of claims 1 to 8,
    characterized in
    that a tension spring or pressure spring or mechanical position fixation with respect to the assignment to the rail body (41) is provided for maintaining contact between the loosely cooperating elements lower rail (43), upper connecting rod (40), and lower connecting rod (39).
     
    10. The mechanism according to one or several of claims 1 to 9,
    characterized in
    that the toggle lever drives (39, 40, 42), pressure springs (47), and the lower rail (43) are arranged so as to be divided into different segments over the format width.
     


    Revendications

    1. Dispositif de serrage de plaques d'impression souples (45) au niveau d'un cylindre porte-plaque (1) d'une machine d'impression comportant des rails de serrage de plaques (3) disposés de manière parallèle à l'axe dans un canal cylindrique (2), comportant un entraînement à levier à genouillère destiné à générer un mouvement de serrage chaque fois au moyen d'un élément levier supérieur et inférieur (39, 40), les éléments levier (39, 40) étant couplés au moyen d'une articulation à levier à genouillère (42), et d'un système de ressort qui est disposé au niveau de l'articulation à levier à genouillère (42) de manière à agir sur l'entraînement à genouillère, de sorte que, par l'effet du système de ressort dans le rail de serrage de plaque (3), le mouvement de serrage pour les plaques d'impression (45) est exécutable par décalage des éléments leviers (39, 40) vers une position de serrage,
    et un ou plusieurs éléments pneumatiques ou hydrauliques dilatables (50) pour ouvrir le rail de serrage de plaque (3) et qui, pour décaler les éléments leviers (39, 40) depuis une position de serrage vers une position d'ouverture, sont associés à l'entraînement à levier à genouillère,
    qu'un rail inférieur (43) exécutant le mouvement de serrage en liaison avec les éléments leviers (39, 40) est prévu,
    que le rail inférieur (43) est disposé de manière à être décalable linéairement et sensiblement radialement par rapport au cylindre porte-plaque (1) par rapport à un rail supérieur (44) connecté fixement à un corps de rail (41) du rail de serrage de plaque (3),
    et que, pour déplacer le rail inférieur (43) dans une position d'ouverture par rapport au rail supérieur (44), il est prévu un ou plusieurs éléments pneumatiques ou hydrauliques dilatables (50) qui, pour décaler les éléments leviers (39, 40) de la position de serrage vers une position d'ouverture, sont disposés de manière à agir sur le système de ressort chargeant l'entraînement à levier à genouillère,
    le système de ressort étant constitué par des ressorts de compression (47) disposés individuellement,
    caractérisé en ce que
    des ressorts de compression (47) sont disposés de manière à s'appuyer au niveau du corps de rail (41) du rail de serrage de plaque (3) et à agir chaque fois sur un premier élément de transfert (52),
    chaque premier élément de transfert (52) étant disposé guidé de manière mobile longitudinalement au niveau du corps de rail (41) entre un ressort de compression (47) et de manière à agir de manière centrique sur l'articulation à levier à genouillère (42) .
     
    2. Système selon la revendication 1,
    caractérisé en ce que
    les éléments pneumatiques ou hydrauliques (50) sont disposés entre un couvercle (51) connecté au corps de rail (41) pour fermer le rail de serrage de plaque (3) et chaque fois de manière à s'appuyer par chaque premier élément de transfert (52) jusqu'à un second élément de transfert (53) couplé de manière déplaçable contre une butée.
     
    3. Système selon une ou plusieurs des revendications 1 à 2,
    caractérisé en ce que les éléments dilatables sont réalisés sous forme de tuyaux à pression (50) élastiques gonflables.
     
    4. Système selon une ou plusieurs des revendications 1 à 3,
    caractérisé en ce que les éléments de levage sont réalisés sous forme d'une bielle inférieure (39) et d'une bielle supérieure (40) et sont réalisés de manière à être connectés entre eux de manière articulée sous un guidage en correspondance mécanique ou géométrique dans une position d'appui ouverte qui constitue l'articulation à levier à genouillère (42).
     
    5. Système selon une ou plusieurs des revendications 1 à 4,
    caractérisé en ce que les ressorts de compression (47) sont disposés de manière à s'appuyer au niveau d'un corps de rail (41) du rail de serrage de plaque (3) et sont disposés de manière à être déplaçables sur au moins chaque fois un élément de positionnement réglable de manière à ce que la force de serrage du rail de serrage de plaque (3) soit réglable au moyen des éléments de réglage.
     
    6. Système selon une ou plusieurs des revendications 1 à 5,
    caractérisé en ce que
    les tuyaux à pression (50) sont disposés de manière à ce que les composants de force se manifestant lors de leur gonflage soient conduits directement sur les deux éléments de transfert réalisés sous forme de secondes pièces de pression (53) et sans contact avec les bielles (39, 40), de sorte que cet effet est conduit au moyen des pièces de pression (53) seulement contre les ressorts de compression (47) .
     
    7. Système selon une ou plusieurs des revendications 1 à 6,
    caractérisé en ce que
    chacune des premières pièces de pression (52) traverse par une extrémité se situant à l'opposé des ressorts de compression (47) une ouverture (55) pratiquée dans l'entraînement à levier à genouillère (39, 40, 42), de sorte que les pièces de pression (52) bloquent la position des bielles (39, 40) axialement en direction du cylindre porte-plaque (1) dans leur position.
     
    8. Système selon une ou plusieurs des revendications 1 à 7,
    caractérisé en ce que
    la seconde pièce de pression (53) est disposée de manière à être déplaçable axialement dans la première pièce de pression (52), que chaque première pièce de pression (52), pour la précontrainte facultative du ressort de compression (47) interagissant avec elle, est disposée de manière à pouvoir être précontrainte au moyen d'une vis de retenue (58) par rapport au corps de rail (41) et qu'au moins deux pièces de pression (52) sont guidées par un entraînement à levier à genouillère (39, 40, 42).
     
    9. Système selon une ou plusieurs des revendications 1 à 8,
    caractérisé en ce que,
    pour maintenir le contact entre les éléments interagissant de manière lâche que sont le rail inférieur (43), la bielle supérieure (40) et la bielle inférieure (39), il est prévu un ressort de traction ou un ressort de compression ou un système mécanique de blocage de position en face de l'association du corps de rail (41).
     
    10. Système selon une ou plusieurs des revendications 1 à 9,
    caractérisé en ce que
    les entraînements à levier à genouillère (39, 40, 42), les ressorts de compression (47) et le rail inférieur (43) sont disposés de manière à être répartis sur la largeur de format en différents segments.
     




    Zeichnung

















    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente