(19)
(11)EP 3 453 809 B1

(12)EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45)Hinweis auf die Patenterteilung:
30.03.2022  Patentblatt  2022/13

(21)Anmeldenummer: 18192980.3

(22)Anmeldetag:  06.09.2018
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04C 2/40(2006.01)
E04C 3/12(2006.01)
E04C 2/12(2006.01)
(52)Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
E04C 2/12; E04C 2/40; E04C 3/122

(54)

DÜBELKNOTEN AUS ZWEI ODER MEHREREN SCHRÄG ZUEINANDER ANGEORDNETEN DÜBELN, GEEIGNET ZUR HERSTELLUNG VON WAND- UND DECKENELEMENTEN FÜR HOLZBAUTEN

DOWEL NODES MADE UP OF TWO OR MORE OBLIQUELY ARRANGED DOWELS, SUITABLE FOR PREPARING WALL AND CEILING ELEMENTS FOR WOODEN CONSTRUCTIONS

N UDS DE GOUJON DE DEUX OU D'UNE PLURALITÉ DE GOUJONS DISPOSÉS OBLIQUEMENT LES UNS PAR RAPPORT AUX AUTRES, APPROPRIÉS À LA FABRICATION D'ÉLÉMENTS DE MUR ET DE PLAFOND POUR CONSTRUCTIONS EN BOIS


(84)Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30)Priorität: 07.09.2017 DE 102017008374

(43)Veröffentlichungstag der Anmeldung:
13.03.2019  Patentblatt  2019/11

(73)Patentinhaber: MJM Design & Technik GmbH
80807 München (DE)

(72)Erfinder:
  • UNTERHOLZNER, Gottfried
    80807 München (DE)

(74)Vertreter: Weickmann & Weickmann PartmbB 
Postfach 860 820
81635 München
81635 München (DE)


(56)Entgegenhaltungen: : 
EP-A2- 1 745 899
FR-A- 865 513
WO-A1-2004/005638
  
      
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Stapelpaneel mit einer Mehrzahl von Dübelknoten aus zwei oder mehreren schräg zueinander angeordneten Dübeln. Die vorliegende Erfindung ermöglicht die einfache Erzeugung von Massivholzwänden und -decken ohne den Einsatz von chemischen und/oder metallischen Verbindern. Zudem wird das natürliche Schwinden und Quellen des Naturwerkstoffes Holz nicht beeinträchtigt, da der Dübelknoten nur im mittleren Bereich der Bretter- oder Bohlenbreite eingesetzt wird. Das Schwinden und Quellen des Holzes wird somit an den dafür vorgesehenen Dehnungsfugen zwischen den parallel verlaufenden Brettern abgeleitet. Mit dem Dübelknoten können außerdem notwendige Abstände zwischen den einzelnen Brettlagen fixiert werden, ohne die Stabilität der gesamten Wandkonstruktion zu mindern. So können weiche Isolationsmatten (vorzüglich Schafwolle) beim Zusammenbau der Wände eingearbeitet werden.

    [0002] Die Verwendung von Dübelknoten bei der Herstellung von Stapelpaneelen ist beispielsweise aus der EP 1 745 899 A2 bekannt, in der die einzelnen Dübel jeweils durch eine Vielzahl von Brettlagen hindurch getrieben werden. Die EP 1 745 899 A2 offenbart ein Stapelpaneel mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Ferner ist aus der WO 2004/0056388 A1 das Verbinden von Sechskanthölzern durch schräg zueinander angeordnete Dübel bekannt. Zuletzt lehrt die FR 865 513 A1 die Verwendung von Dübelpaaren beim Verbinden von einzelnen Holzlagen bei der Herstellung von profilierten Balken.

    [0003] Mit heutigem Stand der Technik werden Dübel lotrecht zur Wand über mehrere Lagen durchgehend eingepresst. Der Nachteil dieser Technik besteht darin, dass bei großen Zugkräften (Verwerfen von mehreren Brettern) oder großen konstruktionsbedingten Belastungen am Bauobjekt der Zusammenhalt zwischen den Brettlagen nicht garantiert werden kann. Die Dübel werden erfindungsgemäß schräg zueinander angeordnet und zwei- oder mehrdimensional eingepresst, so dass die einzelnen Brettschichten unlöslich miteinander verbunden sind (eine eindimensionale Zugkraft nicht ausreicht, um die einzelnen Brettlagen zu lösen). Mit den schräggestellten Dübeln (Dübelknoten) können mehrlagige Massivholzwände und -decken hergestellt werden. Auch können Isolationsmatten zwischen den Brettlagen eingearbeitet werden.

    [0004] Die Erfindung wird durch die beigefügten Ansprüche definiert.

    [0005] Die Erfindung wird anhand der Figuren 1 bis 5 weiter erleuchtet.

    [0006] Hierbei zeigt die Figur 1 einen Dübelknoten aus zwei Dübeln, mittels dessen zwei Materialschichten miteinander verbunden sind, in zwei senkrecht zueinander liegenden Seitenansichten und einer Draufsicht (Grundriss). Es zeigt sich, dass die beiden Dübel in zwei parallel zueinander verlaufenden Ebenen senkrecht zu der Grenzlinie zwischen den beiden Materialschichten liegen und innerhalb dieser parallelen Ebenen einen Winkel zueinander bilden, durch den die vorteilhaften erfindungsgemäßen Merkmale erzielt werden. Insbesondere wird durch die beiden schräg zueinander angeordneten Dübel eine Verbindung in Form eines Dübel-Zwillings gebildet, so dass die einzelnen Brettschichten unlöslich miteinander verbunden sind, da die beiden Dübel zweidimensional eingepresst werden.

    [0007] Figur 2 zeigt in gleicher Weise einen aus drei Dübeln gebildeten Dübelknoten, mittels welchem ebenfalls zwei Materialschichten verbunden werden können. Hierbei liegen die drei Dübel nicht in parallelen Ebenen, sondern wie insbesondere in der Draufsicht zu erkennen ist, bilden die entsprechenden Ebenen ein gleichwinkliges Dreieck. Somit ist der entsprechende Dübelknoten als Dübel-Drilling ausgebildet, welcher ebenfalls eine Verbindung ergibt, so dass die einzelnen Brettschichten unlöslich miteinander verbunden sind, da die Dübel dreidimensional eingepresst sind.

    [0008] Fig. 3 zeigt nur in einer schrägen Draufsicht mehrere Dübelknoten entsprechend Figur 1 in regelmäßigen Abständen in zwei Dimensionen, also in einem quadratischen oder rechteckigen Muster, welche dazu verwendet werden, zwei senkrecht zueinander verlaufende Brettlagen, insbesondere von Holzbrettern, zu einem Stapelpaneel zu verbinden. Es sei darauf hingewiesen, dass in einer Variante der Ausführungsform aus Fig. 3 die Brettlagen auch in einem anderen Winkel zueinander angeordnet sein könnten, beispielsweise 60°. Hierbei sind die Dübelknoten jeweils im Wesentlichen in den Kreuzungsmittelpunkten der einzelnen Bretter angeordnet. Hierdurch kann eine sichere Verbindung auch dann geschaffen und aufrechterhalten werden, wenn es zu den bei Holz üblichen Schwind- und Quellprozessen kommt, die anisotrop ablaufen und aufgrund derer es dementsprechend zu verschieden starken Quell- und Schwundbewegungen der Holzbretter in Längs- und Breitenrichtung der Bretter kommt.

    [0009] Fig. 4 zeigt von Fig. 3 ausgehend ebenfalls in einer schrägen Draufsicht ein durch mehrere, insbesondere fünf, sich kreuzend verlaufende Brettlagen gebildetes Stapelpaneel. Hier und im Folgenden wird der Begriff derart benutzt, dass die einzelnen Brettlagen und damit auch die im Folgenden beschriebenen Dübelknoten "übereinander" angeordnet sind.

    [0010] Hierbei werden die meist unpaar geordneten, senkrecht verlaufenden Brettlagen jeweils durch einen Dübelknoten miteinander verbunden, wobei jeder Dübelknoten stets nur genau zwei der Brettlagen verbindet. Somit ist eine Reihe von übereinander angeordneten Dübelknoten vorgesehen, deren einzelne Dübel jeweils in einer Ebene liegen und parallel zueinander sind, wobei die beiden Ebenen ebenfalls parallel zueinander sind. Hierbei liegen demzufolge die Dübelknoten auch bei mehreren übereinander gestapelten Brettlagen an denselben Schnittpunkten, da die schräg gestellte Anordnung der Dübel eine Überschneidung der einzelnen Dübel vermeidet.

    [0011] Um die parallele Anordnung der übereinander liegenden Dübel zu erlauben, ohne dass die Dübel miteinander in Kontakt kommen oder das Material der Brettlagen zu stark geschwächt wird, muss der gemeinsame Winkel der parallelen Dübel zu den Ebenen der Brettlagen auf die Dicke der Dübel und die Dicke der Brettlagen abgestimmt sein, wobei dieser Winkel dann wieder einen Einfluss auf die Länge der Dübel hat, da diese wie angesprochen lediglich jeweils mit zwei Brettlagen in Kontakt sein dürfen. Durch die Anordnung gemäß Fig. 4 wird ein Stapelpaneel geschaffen, das bei hervorragender Festigkeit doch ausreichend Spiel zwischen den einzelnen Brettern erlaubt, damit Schrumpf- und Quellprozesse des Werkstoffs das Paneel nicht schädigen können.

    [0012] Es versteht sich, dass in Varianten der Anordnung aus Fig. 4 auch ein anderer Winkel als 90° zwischen den Brettlagen vorgesehen sein könnte, beispielsweise 60°, und dass die Verbindung der Lagen auch mit den Dübel-Drillingen aus Fig. 2 umgesetzt sein könnte. Ferner könnten zwischen den einzelnen Brettlagen auch noch weiche Isolationsmatten, beispielsweise aus Schafwolle, vorgesehen sein, da die Dübelknoten jeweils nicht nur zwei Brettlagen zusammenhalten können, sondern auch einen gewünschten Abstand zwischen den Brettlagen fixieren können.

    [0013] Fig. 5 zeigt zuletzt ein Stapelpaneel aus mehreren parallel verlaufenden Brettlagen (Bohlen), die durch eine Variante der erfindungsgemäßen Dübelknoten verbunden sind, wobei erneut jeder Dübel nur zwei oder mehrere der Brettlagen miteinander verbindet. Hierbei liegen alle der Dübel in einer einzelnen Ebene, die Dübel sind jedoch weiterhin paarweise schräg zueinander angeordnet, so dass sich erneut zwei Reihen von parallel verlaufenen Dübeln in Richtung der Stapelung der Brettlagen bilden.

    [0014] Es sei noch darauf hingewiesen, dass die einzelnen Bohlen jeweils eine abgerundete Verzahnung in ihren Kontaktbereichen untereinander aufweisen, wobei diese Verzahnung nicht vollständig komplementär ist, sondern Dehnungsfugen entsprechend der gerundeten Verzahnung vorgesehen sind. Wie in Fig. 5 unten zu sehen, sind diese Dehnungsfugen geeignet, um mit weichem Isolationsmaterial (Wolle) gefüllt zu werden.


    Ansprüche

    1. Stapelpaneel, gebildet aus wenigstens drei Brettlagen aus jeweils parallel verlaufenden Brettern, wobei eine Mehrzahl von Dübelknoten aus zwei oder mehr schräg zueinander angeordneten Dübeln, welche eine Verbindung von übereinander gestapelten Brettlagen ergeben, so dass die einzelnen Brettschichten unlöslich miteinander verbunden sind, da die Dübel zweidimensional in die Brettlagen eingepresst werden, zur Verbindung der Brettlagen vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der Dübel der Mehrzahl von Dübelknoten jeweils nur zwei Brettlagen miteinander verbindet, wobei jeweils eine Mehrzahl von Dübelknoten übereinander angeordnet sind, wobei durch die schräggestellte Anordnung der Dübel eine Überschneidung der einzelnen Dübel vermieden wird und die übereinanderliegenden Dübel vorzugsweise parallel angeordnet sind.
     
    2. Stapelpaneel nach Anspruch 1, wobei in jedem der Dübelknoten drei schräg zueinander angeordnete Dübel vorgesehen sind, welche eine Verbindung von übereinander gestapelten Brettlagen ergeben, so dass die einzelnen Brettschichten unlöslich miteinander verbunden sind, da die Dübel dreidimensional in die Brettlagen eingepresst werden.
     
    3. Stapelpaneel nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Bretter der wenigstens drei Brettlagen jeweils unter einem Winkel zueinander angeordnet sind, welcher vorzugsweise wenigstens 60°, weiter vorzugsweise 90°, beträgt.
     
    4. Stapelpaneel nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei die Dübelknoten in einem regelmäßigen Muster angeordnet sind, beispielsweise in einem quadratischen Muster oder rautenförmigen Muster.
     
    5. Stapelpaneel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei zwischen den einzelnen Brettlagen ferner weiche Isolationsmatten, beispielsweise aus Schafwolle, angeordnet sind, wobei die Dübelknoten nicht nur die beiden entsprechenden Brettlagen zusammenhalten, sondern auch einen gewünschten Abstand zwischen den Brettlagen fixieren.
     


    Claims

    1. Stacking panel, formed from at least three board layers, formed in each case by parallel boards, a plurality of dowel nodes which consist of two or more dowels arranged so as to be inclined with respect to one another being provided for connecting the board layers, which result in a connection of board layers stacked one above the other such that the individual board layers are inseparably interconnected because the dowels are pressed two-dimensionally into the board layers, characterised in that each of the dowels of the plurality of dowel nodes interconnects only two board layers, a plurality of dowel nodes being arranged one above the other in each case, an overlap of the individual dowels being prevented by the inclined arrangement of the dowels, and the superimposed dowels being arranged preferably in parallel.
     
    2. Stacking panel according to claim 1, wherein three dowels arranged so as to be inclined with respect to one another are provided in each of the dowel nodes, which result in a connection of board layers stacked one above the other such that the individual board layers are inseparably interconnected because the dowels are pressed three-dimensionally into the board layers.
     
    3. Stacking panel according to either claim 1 or claim 2, wherein the boards of the at least three board layers are each arranged at an angle to one another which is preferably at least 60°, more preferably 90°.
     
    4. Stacking panel according to claim 1, 2 or 3, wherein the dowel nodes are arranged in a regular pattern, for example a square pattern or a rhomboid pattern.
     
    5. Stacking panel according to any of claims 1 to 4, wherein soft insulation mats, for example made of sheep's wool, are also arranged between the individual board layers, wherein the dowel nodes not only hold the two corresponding board layers together but also fix a desired distance between the board layers.
     


    Revendications

    1. Panneau empilé, formé d'au moins trois couches de planches constituées chacune de planches s'étendant parallèlement, dans lequel une pluralité de nœuds de chevilles constitués de deux ou plusieurs chevilles disposées en biais les unes par rapport aux autres, qui donnent un assemblage de couches de planches empilées les unes sur les autres, de sorte que les différentes couches de planches sont reliées entre elles de manière indissociable, car les chevilles sont enfoncées en deux dimensions dans les couches de planches, sont prévus pour la liaison des couches de planches,
    caractérisé en ce que chacune des chevilles de la pluralité de nœuds de chevilles relie respectivement seulement deux couches de planches entre elles, dans lequel une pluralité de nœuds de chevilles est respectivement disposés les uns au-dessus des autres, un chevauchement des chevilles individuelles étant évité par la disposition inclinée des chevilles et les chevilles superposées étant de préférence disposées parallèlement.
     
    2. Panneau empilé selon la revendication 1, dans lequel trois chevilles disposées en biais les unes par rapport aux autres sont prévues dans chacun des nœuds de chevilles, qui donnent un assemblage de couches de planches empilées les unes sur les autres, de sorte que les différentes couches de planches sont reliées entre elles de manière indissociable, car les chevilles sont enfoncées en trois dimensions dans les couches de planches.
     
    3. Panneau empilé selon la revendication 1 ou 2, dans lequel les planches des au moins trois couches de planches sont disposées les unes par rapport aux autres selon un angle qui est de préférence d'au moins 60°, de préférence encore de 90°.
     
    4. Panneau empilé selon la revendication 1, 2 ou 3, dans lequel les nœuds de chevilles sont disposés selon un motif régulier, par exemple selon un motif carré ou un motif en forme de losange.
     
    5. Panneau empilé selon l'une des revendications 1 à 4, dans lequel des matelas d'isolation souples, par exemple en laine de mouton, sont en outre disposés entre les différentes couches de planches, les nœuds de chevilles maintenant non seulement les deux couches de planches correspondantes ensemble, mais fixant également une distance souhaitée entre les couches de planches.
     




    Zeichnung




















    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente