(19)
(11)EP 3 464 144 B1

(12)EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45)Hinweis auf die Patenterteilung:
29.04.2020  Patentblatt  2020/18

(21)Anmeldenummer: 17713627.2

(22)Anmeldetag:  24.03.2017
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65H 54/80(2006.01)
D01H 5/00(2006.01)
B65H 67/04(2006.01)
D01H 9/18(2006.01)
(86)Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2017/057071
(87)Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2017/202525 (30.11.2017 Gazette  2017/48)

(54)

STRECKANLAGE FÜR TEXTILE FASERBÄNDER

DRAWING INSTALLATION FOR TEXTILE SLIVERS

INSTALLATION D'ÉTIRAGE POUR RUBANS DE FIBRES TEXTILES


(84)Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30)Priorität: 24.05.2016 DE 102016109540

(43)Veröffentlichungstag der Anmeldung:
10.04.2019  Patentblatt  2019/15

(73)Patentinhaber: Trützschler GmbH & Co. KG
41199 Mönchengladbach (DE)

(72)Erfinder:
  • SCHMITZ, Thomas
    41238 Mönchengladbach (DE)


(56)Entgegenhaltungen: : 
DE-A1-102008 000 920
DE-A1-102008 000 921
  
      
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Streckanlage mit zwei benachbart zueinander angeordneten und parallel betreibbaren Streckvorrichtungen für textile Faserbänder, jeweils aufweisend ein Streckwerk, das auf einem Ablagegehäuse aufgenommen ist und an das die textilen Faserbänder zuführbar sind, und aufweisend eine Grundplatte, auf der zwei Ablagekannen aufnehmbar sind, wobei das Ablagegehäuse mittels Säulen beabstandet über der Grundplatte angeordnet ist, und wobei die Grundplatte einen Kannendrehteller aufweist, der an einer vorderen Ablageposition der Grundplatte angeordnet ist und mit dem eine mit dem textilen Faserband befüllbare Ablagekanne aufnehmbar und mit dem die Ablagekanne drehbar ist.

    [0002] Streckvorrichtungen können dazu verwendet werden, einzelne Faserbänder aus mehreren Kannen über eine sogenannte Gatteranordnung mit den den Kannen zugeordneten Gattern einzuziehen, nebeneinander anzulegen, zu strecken, und anschließend zu einem neuen, einzigen Faserband zusammenzuführen, das vorzugsweise die gleichen Querschnittsabmessungen aufweist wie jedes einzelne der eingezogenen, mehreren Faserbänder. Zum Einziehen der Faserbänder werden Rechengatter oder angetriebene Gatterrollen verwendet, und es kann eine Vielzahl von einzelnen Kannen vorgelagert sein, aus denen die Faserbänder entnommen werden, um die Ausbringung der Streckanlage zu vergrößern.

    [0003] Eine Effizienzsteigerung der Streckanlage wird dadurch erreicht, dass den Streckvorrichtungen eine größere Anzahl von Kannen vorgelagert wird. Sind beispielsweise 16 Kannen vorgelagert, aus denen über die Gatteranordnung die einzelnen Faserbänder dem Streckwerk der Streckvorrichtung zugeführt werden, so muss die befüllte Kanne in der Streckvorrichtung sehr häufig gewechselt werden, bis schließlich die Faserbänder aus den bereitgestellten Kannen auslaufen und neue Kannen bereitgestellt werden müssen. Folgerichtig ergibt sich eine weitere Effizienzsteigerung einer Streckvorrichtung dadurch, dass die befüllbaren Kannen vergrößert werden, und es ist bekannt, dass Ablagekannen mit einem Durchmesser von bis zu 1200 mm auch in einer Streckanlage mit zwei Streckvorrichtungen befüllt werden können.

    [0004] Zur weiteren Effizienzsteigerung von Streckvorrichtungen ist es folglich bekannt, beispielsweise zwei Streckvorrichtungen zu einer gemeinsamen Streckanlage zusammenzuführen, welche Komponenten der einzelnen Streckvorrichtungen gemeinsam nutzen. Eine solche Streckanlage ist aus der DE 10 2008 000 920 A1 bekannt. So ist es beispielsweise möglich, die Gatter der zwei Streckvorrichtungen auf eine gemeinsame Gatteranordnung zu reduzieren, ferner können periphere Einrichtungen wie beispielsweise eine Faserabsaugung oder dergleichen gemeinsam genutzt werden. Sind zwei Streckvorrichtungen als sogenannte Twin-Strecke ausgeführt und zu einer Streckanlage zusammengeführt, können zur bauraumminimalen Aufstellung viele Twin-Strecken dicht nebeneinander aufgestellt und betrieben werden, eine Bedienung der Streckanlagen kann dabei vorteilhaft von einem Zwischenraum zwischen den beiden Streckanlagen erfolgen, sodass die Twin-Strecken dichter nebeneinander aufgestellt werden können. Eine weitere Optimierung der Bauraumausnutzung ist daher wünschenswert. Ein Direktantrieb unter den Kannendrehtellern, beispielsweise durch die Integration eines elektronisch kommutierten Vielpolmotors, ist in der Regel zu kostenintensiv.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist die Weiterbildung einer Streckanlage mit zwei benachbart zueinander angeordneten und parallel betreibbaren Streckvorrichtungen für textile Faserbänder, die bauraumminimal ausgebildet ist und eine kompakte Konstruktion aufweist. Insbesondere soll die Gesamtbreite der Streckanlage minimal ausgelegt werden.

    [0006] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Streckvorrichtung für textile Faserbänder gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

    [0007] Die Erfindung schließt die Lehre ein, dass die Streckvorrichtungen jeweils einen außerhalb der Grundplatte angeordneten Drehtellerantrieb aufweisen, wobei die Drehtellerantriebe in zueinander versetzter Anordnung in einem Zwischenraum zwischen den Streckvorrichtungen angeordnet sind.

    [0008] Der Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung der Drehtellerantriebe im Zwischenraum zwischen den beiden Streckvorrichtungen liegt in einer bauraumminimalen Ausführung, und die Anordnung der Drehtellerantriebe ergibt keine Verbreiterung der Streckanlage, da der Zwischenraum vorteilhaft genutzt wird zur Integration der Drehtellerantriebe. Der Zwischenraum wird gewöhnlich dafür genutzt, dass ein Bediener die Streckanlage begehen kann, und von dem Zwischenraum aus kann der Bediener sowohl die linke als auch die rechte Streckvorrichtung bedienen. Die Drehtellerantriebe werden erfindungsgemäß so in den Zwischenraum integriert, dass eine Begehbarkeit des Zwischenraums durch den Bediener nicht beeinträchtigt wird.

    [0009] Die Drehtellerantriebe ragen mit einem Seitenmaß über der Grundplatte seitlich hervor, und durch die voreinander versetzte Anordnung der Drehtellerantriebe ergibt sich nicht die Notwendigkeit, den Zwischenraum zwischen den beiden Streckvorrichtungen so breit auszuführen, dass die 2-fache Bauraumbreite der Drehtellerantriebe berücksichtigt werden muss. Durch die voreinander versetzte Anordnung der Drehtellerantriebe genügt die einmalige Bauraumtiefe des Drehtellerantriebs zur Auslegung der Breite des Zwischenraums zwischen den beiden Streckvorrichtungen.

    [0010] Ein besonderer Vorteil wird erreicht, wenn der Zwischenraum mittels eines begehbaren Deckels überdacht ist. Der Deckel kann sich vorzugsweise über der gesamten Länge der Streckvorrichtung und damit des Zwischenraumes in Längsrichtung erstrecken und den Zwischenraum abdecken, wobei beispielsweise an einer Vorderseite Treppenstufen vorgesehen oder in der Decke integriert sein können, um den Deckel zu begehen. Der Deckel deckt damit die Drehtellerantriebe oberseitig ab, sodass zusätzlich zur mehrfachen Nutzung des Zwischenraums ein Schutz für die Drehtellerantriebe der Streckvorrichtungen geschaffen wird. Vorteilhafterweise sind die begehbaren Deckel abnehmbar oder hochklappbar und können beispielsweise an den Säulen der Streckvorrichtungen in einer passenden Höhe aufgenommen sein.

    [0011] Beispielsweise weist wenigstens eine der Streckvorrichtungen eine Bedienschnittstelle auf, die von einer Person bedienbar ist, wenn diese den Deckel begeht. Der Vorteil der Bedienung der Streckvorrichtungen aus dem Zwischenraum liegt darin, dass der Bereich seitlich der Streckvorrichtungen genutzt werden muss zum Wechsel der Ablagekannen, sodass dieser Raum insbesondere zum Einschieben einer leeren Kanne frei bleiben muss. Die Bedienschnittstelle kann beispielsweise in einer Höhe über der Streckvorrichtung angeordnet sein, die ein ergonomisches Bedienen der Bedienschnittstelle ermöglicht, wenn ein Bediener auf dem Deckel aufsteht.

    [0012] Die Streckvorrichtungen können eine Längsrichtung aufweisen, die durch die Richtung vorgegeben ist, aus der die textilen Faserbänder den Streckwerken der Streckvorrichtungen zuführbar ist. Dabei können die Drehtellerantriebe aufgrund der zueinander versetzten Anordnung in Bezug auf die Längsrichtung voreinander angeordnet sein. Damit folgt in Längsrichtung der erste Drehtellerantrieb der ersten Streckvorrichtung, und dahinter befindet sich der zweite Drehtellerantrieb der weiteren Streckvorrichtung. Die Drehtellerantriebe sind insbesondere seitlich an der Grundplatte haltend angeordnet. Hierfür weisen die Drehtellerantriebe einen Aufnahmekasten auf, in denen ein den Kannendrehteller antreibendes Zugmittel aufgenommen ist, und wobei oberseitig auf dem Aufnahmekasten ein Antriebsmotor des Drehtellerantriebs angeordnet ist, der mit dem Zugmittel zusammenwirkt. Mit anderen Worten erstreckt sich der Antriebsmotor zwischen dem begehbaren Deckel und dem Aufnahmekasten in einer Senkrechten, sodass beispielsweise die Motorwelle senkrecht verläuft und eine Riemenscheibe antreibt, über die ein Riemen geführt ist, der das Zugmittel bildet.

    [0013] Mit weiterem Vorteil ist der Antriebsmotor mittels eines Spannflansches auf dem Aufnahmekasten aufgenommen, und der Spannflansch ist mit einem Spannmittel auf dem Aufnahmekasten verlagerbar, sodass mittels einer Verlagerung das Zugmittel im Aufnahmekasten spannbar ist. Zum Spannen des Zugmittels kann zum Beispiel zunächst der Deckel abgenommen werden, der auch mehrgliedrig aufgebaut sein kann, sodass Teile des Deckels aufgenommen werden können, um die Drehtellerantriebe freizulegen. Das Spannen des Zugmittels kann danach auf einfache Weise ausgeführt werden, da die Drehtellerantriebe über den Zwischenraum leicht erreichbar sind, ohne dass weitere Teile der Streckanlage demontiert werden müssen.

    [0014] Die Streckvorrichtungen zur Bildung der Streckanlage können zur Aufnahme von Ablagekannen ausgebildet sein, die einen Durchmesser von 1000mm oder sogar von 1200mm aufweisen. Die Grundplatte kann für eine Streckvorrichtung zum Befüllen von Ablagekannen mit einem Durchmesser von 1200mm eine breitere Hauptplatte und eine seitlich an der Hauptplatte angeordnete schmalere Seitenplatte aufweisen, wobei die Seitenplatten an den Hauptplatten derart angeordnet sind, dass die Seitenplatten jeweils zur benachbarten Streckvorrichtung weisen. Die Drehtellerantriebe an den beiden Streckvorrichtungen sind folglich mit besonderem Vorteil an den Seitenplatten der Grundplatte angeordnet.

    [0015] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigt:
    Figur 1
    eine Gesamtansicht einer Streckanlage mit zwei parallel angeordneten und betreibbaren Streckvorrichtungen,
    Figur 2
    eine Vorderansicht der beiden Streckvorrichtungen, die unter Bildung des Zwischenraumes nebeneinander angeordnet sind,
    Figur 3
    eine Draufsicht auf die beiden Streckvorrichtungen mit dem dazwischen gebildeten Zwischenraum und
    Figur 4
    eine Detailansicht der Anordnung des Drehtellerantriebes an einer Streckvorrichtung.


    [0016] Figur 1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine Streckanlage 100, die als Doppel-Streckanlage ausgeführt ist und zwei Streckvorrichtungen 1 umfasst. Den beiden Streckvorrichtungen 1 sind Gatter 24 einer Gatteranordnung vorgelagert, die nicht näher dargestellte textile Faserbänder aus Kannen 25 herausführen und den Streckvorrichtungen 1 zuführen. Die textilen Faserbänder laufen in ein Streckwerk 10 der jeweiligen Streckvorrichtung 1 ein, in dem die Faserbänder, im gezeigten Ausführungsbeispiel sechs Faserbänder aus sechs Kannen 25 pro Streckvorrichtung 1, nebeneinander gelegt werden, und es werden die Faserbänder zu einem neuen, einzigen Faserband verstreckt, das beispielsweise den gleichen Querschnitt aufweist wie die einzelnen Faserbänder aus den Kannen 25. Das Beispiel zeigt für jede der Streckvorrichtungen 1 sechs Kannen 25, und jede der Kannen 25 weist beispielsweise einen Durchmesser von 1000 mm oder sogar von 1200 mm auf.

    [0017] Die Streckvorrichtungen 1 besitzen eine Grundstruktur aus einem Ablagegehäuse 11, auf dem das Streckwerk 10 aufgenommen ist. Unterseitig befindet sich eine Grundplatte 12, und das Ablagegehäuse 11 ist über Säulen 14 mit der Grundplatte 12 verbunden. In den über der Höhe der Säulen 14 gebildeten Zwischenraum zwischen der Grundplatte 12 und dem Ablagegehäuse 11 befinden sich zwei Ablagekannen 13, wobei eine vorderseitige Ablagekanne 13 eine aktuell befüllbare Ablagekanne 13 bildet, und eine dahinter angeordnete Ablagekanne 13 bildet eine weitere Ablagekanne 13, die über ein Kannenwechselsystem an die vorderseitige Position der ersten Ablagekanne 13 befördert wird, wenn die vorderseitige Ablagekanne 13 voll ist. Die Ablagekannen 13 weisen ebenfalls einen Durchmesser von 1000mm oder sogar von 1200 mm auf, sodass die Streckvorrichtungen 1 derart groß dimensioniert sind, dass die Ablagekannen 13 mit dem Durchmesser von bis zu 1200 mm befüllt werden können.

    [0018] Zwischen den beiden Streckvorrichtungen 1 ist ein Zwischenraum 17 gebildet, der so breit ist, dass dieser von einer Person begehbar ist. Zur Bedienung der Streckvorrichtungen 1 dient eine Bedienschnittstelle 19, über die ein Benutzer die Streckvorrichtung 1, an der die Bedienschnittstelle 19 angeordnet ist, bedienen kann, insbesondere lassen sich aber beide Streckvorrichtungen 1 über die Bedienschnittstelle 19 ansteuern.

    [0019] Figur 2 zeigt in einer detaillierten Ansicht die beiden Streckvorrichtungen 1 zur Bildung der Twin-Strecke oder der sogenannten Doppel-Strecke, und die Darstellung zeigt die Ablagekannen 13, die unterseitig auf der Grundplatte 12 aufstehen. Weiterhin sind in den Grundplatten 12 Kannendrehteller 15 angeordnet, die mittels Drehtellerantrieben 16 drehend angetrieben werden. Die Drehtellerantriebe 16 befinden sich in einer voreinander liegenden Anordnung im Zwischenraum 17 zwischen den beiden Streckvorrichtungen 1, und sind mit einem Deckel 18 abgedeckt, der mehrgliedrig aufgebaut ist, und ein vorderer Teil des Deckels 18 ist entnommen, um die Drehtellerantriebe 16 darzustellen.

    [0020] Begeht ein Benutzer den Zwischenraum 17 zwischen den Streckvorrichtungen 1, so kann dieser auf dem Deckel 18 aufstehen und in einer ergonomischen Haltung mit der Bedienschnittstelle 19 interagieren. Damit ergibt sich eine mehrfache und folglich optimierte Nutzung des Zwischenraums 17, insbesondere um einerseits die Drehtellerantriebe 16 zu integrieren, andererseits um für einen Bediener einen Arbeitsraum zu schaffen, um eine Bedienschnittstelle 19 zu bedienen.

    [0021] Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf die Streckvorrichtungen 1 mit dem dazwischen gebildeten Zwischenraum 17, und der Deckel 18 ist teilweise aufgebrochen dargestellt, um die Drehtellerantriebe 16 der Streckvorrichtungen 1 zu zeigen. Die Drehtellerantriebe 16 dienen zur Drehung der Kannendrehteller 15, auf denen die Ablagekannen aufgestellt werden können.

    [0022] Die Grundplatten 12 weisen bei einer Streckvorrichtung 1 zum Befüllen von Ablagekannen 13 mit einem Durchmesser von 1200mm gemäß dem Ausführungsbeispiel eine Hauptplatte 26 und eine Seitenplatte 27 auf, wobei die beiden Seitenplatten 27 so an den Hauptplatten 26 angeordnet sind, dass diese zum Zwischenraum 17 weisen. Folglich sind die Drehtellerantriebe 16 an den Seitenplatten 27 angeordnet.

    [0023] Figur 4 zeigt in einer vergrößerten Ansicht die Anordnung eines Drehtellerantriebes 16 an einer Seitenplatte 27 der Grundplatte 12. Der Kannendrehteller 15 ist als Teil der Streckvorrichtung 1 gezeigt und wird mit dem Antriebsmotor 21 des Drehtellerantriebes 16 angetrieben. Hierfür wirkt der Antriebsmotor 21 mit einem nicht näher gezeigten Zugmittel, beispielsweise einem Riemen, zusammen, der in einem Aufnahmekasten 20 aufgenommen ist. Auf der Oberseite des Aufnahmekastens 20 befindet sich ein Spannflansch 22, auf dem der Antriebsmotor 21 senkrecht stehend aufgenommen ist. Weiterhin ist ein Spannmittel 23 eingerichtet, mit dem der Spannflansch 22 auf der Oberseite des Aufnahmekastens 20 verlagert werden kann. Wird das Spannmittel 23 so aktiviert, dass sich der Spannflansch 22 vom Kannendrehteller 15 wegbewegt, so wird die Spannung im Zugmittel erhöht. In der Gegenrichtung wird die Spannung verringert, wenn der Spannflansch 22 dem Kannendrehteller 15 angenähert wird.

    [0024] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten oder räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein. Insbesondere kann die Erfindung für Streckvorrichtungen und für eine Streckanlage mit zwei Streckvorrichtungen Anwendung finden, die zum Befüllen von Ablagekannen mit einem Durchmesser von 1000mm oder sogar von 1200mm ausgebildet sind.

    Bezugszeichenliste



    [0025] 
    100
    Streckanlage
    1
    Streckvorrichtung
    10
    Streckwerk
    11
    Ablagegehäuse
    12
    Grundplatte
    13
    Ablagekanne
    14
    Säule
    15
    Kannendrehteller
    16
    Drehtellerantrieb
    17
    Zwischenraum
    18
    Deckel
    19
    Bedienschnittstelle
    20
    Aufnahmekasten
    21
    Antriebsmotor
    22
    Spannflansch
    23
    Spannmittel
    24
    Gatter
    25
    Kanne
    26
    Hauptplatte
    27
    Seitenplatte
    L
    Längsrichtung



    Ansprüche

    1. Streckanlage (100) mit zwei benachbart zueinander angeordneten und parallel betreibbaren Streckvorrichtungen (1) für textile Faserbänder,

    • jeweils aufweisend

    - ein Streckwerk (10),

    • das auf einem Ablagegehäuse (11) aufgenommen ist und

    • an das die textilen Faserbänder zuführbar sind, und

    - eine Grundplatte (12), auf der zwei Ablagekannen (13) aufnehmbar sind,

    • wobei

    - das Ablagegehäuse (11) mittels Säulen (14) beabstandet über der Grundplatte (12) angeordnet ist, und

    - die Grundplatte (12) einen Kannendrehteller (15) aufweist,

    • der an einer vorderen Ablageposition der Grundplatte (12) angeordnet ist und

    • mit dem eine mit dem textilen Faserband befüllbare Ablagekanne (13) aufnehmbar und die Ablagekanne (13) drehbar ist,

    dadurch gekennzeichnet, dass

    • die Streckvorrichtungen (1) jeweils einen außerhalb der Grundplatte (12) angeordneten Drehtellerantrieb (16) aufweisen und

    • die Drehtellerantriebe (16) in zueinander versetzter Anordnung in einem Zwischenraum (17) zwischen den Streckvorrichtungen (1) angeordnet sind.


     
    2. Streckanlage (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenraum (17) mittels eines begehbaren Deckels (18) überdacht ist.
     
    3. Streckanlage (100) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Streckvorrichtungen (1) eine Bedienschnittstelle (19) aufweist, die von einer Person bedienbar ist, wenn diese den Deckel (18) begeht.
     
    4. Streckanlage (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Streckvorrichtungen (1) eine Längsrichtung (L) aufweisen, wobei die Drehtellerantriebe (16) aufgrund der zueinander versetzten Anordnung in der Längsrichtung (L) voreinander angeordnet sind.
     
    5. Streckanlage (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehtellerantriebe (16) seitlich an der Grundplatte (12) haltend angeordnet sind.
     
    6. Streckanlage (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehtellerantriebe (16) einen Aufnahmekasten (20) aufweisen, in denen ein den Kannendrehteller (15) antreibendes Zugmittel aufgenommen ist, und wobei oberseitig auf dem Aufnahmekasten (20) ein Antriebsmotor (21) des Drehtellerantriebs (16) angeordnet ist, der mit dem Zugmittel zusammenwirkt.
     
    7. Streckanlage (100) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Antriebsmotor (21) zwischen dem Deckel (18) und dem Aufnahmekasten (20) in einer Senkrechten erstreckt.
     
    8. Streckanlage (100) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (21) mittels einem Spannflansch (22) auf dem Aufnahmekasten (20) aufgenommen ist und der mit einem Spannmittel (23) auf dem Aufnahmekasten (20) verlagerbar ist, sodass mittels einer Verlagerung das Zugmittel im Aufnahmekasten (20) spannbar ist.
     
    9. Streckanlage (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (12) eine breitere Hauptplatte (26) und eine seitlich an der Hauptplatte (26) angeordnete Seitenplatte (27) aufweist, wobei die Seitenplatten (27) an den Hauptplatten (26) derart angeordnet sind, dass die Seitenplatten (27) jeweils zur benachbarten Streckvorrichtung (1) weisen.
     
    10. Streckanlage (100) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehtellerantriebe (16) an den Seitenplatten (27) angeordnet sind.
     


    Claims

    1. A draw frame installation (100) having two draw frame devices (1) for textile fibre bands, which devices are disposed neighbouring each other and operable in parallel,

    • respectively including

    - a drafting system (10)

    • which is accommodated on a sliver coiling housing (11), and

    • to which the textile fibre bands are feedable, and

    - a base plate (12), on which two sliver coiling cans (13) are receivable,

    • wherein

    - the sliver coiling housing (11) is disposed spaced apart by means of posts (14) and above the base plate (12), and

    - the base plate (12) includes a revolving coiler plate (15),

    • which is disposed at a front sliver coiling position of the base plate (12), and

    • by means of which a sliver coiling can (13), which is fillable with the textile fibre band, is receivable, and the sliver coiling can (13) is rotatable,

    characterized in that

    • the draw frame devices (1) respectively include one revolving coiler plate drive (16) disposed outside the base plate (12), and

    • the revolving coiler plate drives (16) are disposed in a spacing (17) between the draw frame devices (1) in an arrangement offset with regard to each other.


     
    2. The draw frame installation (100) according to claim 1, characterized in that the spacing (17) is covered by means of a walkable cover (18).
     
    3. The draw frame installation (100) according to claim 2, characterized in that at least one of the draw frame devices (1) includes an operator interface (19), which is operable by an individual, if s/he walks on the cover (18).
     
    4. The draw frame installation (100) according to any of the claims 1 to 3, characterized in that the draw frame devices (1) have a longitudinal direction (L), wherein, based on the offset arrangement with regard to each other, the revolving coiler plate drives (16) are disposed one in front of the other in longitudinal direction (L).
     
    5. The draw frame installation (100) according to any of the afore-mentioned claims, characterized in that the revolving coiler plate drives (16) are disposed in a retained manner laterally at the base plate (12).
     
    6. The draw frame installation (100) according to any of the afore-mentioned claims, characterized in that the revolving coiler plate drives (16) include a receiving box (20), in which a traction means driving the revolving coiler plate (15) is accommodated, and wherein, at the topside on the receiving box (20), a drive motor (21) of the revolving coiler plate drive (16) is disposed, which cooperates with the traction means.
     
    7. The draw frame installation (100) according to claim 6, characterized in that the drive motor (21) extends in a vertical between the cover (18) and the receiving box (20).
     
    8. The draw frame installation (100) according to claim 6 or 7, characterized in that drive motor (21) is accommodated on the receiving box (20) by means of a clamping flange (22), and is displaceable with a tensioning means (23) on the receiving box (20) such that the traction means in the receiving box (20) is tensible by means of a displacement.
     
    9. The draw frame installation (100) according to any of the afore-mentioned claims, characterized in that the base plate (12) includes a wider main plate (26) and a side plate (27), which is disposed laterally at the main plate (26), wherein the side plates (27) are disposed in such a manner at the main plates (26) that the side plates (27) respectively point to the neighbouring draw frame device (1).
     
    10. The draw frame installation (100) according to claim 9, characterized in that the revolving coiler plate drives (16) are disposed at the side plates (27).
     


    Revendications

    1. Installation de banc d'étirage (100) avec deux dispositifs de banc d'étirage (1) pour des rubans de fibres textiles agencés avoisinants l'un à l'autre et opérables parallèlement,

    • comprenant respectivement

    - un train d'étirage (10),

    • lequel est accommodé sur un boîtier de mise en pot du ruban (11), et

    • auquel les rubans de fibres textiles sont alimentables, et

    - une plaque de base (12), sur laquelle sont accommodables deux pots de dépôt (13),

    • dans laquelle

    - le boîtier de mise en pot du ruban (11) est agencé de façon espacée au-dessus de la plaque de base (12) au moyen de colonnes (14), et

    - la plaque de base (12) comprend un plateau tourne-pots (15),

    • lequel est agencé à une position de dépôt de devant de la plaque de base (12), et

    • lequel peut accommoder un pot de dépôt (13) remplissable avec le ruban de fibres textiles et le pot de dépôt (13) est rotatif,

    caractérisée en ce que

    • les dispositifs de banc d'étirage (1) respectivement comprennent un entraînement de plateau tournant (16) agencé à l'extérieur de la plaque de base (12), et

    • les entraînements de plateau tournant (16) sont agencés en un agencement décalé les uns aux autres dans un espace intermédiaire (17) entre les dispositifs de banc d'étirage (1).


     
    2. Installation de banc d'étirage (100) selon la revendication 1, caractérisée en ce que l'espace intermédiaire (17) est recouvert au moyen d'un couvercle (18) praticable à pied.
     
    3. Installation de banc d'étirage (100) selon la revendication 2, caractérisée en ce qu'au moins un des dispositifs de banc d'étirage (1) comprend une interface de commande (19), qu'une personne peut commander lorsque celle-ci marche sur le couvercle (18).
     
    4. Installation de banc d'étirage (100) selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que les dispositifs de banc d'étirage (1) ont une direction longitudinale (L), dans laquelle les entraînements de plateau tournant (16) sont agencés l'un avant l'autre en direction longitudinale (L) à cause d'un agencement décalé de l'un par rapport à l'autre.
     
    5. Installation de banc d'étirage (100) selon l'une des revendications mentionnées-ci-avant, caractérisée en ce que les entraînements de plateau tournant (16) sont agencés de façon retenue latéralement à la plaque de base (12).
     
    6. Installation de banc d'étirage (100) selon l'une des revendications mentionnées-ci-avant, caractérisée en ce que les entraînements de plateau tournant (16) comprennent une boîte de réception (20), dans lesquels est accommodé un moyen de traction entraînant le plateau tourne-pots (15), et dans laquelle en haut sur la boîte de réception (20) est agencé un moteur d'entraînement (21) de l'entraînement de plateau tournant (16), qui coopère avec le moyen de traction.
     
    7. Installation de banc d'étirage (100) selon la revendication 6, caractérisée en ce que le moteur d'entraînement (21) s'étend entre le couvercle (18) et la boîte de réception (20) dans une verticale.
     
    8. Installation de banc d'étirage (100) selon la revendication 6 ou 7, caractérisée en ce que le moteur d'entraînement (21) est accommodé sur la boîte de réception (20) au moyen d'une bride de serrage (22) et laquelle bride est déplaçable avec un moyen de serrage (23) sur la boîte de réception (20) de sorte que le moyen de traction peut être tendu dans la boîte de réception (20) au moyen d'un déplacement.
     
    9. Installation de banc d'étirage (100) selon l'une des revendications mentionnées-ci-avant, caractérisée en ce que la plaque de base (12) comprend une plaque principale (26) plus large et une plaque latérale (27) agencée latéralement à la plaque principale (26), dans laquelle les plaques latérales (27) sont agencées de telle façon aux plaques principales (27) que les plaques latérales (27) montrent respectivement vers le dispositif de banc d'étirage (1) avoisinant.
     
    10. Installation de banc d'étirage (100) selon la revendication 9, caractérisée en ce que les entraînements de plateau tournant (16) sont agencés sur les plaques latérales (27).
     




    Zeichnung











    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente