(19)
(11)EP 3 502 406 A1

(12)EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43)Veröffentlichungstag:
26.06.2019  Patentblatt  2019/26

(21)Anmeldenummer: 17208312.3

(22)Anmeldetag:  19.12.2017
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 7/215(2006.01)
(84)Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD TN

(71)Anmelder: Planet GDZ AG
Neustadtstrasse 2 8317 Tagelswangen (CH)

(72)Erfinder:
  • DINTHEER, Andreas
    8308 Illnau (CH)

(74)Vertreter: Clerc, Natalia 
Isler & Pedrazzini AG Giesshübelstrasse 45 Postfach 1772
8027 Zürich
8027 Zürich (CH)

  


(54)TÜRFLÜGEL MIT DICHTUNGSSYSTEM


(57) Die Anmeldung betrifft einen Türflügel (1) mit einem Dichtungssystem zur Dichtung eines Spalts (9) zwischen dem Türflügel (1) und einer einer Stirnseite des Türflügels (1) gegenüberliegenden Fläche (2). Das Dichtungssystem weist eine erste Dichtungseinheit (3) und eine zweite Dichtungseinheit (4) auf, welche in Strömungsrichtung (S) durch den Spalt (9) von einer Türseite zu einer gegenüberliegenden Türseite hintereinander angeordnet sind. Die erste Dichtungseinheit (3) dient der Dichtung gegenüber Wasser (6) und die zweite Dichtungseinheit (4) dient der Dichtung gegenüber Luft (7). Der Türflügel ermöglicht einen optimalen Schutz vor Wind und Wasser, insbesondere vor Schlagregen.




Beschreibung

TECHNISCHES GEBIET



[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Türflügel mit einem Dichtungssystem gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Dichtungssystem zur Verwendung in einem derartigen Türflügel.

STAND DER TECHNIK



[0002] Türdichtungen werden üblicherweise in Bereichen eingesetzt, wo Lichtdurchlässe verhindert werden sollen und/oder ein Schallschutz gewährleistet werden soll. Absenkbare Türdichtungen bestehen üblicherweise im Wesentlichen aus einem Gehäuse in Form einer nach unten offenen, u-förmigen Profilschiene, aus einer in diesem Gehäuse gehaltenen und relativ zu diesem verschiebbaren Dichtleiste mit einem Trägerprofil und einem daran befestigten Dichtungsprofil und aus einem Absenkmechanismus zum Absenken und Anheben der Dichtleiste. Die Dichtleiste senkt üblicherweise automatisch beim Schliessen der Tür ab, indem eine Kraft in Längsrichtung auf einen Betätigungsstab wirkt und den mechanischen Absenkmechanismus entgegen einer Federkraft betätigt. Derartige Türdichtungen sind beispielsweise aus EP 0 338 974 A2, DE 195 16 530 A1, EP 0 509 961 A1 und EP 2 085 559 A2 bekannt. EP 2 840 221 A1 offenbart eine sehr schmale Ausführungsform einer derartigen automatisch betätigbaren Absenkdichtung.

[0003] Des Weiteren werden absenkbare Dichtungen zunehmend auch für Türen und Fenster eingesetzt, welche einen Innenraum von einer Gebäudeaussenseite trennen. Die Anforderungen an diese Dichtungen sind erhöht, da sie insbesondere auch vor Nässe schützen müssen. Schlagregen, d.h. Regen, welcher vom Wind aus seiner lotrechten Fallrichtung gebracht wird, und Stauwasser, d.h. Wasser, welches vor dem Fenster oder der Tür auf dem Boden liegt und gegen die Dichtung drückt, stellen eine besondere Herausforderung dar.

[0004] WO 2016/066576 offenbart eine mechanisch betätigbare Absenkdichtung mit einem Dichtungsprofil, welches einerseits auf beiden Seiten an die Stirnseiten des Türrahmens gepresst wird und welches andererseits an mehreren übereinanderliegenden Befestigungsstellen am Trägerprofil befestigt ist. Diese Absenkdichtung hält Schlagregen stand und bietet auch einen Schutz vor Stauwasser. Diese Dichtung lässt sich jedoch nicht in allen Bereich einsetzen. Insbesondere kann je nach geometrischer Beschaffenheit der Tür und/oder des Bodens noch eine Winddurchlässigkeit, insbesondere bei grossen Windstärken, vorhanden sein.

[0005] Türen müssen auch seitlich und oben gedichtet sein, um einen genügenden Schutz insbesondere vor Wind zu gewährleisten. Diese Dichtungen umfassen üblicherweise elastomere Dichtungsstreifen, welche am Türrahmen und/oder am Türflügel befestigt sind. Die Dichtungslinien dieser Dichtungsstreifen enden jeweils an den Stirnseiten des Türflügels und können somit den Spalt zwischen unterer Stirnseite des Türflügels und Boden nicht dichten. Je nach Lage dieser Dichtungsstreifen relativ zur Absenkdichtung entsteht somit ein Luftweg, welcher es vor Allem Wind bei grossen Windstärken ermöglicht, die Absenkdichtung zu umströmen und so in das Innere des eigentlich abzuschirmenden Gebäudes zu gelangen. Dieser Wind kann auch Wassermitführen.

DARSTELLUNG DER ERFINDUNG



[0006] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Dichtungssystem zu schaffen. Diese Aufgabe lösen ein Tür- oder Fensterflügel mit einem Dichtungssystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie ein Dichtungssystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 15.

[0007] Die Erfindung betrifft einen Tür- oder Fensterflügel mit einem Dichtungssystem zur Dichtung eines Spalts zwischen dem Türflügel und einer Stirnseite des Tür- oder Fensterflügels gegenüberliegenden Fläche. Das erfindungsgemässe Dichtungssystem weist eine erste Dichtungseinheit und eine zweite Dichtungseinheit auf, welche in Strömungsrichtung durch den Spalt von einer Tür- oder Fensterseite zu einer gegenüberliegenden Tür- oder Fensterseite hintereinander angeordnet sind. Die erste Dichtungseinheit dient der Dichtung gegenüber Wasser und die zweite Dichtungseinheit dient der Dichtung gegenüber Luft, insbesondere Wind. Die erste Dichtungseinheit bildet somit einen eine Wasserbarriere bzw. Wasserstopp, die zweite Dichtungseinheit bildet eine Luftbarriere bzw. einen Luftstopp.

[0008] Im Folgenden umfassen die Begriffe "Tür" und "Türflügel" und ähnliche Begriffe auch Fenster bzw. Fensterflügel und dazu passende Begriffe.

[0009] Die Strömungsrichtung ist diejenige Richtung, in welcher Luft und insbesondere auch Wasser von einer Seite der Tür durch den Türspalt zur anderen Seite der Tür strömt bzw. fliesst, d.h. im Falle einer Aussentüre eines Gebäudes üblicherweise die Richtung von der Umgebung ausserhalb des Gebäudes zum Innenraum des Gebäudes. Die Strömungsrichtung führt somit von der Wetterseite auf die gegenüberliegende Seite der Tür.

[0010] Die erste Dichtungseinheit bildet eine Barriere gegenüber Wasser, die zweite Dichtungseinheit eine Barriere gegenüber Luft, insbesondere gegenüber Wind bei grossen Windstärken. Dadurch lässt sich verhindern, dass sich ein Weg für die Luft ausbilden kann, über welchen die Luft beide Dichtungen um- bzw. überströmen und somit bis ins Innere des Gebäudes gelangen kann. Somit lässt sich auch verhindern, dass mittels dieser Luft Wasser von aussen ins Innere des Gebäudes mitgetragen werden kann.

[0011] Dies lässt sich insbesondere dadurch erreichen, indem die zwei Dichtungseinheiten an geeigneter Stelle relativ zu den vertikalen Dichtungslinien der Tür, d.h. insbesondere zu den vertikalen Dichtungsstreifen, angeordnet sind. Vorzugsweise bildet die zweite Dichtungseinheit gemeinsam mit einer vertikalen Dichtungslinie eine ununterbrochene Dichtungslinie, welche sich über die gesamte Höhe des Türflügels und dem unteren Spalt bis zum Boden erstreckt. Vorzugsweise liegt die Dichtungslinie in einer Ebene oder sie weist eine minimale Versetzung aus dieser Ebene auf.

[0012] Durch die Zuteilung der Dichtungsaufgaben lassen sich die Dichtungseinheiten zudem optimal bezüglich ihrer Funktion auswählen bzw. neu ausbilden, so dass sie in Kombination miteinander einen optimalen Schutz vor Wetter- und Umwelteinflüssen bieten. Vorzugsweise sind die zwei Dichtungseinheiten deshalb unterschiedlich ausgebildet.

[0013] Das erfindungsgemässe Dichtungssystem verbessert vorzugsweise den Schutz vor Schlagregen. Es verbessert auch den Schutz vor Wind, insbesondere bei grossen Windstärken.

[0014] Vorzugsweise ist die erste Dichtungseinheit in Strömungsrichtung vor der zweiten Dichtungseinheit angeordnet. Auf diese Weise wird in einer ersten Stufe, d.h. in einem ersten Dichtungsbereich, das Eindringen von Wasser verhindert und in einer zweiten Stufe, d.h. in einem zweiten Dichtungsbereich, das Eindringen von Luft, insbesondere bei Wind. Der durch die zweite Stufe gebildete Luftstopp verhindert zudem ein Eindringen von mit der Luft mitgetragenem Wasser in den nachfolgenden Bereich und optimiert deshalb die Wirkung des Dichtungssystems.

[0015] Die zweite Stufe ist vorzugsweise durch eine bandseitige und eine schlossseitige seitliche Dichtung verstärkt, welche sich entlang der vertikal verlaufenden Bandseite und der gegenüberliegenden Schlossseite der Türe über die gesamte Höhe des Türflügels erstrecken und den Türflügel auf diesen zwei Stirnflächen gegenüber dem Türrahmen dichten. Vorzugsweise ist der Türflügel auch an seiner oberen Stirnfläche gegenüber dem Türrahmen gedichtet. Die zweite Stufe und die bandseitige vertikale Dichtung sowie die zweite Stufe und die schlossseitige vertikale Dichtung bilden eine ununterbrochene Dichtungslinie gegen Wind.

[0016] Ist auch eine obere horizontale Türdichtung vorhanden, beispielsweise eine einfache Profildichtung oder auch eine Absenkdichtung im Sinne der zweiten Stufe, so ist die in sich geschlossene und den Türflügel vollständig umlaufende Dichtungslinie geschaffen, welche eine wirkungsvolle Barriere gegen Wind darstellt und auch ein Eindringen von Wasser über diesen Weg vollständig ausschliesst.

[0017] Die genannten vertikalen Türdichtungen der gemeinsamen Dichtungslinie verlaufen vorzugsweise in einer Ebene mit der zweiten Stufe, mindestens jedoch benachbart vor oder hinter der zweiten Stufe. Sie sind zudem vorzugsweise beabstandet zur ersten Stufe. Vorzugsweise befinden sich die vertikalen Türdichtungen dieser gemeinsamen Dichtungslinie zwischen der ersten und der zweiten Stufe.

[0018] Vorzugsweise ist die zweite Stufe von aussen nach innen in Bezug auf ein Gebäude betrachtet, d.h. in Strömungsrichtung betrachtet, nach der ersten Stufe angeordnet. Sie kann jedoch auch vor der ersten Stufe angeordnet sein.

[0019] In einfachen Ausführungsbeispielen ist eine oder es sind beide der zwei Dichtungseinheiten als Schleifdichtungen ausgebildet. Vorzugsweise ist jedoch mindestens eine, vorzugsweise sind beide Dichtüngseinheiten als absenkbare Dichtungseinheiten ausgebildet. Vorzugsweise sind die erste Dichtungseinheit und/oder die zweite Dichtungseinheit als absenkbare Dichtungseinheit mit einem beim Schliessen des Türflügels automatisch auf die Fläche absenkbaren Dichtungsprofil ausgebildet.

[0020] Eine oder beide Dichtungseinheiten sind in einigen Ausführungsbeispielen als Magnetdichtungen, als manuell oder als motorisch absenkbare Absenkdichtungen ausgebildet. In bevorzugten Ausführungsformen sind jedoch beide Dichtungseinheiten automatisch mechanisch absenkbare Dichtungen, welche beim Schliessen des Türflügels durch Aktivierung eines mechanischen Auslöseelements abgesenkt und beim Öffnen des Türflügels durch Freigabe dieses Auslöseelements wieder angehoben werden. Vorzugsweise sind die zwei Dichtungseinheiten durch Absenkdichtungen gebildet, wie sie eingangs beschrieben sind oder zumindest durch ähnliche Typen von Absenkdichtungen.

[0021] Vorzugsweise weist die erste Dichtungseinheit eine erste Gehäuseschiene auf, in welcher eine erste Trägerschiene und ein an der ersten Trägerschiene angeordnetes erstes Dichtungsprofil angeordnet ist, wobei die erste Trägerschiene gemeinsam mit dem ersten Dichtungsprofil relativ zur ersten Gehäuseschiene anhebbar und absenkbar in dieser gehalten ist. Die zweite Dichtungseinheit weist vorzugsweise eine zweite Gehäuseschiene auf, in welcher eine zweite Trägerschiene und ein an der zweiten Trägerschiene angeordnetes zweites Dichtungsprofil angeordnet ist, wobei die zweite Trägerschiene gemeinsam mit dem zweiten Dichtungsprofil relativ zur zweiten Gehäuseschiene anhebbar und absenkbar in dieser gehalten ist.

[0022] Vorzugsweise weist das erste Dichtungsprofil und/oder das zweite Dichtungsprofil einen im wesentlichen u-förmigen Querschnitt auf mit einer rechten und einer linken Seitenwand und einen die rechte mit der linken Seitenwand verbindenden Steg, wobei an der rechten und an der linken Seitenwand je mindestens eine Befestigungsrippe angeformt ist zur Verbindung mit der zugehörigen Trägerschiene, wobei die Befestigungsrippe der rechten Seitenwand und die Befestigungsrippe der linken Seitenwand auf unterschiedlichen Höhen angeformt sind. Dieses Dichtungsprofil lässt sich sehr schmal ausbilden.

[0023] Vorzugsweise weist das erste und/oder das zweite Dichtungsprofil nach oben ragende Schenkel auf, welche gleitend an einer Seitenfläche anliegen. Derartige Dichtungen haben sich bewährt, weil sie den Spalt nicht nur nach unten dichten sondern auch seitliche Dichtungsflächen ausbilden. Sie eignen sich gegen Schutz vor Wasser und Luft.

[0024] Vorzugsweise unterscheidet sich die erste Dichtungseinheit mit mindestens einem der folgenden Merkmale von der zweiten Dichtungseinheit: Form des Dichtungsprofils, Breite der Dichtungseinheit, Höhe des Dichtungsprofils, Breite eines zur dichtenden Auflage ausgebildeten Verbindungsstegs des Dichtungsprofils, Art der Befestigung des Dichtungsprofils an der Trägerschiene. Dadurch lassen sich beide Dichtungseinheiten, wie bereits oben erwähnt, zur Erfüllung ihrer jeweiligen Aufgabe optimieren.

[0025] Vorzugsweise ist die erste Dichtungseinheit breiter ausgebildet als die zweite Dichtungseinheit. Dank ihrer Breite kann sie Wasser optimal standhalten. Vorzugsweise ist sie um ein Vielfaches breiter ausgebildet.

[0026] Vorzugsweise kann das Dichtungsprofil mindestens auf einer Seite stirnseitig gegenüber der vertikalen Seitenfläche des Türrahmens dichten. Vorzugsweise ist das Dichtungsprofil stirnseitig geschlossen ausgebildet. Vorzugsweise lässt sich das Dichtungsprofil auf einer Stirnseite, vorzugsweise auf beiden Stirnseiten, nach aussen schieben und an den seitlichen Türrahmen anpressen. Vorzugsweise entspricht die erste Dichtungseinheit der Dichtung gemäss WO 2016/066576.

[0027] Die zwei Dichtungseinheiten lassen sich in einer einfachen Ausführungsform über ein gemeinsames Aktivierungselement und/oder einen gemeinsamen Betätigungsmechanismus betätigen. Vorzugsweise weist jedoch die erste Dichtungseinheit einen ersten Betätigungsmechanismus auf und die zweite Dichtungseinheit weist einen zweiten Betätigungsmechanismus auf, wobei die zwei Betätigungsmechanismen voneinander unabhängig sind. Vorzugsweise sind auch zwei voneinander unabhängige Aktivierungselemente vorhanden. Dadurch lässt sich jede Dichtungseinheit getrennt von der anderen einstellen, insbesondere ihr Hub.

[0028] Weitere Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN



[0029] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnungen beschrieben, die lediglich zur Erläuterung dienen und nicht einschränkend auszulegen sind. In den Zeichnungen zeigen:
Figur 1
eine Seitenansicht eines schematisch dargestellten Türflügels, an anhand welcher das Grundprinzip des erfindungsgemässen Dichtungssystems erkennbar ist;
Figur 2a
eine Seitenansicht eines doppelt gefalzten Türflügels mit dem erfindungsgemässen Dichtungssystem; Figur 2b eine Ansicht gemäss Figur 2a von oben;
Figur 3a
eine Seitenansicht eines einfach gefälzten Türflügels in einer ersten Variante mit dem erfindungsgemässen Dichtungssystem;
Figur 3b
eine Ansicht gemäss Figur 3a von oben;
Figur 4a
eine Seitenansicht eines einfach gefälzten Türflügels in einer zweiten Variante mit dem erfindungsgemässen Dichtungssystem und
Figur 4b
eine Ansicht gemäss Figur 4a von oben.

BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN



[0030] In Figur 1 ist ein unterer Teil eines Türflügels 1 dargestellt, welcher Teil einer Aussentüre eines Gebäudes bildet. Die Wetterseite, d.h. die zur Gebäudeaussenseite hin gerichtete Seite, liegt links. Es ist eine Wolke mit Regen dargestellt, welche auf die Aussentüre einwirkender Schlagregen 8 darstellt. Zudem sind die Einflüsse des Schlagregens, welche jedoch auch einzeln vorkommen können, nochmals getrennt dargestellt. Diese sind Wasser 6 und Luft bzw. Wind 7.

[0031] Die untere Stirnseite des Türflügels 1 endet beabstandet zu einem Gebäudeboden 2 oder eine anderen Fläche, beispielsweise einer im Boden versenkten Schwelle. Zwischen dem Boden 2 und dem Türflügel 1 ist ein Spalt 9 gebildet. Luft und Wasser, welche durch diesen Spalt von aussen in das Gebäude eindringen können, definieren eine Strömungsrichtung S, welche mit einem einfachen Pfeil dargestellt ist.

[0032] In der unteren Stirnseite des Türflügels 1 sind zwei Nuten angeordnet. Sie befinden sich in einem Abstand in Strömungsrichtung S hintereinander und erstrecken sich vorzugsweise über die gesamte Breite des Türflügels 1. In der ersten Nut ist eine erste Dichtungseinheit 3 aufgenommen und gehalten, in der zweiten Nut ist eine zweite Dichtungseinheit 4 aufgenommen und gehalten. Die Fixierung innerhalb der Nut erfolgt mit bekannten Mitteln, beispielsweise mittels stirnseitig angebrachten Befestigungswinkeln, welche in den Figuren jedoch nicht dargestellt sind.

[0033] Alternativ lassen sich die Dichtungseinheiten auch an der unteren Stirnfläche des Türflügels befestigen.

[0034] In den Figuren sind zwei bevorzugte Dichtungseinheiten dargestellt. Sie lassen sich jedoch auch durch andere Dichtungseinheiten ersetzen, welche gegen Wasser bzw. Luft, insbesondere Wind, dichten. Insbesondere lässt sich eine Absenkdichtung verwenden, deren Dichtleiste oder zumindest deren Dichtungsprofil im abgesenkten Zustand stirnseitig auf beiden Seiten nach aussen geschoben ist und so gegen die vertikalen Stirnflächen des Türrahmens dichtend angelegt, insbesondere gepresst, werden kann. Eine derartige Absenkdichtung ist beispielsweise aus WO 2016/066576 oder auf dem Markt als Dichtung Planet X3 der Anmelderin bekannt.

[0035] Die erste Dichtungseinheit 3 weist eine erste Gehäuseschiene 30 auf, welche mit einem im Wesentlichen u-förmigen Querschnitt ausgebildet ist, wobei sie so ausgerichtet ist, dass sie nach unten offen ist. In dieser ersten Gehäuseschiene 30 ist eine erste Trägerschiene 32 angeordnet. Sie ist über einen hier nicht dargestellten Absenkmechanismus relativ zur ersten Gehäuseschiene 30 anhebbar und absenkbar. Der Absenkmechanismus umfasst vorzugsweise mindestens eine Blattfeder, welche mit einem ersten Ende direkt oder über einen sich in Längsrichtung der ersten Gehäuseschiene 30 erstreckenden, ebenfalls nicht dargestellten Schieber mit einem ersten Betätigungsknopf 31 fest verbunden ist. Ein zweites Ende der Blattfeder ist mit der ersten Gehäuseschiene 30 schwenkbar verbunden und ein mittlerer Bereich der Blattfeder ist mit der ersten Trägerschiene 32 verbunden. Beim Schliessen des Türflügels 1 wird der dem Türflügel 1 stirnseitig vorstehende erste Betätigungsknopf 31 eingedrückt, wodurch die Blattfeder gespannt und die erste Trägerschiene 32 abgesenkt wird. Dieser abgesenkte Zustand ist in den Figuren dargestellt.

[0036] An der ersten Trägerschiene 32 ist ein erstes Dichtungsprofil 33 gehalten. In diesem Beispiel ist das erste Dichtungsprofil 33 einstückig ausgebildet. Es kann jedoch auch mehrstückig ausgebildet sein. Das erste Dichtungsprofil 33 weist vorzugsweise einen im Wesentlichen u-förmigen Querschnitt auf mit zwei ersten Seitenwänden 331 und einem diese zwei Seitenwände miteinander verbindenden ersten Steg 332. An jeder ersten Seitenwand 331 ist mindestens eine erste Befestigungsrippe 330 angeformt, welche in eine entsprechende Nut der ersten Trägerschiene 32 eingreift und so das erste Dichtungsprofil 33 an dieser hält. Im abgesenkten Zustand liegt der erste Steg 332 dichtend auf dem Boden auf. Die zwei ersten Seitenwände 331 weisen nach oben ragende Schenkel mit freien Enden auf, welche gleitend an den inneren Seitenwänden der ersten Gehäuseschiene 30 anliegen und dadurch seitliche Dichtungen bilden.

[0037] Die zweite Dichtungseinheit 4 weist dieselben Grundelemente auf und verfügt vorzugsweise über denselben Absenkmechanismus mit Blattfedern. Die entsprechenden Teile sind: zweite Gehäuseschiene 40, zweiter Betätigungsknopf 41, zweite Trägerschiene 42, zweites Dichtungsprofil 43, zweite Befestigungsrippen 430, zweite Seitenwände 431 und zweiter Steg 432.

[0038] Die Dichtungsprofile beider Dichtungseinheiten weisen je nach Ausführungsform einen einfachen Steg auf oder sie verfügen über ein oder mehrere nach unten abstehende Dichtungsrippen, -flügel oder -zungen.

[0039] Die erste Dichtungseinheit 3 ist vorzugsweise breiter ausgebildet als die zweite Dichtungseinheit 4. Entsprechend ist das erste Dichtungsprofil 33 breiter und insbesondere der erste Steg 332 ist länger ausgebildet. Er weist somit eine grössere Dichtungsfläche gegenüber dem Boden 2 auf als der zweite Steg 432. Vorzugsweise ist ihr Dichtungsprofil stirnseitig geschlossen und/oder die Trägerschiene oder zumindest das Dichtungsprofil ist im abgesenkten Zustand beidseitg nach aussen, d.h. aus der Gehäuseschiene heraus, geschoben und liegt dichtend an den vertikalen Seitenflächen des Türrahmens an.

[0040] Die zweite Dichtungseinheit 4 ist relativ schmal ausgebildet. Dies lässt sich beispielsweise dadurch erreichen, dass die zweiten Befestigungsrippen 430 auf unterschiedlichen Höhen angebracht sind. So können sich die Aufnahmenuten der zweiten Trägerschiene 42 bezüglich der Quermittelachse der zweiten Gehäuseschiene 40 überlappen, so dass die Breite der Dichtungseinheit minimiert ist.

[0041] Die erste und die zweite Gehäuseschiene 30, 40 sowie die erste und die zweite Trägerschiene 32, 42 sind vorzugsweise aus Aluminium gefertigt. Das erste und das zweite Dichtungsprofil 33, 43 bestehen vorzugsweise aus einem elastomeren Material, bevorzugterweise aus Silikon oder Kautschuk.

[0042] Die erste Dichtungseinheit 3 dichtet zwar gegenüber dem Boden und auf eine geringe Höhe auf in vertikaler Richtung. Je nach Ausgestaltung der Tür kann jedoch Luft 7 diese erste Dichtungseinheit 3 um- bzw. überströmen, insbesondere bei grossen Windstärken. Dies ist in Figur 1 schematisch durch einen Weg der Luft 5 dargestellt, welcher entlang einer der Wetterseite zugewandten Seitenwand der ersten Gehäuseschiene 30 nach oben, parallel entlang des oberen Stegs der ersten Gehäuseschiene 30 zur gegenüberliegenden Seitenwand und entlang dieser nach unten in den Spalt 9 zur zweiten Dichtungseinheit 4 führt.

[0043] Wie in Figur 1 erkennbar ist, verhindert die erste Dichtungseinheit 3 ein bodenseitiges Eindringen von Wasser 6. Je nach Ausführungsform ist auch ein stirnseitiges Eindringen von Wasser 6 verhindert. Die entsprechende Wasserblockade ist symbolisch mit einem imaginären schwarzen Vertikalbalken und der Bezugsziffer 60 versehen. Der Weg des Wassers trägt das Bezugszeichen 5'.

[0044] Luft 7 kann jedoch diese erste Dichtungseinheit 3 überströmen. Diese Luft 7 kann sogar Wasser mittragen, insbesondere im Fall von Schlagregen und starken Winden.

[0045] Diese Luft wird jedoch von der zweiten Stufen, insbesondere der Dichtungseinheit 4 und der vertikalen Dichtungslinie aufgehalten. Die entsprechende Luftblockade ist symbolisch mit' einem imaginären schwarzen Vertikalbalken und der Bezugsziffer 70 versehen. Damit diese Luft die zweite Dichtungseinheit 4 nicht ebenfalls überströmt, ist diese in geeigneter Lage zu weiteren Dichtungsmitteln angeordnet.

[0046] Die Tür verfügt deshalb vorzugsweise auch über eine schlossseitige und eine bandseitige vertikale Dichtung, welche sich über die gesamte Höhe des Türflügels 1 erstreckt. Diese Dichtung ist vorzugsweise durch einen Dichtungsstreifen, insbesondere durch ein elastomeres Dichtungselement, gebildet.

[0047] Diese Dichtung bildet einen ersten Teil einer vertikalen Dichtungslinie. Dieser erste Teil ist in Figur 1 mit dem Bezugszeichen 700 versehen. Dieser erste Teil geht im Bereich des unteren Spalts, vorzugsweise in derselben Ebene oder mit einem minimalen Versatz, jedoch ohne Unterbruch, in einen zweiten Teil über, welcher in Figur 1 mit dem Bezugszeichen 70 versehen ist. Dieser zweite Teil wird durch die zweite Stufe des erfindungsgemässen Dichtungssystems, d.h. durch die zweite Dichtungseinheit 4 gebildet.

[0048] Der obere Bereich des Türflügels und des Türrahmens ist hier nicht dargestellt. Falls auch die obere Stirnfläche des Türflügels an entsprechender Stelle gedichtet ist, so gehen die schlossseitige und die bandseitige vertikale Dichtungslinie ohne Unterbrechung in eine horizontale obere Dichtungslinie über, welche gemeinsam mit der durch die zweite Dichtungseinheit gebildeten horizontalen unteren Dichtungslinie eine vollständig geschlossene und den Türflügel umlaufende Dichtung gegen Luft und somit auch gegen mitgeführtem Wasser bildet.

[0049] In den nachfolgend beschriebenen Figuren wird das erfindungsgemässe Dichtungssystem anhand konkreter Ausführungsbeispiele beschrieben. Die Beispiele unterscheiden sich in der Türgeometrie. Die Beispiele verwenden dieselben Absenkdichtungen. Alle Beispiele können auch andere Absenkdichtungen, beispielsweise wie oben beschrieben, verwenden. Alternativ lässt sich die erste und/oder die zweite Dichtung als Schleifdichtung ausbilden. Vorzugsweise ist die Anordnung der zwei Dichtungseinheiten relativ zueinander und relativ zu den vertikal verlaufenden Dichtungsstreifen der seitlichen Stirnflächen wie jeweils dargestellt.

[0050] In den Figuren 2a und 2b ist eine doppelt gefälzte Türe mit einer bevorzugten erfindungsgemässen Anordnung der zwei Dichtungseinheiten 3, 4 dargestellt. Die erste Dichtungseinheit 3 bildet wiederum den Wasserstopp, wobei die symbolische Barriere mit dem Bezugszeichen 60 hier nicht mehr dargestellt ist. Die zweite Dichtungseinheit 4 bildet den Luftstopp. Diese Barriere trägt das Bezugszeichen 70.

[0051] Wie in Figur 2b erkennbar ist, stehen die Betätigungsknöpfe 31, 41 im geschlossenen Zustand der Tür am Türrahmen 10 an und sind eingedrückt. Die Dichtleisten, d.h. die Trägerschienen 32, 42 und die zugehörigen Dichtungsprofile 33, 43 sind abgesenkt.

[0052] Vorzugsweise wird dabei die Dichtleiste oder zumindest das das Dichtungsprofil 33 der ersten Dichtungseinheit 3 nach aussen geschoben und steht ebenfalls dichtend an an beiden Seiten des Türrahmens 10 an. Dies ist in Figur 2b gut erkennbar.

[0053] Der in den Figuren 2a und 2b dargestellte doppelt gefälzter Türrahmen 10 weist für jede L-förmige Stufe in der vertikalen Ausdehnung je einen Dichtungsstreifen 11, 12 auf. Vorzugsweise sind die Dichtungsstreifen 11, 12 bekannter Art, wie sie üblicherweise für vertikale Seiten und die obere Kante der Türe verwendet werden. Sie sind vorzugsweise als elastomere Profilelemente, insbesondere aus Silikon, gefertigt und weisen je nach Ausführungsform unterschiedliche Querschnittsformen auf.

[0054] In Figur 2a sind Aufnahmenuten 13, 14 für diese Dichtungsstreifen 11, 12 dargestellt, nicht jedoch die zwei Dichtungsstreifen 11, 12 selber. Die Dichtungsstreifen 11, 12 liegen an den entsprechenden Stufen des Türrahmens 10 an, wenn die Tür geschlossen ist. Die Dichtungsstreifen 11, 12 sind je nach Ausführungsform im Türrahmen und/oder im Türflügel 1 angeordnet.

[0055] Die erste Dichtungseinheit 3 befindet sich vorzugsweise zwischen den zwei Stufen und somit zwischen den zwei Dichtungsstreifen 11, 12. Die zweite Dichtungseinheit 4 befindet sich vorzugsweise in Strömungsrichtung hinter dem zweiten Dichtungsstreifen 12, d.h. also dem Innenraum des Gebäudes zugewandt. Vorzugsweise schliesst die zweite Dichtungseinheit 4 nahezu unmittelbar oder in einem minimalen Abstand an die zweite Aufnahmenut 14 an. In anderen Ausführungsformen ist die zweite Dichtungseinheit 4 in Strömungsrichtung S hinter der zweiten Aufnahmenut 14 angeordnet. Sie schliesst jedoch auch in diesem Fall vorzugsweise nahezu unmittelbar daran an.

[0056] In den Figuren 3a und 3b ist eine erste Variante einer einfach gefälzten Tür dargestellt. Sie weist auf jeder vertikalen Stirnseite und der oberen Seite nur je einen L-förmigen Falz und somit nur eine Aufnahmenut 14 und einen Dichtungsstreifen 12 auf jeder vertikalen Stirnseite des Türflügels auf. In diesem Fall sind vorzugsweise beide Dichtungseinheiten 3, 4 in Strömungsrichtung S vor diesem Falz und somit vor dem Dichtungsstreifen 12, also wetterseitig, angeordnet. Die zweite Dichtungseinheit 4 kann jedoch in Strömungsrichtung S auch hinter der Aufnahmenut 14 angeordnet sein. Auch hier dient die ersten Dichtungseinheit 3 als Wasserstopp, wobei die entsprechende Barriere 60 nicht eingezeichnet ist. Die zweite Dichtungseinheit 4 dient als Luftstopp.

[0057] In den Figuren 4a und 4b ist eine zweite Variante einer einfach gefälzten Tür dargestellt. Es ist wiederum nur eine Aufnahmenut 14 und nur ein Dichtungsstreifen 12 vorhanden. Diese befinden sich in Strömungsrichtung vor der zweiten Dichtungseinheit 4. Die erste Dichtungseinheit 3 bildet wiederum den Wasserstopp mit nicht eingezeichneter Barriere 60, die zweite Dichtungseinheit 4 bildet den Luftstopp und verhindert gemeinsam mit den an beiden Enden der Dichtung 4 anschliessenden vertikalen Dichtungsstreifen 12 ein Eindringen von Luft, insbesondere Wind.

[0058] Vorzugsweise ist der Türflügel bei all diesen Ausführungsformen auf allen Stirnseiten, d.h. auf beiden vertikalen Seiten, oben und unten mit Dichtungsvorrichtungen versehen.

[0059] In den Figuren 2 bis 4 ist zur Vereinfachung der Darstellungen nur noch der Schlagregen 8 schematisch dargestellt. Selbstverständlich gilt jedoch das zu Figur 1 Gesagte auch für diese Ausführungsformen.

[0060] Der erfindungsgemässe Türflügel sowie das erfindungsgemässe Dichtungssystem ermöglichen einen optimalen Schutz vor Wind und Wasser, insbesondere vor Schlagregen.
BEZUGSZEICHENLISTE
1 Türflügel 43 zweites Dichtungsprofil
10 Türrahmen 430 zweite Befestigungsrippe
11 erster Dichtungsstreifen 431 zweite Seitenwand
12 zweiter Dichtungsstreifen 432 zweiter Steg
13 erste Aufnahmenut    
14 zweite Aufnahmenut 5 Weg der Luft
    5' Weg des Wassers
2 Boden    
    6 Wasser
3 erste Dichtungseinheit 60 Wasserblockade
30 erste Gehäuseschiene    
31 erster Betätigungsknopf 7 Luft
32 erste Trägerschiene 70 Luftblockade
33 erstes Dichtungsprofil 700 vertikale Dichtungsebene
330 erste Befestigungsrippe    
331 erste Seitenwand 8 Schlagregen
332 erster Steg    
    9 Spalt
4 zweite Dichtungseinheit    
40 zweites Gehäuseschiene S Strömungsrichtung
41 zweiter Betätigungsknopf    
42 zweite Trägerschiene    



Ansprüche

1. Tür- oder Fensterflügel (1) mit einem Dichtungssystem zur Dichtung eines Spalts (9) zwischen dem Tür- oder Fensterflügel (1) und einer einer Stirnseite des Tür- oder Fensterflügels (1) gegenüberliegenden Fläche (2), wobei das Dichtungssystem eine erste Dichtungseinheit (3) und eine zweite Dichtungseinheit (4) aufweist, welche in Strömungsrichtung (S) durch den Spalt (9) von einer Tür- oder Fensterseite zu einer gegenüberliegenden Tür- oder Fensterseite hintereinander angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Dichtungseinheit (3) der Dichtung gegenüber Wasser (6) dient und die zweite Dichtungseinheit (4) der Dichtung gegenüber Luft (7) dient.
 
2. Tür- oder Fensterflügel nach Anspruch 1, wobei die erste Dichtungseinheit (3) und/oder die zweite Dichtungseinheit (4) als absenkbare Dichtungseinheit mit einem beim Schliessen des Tür- oder Fensterflügels (1) automatisch auf die Fläche (2) absenkbaren Dichtungsprofil (33, 43) ausgebildet sind.
 
3. Tür- oder Fensterflügel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die erste Dichtungseinheit (3) in Strömungsrichtung (S) vor der zweiten Dichtungseinheit (4) angeordnet ist.
 
4. Tür- oder Fensterflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Tür- oder Fensterflügel an beiden vertikalen Stirnflächen mit je einem Dichtungsstreifen (12) gedichtet ist und wobei die zweite Dichtungseinheit (4) nahezu unmittelbar an diesen Dichtungsstreifen (12) angrenzt.
 
5. Tür- oder Fensterflügel nach Anspruch 4, wobei die zwei Dichtungsstreifen (12) und die zweite Dichtungseinheit (4) eine ununterbrochene Dichtungslinie von einer oberen Kante des Türflügels bis zur Fläche (2) bilden.
 
6. Tür- oder Fensterflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die erste Dichtungseinheit (3) bei geschlossenem Türflügel nach unten gegenüber der Fläche (2) sowie auf beiden Stirnseiten nach aussen gegenüber den Türrahmen dichtet.
 
7. Tür- oder Fensterflügel nach Anspruch 6, wobei die erste Dichtungseinheit (3) eine Längsrichtung aufweist und wobei eine Dichtleiste (32, 33) der ersten Dichtungseinheit (3) in Längsrichtung auf beiden Seiten nach aussen versetzbar ist, um beidseitig stirnseitig zu dichten.
 
8. Tür- oder Fensterflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die erste Dichtungseinheit (3) eine erste Gehäuseschiene (30) aufweist, in welcher eine erste Trägerschiene (32) und ein an der ersten Trägerschiene (32) angeordnetes erstes Dichtungsprofil (33) angeordnet ist, wobei die erste Trägerschiene (32) gemeinsam mit dem ersten Dichtungsprofil (33) relativ zur ersten Gehäuseschiene (30) anhebbar und absenkbar in dieser gehalten ist, und wobei die zweite Dichtungseinheit (4) eine zweite Gehäuseschiene (40) aufweist, in welcher eine zweite Trägerschiene (42) und ein an der zweiten Trägerschiene (42) angeordnetes zweites Dichtungsprofil (43) angeordnet ist, wobei die zweite Trägerschiene (42) gemeinsam mit dem zweiten Dichtungsprofil (43) relativ zur zweiten Gehäuseschiene (40) anhebbar und absenkbar in dieser gehalten ist.
 
9. Tür- oder Fensterflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das erste Dichtungsprofil (3) und/oder das zweite Dichtungsprofil (4) einen im wesentlichen u-förmigen Querschnitt aufweist mit einer rechten und einer linken Seitenwand (331, 431) und einen die rechte mit der linken Seitenwand (331, 431) verbindenden Steg (332, 432), wobei an der rechten und an der linken Seitenwand (331, 431) je mindestens eine Befestigungsrippe (330, 430) angeformt ist zur Verbindung mit der zugehörigen Trägerschiene (32, 42), wobei die Befestigungsrippe (330, 430) der rechten Seitenwand und die Befestigungsrippe (330, 430) der linken Seitenwand auf unterschiedlichen Höhen angeformt sind.
 
10. Tür- oder Fensterflügel nach einem der Ansprüche 8 oder 9, wobei das erste und/oder das zweite Dichtungsprofil (33, 43) nach oben ragende Schenkel aufweist, welche gleitend an einer Seitenfläche anliegen.
 
11. Tür- oder Fensterflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die erste Dichtungseinheit (3) und die zweite Dichtungseinheit (4) unterschiedlich ausgebildet sind.
 
12. Tür- oder Fensterflügel nach den Ansprüchen 8 und 11, wobei sich erste Dichtungseinheit (3) mit mindestens einem der folgenden Merkmale von der zweiten Dichtungseinheit (4) unterscheidet: Form des Dichtungsprofils (33, 43), Breite der Dichtungseinheit, Höhe des Dichtungsprofils (33, 43), Breite eines zur dichtenden Auflage ausgebildeten Verbindungsstegs (332, 432) des Dichtungsprofils (33, 43), Art der Befestigung des Dichtungsprofils (33, 43) an der Trägerschiene (32, 42).
 
13. Tür- oder Fensterflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die erste Dichtungseinheit (3) breiter ausgebildet ist als die zweite Dichtungseinheit (4).
 
14. Tür- oder Fensterflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei die erste Dichtungseinheit (3) einen ersten Betätigungsmechanismus aufweist und die zweite Dichtungseinheit (4) einen zweiten Betätigungsmechanismus aufweist, wobei die zwei Betätigungsmechanismen voneinander unabhängig sind.
 
15. Dichtungssystem eines Tür- oder Fensterflügels gemäss einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei das Dichtungssystem die erste Dichtungseinheit (3) und die zweite Dichtungseinheit (4) aufweist, welche in Strömungsrichtung durch den Spalt (8) von der einen Tür- oder Fensterseite zur gegenüberliegenden Tür- oder Fensterseite hintereinander angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Dichtungseinheit (3) zur Dichtung gegenüber Wasser (6) ausgebildet ist und die zweite Dichtungseinheit (4) zur Dichtung gegenüber Luft (7) ausgebildet ist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht









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Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente