(19)
(11)EP 3 598 594 A1

(12)EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43)Veröffentlichungstag:
22.01.2020  Patentblatt  2020/04

(21)Anmeldenummer: 18184870.6

(22)Anmeldetag:  21.07.2018
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H02G 3/06(2006.01)
H02G 15/007(2006.01)
H02G 3/22(2006.01)
(84)Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71)Anmelder: Lapp Engineering & Co.
6330 Cham (CH)

(72)Erfinder:
  • KRECH, Johann
    72160 Horb am Neckar (DE)

(74)Vertreter: Rutz & Partner 
Alpenstrasse 14 Postfach 7627
6304 Zug
6304 Zug (CH)

  


(54)KABELVERSCHRAUBUNG


(57) Die Kabelverschraubung (1), die eine Mittelachse (x) aufweist und der Durchführung eines Kabels (9) durch eine Montageöffnung (80) dient, umfasst einen zumindest annähernd hohlzylinderförmigen Montagestutzen (1), der wenigstens ein Aussengewinde (12) und einen Montagestutzenkanal (10) aufweist, welcher durch eine Anschlagfläche (111) in einen Eingangskanal (110) und einen einen Innendurchmesser (d120) aufweisenden Montagekanal (120) unterteilt ist; und ein im Montagekanal (120) angeordnetes Dichtelement (3), welches einen zumindest annähernd koaxial zur Mittelachse (x) ausgerichteten Dichtelementkanal (30) aufweist; sowie einen Zugentlastungsstutzen (4), der einen zumindest annähernd koaxial zur Mittelachse (x) ausgerichteten Entlastungskanal (40), der wenigstens ein Klemmelement (41) und der ausserhalb des Bereichs des wenigstens einen Klemmelements (41) einen ersten Aussendurchmesser (d45) aufweist, welcher derart gewählt ist, dass der Zugentlastungsstutzen (4) angrenzend zum Dichtelement (3) in den Montagekanal (120) einführbar ist. Erfindungsgemäss weist der Zugentlastungsstutzen (4) im Bereich des wenigstens einen Klemmelements (41) einen zweiten Aussendurchmesser (d45) auf, der grösser ist als der Innendurchmesser (d120) des Montagekanals (120), wobei das wenigstens eine Klemmelement (41) derart ausgebildet und/oder gelagert ist, dass es beim Einschieben des Zugentlastungsstutzens (4) in den Montagekanal (120) gegen die Mittelachse der Kabelverschraubung (7) verdrängbar ist, um den Kabelmantel (92) des durchgeführten Kabels (9) zu beaufschlagen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Kabelverschraubung zur Durchführung eines Kabels durch eine Montageöffnung in einer Montagewand oder dem Gehäuse eines elektrischen Geräts.

[0002] Kabelverschraubungen werden dazu genutzt, Kabel durch Wände und Gehäuse von elektrischen Schaltschränken, elektrischen Geräten und dergleichen hindurchzuführen. Zweck der Kabelverschraubung ist die Vermeidung von Beschädigungen des Kabels im Bereich der Durchführung sowie die zug- und druckfeste Befestigung des Kabels bezüglich der Montagewand. Zudem soll durch die Kabelverschraubung eine staub- und gegebenenfalls wasser- oder gasdichte Hindurchführung des Kabels ermöglicht werden.

[0003] Aus der EP0551664A1 ist eine Kabelverschraubung mit einem in einem Gehäuse angeordneten Lamellenkorb bekannt. Der Lamellenkorb ist durch eine Hutmutter, welche auf das Gehäuse aufschraubbar ist, beaufschlagbar, so dass die Lamellen des Lamellenkorbs einen Dichtungsring gegen ein durchgeführtes Kabel pressen. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass die Lamellen aufgrund ihrer feinen Struktur abbrechen können. Um eine auslegungsgemässe Dichtheit des durchgeführten Kabels sicherzustellen, muss die Hutmutter mit einem Drehmomentschlüssel angezogen werden, wobei ein vorgegebenes minimales Drehmoment erreicht werden muss. Ein zu hohes Drehmoment wiederum führt zu einer Beschädigung der Kabelverschraubung.

[0004] Aus der EP2107657A2 ist eine Kabelverschraubung mit zwei sich in entgegengesetzte Richtungen erstreckenden Lamellenkörben bekannt. In jedem Lamellenkorb sitzt ein elastischer Dichtungsring, der durch den jeweiligen Lamellenkorb radial zur Mittelachse in Richtung des durchgeführten Kabels beaufschlagbar ist. Nachteilig an dieser Lösung ist die komplexe Struktur des doppelten Lamellenkorbs, was zu einem hohen Fertigungsaufwand führt. Zudem können die Lamellen aufgrund ihrer feinen Struktur abbrechen.

[0005] Aus der DE202012012427U1 ist eine Kabelverschraubung mit einem Dichteinsatz bekannt, welcher durch eine auf dem Grundkörper aufschraubbare Druckschraube beaufschlagbar ist. Der Dichteinsatz ist drehbar im Grundkörper gelagert, so dass es beim Beaufschlagen des durchgeführten Kabels mit dem Dichteinsatz zu einem Verdrillen des Kabels kommen kann. Zudem ist die Beaufschlagung des Dichteinsatzes nicht homogen.

[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine verbesserte Kabelverschraubung zu schaffen.

[0007] Insbesondere ist eine Kabelverschraubung bereitzustellen, die eine weitgehend gleichmässige radiale und longitudinale Klemmung und zuverlässige Abdichtung eines durchgeführten Kabels ermöglicht.

[0008] Zudem soll die Kabelverschraubung einfach anwendbar sein und mögliche Anwendungsfehler oder Fehlmontagen weitgehend ausschliessen. Insbesondere soll eine gleichmässige radiale und longitudinale Klemmung erzielt werden, ohne dass ein Drehmomentschlüssel eingesetzt wird.

[0009] Ferner ist eine Kabelverschraubung bereitzustellen, bei der das durchgeführte Kabel vorteilhaft von einwirkenden Zugkräften entlastet wird.

[0010] Die Kabelverschraubung und deren Bestandteile sollen zudem robust sein und keine Einschränkungen bezüglich Materialauswahl aufweisen.

[0011] Ferner sind ein elektrisches Steckverbinder und ein elektrisches Gerät zu schaffen, die vorteilhaft mit einer solchen Verschraubung versehen sind. Weiterhin ist ein Verfahren anzugeben, mittels dessen ein Kabel anhand der Verschraubung vorteilhaft durch eine Montageöffnung hindurchführbar und installierbar ist.

[0012] Diese Aufgabe wird mit einer Kabelverschraubung gemäss Anspruch 1, einem elektrischen Steckverbinder gemäss Anspruch 13, einem elektrischen Gerät gemäss Anspruch 14 sowie einem Verfahren gemäss Anspruch 15 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Ansprüchen angegeben.

[0013] Die Kabelverschraubung, die eine Mittelachse bzw. Längsachse aufweist und der Durchführung eines Kabels durch eine Montageöffnung in einer Montagewand oder in einem Gehäuse, insbesondere einer Gehäusewand eines elektrischen Geräts oder eines elektrischen Schranks, dient, umfasst
  • einen zumindest annähernd hohlzylinderförmigen Montagestutzen, der wenigstens ein Aussengewinde und einen der Durchführung des Kabels dienenden Montagestutzenkanal aufweist, welcher durch eine Anschlagfläche in einen Eingangskanal und einen einen Innendurchmesser aufweisenden Montagekanal unterteilt ist; und
  • ein im Montagekanal angeordnetes Dichtelement, welches einen zumindest annähernd koaxial zur Mittelachse ausgerichteten Dichtelementkanal zur Durchführung des Kabels aufweist; sowie
  • einen Zugentlastungsstutzen umfasst,

    -- der einen zumindest annähernd koaxial zur Mittelachse ausgerichteten Entlastungskanal zur Durchführung des Kabels,

    -- der wenigstens ein Klemmelement, und

    -- der ausserhalb des Bereichs des wenigstens einen Klemmelements einen ersten Aussendurchmesser aufweist, welcher derart gewählt ist, dass der Zugentlastungsstutzen angrenzend zum Dichtelement in den Montagekanal einführbar ist.



[0014] Erfindungsgemäss ist vorgesehen, dass der Zugentlastungsstutzen im Bereich des wenigstens einen Klemmelements einen zweiten Aussendurchmesser aufweist, der grösser ist als der Innendurchmesser des Montagekanals und dass das wenigstens eine Klemmelement derart ausgebildet und/oder gelagert ist, dass es beim Einschieben des Zugentlastungsstutzens in den Montagekanal gegen die Mittelachse der Kabelverschraubung verdrängbar ist, um den Kabelmantel des durchgeführten Kabels zu beaufschlagen.

[0015] Der Aussendurchmesser des Zugentlastungsstutzens ist vorzugsweise so gewählt, dass der Zugentlastungsstutzen zumindest annähernd formschlüssig in den Montagekanal einführbar ist, wobei die Klemmelemente während des Einführens verdrängt, gedreht und/oder deformiert und gegen die Mittelachse der Kabelverschraubung verschoben werden.

[0016] Das wenigstens eine Klemmelement ist derart am Zugentlastungsstutzen angeformt und/oder ausgebildet, dass es nach Einführung des Zugentlastungsstutzens in den Montagekanal durch die Innenwand des Montagekanals radial gegen die Mittelachse der Kabelverschraubung gedrückt und/oder deformiert wird und den Kabelmantel des durchgeführten Kabels mechanisch beaufschlagt und dadurch fixiert, wodurch eine Zugentlastung des Kabels resultiert. Durch die spezifische Ausgestaltung des wenigstens einen Klemmelements ist die Zugentlastung an das Kabel bzw. an die systemspezifischen Anforderungen anpassbar. Die Zugentlastung wirkt unabhängig von der Stärke des Anschraubens der Kabelverschraubung an der Montagewand. Fehlerhafte Montagen können daher weitgehend ausgeschlossen werden. Ein Drehmomentschlüssel wird normalerweise nicht benötigt.

[0017] In einer bevorzugten Ausgestaltung weist der Montagestutzen einen Stutzenkopf auf, an dessen Aussenseite vorzugsweise eine Schlüsselfläche vorgesehen ist, die von einem Werkzeug erfasst werden kann. Hierdurch kann die Kabelverschraubung mit einem Werkzeug, vorzugsweise einem Schraubenschlüssel festgeschraubt werden.

[0018] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung ist das elastische und/oder vorzugsweise komprimierbare Dichtelement zumindest annähernd hohlzylindrisch ausgestaltet und weist zumindest einen Dichtungssteg auf, welcher vorzugsweise senkrecht zur Längsachse als Ringnut ausgebildet ist oder peripher als Längsnut parallel zur Längsachse verläuft. Durch die einfache Form ist das Dichtelement einfach und kostengünstig herstellbar. Der wenigstens eine Dichtungssteg verbessert die Komprimierbarkeit des Dichtelements und somit auch die Abdichtung gegenüber dem Kabelmantel des durchgeführten Kabels. Vorzugsweise ist der Aussendurchmesser des Dichtelements so gewählt, dass das Dichtelement, gegebenenfalls nach einer erforderlichen Kompression, zumindest annähernd formschlüssig oder spielfrei in den Montagekanal einführbar ist. Durch diese zumindest annähernde Formschlüssigkeit wird das Dichtelement bei mechanischer Beaufschlagung in axialer Richtung so deformiert, dass der Dichtelementkanal verengt wird und eng am Kabelmantel des durchgeführten Kabels anliegt und gegen diesen abdichtet.

[0019] In einer weiteren Ausgestaltung ist der Zugentlastungsstutzen zumindest annähernd hohlzylindrisch ausgestaltet. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das wenigstens eine Klemmelement keilförmig oder rampenförmig ausgebildet ist und eine Aussenfläche aufweist, die vorzugsweise in Richtung zur Anschlagfläche gegen die Mittelachse geneigt ist. Der Zugentlastungsstutzen kann daher mit einem Teil, welches den ersten Aussendurchmesser aufweist in den Montagekanal eingeführt werden, bis das wenigstens eine Klemmelement anliegt und der Aussendurchmesser ansteigt. In der Folge wird das erste Klemmelement gegen die Mittelachse verdrängt, gegebenenfalls gedreht, und kann ebenfalls in den Montagekanal eintreten.

[0020] Vorzugsweise ist das wenigstens eine Klemmelement durch Einschnitte oder Aussparungen am hohlzylindrischen Zugentlastungsstutzen zumindest teilweise freigelegt und vorzugsweise durch ein Biegegelenk gelenkig gelagert. D.h., das wenigstens eine Klemmelement ist ausgeschnitten und durch verbleibendes Material, welches ein Biegeelement bildet, mit dem Hauptkörper des Zugentlastungsstutzens verbunden. Das wenigstens eine Klemmelement kann in vorzugsweisen Ausgestaltungen auch als Schnappelement oder Rastelement ausgebildet sein, das gegebenenfalls in eine im Montagekanal vorgesehene Ausnehmung einsenkbar ist, um den Zugentlastungsstutzen lösbar zu fixieren.

[0021] Vorzugsweise weist der Zugentlastungsstutzen zumindest zwei oder mehrere Klemmelemente auf, die entlang der Mittelachse auf gleicher Höhe oder gegeneinander versetzt und/oder entlang dem Umfang des Zugentlastungsstutzens vorzugsweise gleichmässig beabstandet sind. Hierdurch wird eine radial gleichmässige Zugentlastung sichergestellt. In bevorzugten Ausgestaltungen liegen sich die Klemmelemente paarweise gegenüber.

[0022] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung ragt der am Dichtelement anliegende Zugentlastungsstutzen im nicht mechanisch beaufschlagten Zustand um zumindest 0.5mm, vorzugweise um zumindest 1mm, gegebenenfalls in einem Bereich von 0.5mm - 2mm, aus dem Montagekanal hervor. Durch diesen Überstand wird sichergestellt, dass bei einem Anschrauben der Kabelverschraubung auf Anschlag der Zugentlastungsstutzen und das Dichtelement axial beaufschlagt und komprimiert werden, so dass die Abdichtfunktion des Dichtelements gewährleistet ist. Der Überstand ist so gewählt, dass die Kabelverschraubung auf Anschlag angeschraubt werden kann und nicht mit einem vorgegebenen Drehmoment, welches über einen Drehmomentschlüssel kontrolliert werden müsste, angezogen wird. Bei einem Anschrauben an einem Gehäuse übernimmt eine am Gehäuse vorgesehene Abstützfläche die Funktion des Anschlags und stellt die mechanische Beaufschlagung von Zugentlastungsstutzen und Dichtelement sicher. Bei einem Anschrauben an einer Montagewand wird die Kabelverschraubung auf Anschlag mit einem Zwischenstutzen, an dem eine Abstützfläche angeformt ist, verschraubt und der Zwischenstutzen mit Kabelverschraubung mit der Montagewand verschraubt.

[0023] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist zumindest ein Klemmelement am Zugentlastungsstutzen aus einem anderen Material gefertigt als der Hauptkörper des Zugentlastungsstutzens. Hierdurch kann die Klemmwirkung optimiert werden. Vorzugweise ist der Zugentlastungsstutzen durch Spritzgiessen, besonders bevorzugt durch 2k-Spritzguss, hergestellt.

[0024] Vorzugsweise ist das Dichtelement benachbart zur Abstützfläche angeordnet. Hierdurch wird die Kriechstrecke entlang des Kabels maximiert. Um die Kriechstrecke zu erhöhen, kann die Abstützfläche auch eine Wellenform aufweisen.

[0025] In einer besonders bevorzugten erfindungsgemässen Ausgestaltung umfasst die Kabelverschraubung einen Zwischenstutzen, der
  • einen ersten Stutzenabschnitt mit einem zur Durchführung des Kabels geeigneten und mit einem Innengewinde versehenen Aufnahmekanal;
  • einen mit einem Aussengewinde versehenen zweiten Stutzenabschnitt mit einem zur Durchführung des Kabels geeigneten Ausgangskanal;
  • einen zwischen dem ersten Stutzenabschnitt und dem zweiten Stutzenabschnitt an der Aussenseite des Zwischenstutzens angeordneten Aussenflansch; sowie
  • einen zwischen dem ersten Stutzenabschnitt und dem zweiten Stutzenabschnitt an der Innenseite des Zwischenstutzens angeordneten Innenflansch mit einer Abstützfläche
aufweist.

[0026] Durch den Zwischenstutzen ist die erfindungsgemässe Kabelverschraubung an beliebigen Montageöffnungen einsetzbar, da die für die Funktion der Kabelverschraubung wichtige Abstützfläche im Zwischenstutzen integriert ist.

[0027] Der Zwischenstutzen ist vorzugsweise aus einem elektrisch leitenden Material gefertigt und stellt über den Innenflansch oder über ein daran angeordnetes Kontaktelement eine elektrisch leitende Verbindung zum Kabelmantel oder zu einem Kabelschirm her. Hierdurch wird eine durchgängige Abschirmung vom Kabel über das Gehäuse oder die Montagewand ermöglicht.

[0028] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist zwischen dem Montagestutzen und dem Gehäuse oder dem Zwischenstutzen und/oder zwischen dem Zwischenstutzen, insbesondere dem Aussenflansch, und der Montagewand wenigstens je ein Dichtungselement in der Ausgestaltung eines vorzugsweise elastischen Dichtungsrings oder in der Ausgestaltung wenigstens einer Ringschneide vorgesehen sind, die am Montagestutzen und/oder am Aussenflansch des Zwischenstutzens angeformt sind und in das benachbarte Werkstück eindringen können. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung einer oder mehrerer Ringschneiden, die stirnseitig an einem Flansch oder Kopfstück angeordnet sind und beim Festziehen der Kabelverschraubung in ein benachbartes Werkstück eindringen und den Raum dazwischen abdichten.

[0029] Das Dichtelement ist vorzugsweise aus Gummi, Kautschuk, Silikon, einem Elastomermaterial, einem thermoplastischen Elastomermaterial oder einem zumindest teilelastischen Kunststoffmaterial gefertigt. In einer bevorzugten Ausgestaltung sind das Dichtelement und der Zugentlastungsstutzen miteinander verklebt oder einstückig ausgeführt. Der Zugentlastungsstutzen ist vorzugsweise aus einem Polymermaterial, insbesondere einem Polypropylenmaterial oder Polyamid, oder aus Metall gefertigt.

[0030] Das Material des Dichtelements weist vorzugsweise einen geringeren Elastizitätsmodul als das Material des Zugentlastungsstutzens auf. Hierdurch wird sichergestellt, dass vor allem das Dichtelement mechanisch deformiert wird, so dass die Abdichtfunktion erreicht wird.

[0031] Eine erfindungsgemässe Kabelverschraubung ist vorteilhaft in einen ebenfalls erfindungsgemässen Steckverbinder integrierbar. Ein mit dem Steckverbinder elektrisch verbundenes Kabel wird hierbei durch die erfindungsgemässe Kabelverschraubung ins Gehäuse des Steckverbinders eingeführt.

[0032] Mit einer erfindungsgemässen Kabelverschraubung ist ein ebenfalls erfindungsgemässes elektrisches Gerät, insbesondere ein elektrischer Schaltschrank ausrüstbar. Mit dem elektrischen Gerät oder dem Schaltschrank elektrisch verbundene Kabel werden durch erfindungsgemässe Kabelverschraubungen durch die Wand des Geräts oder des Schaltschranks geführt. Aufgrund der vorteilhaften Montierbarkeit der erfindungsgemässen Kabelverschraubungen können Geräte und Schaltschränke kostengünstig gefertigt werden. Da die Kabel schonend und gleichmässig installiert sind, wird die Zuverlässigkeit der Geräte und Schaltschränke zudem erhöht.

[0033] Nach einem erfindungsgemässen Verfahren ist ein Kabel anhand der erfindungsgemässen Kabelverschraubung vorteilhaft durch eine Montageöffnung in einer Montagewand oder in einem Gehäuse durchführbar und fixierbar. Hierbei wird
  1. a) ein Abschnitt des Kabels nacheinander durch den Montagestutzen, das Dichtelement und den Zugentlastungsstutzen durchgeführt,
  2. b) das Dichtelement und der Zugentlastungsstutzen zumindest teilweise in den Montagekanal eingeführt, und
  3. c) der Montagestutzen bis zum Anschlag mit dem Gehäuse oder einem Zwischenstutzen verschraubt.


[0034] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1a
eine über einen Zwischenstutzen 5 an einer Wand 8A montierte erfindungsgemässe Kabelverschraubung 7;
Fig. 1b
eine an einem Gehäuse 8B montierte erfindungsgemässe Kabelverschraubung 7 in einer teilweise geschnittenen Darstellung;
Fig. 2
die an einer Wand 8A mittels des Zwischenstutzens 5 montierte Kabelverschraubung 7 von Fig. 1a mit einem Viertelschnitt;
Fig. 3a
die erfindungsgemässe Kabelverschraubung 7 mit einem Zwischenstutzen 5 aus Fig. 1a in Explosionsdarstellung;
Fig. 3b
die Kabelverschraubung 7 mit dem Zwischenstutzen 5 aus Fig. 3a mit einem Viertelschnitt;
Fig. 3c
die Kabelverschraubung 7 mit dem Zwischenstutzen 5 aus Fig. 3a mit Dichtungselementen 115; 515 in der Ausgestaltung von Ringschneiden;
Fig. 3d
eine Detaildarstellung der am Stutzenkopf 11 vorgesehenen Ringschneiden 115 von Fig. 3c;
Fig. 4a
die erfindungsgemässe Kabelverschraubung 7 aus Fig. 3a mit einem Viertelschnitt in partieller Explosionsdarstellung;
Fig. 4b
die erfindungsgemässe Kabelverschraubung 7 aus Fig. 4a in einem Längsschnitt;
Fig. 5
die Kabelverschraubung 7 an einem Gehäuse 8B von Fig. 1b mit einem Viertelschnitt;
Fig. 6a
einen Zugentlastungsstutzen 4 und ein Dichtelement 3; und
Fig. 6b
den Zugentlastungsstutzen 4 und das Dichtelement 3 in einer Schnittdarstellung entlang der in Fig. 6a eingezeichneten Schnittlinie A--A.


[0035] Fig. 1a zeigt eine über einen Zwischenstutzen 5 an einer Wand 8A montierte erfindungsgemässe Kabelverschraubung 7 mit einem durchgeführten Kabel 9, welches einen elektrischen Leiter 92 umfasst. Die Kabelverschraubung 7 umfasst einen Montagestutzen 1 mit einem Stutzenkopf 11, an dessen Aussenseite eine Schlüsselfläche vorgesehen ist, die von einem Werkzeug erfasst werden kann. Der Montagestutzen 1 ist in einen ersten Stutzenabschnitt 51 am Zwischenstutzen 5 eingeschraubt. Der Zwischenstutzen 5 ist über ein Aussengewinde 521 mit einem Innengewinde 81 in der Montageöffnung 80 verschraubt. Zwischen dem Montagestutzen 1 und dem Zwischenstutzen 5 ist ein Dichtungsring 2 zur Abdichtung angeordnet. An der Aussenseite des Zwischenstutzens 5 ist ein Aussenflansch 53 angeformt, an dem ein zweiter Dichtungsring 6 anliegt, mit welchem die Verbindung zwischen Zwischenstutzen 5 und Montagewand 8A abgedichtet wird. Weitere Mittel zur Abdichtung, die am Montagestutzen 1 oder am Aussenflansch 53 vorgesehen werden können, werden nachstehend mit Bezug zu Fig. 3c erläutert.

[0036] Fig. 1b zeigt eine an einem Gehäuse 8B montierte erfindungsgemässe Kabelverschraubung 7 in einer teilweise geschnittenen Darstellung. Es ist ersichtlich, dass der Montagestutzen 1 einen Stutzenkopf 11 mit der Schlüsselfläche 11 und einen daran anschliessenden Stutzenschaft 12 mit einem Aussengewinde aufweist. Mit der Kabelverschraubung 7 wird ein Kabel 9 in ein Gehäuse 8B eingeführt. Das Kabel 9 umfasst einen Leiter 92, welcher von einem Kabelmantel 91 umgeben ist. Am Gehäuse 8B ist rund um die Montageöffnung 80 ein Einführstutzen 82 mit einem Innengewinde 821 angeformt. Der Montagestutzen 1 der Kabelverschraubung 7 ist über ein Aussengewinde 12 in den Einführstutzen 82 bzw. das Innengewinde 821 eingeschraubt.

[0037] Fig. 2 zeigt die Kabelverschraubung 7 mit Montagestutzen 1 und dem an einer Wand 8A montierten Zwischenstutzen 5 von Fig. 1a mit einem Viertelschnitt. Das Kabel 9 ist durch die Kabelverschraubung 7 und durch die Montageöffnung 80 in der Montagewand 8A hindurch geführt. Der Montagestutzen 1 ist über das am Stutzenschaft 12 vorgesehene Aussengewinde mit einem Innengewinde 511 am ersten Stutzenabschnitt 51 des Zwischenstutzens 5 verschraubt. Zwischen dem Montagestutzen 1 und dem Zwischenstutzen 5 ist ein erster Dichtungsring 2 angeordnet. Der Zwischenstutzen 5 ist über ein Aussengewinde 521 am zweiten Stutzenabschnitt 52 in das Innengewinde 81 in der Montageöffnung 80 eingeschraubt. Zwischen dem ersten Stutzenabschnitt 51 und dem zweiten Stutzenabschnitt 52 ist an der Aussenseite des Zwischenstutzens 5 ein Aussenflansch 53 angeformt. Zwischen dem Aussenflansch 53 und der Montagewand 8A ist ein zweiter Dichtungsring 6 angeordnet. Innerhalb des Montagestutzens 1 sind ein Dichtelement 3 und ein Zugentlastungsstutzen 4 angeordnet. Das Kabel 9 ist durch das Dichtelement 3 und den Zugentlastungsstutzen 4 hindurch geführt. Das Dichtelement 3 liegt innerhalb des Stutzenkopfs 11 an einer Abstützfläche 111 an. Der Zugentlastungsstutzen 4 liegt im Inneren des Zwischenstutzens 5 an einer Abstützfläche 541 an, die an einem Innenflansch 54 vorgesehen ist. Die genannten Anschlagsfläche 111 und Abstützfläche 541 können in einer Ebene liegen oder auch gekrümmt oder geneigt, z.B. konisch ausgebildet sein. Das Dichtelements 3 und der Zugentlastungsstutzen 4 sind somit zwischen der Anschlagsfläche 111 und der Abstützfläche 541 eingespannt.

[0038] Fig. 3a zeigt die erfindungsgemässe Kabelverschraubung 7 aus Fig. 1a zur Durchführung eines Kabels 9 mit einem Zwischenstutzen 5 in Explosionsdarstellung. Die Kabelverschraubung 7 umfasst einen Montagestutzen 1, ein Dichtelement 3 und einen Zugentlastungstutzen 4. In der gezeigten Ausgestaltung umfasst die Kabelverschraubung 7 zudem einen ersten Dichtungsring 2 und einen zweiten Dichtungsring 6.

[0039] Am Dichtelement 3 sind zwei Dichtungsstege 31 angeformt oder eingeformt. Die beiden gezeigten Dichtungsstege 31 sind in dieser vorzugsweisen Ausgestaltung als ringförmig verlaufende Dichtungsnuten ausgebildet. Die Dichtungsstege 31 erhöhen die Komprimierbarkeit des Dichtelements 3. Am Zugentlastungsstutzen 4 sind Klemmelemente 41 angeformt. Das Kabel 9 ist durch den Montagestutzenkanal 10 im Montagestutzen 1 und einen Zwischenstutzenkanal 50 im Zwischenstutzen 5 hindurch führbar.

[0040] Fig. 3b zeigt die Kabelverschraubung 7 mit dem Zwischenstutzen 5 aus Fig. 3a mit einem Viertelschnitt. Der Montagestutzenkanal 10 im Montagestutzen 1 umfasst einen Eingangskanal 110 und einen Montagekanal 120, die an der Anschlagsfläche 111 gegeneinander abgestuft sind. Am Übergang zwischen dem Eingangskanal 110 und dem Montagekanal 120 liegt somit die Anschlagfläche 111, mit welcher das Dichtelement 3 beaufschlagbar ist. Das Dichtelement 3 weist einen Dichtelementkanal 30 auf, durch den das Kabel 9 durchführbar ist. Der Zugentlastungsstutzen 4 weist einen Entlastungskanal 40 auf, durch den das Kabel 9 durchführbar ist. Der Zwischenstutzen 5 weist einen Zwischenstutzenkanal 50 auf, der einen Aufnahmekanal 510 und einen Ausgangskanal 520 umfasst, die durch einen Innenflansch 54 voneinander getrennt sind.

[0041] Fig. 3c zeigt in einer bevorzugten Ausgestaltung die erfindungsgemässe Kabelverschraubung 7 und den Zwischenstutzen 5 aus Fig. 3b während des Montagevorgangs. Das Dichtelement 3 wurde bis zur Anschlagsfläche 111 in den Montagekanal 120 eingeführt. Der Zugentlastungsstutzen 4 wurde ebenfalls bis zum Dichtelement 3 in den Montagekanal 120 eingeführt. Bei diesem Vorgang wurden die Klemmelemente 41, die durch Aussparungen 42 freigelegt sind, gegen die Mittelachse X verdrängt bzw. gedreht, sodass der Aussendurchmesser des Zugentlastungsstutzen 4 über die gesamte Länge auf maximal den Innendurchmesser des Montagekanals 120 reduziert wurde. Der Zugentlastungsstutzen 4 liegt am Dichtelement 3 an, übt auf dieses jedoch noch keine Kraft aus. Das Frontstück des Zugentlastungsstutzens 4 ragt um den Vorsprung e aus dem Montagekanal 120 hervor. Der Zugentlastungsstutzen 4 kann daher noch zumindest um die Distanz des Vorsprungs e eingeschoben werden, um das Dichtelements 3 zu komprimieren. Der Vorsprung e beträgt vorzugsweise einen oder mehrere Millimeter, oder auch ein Bruchteil davon. Der Vorsprung e wird in Abhängigkeit insbesondere der Komprimierbarkeit des Dichtelements 3 gewählt.

[0042] Fig. 3d zeigt eine Detaildarstellung von am Stutzenkopf 11 vorgesehenen Ringschneiden 115, die gegen die Stirnseite des ersten Stutzenabschnitts 51 des Zwischenstutzens 5 gerichtet sind und beim Eindrehen des Montagestutzens 1 in den Zwischenstutzen 5 in diese Stirnseite eindringen können. Der Raum zwischen dem Montagestutzen 1 und den Zwischenstutzen 5 kann daher dicht abgeschlossen werden, ohne dass der oben beschriebene erste Dichtungsring 2 benötigt wird. Auch am Aussenflansch 53 des Zwischenstutzens 5 sind Ringschneiden 515 vorgesehen, die in ein benachbartes Werkstück eindringen können. Die Ringschneiden 115, 515 können auf der einen oder anderen oder auf beiden Anschlagseiten vorgesehen sein.

[0043] Fig. 4a zeigt die Kabelverschraubung 7 und den Zwischenstutzen 5 aus Fig. 3a mit einem Viertelschnitt in partieller Explosionsdarstellung. Das Dichtelement 3 ist im Montagekanal 120 angeordnet und bis zum Anschlag an der Anschlagfläche 111 eingeschoben. Der Zugentlastungsstutzen 4, der einen hohlzylindrischen Stutzenkörper 45 und zwei daran vorgesehene und durch Ausnehmungen oder Einschnitte 42 freigelegte Klemmelemente 41 aufweist, ist ebenfalls teilweise in den Montagekanal 120 eingeführt. Es ist ersichtlich, dass die beiden Klemmelemente 41 nach aussen ansteigende Rampen aufweisen, die das weitere Einschieben des Zugentlastungsstutzens 4 behindern.

[0044] Fig. 4b zeigt die Kabelverschraubung 7 aus Fig. 4a mit dem vollständig in den Montagekanal 120 des Montagestutzens 1 eingeführten Dichtelement 3 sowie mit dem teilweise in den Montagekanal 120 eingeführten Zugentlastungsstutzen 4, für den ein erster Aussendurchmesser d45 des Körpers 45 ausserhalb der Klemmelemente 41 und ein zweiter Aussendurchmesser d41 eingezeichnet ist, der die Rampenenden der Klemmelemente 41 miteinander verbindet. Der zweite Aussendurchmesser d41 ist daher um die doppelte Höhe einer Rampe grösser als der erste Aussendurchmesser d45 des Zugentlastungsstutzens 4. Die Klemmelemente 41, die über ein Biegegelenk mit dem Stutzenkörper 45 verbunden sind, müssen daher um einen Winkel eingetreten werden, welcher dem Winkel entspricht, den die Rampen einschliessen. D.h., die Klemmelemente 41 sind zu drehen, bis die Oberflächen der Rampen in einer Linie mit der Oberfläche des Stutzenkörpers 45 liegen.

[0045] Fig. 5 zeigt die Kabelverschraubung 7 an einem Gehäuse 8B von Fig. 1b mit einem Viertelschnitt. Der Montagestutzen 1 ist über das Aussengewinde am Stutzenschaft 12 in das Innengewinde 821 auf Anschlag an der Abstützfläche 83 in den Einführstutzen 82 eingeschraubt. Durch die Abstützfläche 83 und die Anschlagfläche 111 werden das Dichtelement 3 und der Zugentlastungsstutzen 4 axial von entgegengesetzten Seiten beaufschlagt, weshalb das Dichtelement 3 so komprimiert wird, dass es eng am installierten Kabel 9 anliegt. Ein am Zugentlastungsstutzen 4 angeformtes Klemmelement 41 wird durch die Innenfläche des Montagekanals 120 deformiert und in Richtung der Mittelachse x der Kabelverschraubung 7 gegen das Kabel 9 gepresst, weshalb das Kabel 9 auch unter Einwirkung von Zugkräften fest gehalten ist.

[0046] Fig. 6a zeigt einen Zugentlastungsstutzen 4 und ein Dichtelement 3. Am Dichtelement 3 sind zwei Dichtungsstege 31 angeformt. Am Zugentlastungsstutzen 4 sind zwei Klemmelemente 41 angeformt. Es ist gezeigt, dass der erste Aussendurchmesser d45 des Stutzenkörpers 45 ausserhalb des Bereichs der Klemmelemente 41 kleiner ist als der zweite Aussendurchmesser d41 an den oberen Enden der Klemmelemente 41.

[0047] Fig. 6b zeigt den Zugentlastungsstutzen 4 und das Dichtelement 3 in einer Schnittdarstellung entlang der in Fig. 6a eingezeichneten Schnittlinie A--A. Angrenzend zu den Klemmelementen 41 sind am Zugentlastungsstutzen 4 Aussparungen oder Ausschnitte 42 eingeformt, durch die die Klemmelemente 41 oben und seitlich freigelegt sind, weshalb nur an der Unterseite eine Verbindung durch ein Biegegelenk 49 mit dem Stutzenkörper 45 vorliegt. Die Klemmelemente 41 können daher um dieses Biegegelenk 49 gedreht werden.

[0048] Eingezeichnet ist ferner die Wanddicke d450 des hohlzylindrischen Stutzenkörpers 45 ausserhalb der Klemmelemente 41 sowie die Wanddicke d410 an den Enden der Klemmelemente 41, die um die Höhe einer Rampe erhöht ist.

Bezugszeichenliste



[0049] 
1
Montagestutzen
10
Montagestutzenkanal
11
Stutzenkopf mit Schlüsselfläche
110
Eingangskanal
111
Anschlagfläche
12
Stutzenschaft mit Aussengewinde
120
Montagekanal
2
Dichtungsring
3
Dichtelement
30
Dichtelementkanal
31
Dichtungssteg
4
Zugentlastungsstutzen
40
Entlastungskanal
41
Klemmelement
42
Aussparung
45
Stutzenkörper
49
Biegegelenk
5
Zwischenstutzen
50
Zwischenstutzenkanal
51
erster Stutzenabschnitt
510
Aufnahmekanal
511
Innengewinde
52
zweiter Stutzenabschnitt
520
Ausgangskanal
521
Aussengewinde
53
Aussenflansch
54
Innenflansch
541
Abstützfläche
6
zweiter Dichtungsring
7
Kabelverschraubung
8A
Montagewand
8B
Gehäuse
80
Montageöffnung
81
Innengewinde
82
Einführstutzen
821
Innengewinde
83
Abstützfläche
9
Kabel
91
Kabelmantel
92
Leiter
d41
zweiter Aussendurchmesser
d410
Wanddicke im Bereich des zweite Aussendurchmessers
d45
erster Aussendurchmesser
d450
Wanddicke im Bereich des ersten Aussendurchmessers
e
Vorsprung



Ansprüche

1. Kabelverschraubung (1) mit einer Mittelachse (x) zur Durchführung eines Kabels (9) durch eine Montageöffnung (80) in einer Montagewand (8A) oder einem Gehäuse (8B), insbesondere einer Gehäusewand eines elektrischen Geräts oder eines elektrischen Schranks,
mit einem zumindest annähernd hohlzylinderförmigen Montagestutzen (1), der wenigstens ein Aussengewinde (12) und einen der Durchführung des Kabels (9) dienenden Montagestutzenkanal (10) aufweist, welcher durch eine Anschlagfläche (111) in einen Eingangskanal (110) und einen einen Innendurchmesser (d120) aufweisenden Montagekanal (120) unterteilt ist; und
mit einem im Montagekanal (120) angeordneten Dichtelement (3), welches einen zumindest annähernd koaxial zur Mittelachse (x) ausgerichteten Dichtelementkanal (30) zur Durchführung des Kabels (9) aufweist; und
mit einem Zugentlastungsstutzen (4), der einen zumindest annähernd koaxial zur Mittelachse (x) ausgerichteten Entlastungskanal (40) zur Durchführung des Kabels (9), der wenigstens ein Klemmelement (41) und der ausserhalb des Bereichs des wenigstens einen Klemmelements (41) einen ersten Aussendurchmesser (d45) aufweist, welcher derart gewählt ist, dass der Zugentlastungsstutzen (4) angrenzend zum Dichtelement (3) in den Montagekanal (120) einführbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Zugentlastungsstutzen (4) im Bereich des wenigstens einen Klemmelements (41) einen zweiten Aussendurchmesser (d45) aufweist, der grösser ist als der Innendurchmesser (d120) des Montagekanals (120) und dass das wenigstens eine Klemmelement (41) derart ausgebildet und/oder gelagert ist, dass es beim Einschieben des Zugentlastungsstutzens (4) in den Montagekanal (120) gegen die Mittelachse der Kabelverschraubung (7) verdrängbar ist, um den Kabelmantel (92) des durchgeführten Kabels (9) zu beaufschlagen.
 
2. Kabelverschraubung (7) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Klemmelement (41) vorzugsweise keilförmig oder rampenförmig ausgebildet ist und eine Aussenfläche aufweist, die vorzugsweise in Richtung zur Anschlagfläche (111) gegen die Mittelachse (x) geneigt ist.
 
3. Kabelverschraubung (7) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Klemmelement (41) durch Einschnitte oder Aussparungen (42) am Zugentlastungsstutzen (4) zumindest teilweise freigelegt und vorzugsweise gelenkig gelagert ist und/oder dass das wenigstens eine Klemmelement (41) als Schnappelement ausgebildet ist.
 
4. Kabelverschraubung (7) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der vorzugsweise hohlzylindrisch ausgestaltete Zugentlastungsstutzen (4) zumindest zwei Klemmelemente (41) aufweist, die entlang der Mittelachse (x) auf gleicher Höhe oder gegeneinander versetzt und entlang dem Umfang des Zugentlastungsstutzens (4) vorzugsweise gleichmässig beabstandet sind.
 
5. Kabelverschraubung (7) nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass das vorzugsweise elastische Dichtelement (3) zumindest annähernd hohlzylindrisch ausgestaltet ist und zumindest einen Dichtungssteg (31) aufweist und/oder dass der Aussendurchmesser des Dichtelements (3) so gewählt ist, dass das Dichtelement (3) zumindest annähernd formschlüssig in den Montagekanal (120) einführbar ist.
 
6. Kabelverschraubung (7) nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass das an der Anschlagfläche (111) anliegende Dichtelement (3) und der am Dichtelement (3) anliegende Zugentlastungsstutzen (4) im nicht mechanisch beaufschlagten Zustand um zumindest 0.5mm, vorzugsweise um zumindest 1mm, aus dem Montagekanal (120) hinausragen.
 
7. Kabelverschraubung (7) nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Zugentlastungsstutzen (4) einen Hauptkörper (45) aufweist, an dem das zumindest eine Klemmelement (41) angeordnet ist und dass der Hauptkörper (45) und das Klemmelement (41) aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sind und/oder dass der Zugentlastungsstutzen (4) durch Spritzgiessen, vorzugsweise durch 2k-Spritzgiessen, hergestellt ist.
 
8. Kabelverschraubung (7) nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabelverschraubung (7) einen Zwischenstutzen (5) umfasst, der

- einen ersten Stutzenabschnitt (51) mit einem zur Durchführung des Kabels (9) geeigneten und mit einem Innengewinde (511) versehenen Aufnahmekanal (510) ;

- einen mit einem Aussengewinde (521) versehenen zweiten Stutzenabschnitt (52) mit einem zur Durchführung des Kabels (9) geeigneten Ausgangskanal (520);

- einen zwischen dem ersten Stutzenabschnitt (51) und dem zweiten Stutzenabschnitt (52) an der Aussenseite des Zwischenstutzens (5) angeordneten Aussenflansch (53);

- einen zwischen dem ersten Stutzenabschnitt (51) und dem zweiten Stutzenabschnitt (52) an der Innenseite des Zwischenstutzens (5) angeordneten Innenflansch (54) mit einer Abstützfläche (541)

aufweist.
 
9. Kabelverschraubung (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenstutzen (5) aus einem elektrisch leitenden Material gefertigt ist und über den Innenflansch (54) oder daran angeordnetes Kontaktelement eine elektrisch leitende Verbindung zum Kabelmantel (92) oder einem Kabelschirm herstellt.
 
10. Kabelverschraubung (7) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Montagestutzen (1) und dem Gehäuse (8B) oder dem Zwischenstutzen (5) und/oder zwischen dem Zwischenstutzen (5), insbesondere dem Aussenflansch (53), und der Montagewand (8A) wenigstens je ein Dichtungselement in der Ausgestaltung eines vorzugsweise elastischen Dichtungsrings (2; 6) oder in der Ausgestaltung wenigstens einer Ringschneide (115) vorgesehen, die am Montagestutzen (1) und/oder am Aussenflansch (53) des Zwischenstutzens (5 angeformt ist und in das benachbarte Werkstück eindringen kann.
 
11. Kabelverschraubung (7) nach einem der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (3) aus Gummi, Kautschuk, Silikon, einem Elastomermaterial, einem thermoplastischen Elastomermaterial oder einem zumindest teilelastischen Kunststoffmaterial gefertigt ist und/oder dass der Zugentlastungsstutzen (4) aus einem Polymermaterial, insbesondere einem Polypropylenmaterial oder Polyamid, oder aus Metall gefertigt ist.
 
12. Kabelverschraubung (7) nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des Dichtelements (3) einen geringeren Elastizitätsmodul als das Material des Zugentlastungsstutzens (4) aufweist und/oder dass das Dichtelement (3) und der Zugentlastungsstutzen (4) miteinander verklebt oder einstückig ausgeführt sind.
 
13. Elektrischer Steckverbinder mit einer Kabelverschraubung (7) nach einem der Ansprüche 1 - 12.
 
14. Elektrisches Gerät, insbesondere ein elektrischer Schaltschrank, mit mindestens einer Kabelverschraubung (7) nach einem der Ansprüche 1 - 12.
 
15. Verfahren zur Durchführung eines Kabels (9) durch eine Montageöffnung (80) in einer Montagewand (8A) oder in einem Gehäuse (8B) mit einer Kabelverschraubung (7) nach einem der Ansprüche 1 - 12, wobei

(a) ein Abschnitt des Kabels (9) durch den Montagestutzen (1), das Dichtelement (3) und den Zugentlastungsstutzen (4) hindurch geführt wird,

(b) das Dichtelement (3) und der Zugentlastungsstutzen (4) zumindest teilweise in den Montagekanal (120) eingeführt werden,

(c) der Montagestutzen (1) bis zum Anschlag mit dem Gehäuse (8B) oder einem Zwischenstutzen (5) verschraubt wird.


 




Zeichnung




























Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente