(19)
(11)EP 3 643 527 A1

(12)EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43)Veröffentlichungstag:
29.04.2020  Patentblatt  2020/18

(21)Anmeldenummer: 19197643.0

(22)Anmeldetag:  17.09.2019
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B60C 11/13(2006.01)
B60C 11/03(2006.01)
(84)Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30)Priorität: 25.10.2018 DE 102018218252

(71)Anmelder: Continental Reifen Deutschland GmbH
30165 Hannover (DE)

(72)Erfinder:
  • Bosse, Stefan
    30165 Hannover (DE)
  • Röger, Bernhard
    30165 Hannover (DE)
  • Özüduru, Ahmet
    30165 Hannover (DE)
  • Henze, Eugen
    30165 Hannover (DE)
  • Pagac, Lubomir
    020 01 Puchov (SK)

(74)Vertreter: Finger, Karsten 
Continental Aktiengesellschaft Patente und Lizenzen Postfach 169
30001 Hannover
30001 Hannover (DE)

  


(54)FAHRZEUGLUFTREIFEN


(57) Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugluftreifen in Radialbauart mit einem Laufstreifen mit zumindest einer Profilblockreihe (2, 3), welche durch eine Vielzahl von parallel zueinander verlaufenden Querrillen (7, 7') in Profilblöcke (6, 6') gegliedert ist, wobei die Profilblöcke (6, 6') mit an die Querrillen (7, 7') angrenzenden, zur Laufstreifenperipherie offenen Vertiefungen (11, 11') versehen sind.
Die Querrillen (7, 7') setzen sich jeweils aus zwei Rillenabschnitten (7a, 7b, 7'a, 7'b) zusammen, welche miteinander einen stumpfen Winkel (λ) einschließen und an einer Knickstelle (12, 12') mit einer Knickaußenseite (12a) und einer Knickinnenseite (12b) aneinander anschließen,
wobei die Vertiefungen (11, 11') der Profilblöcke (6, 6') im Bereich der Knickaußenseite (12a) der Knickstellen (12, 12') ausgebildet sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugluftreifen in Radialbauart mit einem Laufstreifen mit zumindest einer Profilblockreihe, welche durch eine Vielzahl von parallel zueinander verlaufenden Querrillen in Profilblöcke gegliedert ist, wobei die Profilblöcke mit an die Querrillen angrenzenden, zur Laufstreifenperipherie offenen Vertiefungen versehen sind.

[0002] Ein derartiger Fahrzeugluftreifen ist beispielsweise aus der WO 2016 202 473 A1 bekannt. Der Fahrzeugluftreifen weist einen Laufstreifen mit zwei mittleren, durch eine Umfangsrille voneinander getrennten Profilblockreihen auf. In den Profilblockreihen verlaufen Querrillen, welche gegenüber der axialen Richtung unter einem Winkel von bis zu 45° geneigt sind und vor der die Profilblockreihen voneinander trennenden Umfangsrille enden. Entlang der Umfangsrille sind die Profilblockreihen mit Vertiefungen versehen, welche mit zunehmender Entfernung von der Umfangsrille kontinuierlich tiefer werden. Zwischen den innerhalb der Profilblockreihen befindlichen Enden der Querrillen und den Vertiefungen können Verbindungsstege ausgebildet sein, welche sich in radialer Richtung auf einem niedrigeren Niveau befinden als die Außenfläche der Profilblöcke, sodass an die Querrille angrenzende Vertiefungen gebildet werden. Die Vertiefungen sollen als "Schneetaschen" wirken, sodass sich beim Fahren auf schneebedeckter Fahrbahn Schnee in den Vertiefungen ansammeln und durch den Effekt der Schnee/Schnee-Reibung die Schneeperformance des Fahrzeugluftreifens verbessert sein soll.

[0003] Für eine gute Schneetraktion eines Reifens wäre es optimal, möglichst in axialer Richtung orientierte Querrillen im Lauftreifen vorzusehen, da sich Schnee in solchen Querrillen sehr gut halten kann. Derartige Querrillen sind jedoch gegenüber zur axialen Richtung geneigten Querrillen im Hinblick auf die Wasserableiteigenschaften weniger günstig. Es ergibt sich somit ein Zielkonflikt in der Auslegung des Laufstreifenprofils im Hinblick auf die Schneegriffeigenschaften und die Wasserableiteigenschaften, welcher bisher noch nicht zufriedenstellend gelöst ist.

[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einem Fahrzeugluftreifen der eingangs genannten Art, den zwischen den Schneegriffeigenschaften und den Wasserableiteigenschaften bestehenden Zielkonflikt besser als bisher zu lösen.

[0005] Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, dass sich die Querrillen jeweils aus zwei Rillenabschnitten zusammensetzen, welche miteinander einen stumpfen Winkel einschließen und an einer Knickstelle mit einer Knickaußenseite und einer Knickinnenseite aneinander anschließen, wobei die Vertiefungen der Profilblöcke im Bereich der Knickaußenseite der Knickstellen ausgebildet sind.

[0006] Da die Vertiefungen - im Gegensatz zu den aus der WO 2016 202 473 A1 bekannten Vertiefungen- innerhalb der Profilblockreihe, also nicht am seitlichen Rand der Profilblockreihe, ausgebildet sind, ist eine wirkungsvollere "Verzahnung" des sich ansammelnden Schnees und daher eine sehr guter Halt des Schnees in der Querrille sichergestellt. Insbesondere kann der Schnee nicht so leicht aus der Vertiefung herausrutschen, wodurch insbesondere Vorteile im Hinblick auf die Schneegriffeigenschaften erzielt werden. Da die Vertiefungen an Knickstellen ausgebildet sind, kann Wasser auf wirkungsvolle und verwirbelungsarme Weise über die Knickstellen und die Rillenabschnitte zu einer Umfangsrille abgeleitet werden. Der erfindungsgemäße Reifen liefert daher sehr ausgewogene Wasserableit- und Schneegriffeigenschaften, sodass der diesbezüglich bestehende Zielkonflikt besser als bisher gelöst wird.

[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante grenzen die Vertiefungen, in Draufsicht betrachtet, an durch die Knickstellen verlaufende Rillenknicklinien an. Derart ausbildete Vertiefungen können sich in Schnee besonders gut verzahnen.

[0008] Die Schneegriffeigenschaften werden ferner dadurch begünstigt, wenn, gemäß einer alternativen Variante, die Vertiefungen in Draufsicht von durch die Knickstellen verlaufende Rillenknicklinien geschnitten sind.

[0009] Eine bevorzugte Variante, welche insbesondere im Hinblick auf die Wasserableiteigenschaften von Vorteil ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen, in Draufsicht betrachtet, zu durch die Knickstellen verlaufenden Rillenknicklinien einen Mindestabstand von bis zu 3,0 mm aufweisen.

[0010] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante sind die Vertiefungen in radialer Richtung durch einen Boden begrenzt, welcher derart unter einem konstanten Winkel zur radialen Richtung geneigt ist, dass die Vertiefungen an der Querrille ihre tiefste Stelle aufweisen. Durch diese Maßnahme wird einerseits beim Fahren auf nasser Fahrbahn eine zumindest weitgehend verwirbelungsfreie Wasserableitung von der Vertiefung in die Querrille ermöglicht und andererseits wird beim Fahren auf schneebedeckter Fahrbahn der in den Vertiefungen aufgenommene Schnee wirkungsvoll verdichtet, wodurch die Traktionseigenschaften auf Schnee verbessert werden.

[0011] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante weisen die Vertiefungen an der jeweiligen Querrille an ihrer tiefsten Stelle eine mit der Querrille übereinstimmende Tiefe auf. Diese Maßnahme trägt vor allem zu einer verwirbelungsarmen Wasserableitung bei.

[0012] Für ausgewogene Schneegriff- und Wasserableiteigenschaften ist es vorteilhaft, wenn die Vertiefungen an der jeweiligen Querrille eine Breite von 100% bis 200%, insbesondere von 150% bis 170%, der Breite der Querrille aufweisen.

[0013] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Vertiefungen jeweils zwei aneinander anschließende und zur Querrille verlaufende Begrenzungsflächen aufweisen, welche in Draufsicht einen Winkel von 90° ± 10°, insbesondere von 90° ± 5°, einschließen. In solche Vertiefungen wird Schnee besonders gut "hineingedrückt" und gehalten.

[0014] Gemäß einer weiteren bevorzugten Variante weisen die Vertiefungen Begrenzungsflächen auf, welche, im Querschnitt betrachtet, zur radialen Richtung unter einem Winkel von 0° bis 7°, insbesondere von 2° bis 5°, verlaufen. Derart gestaltete Begrenzungsflächen tragen ebenfalls zu einer guten Verdichtung von Schnee in den Vertiefungen bei.

[0015] Ferner ist es vorteilhaft, wenn eine der Begrenzungsflächen ausgehend von der Knickstelle, an welcher die Rillenabschnitte aneinander anschließen, in Fortsetzung einer Rillenflanke verläuft. Diese Maßnahme begünstigt insbesondere die Wasserableiteigenschaften.

[0016] Es ist ferner bevorzugt, wenn der eine Rillenabschnitt zur axialen Richtung stärker geneigt ist als der andere Rillenabschnitt, wobei die Vertiefungen in Verlängerung des stärker geneigten Rillenabschnittes und gleichzeitig angrenzend an den anderen Rillenabschnitt ausgebildet sind. Durch diese Maßnahmen werden die Wasserableiteigenschaften ebenfalls verbessert, da Wasser über den zur axialen Richtung stärker geneigten Abschnitt besonders schnell abgeleitet wird.

[0017] Weist der Fahrzeugluftreifen einen Laufstreifen mit zumindest einer schulterseitigen Profilblockreihe auf, in welcher gemäß der Erfindung ausgeführte Querrillen ausgebildet sind, ist es von Vorteil, wenn der Winkel, unter welchem der stärker geneigte Rillenabschnitt zur axialen Richtung verläuft, 15° bis 30° beträgt und wenn der Winkel, unter welchem der andere Rillenabschnitt zur axialen Richtung verläuft, 0° bis 10° beträgt.

[0018] Weist der Fahrzeugluftreifen einen Laufstreifen mit zumindest einer mittleren Profilblockreihen auf, in welcher gemäß der Erfindung ausgeführte Querrillen ausgebildet sind, ist es von Vorteil, wenn der Winkel, unter welchem der stärker geneigte Rillenabschnitt zur axialen Richtung verläuft, 40° bis 50° beträgt und wenn der Winkel, unter welchem der andere Rillenabschnitt zur axialen Richtung verläuft, 0° bis 15° beträgt.

[0019] Gemäß einer weiten bevorzugten Ausführungsvariante weist der Rillenabschnitt, welcher zur axialen Richtung stärker geneigt ist, eine Erstreckungslänge von 45% bis 65% der Rillenlänge der Querrille auf.

[0020] Eine weitere, für die Lösung des Zielkonfliktes zwischen den Schneegriffeigenschaften und den Wasserableiteigenschaften vorteilhafte Maßnahme besteht darin, dass die Vertiefungen in Draufsicht in Form eines Dreiecks ausgeführt sind, wobei die längste Seite des Dreiecks an der Querrille liegt.

[0021] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung, die schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt, näher beschrieben. Dabei zeigen

Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Ausschnitt eines Laufstreifens eines Fahrzeugluftreifen mit einer Ausführungsvariante gemäß der Erfindung,

Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II der Fig. 1,

Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III der Fig. 1,

Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV der Fig. 1,

Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V der Fig. 1 und

Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie VI-VI der Fig. 1.



[0022] Erfindungsgemäß ausgeführte Fahrzeugluftreifen sind Reifen in Radialbauart für Personenkraftwagen, Vans oder Light-Trucks, wobei die Reifen als Winterreifen vorgesehen sind.

[0023] Der in Fig. 1 exemplarisch gezeigte Ausschnitt eines Laufstreifens umfasst drei Pitches L, M, K mit drei unterschiedlichen, in Fig. 1 nicht bezeichneten Umfangslängen. Der Laufstreifen 1 ist beim gezeigten Ausführungsbeispiel laufrichtungsgebunden ausgeführt, wobei der Fahrzeugluftreifen derart am Fahrzeug zu montieren ist, dass er die in Fig. 1 durch den am linken Rand eingezeichneten Pfeil R symbolisierte Abrollrichtung bei Vorwärtsfahrt aufweist. Die Äquatorialebene ist durch eine gestrichelte Linie A-A gekennzeichnet. Die seitlichen Ränder des bodenberührenden Teiles des Laufstreifens, welcher dem statisch ermittelten Footprint gemäß E.T.R.T.O.-Standards (Last bei 70 % der maximalen Tragfähigkeit bei einem Innendruck von 85 % nach E.T.R.T.O.-Norm) entspricht, sind durch gestrichelte Linien 1 angedeutet.

[0024] Der Laufstreifen 1 weist in jeder Laufstreifenhälfte eine in Umfangsrichtung umlaufende mittlere Profilblockreihe 2 und eine in der Reifenschulter verlaufende schulterseitige Profilblockreihe 3 auf. Die in der einen Laufstreifenhälfte verlaufende mittlere Profilblockreihe 2 ist zu der in der anderen Laufstreifenhälfte verlaufenden mittleren Profilblockreihe 2 durch eine in Draufsicht gerade sowie entlang der Äquatorialebene verlaufende Umfangsrille 4 getrennt. Die Profilblockreihen 2 und 3 in der einen Laufstreifenhälfte sind zu den Profilblockreihen 2 und 3 in der anderen Laufstreifenhälfte bezüglich der Äquatorialebene symmetrisch ausgeführt. In jeder Laufstreifenhälfte ist die mittlere Profilblockreihe 2 durch eine beim gezeigten Ausführungsbeispiel in Draufsicht sägezahnartig verlaufende Umfangsrille 5 von der schulterseitigen Profilblockreihe 3 getrennt. Die Umfangsrillen 4, 5 sind vorzugsweise in der jeweils vorgesehene Profiltiefe T (angedeutet in Fig. 3 und Fig. 4) ausgeführt, welche für den bevorzugten Reifentyp üblicherweise 6,5 mm bis 11,0 mm beträgt.

[0025] Die weitere Ausgestaltung der mittleren Profilblockreihen 2 und der schulterseitigen Profilblockreihen 3 wird nachfolgend jeweils anhand einer einzelnen Profilblockreihe 2 bzw. 3 erläutert.

[0026] Die mittlere Profilblockreihe 2 setzt sich aus über den Umfang des Laufstreifens aufeinanderfolgenden Profilblöcken 6 zusammen, welche durch in die Umfangsrillen 4, 5 einmündende, in Draufsicht jeweils eine Kickstelle 12 aufweisende und parallel zueinander verlaufende Querrillen 7 getrennt sind.

[0027] Jede Querrille 7 setzt sich aus einem in die jeweilige sägezahnartig verlaufende Umfangsrille 5 einmündenden, zur axialen Richtung stärker geneigten Rillenabschnitt 7a und einem in die zentrale Umfangsrille 4 einmündenden, gegenüber dem Rillenabschnitt 7a zur axialen Richtung geringer geneigten Rillenabschnitt 7b zusammen, wobei der Rillenabschnitt 7a an den Rillenabschnitt 7b an der erwähnten Knickstelle 12 anschließt. Die Knickstelle 12 ist daher durch den Anschluss des Rillenabschnittes 7a an den Rillenabschnitt 7b definiert und ist in Fig. 1 durch eine gestrichelte Rillenknicklinie kl gekennzeichnet.

[0028] In Fig. 1 ist ferner im Bereich einer Querrille 7 eine in Rillenlaufrichtung ausgerichtete Mittellinie ml, welche mit einer Pitchgrenze zusammenfällt, gekennzeichnet. Der Rillenabschnitt 7a und der Rillenabschnitt 7b schließen miteinander - bezogen auf die Mittellinie ml - einen stumpfen Winkel λ ein. Der zur axialen Richtung stärker geneigte Rillenabschnitt 7a verläuft in Draufsicht gerade sowie - bezogen auf eine in Rillenlaufrichtung ausgerichtete Mittellinie ml der Querrille 7 - zur axialen Richtung unter einem Winkel α von 40° bis 50°. Der Rillenabschnitt 7a weist eine Erstreckungslänge ll von insbesondere 45% bis 65% der Rillenlänge der Querrille 7 auf, wobei die Erstreckungslänge ll und die Rillenlänge jeweils entlang der Mittellinie ml ermittelt sind. Der zur axialen Richtung geringer geneigte Rillenabschnitt 7b verläuft in Draufsicht ebenfalls gerade sowie - bezogen auf die Mittellinie ml - zur axialen Richtung unter einem Winkel β von 0° bis zu 15°, insbesondere von bis zu 10°, kann daher auch in axialer Richtung verlaufen.

[0029] Die Querrille 7 weist einen sich über die gesamte Querrille 7 und daher über den Rillenabschnitt 7a und den Rillenabschnitt 7b erstreckenden Rillengrund 8 auf, welcher beim gezeigten Ausführungsbeispiel, im Querschnitt betrachtet, flach U-förmig ausgeführt ist (Fig. 2). Beim gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Querrille 7 ferner im zur axialen Richtung geringer geneigten Rillenabschnitt 7b sowie zumindest im Großteil des zur axialen Richtung stärker geneigten Rillenabschnittes 7a in radialer Richtung eine konstante Tiefe T1 (Fig. 2) auf, welche insbesondere bis zu 1,5 mm geringer ist als die jeweils vorgesehene Profiltiefe T (Fig. 3, Fig. 4). Der zur axialen Richtung stärker geneigte Rillenabschnitt 7a wird im Anschlussbereich zur entsprechenden sagezahnförmig verlaufenden Umfangsrille 5 in einem Abstand vor der Umfangsrille 5 über einen auf die Profiltiefe T kontinuierlich abfallenden Grundabschnitt 8a des Rillengrundes 8 tiefer (Fig. 3 in Verbindung mit Fig. 4).

[0030] Die Querrille 7 weist eine knickinnenseitige Rillenflanke 9 und eine knickaußenseitige Rillenflanke 10 auf. Die knickinnenseitige Rillenflanke 9 ist dabei jene Rillenflanke, bei welcher eine die Enden der Rillenflanke verbindende Linie komplett außerhalb der Querrille 7 verläuft. Eine die beiden Enden der knickaußenseitigen Rillenflanke 10 verbindende Linie verläuft in Draufsicht zumindest abschnittsweise über die Querrille 7. In Analogie hierzu weist die Knickstelle 12 eine Knickaußenseite 12a und eine Knickinnenseite 12b auf, wobei die Knickaußenseite 12a durch den Schnittpunkt der Rillenknicklinie kl mit der knickaußenseitigen Rillenflanke 10 und die Knickinnenseite 12b durch den Schnittpunkt der Rillenknicklinie kl mit der knickinnenseitigen Rillenflanke 10 definiert ist. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Querrillen 7 derart orientiert, dass die Knickaußenseite 12a vor der Knickinnenseite 12b in die Bodenaufstandsfläche eintritt.

[0031] Die Rillenflanken 9, 10 verlaufen, im Querschnitt betrachtet, zur radialen Richtung unter einem Winkel γ (Fig. 2, Fig. 4) von 0° bis vorzugsweise maximal 5°. An der Laufstreifenperipherie weist die Querrille 7 zwischen den radial äußeren Enden der Rillenflanken 9, 10 eine Breite B1 von 6,0 mm bis 12,0 mm auf.

[0032] Jeder Profilblock 6 ist mit einem in Draufsicht an die Knickstelle 12 und gleichzeitig an den geringer geneigten Rillenabschnitt 7b angrenzenden, zur Laufstreifenperipherie offenen Vertiefung 11 versehen. Die Vertiefung 11 erstreckt sich beim gezeigten Ausführungsbeispiel in Draufsicht in Fortsetzung des stärker geneigten Rillenabschnittes 7a und ist beispielsweise in Draufsicht in Form eines rechtwinkeligen Dreiecks ausgeführt, wobei die Hypotenuse des Dreiecks am Rillenabschnitt 7b liegt. Die Vertiefung 11 ist in radialer Richtung durch einen Boden 11a sowie ferner durch zwei Begrenzungsflächen 11b, 11c begrenzt. Die Begrenzungsfläche 11b verläuft in Draufsicht ebenfalls unter dem bereits erwähnten Winkel α, geht an der Kickstelle 12 in den im stärker geneigten Rillenabschnitt 7a verlaufenden Teil der knickaußenseitigen Rillenflanke 10 über und weist, im Querschnitt betrachtet, eine mit der Rillenflanke 10 übereinstimmende Neigung gegenüber der radialen Richtung auf, sodass sie ebenfalls unter dem bereits erwähnten Winkel γ (Fig. 2, Fig. 4) verläuft. Die Begrenzungsfläche 11c schließt an der Begrenzungsfläche 11b an und endet am schwächer geneigten Rillenabschnitt 7b an der Rillenflanke 10. Die Begrenzungsfläche 11b und die Begrenzungsfläche 11c schließen in Draufsicht an der Laufstreifenperipherie einen Winkel δ von 90° ± 10°, insbesondere von 90° ± 5°, beim gezeigten Ausführungsbeispiel von ca. 90°, ein. Wie Fig. 5 zeigt, verläuft die am schwächer geneigten Rillenabschnitt 7b endende Begrenzungsfläche 11c, im Querschnitt betrachtet, zur radialen Richtung unter einem Winkel ε von 0° bis 7°, insbesondere von 2° bis 5°, und reicht in radialer Richtung bis in eine Tiefe T2 von 4,0 mm bis 6,0 mm. Der Boden 11a der Vertiefung 11 ist gegenüber der radialen Richtung derart unter einem konstanten Winkel θ 45° bis 75°, insbesondere von 55° bis 65°, geneigt, dass er ausgehend von der Begrenzungsfläche 11c entlang der Begrenzungsfläche 11b (Fig. 1) ins radial Innere bis auf die bereits erwähnte Tiefe T1 der Querrille 7 abfällt. Wie Fig. 1 zeigt, weist die Vertiefung 11 am Rillenabschnitt 7b eine an der Laufstreifenperipherie ermittelte Breite B2 auf, welche 100% bis 200%, insbesondere 150% bis 170%, der Breite B1 der Querrille 7 beträgt.

[0033] In jeder schulterseitigen Profilblockreihe 3 verläuft eine Vielzahl von parallel zueinander ausgerichteten, in die jeweilige Umfangsrille 5 einmündenden Querrillen 7', welche Profilblöcke 6' voneinander trennen. Die Querrillen 7' sind analog zu den bereits beschriebenen Querrillen 7 in den mittleren Profilblockreihen 2 ausgeführt, wobei sie - bezogen auf die Abrollrichtung (Pfeil R) - in entgegensetzte Richtung zu den Querrillen 7 geknickt sind. Jede Querrille 7' setzt sich aus einem zur axialen Richtung stärker geneigten Rillenabschnitt 7'a und einem zur axialen Richtung geringer geneigten Rillenabschnitt 7'b zusammen, welche an einer durch eine Rillenknicklinie kl' gekennzeichneten Knickstelle 12' aneinander anschließen. Der stärker geneigte Rillenabschnitt 7'a mündet in die Umfangsrille 5, befindet sich komplett innerhalb der Bodenaufstandsfläche und verläuft - bezogen auf eine Mittellinie ml' der Querrille 7' (fällt mit der Pitchgrenze zusammen)-zur axialen Richtung unter einem Winkel α' von 15° bis 30°. Der geringer geneigte Rillenabschnitt 7'b läuft über den seitlichen Rand der Bodenaufstandsfläche hinaus sowie - bezogen auf die Mittellinie ml' - zur axialen Richtung unter einem Winkel β' 0° bis 10°.

[0034] Jeder Profilblock 6' ist mit einer in Draufsicht an die Knickstelle 12' und gleichzeitig an den schwächer geneigten Rillenabschnitt 7'b angrenzenden, zur Laufstreifenperipherie offenen Vertiefung 11' versehen, welche sich in Fortsetzung des stärker geneigten Rillenabschnittes 7'a erstreckt und beim gezeigten Ausführungsbeispiel in Draufsicht in Form eines rechtwinkeligen Dreieckes ausgeführt ist, wobei die Hypotenuse des Dreiecks am Rillenabschnitt 7'b liegt.

[0035] Wie Fig. 6 zeigt, ist die Vertiefung 11' in radialer Richtung durch einen Boden 11'a begrenzt, welcher, im Querschnitt betrachtet, zur radialen Richtung unter einem Winkel θ' von 45° bis 75°, insbesondere von 55° bis 65°, geneigt ist, bis zur Außenfläche des jeweiligen Profilblockes 6' verläuft und in radialer Richtung bis in eine Tiefe T3 reicht, welche insbesondere bis zu 5,5 mm geringer ist als die jeweils vorgesehene Profiltiefe T (Fig. 3, Fig. 4).

[0036] Gemäß der Erfindung sind Vertiefungen in Profilblöcken im Bereich der Knickaußenseite der Knickstelle einer Querrille ausgebildet. Unter "im Bereich der Knickaußenseite der Knickstelle einer Querrille ausgebildeten Vertiefungen" sind dabei solche zu verstehen, welche seitlich an die Rillenknicklinie kl, kl' angrenzen (Fig. 1) oder von der Rillenknicklinie kl, kl in Draufsicht geschnitten werden oder zur Rillenknicklinie kl, kl einen als Mindestabstand ermitteln Abstand von bis zu 3,0 mm aufweisen.

[0037] Die Erfindung ist auf das beschriebene Ausführungsbeispiel nicht beschränkt.

[0038] Der Laufstreifen kann auch nicht laufrichtungsgebunden ausgeführt sein. Die Profilblöcke können mit einer Vielzahl von insbesondere bekannter Weise ausgeführten Einschnitten, versehen sein. Die Umfangsrillen können einen vom beschriebenen Verlauf abweichenden Verlauf aufweisen, wobei die Umfangsrillen beispielsweise in Draufsicht wellen- oder zickzack-förmig verlaufen können.

Bezugszeichenliste



[0039] 
1 ........................................
Laufstreifen
2 ........................................
mittlere Profilblockreihe
3 ........................................
schulterseitige Profilblockreihe
4 ........................................
Umfangsrille
5 ........................................
Umfangsrille
6, 6' ...................................
Profilblock
7, 7' ....................................
Querrille
7a, 7b, 7'a, 7'b...................
Rillenabschnitt
8 ........................................
Rillengrund
8a ......................................
Grundabschnitt
9 ........................................
Rillenflanke
10 ......................................
Rillenflanke
11, 11' ...............................
Vertiefung
11a, 11'a............................
Boden
11b ....................................
Begrenzungsfläche
11c ....................................
Begrenzungsfläche
12, 12' ...............................
Knickstelle
12a ....................................
Knickaußenseite
12b ....................................
Knickinnenseite
A-A ...................................
Linie (Äquatorialebene)
B1, B2 ................................
Breite
kl, kl'..................................
Rillenknicklinie
l .........................................
Linie (seitlicher Rand der Bodenaufstandsfläche)
ll ........................................
Erstreckungslänge
L, M, K..............................
Pitch
ml, ml' ...............................
Mittellinie
R .......................................
Pfeil (Abrollrichtung)
T1, T2, T3 ...........................
Tiefe
T........................................
Profiltiefe
α, β, α', β', γ, δ, ε, θ, θ', λ..
Winkel



Ansprüche

1. Fahrzeugluftreifen in Radialbauart mit einem Laufstreifen mit zumindest einer Profilblockreihe (2, 3), welche durch eine Vielzahl von parallel zueinander verlaufenden Querrillen (7, 7') in Profilblöcke (6, 6') gegliedert ist, wobei die Profilblöcke (6, 6') mit an die Querrillen (7, 7') angrenzenden, zur Laufstreifenperipherie offenen Vertiefungen (11, 11') versehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Querrillen (7, 7') jeweils aus zwei Rillenabschnitten (7a, 7b, 7'a, 7'b) zusammensetzen, welche miteinander einen stumpfen Winkel (λ) einschließen und an einer Knickstelle (12, 12') mit einer Knickaußenseite (12a) und einer Knickinnenseite (12b) aneinander anschließen,
wobei die Vertiefungen (11, 11') der Profilblöcke (6, 6') im Bereich der Knickaußenseite (12a) der Knickstellen (12, 12') ausgebildet sind.
 
2. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (11, 11'), in Draufsicht betrachtet, an durch die Knickstellen (12, 12') verlaufende Rillenknicklinien (kl, kl') angrenzen.
 
3. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (11, 11'), in Draufsicht betrachte, von durch die Knickstellen (12, 12') verlaufende Rillenknicklinien (kl, kl') geschnitten sind.
 
4. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (11, 11'), in Draufsicht betrachtet, zu durch die Knickstellen (12, 12') verlaufenden Rillenknicklinien (kl, kl') einen Mindestabstand von bis zu 3,0 mm aufweisen.
 
5. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (11, 11') in radialer Richtung durch einen Boden (11a, 11'a) begrenzt sind, welcher derart unter einem konstanten Winkel (θ) zur radialen Richtung geneigt ist, dass die Vertiefungen (11, 11') an der Querrille (7, 7') ihre tiefste Stelle aufweisen.
 
6. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (11) an der jeweiligen Querrille (7) an ihrer tiefsten Stelle eine mit der Querrille (7) übereinstimmende Tiefe (T1) aufweisen.
 
7. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (11, 11') an der jeweiligen Querrille (7, 7') eine Breite (B2) von 100% bis 200%, insbesondere von 150% bis 170%, der Breite (B1) der Querrille (7, 7') aufweisen.
 
8. Fahrzeugluftreifen nach nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (11, 11') jeweils zwei aneinander anschließende und zur Querrille (7, 7') verlaufende Begrenzungsflächen (11b, 11c) aufweisen, welche in Draufsicht einen Winkel (δ) von 90° ± 10°, insbesondere von 90° ± 5°, einschließen.
 
9. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (11, 11') Begrenzungsflächen (11b, 11c) aufweisen, welche, im Querschnitt betrachtet, zur radialen Richtung unter einem Winkel (y, ε) von 0° bis 7°, insbesondere von 2° bis 5°, verlaufen.
 
10. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Begrenzungsflächen (11b,) ausgehend von der Knickstelle (12, 12'), an welcher die Rillenabschnitte (7a, 7b) aneinander anschließen, in Fortsetzung einer Rillenflanke (10) verläuft.
 
11. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der eine Rillenabschnitt (7a, 7'a) zur axialen Richtung stärker geneigt ist als der andere Rillenabschnitt (7b, 7'b), wobei die Vertiefungen (11, 11') in Verlängerung des stärker geneigten Rillenabschnittes (7a, 7'a) und gleichzeitig angrenzend an den anderen Rillenabschnitt (7b, 7'b) ausgebildet sind.
 
12. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 11, mit einem Laufstreifen mit zumindest einer schulterseitigen Profilblockreihe (3), dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (α'), unter welchem der stärker geneigte Rillenabschnitt (7'a) zur axialen Richtung verläuft, 15° bis 30° beträgt und dass der Winkel (β'), unter welchem der andere Rillenabschnitte (7'b) zur axialen Richtung verläuft, 0° bis 10° beträgt.
 
13. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 11, mit einem Laufstreifen mit zumindest einer mittleren Profilblockreihe (3), dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (α), unter welchem der stärker geneigte Rillenabschnitt (7a) zur axialen Richtung verläuft, 40° bis 50° beträgt und dass der Winkel (β'), unter welchem der andere Rillenabschnitt (7b) zur axialen Richtung verläuft, 0° bis 15° beträgt.
 
14. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Rillenabschnitt (7a, 7'a), welcher zur axialen Richtung stärker geneigt ist, eine Erstreckungslänge (l1) von 45% bis 65% der Rillenlänge der Querrille (7) aufweist.
 
15. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (11, 11') in Draufsicht in Form eines Dreiecks ausgeführt sind, wobei die längste Seite des Dreiecks an der Querrille (7, 7') liegt.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente