(19)
(11)EP 3 670 388 A1

(12)EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43)Veröffentlichungstag:
24.06.2020  Patentblatt  2020/26

(21)Anmeldenummer: 18215015.1

(22)Anmeldetag:  21.12.2018
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65F 1/14(2006.01)
G07C 9/00(2020.01)
(84)Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71)Anmelder: emz-Hanauer GmbH & Co. KGaA
92507 Nabburg (DE)

(72)Erfinder:
  • Alexander, Salomon
    92536 Pfreimd (DE)
  • Raoul, Janssen
    92421 Schwandorf (DE)
  • Gabi, Hahn
    92421 Schwandorf (DE)
  • Johannes, Lindner
    92536 Pfreimd (DE)
  • Michael, Schmid
    88499 Riedlingen (DE)
  • Andreas, Söldner
    92286 Rieden (DE)

(74)Vertreter: Hannke, Christian 
Hannke Bittner & Partner Patent- und Rechtsanwälte mbB
Prüfeninger Straße 1 93049 Regensburg
Prüfeninger Straße 1 93049 Regensburg (DE)

  


(54)SYSTEM ZUM BETREIBEN EINES MÜLLCONTAINERS UND VERFAHREN ZUR ÜBERTRAGUNG VON DATEN VON EINEM MÜLLCONTAINER


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein System (1) zum Betreiben eines Müllcontainers (2) umfassend einen Müllcontainer (2), welcher eine elektronische Steuereinrichtung (3), eine erste Kommunikationsschnittstelle (4) zum Senden und Empfangen von Daten und eine Speichereinrichtung (5) aufweist, und einen von dem Müllcontainer beabstandeten Server (6), welcher eine zweite Kommunikationsschnittstelle (7) aufweist, wobei durch die Steuereinrichtung (3) nach einer Nutzung des Müllcontainers (2) Benutzungsdaten in der Speichereinrichtung (5) ablegbar sind, wobei die erste Kommunikationsschnittstelle (4) keine Einrichtung zur direkten Datenübertragung an die zweite Kommunikationsschnittstelle (7) aufweist, wobei ein indirekter erster Datentransfer zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) und der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) und/oder zwischen der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) und der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) über zumindest eine weitere Kommunikationsschnittstelle (8, 12, 15) initiierbar ist, welche in einem weiteren Kommunikationsgerät (9, 11, 14) vorgesehen ist, das nicht dem Müllcontainer (2) zugehörig ist, wobei die gespeicherten Benutzungsdaten über den ersten Datentransfer (10) an den Server (6) übertragbar sind.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zum Betreiben eines Müllcontainers, umfassend einen Müllcontainer, welcher eine elektronische Steuereinrichtung, eine erste Kommunikationsschnittstelle zum Senden und Empfangen von Daten und eine Speichereinrichtung aufweist, und einen von dem Müllcontainer beabstandeten Server, welcher eine zweite Kommunikationsschnittstelle aufweist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Übertragung von Daten von einem Müllcontainer.

[0002] Zur Entsorgung von Hausmüll werden oft großräumige Müllcontainer bereitgestellt, welche von mehreren Haushalten benutzt werden. Derartige Müllcontainer können beispielsweise einer Hausgemeinschaft oder auch einer Kommune zugehörig sein. In der Regel sollen nur registrierte Benutzer einen Zugang zu solchen Müllcontainern erhalten, wobei der Zugang gesperrt werden kann, beispielsweise bei Nichtzahlung der Entsorgungskosten. Ein solcher Zugang kann mittels verschiedenster elektronischer Systeme realisiert werden. Einem Nutzer des Müllcontainers muss demnach ein bestimmtes Mittel zur Identifikation zur Verfügung gestellt werden, mittels dem er sich Zugang zu dem Müllcontainer verschaffen kann. Ein solches Mittel zur Identifikation kann ein Kommunikationsgerät, beispielsweise ein Smartphone, sein. Anhand der Identifikationsdaten muss vor dem Öffnen des Zugangs zum Müllcontainer überprüft werden, ob der Nutzer zugangsberechtigt ist. Hierzu ist eine Datenverbindung zu einem Server notwendig, welcher die entsprechenden Identifikations- und Berechtigungsdaten enthält.

[0003] Ein Problem bei derartigen Systemen ist, dass die Kommunikation zwischen dem Müllcontainer und dem Server energieintensiv ist und aufgrund der Nutzung von Netzwerkressourcen Kosten verursacht.

[0004] Insbesondere bei Müllcontainern, die keiner Hausgemeinschaft zugeordnet sind, sondern im öffentlichen Raum aufgestellt sind, ist die Energieversorgung oft problematisch, da die Energieversorgung vor Zugriff durch unbefugte Personen geschützt werden muss. Außerdem verlangen Energieversorger zur Abrechnung Messgeräte zur Erfassung der benötigten Energie. Die Kosten für diese Messgeräte übersteigen oftmals die Energiekosten um ein Vielfaches, so dass hier alternative Lösungen gewünscht sind. Bisherige Lösungsvorschläge schließen beispielsweise die dezentrale Stromversorgung über Batterien, Solarzellen oder Generatoren (Umwandlung von Windenergie oder mechanischer, durch Benutzer eingebrachter Energie) ein. Diese Lösungen sind jedoch ebenfalls kostenintensiv und vergrößern den Müllcontainer bei gleichem Aufnahmevermögen, was im öffentlichen Raum ebenfalls unerwünscht ist.

[0005] Weitere Kosten entstehen aufgrund der oftmals vorgesehenen Nutzung von Mobilfunkverbindungen zur Übertragung von Daten zwischen einem Server und einem Müllcontainer. Der Müllcontainer muss für eine solche Datenübertragung mit einer entsprechenden und stromverbrauchenden Übertragungstechnik ausgerüstet sein. Derartige Müllcontainer sind daher vergleichsweise teuer und benötigen Strom zur Kommunikation über das Mobilfunknetz, wobei diese Kommunikation aufgrund der vom Mobilfunknetzbetreiber erhobenen Entgelte ebenfalls Kosten und Verwaltungsaufwand erzeugt.

[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein System zur Verfügung zu stellen, welches die oben genannten Nachteile ausräumt oder zumindest minimiert.

[0007] Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche, insbesondere das System gemäß Anspruch 1 und das Verfahren gemäß Anspruch 11, gelöst.

[0008] Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung ist ein System zum Betreiben eines Müllcontainers umfassend einen Müllcontainer, welcher eine elektronische Steuereinrichtung, eine erste Kommunikationsschnittstelle zum Senden und Empfangen von Daten und eine Speichereinrichtung aufweist, und einen von dem Müllcontainer beabstandeten Server, welcher eine zweite Kommunikationsschnittstelle aufweist, wobei durch die Steuereinrichtung nach einer Nutzung des Müllcontainers Benutzungsdaten in der Speichereinrichtung ablegbar sind, wobei die erste Kommunikationsschnittstelle keine Einrichtung zur direkten Datenübertragung an die zweite Kommunikationsschnittstelle aufweist, wobei ein indirekter erster Datentransfer zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle und der zweiten Kommunikationsschnittstelle und/oder zwischen der zweiten Kommunikationsschnittstelle und der ersten Kommunikationsschnittstelle über zumindest eine weitere Kommunikationsschnittstelle initiierbar ist, welche in einem weiteren Kommunikationsgerät vorgesehen ist, das nicht dem Müllcontainer zugehörig ist, wobei die gespeicherten Benutzungsdaten über den ersten Datentransfer an den Server übertragbar sind.

[0009] Ein derartiges System hat zum Vorteil, dass der Müllcontainer keine leistungsstarke Kommunikationsschnittstelle umfassen muss, mittels welcher die direkte Kommunikation (z.B. über ein Mobilfunknetz) mit dem Server ermöglicht wird. Vielmehr ist vorgesehen, dass zum Datenaustausch zwischen Müllcontainer und Server Kommunikationskanäle benutzt werden, welche von einem weiteren Kommunikationsgerät bereitgestellt werden, welches nicht dem Müllcontainer zugehörig ist. Der Energiebedarf für die Übertragung der Daten über ein vorzugsweise zumindest abschnittsweise drahtloses Netzwerk an den Server wird demnach durch das weitere Kommunikationsgerät getragen. Ebenso fallen die bei der Übertragung anfallenden Netz-Nutzungsentgelte dem weiteren Kommunikationsgerät zur Last. Von dem Müllcontainer bzw. dessen (erster) Kommunikationsschnittstelle ist somit lediglich eine Übertragung von Daten bis zu dem weiteren Kommunikationsgerät notwendig. Vorzugsweise ist ein derartiges Kommunikationsgerät ausgewählt aus bestimmten Kommunikationsgeräten, welche sich in unmittelbarer Nähe zu dem Müllcontainer beziehungsweise sich in regelmäßigen Abschnitten sich in unmittelbarer Nähe zu dem Müllcontainer befinden.

[0010] Der erste Datentransfer kann ein unidirektionaler oder aber auch ein bidirektionaler Datentransfer sein. Unter einem unidirektionalen Datentransfer ist hierbei zu verstehen, dass Daten lediglich in einer Richtung transferiert werden, also von der ersten Kommunikationsschnittstelle über die weitere Kommunikationsschnittstelle zu der zweiten Kommunikationsschnittstelle oder von der zweiten Kommunikationsschnittstelle über die weitere Kommunikationsschnittstelle zu der ersten Kommunikationsschnittstelle. Unter einem unidirektionalen Datentransfer ist hierbei zu verstehen, dass ein Datenaustausch in beiden Richtungen erfolgt.

[0011] Die Daten würden demnach von der ersten Kommunikationsschnittstelle und der zweiten Kommunikationsschnittstelle in beiden Richtungen ausgetauscht werden können, wobei erfindungsgemäß der Datentransfer über die weitere Kommunikationsschnittstelle erfolgt.
Unter einem Müllcontainer kann ein sogenannter Restmüllcontainer oder aber auch Wertstoffsammelbehälter, wie beispielsweise Papier-, Flaschen- oder Kunststoffsammelbehälter verstanden werden.

[0012] Vorteilhafterweise besteht eine Kommunikationsverbindung zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle und der Steuereinrichtung sowie zwischen der Steuereinrichtung und der Speichereinrichtung.

[0013] Die Begriffe "erster Datentransfer" und "die weiter folgenden Datentransfers" sind nicht derart zu verstehen, dass diese zeitlich aufeinanderfolgend wären. Vielmehr soll unter diesen Bezeichnungen eine bestimmte Art von Datentransfers verstanden werden, insbesondere hinsichtlich der verwendeten Kommunikationsschnittstellen.

[0014] Die mittels des ersten Datentransfers übertragenen Daten können grundsätzlich verschiedenster Natur sein.

[0015] Die übertragenen Daten können Benutzerdaten sein, welche in der Speichereinrichtung abgelegt sind. Derartige Benutzerdaten sind Daten, welche durch die Nutzung des Müllcontainers anfallen. Diese können Benutzerdaten eines einzelnen Nutzers sein oder die Benutzerdaten mehrerer Nutzer umfassen, welche seit dem letzten ersten Datentransfer den Müllcontainer benutzt haben. Typischerweise werden die Benutzerdaten unidirektional von der ersten Kommunikationsschnittstelle über die weitere Kommunikationsschnittstelle zu der zweiten Kommunikationsschnittstelle übertragen.

[0016] Nach einer Ausführungsform kann eine Identifikation des Nutzers mittels eines Kommunikationsgeräts erfolgen, welches selbst keine Kommunikationsverbindung mit dem Server hat. Bei einer solchen Offline-Nutzung werden entsprechende Benutzerdaten durch die Steuereinrichtung in der Speichereinrichtung des Müllcontainers abgelegt. Derartige Benutzerdaten können folgende Daten umfassen: Identifikationsdaten, Daten über die Art und das Gewicht des eingeworfenen Mülls, Einwurfzeiten usw.

[0017] Nach einer weiteren Ausführungsform erfolgt eine Identifikation des Nutzers mittels eines Kommunikationsgeräts, welches selbst eine Kommunikationsverbindung zu dem Server hat. Hier kann vorteilhafterweise die Identifikation des Nutzers durch das Kommunikationsgerät mittels einer Kommunikation des Kommunikationsgeräts mit dem Server erfolgen. Bevorzugt können demnach die Benutzerdaten über dieses Kommunikationsgerät an den Server übermittelt werden. Es ist jedoch von Vorteil, wenn bei einer solchen Online-Nutzung eine Sicherungskopie der Benutzerdaten durch die Steuereinrichtung in der Speichereinrichtung des Müllcontainers abgelegt wird. Diese Sicherungskopien können dann bei einem nächsten ersten Datentransfer dem Server übertragen werden und diesem zur Verifikation der ursprünglich übertragenen Daten dienen. Derartige Benutzerdaten können ebenso folgende Daten umfassen: Identifikationsdaten, Daten über die Art und das Gewicht des eingeworfenen Mülls, Einwurfzeiten usw.

[0018] Die mittels des ersten Datentransfers an den Sever übertragenen Daten können vorteilhafterweise auch Sensordaten umfassen, welche von Sensoren stammen, die in dem Müllcontainer vorhanden sind oder sich in der Nähe des Müllcontainers befinden. Solche Daten würden vorzugsweise von der ersten Kommunikationsschnittstelle über die weitere Kommunikationsschnittstelle zu der zweiten Kommunikationsschnittstelle übertragen werden.

[0019] Darüber hinaus wäre es denkbar, Zeitdaten, Systeminformationen, Nutzungsverhalten, (erfolglose) Nutzungsversuche, (erfolglose) Anmeldeversuche mittels des ersten Datentransfers zu übermittelten. Solche Daten würden vorzugsweise von der ersten Kommunikationsschnittstelle über die weitere Kommunikationsschnittstelle zu der zweiten Kommunikationsschnittstelle übertragen werden.

[0020] Die mittels des ersten Datentransfers übermittelten Daten können auch Software- oder Firmwareupdates für entsprechende Komponenten des Müllcontainers umfassen, welche durch den Server bereitgestellt werden. Solche Daten würden vorzugsweise von der zweiten Kommunikationsschnittstelle über die weitere Kommunikationsschnittstelle zu der ersten Kommunikationsschnittstelle übertragen werden. Dazu wäre es denkbar, dass einzelne Pakete über unterschiedliche Kommunikationsgeräte auf die Speichereinrichtung des Müllcontainers übertragen werden.

[0021] Vorzugsweise können die mittels des ersten Datentransfers übermittelten Daten weiterhin Zugangslisten, sogenannte weiße oder schwarze Listen, umfassen. In solchen Zugangslisten sind die Berechtigungen der Nutzer aufgeführt. Dies ist insbesondere relevant für die genannte Offline-Nutzung. Steht beispielsweise die Zahlung der entsprechenden Gebühren bei einem Nutzer aus, kann dessen Berechtigung entzogen werden.

[0022] Denkbar wäre es auch, dass die genannten übermittelten Daten Teil eines bidirektionalen Datentransfers sind. Der Server könnte beispielsweise zunächst eine Anfrage hinsichtlich bestimmter Daten an den Müllcontainer übermitteln, woraufhin dieser die angeforderten Daten bereitstellt. Es wäre auch denkbar, dass mittels des ersten Datentransfers eine Ferndiagnose durch den Server bei Störungen oder Fehlfunktionen der Systeme des Müllcontainers durchgeführt werden.

[0023] Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst ein erstes Kommunikationsgerät eine dritte Kommunikationsschnittstelle. Vorzugweise kann der unidirektionale oder bidirektionale erste Datentransfer zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle und der zweiten Kommunikationsschnittstelle über die dritte Kommunikationsschnittelle erfolgen. Vorteilhafterweise ist ein Entleer- oder Servicefahrzeug mit dem ersten Kommunikationsgerät ausgestattet. Dabei kann es vorteilhaft sein, wenn das erste Kommunikationsgerät ein Teil einer Recheneinheit, eines sogenannten On Board Computers (OBC) des Entleer- oder Servicefahrzeugs ist. Da derartige Entleer- oder Servicefahrzeuge zwangsläufig in regelmäßigen Abständen in unmittelbare Nähe des Müllcontainers kommen, ist ein erster Datentransfer über ein Kommunikationsgerät, welches sich in einem solchen Fahrzeug befindet, besonders vorteilhaft. Darüber hinaus kann ein solches Fahrzeug dem ersten Kommunikationsgerät ohne Probleme eine ausreichende Energieversorgung zur Verfügung stellen. Bevorzugt erfolgt der Datentransfer zwischen der ersten und der dritten Kommunikationsschnittstelle über einen ersten Kommunikationskanal.

[0024] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst ein zweites Kommunikationsgerät eine vierte Kommunikationsschnittstelle. Vorzugweise kann der unidirektionale oder bidirektionale erste Datentransfer zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle und der zweiten Kommunikationsschnittstelle über die vierte Kommunikationsschnittelle erfolgen. Vorteilhafterweise ist das zweite Kommunikationsgerät einem Benutzer zugeordnet. Vorzugsweise ist das zweite Kommunikationsgerät ein portables Datenverarbeitungsgerät, bevorzugt mit einer Anzeigeeinrichtung, beispielsweise ein Mobiltelefon, ein Smartphone, ein Tablet oder ein Laptop. Eine derartige Ausgestaltung hat den Vorteil, dass ein Benutzer des Müllcontainers ein solches zweites Kommunikationsgerät, wie beispielsweise ein Smartphone, bereits für den Identifikationsvorgang bei der Online-Nutzung verwenden kann. Insbesonders ein Smartphone ist als Kommunikationsgerät bevorzugt, da es weit verbreitet ist und eine Vielzahl von Kommunikationsschnittstellen aufweist, die zur Ausbildung einer Datenverbindung zum Müllcontainer einerseits und/oder Server andererseits genutzt werden könnten. Außerdem weist ein Smartphone eine Anzeigeeinrichtung auf, über welche Informationen an den Benutzer gesendet werden könnten. Bevorzugt erfolgt der Transfer von Daten zwischen der ersten und der vierten Kommunikationsschnittstelle über einen zweiten Kommunikationskanal.

[0025] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann der unidirektionale oder bidirektionale erste Datentransfer zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle und der zweiten Kommunikationsschnittstelle sowohl über das erste Kommunikationsgerät, beziehungsweise die dritte Kommunikationsschnittelle, als auch über das zweite Kommunikationsgerät, beziehungsweise die vierte Kommunikationsschnittelle, erfolgen.

[0026] Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht beschränkt auf eine bestimmte Art von Kommunikationsgerät. Ein entsprechendes Kommunikationsgerät muss lediglich eine weitere Kommunikationsschnittstelle aufweisen, welche dazu in der Lage ist, mit der ersten Kommunikationsschnittelle des Müllcontainers und der zweiten Kommunikationsschnittstelle des Servers zu kommunizieren und die Daten entsprechend weiterzuleiten.

[0027] Unter einem Kommunikationskanal soll ein Übertragungsweg verstanden werden. Ein solcher Übertragungsweg verbindet einen Sender und einen Empfänger. Dieser Sender beziehungsweise Empfänger ist vorteilhafterweise Teil der jeweiligen Kommunikationsschnittstelle oder einer entsprechenden weiteren Einrichtung. Demzufolge ist es vorteilhaft, wenn das Kommunikationsgerät und der Müllcontainer mit einem entsprechenden Sender beziehungsweise Empfänger der jeweiligen Technologie ausgestattet sind. Bevorzugt sind komplementäre Sender-Empfänger-Paare im Müllcontainer und Kommunikationsgerät sowie Kommunikationsgerät und Server vorhanden. Ein komplementäres Sender-Empfänger-Paar im Müllcontainer und Server ist nicht erforderlich und bevorzugt auch nicht vorhanden.

[0028] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist zur Identifizierung eines Benutzers vor der Nutzung des Müllcontainers zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle und der vierten Kommunikationsschnittstelle ein zweiter Datentransfer initiierbar. Vorteilhafterweise erfolgt der zweite Datentransfer zwischen der ersten und der vierten Kommunikationsschnittstelle über den zweiten Kommunikationskanal. Der zweite Datentransfer ist vorzugsweise bidirektional und kann Identifikationsdaten des Nutzers und/oder Identifikationsdaten des zur Nutzung vorgesehenen Müllcontainers aufweisen. Bevorzugt erfolgt nach dem zweiten Datentransfer ein dritter Datentransfer zwischen der vierten Kommunikationsschnittstelle des zweiten Kommunikationsgeräts und der zweiten Kommunikationsschnittstelle des Servers. Dieser dritte Datentransfer umfasst vorteilhafterweise die Identifikationsdaten des Benutzers und/oder Identifikationsdaten des zur Nutzung vorgesehenen Müllcontainers. Bevorzugt erfolgt der dritte Datentransfer zwischen der vierten Kommunikationsschnittstelle und der zweiten Kommunikationsschnittstelle über den achten Kommunikationskanal.

[0029] Vorzugsweise weist der Server weiterhin einen Authentifizierungsmanager und eine Datenbank auf. Bevorzugt ordnet der Authentifizierungsmanager den empfangenen Identifikationsdaten Berechtigungsdaten des Benutzers, welche in der Datenbank gespeichert sind, zu. Auf Basis dieser Zuordnung kann der Zugang zu dem zur Nutzung vorgesehenen Müllcontainer für diesen Benutzer freigegeben oder verweigert werden. Die entsprechenden Berechtigungsdaten werden vorzugsweise von der zweiten Kommunikationsschnittstelle über die vierte Kommunikationsschnittstelle an die erste Kommunikationsschnittstelle des Müllcontainers übermittelt. Die Steuereinrichtung des Müllcontainers kann dann vorteilhafterweise aufgrund der Berechtigungsdaten den Zugang zu dem Müllcontainer veranlassen. Ein solcher Identifikationsvorgang wird vorzugsweise als Online-Nutzung bezeichnet.

[0030] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst der Müllcontainer eine Empfangseinrichtung. Vorzugsweise kann zwischen der Empfangseinrichtung und der ersten Kommunikationsschnittstelle ein vierter Datentransfer über einen dritten Kommunikationskanal erfolgen. Unter einer Empfangseinrichtung ist eine Einrichtung zu verstehen, welche dazu geeignet ist, Identifikationsdaten eines Nutzers zu empfangen. Der vierte Datentransfer kann ebenso ein unidirektionaler oder ein bidirektionaler Datentransfer sein.

[0031] Bevorzugt ist zur Identifizierung eines Benutzers vor der Nutzung des Müllcontainers zwischen der Empfangseinrichtung und einer Identifikationseinrichtung mittels eines vierten Kommunikationskanals ein fünfter Datentransfer von Identifikationsdaten initiierbar. Für die Identifikation des Nutzers wird hierbei keine Datenverbindung zu dem Server hergestellt. Eine solche Nutzung wird vorteilhafterweise als Offline-Nutzung bezeichnet.

[0032] Vorteilhafterweise kann eine solche Identifikationseinrichtung ein Sender sein, welcher mittels einer Drahtlostechnologie die Identifikationsdaten des Benutzers übermittelt. Vorteilhafterweise wird ein bestimmter Code oder ähnliches mittels des fünften Datenaustausches an das Empfangsgerät übermittelt. Die Identifikationseinrichtung kann ein eigens für die Nutzung des Müllcontainers vorgesehener Sender sein, welche den Nutzern durch den Betreiber zur Verfügung gestellt wird.

[0033] Es wäre jedoch auch denkbar, dass die Identifikationseinrichtung ein passives Element, beispielsweise eine (RFID)-Chipkarte, Magnetkarte oder Ähnliches, ist. Auf einem solchen passiven Element sind die Identifikationsdaten enthalten oder gespeichert. Die Empfangseinrichtung wäre in diesem Fall ein aktives Element, welches die Identifikationsdaten von der Identifikationseinrichtung ausliest. Auch eine solche Identifikationseinrichtung kann den Nutzern eigens für die Nutzung des Müllcontainers durch den Betreiber zur Verfügung gestellt werden.

[0034] Es wäre jedoch auch denkbar, dass die Identifikationseinrichtung ein zweites Kommunikationsgerät, beispielsweise ein Smartphone, ist. Einige Nutzer bevorzugen eine Offline-Nutzung, wollen sich jedoch trotzdem mit einem zweiten Kommunikationsgerät identifizieren, da ein solches, beispielsweise ein Smartphone, in der Regel immer zur Hand ist. Typischerweise weist das zweite Kommunikationsgerät, wie Smartphone oder ähnliche Geräte, Funktionen auf, welche zur Übermittlung entsprechender Identifikationsdaten an das Empfangsgerät fähig sind.

[0035] Es wäre auch denkbar, dass eine solche Empfangseinrichtung dazu geeignet ist, anderweitige Identifikationsdaten des Nutzers zu empfangen. So kann das Empfangsgerät ein Eingabegerät für einen Code, beispielsweise einen Ziffernblock, sein. Das Empfangsgerät kann auch ein Lesegerät für biometrische Daten wie Fingerabdrücke oder Iris-Erkennung oder ein Gerät zur Gesichtserkennung sein.

[0036] Die durch die Empfangseinrichtung empfangenen Daten werden über den vierten Datentransfer mittels des dritten Kommunikationskanals an die erste Kommunikationsschnittstelle und weiterhin an die Steuereinrichtung übermittelt. Der dritte Kommunikationskanal nutzt vorzugsweise eine Drahtlostechnologie. Demnach kann das Empfangsgerät an einer beliebigen Stelle auch in unmittelbarer Nähe außerhalb des Müllcontainers platziert werden. Ferner kann eine kostenintensive Verkabelung eingespart werden.

[0037] Der vierte Datentransfer kann unidirektional sowie auch bidirektional sein. Ein bidirektionaler Datentransfer erlaubt beispielsweise das Übertragen von Software- oder Firmwareupdates auf die Empfangseinrichtung.

[0038] Die durch die Offline-Nutzung anfallenden Benutzerdaten werden durch die Steuereinrichtung in der Speichereinrichtung des Müllcontainers abgelegt. Diese Benutzerdaten können vorteilhafterweise mittels des nächsten ersten Datentransfers and den Server übertragen werden. Durch den Server können dann anhand der Benutzerdaten Rechnungen, Statistiken oder Ähnliches erstellt werden.

[0039] Vorteilhafterweise ist zur Offline-Nutzung zumindest eine Zugangsliste, eine sogenannte weiße oder schwarze Liste, in der Speichereinrichtung abgelegt. Eine solche Zugangsliste umfasst Berechtigungsdaten der Nutzer. Bevorzugt werden die durch die Empfangseinrichtung empfangenen Identifikationsdaten durch die Steuereinrichtung den Berechtigungsdaten zugeordnet. Aufgrund der Berechtigungsdaten kann der Zugang zu dem Müllcontainer gewährt oder verweigert werden. Die Zugangslisten können vorteilhafterweise durch den ersten Datentransfer aktualisiert werden. Beispielsweise kann einem Nutzer, der ein bestimmtes Limit an eingeworfenem Müll überschritten hat, die Berechtigung entzogen werden, bis eine entsprechende Nachzahlung erfolgt ist.

[0040] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst der Müllcontainer zumindest eine Sensoreinrichtung. Vorteilhafterweise kann zwischen der zumindest einen Sensoreinrichtung ein sechster Datentransfer über einen fünften Kommunikationskanal erfolgen. Bevorzugt kann der sechste Datentransfer unidirektional oder bidirektional sein. Ein bidirektionaler Datentransfer erlaubt beispielsweise das Übertragen von Software- oder Firmwareupdates auf die zumindest eine Sensoreinrichtung.

[0041] Die zumindest eine Sensoreinrichtung könnte vorteilhafterweise einen Sensor zur Überwachung der Temperatur im Innenraum des Müllcontainers aufweisen. Durch eine solche Überwachung kann das Entstehen eines Brandes in dem Container schnell detektiert und gemeldet werden.

[0042] Ferner könnte die Sensoreinrichtung einen Füllstandsensor aufweisen, wodurch rechtzeitige Leerungen gewährleistet werden. Der Füllstandsensor kann eine sonographische oder eine optische Füllhöhenermittlung durchführen.

[0043] Möglich wäre auch, dass die Sensoreinrichtung einen Bewegungssensor für Bewegungen im Innenraum des Müllcontainers aufweist. Somit könnten beispielsweise eingeschlossene Tiere detektiert werden.

[0044] Auch ein Sensor zur Detektion von Bewegungen des Müllcontainers selbst oder ein Sensor zur Detektion von Krafteinwirkungen auf den Müllcontainer könnte vorgesehen sein. Durch derartige Sensoren könnte Vandalismus erkannt und gemeldet werden.

[0045] Ferner könnte ein Gewichtssensor vorgesehen sein, welcher das Gewicht des eingeworfenen Mülls detektiert. Ein solcher Sensor könnte dazu genutzt werden, die Kostenabrechnung für den Benutzer aufgrund des Gewichts des eingeworfenen Mülls zu bemessen. Somit wäre eine "gerechte" Kostenabrechnung für die Benutzer ermöglicht.

[0046] Es wäre auch denkbar, Sensoren bereitzustellen, welche den Einwurf bestimmter Materialien, wie beispielsweise Metalle, detektieren. Bei einem Restmüllcontainer könnte somit der unerlaubte Einwurf solcher Materialien detektiert werden.

[0047] Weiterhin kann die Sensoreinrichtung ein Geruchssensor sein, womit einer zu hohen Geruchsbelastung der Umgebung des Müllcontainers vorgebeugt werden kann, indem eine vorzeitige Leerung durchgeführt wird.

[0048] Schließlich kann die Sensoreinrichtung auch ein Geräuschsensor sein.

[0049] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die zumindest eine Sensoreinrichtung eine Standortbestimmungseinrichtung, mittels welcher der Standort des Müllcontainers bestimmt werden kann. Durch eine solche Standortbestimmungseinrichtung ist der Müllcontainer beispielsweise nach einem Diebstahl oder Vandalismus wieder auffindbar. Eine solche Standortbestimmungseinrichtung könnte beispielsweise eine GPS-Einrichtung sein.

[0050] Zur Standortbestimmung können vorteilhafterweise auch BSSID- (Basic Service Set Identification-) Daten von sich in der Umgebung des Müllcontainers befindlichen WLAN-Accesspoints durch eine geeignete Standortbestimmungseinrichtung abgefragt werden. Solche BSSID-Daten können dann an den Server übertragen werden. Diese können dann durch den Server derart ausgewertet werden, dass der Standort des Müllcontainers bestimmbar ist.

[0051] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind von der ersten Kommunikationsschnittstelle mittels eines siebten Datentransfers Steuerdaten an zumindest eine interne Einrichtung des Müllcontainers oder zumindest eine externe Einrichtung übermittelbar. Vorzugsweise erfolgt der siebte Datentransfer über einen sechsten Kommunikationskanal. Bevorzugt ist der siebte Datentransfer unidirektional oder bidirektional. Vorzugsweise beruht der siebte Datentransfer über einen sechsten Kommunikationskanal auf einer Drahtlostechnologie. Dies hat den Vorteil, dass eine aufwendige Verkabelung in dem Müllcontainer nicht mehr notwendig ist. Darüber hinaus können auch externe Einrichtungen angesteuert werden.

[0052] Vorteilhafterweise werden die Steuerdaten zumindest teilweise durch die Steuereinrichtung und/oder zumindest teilweise durch eine Sensoreinrichtung erzeugt. Vorteilhafterweise werden die Steuerdaten aufgrund eines Auslöseereignisses erzeugt.

[0053] Vorzugsweise erfolgt die Ansteuerung der internen oder externen Einrichtungen aufgrund von Sensordaten einer Sensoreinrichtung. Die Sensordaten werden vorteilhafterweise durch die Steuereinrichtung ausgewertet. Die Steuereinrichtung erzeugt dann die entsprechenden Steuerdaten, welche dann über den siebten Datentransfer an zumindest eine interne oder zumindest eine externe Einrichtung übermittelt wird.

[0054] Es wäre jedoch auch denkbar, dass die Sensoreinrichtung bereits eine Auswerteeinrichtung aufweist, welche die Sensordaten zumindest teilweise auswertet und zumindest teilweise die Steuerdaten erzeugt, welche dann über den siebten Datentransfer an zumindest eine interne oder zumindest eine externe Einrichtung übermittelt werden.

[0055] Die Steuerdaten können jedoch auch zumindest teilweise von dem Server erzeugt werden und über den ersten Datentransfer an den Müllcontainer übermittelt werden. Diese Steuerdaten werden dann über den siebten Datentransfer an zumindest eine interne oder zumindest eine externe Einrichtung übermittelt.

[0056] Vorzugsweise können die zumindest eine interne Einrichtung oder die zumindest eine externe Einrichtung ein Aktuator, eine Verriegelungseinrichtung, eine Anzeigeeinrichtung, eine Ausgabeeinrichtung oder ein Feuerlöscher sein.

[0057] Beispielsweise könnte der Füllstandssensor einen bestimmten Füllstand messen, woraufhin der Verriegelungseinrichtung Steuerdaten übermittelt werden, so dass diese den Müllcontainer verriegelt. Gleichzeitig könnte eine Anzeige- oder Ausgabeeinrichtung aktiviert werden, welche anzeigt, dass der Müllcontainer gerade nicht nutzbar ist. Analog könnte bei Feststellen eines Brandes in oder nahe bei dem Müllcontainer durch einen Geruchs- oder Temperatursensor ein interner oder externer Feuerlöscher mittels der Steuerdaten aktiviert werden.

[0058] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann das System zu einer Entriegelung des Müllcontainers bei einem Entleerungsvorgang benutzt werden. Um einen Entleerungsvorgang zu ermöglichen, muss eine entsprechende Verriegelung geöffnet werden. Demnach ist es vorteilhaft, wenn nach dem Etablieren einer Kommunikationsverbindung zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle und der zweiten Kommunikationsschnittstelle eine Autorisierung stattfindet. Hierbei erkennt die Steuereinrichtung das Vorhandensein eines Entleerungsfahrzeugs und gibt entsprechende Steuerdaten über die erste Kommunikationsschnittstelle an die entsprechende Verriegelungseinrichtung weiter. Nach dem Entleerungsvorgang kann das Entfernen des Entleerungsfahrzeugs detektiert werden, woraufhin die Steuereinrichtung entsprechende Steuerdaten über die erste Kommunikationsschnittstelle an die entsprechende Verriegelungseinrichtung zur Verriegelung ausgibt.

[0059] Nach einer bevorzugten Ausführungsform beruht der Datentransfer über die Kommunikationskanäle eins bis sechs auf einer Drahtlostechnologie. Vorzugsweise hat diese Drahtlostechnologie eine vergleichsweise kurze Reichweite. Bevorzugt weist die Drahtlostechnologie eine Reichweite unter 300 m, bevorzugt unter 100 m, bevorzugt unter 50 m, bevorzugt unter 30 m, bevorzugt unter 10 m, bevorzugt unter 5 m, bevorzugt unter 3 m, bevorzugt unter 1 m, besonders bevorzugt unter 50 cm auf. Vorteilhafterweise ist die Drahtlostechnologie ausgewählt aus einer Gruppe, die NFC-Technologie (nearfield communication), RFID-Technologie (radio-frequency identification), WLAN-Technologie, (wireless-local area network), Bluetooth®-Technologie und optische Übertragungstechnologie umfasst.

[0060] Sowohl die NFC-Technologie als auch die RFID-Technologie verwenden hochfrequente magnetische Wechselfelder zur Datenübertragung. Die RFID-Technologie ist in der Regel eine sogenannte "verbindungslose" Übertragung. Hierbei wird ein passiver Transponder verwendet, welcher durch das Wechselfeld eines Lesegeräts mit Energie versorgt wird. Die NFC-Technologie stellt darüber hinaus auch eine sogenannte "verbindungsbehaftete" Übertragung zur Verfügung. Bei der verbindungsbehafteten Übertragung oder auch Peer-to-Peer-Übertragung wird eine Übertragung zwischen zwei gleichwertigen Transmittern etabliert.

[0061] Zwischenzeitlich ist eine Vielzahl kommerziell erhältlicher Smartphones mit einer NFC-Einrichtung ausgestattet. Die NFC-Technologie erreicht eine Datenübertragungsrate von 106 bis 424 kbit/s. Die Datenübertragung basiert auf einer Amplitudenmodulation eines hochfrequenten Magnetfelds mit einer standardisierten Frequenz von 13,56 MHz. An einer Datenübertragung können lediglich zwei Teilnehmer beteiligt sein, ein sogenannter Initiator, welcher als Sender von Informationen fungiert, und ein Empfänger, welcher diese Informationen empfängt.

[0062] Die NFC-Technologie stellt auch eine "verbindungslose" Übertragung analog zur RFID-Technik bereit. Eine solche Übertragung wir oft auch als passive Übertragung bezeichnet. Hier erzeugt lediglich der Initiator das hochfrequente Magnetfeld. Der Empfänger kann Daten mittels einer Lastmodulation übertragen. Dabei findet eine Energieaufnahme aus dem Magnetfeld durch einen speziell abgestimmten Schwingkreis des Empfängers statt, woraufhin der Initiator reagiert.

[0063] Bei der "verbindungsbehafteten" oder auch aktiven Übertragung erzeugt sowohl der Initiator als auch der Empfänger ein hochfrequentes Magnetfeld. Es wird zunächst ein sogenanntes "Handshake" durchgeführt, indem eine Authentifizierung stattfindet und indem verschiedene Einstellungen, wie beispielsweise die optimale Übertragungsgeschwindigkeit, ausgewählt werden. Anschließend wird der Datenaustausch durchgeführt. Diese als "aktiv-aktiv" oder auch als "Peer-To-Peer" bezeichnete Übertragung stellt eine bevorzugte Ausführungsform dar. Aufgrund der beidseitigen Authentifizierung gilt diese aktive Übertragung als wesentlich sicherer im Vergleich zu der "passiven" Übertragung (bei der zumindest ein Kommunikationspartner nicht aktiv das hochfrequente Magnetfeld sendet).

[0064] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfolgt der Datentransfer zwischen der dritten und der zweiten Kommunikationsschnittstelle über einen siebten Kommunikationskanal. Vorzugsweise erfolgt der Datentransfer zwischen der vierten und der zweiten Kommunikationsschnittstelle über einen achten Kommunikationskanal. Vorteilhafterweise basieren der siebte und der achte Kommunikationskanal zumindest abschnittsweise auf einer Drahtlostechnologie mit einer vergleichsweise langen Reichweite, bevorzugt mit einer maximalen Reichweite von über 30 m, bevorzugt über 100 m, bevorzugt über 500 m, bevorzugt über 1 km, besonders bevorzugt mehrere km. Vorzugsweise basiert der siebte und der achte Kommunikationskanal auf einer Übertragungstechnologie, die ausgewählt ist aus einer Gruppe, die WLAN-Verbindung, Mobilfunkverbindung, 2G (GSM)-Verbindung, 3G (UMTS)-Verbindung, GPRS-Verbindung, 4G (LTE, WiMax)-Verbindung, 5G-Verbindung, umfasst. Selbstverständlich kommen auch noch weitere Verbindungen, wie Funkverbindungen, beispielsweise im ISM-Band, in Betracht.

[0065] Die Kommunikationskanäle eins bis sechs gehören somit einer ersten Gruppe, welche vorzugsweise eine Drahtlostechnologie mit einer vergleichsweise kurzen Reichweite nutzen. Die Kommunikationskanäle sieben und acht gehören somit einer zweiten Gruppe an, welche vorzugsweise zumindest abschnittsweise eine Drahtlostechnologie mit einer vergleichsweise langen Reichweite nutzen. Durch die unterschiedliche Ausgestaltung der Gruppen von Kommunikationskanälen wird ermöglicht, dass die jeweiligen Kommunikationskanäle unterschiedliche Reichweiten und/oder Sendeleistungen haben können. Dadurch kann eine asymmetrische Kommunikation ausgebildet werden, bei der bevorzugt die Reichweiten und/oder Sendeleistung der Kommunikationskanäle der ersten Gruppe deutlich geringer ist als diejenigen Kommunikationskanäle der zweiten Gruppe.

[0066] Dies hat zur Folge, dass für die Kommunikation zwischen der ersten und der weiteren Kommunikationsschnittstelle über den ersten oder zweiten Kommunikationskanal der Energiebedarf gegenüber einer direkten Kommunikation zwischen der ersten und der zweiten Kommunikationsschnittstelle deutlich verringert ist. Die Kommunikation zwischen der ersten und der zweiten Kommunikationsschnittstelle wird unter Einbindung des Kommunikationsgeräts dennoch gewährleistet, wobei der erhöhte Energiebedarf für die Kommunikation zu und von der zweiten Kommunikationsschnittstelle über den siebten oder achten Kommunikationskanal durch das Kommunikationsgerät und/oder andere Netzwerkteilnehmer (z.B. LAN- oder WLAN-Router, Internetprovider, Netzwerkinfrastruktur eines Mobilfunkanbieters) gedeckt wird.

[0067] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das weitere Kommunikationsgerät, beispielsweise das erste oder zweite Kommunikationsgerät, eine Datenverarbeitungseinrichtung auf, welche zur Modulation von Daten zur Übertragung auf unterschiedlichen Kommunikationskanälen und/oder für eine Kodierung und/oder für eine Dekodierung der von jeweiligen Kommunikationsschnittstellen empfangenen Daten vor deren Weiterleitung an die jeweils andere Kommunikationsschnittstelle eingerichtet ist. Die durch den ersten Datentransfer übertragenen Daten werden im Grunde unverändert durch das weitere Kommunikationsgerät weitergeleitet. Es kann jedoch eine Modulation der Daten hinsichtlich der auf dem anschließenden Kommunikationskanal verwendeten, unterschiedlichen Übertragungstechnologie notwendig sein.

[0068] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen die Kommunikationsschnittstellen eins bis vier eine Kontrolleinrichtung auf, welche ein Prüfverfahren zur Fehlererkennung und - überwachung bei der Datenübertragung durchführt. Ein solches Prüfverfahren kann beispielsweise eine Paritätsprüfung oder Ähnliches sein.

[0069] Vorteilhafterweise kann der erste Datentransfer innerhalb bestimmter zeitlicher Abstände initiiert werden. Es wäre jedoch auch denkbar, einen ersten Datentransfer zu initiieren aufgrund eines anderweitigen Auslöseereignisses. Ein solches Auslöseereignis kann auch durch Sensordaten generiert werden, wie beispielsweise das Überschreiten eines gewissen Füllstands. Ebenso kann eine Funktionsstörung eines Bauteils des Müllcontainers ein solches Auslöseereignis sein. Schließlich kann die Notwendigkeit zur Durchführung von Firmware- oder Softwareupdates ein solches Auslöseereignis darstellen. Der erste Datentransfer kann demnach mittels des nächsten zu Verfügung stehenden Kommunikationsgeräts erfolgen. Der erste Datentransfer kann auch in realtime durchgeführt werden

[0070] Ebenso können die Datentransfers zwei bis sieben innerhalb bestimmter zeitlicher Abstände initiiert werden. Diese Datentransfers können auch in realtime durchgeführt werden oder aufgrund eines bestimmten oben genannten Auslöseereignisses erfolgen.

[0071] Nach einer bevorzugten Ausführungsform weist der Müllcontainer eine Schleuseneinrichtung mit einer Verriegelungseinrichtung auf. Die Verriegelungseinrichtung ist vorzugsweise ein elektrischer Schließmechanismus. Die Schleuseneinrichtung weist bevorzugt ein begrenztes Aufnahmevolumen auf, so dass bei einem einmaligen Öffnen lediglich eine begrenzte Menge an Müll in den Container eingeworfen werden kann. Optional können in der Schleuse und/oder dem Aufnahmebereich des Müllcontainers eine oder mehrere Einrichtungen zum Ermitteln der zugefügten und/oder vorhandenen Müllmenge vorhanden sein. Beispielsweise könnte es sich dabei um Einrichtungen zur Gewichts- und/oder Volumenermittlung handeln.

[0072] Vorteilhafterweise weist der Müllcontainer eine Stromversorgung auf, welche die elektrischen und elektronischen Einrichtungen und Komponenten mit Strom versorgt. Die Stromversorgung ist vorteilhafterweise eine Batterie. Alternativ oder kumulativ könnte auch eine Solarzelle oder Ähnliches vorgesehen sein.

[0073] Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Datenübertragung zwischen einem Müllcontainer, welcher eine elektronische Steuereinrichtung, eine erste Kommunikationsschnittstelle zum Senden und Empfangen von Daten und eine Speichereinrichtung aufweist und einen von dem Müllcontainer beabstandeten Server, welcher eine zweite Kommunikationsschnittstelle aufweist, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
  • Etablieren einer Datenverbindung mittels eines Kommunikationskanals zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle und einer weiteren Kommunikationsschnittstelle eines weiteren Kommunikationsgeräts, welches kein Bestandteil des Müllcontainers ist;
  • Autorisieren der Datenverbindung;
  • Initiieren eines indirekten ersten Datentransfers zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle und der zweiten Kommunikationsschnittstelle und/oder zwischen der zweiten Kommunikationsschnittstelle und der ersten Kommunikationsschnittstelle über zumindest eine weitere Kommunikationsschnittstelle.


[0074] Dieses Verfahren erlaubt die Kommunikation zwischen Müllcontainer und Server, ohne dass seitens des Müllcontainers eine energie- und kostenintensive Kommunikationsschnittstelle vorhanden sein muss, die die direkte Kommunikation mit dem entfernt angeordneten Server ermöglicht. Vielmehr kann eine zwischen dem einen eine weitere Kommunikationsschnittstelle aufweisenden Kommunikationsgerät und dem Server bestehende Datenverbindung zur indirekten Kommunikation zwischen Müllcontainer und Server (mit-) genutzt werden. Ein Etablieren einer Datenverbindung umfasst den Aufbau einer Datenverbindung. Der Initiator kann dabei die erste oder die weitere Kommunikationsschnittstelle sein. Weiterhin kann es vorteilhaft sein, wenn die übertragenen Daten aufgrund ihrer Richtigkeit kontrolliert werden.

[0075] Das Verfahren kann dabei mit allen bereits obig im Rahmen des Systems beschriebenen Merkmalen einzeln oder in Kombination miteinander ausgestattet sein und umgekehrt.

[0076] Vorzugsweise weist der Müllcontainer eine Speichereinrichtung auf, auf welcher nach einer Nutzung des Müllcontainers Benutzungsdaten abgelegt werden. Vorzugsweise werden die gespeicherten Benutzungsdaten über den ersten Datentransfer übertragen.

[0077] Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst ein erstes Kommunikationsgerät eine dritte Kommunikationsschnittstelle. Vorzugweise erfolgt der unidirektionale oder bidirektionale erste Datentransfer zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle und der zweiten Kommunikationsschnittstelle über die dritte Kommunikationsschnittstelle. Vorteilhafterweise ist ein Entleer- oder Servicefahrzeug mit dem ersten Kommunikationsgerät ausgestattet. Dabei kann es vorteilhaft sein, wenn das erste Kommunikationsgerät ein Teil einer Recheneinheit, eines sogenannten On Board Computers (OBC) des Entleer- oder Servicefahrzeugs ist. Da derartige Entleer- oder Servicefahrzeuge zwangsläufig in regelmäßigen Abständen in unmittelbare Nähe des Müllcontainers kommen, ist ein erster Datentransfer über ein Kommunikationsgerät, welches sich in einem solchen Fahrzeug befindet, besonders vor-teilhaft. Darüber hinaus kann ein solches Fahrzeug dem ersten Kommunikationsgerät ohne Probleme eine ausreichende Energieversorgung zur Verfügung stellen. Bevorzugt erfolgt der Datentransfer zwischen der ersten und der dritten Kommunikationsschnittstelle über einen ersten Kommunikationskanal.

[0078] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst ein zweites Kommunikationsgerät eine vierte Kommunikationsschnittstelle. Vorzugweise kann der unidirektionale oder bidirektionale erste Datentransfer zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle und der zweiten Kommunikationsschnittstelle über die vierte Kommunikationsschnittelle erfolgen. Vorteilhafterweise ist das zweite Kommunikationsgerät einem Benutzer zugeordnet. Vorzugsweise ist das zweite Kommunikationsgerät ein portables Datenverarbeitungsgerät, bevorzugt mit einer Anzeigeeinrichtung, beispielsweise ein Mobiltelefon, ein Smartphone, ein Tablet oder ein Laptop. Eine derartige Ausgestaltung hat den Vorteil, dass ein Benutzer des Müllcontainers ein solches zweites Kommunikationsgerät, wie beispielsweise ein Smartphone, bereits für den Identifikationsvorgang bei der Online-Nutzung verwenden kann. Insbesondere ein Smartphone ist als Kommunikationsgerät bevorzugt, da es weit verbreitet ist und eine Vielzahl von Kommunikationsschnittstellen aufweist, die zur Ausbildung einer Datenverbindung zum Müllcontainer einerseits und/oder Server andererseits genutzt werden können. Außerdem weist ein Smartphone eine Anzeigeeinrichtung auf, über welche Informationen an den Benutzer gesendet werden könnten. Bevorzugt erfolgt der Transfer von Daten zwischen der ersten und der vierten Kommunikationsschnittstelle über einen zweiten Kommunikationskanal.

[0079] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann der unidirektionale oder bidirektionale erste Datentransfer zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle und der zweiten Kommunikationsschnittstelle sowohl über das erste Kommunikationsgerät, beziehungsweise die dritte Kommunikationsschnittstelle, als auch über das zweite Kommunikationsgerät, beziehungsweise die vierte Kommunikationsschnittstelle, erfolgen.

[0080] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform beruht der Datentransfer über die Kommunikationskanäle eins und zwei auf einer Drahtlostechnologie, wobei die Drahtlostechnologie eine Reichweite unter 300 m, bevorzugt unter 100 m, bevorzugt unter 50 m, bevorzugt unter 30 m, bevorzugt unter 10 m, bevorzugt unter 5 m, bevorzugt unter 3 m, bevorzugt unter 1 m, besonders bevorzugt unter 50 cm aufweist, wobei die Drahtlostechnologie ausgewählt ist aus einer Gruppe, die NFC-Technologie, RFID-Technologie, WLAN-Technologie, Bluetooth®-Technologie und optische Übertragungstechnologie umfasst.

[0081] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfolgt der Datentransfer zwischen der dritten und der zweiten Kommunikationsschnittstelle über einen siebten Kommunikationskanal, wobei der Datentransfer zwischen der vierten und der zweiten Kommunikationsschnittstelle über einen achten Kommunikationskanal erfolgt, wobei der siebte und der achte Kommunikationskanal zumindest abschnittsweise auf einer Drahtlostechnologie mit maximal einer Reichweite von über 30 m, bevorzugt über 100 m, bevorzugt über 500 m, bevorzugt über 1 km, besonders bevorzugt mehrere km basiert und eine Übertragungstechnologie, die ausgewählt ist aus einer Gruppe, die WLAN-Verbindung, Mobilfunkverbindung, 2G (GSM)-Verbindung, 3G (UMTS)-Verbindung, GPRS-Verbindung, 4G (LTE, WiMax)-Verbindung, 5G-Verbindung umfasst.

[0082] Ein Autorisieren einer Datenverbindung kann das Erkennen des weiteren Kommunikationsgeräts durch die erste Kommunikationsschnittstelle beziehungsweise durch die Steuereinrichtung des Müllcontainers umfassen. Ein solcher Vorgang umfasst ein Zuordnen übermittelter Identifikationsdaten zu gespeicherten Daten. Durch eine solche Autorisierung kann beispielsweise erkannt werden, ob das weitere Kommunikationsgerät einem Entleer- oder Servicefahrzeug zugehörig ist. Im Falle eines anwesenden Entleerungsfahrzeugs kann beispielsweise durch die Steuereinrichtung bevorzugt eine Verriegelungseinrichtung geöffnet werden, wodurch eine Entleerung des Müllcontainers erfolgen kann.

[0083] Ein solches Autorisieren kann jedoch auch nur eine systembedingte Autorisierung sein, beispielsweise ein "Handshake" bei einer NFC-Verbindung, in dem verschiedene Einstellungen, wie beispielsweise die optimale Übertragungsgeschwindigkeit, ausgewählt werden. Ein sogenanntes "Pairing" bei einer Bluetooth-Verbindung kann auch eine derartige Autorisierung sein. Nach einer bevorzugten Ausführungsform kann das Verfahren eine Steuerung eines Zugangs zu einem Müllcontainer für einen Benutzer umfassen, wobei die folgenden weiteren Schritte umfasst werden:
  1. a) Initiieren eines Transfers von Identifikationsdaten von der ersten Kommunikationsschnittstelle zu einem einem Benutzer zuordenbaren und eine vierte Kommunikationsschnittstelle aufweisenden zweiten Kommunikationsgerät vor Nutzung des Müllcontainers;
  2. b) Übermitteln der Identifikationsdaten für den Müllcontainer und des Benutzers von dem die vierte Kommunikationsschnittstelle aufweisenden zweiten Kommunikationsgerät zu einem eine zweite Kommunikationsschnittstelle aufweisenden Server;
  3. c) Empfangen der Identifikationsdaten durch die zweite Kommunikationsschnittstelle und Zuführen der Identifikationsdaten zu einem Authentifizierungsmanager des Servers;
  4. d) Zuordnung von Benutzerdaten aus einer Datenbank des Servers zu den Identifikationsdaten durch den Authentifizierungsmanager;
  5. e) Generieren von Berechtigungsdaten zum Gewähren oder Verweigern des Zugangs zu diesem Müllcontainer für diesen Benutzer;
  6. f) Übertragung der Berechtigungsdaten von der zweiten Kommunikationsschnittstelle an die vierte Kommunikationsschnittstelle und/oder das zweite Kommunikationsgerät und optional Umwandlung des Signals in dem zweiten Kommunikationsgerät;
  7. g) Übertragung der Berechtigungsdaten von der vierten Kommunikationsschnittstelle und/oder dem zweiten Kommunikationsgerät an die erste Kommunikationsschnittstelle;
  8. h) Gewähren oder Verweigern des Zugangs zu diesem Müllcontainer für den Benutzer in Abhängigkeit des von den an der ersten Kommunikationsschnittstelle empfangenen Berechtigungsdaten.


[0084] In einer weiteren bevorzugten Verfahrensvariante werden für die Schritte a) und b) verschiedene Kommunikationskanäle genutzt. Dies erlaubt, dass die Reichweite der Kommunikationskanäle und der Energiebedarf der dafür genutzten Kommunikationsschnittstelle auf die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden kann. Somit wird eine besonders energiesparende und günstige (indirekte) Kommunikation zwischen der ersten und der zweiten Kommunikationsschnittstelle ermöglicht.

[0085] In einer weiteren bevorzugten Variante des Verfahrens ist vorgesehen, dass für den Schritt a) eine einen geringen Energieverbrauch aufweisende Drahtlostechnologie mit einer Reichweite unter 300 m genutzt wird. Diese Verfahrensvariante ist besonders bevorzugt, da Schritt a) als besonders kritisch hinsichtlich des Energiebedarfs des Müllcontainers und der Kosten der Datenübertragung identifiziert wurde. Drahtlostechnologien mit geringer Reichweite erlauben üblicherweise geringen Energiebedarf bei dennoch vergleichsweise hoher Datenrate. Darüber hinaus sind derartige Drahtlostechnologien üblicherweise entgeltfrei nutzbar, so dass zumindest für diesen Abschnitt der Kommunikation zwischen erster und zweiter Kommunikationsschnittstelle keine Kosten anfallen. Insbesondere bevorzugt ist dafür eine Übertragungstechnologie, die ausgewählt ist aus einer Gruppe, die NFC-Technologie, RFID-Technologie und optische Übertragungstechnologie umfasst. Die sich hieraus ergebenden Vorteile wurden bereits oben vorrichtungsseitig beschrieben.

[0086] Bevorzugt ist weiterhin eine Verfahrensvariante, bei der für Schritt b) zumindest abschnittsweise eine Drahtlostechnologie mit einer maximalen Reichweite von über 30 m genutzt wird. Als maximale Reichweite soll in diesem Zusammenhang die Reichweite der Kommunikation zwischen zwei Kommunikationsschnittstellen unter üblichen Bedingungen ohne zwischen den Kommunikationsschnittstellen angeordneten Hindernissen verstanden werden. Eine solche Reichweite erlaubt üblicherweise die (drahtlose) Übertragung von Daten von dem Kommunikationsgerät zumindest bis zum nächstgelegenen Übergabepunkt, über welchen die Daten (evtl. über ein lokales Netzwerk (LAN)) in ein Weitverkehrsnetz (WAN) eingespeist werden und darüber an die zweite Kommunikationsschnittstelle weitergeleitet werden können. Der Übergabepunkt oder Zugangspunkt kann beispielsweise ein WLAN-Router oder ein Sendemast eines Mobilfunkanbieters sein. Eine große Reichweite der für Schritt b) zumindest abschnittsweise genutzten Drahtlostechnologie ermöglicht somit einen großen Bewegungsradius des Benutzers unter Beibehaltung der Drahtlosverbindung und daraus folgend auch eine große Variabilität in der Auswahl eines Standortes für den Müllcontainer. Für eine nochmals vergrößerte Variabilität des Standorts und die weitgehende Unabhängigkeit von bestehender Infrastruktur ist die Reichweite der für Schritt b) zumindest abschnittsweise genutzten Drahtlostechnologie bevorzugt über 100 m, bevorzugt über 500 m, bevorzugt über 1 km, besonders bevorzugt mehrere km. Als besonders geeignet hat sich die Nutzung einer Übertragungstechnologie herausgestellt, die ausgewählt ist aus einer Gruppe, die WLAN-Verbindung, Mobilfunkverbindung, GSM-Verbindung, UMTS-Verbindung, GPRS-Verbindung, LTE-Verbindung und DECT umfasst.

[0087] Verfahrensseitig ist bevorzugt, dass die in Schritt g) von der vierten Kommunikationsschnittstelle und/oder dem zweiten Kommunikationsgerät an die erste Kommunikationsschnittstelle übertragenen Berechtigungsdaten einen einmaligen oder rollenden Code umfassen. Dies ist bevorzugt, um zu verhindern, dass Unbefugte die Authentifizierungsdaten mitlesen und diese Daten für einen unbefugten Zugang zum Müllcontainer nutzen. Durch die Verwendung eines einmaligen oder rollenden Codes sind die aktuellen Zugangsgewährungsdaten für den nächsten Zugangsversuch unbrauchbar und unbefugter Zugang mit diesen Daten zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr möglich.

[0088] Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung werden anhand nachfolgender Beschreibung der anliegenden Figuren erläutert. Gleichartige Komponenten können in den verschiedenen Ausführungsformen gleiche Bezugszeichen aufweisen.

[0089] In den Figuren zeigen:
Fig.1
eine Prinzipskizze des Systems zur Bereitstellung von Nachrichten für einen Benutzer eines Müllcontainers nach einer Ausführungsform;
Fig.2
eine Prinzipskizze des Systems zur Bereitstellung von Nachrichten für einen Benutzer eines Müllcontainers nach einer weiteren Ausführungsform;
Fig.3
eine Prinzipskizze des Systems zur Bereitstellung von Nachrichten für einen Benutzer eines Müllcontainers nach einer weiteren Ausführungsform.


[0090] In den Figuren 1 bis 3 wird ein System (1) zum Betreiben eines Müllcontainers (2) umfassend einen Müllcontainer (2), welcher eine elektronische Steuereinrichtung (3), eine erste Kommunikationsschnittstelle (4) zum Senden und Empfangen von Daten und eine Speichereinrichtung (5) aufweist, und einen von dem Müllcontainer beabstandeten Server (6), welcher eine zweite Kommunikationsschnittstelle (7) aufweist, wobei durch die Steuereinrichtung (3) nach einer Nutzung des Müllcontainers (2) Benutzungsdaten in der Speichereinrichtung (5) ablegbar sind, wobei die erste Kommunikationsschnittstelle (4) keine Einrichtung zur direkten Datenübertragung an die zweite Kommunikationsschnittstelle (7) aufweist, wobei ein indirekter erster Datentransfer zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) und der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) und/oder zwischen der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) und der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) über zumindest eine weitere Kommunikationsschnittstelle (8, 12, 15) initiierbar ist, welche in einem weiteren Kommunikationsgerät (9, 11, 14) vorgesehen ist, das nicht dem Müllcontainer (2) zugehörig ist, wobei die gespeicherten Benutzungsdaten über den ersten Datentransfer (10) an den Server (6) übertragbar sind.

[0091] Ferner wird in den Figuren 1 bis 3 ein Verfahren dargestellt zur Datenübertragung zwischen einem Müllcontainer (2), welcher eine elektronische Steuereinrichtung (3), eine erste Kommunikationsschnittstelle (4) zum Senden und Empfangen von Daten und eine Speichereinrichtung (5) aufweist und einen von dem Müllcontainer (2) beabstandeten Server (6), welcher eine zweite Kommunikationsschnittstelle (7) aufweist, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
  • Etablieren einer Datenverbindung mittels eines Kommunikationskanals (13, 17) zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) und einer weiteren Kommunikationsschnittstelle (8, 12, 15) eines weiteren Kommunikationsgeräts (9, 11, 14), welches kein Bestandteil des Müllcontainers (2) ist;
  • Autorisieren der Datenverbindung;
  • Initiieren eines indirekten ersten Datentransfers (10) zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) und der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) und/oder zwischen der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) und der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) über zumindest eine weitere Kommunikationsschnittstelle (8, 12, 15).


[0092] In der Ausführungsform nach Figur 2 umfasst das System (1) ein erstes Kommunikationsgerät (9, 11) eine dritte Kommunikationsschnittstelle (8, 12), wobei der unidirektionale oder bidirektionale erste Datentransfer (10) zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) und der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) über die dritte Kommunikationsschnittstelle (8, 12) erfolgen kann. Das erste Kommunikationsgerät (9, 11) ist dabei in einem Entleer- oder Servicefahrzeug vorgesehen. Der Datentransfer erfolgt hierbei zwischen der ersten (4) und der dritten Kommunikationsschnittstelle (8, 12) über einen ersten Kommunikationskanal (13).

[0093] In der Ausführungsform nach Figur 3 umfasst das System (1) ein zweites Kommunikationsgerät (9, 14) eine vierte Kommunikationsschnittstelle (8, 15), wobei der unidirektionale oder bidirektionale erste Datentransfer zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) und der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) über die vierte Kommunikationsschnittstelle (8, 15) erfolgen kann. Das zweite Kommunikationsgerät (9, 14) ist einem Benutzer zugeordnet, wobei das zweite Kommunikationsgerät (9, 14) ein portables Datenverarbeitungsgerät, bevorzugt mit einer Anzeigeeinrichtung (16), beispielsweise ein Mobiltelefon, ein Smartphone, ein Tablet oder ein Laptop ist. Der Transfer von Daten zwischen der ersten (4) und der vierten Kommunikationsschnittstelle (8, 15) erfolgt über einen zweiten Kommunikationskanal (17).

[0094] In der Ausführungsform nach Figur 1 kann der erste Datentransfer (10) sowohl über die dritte Kommunikationsschnittstelle (8, 12) des ersten Kommunikationsgeräts (9, 11) als auch über eine vierte Kommunikationsschnittstelle (8, 15) eines zweiten Kommunikationsgeräts (9, 14) erfolgen.

[0095] Zur Identifizierung eines Benutzers vor der Nutzung des Müllcontainers (2) ist zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) und der vierten Kommunikationsschnittstelle (8, 15) ein zweiter Datentransfer (18) initiierbar. Ferner ist ein anschließender dritter Datentransfer (19) zwischen der vierten Kommunikationsschnittstelle (8, 15) und der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) des Servers (6) initiierbar. Der zweite Datentransfer (18) von Identifikationsdaten erfolgt zwischen der ersten (4) und der vierten Kommunikationsschnittstelle (8, 15) über den zweiten Kommunikationskanal (17). Der dritte Datentransfer (19) erfolgt zwischen der vierten Kommunikationsschnittstelle (8, 15) und der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) über einen achten Kommunikationskanal (20).

[0096] Nach einer Ausführungsform kann das genannte Verfahren eine Steuerung eines Zugangs zu dem Müllcontainer (2) für einen Benutzer umfassen, wobei die folgenden weiteren Schritte umfasst werden:
  1. a) Initiieren eines Transfers von Identifikationsdaten von der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) zu einem einem Benutzer zuordenbaren und eine vierte Kommunikationsschnittstelle (8, 15) aufweisenden zweiten Kommunikationsgerät (9, 14) vor Nutzung des Müllcontainers (2);
  2. b) Übermitteln der Identifikationsdaten für den Müllcontainer (2) und des Benutzers von dem die vierte Kommunikationsschnittstelle (8, 15) aufweisenden zweiten Kommunikationsgerät (9, 14) zu einem eine zweite Kommunikationsschnittstelle (7) aufweisenden Server (6);
  3. c) Empfangen der Identifikationsdaten durch die zweite Kommunikationsschnittstelle (7) und Zuführen der Identifikationsdaten zu einem Authentifizierungsmanager (35) des Servers (6),
  4. d) Zuordnung von Benutzerdaten aus einer Datenbank (36) des Servers (6) zu den Identifikationsdaten durch den Authentifizierungsmanager (35);
  5. e) Generieren von Berechtigungsdaten zum Gewähren oder Verweigern des Zugangs zu diesem Müllcontainer (2) für diesen Benutzer;
  6. f) Übertragung der Berechtigungsdaten von der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) an die vierte Kommunikationsschnittstelle (8, 15) und/oder das zweite Kommunikationsgerät (9, 14) und optional Umwandlung des Signals in dem zweiten Kommunikationsgerät (9, 14);
  7. g) Übertragung der Berechtigungsdaten von der vierten Kommunikationsschnittstelle (8, 15) und/oder dem zweiten Kommunikationsgerät (9, 14) an die erste Kommunikationsschnittstelle (4);
  8. h) Gewähren oder Verweigern des Zugangs zu diesem Müllcontainer (2) für den Benutzer in Abhängigkeit von den an der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) empfangenen Berechtigungsdaten.


[0097] Der Müllcontainer (2) kann optional eine Empfangseinrichtung (21) umfassen. Zwischen der Empfangseinrichtung (21) und der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) kann ein vierter Datentransfer (22) über einen dritten Kommunikationskanal (23) erfolgen, wobei der vierte Datentransfer (22) unidirektional oder bidirektional sein kann. Zur Identifizierung eines Benutzers ist vor der Nutzung des Müllcontainers (2) zwischen der Empfangseinrichtung (21) und einer Identifikationseinrichtung (24) mittels eines vierten Kommunikationskanals (25) ein fünfter Datentransfer (26) von Identifikationsdaten initiierbar. Ein solcher Identifikationsvorgang ist eine sogenannte Offline-Nutzung des Müllcontainers (2).

[0098] Der Müllcontainer (2) kann zumindest eine Sensoreinrichtung (27) umfassen. Zwischen der zumindest einen Sensoreinrichtung (27) und der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) kann ein sechster Datentransfer (28) über einen fünften Kommunikationskanal (29) erfolgen, wobei der sechste Datentransfer (28) unidirektional oder bidirektional sein kann.

[0099] Nach einer Ausführungsform sind von der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) mittels eines siebten Datentransfers (30) Steuerdaten an zumindest eine interne Einrichtung (32) des Müllcontainers (2) oder an zumindest eine externe Einrichtung (33) übermittelbar. Der siebte Datentransfer (30) erfolgt über einen sechsten Kommunikationskanal (31) und kann unidirektional oder bidirektional sein. Die Steuerdaten werden zumindest teilweise durch die Steuereinrichtung (3) oder zumindest teilweise durch eine Sensoreinrichtung (27) erzeugt. Die zumindest eine interne Einrichtung (32) oder die zumindest eine externe Einrichtung (33) können ein Aktuator, eine Verriegelungseinrichtung, eine Anzeigeeinrichtung, eine Ausgabeeinrichtung oder ein Feuerlöscher sein.

[0100] Nach einer weiteren Ausführungsform beruht der Datentransfer über die Kommunikationskanäle eins bis sechs (13, 17, 23, 25, 29,) auf einer Drahtlostechnologie, wobei die Drahtlostechnologie eine Reichweite unter 300 m, bevorzugt unter 100 m, bevorzugt unter 50 m, bevorzugt unter 30 m, bevorzugt unter 10 m, bevorzugt unter 5 m, bevorzugt unter 3 m, bevorzugt unter 1 m, besonders bevorzugt unter 50 cm aufweist, wobei die Drahtlostechnologie ausgewählt ist aus einer Gruppe, die NFC-Technologie, RFID-Technologie, WLAN-Technologie, Bluetooth®-Technologie und optische Übertragungstechnologie umfasst.

[0101] Nach einer weiteren Ausführungsform erfolgt der Datentransfer zwischen der dritten (8, 12) und der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) über einen siebten Kommunikationskanal (34). Der Datentransfer erfolgt zwischen der vierten (9, 14) und der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) über einen achten Kommunikationskanal (20). Der siebte (34) und der achte Kommunikationskanal (20) beruhen zumindest abschnittsweise auf einer Drahtlostechnologie mit maximal einer Reichweite von über 30 m, bevorzugt über 100 m, bevorzugt über 500 m, bevorzugt über 1 km, besonders bevorzugt mehrere km und einer Übertragungstechnologie, die ausgewählt ist aus einer Gruppe, die WLAN-Verbindung, Funkverbindung, Mobilfunk-verbindung, 2G-Verbindung, 3G-Verbindung, GPRS-Verbindung, 4G-Verbindung, 5G-Verbindung umfasst.

[0102] Nach einer weiteren Ausführungsform weist das weitere Kommunikationsgerät (9, 11, 14) eine Datenverarbeitungseinrichtung auf, welche zur Modulation von Daten zur Übertragung auf unterschiedlichen Kommunikationskanälen (13, 17, 34, 20) und/oder für eine Kodierung und/oder für eine Dekodierung der von den jeweiligen Kommunikationsschnittstellen (4, 7, 8, 12, 15) empfangenen Daten vor deren Weiterleitung an die jeweils andere Kommunikationsschnittstelle (4, 7, 8, 12, 15) eingerichtet ist.

[0103] Im Folgenden wird eine Übersicht präsentiert, welche die verschiedenen Kommunikationskanäle, die Datentransfers und die beteiligten Kommunikationsschnittstellen (KS)/Einrichtungen auflistet. Ferner wird die jeweils bevorzugte Übertragungstechnik/Drahtlostechnologie angegeben.
KommunikationskanalDatentransferBeteiligte Kommunikationsschnittstellen (KS)/EinrichtungenReichweite der Drahtlostechnologie
erster (13) erster (10) erste KS (4) / dritte KS (8, 12) kurz
zweiter (17) erster (10), zweiter (18) erste KS (4) / vierte KS (8, 15) kurz
dritter (23) vierter (22) erste KS (4) / Empfangseinrichtung (21) kurz
vierter (25) fünfter (25) Empfangseinrichtung (21) / Identifikationseinrichtung (24) kurz
fünfter (29) sechster (28) erste KS (4) / Sensoreinrichtung (27) kurz
sechster (31) siebter (30) erste KS (4) / interne (32) oder externe Einrichtung (33) kurz
siebter (34) erster (10) dritte KS (8, 12) / zweite KS (7) lang
achter (20) erster (10) dritter (19) vierte KS (8, 15) / zweite KS (7) lang


[0104] Durch die vorliegende Erfindung kann vorzugsweise das Problem der automatischen Entriegelungsanforderung bei Annäherung des Entleerungsfahrzeuges gelöst werden. Ferner kann Personen ohne Smartphone das Öffnen des Müllcontainers (2) ermöglicht werden. Durch den vorteilhaften Einsatz einer Empfangseinrichtung (21) kann bevorzugt über eine Funkverbindung mit der Steuereinrichtung kommuniziert werden. Zur Kommunikation mit der Empfangseinrichtung können herkömmliche RFID-Medien eingesetzt werden, u.a. RFID-Karten, Key-Fobs, NFC-Units.Diese zusätzliche Empfangseinrichtung (21) kann auch dazu dienen, Personen mit Smartphone für die Öffnung zu identifizieren, aber nicht die Daten zum Host zu übertragen, wenn nicht gewünscht. Es kann vorteilhafterweise Sensorik (z.B.: Levelsensor, Geruchssensor, Geräuschsensor, Temperatursensor, Beschleunigungssensor, Sprachsensor) zur Übermittlung von Informationen an die Steuereinrichtung eingebunden werden. Schließlich kann vorteilhafterweise die Steuereinrichtung diese Informationen auswerten und die Informationen weiterleiten beziehungsweise die entsprechenden Aktoren ansteuern (z.B. Sperren eines Zugangs). Dadurch können drahtgebundene Lösungen vermieden werden. Es können weitere Sensoren vermieden werden, welche notwendig sind, um ein Entleeren zu erkennen. Bereits bekannte Systeme haben den Nachteil, dass ein Mehraufwand durch Verkabelung vorliegt und die Einbausituation der Bauteile eingeschränkt ist. Es besteht ein hoher Softwareaufwand für Entleeralgorythmen und die Wartung der einzelnen Systeme ist aufwändig. Es wird vorteilhafterweise ein vollintegriertes digitales Müllentsorgungssystem bereitgestellt.

[0105] Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.

Bezugszeichenliste



[0106] 
1
System
2
Müllcontainer
3
elektronische Steuereinrichtung
4
erste Kommunikationsschnittstelle
5
Speichereinrichtung
6
Server
7
zweite Kommunikationsschnittstelle
8
weitere Kommunikationsschnittstelle
9
weiteres Kommunikationsgerät
10
erster Datentransfer
11
erstes Kommunikationsgerät
12
dritte Kommunikationsschnittstelle
13
erster Kommunikationskanal
14
zweites Kommunikationsgerät
15
vierte Kommunikationsschnittstelle
16
Anzeigeeinrichtung
17
zweiter Kommunikationskanal
18
zweiter Datentransfer
19
dritter Datentransfer
20
sechster Kommunikationskanal
21
Empfangseinrichtung
22
vierter Datentransfer
23
dritter Kommunikationskanal
24
Identifikationseinrichtung
25
vierter Kommunikationskanal
26
fünfter Datentransfer
27
Sensoreinrichtung
28
sechster Datentransfer
29
fünfter Kommunikationskanal
30
siebter Datentransfer
31
sechster Kommunikationskanal
32
interne Einrichtung
33
externe Einrichtung
34
siebter Kommunikationskanal
35
Authentifizierungsmanager
36
Datenbank
37
Datenverarbeitungseinrichtung



Ansprüche

1. System (1) zum Betreiben eines Müllcontainers (2) umfassend einen Müllcontainer (2), welcher eine elektronische Steuereinrichtung (3), eine erste Kommunikationsschnittstelle (4) zum Senden und Empfangen von Daten und eine Speichereinrichtung (5) aufweist, und einen von dem Müllcontainer beabstandeten Server (6), welcher eine zweite Kommunikationsschnittstelle (7) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
durch die Steuereinrichtung (3) nach einer Nutzung des Müllcontainers (2) Benutzungsdaten in der Speichereinrichtung (5) ablegbar sind, wobei die erste Kommunikationsschnittstelle (4) keine Einrichtung zur direkten Datenübertragung an die zweite Kommunikationsschnittstelle (7) aufweist, wobei ein indirekter erster Datentransfer zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) und der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) und/oder zwischen der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) und der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) über zumindest eine weitere Kommunikationsschnittstelle (8, 12, 15) initiierbar ist, welche in einem weiteren Kommunikationsgerät (9, 11, 14) vorgesehen ist, das nicht dem Müllcontainer (2) zugehörig ist, wobei die gespeicherten Benutzungsdaten über den ersten Datentransfer (10) an den Server (6) übertragbar sind.
 
2. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein erstes Kommunikationsgerät (9, 11) eine dritte Kommunikationsschnittstelle (8, 12) umfasst, wobei der unidirektionale oder bidirektionale erste Datentransfer (10) zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) und der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) über die dritte Kommunikationsschnittelle (8, 12) erfolgen kann, wobei ein Entleer- oder Servicefahrzeug mit dem ersten Kommunikationsgerät (9, 11) ausgestattet ist, wobei der Datentransfer zwischen der ersten (4) und der dritten Kommunikationsschnittstelle (8, 12) über einen ersten Kommunikationskanal (13) erfolgt.
 
3. System nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein zweites Kommunikationsgerät (9, 14) eine vierte Kommunikationsschnittstelle (8, 15) umfasst, wobei der unidirektionale oder bidirektionale erste Datentransfer zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) und der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) über die vierte Kommunikationsschnittelle (8, 15) erfolgen kann, wobei das zweite Kommunikationsgerät (9, 14) einem Benutzer zugeordnet ist, wobei das zweite Kommunikationsgerät (9, 14) ein portables Datenverarbeitungsgerät, bevorzugt mit einer Anzeigeeinrichtung (16), beispielsweise ein Mobiltelefon, ein Smartphone, ein Tablet oder ein Laptop ist, wobei der Transfer von Daten zwischen der ersten (4) und der vierten Kommunikationsschnittstelle (8, 15) über einen zweiten Kommunikationskanal (17) erfolgt.
 
4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Identifizierung eines Benutzers vor der Nutzung des Müllcontainers (2) zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) und der vierten Kommunikationsschnittstelle (8, 15) ein zweiter Datentransfer (18) initiierbar und ein anschließender dritter Datentransfer (19) zwischen der vierten Kommunikationsschnittstelle (8, 15) und der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) des Servers (6) initiierbar ist, wobei der zweite Datentransfer (18) von Identifikationsdaten zwischen der ersten (4) und der vierten Kommunikationsschnittstelle (8, 15) über den zweiten Kommunikationskanal (17) erfolgt, wobei der dritte Datentransfer (19) zwischen der vierten Kommunikationsschnittstelle (8, 15) und der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) über einen achten Kommunikationskanal (20) erfolgt.
 
5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Müllcontainer (2) eine Empfangseinrichtung (21) umfasst, wobei zwischen der Empfangseinrichtung (21) und der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) ein vierter Datentransfer (22) über einen dritten Kommunikationskanal (23) erfolgen kann, wobei der vierte Datentransfer (22) unidirektional oder bidirektional sein kann, wobei zur Identifizierung eines Benutzers vor der Nutzung des Müllcontainers (2) zwischen der Empfangseinrichtung (21) und einer Identifikationseinrichtung (24) mittels eines vierten Kommunikationskanals (25) ein fünfter Datentransfer (26) von Identifikationsdaten initiierbar ist.
 
6. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Müllcontainer (2) zumindest eine Sensoreinrichtung (27) umfasst, wobei zwischen der zumindest einen Sensoreinrichtung (27) und der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) ein sechster Datentransfer (28) über einen fünften Kommunikationskanal (29) erfolgen kann, wobei der sechste Datentransfer (28) unidirektional oder bidirektional sein kann.
 
7. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
von der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) mittels eines siebten Datentransfers (30) Steuerdaten an zumindest eine interne Einrichtung (32) des Müllcontainers (2) oder zumindest eine externe Einrichtung (33) übermittelbar sind, wobei der siebte Datentransfer (30) über einen sechsten Kommunikationskanal (31) erfolgt und unidirektional oder bidirektional sein kann, wobei die Steuerdaten zumindest teilweise durch die Steuereinrichtung (3) und/oder zumindest teilweise durch eine Sensoreinrichtung (27) erzeugt werden, wobei die zumindest eine interne Einrichtung (32) oder die zumindest eine externe Einrichtung (33) ein Aktuator, eine Verriegelungseinrichtung, eine Anzeigeeinrichtung, eine Ausgabeeinrichtung oder ein Feuerlöscher sein können.
 
8. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Datentransfer über die Kommunikationskanäle eins bis sechs (13, 17, 23, 25, 29,) auf einer Drahtlostechnologie beruht, wobei die Drahtlostechnologie eine Reichweite unter 300 m, bevorzugt unter 100 m, bevorzugt unter 50 m, bevorzugt unter 30 m, bevorzugt unter 10 m, bevorzugt unter 5 m, bevorzugt unter 3 m, bevorzugt unter 1 m, besonders bevorzugt unter 50 cm aufweist, wobei die Drahtlostechnologie ausgewählt ist aus einer Gruppe, die NFC-Technologie, RFID-Technologie, WLAN-Technologie, Bluetooth®-Technologie und optische Übertragungstechnologie umfasst.
 
9. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Datentransfer zwischen der dritten (8, 12) und der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) über einen siebten Kommunikationskanal (34) erfolgt, wobei der Datentransfer zwischen der vierten (9, 14) und der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) über einen achten Kommunikationskanal (20) erfolgt, wobei der siebte (34) und der achte Kommunikationskanal (20) zumindest abschnittsweise auf einer Drahtlostechnologie mit maximal einer Reichweite von über 30 m, bevorzugt über 100 m, bevorzugt über 500 m, bevorzugt über 1 km, besonders bevorzugt mehrere km basiert und eine Übertragungstechnologie, die ausgewählt ist aus einer Gruppe, die WLAN-Verbindung, Funkverbindung, Mobilfunkverbindung, 2G-Verbindung, 3G-Verbindung, GPRS-Verbindung, 4G-Verbindung, 5G-Verbindung umfasst.
 
10. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das weitere Kommunikationsgerät (9, 11, 14) eine Datenverarbeitungseinrichtung (37) aufweist, welches zur Modulation von Daten zur Übertragung auf unterschiedlichen Kommunikationskanälen (13, 17, 34, 20) und/oder für eine Kodierung und/oder für eine Dekodierung der von den jeweiligen Kommunikationsschnittstellen (4, 7, 8, 12, 15) empfangenen Daten vor deren Weiterleitung an die jeweils andere Kommunikationsschnittstelle (4, 7, 8, 12, 15) eingerichtet ist.
 
11. Verfahren zur Datenübertragung zwischen einem Müllcontainer (2), welcher eine elektronische Steuereinrichtung (3), eine erste Kommunikationsschnittstelle (4) zum Senden und Empfangen von Daten und eine Speichereinrichtung (5) aufweist und einen von dem Müllcontainer (2) beabstandeten Server (6), welcher eine zweite Kommunikationsschnittstelle (7) aufweist, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:

- Etablieren einer Datenverbindung mittels eines Kommunikationskanals (13, 17) zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) und einer weiteren Kommunikationsschnittstelle (8, 12, 15) eines weiteren Kommunikationsgeräts (9, 11, 14), welches kein Bestandteil des Müllcontainers (2) ist;

- Autorisieren der Datenverbindung;

- Initiieren eines indirekten ersten Datentransfers (10) zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) und der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) und/oder zwischen der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) und der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) über zumindest eine weitere Kommunikationsschnittstelle (8, 12, 15).


 
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein erstes Kommunikationsgerät (9, 11) eine dritte Kommunikationsschnittstelle (8, 12) umfasst, wobei der unidirektionale oder bidirektionale erste Datentransfer (10) zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle (4) und der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) über die dritte Kommunikationsschnittelle (8, 12) erfolgen kann, wobei ein Entleer- oder Servicefahrzeug mit dem ersten Kommunikationsgerät (9, 12) ausgestattet ist, wobei der Datentransfer zwischen der ersten (4) und der dritten Kommunikationsschnittstelle (8, 12) über einen ersten Kommunikationskanal (13) erfolgt.
 
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis12,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Datentransfer (10) sowohl über die dritte Kommunikationsschnittstelle (8, 12) des ersten Kommunikationsgeräts (9, 11) als auch über eine vierte Kommunikationsschnittstelle (8, 15) eines zweiten Kommunikationsgeräts (9, 14) erfolgen kann, wobei das zweite Kommunikationsgerät (9, 14) einem Benutzer zugeordnet ist, wobei das zweite Kommunikationsgerät (9,14) ein portables Datenverarbeitungsgerät, bevorzugt mit einer Anzeigeeinrichtung (16), beispielsweise ein Mobiltelefon, ein Smartphone, ein Tablet oder ein Laptop ist, wobei der Transfer von Daten zwischen der ersten (4) und der vierten Kommunikationsschnittstelle (8, 15) über einen zweiten Kommunikationskanal (17) erfolgt.
 
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Datentransfer über die Kommunikationskanäle eins und zwei (13, 17) auf einer Drahtlostechnologie beruht, wobei die Drahtlostechnologie eine Reichweite unter 300 m, bevorzugt unter 100 m, bevorzugt unter 50 m, bevorzugt unter 30 m, bevorzugt unter 10 m, bevorzugt unter 5 m, bevorzugt unter 3 m, bevorzugt unter 1 m, besonders bevorzugt unter 50 cm aufweist, wobei die Drahtlostechnologie ausgewählt ist aus einer Gruppe, die NFC-Technologie, RFID-Technologie, WLAN-Technologie, Bluetooth®-Technologie und optische Übertragungstechnologie umfasst.
 
15. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Datentransfer zwischen der dritten (8, 12) und der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) über einen siebten Kommunikationskanal (34) erfolgt, wobei der Datentransfer zwischen der vierten (8, 15) und der zweiten Kommunikationsschnittstelle (7) über einen achten Kommunikationskanal (20) erfolgt, wobei der siebte (34) und der achte Kommunikationskanal (20) zumindest abschnittsweise auf einer Drahtlostechnologie mit maximal einer Reichweite von über 30 m, bevorzugt über 100 m, bevorzugt über 500 m, bevorzugt über 1 km, besonders bevorzugt mehrere km basiert und eine Übertragungstechnologie, die ausgewählt ist aus einer Gruppe, die WLAN-Verbindung, Funkverbindung, Mobilfunkverbindung, 2G-Verbindung, 3G-Verbindung, GPRS-Verbindung, 4G-Verbindung, 5G-Verbindung umfasst.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









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