(19)
(11)EP 3 702 157 A1

(12)EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43)Veröffentlichungstag:
02.09.2020  Patentblatt  2020/36

(21)Anmeldenummer: 20158651.8

(22)Anmeldetag:  21.02.2020
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B32B 38/18(2006.01)
B32B 41/00(2006.01)
(84)Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30)Priorität: 27.02.2019 DE 102019104954

(71)Anmelder: Wemhöner Surface Technologies GmbH & Co. KG
32052 Herford (DE)

(72)Erfinder:
  • Barth, Florian
    32130 Enger (DE)

(74)Vertreter: Rolf, Gudrun 
Rosenstein, Rolf, Frohoff Rechtsanwälte und Patentanwalt Partnerschaft mbB Ritterstrasse 19
33602 Bielefeld
33602 Bielefeld (DE)

  


(54)VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUM EXAKTEN LEGEN VON BÖGEN


(57) Es wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zum exakten Legen von oberen und unteren, mit Dekoren versehenen Bögen auf ein Legeband (1) einer Presse (2) mit an die Dekore angepassten oberflächenstrukturierten Pressblechen zur Verfügung gestellt, die eine Beschleunigung des Prozesses bei geringerer Wartungs- und Pflegeintensität von beteiligten Kamerasystemen erfordern, was dadurch erreicht wird, dass von einem ersten Kamerasystem (6) für den unteren Bogen dessen Dekor, Dekorränder oder Druckmarken und dessen oder deren Abstand zu der oder den Bogenkanten detektiert und gespeichert wird und die Lage des mit seiner Dekorseite nach unten auf dem Legeband (1) liegenden Dekor über ein zweites Kamerasystem (7) detektiert wird, welches von oben auf die Bogenrückseite gerichtet ist und nur die Bogenaußenkanten erfasst und aus den gespeicherten Daten die Lage des Dekors errechnet und der oberer Bogen mit von einem Kamerasystem (6;8) detektierten Position seines Dekors exakt zu dem des unteren Bogens darüber ausgerichtet aufgelegt wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum exakten Legen von oberen und unteren mit Dekoren versehenen einzelblattförmigen Bögen auf ein als Transportband ausgebildetes Legeband zu einer Presse mit an die Dekore angepassten, oberflächenstrukturierten oberen und unteren Pressblechen, bei dem von einem ersten Abnahmeplatz ein unterer Bogen mit seinem Dekor nach unten auf das Legeband aufgelegt wird, auf diesen von einem zweiten Abnahmeplatz eine Trägerplatte und auf diese von dem ersten oder einem dritten Abnahmeplatz ein oberer Bogen mit seinem Dekor nach oben aufgelegt wird, wobei die Position der Bögen von auf die Dekorseite der Bögen gerichteten Kamerasystemen detektiert und ein oberer Bogen lagerichtig zum unteren Bogen auf die Trägerplatte aufgelegt wird.

[0002] Es ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum exakten Legen von Beschichtungsmaterial auf in einer Presse zu beschichtenden Trägerplatten bekannt, EP 2 796 293 B1, bei denen ein unterer Bogen mit dem Dekor nach unten auf ein Legeband gelegt und der Bogen darauf eine Station weit in Richtung Presse gefördert wird. Dort wird eine Trägerplatte, etwa eine Spanplatte, auf den unteren Bogen aufgelegt und das Dekor des unteren Bogens mit einem in dem Legeband integrierten Kamerasystem erkannt. Anschließend wird das Dekor eines zweiten Bogens von einem über dem Legeband befindlichen Kamerasystem erkannt und der Bogen mit Hilfe von Stellantrieben so ausgerichtet, dass das Dekor deckungsgleich zu dem Dekor des unteren Bogens auf die Trägerplatte aufgelegt wird.

[0003] Nachteilig an dem bekannten Verfahren ist, dass es ein Kamerasystem unter oder in dem Legeband oder eine Unterbrechung des Legebandes voraussetzt, wobei es sich bei solchen Legebändern in der Regel um geschlossene Gurtbänder handelt, sodass für ein Kamerasystem eine aufwendige Umlenkung der Legebänder oder sogar eine Bandteilung vorgesehen werden muss, was sehr aufwändig und unwirtschaftlich ist. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass verschieden lange Bögen an unterschiedlichen Stellen vermessen werden müssen, sodass das bekannte System sich nur für eine einzige Bogenlänge eignet. Ein zusätzlicher Nachteil besteht darin, dass die nach oben gerichteten Kameras naturgemäß schnell verschmutzen, sodass ein verstärkter Reinigungs- und Pflegebedarf sowie zusätzliche mechanische Schutzmechanismen der Kamerasysteme erforderlich ist, um einen ausschusslosen Betrieb des Verfahrens und der Vorrichtung gewährleisten zu können.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum exakten Legen von oberen und unteren, mit Dekoren versehenen einzelblattförmigen Bögen auf einem Transportlegeband zur Verfügung zu stellen, die eine Beschleunigung des Prozesses bei weniger erforderlicher Wartungs- und Pflegeintensität der Kamerasysteme erfordern und die für alle gängigen Produktlängen von einzelblattförmigen Bögen funktionieren.

[0005] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich in Verbindung mit den Merkmalen der Oberbegriffe der Ansprüche 1 und 9 im Zusammenhang mit deren kennzeichnenden Merkmalen, bei dem Verfahren etwa dadurch, dass von einem ersten Kamerasystem für den unteren Bogen dessen Dekor oder Druckmarken und dessen oder deren Abstand zu der oder den Bogenkanten vor Erreichen des Legebandes detektiert und gespeichert wird und dass die Lage des mit seiner Dekorseite nach unten auf dem Legeband liegenden Dekor über ein zweites über dem Legeband angeordnetes Kamerasystem detektiert wird, welches auf die Rückseite des Bogens gerichtet ist und nur die Außenkanten des Bogens erfasst und aus den gespeicherten Daten des ersten Kamerasystems die Lage des Dekors errechnet, wobei der obere Bogen mit von einem Kamerasystem detektierten Position seines Dekors exakt zu dem des unteren Bogens darüber ausgerichtet werden kann.

[0006] Das Kamerasystem detektiert hier also nicht nur das Dekor bzw. die Dekor- oder Druckmarken, sondern insbesondere die Bogenkanten, deren oftmals wechselnder Abstand zum Dekor oder zu den Dekor- oder Druckmarken gespeichert wird. Ein bereits vermessener Bogen wird anschließend mit dem Dekor nach unten auf ein Förderband gelegt, woraufhin der Bogen eine Station in Richtung Presse gefördert wird. Dort, oder bereits in der vorherigen Station oder zwischendurch, wird eine Trägerplatte auf den unteren Bogen aufgelegt, wobei zuvor von oben die Außenkanten des Bogens mit einem Kamerasystem detektiert werden, sodass über die gespeicherten Daten seiner Vorderseite die Position dessen Dekors exakt bekannt ist, sodass anschließend der zweite Bogen mit dem Dekor nach oben von einem Kamerasystem detektiert und mit Hilfe von Stellantrieben so auf der Trägerplatte ausgerichtet werden kann, dass beide Dekore deckungsgleich sind, woraufhin dieser Werkstückstapel weiter in Richtung Presse gefördert werden kann, wo er nochmals passend zu den Pressblechen der Presse ausgerichtet und anschließend in die Presse eingefahren wird und beidseitig der Trägerplatte ein beidseitig vollständig synchrones Bild des Dekors zu der Oberflächengestaltung der Pressbleche, bei einer Holzmaserung wird auch von einen Doppel-Synchron-Pore gesprochen, erzielt werden kann.

[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus und im Zusammenhang mit den weiteren technischen Verfahrens- und Vorrichtungsmerkmalen der nachfolgenden Unteransprüche.

[0008] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfinderischen Verfahrens detektiert das erste Kamerasystem den mit seinem Dekor noch nach oben gerichteten späteren unteren Bogen vor einer Wendestation und noch vor seiner Ablage auf dem Legeband. Dies ist besonders vorteilhaft, weil so kein von unten nach oben gerichtetes Kamerasystem benötigt wird, sodass auch keine Verschmutzung oder mechanische Beschädigung der Kameralinsen stattfinden kann.

[0009] Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das erste Kamerasystem doch noch, allerdings noch vor seiner Ablage auf dem Legeband, von unten auf den mit seinem Dekor nach unten gerichteten Bogen gerichtet, sodass zumindest das Legeband von dem Kamerasystem unabhängig ist und weder eine komplizierte und aufwendige Umlenkung des Legebandes zur Schaffung eines Raumes für das Kamerasystem erzeugt werden muss, noch muss das Legeband in zwei getrennte und voneinander beabstandete Legebänder aufgeteilt werden, was zum einen sehr unwirtschaftlich ist und zum anderen dann weitere Schutzmaßnahmen getroffen werden müssen, damit ein unterer Bogen unter einer Trägerplatte nicht der nach unten weglaufenden Oberfläche des Legebandes hinterherläuft, also mit nach unten abgelenkt wird. Auch dies ist technisch aufwendig und durch die erfindungsgemäße Lehre vollkommen überflüssig.

[0010] Vorteilhafter weise werden die Bögen von einem einzelnen Abnahmeplatz von Stapeln mit Bögen mit nach oben gerichteten Dekoren abgenommen und anschließend auf dem Weg zum Legeband oder zur Wendevorrichtung von oben bzw. deren jeweiligen Lagen des Dekors mit dem ersten Kamerasystem detektiert. Erst nach der Vermessung eines Bogens in einer Zwischenposition wird er in eine Station weit gegen die Förderrichtung versetzt, gewendet und auf das Legeband aufgelegt, wodurch es möglich wird, mit nur einem Abnahmeplatz auch kleine Stückzahlen von zu beschichteten Trägerplatten herzustellen, da von einem Abnahmeplatz abwechseln die unteren und die oberen Bögen abgezogen werden können.

[0011] Entsprechend einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung können die Bögen auch auf zwei benachbarten Abnahmeplätzen von Stapeln mit jeweils nach oben und unten gerichteten Dekoren abgenommen werden, sodass das erste Kamerasystem das Dekor des unteren Bogens noch vor dem Legeband von unten detektiert, wobei die Anordnung des Kamerasystems jedoch platzsparend in dieser Zwischenposition unterhalb eines Ablagetisches vorgesehen werden kann.

[0012] Denkbar und vorteilhaft ist es jedoch auch bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, die Bögen von zwei benachbarten Abnahmeplätzen von Stapeln mit jeweils nach oben gerichteten Dekoren abzunehmen, wobei dann der als später mit seinem Dekor nach unten gerichteter Bogen vor seinem Wenden in einer Zwischenstation von einem ersten Kamerasystem von oben detektiert wird und erst anschließend gewendet auf das Legeband aufgelegt wird, sodass insgesamt mit dem erfinderischen Verfahren die verschiedensten Anordnungen von Abnahmeplätzen und Ausrichtungen von Bögen auf Bogenstapeln verwendet werden können.

[0013] Bevorzugterweise können auch weitere Zwischenbögen, entweder exakt ausgerichtet, oder, weil sie etwa selber kein Dekor tragen, nicht ausgerichtet zwischen dem unteren Bogen und der Trägerplatte ebenso zwischen der Trägerplatte und dem oberen Bogen angeordnet werden, wozu entsprechende Abnahmeplätze und Übergabevorrichtungen zusätzlich zu den beschriebenen neben dem Legeband vorgesehen werden müssen.

[0014] Gemäß einer bevorzugten Variante des erfinderischen Verfahrens kann auch ganz auf eine Trägerplatte verzichtet werden und der obere Bogen trägerplattenfrei und passend ausgerichtet auf den unteren Bogen aufgelegt werden.

[0015] Die Kamerasysteme detektieren dabei stets nicht nur die Lage von Druckmarken, sondern auch deren Lage im Verhältnis zu den Bogenkanten, wobei ebenfalls Bildecken und/ oder Bildkanten im Verhältnis zu den Bogenrändern aufgenommen werden können, um dadurch im auf dem Kopf gedrehten Zustand eines Bogens und der anschließenden Detektion der Bogenränder die Lage des Dekors exakt zurückrechnen zu können, was in einem angeschlossenen Prozessrechner erfolgt.

[0016] Bei der erfinderischen Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der beschriebenen Ansprüche ist das Legeband zwischen endseitigen Umlenkungen eines oberen Trums mit einer geschlossenen Auflagefläche und einem unteren Leertrum ausgestattet, sodass die Transportfläche zwischen den Umlenkungen auslenkungsfrei ausgebildet ist.

[0017] Ein weiterer Vorteil der Vorrichtung zum exakten Legen von oberen und unteren mit Dekoren versehenen einzelblattförmigen Bögen auf einem Legeband besteht darin, dass die einzelnen Kameras der Kamerasysteme entlang von Längs- und Querachsen parallel zu den Kanten der Bögen verstellbar an der Vorrichtung angeordnet sind, sodass das Verfahren für alle bekannten Produktlängen von Bögen und Trägerplatten eingesetzt werden kann.

[0018] Nachfolgend wir das Verfahren und die Vorrichtung anhand von Figuren näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1
eine Aufsichtsskizze einer Vorrichtung mit einem einzelnen Abnahmeplatz,
Fig. 2
eine Aufsichtsskizze der Vorrichtung mit zwei separaten Abnahmeplätzen, und
Fig. 3
eine Aufsichtsskizze einer Vorrichtung mit einem einzelnen Abnahmeplatz und einer Wendeziehleiste.


[0019] Die Vorrichtung weist jeweils ein Legeband 1 auf, welches als Transportstrecke der zusammengelegten Produktstapel zu einer Presse 2 dient, wobei jeweils eine Position einer Trägerplatte 9 auf einer als Plattenzuführung dienenden Rohplattenstrecke als Abnahmeplatz 4 dafür dient und auf der gegenüberliegenden Seite des Legebandes 1 die Abnahmeplätze 3;5 zur Abnahme der einzelblattförmigen Bögen nebeneinander angeordnet sind.

[0020] Wie in Fig. 1 dargestellt ist, kann das erfindungsgemäße Verfahren mit einer Vorrichtung mit nur einem Abnahmeplatz 3 ausgeführt werden, wobei die Bögen mit einem nach oben gerichteten Dekor vorgehalten und von dem Abnahmeplatz mit dem Bild nach oben auf eine Zwischenposition gezogen und dort von einem ersten Kamerasystem 6 vermessen werden, woraufhin ein späterer unterer Bogen dann eine Station gegen die Förderrichtung, welche in den Figuren nach links verläuft, nach rechts versetzt und gewendet und anschließend auf das Legeband 1 gezogen wird.

[0021] Anhand des zweiten Kamerasystems 7, welches gegenüber dem ersten Abnahmeplatz 3 angeordnet ist, können dann von oben die seitlichen Ränder des Bogens vermessen werden, woraufhin dann rechnerunterstützt die exakte Position des nach unten gerichteten Dekors bestimmt werden kann. Anschließend wird auf die danach zugeführte Trägerplatte 9 der obere Bogen zunächst ebenfalls in eine Zwischenposition gezogen, dort vermessen und anschließend lagerichtig auf die Trägerplatte 9 positioniert, woraufhin der gesamte Stapel vor die Presse 2 gefahren und dort, wie dies zeichnerisch nicht dargestellt ist, nochmals in Bezug auf die jeweils oberflächenstrukturierten oberen und unteren Pressbleche ausgerichtet und in die Presse 2 eingefahren wird.

[0022] Die in Fig. 2 dargestellte Vorrichtung besitzt zwei separate Abnahmeplätze 3;5, wobei mit dieser Anordnung zwei verschiedene Verfahren durchgeführt werden können.

[0023] Bei einem ersten Verfahren sind auf beiden Abnahmeplätzen die Bögen mit nach oben gerichteten Dekor angeordnet, die jeweils auf Zwischenpositionen gezogen und dort von Kamerasystemen 6;8 vermessen werden, woraufhin nur der in Transportrichtung nach links erste Bogen gewendet und auf das Legeband 4 abgelegt und bis zur Position des dritten Abnahmeplatzes 5 vor bewegt und dort wiederum über ein zweites Kamerasystem 7 von oben in Bezug auf die Lage seiner Ränder vermessen wird, um auch hier den durch das dritte Kamerasystem 8 vermessenen Bogen sehr präzise über der zwischenzeitlich aufgelegten Trägerplatte 9 zu positionieren.

[0024] Bei einer zweiten Verfahrensvariante kann das in Transportrichtung nach links erste Arbeitsmagazin des ersten Abnahmeplatzes 3 mit Bögen bestückt sein, deren Dekor nach unten gerichtet ist, wobei das erste Kamerasystem 6 unter der Zwischenposition angeordnet ist, sodass die einzelblattförmigen Bögen vor dem Überziehen auf das Legeband 1 bereits detektiert sind und dann ebenfalls wieder im zweiten Kamerasystem 7 gegenüber dem nachfolgenden Abnahmeplatz 5 für den oberen Bogen in ihrer Lage detektiert und anschließend nach Platzierung der Trägerplatte 9 auf dem Legeband 1 mit dem oberen Bogen hoch präzise ausgerichtet werden können.

[0025] Fig. 3 zeigt eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer Vorrichtung mit nur einem Abnahmeplatz 3, auf dem die Bögen mit nach oben gerichteten Dekoren vorgehalten und entweder mit dem Dekor nach oben oder von einer Ziehleiste gewendet und mit dem Dekor nach unten auf eine Zwischenposition gezogen werden, wo letztere Bögen von einem ersten Kamerasystem 6, welches unterhalb der Zwischenposition nach oben gerichtet angeordnet ist, vermessen und anschließend auf das Legeband 1 gezogen und abgelegt werden, wo dann ebenfalls wieder das zweite Kamerasystem 7 deren exakte Lage anhand der Ränder von der Rückseite her detektiert und anschließend, nach Platzierung der Trägerplatte 9 oder auch ohne Trägerplatte 9 und/ oder weiterer Bögen auf dem Legeband 1, die oberen, mit den Dekoren nach oben und durch das dritte Kamerasystem 8 vermessene Bögen ebenfalls wieder auf sehr präzise darauf positioniert werden.


Ansprüche

1. Verfahren zum exakten Legen von oberen und unteren mit Dekoren versehenen einzelblattförmigen Bögen auf ein Legeband (1) zu einer Presse (2) mit an die Dekore angepassten oberflächenstrukturierten oberen und unteren Pressblechen, bei dem von einem ersten Abnahmeplatz (3) ein unterer Bogen mit seinem Dekor nach unten auf das Legeband (1), auf diesen von einem zweiten Abnahmeplatz (4) eine Trägerplatte (7) und auf diese von dem ersten oder einem dritten Abnahmeplatz (5) ein oberer Bogen mit seinem Dekor nach oben aufgelegt wird, wobei die Position der Bögen von auf die Dekorseite der Bögen gerichteten Kamerasystemen (6;7;8) detektiert und ein oberer Bogen lagerichtig zum unteren Bogen auf die Trägerplatte aufgelegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass von einem ersten Kamerasystem (6) für den unteren Bogen dessen Dekor, Dekorränder oder Druckmarken und dessen oder deren Abstand zu der oder den Bogenkanten noch vor Erreichen des Legebandes (1) detektiert und gespeichert wird und dass die Lage des mit seiner Dekorseite nach unten auf dem Legeband (1) liegenden Dekor über ein zweites über dem Legeband (1) angeordnetes Kamerasystem (7) detektiert wird, welches auf die Rückseite des Bogens gerichtet ist und nur die Außenkanten des Bogens erfasst und dass aus den gespeicherten Daten die Lage des Dekors errechnet und der oberer Bogen mit von einem Kamerasystem (6;8) detektierten Position seines Dekors exakt zu dem des unteren Bogens darüber ausgerichtet aufgelegt wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Kamerasystem (6) den mit seinem Dekor nach oben gerichteten Bogen von oben vor einer Wendestation und vor seiner Ablage auf dem Legeband (1) detektiert.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Kamerasystem (6) dem mit seinem Dekor nach unten gerichteten Bogen noch vor seiner Ablage auf dem Legeband (1) von unten detektiert.
 
4. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bögen von einem Abnahmeplatz (3) von Stapeln mit Bögen mit nach oben gerichteten Dekoren abgenommen werden und das erste Kamerasystem (6) die Lage jedes Dekor auf dem Bogen detektiert.
 
5. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bögen von zwei benachbarten Abnahmeplätzen (3;4) von Stapeln mit nach oben und unten gerichteten Dekoren abgenommen werden und das erste Kamerasystem (6) das Dekor des unteren Bogen noch vor seiner Ablage auf dem Legeband von unten detektiert.
 
6. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Zwischenbögen mit deckungsgleich oder beliebig zwischen dem unteren Bogen und der Trägerplatte (9) und/ oder zwischen der Trägerplatte (9) und dem oberen Bogen oder trägerplattenfrei zwischen dem oberen und dem unteren Bogen angeordnet werden.
 
7. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Bogen passend ausgerichtet trägerplattenfrei unmittelbar auf dem unteren Bogen aufgelegt wird.
 
8. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass von den Kamerasystemen (6-8) die Lage von Druckmarken und/ oder Bildecken und/ oder Bildkanten des Dekors im Verhältnis zu den Bogenrändern detektiert wird.
 
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Legeband (1) zwischen endseitigen Umlenkungen ein oberes Trum mit einer geschlossenen Auflagerfläche und ein unteres Leertrum aufweist und dass die Transportfläche zwischen den Umlenkungen umlenkungsfrei ausgebildet ist.
 
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Kameras der Kamerasysteme (6-8) entlang von Längs- oder Querachsen parallel zu den Kanten der Bögen verstellbar an der Vorrichtung angeordnet sind.
 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente