(19)
(11)EP 3 734 559 A1

(12)EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43)Veröffentlichungstag:
04.11.2020  Patentblatt  2020/45

(21)Anmeldenummer: 20171748.5

(22)Anmeldetag:  28.04.2020
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G07C 9/00(2020.01)
B60R 25/24(2013.01)
(84)Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30)Priorität: 30.04.2019 DE 102019111157

(71)Anmelder: Huf Hülsbeck & Fürst GmbH & Co. KG
42551 Velbert (DE)

(72)Erfinder:
  • Steegmann, Dennis
    42555 Velbert (DE)

(74)Vertreter: Patentanwälte Bals & Vogel 
Universitätsstrasse 142
44799 Bochum
44799 Bochum (DE)

  


(54)SICHERHEITSSYSTEM FÜR EIN FAHRZEUG


(57) Die Erfindung betrifft ein Sicherheitssystem (1) für ein Fahrzeug (2), insbesondere zur Integration in das Fahrzeug (2), zur Lokalisierung eines mobilen Geräts (10) in einer Umgebung des Fahrzeuges (2), aufweisend:
- eine Sende-Empfangsanordnung (100), um eine Fahrzeug-Kommunikation (FK) des Fahrzeuges (2) mit wenigstens einem weiteren Fahrzeug (2') in der Umgebung bereitzustellen,
- eine Verarbeitungsanordnung (200), um die Lokalisierung des mobilen Geräts (10) zumindest teilweise anhand der Fahrzeug-Kommunikation (FK) durchzuführen.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sicherheitssystem für ein Fahrzeug. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Fahrzeug sowie ein Verfahren zur Lokalisierung eines mobilen Geräts durch ein Fahrzeug.

[0002] Aus dem Stand der Technik sind diverse Möglichkeiten bekannt, eine elektronische Authentifizierung eines Identifikationsgebers (ID-Geber) bei einem Fahrzeug durchzuführen. Ferner ist aus dem Stand der Technik bekannt, dass die Authentifizierung zusätzlich abgesichert werden kann, um Sicherheitsrisiken, wie der sogenannten "Relay-Station-Attack", zu begegnen. Der verwendete Authentifizierungsmechanismus kann bspw. das Aussenden eines Wecksignals vom Fahrzeug an den ID-Geber, und das Empfangen eines Antwortsignals des ID-Gebers als Reaktion darauf umfassen. Die zusätzliche Absicherung kann nun darin bestehen, dass eine Entfernungsbestimmung zum ID-Geber durchgeführt wird.

[0003] Nachteilhaft bei den bekannten Lösungen ist, dass die Authentifizierung selbst und/oder die Absicherung durch diverse Einflüsse aus der Umgebung des Fahrzeuges gestört sein können. Bspw. ist eine Störung durch Reflexionen von elektromagnetischen Wellen oder Strahlen (Reflexion des Funksignals) denkbar, welche durch weitere Fahrzeuge in der Umgebung hervorgerufen werden.

[0004] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Authentifizierung und/oder Absicherung der elektronischen Authentifizierung des Identifikationsgebers an einem Sicherheitssystem des Fahrzeuges zu ermöglichen. Dabei soll vorzugsweise die Manipulationsmöglichkeiten bei der elektronische Authentifizierung des Identifikationsgebers am Sicherheitssystem des Fahrzeuges (nachfolgend nur kurz "Authentifizierung" genannt) verringert oder sogar vermieden werden.

[0005] Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Sicherheitssystem mit den Merkmalen des unabhängigen Systemanspruchs, ein Fahrzeug mit den Merkmalen des unabhängigen Vorrichtungsanspruchs sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Sicherheitssystem beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Fahrzeug sowie dem erfindungsgemäßen Verfahren, und jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.

[0006] Die Aufgabe wird insbesondere gelöst durch ein Sicherheitssystem für ein Fahrzeug (nachfolgend auch "Master-Fahrzeug"). Hierbei kann vorgesehen sein, dass das Sicherheitssystem zur Integration in das Fahrzeug ausgeführt ist, um vorzugsweise dauerhaft am Fahrzeug befestigt zu sein. In anderen Worten kann das Sicherheitssystem nach einer Montage in das Fahrzeug einen festen Bestandteil des Fahrzeuges bilden.

[0007] Das Sicherheitssystem kann ferner zur Lokalisierung eines mobilen Geräts in einer Umgebung des Fahrzeuges ausgeführt sein. Das mobile Gerät ist bspw. ein Identifikationsgeber (ID-Geber) oder ein Mobilfunkgerät wie ein Smartphone oder dergleichen, welches zur Aktivierung einer sicherheitsrelevanten Funktion am Fahrzeug dient. Es können die nachfolgenden Komponenten des Sicherheitssystems vorgesehen sein:
  • wenigstens eine (insbesondere elektronische) Sende-Empfangsanordnung, um eine Fahrzeug-Kommunikation des Fahrzeuges mit wenigstens einem weiteren Fahrzeug (nachfolgend auch "Slave-Fahrzeug") in der Umgebung (des Master-Fahrzeuges) bereitzustellen, insbesondere um anhand der Fahrzeug-Kommunikation wenigstens eine Empfangsinformation zu ermitteln,
  • wenigstens eine (insbesondere elektronische) Verarbeitungsanordnung, um die Lokalisierung des mobilen Geräts zumindest teilweise anhand der Fahrzeug-Kommunikation durchzuführen, insbesondere anhand der Empfangsinformation.


[0008] Die Komponenten können optional als Teil einer Fahrzeugelektronik, vorzugsweise Teil eines Steuergeräts für das Fahrzeug, ausgebildet sein. Die Verarbeitungsanordnung umfasst z. B. einen Mikrocontroller oder Prozessor oder dergleichen, um eine digitale Verarbeitung für die Lokalisierung durchzuführen. Hierzu kann die Verarbeitungsanordnung bspw. Signale, insbesondere Daten in der Form der Empfangsinformation, von der Sende-Empfangsanordnung empfangen, wobei die Signale für die Fahrzeug-Kommunikation und/oder eine Geräte-Kommunikation spezifisch sein können. Es kann sich bei den Daten bspw. um eine Abstandsinformationen zum weiteren Fahrzeug und/oder zum mobilen Gerät handeln.

[0009] Die Sende-Empfangsanordnung kann zur Bereitstellung, insbesondere Durchführung, der Fahrzeug-Kommunikation in der Form einer Funk-Kommunikation wenigstens eine der nachfolgenden Sende-Empfangs-Komponenten aufweisen:
  • wenigstens eine Antenne zur Befestigung am Fahrzeug,
  • wenigstens einen Transceiver zum Empfangen und Senden eines Kommunikationssignals (in der Form eines Funksignals), welcher hierzu mit der Antenne in Signalverbindung stehen kann,
  • eine weitere Elektronik, vorzugsweise mit einer Modulationseinheit und/oder einem Mikrocontroller und/oder dergleichen, zur Bereitstellung der Kommunikationstechnologie für die Fahrzeug-Kommunikation, welche hierzu mit dem Transceiver in Signalverbindung stehen kann.


[0010] Die Sende-Empfangsanordnung kann wenigstens eine oder wenigstens zwei oder wenigstens drei Sende-Empfangseinheit(en) aufweisen, jeweils mit zumindest einer der vorgenannten Sende-Empfangs-Komponenten, vorzugsweise zur Bereitstellung unterschiedlicher Kommunikationstechnologien.

[0011] Das Sicherheitssystem kann außerdem dazu ausgeführt sein, eine Authentifizierung durch eine Kommunikation der Sende-Empfangsanordnung mit dem mobilen Gerät durchzuführen. Zur Absicherung der Authentifizierung kann z. B. eine Entfernungsmessung und/oder Positionsbestimmung des mobilen Geräts mittels ToF (Time-of-Flight, also Signallaufzeitmessung) oder über UWB (Ultrabreitband) oder BLE (Bluetooth Low Energie) oder vergleichbaren Kommunikationstechnologie vorgesehen sein, welche auch durch die Sende-Empfangsanordnung bereitgestellt werden kann. Auf diese Weise kann gewährleistet werden, dass das mobile Gerät einen Maximalabstand zum Fahrzeug nicht überschreitet. Jedoch können bei den genannten Kommunikationstechnologien starke Schwankungen und Beeinträchtigungen der Lokalisierung durch Reflexionen des zur Kommunikation genutzten Kommunikationssignals hervorgerufen werden. Solche Reflexionen werden bspw. durch reflektierende Strukturen, z. B. auch weiterer Fahrzeuge in der Umgebung des Fahrzeuges, hervorgerufen.

[0012] Es wird im Rahmen der Erfindung eine Verbesserung herkömmlicher Lösungen vorteilhafterweise dadurch erzielt, dass sich das Fahrzeug (im Sinne eines "Masters", und daher auch im folgenden Master-Fahrzeug genannt) mit dem mindestens einen weiteren Fahrzeug (im vorgenannten Sinne auch als "Slave-Fahrzeug" bezeichnet) im Umkreis vernetzt. Das Master-Fahrzeug (auch: Haupt-Fahrzeug) ist dabei das Fahrzeug, welches die vorgenannte Sende-Empfangsanordnung aufweist, und bei welchem sich das mobile Gerät ggf. rechtmäßig authentifizieren kann, um eine sicherheitsrelevante Funktion zu initiieren. Die sicherheitsrelevante Funktion ist z. B. die Freigabe eines Zugangs zum Master-Fahrzeug durch die Authentifizierung. Die Freigabe des Zugangs kann das Entriegeln des Fahrzeuges, optional zusätzlich das Öffnen von wenigstens einer Tür und/oder die Freigabe des Motorstarts, umfassen. Der Umkreis kann die nähere Umgebung des Master-Fahrzeuges sein, wie ein Parkplatz oder eine Straße. Auf diese Weise kann das Master-Fahrzeug eine Mehrzahl, insbesondere ein Array, von Empfängern nutzen, welche für die Fahrzeug-Kommunikation zur Verfügung stehen.

[0013] Die Slave-Fahrzeuge (auch: Neben-Fahrzeuge) können über die Fahrzeug-Kommunikation mit dem Master-Fahrzeug kommunizieren, z. B. als Reaktion auf eine Anfrage durch das Master-Fahrzeug eine Antwort senden. Diese Antwort umfasst insbesondere wenigstens eine Geräteinformation, d. h. eine Information über das mobile Gerät.

[0014] Bspw. kann die Geräteinformation inhaltlich eine Geräteantwort des mobilen Geräts umfassen, welche über die Antwort von dem wenigstens einen Slave-Fahrzeug an das Master-Fahrzeug mittels der Fahrzeug-Kommunikation weitervermittelt wird.

[0015] Eine Geräteantwort im Sinne der Erfindung umfasst bspw. Daten eines Antwortsignals, insbesondere Funksignal, welches als Reaktion auf ein Empfangen eines Wecksignals des Master-Fahrzeuges und/oder des Slave-Fahrzeuges durch das mobile Gerät ausgesendet wird. Das Wecksignal wird hierzu bspw. über UWB oder Bluetooth oder BLE oder HF (High Frequency) oder LF (Low Frequency) durch das Master- und/oder Slave-Fahrzeug ausgesendet, optional auch über die Geräte-Kommunikation, insbesondere als ein Broadcast-Signal. Das Wecksignal kann daraufhin durch das mobile Gerät empfangen werden, und damit das mobile Gerät zum Aussenden des Antwortsignals veranlassen. Inhaltlich kann die Geräteantwort eine Information umfassen, welche für die Authentifizierung spezifisch ist, z. B. einen Authentifizierungscode oder dergleichen. Ferner kann die Geräteantwort auch eine Information umfassen, welche für eine Entfernung und/oder Position des mobilen Geräts spezifisch ist. Diese Information ist bspw. eine Signalstärke, mit welcher das Wecksignal durch das mobile Gerät empfangen wurde, oder ein Ergebnis einer ToF-Analyse des Wecksignals.

[0016] Ferner kann es möglich sein, dass das Slave-Fahrzeug selbst eine Lokalisierung des mobilen Geräts durchführt, und eine Information über diese Lokalisierung bereitstellt. Daher kann die Geräteinformation inhaltlich auch diese durch das Slave-Fahrzeug ermittelte Information über die Lokalisierung (nachfolgend auch kurz: Lokalisierungsinformation) umfassen. Diese Information kann in der Form einer Information über eine Geräte-Kommunikation vorliegen, welche das Slave-Fahrzeug mit dem mobilen Gerät bereitstellt, um z. B. die Geräteantwort vom mobilen Gerät zu empfangen. Diese Information kann ferner ein Ergebnis einer Entfernungsmessung und/oder Positionsbestimmung des mobilen Geräts durch das Slave-Fahrzeug umfassen. Diese Entfernungsmessung und/oder Positionsbestimmung kann vorzugsweise anhand der Geräte-Kommunikation des Slave-Fahrzeuges und/oder der Geräteantwort, welche durch das Slave-Fahrzeug empfangen wird, durchgeführt werden. Die Entfernungsmessung und/oder Positionsbestimmung kann außerdem z. B. durch ein Ausmessen, wie einer Signalstärke oder einer Signallaufzeit (ToF, engl.: Time of Flight) der Geräteantwort erfolgen. Die Information über die Lokalisierung kann z. B. unmittelbar die Position und/oder Entfernung zum mobilen Gerät aufweisen, oder auch die Messwerte (wie die Signalstärke oder die Signallaufzeit). Wie bei einer GPS-Ortung kann durch die erfindungsgemäß vorteilhafte Nutzung mehrerer Slave-Fahrzeuge (also Teilnehmer der Fahrzeug-Kommunikation) die Genauigkeit der Lokalisierung verbessert werden, oder auch eine Plausibilisierung der Lokalisierung des mobilen Geräts erst ermöglicht werden.

[0017] Es ist besonders vorteilhaft, wenn wenigstens eines der weiteren Fahrzeuge (Slave-Fahrzeuge) ein parkendes Fahrzeug ist, bzw. sich im Stillstand befindet, und/oder eine Geschwindigkeit von 0 km/h hat. Auf diese Weise ist es sehr zuverlässig möglich, dass das Fahrzeug (Master-Fahrzeug) die Position der weiteren Fahrzeuge mittels der Fahrzeug-Kommunikation ermittelt kann. In diesem Fall können z. B. Informationen durch das Slave-Fahrzeug selbst ermittelt werden, wie Messwerte, zur Lokalisierung des mobilen Geräts gemittelt werden, um die Genauigkeit der Lokalisierung zu erhöhen. Diese Mittelung kann über eine bestimmte, ggf. vordefinierte oder dynamisch bestimmte, Zeitdauer erfolgen. Die dynamische Bestimmung erfolgt bspw. in Abhängigkeit von wenigstens einem Parameter, welcher für die Zuverlässigkeit der Lokalisierung spezifisch ist, wie einer Schwankung und/oder Fehlermerkmale der Messwerte oder dergleichen.

[0018] Vorteilhaft ist es zudem, wenn das Fahrzeug (insbesondere das Fahrzeug als Master-Fahrzeug, zusätzlich ggf. auch das wenigstens eine weitere Fahrzeug, dann als Slave-Fahrzeug) als ein Kraftfahrzeug, insbesondere als ein Hybridfahrzeug oder als ein Elektrofahrzeug ausgebildet ist, vorzugsweise mit einem Hochvolt-Bordnetz und/oder einem Elektromotor. Außerdem kann es möglich sein, dass dieses Fahrzeug als ein Brennstoffzellenfahrzeug und/oder Personenkraftfahrzeug und/oder semi-autonomes oder autonomes Fahrzeug ausgebildet ist. Vorteilhafterweise weist dieses Fahrzeug das Sicherheitssystem auf, welches z. B. durch die Kommunikation mit dem mobilen Gerät, insbesondere einem Identifikationsgeber (ID-Geber), eine Authentifizierung ermöglicht. In Abhängigkeit von der Kommunikation und/oder der Authentifizierung kann wenigstens eine Funktion des Fahrzeuges aktiviert werden. Falls hierzu die Authentifizierung des mobilen Geräts notwendig ist, kann es sich bei der Funktion um eine sicherheitsrelevante Funktion handeln, wie ein Entriegeln des Fahrzeuges oder eine Freigabe eines Motorstarts. Somit kann das Sicherheitssystem auch als ein passives Zugangssystem ausgebildet sein, welches ohne aktive manuelle Betätigung des mobilen Geräts die Authentifizierung und/oder die Aktivierung der Funktion bei Detektion der Annäherung des mobilen Geräts an das Fahrzeug initiiert. Hierzu wird bspw. wiederholt ein Wecksignal durch das Sicherheitssystem ausgesendet, welches durch das mobile Gerät bei der Annäherung empfangen werden kann, und dann die Authentifizierung auslöst. Auch kann die Funktion eine Aktivierung einer Fahrzeugbeleuchtung und/oder ein Betätigen (Öffnen und/oder Schließen) einer Klappe (z. B. Front- oder Heck- oder Seitenklappe bzw. -tür) betreffen. Bspw. wird automatisch bei der Detektion der Annäherung die Fahrzeugbeleuchtung aktiviert und/oder bei der Detektion einer Geste eines Benutzers die Klappe betätigt.

[0019] Es kann von Vorteil sein, wenn im Rahmen der Erfindung die Sende-Empfangsanordnung auch für eine unmittelbare Geräte-Kommunikation des Fahrzeuges mit dem mobilen Gerät ausgeführt ist, wobei vorzugsweise die Verarbeitungsanordnung in Signalverbindung, insbesondere Datenverbindung, mit der Sende-Empfangsanordnung steht, um das mobile Gerät anhand der Geräte-Kommunikation, insbesondere anhand der wenigstens einen Empfangsinformation, welche durch die Geräte-Kommunikation ermittelt wurde, unmittelbar zu lokalisieren. Hierzu kann z. B. über die Signalverbindung die Empfangsinformation von der Sende-Empfangsanordnung an die Verarbeitungsanordnung übertragen werden. Die Geräte-Kommunikation ermöglicht z. B. eine Übertragung von Authentifizierungsinformation zur Authentifizierung vom mobilen Gerät an das Fahrzeug. Ferner kann die Geräte-Kommunikation ggf. auch die unmittelbare Lokalisierung bereitstellen, z. B. durch Informationen über die Signalstärke oder dergleichen. Die Authentifizierungsinformation und/oder die Informationen zur Lokalisierung können über die wenigstens eine Empfangsinformation für die Verarbeitungsanordnung bereitgestellt werden, um eine zuverlässige elektronische Lokalisierung durch die Verarbeitungsanordnung zu ermöglichen.

[0020] Auch ist es denkbar, dass die Verarbeitungsanordnung in der Signalverbindung, insbesondere Datenverbindung, mit der Sende-Empfangsanordnung steht, um anhand der Fahrzeug-Kommunikation, insbesondere anhand der wenigstens einen Empfangsinformation, welche durch die Fahrzeug-Kommunikation ermittelt wurde, zumindest eine der nachfolgenden Funktionen zur Lokalisierung durchzuführen:
  • Plausibilisieren der unmittelbaren Lokalisierung,
  • Ergänzen und/oder Korrigieren der unmittelbaren Lokalisierung, um eine Genauigkeit der Lokalisierung zu erhöhen,
  • Mittelbares Lokalisieren des mobilen Geräts über das wenigstens eine weitere Fahrzeug.


[0021] Die wenigstens eine Empfangsinformation kann neben den Informationen der unmittelbar durchgeführten Geräte-Kommunikation (wie der Authentifizierungsinformation und/oder die Informationen zur Lokalisierung) auch Informationen der Fahrzeug-Kommunikation für die Verarbeitungsanordnung bereitstellen. Wie das mobile Gerät bei der Geräte-Kommunikation ist bei der Fahrzeug-Kommunikation eines der weiteren Fahrzeuge ein unmittelbarer Kommunikationsteilnehmer für die Kommunikation mit der Sende-Empfangsanordnung. Die Fahrzeug-Kommunikation kann zumindest teilweise gleichzeitig oder abwechselnd und/oder zeitlich versetzt zur Geräte-Kommunikation durchgeführt werden.

[0022] Bei der Geräte-Kommunikation kann es sich um die übliche Form der Authentifizierung und/oder Absicherung der Authentifizierung handeln, bei welcher die Kommunikation zwischen dem mobilen Gerät und dem Fahrzeug direkt erfolgt. Bei der Fahrzeug-Kommunikation erfolgt hingegen die Kommunikation zwischen dem Master- und dem wenigstens einen Slave-Fahrzeug, um über diese Fahrzeug-Kommunikation Informationen über das mobile Gerät auszutauschen. Damit kann eine verbesserte Lokalisierung des mobilen Geräts und/oder Absicherung der Authentifizierung und/oder höhere Zuverlässigkeit bei der Authentifizierung erzielt werden.

[0023] Es kann weiter möglich sein, dass die Sende-Empfangsanordnung wenigstens eine Sende-Empfangseinheit aufweist, welche als eine Funk-, bevorzugt als eine HF- oder LF- oder NFC- (Near Field Communication) oder UWB- oder WLAN- (Wireless Local Area Network) oder Bluetooth-, besonders bevorzugt als eine Bluetooth-Low-Energy- (BLE), Schnittstelle, ausgebildet ist, um die Fahrzeug-Kommunikation, insbesondere vernetzt mit einer Mehrzahl verschiedener weiterer Fahrzeuge, bereitzustellen. Damit können diverse Kommunikationstechnologien zur Vernetzung genutzt werden, damit möglichst viele Fahrzeuge als Kommunikationsteilnehmer in Frage kommen.

[0024] Ferner ist es optional vorgesehen, dass die Sende-Empfangsanordnung dazu ausgeführt ist, über die Fahrzeug-Kommunikation eine Geräteinformation über wenigstens eine weitere Lokalisierung des mobilen Geräts durch das wenigstens eine weitere Fahrzeug zu empfangen. Außerdem kann es möglich sein, dass die Verarbeitungsanordnung dazu ausgeführt ist, zur Lokalisierung des mobilen Geräts eine Fahrzeug-Lokalisierung des wenigstens einen weiteren Fahrzeuges durchzuführen, um die Geräteinformation mit einem Ergebnis der Fahrzeug-Lokalisierung zu vergleichen, um selbst die Lokalisierung des mobilen Geräts mittelbar anhand der Geräteinformation durchzuführen. In anderen Worten kann zunächst das weitere Fahrzeug die weitere Lokalisierung des mobilen Geräts durchführen, z. B. anhand einer Geräte-Kommunikation des weiteren Fahrzeuges mit dem mobilen Gerät. Über diese Geräte-Kommunikation des weiteren Fahrzeuges (als Slave-Fahrzeug) kann ggf. auch eine Geräteantwort empfangen werden. Für diese weitere Lokalisierung kann z. B. eine Information über eine Signalstärke dienen, mit welcher die Geräteantwort durch das weitere Fahrzeug empfangen wurde. Auch kann z. B. eine ToF-Analyse zur Lokalisierung durchgeführt werden. Die Information über die Signalstärke und/oder ein Ergebnis der ToF-Analyse können als eine durch das Slave-Fahrzeug ermittelte Information über die Lokalisierung aufgefasst werden. Diese Information ist für die Position des mobilen Geräts relativ zum weiteren Fahrzeug spezifisch. Die Geräteantwort und/oder die durch das Slave-Fahrzeug ermittelte Information über die Lokalisierung kann dann in der Form der Geräteinformation durch das weitere Fahrzeug mittels der Fahrzeug-Kommunikation an das Master-Fahrzeug übermittelt werden. Vom Master-Fahrzeug kann die übermittelte Geräteinformation genutzt werden, insbesondere durch die Verarbeitungsanordnung, die Lokalisierung des mobilen Geräts mittelbar durchzuführen. Da die Position relativ zum weiteren Fahrzeug gegeben ist, kann der Vergleich der Geräteinformation mit dem Ergebnis der Fahrzeug-Lokalisierung notwendig sein. Die Fahrzeug-Lokalisierung wird z. B. anhand der Fahrzeug-Kommunikation durchgeführt, bspw. durch die Auswertung der Signalstärke und/oder einer ToF-Analyse. Damit ermöglicht die Fahrzeug-Lokalisierung die Ermittlung der Position des weiteren Fahrzeuges relativ zum Master-Fahrzeug. Diese Position kann bei dem Vergleich genutzt werden, um auch die Position des mobilen Geräts relativ zum Master-Fahrzeug zu bestimmen.

[0025] Zudem ist im Rahmen der Erfindung denkbar, dass die Verarbeitungsanordnung dazu ausgeführt ist, zur Lokalisierung des mobilen Geräts und/oder zur Fahrzeug-Lokalisierung des wenigstens einen weiteren Fahrzeuges eine Auswertung der Fahrzeug-Kommunikation und/oder einer Geräte-Kommunikation durchzuführen, wobei die Auswertung wenigstens eine der nachfolgenden Erfassungen bereitstellt:
  • eine Entfernungsmessung einer Entfernung des mobilen Geräts und/oder des weiteren Fahrzeuges relativ zum Fahrzeug,
  • eine Richtungserfassung einer Richtung des mobilen Geräts und/oder des weiteren Fahrzeuges relativ zum Fahrzeug,
wobei vorzugsweise die Auswertung hierzu eine Signalauswertung, bevorzugt Messung einer Signallaufzeit und/oder einer Signalstärke, und/oder eine Empfangswinkelbestimmung eines durch die Fahrzeug-Kommunikation und/oder durch die Geräte-Kommunikation empfangenen Kommunikationssignals bereitstellt. Das Kommunikationssignal dient z. B. dazu, die Geräteinformation zu übertragen. Anhand der Entfernungsmessung und der Richtungserfassung kann zuverlässig die relative Position zum Fahrzeug ermittelt werden. Wenn diese Informationen durch die Geräteinformation auch für weitere Fahrzeuge (z. B. relativ zum mobilen Gerät) vorhanden sind, kann die Position des mobilen Geräts relativ zum Fahrzeug sehr genau ermittelt werden.

[0026] Auch ist es optional denkbar, dass das Fahrzeug Teil des Sicherheitssystems ist, und die Sende-Empfangsanordnung am Fahrzeug angeordnet, insbesondere fest mit dem Fahrzeug verbunden ist, und vorzugsweise mehrere Sende-Empfangseinheiten der Sende-Empfangsanordnung an unterschiedlichen Positionen am Fahrzeug angeordnet sind, um jeweils die Fahrzeug-Kommunikation und/oder eine Geräte-Kommunikation positionsspezifisch bereitzustellen. Die Nutzung unterschiedlicher Positionen hat dabei den Vorteil, dass durch den Vergleich der Kommunikationssignale unterschiedlicher der Sende-Empfangseinheiten die Genauigkeit der Lokalisierung verbessert werden kann.

[0027] Es kann ferner möglich sein, dass die Verarbeitungsanordnung dazu ausgeführt ist, die Fahrzeug-Kommunikation und/oder eine Geräte-Kommunikation wenigstens einer Sende-Empfangseinheit der Sende-Empfangsanordnung in Abhängigkeit von einer Position der jeweiligen Sende-Empfangseinheit und damit positionsspezifisch auszuwerten, vorzugsweise durch eine Auswertung der Signalstärke bei (Kommunikationssignalen) der jeweiligen Sende-Empfangseinheit und/oder durch einen Vergleich verschiedener Signalstärken bei unterschiedlichen Sende-Empfangseinheiten, insbesondere um eine Empfangswinkelbestimmung eines Kommunikationssignals der jeweiligen Fahrzeug- und/oder Geräte-Kommunikation durchzuführen. Damit ermöglicht es die Kenntnis der Positionen der Sende-Empfangseinheit am Fahrzeug, anhand der Signalstärke der empfangenen Kommunikationssignale den Winkel der Kommunikationssignale zu bestimmen. Auf diese Weise kann die Genauigkeit der Lokalisierung verbessert werden.

[0028] Von weiterem Vorteil kann vorgesehen sein, dass die Sende-Empfangsanordnung dazu ausgeführt ist, ein Netzwerk, vorzugsweise Bluetooth-Netzwerk, mit dem Fahrzeug (Master-Fahrzeug) und dem wenigstens einem weiteren Fahrzeug (Slave-Fahrzeug) jeweils als Teilnehmer des Netzwerkes bereitzustellen, bei welchem insbesondere die Sende-Empfangsanordnung des Fahrzeuges als ein Master des Netzwerkes ausgeführt ist, um die Kommunikation des Netzwerkes für die weiteren Teilnehmer zu steuern. Somit kann vernetzt die Lokalisierung des mobilen Geräts ermöglicht werden.

[0029] Es kann optional möglich sein, dass das mobile Gerät ein Teil des Sicherheitssystems ist, und als ein Mobilfunkgerät, insbesondere Smartphone, oder als ein für das Fahrzeug spezifischer mobiler Identifikationsgeber ausgebildet ist, und vorzugsweise zur Bereitstellung einer Authentifizierung am Fahrzeug zur Freigabe und/oder Auslösung einer sicherheitsrelevanten Fahrzeugfunktion ausgebildet ist, bevorzugt durch die Aussendung einer Geräteantwort über ein Kommunikationssignal der Geräte-Kommunikation. Die Geräteantwort umfasst z. B. Informationen zur Authentifizierung, wie einen Code oder Informationen einer Challenge-Response oder dergleichen. Die Geräteantwort kann ggf. über die Fahrzeug-Kommunikation an das Fahrzeug weitervermittelt werden. Zusätzlich kann ggf. eine Geräteinformation über einen Standort des Fahrzeuges über die Fahrzeug-Kommunikation weitervermittelt werden, welcher durch das weitere Fahrzeug durch eine weitere Lokalisierung des mobilen Geräts ermittelt wurde.

[0030] Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ein Fahrzeug, vorzugsweise Kraftfahrzeug und/oder Personenkraftfahrzeug. Das Fahrzeug kann ein Sicherheitssystem aufweisen, vorzugsweise ein erfindungsgemäßes Sicherheitssystem, zur Lokalisierung eines mobilen Geräts in einer Umgebung des Fahrzeuges. Konkret können dabei die nachfolgenden Komponenten bei dem Fahrzeug bzw. Sicherheitssystem vorgesehen sein:
  • eine (insbesondere elektronische) Sende-Empfangsanordnung, um eine Fahrzeug-Kommunikation des Fahrzeuges (Master-Fahrzeug) mit wenigstens einem weiteren Fahrzeug (Slave-Fahrzeug) in der Umgebung bereitzustellen,
  • eine Verarbeitungsanordnung, um die Lokalisierung des mobilen Geräts zumindest teilweise anhand der Fahrzeug-Kommunikation durchzuführen.
Damit bringt das erfindungsgemäße Fahrzeug die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Sicherheitssystem beschrieben worden sind.

[0031] Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Lokalisierung eines mobilen Geräts durch ein Fahrzeug (Master-Fahrzeug) in einer Umgebung des Fahrzeuges.

[0032] Hierbei ist vorgesehen, dass die nachfolgenden Schritte durchgeführt werden, vorzugsweise nacheinander (in der angegebenen) oder in beliebiger Reihenfolge, wobei ggf. einzelne Schritte auch wiederholt durchgeführt werden können:
  1. a) Bereitstellen einer Fahrzeug-Kommunikation des Fahrzeuges mit wenigstens einem weiteren Fahrzeug (Slave-Fahrzeug) in der Umgebung, insbesondere durch eine Sende-Empfangsanordnung des Fahrzeuges,
  2. b) Durchführen der Lokalisierung des mobilen Geräts zumindest teilweise anhand der Fahrzeug-Kommunikation, insbesondere durch eine Verarbeitungsanordnung des Fahrzeuges.


[0033] Damit bringt das erfindungsgemäße Verfahren die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Sicherheitssystem beschrieben worden sind. Zudem kann es vorgesehen sein, dass ein erfindungsgemäßes Sicherheitssystem zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen ist, wobei insbesondere Schritt a) durch die Sende-Empfangsanordnung und/oder Schritt b) durch die Verarbeitungsanordnung des Sicherheitssystems durchgeführt werden.

[0034] Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vorteilhafterweise die Durchführung der Fahrzeug-Kommunikation in der Form einer vernetzten Kommunikation mit einer Mehrzahl an weiteren Fahrzeugen vor. Dabei kann eine Weitervermittlung (Weiterleitung) einer Geräteinformation, insbesondere einer Geräteantwort und/oder einer Information über eine weitere Lokalisierung (Lokalisierungsinformation) wenigstens eines der weiteren Fahrzeuge, über die Fahrzeug-Kommunikation erfolgen. Die Information über die weitere Lokalisierung umfasst insbesondere eine Information über eine Entfernung und/oder eine Richtung des mobilen Geräts relativ zum weiteren Fahrzeug. Durch die Nutzung dieser Geräteinformation bei dem Master-Fahrzeug kann die Lokalisierung durch das Master-Fahrzeug verbessert werden, insbesondere wenn zusätzlich zur Nutzung der Geräteinformation eine eigene Lokalisierung des mobilen Geräts durch das Master-Fahrzeug durchgeführt wird. Auch kann eine Reichweite für die Lokalisierung und/oder den Empfang der Geräteantwort erhöht werden, da die Lokalisierung und/oder der Empfang nicht unbedingt unmittelbar durch das Master-Fahrzeug erfolgen muss. Insbesondere wenn das Master-Fahrzeug und/oder die weiteren Fahrzeuge als stillstehende (parkende) Fahrzeuge ausgeführt sind, kann die Lokalisierung weiter verbessert werden. In diesem Falle ist z. B. eine Mittelung der erfassten Informationen über die weitere Lokalisierung denkbar.

[0035] Es kann möglich sein, dass eine Lernphase zur Erfassung der Umgebung des Fahrzeuges durchgeführt wird. Hierbei wird z. B. eine Position der weiteren Fahrzeuge relativ zum Master-Fahrzeug ermittelt, also ein Abbild der Umgebung erfasst. Dabei kann anhand der Umgebungserfassung des Masterfahrzeuges eine exakte Positionsbestimmung des mobilen Geräts ermöglicht werden, auch bei starken Reflexionen des Kommunikationssignals (z. B eines Bluetooth-Low-Energy Signals) der Fahrzeug- und/oder Gerätekommunikation in der Umgebung oder auch bei einer unbefugten RSA (Relay Station Attack) Verlängerung.

[0036] Es kann möglich sein, dass das Master-Fahrzeug die Position der Slave-Fahrzeuge anhand einer Entfernungsmessung (z. B. mittels der Auswertung einer Signalstärke oder Laufzeitmessung) und Winkelbestimmung (z. B. ermittelbar durch einen Vergleich der Signalstärken bei der Kommunikation bei unterschiedlichen Sende-Empfangseinheiten des Master-Fahrzeuges) bei der Fahrzeug-Kommunikation durchführt.

[0037] Es kann, insbesondere im Rahmen eines erfindungsgemäßen Verfahrens, möglich sein, dass das Fahrzeug (Master-Fahrzeug) eine Überwachungsanordnung aufweist, um einen Zugangswunsch zu detektieren. Dabei kann die Überwachungsanordnung z. B. einen Annäherungssensor, wie einen kapazitiven Sensor, aufweisen. Dieser ist bspw. im Bereich der Heckklappe oder im Türgriff angeordnet, um die Annäherung eines Benutzers zu detektieren. Diese Annäherung wird dann als Zugangswunsch interpretiert, um die sicherheitsrelevante Funktion zu initiieren. Die Detektion des Zugangswunsches kann die Authentifizierung initiieren, vorteilhafterweise durch das Aussenden eines Wecksignals an das mobile Gerät. In diesem Falle kann das mobile Gerät als ID-Geber fungieren, indem es bei Empfang des Wecksignals ein Antwortsignal aussendet. Dieses Antwortsignal kann ggf. über die Geräte-Kommunikation unmittelbar - also direkt - von dem Fahrzeug empfangen werden (als Geräteantwort) und/oder durch wenigstens ein weiteres Fahrzeug empfangen werden (ebenfalls als Geräteantwort). Diese Geräteantwort kann eine Authentifizierungsinformation umfassen, wie einen Code oder dergleichen. Um die Sicherheit jedoch weiter zu erhöhen, kann eine Lokalisierung des mobilen Geräts anhand der Geräteantwort vorgesehen sein. Hierzu findet z. B. Entfernungsmessung, insbesondere eine Laufzeitmessung oder Signalauswertung, der Antwort statt, um eine Entfernung des mobilen Geräts zum Fahrzeug (Master- und/oder Slave-Fahrzeug) zu ermitteln. Zusätzlich kann eine Richtung der Geräteantwort ermittelt werden, aus welcher die Geräteantwort beim Fahrzeug (Master- und/oder Slave-Fahrzeug) empfangen wurde, bzw. in welcher Richtung sich das mobile Gerät befindet. Die Entfernung und/oder Richtung bilden somit Lokalisierungsinformationen (Informationen über die Lokalisierung), welche durch das Master-fahrzeug über die Geräte-Kommunikation unmittelbar, direkt, oder durch wenigstens ein weiteres (Slave-) Fahrzeug über die Geräte-Kommunikation unmittelbar, direkt ermittelt werden kann. Um die Lokalisierung bei dem Master-Fahrzeug zu verbessern, kann die Fahrzeug-Kommunikation genutzt werden, um die Lokalisierungsinformationen der/des Slave-Fahrzeuges in der Form einer Geräteinformation an das Master-Fahrzeug zu übertragen. Zusätzlich kann die Geräteinformation auch die Geräteantwort umfassen, z. B. zur Kontrolle durch das Master-Fahrzeug.

[0038] Es ist ferner denkbar, dass Schritt a) wenigstens einen der nachfolgenden Schritte umfasst:
  • Empfangen wenigstens einer Geräteinformation über einen Standort des mobilen Geräts relativ zu dem wenigstens einen weiteren Fahrzeug, ermittelt durch das wenigstens eine weitere Fahrzeug mittels wenigstens einer weiteren Lokalisierung des mobilen Geräts,
  • Empfangen einer Geräteinformation über einen Standort des mobilen Geräts relativ zu einem der weiteren Fahrzeuge, ermittelt durch das eine weitere Fahrzeug mittels einer weiteren Lokalisierung des mobilen Geräts, und weitervermittelt über wenigstens ein anderes der weiteren Fahrzeuge,
  • Empfangen einer Geräteantwort mit Authentifizierungsinformationen des mobilen Geräts, welche unmittelbar durch das oder eines der weiteren Fahrzeuge vom mobilen Gerät empfangen ist, und optional über wenigstens ein anderes der weiteren Fahrzeuge über eine weitere Fahrzeug-Kommunikation weitervermittelt ist,
  • Aussenden eines Wecksignals an das mobile Gerät, um eine Aussendung der Geräteantwort durch das mobile Gerät an das wenigstens eine weitere Fahrzeug zu initiieren,
wobei das Empfangen jeweils über die Fahrzeug-Kommunikation erfolgen kann. Dies hat den Vorteil, dass die Geräteinformation nicht nur unmittelbar am Master-Fahrzeug ermittelt werden kann, sondern auch durch weitere Fahrzeuge ermittelt und zur Verbesserung der Lokalisierung bei dem Master-Fahrzeug bereitgestellt werden kann.

[0039] Ferner kann es im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass das Fahrzeug in der Form eines Master-Fahrzeuges ein Netzwerk mit den weiteren Fahrzeugen jeweils als Slave-Fahrzeuge erzeugt, in welchem durch wenigstens eines der Slave-Fahrzeuge:
  • eine Geräteinformation (mit einer Lokalisierungsinformation) über einen Standort des mobilen Geräts ermittelt wird, und/oder
  • eine Geräteantwort des mobilen Geräts empfangen wird,
und jeweils untereinander weitervermittelt werden, um die Geräteinformation und/oder Geräteantwort an das Master-Fahrzeug über die Fahrzeug-Kommunikation zu übertragen, um somit die Reichweite des Master-Fahrzeuges für Lokalisierung des mobilen Geräts und/oder das Empfangen der Geräteantwort zu erhöhen. Dabei kann die Geräteantwort ggf. auch als Teil der Geräteinformation übertragen werden.

[0040] Es kann optional möglich sein, dass Schritt b) wenigstens einen der nachfolgenden Schritte umfasst:
  • Unmittelbares Lokalisieren des mobilen Geräts durch das Fahrzeug, um eine unmittelbare Geräteinformation über einen Standort des mobilen Geräts relativ zum Fahrzeug zu ermitteln,
  • Mittelbares Lokalisieren des mobilen Geräts durch eine Auswertung einer durch die Fahrzeug-Kommunikation empfangenen, mittelbaren Geräteinformation, wobei vorzugsweise die mittelbare Geräteinformation für den Standort des mobilen Geräts relativ zu dem wenigstens einen weiteren Fahrzeug spezifisch ist,
  • Vergleichen der empfangenen, mittelbaren Geräteinformation mit der unmittelbaren Geräteinformation, um die Lokalisierung durchzuführen, vorzugsweise um die Genauigkeit der Lokalisierung zu erhöhen und/oder den Standort zu plausibilisieren,
  • Durchführen einer Entfernungsmessung einer Entfernung des mobilen Geräts und/oder des weiteren Fahrzeuges relativ zum Fahrzeug,
  • Durchführen einer Richtungserfassung einer Richtung des mobilen Geräts und/oder des weiteren Fahrzeuges relativ zum Fahrzeug,
  • Auswerten eines Kommunikationssignals der Fahrzeug-Kommunikation und/oder der Geräte-Kommunikation zur Entfernungsmessung, bevorzugt durch eine Signalauswertung, besonders bevorzugt Messung einer Signallaufzeit und/oder einer Signalstärke,
  • Auswerten eines Kommunikationssignals der Fahrzeug-Kommunikation und/oder der Geräte-Kommunikation zur Richtungserfassung, bevorzugt durch eine Empfangswinkelbestimmung, insbesondere durch eine positionsspezifische Auswertung verschiedener Signalstärken bei verschiedenen Sende-Empfangseinheiten des Fahrzeuges.
Damit kann die Lokalisierung durch das Fahrzeug durch die Nutzung der Fahrzeug-Kommunikation verbessert werden.

[0041] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen:
Fig. 1
eine schematische Draufsicht auf ein Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitssystem mit einer Sende-Empfangseinheit,
Fig. 2
eine weitere schematische Draufsicht auf ein Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitssystem mit zwei Sende-Empfangseinheiten,
Fig. 3
eine weitere schematische Draufsicht auf ein Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitssystem mit mehr als zwei Sende-Empfangseinheiten,
Fig. 4
eine weitere schematische Draufsicht auf ein Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitssystem zur Veranschaulichung einer Störung der Kommunikation,
Fig. 5-7
weitere schematische Draufsichten auf ein Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitssystem und weiteren Fahrzeugen zur Veranschaulichung einer vernetzten Kommunikation,


[0042] In den nachfolgenden Figuren werden für die gleichen technischen Merkmale auch von unterschiedlichen Ausführungsbeispielen die identischen Bezugszeichen verwendet.

[0043] In den Figuren 1 bis 7 ist eine Draufsicht auf ein Fahrzeug 2 - dem Masterfahrzeug - gezeigt, welches ein erfindungsgemäßes Sicherheitssystem 1 aufweist. Entsprechend ist das Sicherheitssystem 1 zur Integration in das Fahrzeug 2 geeignet, um eine Lokalisierung eines mobilen Geräts 10 in einer Umgebung des Fahrzeuges 2 vorzunehmen. Hierzu umfasst das Sicherheitssystem 1 eine Sende-Empfangsanordnung 100, um eine Fahrzeug-Kommunikation FK des Fahrzeuges 2 mit wenigstens einem weiteren Fahrzeug 2' - dem Slave-Fahrzeug - in der Umgebung bereitzustellen. Diese Möglichkeit zur Fahrzeug-Kommunikation FK ist in den Figuren 4 bis 7 gezeigt. Des Weiteren umfasst das Sicherheitssystem 1 eine Verarbeitungsanordnung 200, um die Lokalisierung des mobilen Geräts 10 zumindest teilweise anhand der Fahrzeug-Kommunikation FK durchzuführen. Wie in den Figuren 1 bis 3 veranschaulicht ist, kann die Sende-Empfangsanordnung 100 auch für eine unmittelbare Geräte-Kommunikation GK des Fahrzeuges 2 mit dem mobilen Gerät 10 ausgeführt sein, wobei die Verarbeitungsanordnung 200 in Datenverbindung mit der Sende-Empfangsanordnung 100 steht, um das mobile Gerät 10 anhand der Geräte-Kommunikation GK unmittelbar zu lokalisieren, und ggf. auch um anhand der Fahrzeug-Kommunikation FK zumindest eine der nachfolgenden Funktionen zur Lokalisierung durchzuführen:
  • Plausibilisieren der unmittelbaren Lokalisierung,
  • Ergänzen und/oder Korrigieren der unmittelbaren Lokalisierung, um eine Genauigkeit der Lokalisierung zu erhöhen,
  • Mittelbares Lokalisieren des mobilen Geräts 10 über das wenigstens eine weitere Fahrzeug 2'.


[0044] Wenn, wie in Figur 1 gezeigt ist, die Sende-Empfangsanordnung 100 nur eine einzige Sende-Empfangseinheit 110 (Satellit) aufweist, kann die Lokalisierung des mobilen Geräts 10 verhältnismäßig ungenau sein. Durch Lokalisierung des mobilen Geräts 10 unmittelbar anhand der Geräte-Kommunikation GK kann dann die Information ermittelt werden, dass sich das mobile Gerät 10 in einem bestimmten Abstand zum Fahrzeug 2 befindet. Da jedoch keine Richtungsinformation ermittelt wird, liefert die Lokalisierung eine Vielzahl möglicher Standorte 301 des mobilen Geräts 10. Der ermittelte Abstand ist durch einen gestrichelten Kreis visualisiert, welcher die möglichen Standorte 301 des mobilen Geräts 10 darstellt. Es handelt sich bei der gestrichelten Linie z. B. um eine Äquipotentiallinie, welche eine bestimmte Signalstärke der Geräte-Kommunikation GK repräsentiert. Die Signalstärke eines Kommunikationssignal S der Geräte-Kommunikation GK ist mithin abhängig vom Abstand des mobilen Geräts 10 zur Sende-Empfangseinheit 110.

[0045] Die Information über den Abstand kann ggf. schon ausreichen, um eine Authentifizierung des mobilen Geräts 10 abzusichern. Um jedoch den genauen Standort 300 des mobilen Geräts 10 zu ermitteln, oder um den ermittelten Abstand zu plausibilisieren, kann erfindungsgemäß zusätzlich die Fahrzeug-Kommunikation FK zur Lokalisierung genutzt werden. Auf diese Weise kann die Absicherung der Authentifizierung weiter verbessert werden.

[0046] Anhand Figur 2 und 3 soll das Prinzip weiter verdeutlicht werden, in welcher Weise die Nutzung weiterer Sende-Empfangseinheiten 110 (des Master-Fahrzeuges 2, alternativ oder zusätzlich aber auch weiterer Sende-Empfangsanordnungen 100' der Slave-Fahrzeuge 2', dann bereitgestellt durch die Fahrzeug-Kommunikation FK) die Lokalisierung verbessern kann. So kann bei der Nutzung von zwei Sende-Empfangseinheiten 110 gemäß Figur 2 der mögliche Standort 301 des mobilen Geräts 10 bereits deutlich eingegrenzt werden. Die Nutzung von mindestens drei Sende-Empfangseinheiten 110 in Figur 3 kann sogar die exakte Position 300 des mobilen Geräts 10 liefern. Hierzu ist es erforderlich, dass die Lokalisierungen durch die einzelnen Sende-Empfangseinheiten 110 (z. B. die Informationen über die jeweilige Signalstärke) miteinander verglichen werden, z. B. durch die Verarbeitungsanordnung 200. Funktional lässt sich die exakte Position 300 des mobilen Geräts 10, wie bereits erwähnt, auch dadurch ermitteln, dass Lokalisierungsinformationen über weitere Lokalisierungen des mobilen Geräts 10 durch weitere Fahrzeuge 2' über die Fahrzeug-Kommunikation FK an das Master-Fahrzeug 2 übertragen werden, und dort wie die Lokalisierungen durch die einzelnen Sende-Empfangseinheiten 110 miteinander verglichen werden.

[0047] Des Weiteren kann es möglich sein, wie in den Figuren 1 bis 3 gezeigt ist, dass das Fahrzeug 2 (Master-Fahrzeug) eine Überwachungsanordnung 210 aufweist, um einen Zugangswunsch zu detektieren. Dabei kann die Überwachungsanordnung 210 z. B. einen Annäherungssensor, wie einen kapazitiven Sensor, aufweisen. Dieser ist bspw. im Bereich der Heckklappe (z. B. im Stoßfänger) oder im Türgriff angeordnet, um die Annäherung eines Benutzers zu detektieren. Diese Annäherung wird dann als Zugangswunsch interpretiert, um die sicherheitsrelevante Funktion zu initiieren.

[0048] In Figur 4 ist dargestellt, dass die Detektion des Zugangswunsches die Authentifizierung initiieren kann, vorteilhafterweise durch das Aussenden eines Anfragesignals S.1, insbesondere Wecksignals S.1, an das mobile Gerät 10. In diesem Falle kann das mobile Gerät 10 als ID-Geber fungieren, indem es bei Empfang des Anfragesignals S.1 ein Antwortsignal S.2 aussenden. Dieses Antwortsignal S.2 kann grundsätzlich über die Geräte-Kommunikation GK unmittelbar - also direkt - von dem Fahrzeug 2 empfangen werden (als Geräteantwort) und/oder durch wenigstens ein weiteres Fahrzeug 2' empfangen werden (ebenfalls als Geräteantwort). Diese Geräteantwort kann eine Authentifizierungsinformation umfassen, wie einen Code oder dergleichen.

[0049] Jedoch kann es möglich sein, dass die weiteren Fahrzeuge 2', z. B. fahrende und parkende Fahrzeuge 2', die Geräte-Kommunikation GK stören. In diesem Fall wird das Antwortsignal S.2 als ein gestörtes Signal S.3 an das Fahrzeug 2 übertragen. Um dennoch die Authentifizierung und/oder Lokalisierung des mobilen Geräts 10 durchzuführen, kann auch eines der weiteren Fahrzeuge 2' in der Umgebung das Antwortsignal S.2 empfangen. Dieses kann über die Fahrzeug-Kommunikation FK an das Fahrzeug 2 weitergeleitet werden.

[0050] Dieses Prinzip kann gemäß Figur 5 dadurch erweitert werden, dass die Fahrzeug-Kommunikation FK nicht nur zwischen einem weiteren Fahrzeug 2' und dem Fahrzeug 2 durchgeführt wird, sondern dass eine vernetzte Übertragung zwischen mehreren Fahrzeugen 2' erfolgt. Jedes der Fahrzeuge 2, 2' kann dabei ein Abbild seiner Umgebung erfassen, indem es die Fahrzeug-Kommunikation FK mit den weiteren Fahrzeugen auswertet. So kann jedes der Fahrzeuge 2, 2' auch seine benachbarten Fahrzeuge 2, 2' über die Fahrzeug-Kommunikation FK lokalisieren (z. B. über die Signalstärke oder eine ToF-Analyse). Da bei geparkten Fahrzeuge 2, 2' keine Veränderung der Position auftritt, kann bei diesen auf eine Mittelung mehrerer Lokalisierungen erfolgen, um die Genauigkeit zu verbessern. Auch ist es möglich, dass bei jedem Fahrzeug der Winkel bzw. die Richtung bei der Lokalisierung bestimmt wird, wenn das Fahrzeug mehr als eine Sende-Empfangseinheit 110 aufweist.

[0051] Die vernetzte Übertragung kann gemäß Figur 6 eine Übertragung des Antwortsignals S.2 umfassen, alternativ oder zusätzlich aber auch die Übertragung einer Geräteinformation über wenigstens eine weitere Lokalisierung des mobilen Geräts 10 durch das wenigstens eine weitere Fahrzeug 2'. Durch die Übertragung des Antwortsignals S.2 kann das Fahrzeug 2 dieses Antwortsignal S.2 auch dann erfassen, wenn es eigentlich sich außerhalb der Kommunikationsreichweite des mobilen Geräts 10 befindet. Somit bieten die weiteren Fahrzeuge 2' eine Verlängerung der Signalübertragung.

[0052] In Figur 7 ist gezeigt, dass die vernetzte Übertragung auch ein Absichern der Authentifizierung durch das Fahrzeug 2 ermöglichen kann. Insbesondere durch eine Relay-Station-Attack kann versucht werden, mittels der RSA-Verlängerung S.4 das Antwortsignal S.2 vom mobilen Gerät 10 an das Fahrzeug 2 auch über Abstände zu übermitteln, welche eigentlich für die Authentifizierung nicht vorgesehen sind. Die Lokalisierung über die Fahrzeug-Kommunikation FK kann dies verhindern, da der Abstand zum Fahrzeug 2 auf diese Weise sehr zuverlässig ermittelt werden kann.

[0053] Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Bezugszeichenliste



[0054] 
1
Sicherheitssystem
2
Fahrzeug, Master-Fahrzeug
10
mobiles Gerät, Identifikationsgeber, Mobilfunkgerät
2'
weiteres Fahrzeug, Slave-Fahrzeug
100
Sende-Empfangsanordnung
110
Sende-Empfangseinheit, Bluetooth-Schnittstelle
200
Verarbeitungsanordnung
210
Überwachungsanordnung
300
Standort des mobilen Geräts
301
mögliche Standorte des mobilen Geräts
100'
weitere Sende-Empfangsanordnung
FK
Fahrzeug-Kommunikation
GK
Geräte-Kommunikation
S
Kommunikationssignal
S.1
Anfragesignal, Wecksignal
S.2
Antwortsignal
S.3
gestörtes Signal
S.4
RSA-Verlängerung



Ansprüche

1. Sicherheitssystem (1) für ein Fahrzeug (2), insbesondere zur Integration in das Fahrzeug (2), zur Lokalisierung eines mobilen Geräts (10) in einer Umgebung des Fahrzeuges (2), aufweisend:

- eine Sende-Empfangsanordnung (100), um eine Fahrzeug-Kommunikation (FK) des Fahrzeuges (2) mit wenigstens einem weiteren Fahrzeug (2') in der Umgebung bereitzustellen,

- eine Verarbeitungsanordnung (200), um die Lokalisierung des mobilen Geräts (10) zumindest teilweise anhand der Fahrzeug-Kommunikation (FK) durchzuführen.


 
2. Sicherheitssystem (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sende-Empfangsanordnung (100) auch für eine unmittelbare Geräte-Kommunikation (GK) des Fahrzeuges (2) mit dem mobilen Gerät (10) ausgeführt ist, wobei die Verarbeitungsanordnung (200) in Datenverbindung mit der Sende-Empfangsanordnung (100) steht, um das mobile Gerät (10) anhand der Geräte-Kommunikation (GK) unmittelbar zu lokalisieren, und um anhand der Fahrzeug-Kommunikation (FK) zumindest eine der nachfolgenden Funktionen zur Lokalisierung durchzuführen:

- Plausibilisieren der unmittelbaren Lokalisierung,

- Ergänzen und/oder Korrigieren der unmittelbaren Lokalisierung, um eine Genauigkeit der Lokalisierung zu erhöhen,

- Mittelbares Lokalisieren des mobilen Geräts (10) über das wenigstens eine weitere Fahrzeug (2').


 
3. Sicherheitssystem (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sende-Empfangsanordnung (100) wenigstens eine Sende-Empfangseinheit (110) aufweist, welche als eine Funk-, bevorzugt als eine HF- oder LF- oder NFC- oder UWB- oder WLAN- oder Bluetooth-, besonders bevorzugt als eine Bluetooth-Low-Energy-Schnittstelle, ausgebildet ist, um die Fahrzeug-Kommunikation (FK), insbesondere vernetzt mit einer Mehrzahl verschiedener weiterer Fahrzeuge (2'), bereitzustellen.
 
4. Sicherheitssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sende-Empfangsanordnung (100) dazu ausgeführt ist, über die Fahrzeug-Kommunikation (FK) eine Geräteinformation über wenigstens eine weitere Lokalisierung des mobilen Geräts (10) durch das wenigstens eine weitere Fahrzeug (2') zu empfangen, und
die Verarbeitungsanordnung (200) dazu ausgeführt ist, zur Lokalisierung des mobilen Geräts (10) eine Fahrzeug-Lokalisierung des wenigstens einen weiteren Fahrzeuges (2') durchzuführen, um die Geräteinformation mit einem Ergebnis der Fahrzeug-Lokalisierung zu vergleichen, um selbst die Lokalisierung des mobilen Geräts (10) mittelbar anhand der Geräteinformation durchzuführen.
 
5. Sicherheitssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verarbeitungsanordnung (200) dazu ausgeführt ist, zur Lokalisierung des mobilen Geräts (10) und/oder zur Fahrzeug-Lokalisierung des wenigstens einen weiteren Fahrzeuges (2') eine Auswertung der Fahrzeug-Kommunikation (FK) und/oder einer Geräte-Kommunikation (GK) durchzuführen, wobei die Auswertung wenigstens eine der nachfolgenden Erfassungen bereitstellt:

- eine Entfernungsmessung einer Entfernung des mobilen Geräts (10) und/oder des weiteren Fahrzeuges (2') relativ zum Fahrzeug (2),

- eine Richtungserfassung einer Richtung des mobilen Geräts (10) und/oder des weiteren Fahrzeuges (2') relativ zum Fahrzeug (2),

wobei vorzugsweise die Auswertung hierzu eine Signalauswertung, bevorzugt Messung einer Signallaufzeit und/oder einer Signalstärke, und/oder eine Empfangswinkelbestimmung eines durch die Fahrzeug-Kommunikation (FK) und/oder durch die Geräte-Kommunikation (GK) empfangenen Kommunikationssignals (S) bereitstellt.
 
6. Sicherheitssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fahrzeug (2) Teil des Sicherheitssystems (1) ist, und die Sende-Empfangsanordnung (100) am Fahrzeug (2) angeordnet, insbesondere fest mit dem Fahrzeug (2) verbunden ist, und vorzugsweise mehrere Sende-Empfangseinheiten (110) der Sende-Empfangsanordnung (100) an unterschiedlichen Positionen am Fahrzeug (2) angeordnet sind, um jeweils die Fahrzeug-Kommunikation (FK) und/oder eine Geräte-Kommunikation (GK) positionsspezifisch bereitzustellen.
 
7. Sicherheitssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verarbeitungsanordnung (200) dazu ausgeführt ist, die Fahrzeug-Kommunikation (FK) und/oder eine Geräte-Kommunikation (GK) wenigstens einer Sende-Empfangseinheit (110) der Sende-Empfangsanordnung (100) in Abhängigkeit von einer Position der jeweiligen Sende-Empfangseinheit (110) und damit positionsspezifisch auszuwerten, vorzugsweise durch eine Auswertung der Signalstärke bei der jeweiligen Sende-Empfangseinheit (110) und/oder durch einen Vergleich verschiedener Signalstärken bei unterschiedlichen Sende-Empfangseinheiten (110), insbesondere um eine Empfangswinkelbestimmung eines Kommunikationssignals (S) der jeweiligen Fahrzeug- und/oder Geräte-Kommunikation (FK, GK) durchzuführen.
 
8. Sicherheitssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sende-Empfangsanordnung (100) dazu ausgeführt ist, ein Netzwerk, vorzugsweise Bluetooth-Netzwerk, mit dem Fahrzeug (2) und dem wenigstens einem weiteren Fahrzeug (2') jeweils als Teilnehmer (2,2') des Netzwerkes bereitzustellen, bei welchem die Sende-Empfangsanordnung (100) des Fahrzeuges (2) als ein Master (2) des Netzwerkes ausgeführt ist, um die Kommunikation des Netzwerkes für die weiteren Teilnehmer (2') zu steuern.
 
9. Sicherheitssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mobile Gerät (10) ein Teil des Sicherheitssystems (1) ist, und als ein Mobilfunkgerät (10), insbesondere Smartphone, oder als ein für das Fahrzeug (2) spezifischer mobiler Identifikationsgeber (10) ausgebildet ist, und zur Bereitstellung einer Authentifizierung am Fahrzeug (2) zur Freigabe und/oder Auslösung einer sicherheitsrelevanten Fahrzeugfunktion ausgebildet ist, vorzugsweise durch die Aussendung einer Geräteantwort über ein Kommunikationssignal (S) der Geräte-Kommunikation (GK).
 
10. Fahrzeug (2), aufweisend ein Sicherheitssystem (1), vorzugsweise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, zur Lokalisierung eines mobilen Geräts (10) in einer Umgebung des Fahrzeuges (2), aufweisend:

- eine Sende-Empfangsanordnung (100), um eine Fahrzeug-Kommunikation (FK) des Fahrzeuges (2) mit wenigstens einem weiteren Fahrzeug (2') in der Umgebung bereitzustellen,

- eine Verarbeitungsanordnung (200), um die Lokalisierung des mobilen Geräts (10) zumindest teilweise anhand der Fahrzeug-Kommunikation (FK) durchzuführen.


 
11. Verfahren zur Lokalisierung eines mobilen Geräts (10) durch ein Fahrzeug (2) in einer Umgebung des Fahrzeuges (2),
wobei die nachfolgenden Schritte durchgeführt werden:

a) Bereitstellen einer Fahrzeug-Kommunikation (FK) des Fahrzeuges (2) mit wenigstens einem weiteren Fahrzeug (2') in der Umgebung, insbesondere durch eine Sende-Empfangsanordnung (100) des Fahrzeuges (2),

b) Durchführen der Lokalisierung des mobilen Geräts (10) zumindest teilweise anhand der Fahrzeug-Kommunikation (FK), insbesondere durch eine Verarbeitungsanordnung (200) des Fahrzeuges (2).


 
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Schritt a) wenigstens einen der nachfolgenden Schritte umfasst:

- Empfangen wenigstens einer Geräteinformation über einen Standort (300) des mobilen Geräts (10) relativ zu dem wenigstens einen weiteren Fahrzeug (2'), ermittelt durch das wenigstens eine weitere Fahrzeug (2') mittels wenigstens einer weiteren Lokalisierung des mobilen Geräts (10),

- Empfangen einer Geräteinformation über einen Standort (300) des mobilen Geräts (10) relativ zu einem der weiteren Fahrzeuge (2'), ermittelt durch das eine weitere Fahrzeug (2') mittels einer weiteren Lokalisierung des mobilen Geräts (10), und weitervermittelt über wenigstens ein anderes der weiteren Fahrzeuge (2),

- Empfangen einer Geräteantwort mit Authentifizierungsinformationen des mobilen Geräts (10), welche unmittelbar durch das oder eines der weiteren Fahrzeuge (2') vom mobilen Gerät (10) empfangen ist, und optional über wenigstens ein anderes der weiteren Fahrzeuge (2') über eine weitere Fahrzeug-Kommunikation weitervermittelt ist,

- Aussenden eines Wecksignals an das mobile Gerät (10), um eine Aussendung der Geräteantwort durch das mobile Gerät (10) an das wenigstens eine weitere Fahrzeug (2') zu initiieren,

wobei das Empfangen jeweils über die Fahrzeug-Kommunikation (FK) erfolgt.
 
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fahrzeug (2) in der Form eines Master-Fahrzeuges (2) ein Netzwerk mit den weiteren Fahrzeugen (2') jeweils als Slave-Fahrzeuge (2') erzeugt, in welchem durch wenigstens eines der Slave-Fahrzeuge (2'):

- eine Geräteinformation über einen Standort (300) des mobilen Geräts (10) ermittelt wird, und/oder

- eine Geräteantwort des mobilen Geräts (10) empfangen wird,

und jeweils untereinander weitervermittelt werden, um die Geräteinformation und/oder Geräteantwort an das Master-Fahrzeug (2) über die Fahrzeug-Kommunikation (FK) zu übertragen, um somit die Reichweite des Master-Fahrzeuges (2) für Lokalisierung des mobilen Geräts (10) und/oder das Empfangen der Geräteantwort zu erhöhen.
 
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Schritt b) wenigstens einen der nachfolgenden Schritte umfasst:

- Unmittelbares Lokalisieren des mobilen Geräts (10) durch das Fahrzeug (2), um eine unmittelbare Geräteinformation über einen Standort (300) des mobilen Geräts (10) relativ zum Fahrzeug (2) zu ermitteln,

- Mittelbares Lokalisieren des mobilen Geräts (10) durch eine Auswertung einer durch die Fahrzeug-Kommunikation (FK) empfangenen, mittelbaren Geräteinformation, wobei vorzugsweise die mittelbare Geräteinformation für den Standort (300) des mobilen Geräts (10) relativ zu dem wenigstens einen weiteren Fahrzeug (2') spezifisch ist,

- Vergleichen der empfangenen, mittelbaren Geräteinformation mit der unmittelbaren Geräteinformation, um die Lokalisierung durchzuführen, vorzugsweise um die Genauigkeit der Lokalisierung zu erhöhen und/oder den Standort (300) zu plausibilisieren,

- Durchführen einer Entfernungsmessung einer Entfernung des mobilen Geräts (10) und/oder des weiteren Fahrzeuges (2') relativ zum Fahrzeug (2),

- Durchführen einer Richtungserfassung einer Richtung des mobilen Geräts (10) und/oder des weiteren Fahrzeuges (2') relativ zum Fahrzeug (2),

- Auswerten eines Kommunikationssignals (S) der Fahrzeug-Kommunikation (FK) und/oder der Geräte-Kommunikation (GK) zur Entfernungsmessung, bevorzugt durch eine Signalauswertung, bevorzugt Messung einer Signallaufzeit und/oder einer Signalstärke,

- Auswerten eines Kommunikationssignals (S) der Fahrzeug-Kommunikation (FK) und/oder der Geräte-Kommunikation (GK) zur Richtungserfassung, bevorzugt durch eine Empfangswinkelbestimmung, insbesondere durch eine positionsspezifische Auswertung verschiedener Signalstärken bei verschiedenen Sende-Empfangseinheiten (110) des Fahrzeuges (2).


 
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Sicherheitssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Durchführung des Verfahrens vorgesehen ist, wobei insbesondere Schritt a) durch die Sende-Empfangsanordnung (100) und/oder Schritt b) durch die Verarbeitungsanordnung (200) des Sicherheitssystems (1) durchgeführt werden.
 




Zeichnung

























Recherchenbericht









Recherchenbericht