(19) |  |
| (11) | EP 3 786 330 B1 |
(12) | EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) | Hinweis auf die Patenterteilung: | | 30.03.2022 Patentblatt 2022/13 |
(22) | Anmeldetag: 13.08.2020 |
| (51) | Internationale Patentklassifikation (IPC): |
|
(54) | WALZE ZUM FÜHREN UND/ODER BREITSTRECKEN EINER LAUFENDEN WARENBAHN ROLLER FOR GUIDING AND/OR STRETCHING A MOVING SHEET-LIKE MATERIAL ROULEAU DE GUIDAGE ET/OU D'ÉTIREMENT LARGE D'UNE BANDE DE MARCHANDISES EN DÉFILEMENT |
(84) | Benannte Vertragsstaaten: | | AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(30) | Priorität: | 23.08.2019 DE 102019005949
|
(43) | Veröffentlichungstag der Anmeldung: | | 03.03.2021 Patentblatt 2021/09 |
(73) | Patentinhaber: Texmag GmbH Vertriebsgesellschaft | | 8800 Thalwil (CH) |
| (72) | Erfinder: | | - Spatz, Michael
86399 Bobingen, Waldberg (DE) - Rester, Bernd
86462 Langweid, Achsheim (DE)
|
(74) | Vertreter: Witzany, Manfred | | Patentanwalt
Falkenstrasse 4 85049 Ingolstadt 85049 Ingolstadt (DE) |
(56) | Entgegenhaltungen: : DE-A1- 1 460 639 DE-C- 917 304
| DE-A1-102005 021 467 US-A- 3 052 395
|
| | | | |
|
| |
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Walze zum Führen und/oder Breitstrecken einer laufenden Warenbahn, wobei die Walze mindestens einen Tragkörper aufweist. An diesen Tragkörper sind außenseitig Aufnahmen für axial verschiebbare Latten vorgesehen, die die Warenbahn erfassen.
[0002] Aus der
DE 1 460 639 A ist eine gattungsgemäße Walze gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt. Diese besteht aus einem Walzenkörper, in dessen Außenseite Nuten eingeformt sind. In diesen Nuten sind H-förmige Profile eingeschoben, welche elastisch ausgebildet sind. Mit den Außenseiten ergreifen diese Profile die Warenbahn. Durch gegensinniges Verschieben der einzelnen Profile kann die Warenbahn in ihrer Breite gestreckt werden. Diese Walze bildet den Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Walze der eingangs genannten Art zu schaffen, die sich durch eine erhöhte Funktionalität auszeichnet.
[0004] Diese Aufgabe wir mit den folgenden Merkmalen gelöst.
[0005] Eine erfindungsgemäße Walze dient zum Führen und/oder Breitstrecken einer laufenden Warenbahn. Unter Führen ist dabei die Lageänderung der Warenbahn quer zu ihrer Laufrichtung zu verstehen, wobei die Warenbahnbreite dabei im Wesentlichen unverändert bleibt. Unter Breitstrecken versteht man dagegen die Dehnung der Warenbahn quer zu ihrer Laufrichtung, wobei die Warenbahnmitte in ihrer Lage im Wesentlichen unverändert bleibt. Selbstverständlich können Führen und Breitstrecken auch in Kombination, also gleichzeitig ausgeführt werden. Die Walze weist mindestens einen Tragkörper auf, der vorzugsweise um eine Achse drehbar gehalten ist. Am Tragkörper sind außenseitig Aufnahmen für Latten vorgesehen, an denen axial verschiebbar Latten gehalten sind. Diese Latten können die Warenbahn außenseitig mittelbar oder unmittelbar erfassen. Zur Erhöhung der Funktionalität der Walze ist am mindestens einen Tragkörper zwischen zwei der Latten mindestens eine hinterschnittene Nut eingeformt, welche zur Aufnahme mindestens eines Funktionsbauteils dient. Dieses mindestens eine Funktionsbauteil kann zwar grundsätzlich wie die Latten axial verschiebbar sein. In der Regel reicht es jedoch aus, das mindestens ein Funktionsbauteil fest mit dem mindestens einen Tragkörper zu verbinden. Das mindestens eine Funktionsbauteil kann durch die gewählte Lage der mindestens einen Nut problemlos zwischen zwei Latten greifen und dadurch die Warenbahn erreichen.
[0006] Insbesondere unter beengten Platzverhältnissen ist es vorteilhaft, wenn sich die Aufnahmen der Latten mit der mindestens einen Nut zur Aufnahme des Funktionsbauteils in radialer Richtung überlappen. Damit greift ein Befestigungsfuß des mindestens einen Funktionsbauteils - in radialer Richtung gesehen - unter die Latten, so dass auch bei beengten Platzverhältnissen ein ausreichend sicherer Halt des mindestens einen Funktionsbauteils gegeben ist.
[0007] Um das mindestens eine Funktionsbauteil optimal mit der Walze verbinden zu können, ist es vorteilhaft, wenn die mindestens eine hinterschnittene Nut mindestens einen Gewindetreibkanal aufweist. Damit kann das mindestens eine Funktionsbauteil einfach mit der Walze verschraubt werden. Ein Gewindetreibkanal hat zudem den Vorteil, dass mindestens eine Schraube längs zur mindestens einen hinterschnittenen Nut an jeder beliebigen Stelle einschraubbar ist, ohne dass eine fluchtende Ausrichtung mit einer Gewindebohrung erforderlich wäre.
[0008] Zur Erzielung einer platzsparenden Anordnung ist es außerdem vorteilhaft, wenn die mindestens eine Nut mindestens eine S-förmige Hinterschneidung aufweist. Auf diese Weise lässt sich der Platz zwischen der Aufnahme der Latten einerseits und der mindestens einen Nut zur Aufnahme des Funktionsbauteils andererseits optimal ausnutzen. Außerdem ergibt sich auf diese Weise eine günstige Form zum leichten Einschieben des mindestens einen Funktionsbauteils.
[0009] Damit das mindestens eine Funktionsbauteil eine Ausstreifwirkung auf die Warenbahn ausüben kann, ist es günstig, wenn es spitzwinkelig zu einer Warenbahnlaufrichtung angestellte Rippen aufweist, die die Warenbahn erfassen. Auf diese Weise ergibt sich eine vorteilhafte Ausstreifeinrichtung, die insbesondere Kanten der Warenbahn ausrollt und ein Wiedereinrollen verhindert.
[0010] Alternativ oder zusätzlich kann das mindestens eine Funktionsbauteil auch mindestens eine Bürste aufweisen. Dabei ist es für mehrere Funktionen wichtig, dass die mindestens eine Bürste auch die Warenbahn erfassen kann.
[0011] Insbesondere durch schräg angeordnete Borstenreihen der mindestens einen Bürste ergibt sich eine ausstreifende Wirkung. Hierbei können die Borstenreihen schräg in axialer Richtung angeordnet sein oder ähnlich zu den oben genannten Rippen. Die mindestens eine Bürste drückt sich dabei gegen die Warenbahn und verursacht dabei eine von der Geschwindigkeit der Warenbahn abhängige Reibungskraft. Infolge der schräg angeordneten Borstenreihen wird diese Reibungskraft, welche ursprünglich in Warenbahnlaufrichtung gerichtet ist, in eine Komponente in Richtung der Borstenreihen und eine Komponente quer dazu aufgeteilt. Damit entsteht eine von der Mitte der Warenbahn weg gerichtete Kraft, welche beispielsweise eingerollte Kanten glattstreifen kann. Alternativ oder zusätzlich können die Borsten selbst spitzwinkelig zur Radialrichtung der Walze ausgerichtet sein. Auch hierdurch entsteht eine quer zur Bahnlaufrichtung ausgerichtete Kraft.
[0012] Alternativ oder zusätzlich können die Borstenreihen der mindestens einen Bürste auch derart angeordnet sein, dass sich eine fixierende Wirkung ergibt. Hierunter ist zu verstehen, dass durch die Einwirkung der mindestens einen Bürste verhindert wird, dass sich die Warenbahn nach Verlassen der Walze wieder auf ihre ursprüngliche Breite zusammenzieht. Zur Erzielung einer fixierenden Wirkung ist eine schräg nach außen ausgerichtete Borstenreihe nicht erforderlich. Die Borsten sind aber vorzugsweise derart angeordnet, dass sie mit dem Vektor der Warenbahnlaufrichtung einen stumpfen Winkel einschließen, wodurch die Borsten eine entsprechende Normalkraft auf die Warenbahn ausüben, ohne den Lauf der Warenbahn wesentlich zu behindern.
[0013] Alternativ oder zusätzlich kann das mindestens eine Funktionsbauteil auch eine elektrisch leitende Verbindung zwischen der Warenbahn und dem mindestens einen Tragkörper herstellen. Dies ist insbesondere bei elektrostatisch aufladbaren, isolierenden Warenbahnen wichtig, da auf diese Weise Oberflächenladungen leicht abgeleitet werden können. Derartige Oberflächenladungen können weitere Prozessschritte, denen die Warenbahn unterworfen wird, behindern oder nachfolgende Geräte stören.
[0014] Das mindestens eine Funktionsbauteil kann auch mindestens eine Gleitfläche für die Warenbahn aufweisen. Diese Gleitfläche verhindert, dass sich Kanten der Latten in die Warenbahn eindrücken könnten, so dass die Warenbahn nicht erneut geglättet werden muss. Insbesondere empfindliche Warenbahnen wie Naturseide, dünne Kunststofffolien oder dünne Metallfolien werden auf diese Weise geschont und die Bildung von eingedrückten Lattenkanten verhindert.
[0015] Insbesondere, wenn der der Walze folgende Prozessschritt eine glatte Warenbahn erfördert, ist die Gleitfläche des Funktionsbauteils vorteilhaft. Alternativ oder zusätzlich kann diese Gleitfläche auch schräg zur Warenbahnlaufrichtung angestellt sein, um auf diese Weise eine ausstreifende Wirkung auf die Warenbahn zu erzielen.
[0016] Für die Gleitfläche hat es sich als günstig herausgestellt, wenn sie in Umfangsrichtung des mindestens einen Tragkörpers gekrümmt ist. Vorzugsweise liegt die Gleitfläche fluchtend und tangential zu den beiden benachbarten Latten, so dass an der Oberfläche der Walze keinerlei Kanten entstehen, die sich in die Warenbahn eindrücken könnten.
[0017] Selbstverständlich können die oben beschriebenen Ausbildungen der Funktionsbauteile auch in beliebiger Weise kombiniert werden, um mehrere Funktionen gleichzeitig zu erfüllen.
[0018] Der Erfindungsgegenstand wird beispielhaft anhand der Zeichnung erläutert, ohne den Schutzumfang zu beschränken.
[0019] Es zeigt:
- Figur 1
- eine Schnittdarstellung eines Ausschnitts einer Walze senkrecht zu einer Walzenachse,
- Figur 2
- eine Schnittdarstellung gemäß Figur 1 einer alternativen Ausführungsform,
- Figur 3
- eine räumliche Darstellung eines Funktionsbauteils mit spitzwinkelig angestellten Rippen,
- Figur 4
- eine räumliche Darstellung eines Funktionsbauteils mit Bürsten,
- Figur 5
- eine räumliche Darstellung eines Funktionsbauteils mit einer Gleitfläche,
- Figur 6
- eine räumliche Darstellung eines Funktionsbauteils zum Schutz vor elektrischer Aufladung,
- Figur 7
- eine räumliche Darstellung eines Funktionsbauteils als Gleitstütze,
- Figur 8
- eine räumliche Darstellung eines Funktionsbauteils als Transportschutz und
- Figur 9
- eine räumliche Darstellung eines Funktionsbauteils zur Reinigung der Latten.
[0020] Die Figur 1 zeigt eine Schnittdarstellung einer Walze 1 zum Führen bzw. Breitstrecken einer laufenden Warenbahn 2. Um die Details besser erkennen zu können, zeigt die Figur nur einen kleinen Ausschnitt der Walze 1 und der Warenbahn 2. Die Walze 1 weist einen Tragkörper 3 auf, der im Wesentlichen zylindrisch aufgebaut ist. Der Tragkörper 3 ist um eine nicht dargestellte Achse drehbar gehalten, wobei die Achse senkrecht zur Bildebene gemäß Figur 1 ausgerichtet ist.
[0021] Am Tragkörper 3 sind außenseitig Aufnahmen 4 für Latten 5 vorgesehen, welche axial zum Tragkörper 3 verschiebbar abgestützt sind. Auch wenn die Latten 5 in den Ausführungsbeispielen einstückig dargestellt sind, können diese auch mehrteilig ausgebildet sein. Insbesondere ist daran gedacht, die Latten 5 als Lattenkörper mit einem darauf aufgebrachten Belag auszubilden. Dieser Belag kann dann auf die besonderen Erfordernisse der jeweiligen Warenbahn 2 optimiert werden. Diese Latten 5 erfassen die Warenbahn 2, wobei sich eine axiale Bewegung der Latte 5 auf die Warenbahn 2 überträgt. Damit kann die Warenbahn 2 geführt, also in ihrer Lage verändert und/oder breitgestreckt, also in ihrer Breite verändert werden. Die Aufnahmen 4 sind dabei hinterschnitten ausgebildet, um einen sicheren Halt der Latten 5 in den Aufnahmen 4 zu gewährleisten.
[0022] Zwischen den Latten 5 ist im Tragkörper 3 außerdem jeweils eine hinterschnittene Nut 6 vorgesehen, in der ein Funktionsbauteil 7 abgestützt ist. Da der Raum zwischen den Latten 5 in der Regel sehr klein ist, greift die hinterschnittene Nut 6 - in radialer Richtung 8 betrachtet - teilweise unter die Latten 5. In diesem Bereich ist der Tragkörper 3 ausreichend dickwandig ausgebildet, so dass die damit verbundene Materialschwächung des Tragkörpers 3 keine Rolle spielt. Um das Funktionsbauteil 7 leicht in die hinterschnittene Nut 6 einführen bzw. aus dieser herausziehen zu können, ist eine Hinterschneidung 9 S-förmig ausgebildet. Diese Form hat außerdem den Vorteil, dass sie sich platzsparend in den Tragkörper 3 einfügt. In der hinterschnittenen Nut 6 greift ein passend geformter Fuß 10 des Funktionsbauteils 7 ein, welches auf diese Weise sicher im Tragkörper 3 gehalten ist. Dieser Fuß 10 ist vorzugsweise elastisch verformbar ausgebildet, um auf diese Weise einen spielfreien Sitz des Funktionsbauteils 7 in der hinterschnittenen Nut 6 zu gewährleisten. Dies ist insbesondere in jenen Anwendungsfällen wichtig, in denen die Ausrichtung des Funktionsbauteils 7 von Bedeutung ist.
[0023] Die Figur 2 zeigt eine alternative Ausführungsform der Walze 1, wobei gleiche Bezugszeichen gleiche Teile benennen. Im Folgenden wird lediglich auf die Unterschiede zur Ausführungsform gemäß Figur 1 eingegangen.
[0024] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 2 ist die ist hinterschnittene Nut 6 als Gewindetreibkanal 11 ausgebildet, so dass auf diese Weise sehr einfach ein nicht dargestelltes Funktionsbauteil mit der Walze 1 verschraubt werden kann. Auf diese Weise ergibt sich eine gute Fixierung des Funktionsbauteils an der Walze 1 auch in axialer Richtung. Dies kann insbesondere dann von Bedeutung sein, wenn, das Funktionsbauteil axiale Kräfte auf die laufende Warenbahn 2 übertragen soll.
[0025] Das Funktionsbauteil 7 wird anhand der Darstellungen gemäß den Figuren 3 bis 9 näher erläutert:
Die Figur 3 zeigt ein Funktionsbauteil 7, an dem außenseitig Rippen 20 angeordnet sind. Diese Rippen 20 sind spitzwinkelig zu einer Warenbahnlaufrichtung 21 angestellt und erzeugen auf diese Weise auf die Warenbahn 2 eine nach außen gerichtete Kraft. Diese Rippen 20 sorgen zum Beispiel für ein Ausrollen von eingerollten Warenbahnkanten bzw. verhindern ein Wiedereinrollen der Kanten. Zu diesem Zweck sind die Rippen 20 im Bereich des anderen Gegenendes spiegelsymmetrisch zu den dargestellten Rippen 20 angeordnet, um entsprechend linke und rechte Warenbahnkanten auszurollen.
[0026] Die Figur 4 zeigt eine alternative Ausführungsform des Funktionsbauteils 7. Bei diesem sind die Rippen 20 durch Bürsten 30 ersetzt. Diese Bürsten 30 können einerseits eine Ausstreifwirkung und/oder eine Fixierwirkung auf die Warenbahn 2 ausüben. Unter Fixierwirkung versteht man dabei eine Maßnahme die dafür sorgt, dass die Warenbahn 2 in der breitgestreckten Lage verbleibt.
[0027] Die Bürsten 30 sind dabei derart schräggestellt, dass sie jeweils zum nächstliegenden Walzenende hin geneigt sind. Hierdurch wird die Ausstreifwirkung entsprechend erhöht. Alternativ könnten die Bürsten 30 auch in radialer Richtung ausgerichtet sein, so dass die Bürsten 30 nur noch aufgrund ihrer Anordnung quer zur Laufrichtung eine entsprechende Ausstreifwirkung aufweisen. Als weitere Alternative ist außerdem daran gedacht, die rippenartige Schrägstellung der Bürsten 30 nicht zu nutzen und stattdessen die Bürsten 30 axial hintereinander anzuordnen.
[0028] Die Figur 5 zeigt eine weitere Ausführungsform des Funktionsbauteils 7. Dieses weist im Außenbereich eine Gleitfläche 40 auf, die tangential und fluchtend zu den beiderseits angrenzenden Latten 5 ausgebildet ist. Diese Gleitfläche 40 verhindert zum Beispiel das Entstehen von eingedrückten Lattenkanten. Diese Gleitfläche 40 ist insbesondere in jenen Fällen von Bedeutung, in denen die Latten 5 geteilt sind, um neben einer Führungsauch eine Ausbreitwirkung auf die Warenbahn 2 zu erzielen. Durch diese Teilung ergibt sich jedoch eine Lücke, über die die Warenbahn 2 nicht abgestützt ist. Diese Lücke kann vorteilhaft von der Gleitfläche 40 des Funktionsbauteils 7 überbrückt werden, um einer erhöhten Beanspruchung der Warenbahn 2 vorzubeugen.
[0029] Die Figur 6 zeigt eine räumliche Darstellung eines weiteren Funktionsbauteils 7. Dieses Funktionsbauteil 7 weist elektrisch leitende Bürsten 12, 13 auf, die die Warenbahn 2 und/oder mindestens eine der Latten 5 berührt. Auf diese Weise ergibt sich eine elektrische Verbindung zur Walze 1. Damit wird eine statische Aufladung der laufenden Warenbahn 2 bzw. der Latte 5 verhindert, welche zu elektrischen Überschlägen bzw. Beeinträchtigung der Funktion nachfolgender elektrischer Baugruppen führen könnte. Eine derartige Maßnahme ist nur bei elektrisch isolierenden Warenbahnen 2 zweckmäßig, zumal selbst geringfügig leitende Warenbahnen 2 keinerlei elektrische Aufladungsphänomene zeigen.
[0030] Die elektrisch leitenden Bürsten 12 berühren dabei die Warenbahn 2 unmittelbar, während die elektrisch leitenden Bürsten 13 lediglich eine elektrische Verbindung mit den Latten 5 herstellen. Je nach Anwendungsfall kann auch auf die Bürsten 12 oder 13 verzichtet werden.
[0031] Die Figur 7 zeigt eine räumliche Darstellung eines weiteren Funktionsbauteils 7 mit einer Stützfunktion. Dieses Funktionsbauteil 7 unterstützt dabei in radialer Richtung innenseitig die Latten 5. Dies ist bei hohen Lasten auf den Latten 5 wichtig, um ein Verbiegen der Latten 5 zu vermeiden. Oberseitig weist dieses Funktionsbauteil 7 Gleitflächen 40 auf.
[0032] Die Figur 8 zeigt eine räumliche Darstellung eines weiteren Funktionsbauteils 7 mit einer Transportsicherungsfunktion. Das Funktionsbauteil 7 ist ähnlich zur Ausführungsform gemäß Figur 5 aufgebaut, wobei eine Stütze 50 radial beträchtlich über die Latten 5 übersteht. Auf diese Weise wird während des Transports der Walze 1 zuverlässig verhindert, dass unerwünschte Kräfte auf die Latten 5 einwirken. Für den Betrieb muss dieses Funktionsbauteil 7 demontiert werden.
[0033] Die Figur 9 zeigt eine räumliche Darstellung eines weiteren Funktionsbauteils 7 mit einer Reinigungsfunktion. Dieses Funktionsbauteil 7 weist im radial außen liegenden Bereich näherungsweise in Umfangsrichtung der Walze 1 ausgerichtete Borsten 60 auf, die die Latten 5 während ihrer axialen Bewegung reinigen. Grundsätzlich können die Borsten 60 mit einem physikalischen oder chemischen Reinigungsmittel versehen sein. In der Regel reicht jedoch die mechanische Wirkung der Borsten völlig aus, um die Latten 5 zu reinigen.
[0034] Die dargestellten und beschriebenen Ausführungsformen des Funktionsbauteils 7 können auch in beliebiger Kombination eingesetzt werden.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Walze
- 2
- Warenbahn
- 3
- Tragkörper
- 4
- Aufnahme
- 5
- Latte
- 6
- hinterschnittene Nut
- 7
- Funktionsbauteil
- 8
- Radiale Richtung
- 9
- Hinterschneidung
- 10
- Fuß
- 11
- Gewindetreibkanal
- 12
- elektrisch leitende Bürste
- 13
- elektrisch leitende Bürste
- 20
- Rippe
- 21
- Warenbahnlaufrichtung
- 30
- Bürste
- 40
- Gleitfläche
- 50
- Stütze
- 60
- Borsten
1. Walze zum Führen und/oder Breitstrecken einer laufenden Warenbahn (2), wobei die Walze (1) mindestens einen Tragkörper (3) aufweist, an dem außenseitig Aufnahmen (4) für axial verschiebbar gehaltene Latten (5) vorgesehen sind, die die Warenbahn (2) erfassen, dadurch gekennzeichnet, dass am mindestens einen Tragkörper (3) zwischen mindestens zwei der Latten (5) mindestens eine hinterschnittene Nut (6) eingeformt ist, welche mindestens ein Funktionsbauteil (7) aufnehmen kann.
2. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmen (4) der Latten mit der mindestens einen Nut (6) zur Aufnahme des Funktionsbauteils (7) in radialer Richtung überlappen.
3. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine hinterschnittene Nut (6) mindestens einen Gewindetreibkanal (11) aufweist.
4. Walze nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Nut (6) mindestens eine S-förmige Hinterschneidung (9) aufweist.
5. Walze nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Funktionsbauteil (7) spitzwinkelig zu einer Warenbahnlaufrichtung (21) angestellte, die Warenbahn (2) erfassende Rippen (20) aufweist.
6. Walze nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Funktionsbauteil (7) mindestens eine Bürste (30) aufweist.
7. Walze nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Bürste (30) eine die Warenbahn (2) ausstreifende Wirkung aufweist.
8. Walze nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Bürste (30) eine die Warenbahn (2) fixierende Wirkung aufweist.
9. Walze nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Funktionsbauteil (7) eine elektrisch leitende Verbindung zwischen dem mindestens einen Tragkörper (3) einerseits und der Warenbahn (2) und/oder den Latten (5) andererseits herstellt.
10. Walze nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Funktionsbauteil (7) mindestens eine Gleitfläche (40) für die Warenbahn (2) aufweist.
11. Walze nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitfläche (40) in Umfangsrichtung des mindestens einen Tragkörpers (3) gekrümmt ist.
1. Roll for guiding and/or spreading a running product web (2), wherein the roll (1) comprises at least one supporting body (3), on the outer side of which there are provided receptacles (4) for axially displaceably held slats (5) that engage the product web (2), characterized in that at least one undercut groove (6), which can receive at least one functional component (7), is formed in the at least one supporting body (3) between at least two of the slats (5).
2. Roll according to Claim 1, characterized in that the receptacles (4) for the slats overlap the at least one groove (6) for receiving the functional component (7) in the radial direction.
3. Roll according to Claim 1, characterized in that the at least one undercut groove (6) has at least one threaded driving channel (11).
4. Roll according to at least one of Claims 1 to 3, characterized in that the at least one groove (6) has at least one S-shaped undercut (9).
5. Roll according to at least one of Claims 1 to 4, characterized in that the at least one functional component (7) comprises ribs (20) which are placed at an acute angle to a running direction (21) of the product web and which engage the product web (2).
6. Roll according to at least one of Claims 1 to 5, characterized in that the at least one functional component (7) comprises at least one brush (30).
7. Roll according to Claim 6, characterized in that the at least one brush (30) exhibits an action of stripping the product web (2).
8. Roll according to Claim 6 or 7, characterized in that the at least one brush (30) exhibits an action of fixing the product web (2).
9. Roll according to at least one of Claims 1 to 8, characterized in that the at least one functional component (7) produces an electrically conductive connection between the at least one supporting body (3) on the one hand and the product web (2) and/or the slats (5) on the other hand.
10. Roll according to at least one of Claims 1 to 9, characterized in that the at least one functional component (7) has at least one sliding surface (40) for the product web (2).
11. Roll according to Claim 10, characterized in that the sliding surface (40) is curved in the circumferential direction of the at least one supporting body (3).
1. Cylindre pour le guidage et/ou l'étirement en largeur d'une bande de marchandise (2) en déplacement, le cylindre (1) présentant au moins un corps porteur (3), sur lequel sont prévus, côté extérieur, des logements (4) pour des lattes (5) maintenues mobiles axialement, qui saisissent la bande de marchandise (2), caractérisé en ce qu'au moins une rainure en contre-dépouille (6) est formée sur au moins un corps porteur (3) entre au moins deux des lattes (5), qui peut recevoir au moins un composant fonctionnel (7).
2. Cylindre selon la revendication 1, caractérisé en ce que les logements (4) des lattes chevauchent dans la direction radiale l'au moins une rainure (6) pour recevoir le composant fonctionnel (7).
3. Cylindre selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'au moins une rainure en contre-dépouille (6) présente au moins un canal d'entraînement fileté (11).
4. Cylindre selon au moins l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que l'au moins une rainure (6) présente au moins une contre-dépouille en forme de S (9).
5. Cylindre selon au moins l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que l'au moins un composant fonctionnel (7) présente des nervures (20) inclinées à angle aigu par rapport à une direction de déplacement de la bande de marchandise (21), saisissant la bande de marchandise (2).
6. Cylindre selon au moins l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que l'au moins un composant fonctionnel (7) présente au moins une brosse (30).
7. Cylindre selon la revendication 6, caractérisé en ce que l'au moins une brosse (30) présente un effet de raclage de la bande de marchandise (2).
8. Cylindre selon la revendication 6 ou 7, caractérisé en ce que l'au moins une brosse (30) présente un effet de fixation de la bande de marchandise (2).
9. Cylindre selon au moins l'une quelconque des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que l'au moins un composant fonctionnel (7) établit une liaison électriquement conductrice entre l'au moins un corps porteur (3) d'une part et la bande de marchandise (2) et/ou les lattes (5) d'autre part.
10. Cylindre selon au moins l'une quelconque des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que l'au moins un composant fonctionnel (7) présente au moins une surface de glissement (40) pour la bande de marchandise (2) .
11. Cylindre selon la revendication 10, caractérisé en ce que la surface de glissement (40) est incurvée dans la direction circonférentielle de l'au moins un corps porteur (3).
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente