[0001] Die Erfindung betrifft eine Refineranordnung zum Mahlen und Homogenisieren einer Lebensmittelmasse, insbesondere Schokoladenmasse, mit einer Gehäuseanordnung, in der ein Walzenwerk vorgesehen ist, wobei mindestens zwei Walzen drehbar an jeweiligen Walzenenden über Lagermittel gelagert sind und durch eine Antriebsanordnung antreibbar sind.
[0002] Derartige Refineranordnungen sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. Um die Voraussetzung dafür zu schaffen, dass nach einem Conchierprozess die Schokolade die erforderliche Konsistenz erhält, wird die Lebensmasse in einer Refineranordnung durch mehrere Walzen zu einer hauchdünnen Schicht gewalzt. Neben der notwendigen Feinheit beeinflusst der Refinerprozess auch das Schokoladenaroma. Beim Walzen unterliegen die Partikel starken Druck- und Scherkräften, wobei auch die Temperatur im Walzenspalt ansteigt; all diese Faktoren haben einen starken Einfluss auf den Geschmack der Schokolade. Eine gattungsgemäße Refineranordnung ist beispielsweise aus der internationalen Patentanmeldung
WO 2015/022374 A1 bekannt. Hierbei wird mittels eines Sensors oder mehreren Sensoren die Artikelgröße der zu mahlenden Lebensmittelmasse aufgenommen und ausgewertet, um Anpassungen im Prozess vornehmen zu können. Dieses Verfahren weist den Nachteil auf, dass es durch die große Streuung der Partikelgröße der Lebensmittelmasse sehr ungenau ist. Darüber hinaus ist es aus der
US 2007/0202241 A1 grundsätzlich bekannt, im vorhergehenden Conchierprozess eine Benetzung zur Anpassung der Schokoladenmasse vor zu nehmen. Jedoch sind die hierdurch vorzunehmenden Anpassungen in Geschmack und Konsistenz sehr eingeschränkt.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt folglich die Aufgabe zu Grunde, die oben genannten Nachteile auf einfache und kostengünstige Weise zu vermeiden. Des Weiteren soll eine Optimierung der zu walzenden Masse hinsichtlich deren Konsistenz, die wiederum einen Einfluss auf die Geschmacksentwicklung hat, gewährleistet werden.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass mindestens einer Walze eine Benetzungsanordnung zur Benetzung der Lebensmittelmasse mit einem Benetzungsmittel wie z.B. Wasser, Emulgatoren, Kakaobutter und/oder Aromen zugeordnet ist. Überraschenderweise hat es sich gezeigt, dass durch eine Benetzung von z.B. Wasser während eines Refinerprozesses eine gezielte Indizierung und Steuerung der Geschmacksrelevanten chemischen Reaktion möglich ist. Der Vorteil der Benetzung, insbesondere der Benetzung mit Wasser, während des Walzens, im Vergleich zur Befeuchtung während dem Conchierprozess, ist die präzise Beladung der amorphen Zuckerteilchen durch den resultierenden Dünn-Film und der direkten Maillard Reaktionen während dem Walzen, die durch lokale Temperaturspitzen von bis zu 2000°C exponentiell beschleunigt werden. Diese Temperaturen sind im Conchierprozess nicht erreichbar. Dies ist insbesondere möglich aufgrund der Beschaffung des Walzengutes und deren erhöhter Oberfläche im Vergleich zum Conchierprozess. Hinzu kommt die Nutzung des Spaltes als Reaktionsraum zur Geschmacksentwicklung. Während dem Walzenprozess entstehen Temperaturspitzen von bis zu 2000°C die, die mit Feuchte beladenen amorphen Zuckerteilchen mittels der Mailliard Reaktion reagieren lassen. Die benetzten amorphen Zuckerteilchen erfahren bei diesen Temperaturen eine Re-Kristallisierung innerhalb des Spaltes, der wiederum zu einer gewünschten Geschmacksrelevanten chemischen Reaktion führt. Dies führt zu einer schnelleren und intensiveren Geschmacksentwicklungen im Schokoladenprozess.
[0005] Des Weiteren führt die Benetzung der Schokoladenmasse zu einer Änderung der physikalischen Eigenschaften der Schokoladenmasse wie zum Beispiel Gegendruck auf die Walzen, Einzugsverhalten und Haftung an den Walzen. Hierdurch ist neben der Geschmacksoptimierung auch eine Durchsatzoptimierung möglich, da Anhaftungs- und Einzugsschwierigkeiten behoben werden können. Die Änderung der physikalischen Eigenschaften führt zudem zu der Möglichkeit Feinheiten durch die Benetzung mittels unterschiedlicher Substanzen wie z.B. Wasser Lezithin zu steuern.
[0006] In besonders vorteilhafter Weise weist die jeweilige Benetzungsanordnung mindestens eine Zerstäubungsvorrichtung im Bereich eines Spaltes zwischen zwei Walzen auf. Hierbei wird insbesondere die Möglichkeit geschaffen amorphe Zuckerteilchen, die im Bereich eines Walzenspaltes optimal ausgerichtet sind, mit dem Benetzungsmittel zu beladen. Auch ist eine Erhöhung der Durchsatzleistung durch Änderungen des Walzguteinzugs- und der Walzenanhaftung möglich. Zudem ist somit eine Feinheitseinstellung über eine nicht-mechanische Vorrichtung möglich. Die gezielte Beladung der Amorphen Zucker spielen eine wesentliche Rolle in der Mailliard Reaktion die bereits während des Walzens aber auch im nachfolgenden Conchierprozess erfolgt.
[0007] Eine einfache auszubildende Benetzungsanordnung wird dadurch bereitgestellt, dass die jeweilige Zerstäubungsvorrichtung als Benetzungslanze ausgebildet ist.
[0008] In besonders vorteilhafter Weise ist mindestens ein Sensororgan zur Erfassung einer Filmbewegung der Lebensmittelmasse auf zumindest einer Walze vorgesehen, wobei mindestens eine Lichtquelle vorgesehen ist, die derart an der Gehäuseanordnung angeordnet ist, dass die Lichtquelle Licht in Richtung der mindestens einen Walze sendet, wobei das Sensororgan und/oder die Lichtquelle derart ausgebildet sind, dass es ein Reflexionsgrad einer bestimmten Wellenlänge eines durch den Film der Lebensmittelmasse reflektierten Anteils des Lichtes erfassbar ist. Hierdurch wird eine Refineranordnung geschaffen, bei der ein möglichst gleichmäßiger Film der Lebensmittelmasse bei gleichbleibender Partikelgröße, auf allen Walzen gewährleistet werden kann. Abhängig von der Lebensmittelmasse kann eine Wellenlänge des Farblichtes mit einer größeren oder weniger großen Absorption gewählt werden, um anhand der Reflektion des Filmes der Lebensmittelmasse eine Beurteilung des Filmes vornehmen zu können, wodurch es insbesondere möglich ist, eine Streifenbildung des Filmes zu verhindern. Durch eine geeignete Anordnung der Lichtquelle ist es zudem möglich, über eine Reflektion mehrere Walzen mit Licht anzustrahlen, wobei die Reflexionen dieser Walzen wiederum durch eine oder mehrere Sensororgane erfasst werden können. Durch die Verwendung von unterschiedlichen Lichtwellenlängen können zudem störende Einflüsse, wie Streulicht, Temperatur, etc. eliminiert werden. Durch die umfassende und schnelle Erfassung des Filmes der Lebensmittelmasse ist es zudem möglich, die Feinheit, das Aroma sowie auch die Durchsatzleistung der Refineranordnung noch weiter zu optimieren. Die Maßnahmen können sich auch positiv auf die geschmacksbildenden Eigenschaften eines darauffolgenden Conchierprozesses auswirken.
[0009] In besonders vorteilhafter Weise sendet die Lichtquelle ein Farblicht mit einer bestimmten Wellenlänge. Bei mehreren Lichtquellen kann natürlich jede Lichtquelle Farblicht mit unterschiedlichen Wellenlängen senden. Auch ist es natürlich denkbar, dass ein Sensororgan eine definierte Wellenlänge des durch die Lichtquelle ausgesendeten Lichtes erfasst. Hierdurch können die unterschiedlichen Reflektionsgrade der Wellenlängen ausgenutzt werden, um in optimaler Weise die Filmbewegung auf unterschiedlichen Walzen über das Sensororgan zu erfassen.
[0010] In besonders vorteilhafter Weise sind einer Lichtquelle mindestens zwei Sensororgane zugeordnet, wobei die Sensororgane den Reflektionsgrad von unterschiedlichen Walzen erfassen und hierzu natürlich optimal auf die Reflektion des Lichtes ausgerichtet sind.
[0011] In besonders vorteilhafter Weise sind Mittel zur Anpassung einer Walzengeschwindigkeit vorgesehen, derart, dass eine Differenzialgeschwindigkeit der Walzen zueinander anpassbar ist. Hierdurch kann auf besonders schnelle Weise die Partikelgröße der Lebensmittelmasse, wenn gewünscht, angepasst werden.
[0012] Eine weitere Möglichkeit zur direkten Beeinflussung der Partikelgröße ist dadurch gegeben, dass Mittel zur Anpassung eines Walzenabstandes und/oder eines Gegendruckes, der zwischen den Walzen aufbaubar ist, vorgesehen sind. "Horizontal unabhängig" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass eine Anpassung auch lediglich an einer Seite von Walzen erfolgen kann. Die Anpassung kann hierbei sowohl während als auch außerhalb eines Refinerprozesses stattfinden. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn die Mittel zur horizontal unabhängigen Anpassung eines Walzenabstandes und/oder eines Gegendruckes im Bereich der Lagermittel vorgesehen sind, derart, dass das Spaltmaß oder der Gegendruck unterschiedlich einstellbar ist. Aufgrund der komplexen physikalischen Prozesse beim Einzug der Lebensmittelmasse im Walzenspalt und des Gegendruckes der Walzen aufeinander kann es trotz horizontal paralleler Anordnung der Walzen zu Größenunterschieden bei der Zerkleinerung über die Walzenlänge kommen. Die Korrektur des Walzenabstandes gezielt im Bereich der Lagermittel ermöglicht eine gleichmäßige Filmdicke. Die Kombinatorik der beiden Feinheitsregulierungen lassen hierbei eine weitere Stabilisierung der maximalen Durchsatzleistung zu.
[0013] Des Weiteren kann in vorteilhafter Weise eine Steuereinrichtung vorgesehen sein, die Regeleinrichtungen steuerungstechnisch miteinander verbindet, wobei die mindestens eine Benetzungsanordnung mit der Antriebsanordnung und/oder mit den Mitteln zur Anpassung der Walzengeschwindigkeit und/oder mit den Mitteln zur Anpassung des Walzenabstandes und/oder mit der einen Lichtquelle mit dem mindestens einen Sensororgan steuerungstechnisch verbunden ist. Hierdurch ist es möglich, abhängig vom erfassten Film der Lebensmittelmasse, sehr spezifisch Änderungen an den Regeleinrichtungen der Refineranordnung vorzunehmen, um zu jeder Zeit bei hoher Durchsatzleistung eine optimale Qualität der gemahlenen Lebensmittelmasse in Bezug auf Geschmack und Feinheit gewährleisten zu können. In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn in der Steuereinrichtung ein Algorithmus hinterlegt ist, auf dessen Basis die Regeleinrichtungen ansteuerbar sind.
[0014] Eine zusätzliche Möglichkeit die Durchsatzleistung zu erhöhen, ist dadurch gegeben, dass ein Walzenwerk mit fünf Walzen vorgesehen ist, wobei ein Walzendurchmesser der in Richtung der Filmbewegung gesehen letzten beiden Walzen größer ist, als ein Walzendurchmesser der in Filmbewegung gesehen ersten drei Walzen.
[0015] Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert, hierbei zeigt:
Figur 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Refineranordnung, und
Figur 2 eine perspektivische, schematische Ansicht eines Walzenwerkes der Refineranordnung aus Figur 1.
[0016] Figur 1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine Refineranordnung 2 zum Mahlen und homogenisieren einer Lebensmittelmasse 3, hier einer Schokoladenmasse. Die Refineranordnung besitzt eine Gehäuseanordnung 4, in der ein Walzenwerk 6 mit fünf Walzen 8, 10, 12, 14, 16 vorgesehen ist. An jeweiligen Walzenenden 18, 20, 22, 24, 26 sind die fünf Walzen 8, 10, 12, 14, 16 über entsprechende Lagermittel 28, 30, 32, 34, 36 beidseitig gelagert. Es sollte deutlich sein, dass in Figur 1 lediglich ein Walzenende 18, 20, 22, 24, 26 der entsprechenden Walze 8, 10, 12, 14, 16 dargestellt ist. Die Walzen 8, 10, 12, 14, 16 sind durch eine Antriebsanordnung 38 antreibbar. Um jede Walze 8, 10, 12, 14, 16 unabhängig von den anderen Walzen 8, 10, 12, 14, 16 anzutreiben, weist jede Walze 8, 10, 12, 14, 16 eine eigene Antriebseinrichtung 40, 42, 44, 46, 48 auf, die in diesem Fall die Mittel zur flexiblen Anpassung einer Walzengeschwindigkeit der jeweiligen Walzen 8, 10, 12, 14, 16 bilden. Hierdurch können die Differenzialgeschwindigkeiten der Walzen 8, 10, 12, 14, 16 zueinander angepasst werden, wodurch insbesondere eine Partikelgröße der zu mahlenden Schokoladenmasse 3 einfach anzupassen ist. Die Antriebsanordnung 38 kann jedoch auch lediglich eine oder zwei Antriebseinrichtungen aufweisen, wobei die Mittel zur Anpassung der Walzengeschwindigkeit dann auch aus einem geeigneten Getriebe bestehen können, das dann mit einer zentralen Antriebseinrichtung wirkverbunden ist.
[0017] Zwischen den Lagermitteln 28, 30 sind Mittel zur Anpassung des Walzenabstandes 50 vorgesehen. Hierbei ist das Lagermittel 36 verschiebbar in Bezug auf das Lagermittel 34 auf einer vertikal verlaufenen Achse 52 angeordnet. Am entgegengesetzten Wellenende ist die gleiche Anordnung vorgesehen. Über geeignete, nicht weiter dargestellte Antriebsmittel kann dann das Spaltmaß zwischen den Walzenenden 18, 20 eingestellt werden, um auch hierüber Einfluss auf die Partikelgröße zu nehmen.
[0018] Entsprechende Mittel 52 sind auch bzgl. der Walzen 10, 12, 14, 16 vorgesehen. Hier steht jedoch eine einseitige oder auch beidseitige Veränderung des Gegendruckes/Walzenabstands der Walzen 10, 12, 14, 16 im Vordergrund. Die Achse 52 wird lediglich exemplarisch als Mittel zur Anpassung genannt. Es sollte deutlich sein, dass auch hier entsprechende Antriebsmittel vorzusehen sind.
[0019] Mit 54 ist eine Steuereinrichtung vorgesehen, die abhängig von den Signalen mehrerer Sensororgane 56, 58, 60, 62, 64 (siehe hierzu Figur 2, wobei die Sensororgane 60, 62, 64 gestrichelt dargestellt sind) im vorliegenden Ausführungsbeispiel Regeleinrichtungen, wie die Antriebsanordnung 38 mit den jeweiligen Antriebseinrichtungen 8, 10, 12, 14, 16 und die Mittel 52 zur Anpassung des Walzenabstandes/Gegendruckes und eine in Zusammenhang mit Figur 2 dargestellte Benetzungsanordnung 66 ansteuert, um ein optimales Ergebnis hinsichtlich Qualität, Feinheit, Aroma und Durchsatzleistung zu gewährleisten. Hierzu ist in der Steuereinrichtung 54 ein Algorithmus hinterlegt.
[0020] Figur 2 zeigt nun in einer schematischen, perspektivischen Ansicht das Walzenwerk 6. Die Schokoladenmasse 3 wird ausgehend von der untersten Walze 8 über die Walzen 10, 12, 14 zur letzten Walze 16 geführt. Die zu mahlende Lebensmittelmasse 3 wird hier ausgehend von der untersten Walze 8, auch Eintrittswalze genannt, über den Spalt 68 zur Rückseite der Walze 10, dann über den Spalt 70 zur Vorderseite der Walze 12, über den Spalt 72 zur Rückseite der Walze 14 und dann über den Spalt 74, zur letzten Walze 16, der Auswurfwalze, geführt. Wie oben bereits erläutert, ist in der vorliegenden Ausführungsform das Spaltmaß des Spaltes 68 einstellbar. Bei den "Spalten" 70, 72, 74 liegen die entsprechenden Walzen 10, 12, 14 und 16 zumindest teilweise mit ihren Umfangsflächen gegeneinander an, so dass hier in erster Linie nicht von einer Veränderung des Spaltmaßes, sondern von einer Veränderung des Gegendruckes der Walzen aufeinander, gesprochen wird.
[0021] Mit dem Bezugszeichen 76 und 78 sind hier durch Linien dargestellte als Benetzungslanzen ausgebildete Zerstäubungsvorrichtungen der Benetzungsanordnung 66 bezeichnet. Abhängig von dem Erscheinungsbild des Films der Schokoladenmasse 3 wird hier eine Benetzung der Schokoladenmasse 3 mit z.B. Wasser, Kakaobutter, Emulgatoren und/oder Aromen vorgenommen. Durch die Anordnung der Benetzungslanzen 76, 78 im Bereich der Spalten 72, 74 können diese Spalte als Reaktionsraum zur Geschmacksentwicklung genutzt werden. Der Begriff "Bereich" soll hier so verstanden werden, dass eine Benetzung in dem jeweiligen Spalt 72, 74 stattfinden kann.
[0022] Wie bereits oben angedeutet, sind Sensororgane 56, 58, 60, 62, 64 in Form von optischen Sensoren vorgesehen, die auf den Film der Schokoladenmasse 3 von Lichtquellen 80, 82 mit jeweils einer bestimmten Wellenlänge ausgesendetes Farblicht detektieren. Die Lichtquellen 80, 82 sind hierbei so angeordnet, dass das ausgesendete Farblicht zu einer maximalen Reflektion zu den optischen Sensoren führt. Anhand des Reflektionsgrades ist eine präzise Aussage über das Erscheinungsbild, insbesondere hinsichtlich der Streifenbildung oder der Feinheit des Films der Schokoladenmasse 3 möglich. Die Lichtquellen 80, 82 sind jeweils auf eine Vorderseite und auf eine Rückseite des Walzenwerkes 6 gerichtet. Durch die präzise Ausrichtung der Lichtquellen 80, 82 ist es hierbei möglich, mehrere Walzen und damit mehrere Bereiche des Films der Schokoladenmasse 3 mit Licht zu versorgen und somit auf besonders einfache und kostengünstige Weise eine Erfassung der Qualität der Schokoladenmasse 3 zu ermöglichen. Es ist in diesem Zusammenhang natürlich auch möglich, Licht mit einem großen Spektrum, wie zum Beispiel Weißlicht, auszusenden und Sensororgane einzusetzen, die jeweils nur einen bestimmten Wellenbereich detektieren.
[0023] Die letzten beiden Walzen 14, 16 weisen in diesem Ausführungsbeispiel einen größeren Durchmesser auf, um die Durchsatzleistung noch einmal wesentlich (>30%) zu erhöhen.
1. Refineranordnung zum Mahlen und Homogenisieren einer Lebensmittelmasse (3), insbesondere Schokoladenmasse, mit einer Gehäuseanordnung (4), in der ein Walzenwerk (6) vorgesehen ist, wobei mindestens zwei Walzen (8, 10, 12, 14, 16) drehbar an jeweiligen Walzenenden (18, 20, 22, 24, 26) über Lagermittel (28, 30, 32, 34, 36) gelagert sind und durch eine Antriebsanordnung (38) antreibbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens einer Walze (8, 10, 12, 14, 16) eine Benetzungsanordnung (66) zur Benetzung der Lebensmittelmasse (3) mit einem Benetzungsmittel wie z.B. Wasser, Emulgatoren, Kakaobutter und/oder Aromen zugeordnet ist.
2. Refineranordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die jeweilige Benetzungsanordnung (66, 68) mindestens eine Zerstäubungsvorrichtung (76, 78) im Bereich eines Spaltes zwischen zwei Walzen aufweist.
3. Refineranordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die jeweilige Zerstäubungsvorrichtung (76, 78) als Benetzungslanze ausgebildet ist.
4. Refineranordnung nach einem der Ansprüche 1 - 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein Sensororgan (56, 58, 60, 62, 64) zur Erfassung einer Filmbewegung der Lebensmittelmasse (3) auf zumindest einer Walze (8, 10, 12, 14, 16) vorgesehen ist, wobei mindestens eine Lichtquelle (80, 82) vorgesehen ist, die derart an der Gehäuseanordnung (4) angeordnet ist, dass die Lichtquelle (80, 82) Licht in Richtung der mindestens einen Walze (8, 10, 12, 14, 16) sendet, wobei das Sensororgan (56, 58, 60, 62, 64) und/oder die Lichtquelle (80, 82) derart ausgebildet sind, dass ein Reflektionsgrad einer bestimmten Wellenlänge eines durch den Film der Lebensmittelmasse (3) reflektierten Anteils des Lichtes erfassbar ist.
5. Refineranordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lichtquelle (80, 82) ein Farblicht mit einer bestimmten Wellenlänge sendet.
6. Refineranordnung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Sensororgan (56, 58, 60, 62, 64) eine definierte Wellenlänge des durch die Lichtquelle (80, 82) ausgesendeten Lichtes erfasst.
7. Refineranordnung nach einem der Ansprüche 4 - 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
einer Lichtquelle (80, 82) mindestens zwei Sensororgane (56, 58, 60, 62, 64) zugeordnet sind, wobei die Sensororgane den Reflektionsgrad von unterschiedlichen Walzen (8, 10, 12, 14, 16) erfassen.
8. Refineranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
Mittel zur Anpassung (40, 42, 44, 46, 48) einer Walzengeschwindigkeit vorgesehen sind, derart, dass eine Differenzialgeschwindigkeit der Walzen (8, 10, 12, 14, 16) zueinander anpassbar ist.
9. Refineranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
Mittel zur Anpassung eines Walzenabstandes und/oder eines Gegendruckes, der zwischen den Walzen (8, 10, 12, 14, 16) aufbaubar ist, vorgesehen sind.
10. Refineranordnung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mittel zur horizontal unabhängigen Anpassung eines Walzenabstandes und/oder eines Gegendruckes im Bereich der Lagermittel (28, 30, 32, 34, 36) vorgesehen sind, derart, dass das Spaltmaß oder der Gegendruck unterschiedlich einstellbar ist.
11. Refineranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Steuereinrichtung (54) vorgesehen ist, die Regeleinrichtungen steuerungstechnisch miteinander verbindet, wobei die mindestens eine Benetzungsanordnung (66) mit der Antriebsanordnung (38) und/oder mit den Mitteln zur Anpassung der Walzengeschwindigkeit (8, 10, 12, 14, 16) und/oder mit den Mitteln zur Anpassung des Walzenabstandes (50) und/oder mit der einen Lichtquelle (80, 82) mit dem mindestens einen Sensororgan (56, 58, 60, 62, 64) steuerungstechnisch verbunden ist.
12. Refineranordnung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der Steuereinrichtung (54) ein Algorithmus hinterlegt ist, auf dessen Basis die Regeleinrichtungen ansteuerbar sind.
13. Refineranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Walzenwerk (6) mit fünf Walzen (8, 10, 12, 14, 16) vorgesehen ist, wobei ein Walzendurchmesser der in Richtung der Filmbewegung gesehen letzten beiden Walzen (14, 16) größer ist, als ein Walzendurchmesser der in Filmbewegung gesehen ersten drei Walzen (8, 10, 12).