(19)
(11)EP 3 943 897 A1

(12)EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43)Veröffentlichungstag:
26.01.2022  Patentblatt  2022/04

(21)Anmeldenummer: 20186791.8

(22)Anmeldetag:  20.07.2020
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G01G 19/414(2006.01)
G01G 23/38(2006.01)
G01G 21/28(2006.01)
(52)Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
G01G 21/28; G01G 19/4144; G01G 23/38
(84)Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71)Anmelder: Bizerba SE & Co. KG
72336 Balingen (DE)

(72)Erfinder:
  • HAIGIS, Jörg
    72336 Balingen (DE)
  • DEHENR, Moritz
    72379 Hechingen-Stetten (DE)

(74)Vertreter: Manitz Finsterwald Patent- und Rechtsanwaltspartnerschaft mbB 
Martin-Greif-Strasse 1
80336 München
80336 München (DE)

  


(54)WAAGE MIT ETIKETTENDRUCKER


(57) Die Erfindung betrifft eine Waage, insbesondere Ladenwaage, mit einer Waagenplattform einschließlich einer darin integrierten Wägezelle, einer Etikettendruckereinheit und einer Kunststoffgehäuseeinheit, wobei die Waagenplattform, die Etikettendruckereinheit und die Kunststoffgehäuseeinheit jeweils als ein Modul ausgebildet sind, und wobei die Etikettendruckereinheit und die Kunststoffgehäuseeinheit seitlich nebeneinander liegend angeordnet sind und gemeinsam einen Unterbau für die Waagenplattform bilden, die sowohl auf der Etikettendruckereinheit als auch auf der Kunststoffgehäuseeinheit aufgesetzt ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Waage, insbesondere eine Ladenwaage, die mit einem Etikettendrucker ausgestattet ist.

[0002] Bei derartigen Waagen ist es bekannt, im Rahmen einer Modellreihe den Etikettendrucker entweder zusammen mit der Wägezelle der Waage und der zugehörigen Elektronik in einem - wegen des Etikettendruckers - hochbauenden Gehäuse der Waage unterzubringen, oder ein flachbauendes Gehäuse für die Wägezelle und die zugehörige Elektronik zu verwenden und den Etikettendrucker an einem Stativ, an dem eine Kunden- und/oder Bedieneranzeige befestigt ist, anzubringen. Da sich die beiden Varianten in ihrem Aufbau nicht unerheblich voneinander unterscheiden, können für die eine Variante entwickelte Bauteile nicht ohne Weiteres für die andere Variante verwendet werden, so dass die Entwicklung und Fertigung kostenintensiv ist.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Waage, insbesondere Ladenwaage, anzugeben, die eine kostengünstige Entwicklung einer Modellreihe begünstigt.

[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Waage, insbesondere Ladenwaage, mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, und insbesondere durch eine Waage, insbesondere Ladenwaage, mit einer Waagenplattform einschließlich einer darin integrierten Wägezelle, insbesondere samt einer Elektronik zum Betrieb der Waage, einer Etikettendruckereinheit und einer Kunststoffgehäuseeinheit, wobei die Waagenplattform, die Etikettendruckereinheit und die Kunststoffgehäuseeinheit jeweils als Modul ausgebildet sind, und wobei die Etikettendruckereinheit und die Kunststoffgehäuseeinheit seitlich nebeneinander liegend angeordnet sind und gemeinsam einen Unterbau für die Waagenplattform bilden, die sowohl auf der Etikettendruckereinheit als auch auf der Kunststoffgehäuseeinheit aufgesetzt ist.

[0005] Die erfindungsgemäße Waage insgesamt entspricht einer Variante mit einem hochbauenden Gehäuse. Die Waagenplattform alleine hingegen kann ein flachbauendes Gehäuse aufweisen. Aufgrund ihrer Modularität sind die Waagenplattform, die Etikettendruckereinheit und die Kunststoffgehäuseeinheit entlang definierter Stellen zusammengesetzt. Die Waagenplattform kann daher ohne Weiteres auch in einer Variante verwendet werden, bei der der Etikettendrucker an einem Stativ für eine Kunden- und/oder Bedieneranzeige angebracht ist. Hierdurch können die Entwicklungskosten für eine Modellreihe gesenkt werden. Die Kunststoffgehäuseeinheit, die kostengünstig herstellbar ist und letztlich nur dafür da ist, bei der hochbauenden Variante die Bauhöhe der unter der einen Seite der Waagenplattform angeordneten Etikettendruckereinheit auszugleichen und die andere Seite der Waagenplattform zu unterbauen, um eine waagerechte Aufstellung der Waage zu gewährleisten, kann für die kleinbauende Variante einfach weggelassen werden. Die Etikettendruckereinheiten der beiden Varianten können gleich oder voneinander verschieden sein.

[0006] Insbesondere weist die Waage, insbesondere Ladenwaage, eine Anzeigeneinheit für einen Bediener und/oder eine Anzeigeeinheit für einen Kunden auf. Es kann eine Adaptereinheit vorgesehen sein, über die die Anzeigeeinheit für einen Bediener und/oder die Anzeigeeinheit für einen Kunden an der Waagenplattform befestigt ist. Es kann vorgesehen sein, dass die Etikettendruckereinheit und die Kunststoffgehäuseeinheit nur mittelbar, über die Waagenplattform, fest miteinander verbunden sind. Darüber hinaus können die Etikettendruckereinheit und die Kunststoffgehäuseeinheit jeweils mit zwei, insbesondere genau zwei, höhenverstellbaren Stellfüßen versehen sein. Insbesondere umfasst die Elektronik zum Betrieb der Waage eine Auswerteeinheit, die dazu ausgelegt ist, ein Wägesignal der Wägezelle in ein Gewicht umzuwandeln, und insbesondere eine Steuereinheit, die dazu ausgelegt ist, die Anzeigeeinheit für einen Bediener und/oder die Anzeigeeinheit für einen Kunden und die Etikettendruckereinheit anzusteuern, um das Gewicht zusammen mit einem zugehörigen Preis auf der Anzeigeeinheit für einen Bediener und/oder der Anzeigeeinheit für einen Kunden anzuzeigen und auf ein Etikett eines in die Etikettendruckereinheit eingelegten Etikettenbands zu drucken.

[0007] Bevorzugt weist die Kunststoffgehäuseeinheit eine zumindest teilweise, insbesondere dreiseitig oder zumindest dreiseitig, umlaufende Gehäuseaußenwand und einen Gehäuseboden auf, wobei im Inneren der Kunststoffgehäuseeinheit eine Versteifungsstruktur vorgesehen ist, die die Gehäuseaußenwand von innen versteift. Wie vorstehend erläutert ist, besitzt die Kunststoffgehäuseeinheit lediglich den Zweck, einen Teil des Unterbaus für die Waagenplattform zu bilden, der bevorzugt jedoch möglichst leicht ausgebildet und günstig sein soll. Dies kann durch eine Gehäuseaußenwand mit lediglich geringer Wandstärke erreicht werden. Um dabei gleichwohl eine ausreichende Bauteilsteifigkeit gewährleisten zu können, kann die vorgenannte Versteifungsstruktur vorgesehen sein.

[0008] Nach einer bevorzugten Ausführungsform weist die Versteifungsstruktur zwei sich von dem Gehäuseboden jeweils vertikal nach oben erstreckende Stützen auf, wobei die Gehäuseaußenwand, der Gehäuseboden und die Stützen einstückig als ein gemeinsames Spritzgussbauteil ausgebildet sind, und wobei die beiden Stützen jeweils von der Gehäuseaußenwand beabstandet sind und eine separat ausgebildete, insbesondere flache, Strebe, insbesondere aus Kunststoff, insbesondere fest, halten, die innen an der Gehäuseaußenwand anliegt. Die Herstellung durch ein Spritzgussverfahren ist kostengünstig. Zur Erhöhung der Bauteilsteifigkeit ist es bei Spritzgussbauteilen bekannt, an den Wänden Versteifungsrippen vorzusehen, die jedoch eine Materialanhäufung darstellen, so dass es beim Abkühlen der Schmelze dort zu einer verstärkten Volumenkontraktion kommt. Dies kann sich in einem als Durchscheinen der Rippen an der gegenüberliegenden Oberfläche bekannten Phänomen bemerkbar machen kann, was häufig als Qualitätsmangel angesehen wird. Durch die Verwendung eines separaten Bauteils in Form einer Strebe, die von innen an der Gehäuseaußenwand anliegt, kann ein derartiges Durchscheinen vermieden werden.

[0009] Um eine besonders wirksame Versteifung der Gehäuseaußenwand zu erreichen, kann sich die Strebe in horizontaler Richtung erstrecken und/oder kann die Strebe im Bereich der oberen Hälfte, bevorzugt der oberen 30%, besonderes bevorzugt der oberen 10%, der Höhe der Gehäuseaußenwand angeordnet sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Strebe über ihre gesamte Längserstreckung oder zumindest 80% hiervon, insbesondere mit einer geraden Kante, an einer, insbesondere ebenen, Seite der Gehäuseaußenwand anliegen. Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass die Strebe in Umfangsrichtung der Gehäuseaußenwand entlang einer Seite der Gehäuseaußenwand verläuft, wobei die Länge der Strebe einen Wert aufweist, der wenigstens 50%, insbesondere wenigstens 70%, der Abmessung der Seite in Umfangsrichtung beträgt.

[0010] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Stützen an ihrem freien Ende jeweils ein Plateau aufweisen, auf dem die Strebe, insbesondere mit einer ihrer Flachseiten, aufliegt. Die Plateaus sind für eine Montage der Strebe einfach zugänglich. Darüber hinaus kann hiermit erreicht werden, dass die Strebe möglichst weit von dem Gehäuseboden entfernt angeordnet ist, wodurch eine besonders wirksame Versteifung der Gehäuseaußenwand erreicht werden kann.

[0011] Zur besonders sicheren Halterung der Strebe an den Stützen kann die Strebe jeweils über eine Zapfenverbindung an den Stützen befestigt sein, wobei hierzu die Strebe an ihren beiden Enden jeweils ein Befestigungsloch aufweist und die Stützen an ihrem freien Ende jeweils einen in Richtung der Längserstreckung der Stützen von dem jeweiligen Plateau vorspringenden Zapfen, der in ein jeweiliges Befestigungsloch der Strebe, insbesondere form- und/oder kraftschlüssig, eingreift, aufweisen.

[0012] Dabei kann das jeweilige Befestigungsloch mehrere nach innen vorspringende Klemmabschnitte aufweisen, wobei bevorzugt der jeweilige Zapfen einen Querschnitt aufweist, der in einem Abschnitt, der mit einem längeren der Klemmabschnitte zusammenwirkt, von einer Kreisform abweicht. Über die Klemmabschnitte kann die jeweilige Haltekraft zwischen der Strebe und der jeweiligen Stütze, und insbesondere die Lage der Strebe relativ zu der Gehäuseaußenwand, exakt vorgegeben und bei Bedarf bei lediglich geringfügiger Änderung der zugrundeliegende Spritzgussform einfach angepasst werden.

[0013] Vorzugsweise sind die Zapfen an den Plateaus jeweils außermittig, in Richtung des Abschnitts der Gehäuseaußenwand, an dem die Strebe anliegt, versetzt, angeordnet. Hierdurch kann die Strebe näher an die Gehäuseaußenwand herangerückt werden, so dass die Breite der Strebe gering gehalten werden kann.

[0014] Darüber hinaus ist es bevorzugt, wenn in das freie Ende des jeweiligen Zapfens eine Schraubenmutter eingespritzt ist, über die die Waagenplattform mit der Kunststoffgehäuseeinheit verschraubt ist. Durch das Einspritzen der Schraubenmuttern kann auf einfache Art die Möglichkeit des Anschraubens der Waagenplattform an der Kunststoffgehäuseeinheit geschaffen werden.

[0015] Der Querschnitt der Stützen kann sich in Richtung des freien Endes jeweils verjüngen. Dies ist insbesondere in fertigungstechnischer Hinsicht beim Spritzgussverfahren von Vorteil.

[0016] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind wenigstens vier derartige Stützen und wenigstens zwei derartige Streben vorgesehen sind, wobei die beiden Streben an zwei einander gegenüberliegenden Seiten der Kunststoffgehäuseeinheit jeweils an der Gehäuseaußenwand anliegen. Die Gehäuseaußenwand kann damit nicht nur an einer Seite der Kunststoffgehäuseeinheit versteift werden, sondem an zwei einander gegenüberliegenden Seiten, wodurch die Steifigkeit der Kunststoffgehäuseeinheit insgesamt zunimmt.

[0017] Außerdem kann vorgesehen sein, dass die Kunststoffgehäuseeinheit innen am Gehäuseboden eine teilhohe, insbesondere gitterförmige, Innenwandstruktur aufweist, um den Gehäuseboden zu versteifen. Hier sind verschiedene Konstruktionen der Innenwandstruktur denkbar.

[0018] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und der Zeichnung beschrieben.

[0019] Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. Es zeigen,
Fig. 1A, B
zwei Varianten einer Waage, insbesondere Ladenwaage, gemäß dem Stand der Technik in schematischer Darstellung,
Fig. 2A,
B eine erfindungsgemäße Waage, insbesondere Ladenwaage, sowie eine nicht erfindungsgemäße Variante hiervon,
Fig. 3A, B
die beiden Waagen gemäß den Fig. 2A und 2B jeweils in einer Explosionsdarstellung in einer Rückansicht,
Fig. 4
eine Kunststoffgehäuseeinheit der Waage gemäß Fig. 2A in Einzeldarstellung (ohne Streben) in einer perspektivischen Ansicht,
Fig. 5A, B
die Kunststoffgehäuseeinheit gemäß Fig. 4 mit und ohne Streben jeweils in einer Draufsicht,
Fig. 6A, B
eine vergrößerte Darstellung der Kunststoffgehäuseeinheit gemäß den Fig. 5A und 5B im Bereich einer Stütze, und
Fig. 7A, B
die Stütze gemäß den Fig. 6A und 6B in einer Seitenansicht.


[0020] In Fig. 1 sind zwei Varianten einer bekannten Waage 11, 11', insbesondere Ladenwaage, einer Modellreihe schematisch dargestellt. Bei der Variante gemäß Fig. 1A ist ein Etikettendrucker 13 in einem hochbauenden Gehäuse 15 der Waage 11 integriert, in dem auch die Wägezelle und die Waagenelektronik untergebracht sind. Darüber hinaus ist an dem Gehäuse 15 wenigstens eine Anzeigeeinheit 17 für einen Bediener und/oder einen Kunden angebracht. Bei der Variante gemäß Fig. 1B ist lediglich ein flachbauendes Gehäuse 15' für die Wägezelle und die Elektronik vorgesehen, und ein Etikettendrucker 13' ist an einem Stativ für eine Kunden- und/oder Bedieneranzeige 17' befestigt. Die beiden Varianten besitzen keine Gleichteile.

[0021] In den Fig. 2A und 3A ist eine erfindungsgemäße Waage 19, insbesondere Ladenwaage, dargestellt. Die Waage 19 umfasst eine Waagenplattform 21 mit einer Lastplatte 23, eine Etikettendruckereinheit 25, eine Kunststoffgehäuseeinheit 27, eine Anzeigeeinheit 29 für einen Bediener, eine Anzeigeeinheit 31 für einen Kunden sowie eine Adaptereinheit 33, um die beiden Anzeigeeinheiten 29, 31 an der Waagenplattform 21 anzubringen. Die Waagenplattform 21, in der die Wägezelle und die Elektronik zum Betrieb der Waage 11, d.h. eine Auswerteelektronik für das Wägesignal der Wägezelle und eine Steuereinheit zur Ansteuerung der Etikettendruckereinheit 25 und der beiden Anzeigeeinheiten 29, 31, integriert sind, die Etikettendruckereinheit 25 und die Kunststoffgehäuseeinheit 27 sowie die beiden Anzeigeeinheiten 29, 31 sind jeweils als ein Modul ausgebildet. Die Etikettendruckereinheit 25 und die Kunststoffgehäuseeinheit 27 sind dabei seitlich nebeneinander liegend angeordnet. Die Etikettendruckereinheit 25 und die Kunststoffgehäuseeinheit 27 sind nicht direkt fest miteinander verbunden, sondern jeweils mit der Waagenplattform 21 verschraubt.

[0022] Zusammen bilden die Etikettendruckereinheit 25 und die Kunststoffgehäuseeinheit 27 einen Unterbau, auf dem die Waagenplattform 21 aufgesetzt ist. Die Waagenplattform 21 liegt dabei teilweise auf der Etikettendruckereinheit 25 und teilweise auf der Kunststoffgehäuseeinheit 27 auf. Die Etikettendruckereinheit 25 ist unterhalb der Waagenplattform 21 angeordnet. In die Etikettendruckereinheit 25 und die Kunststoffgehäuseeinheit 27 werden jeweils zwei Stellfüße 35 eingeschraubt, um die Waage 19 waagerecht ausrichten zu können.

[0023] Die Waagenplattform 21 der Waage 19 kann unverändert in einer Variante der Waage 19 verwendet werden, und zwar in der in den Fig. 2B und 3B darstellten Waage 19'. Eine Etikettendruckereinheit 25' ist dabei oberhalb der Waagenplattform 21, an einem Stativ, angeordnet. Das Stativ bildet dabei eine Adaptereinheit 33', über die die beiden Anzeigeeinheiten 29, 31' an der Waagenplattform 21 angebracht sind. Die Stellfüße 35 werden bei dieser Variante direkt in die Waagenplattform 21 eingeschraubt. Die Waagenplattform 21 kann damit als Gleichteil für beide Waagen-Varianten 19, 19' verwendet werden. Dies gilt im Übrigen auch für die beiden Anzeigeeinheiten 29, 31, wobei in der gezeigten Ausführungsform lediglich die Anzeigeneinheit 29 für einen Bediener gleich ist, die Anzeigeeinheit 31' für einen Kunden jedoch etwas größer ist.

[0024] Wie sich aus den Fig. 4, 5A und 5B ergibt, besitzt die Kunststoffgehäuseeinheit 27 der Waage 19 eine dreiseitig umlaufende Gehäuseaußenwand 37 und einen Gehäuseboden 39, wobei die drei Seiten der Gehäuseaußenwand 37 jeweils eben und geringfügig gegen die Vertikale gekippt ausgebildet sind. Die Höhe der Gehäuseaußenwand 37 beträgt in der dargestellten Ausführungsform von außen betrachtet ca. 12 cm und von innen betrachtet ca. 10 cm. Da die Gehäuseaußenwand 37 aus Kosten- und Gewichtsgründen lediglich eine geringe Wandstärke von ca. 3 mm aufweist, ist im Inneren der Kunststoffgehäuseeinheit 27 eine Versteifungsstruktur vorgesehen ist, die die Gehäuseaußenwand 37 von innen versteift.

[0025] Die Versteifungsstruktur umfasst an zwei einander gegenüberliegende Seiten der Kunststoffgehäuseeinheit 27 jeweils zwei sich von dem Gehäuseboden 39 vertikal nach oben erstreckende Stützen 41, die jeweils nach innen von der Gehäuseaußenwand 37 beabstandet angeordnet sind (vgl. die Fig. 6A, 7A und 7B) und deren Querschnitt sich in Richtung des freien Endes jeweils verjüngt (vgl. die Fig. 7A und 7B), so dass der Abstand d zwischen den Stützen 41 und der Gehäuseaußenwand von unten nach oben etwas zunimmt. Der Abstand d beträgt in der dargestellten Ausführungsform unten ca. 2 mm und oben ca. 6 mm. Die Stützen 41 bilden zusammen mit der Gehäuseaußenwand 37 und dem Gehäuseboden 39 ein einstückiges Spritzgussbauteil. Die beiden Stützen 41 an einer jeweiligen Seite der Kunststoffgehäuseeinheit 27 halten dabei jeweils eine separat ausgebildete, flache Strebe 43 aus Kunststoff. Die Streben 43 liegen jeweils über ihre gesamte Länge und mit einer geraden Kante innen und damit versteifend an der Gehäuseaußenwand 37 an (vgl. die Fig. 5B, 6B und 7B). Ein Durchscheinen der Versteifungsstruktur, wie es bei spritzgegossenen Versteifungsrippen der Fall sein kann, kann damit ausgeschlossen werden.

[0026] Die freien Enden der Stützen 41 sind jeweils als ein Plateau 45 ausgebildet, auf denen die Streben 43 mit ihren Flachseiten aufliegen. Die Plateaus 45 liegen ca. 9 cm über dem Gehäuseboden 39. Um die Streben 43 an den Stützen 41 zu befestigen, steht von dem Plateau 45 in Richtung der Längserstreckung der Stütze 41 jeweils ein ca. 1 cm langer Zapfen 47 ab, der in ein jeweiliges, in der jeweiligen Strebe 43 ausgebildetes Befestigungsloch 49 eingreift. Um eine form- und kraftschlüssige Verbindung zu erreichen, weist das Befestigungsloch 49 drei nach innen vorspringende Klemmabschnitte 51 auf. Einer der Klemmabschnitte 51 ist im Vergleich zu den beiden anderen Klemmabschnitten 51 etwas länger ausgebildet. Zusätzlich weist der Zapfen 47 einen unrunden Querschnitt mit einer Abflachung auf, mit der der längere Klemmabschnitt 51 zusammenwirkt. Hierdurch kann die Haltekraft und die Lage der Strebe 43 relativ zu der Gehäuseaußenwand 37 exakt vorgegeben werden.

[0027] Die Zapfen 47 stehen von den Plateaus 45 jeweils außermittig ab. Die Zapfen 47 sind dabei in Richtung des jeweiligen Abschnitts der Gehäuseaußenwand 37, an dem die jeweilige Strebe 43 anliegt, versetzt angeordnet. In die Zapfen 47 ist jeweils eine Schraubenmutter 53 eingespritzt, über die die Waagenplattform 21 mit der Kunststoffgehäuseeinheit 27 verschraubt werden kann. Durch die Position der Zapfen 47 kann die Position der Schraubbefestigungen zwischen der Waagenplattform 21 und der Kunststoffgehäuseeinheit 27 vorgegeben werden.

[0028] Wie sich aus den Fig. 5B, 6B und 7B ersichtlich ist, erstrecken sich die beiden Streben 43 jeweils in horizontaler Richtung in Umfangsrichtung entlang einer der beiden einander gegenüberliegenden Seiten der Kunststoffgehäuseeinheit 27. Die beiden Streben 43 befinden sich dabei am oberen Ende der Gehäuseaußenwand 37, wobei sich die Streben 43 jeweils über mehr als 50% der Abmessung der jeweiligen Seite der Gehäuseaußenwand 37 in Umfangsrichtung erstrecken. Durch diese Ausbildung kann eine gute Versteifung der Gehäuseaußenwand 37 erreicht werden.

[0029] Darüber hinaus weist die Kunststoffgehäuseeinheit 27 innen, am Gehäuseboden 39 eine Innenwandstruktur 55 auf, um den Gehäuseboden 39 zu versteifen. Die Innenwandstruktur 55 umfasst längs- und quer verlaufende Innenwände, die jedoch lediglich teilhoch ausgebildet sind, d.h. die im Vergleich zu der Gehäuseaußenwand 37 eine geringere Höhe aufweisen.

Bezugszeichenliste



[0030] 
11, 11'
Waage
13, 13'
Etikettendrucker
15, 15'
Gehäuse
17, 17'
Anzeigeeinheit
19, 19'
Waage
21
Waagenplattform
23
Lastplatte
25, 25'
Etikettendruckereinheit
27
Kunststoffgehäuseeinheit
29
Anzeigeeinheit
31, 31'
Anzeigeeinheit
33, 33'
Adaptereinheit
35
Stellfuß
37
Gehäuseaußenwand
39
Gehäuseboden
41
Stütze
43
Strebe
45
Plateau
47
Zapfen
49
Befestigungsloch
51
Klemmabschnitt
53
Schraubenmutter
55
Innenwandstruktur
d
Abstand



Ansprüche

1. Waage, insbesondere Ladenwaage, mit einer Waagenplattform (21) einschließlich einer darin integrierten Wägezelle, einer Etikettendruckereinheit (25) und einer Kunststoffgehäuseeinheit (27),
wobei die Waagenplattform (21), die Etikettendruckereinheit (25) und die Kunststoffgehäuseeinheit (27) jeweils als ein Modul ausgebildet sind, und
wobei die Etikettendruckereinheit (25) und die Kunststoffgehäuseeinheit (27) seitlich nebeneinander liegend angeordnet sind und gemeinsam einen Unterbau für die Waagenplattform (21) bilden, die sowohl auf der Etikettendruckereinheit (25) als auch auf der Kunststoffgehäuseeinheit (27) aufgesetzt ist.
 
2. Waage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kunststoffgehäuseeinheit (27) eine zumindest teilweise, insbesondere dreiseitig oder zumindest dreiseitig, umlaufende Gehäuseaußenwand (37) und einen Gehäuseboden (39) aufweist, wobei im Inneren der Kunststoffgehäuseeinheit (27) eine Versteifungsstruktur (41, 43) vorgesehen ist, die die Gehäuseaußenwand (37) von innen versteift.
 
3. Waage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Versteifungsstruktur (41, 43) zwei sich von dem Gehäuseboden (39) jeweils vertikal nach oben erstreckende Stützen (41) aufweist, wobei die Gehäuseaußenwand (37), der Gehäuseboden (39) und die Stützen (41) einstückig als ein gemeinsames Spritzgussbauteil ausgebildet sind, und wobei die beiden Stützen (41) jeweils von der Gehäuseaußenwand (37) beabstandet sind und eine separat ausgebildete, insbesondere flache, Strebe (43) halten, die innen an der Gehäuseaußenwand (37) anliegt.
 
4. Waage nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Strebe (43) in horizontaler Richtung erstreckt.
 
5. Waage nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Strebe (43) im Bereich der oberen Hälfte, bevorzugt der oberen 30%, besonderes bevorzugt der oberen 10%, der Höhe der Gehäuseaußenwand (37) angeordnet ist.
 
6. Waage nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Strebe (43) über ihre gesamte Längserstreckung oder zumindest 80% hiervon, insbesondere mit einer geraden Kante, an einer, insbesondere ebenen, Seite der Gehäuseaußenwand (37) anliegt.
 
7. Waage nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Strebe (43) in Umfangsrichtung der Gehäuseaußenwand (37) entlang einer Seite der Gehäuseaußenwand (37) verläuft, wobei die Länge der Strebe (43) einen Wert aufweist, der wenigstens 50%, insbesondere wenigstens 70%, der Abmessung der Seite in Umfangsrichtung beträgt.
 
8. Waage nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stützen (41) an ihrem freien Ende jeweils ein Plateau (45) aufweisen, auf dem die Strebe (43), insbesondere mit einer ihrer Flachseiten, aufliegt.
 
9. Waage nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Strebe (43) jeweils über eine Zapfenverbindung an den Stützen (41) befestigt ist, wobei hierzu die Strebe (43) an ihren beiden Enden jeweils ein Befestigungsloch (49) aufweist und die Stützen (41) an ihrem freien Ende jeweils einen in Richtung der Längserstreckung der Stützen (41) von dem jeweiligen Plateau (45) vorspringenden Zapfen (47), der in ein jeweiliges Befestigungsloch (49) der Strebe (43), insbesondere form- und/oder kraftschlüssig, eingreift, aufweisen.
 
10. Waage nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das jeweilige Befestigungsloch (49) mehrere nach innen vorspringende Klemmabschnitte (51) aufweist,
wobei bevorzugt der jeweilige Zapfen (47) einen Querschnitt aufweist, der in einem Abschnitt, der mit einem längeren der Klemmabschnitte (51) zusammenwirkt, von einer Kreisform abweicht.
 
11. Waage nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zapfen (47) an den Plateaus (45) jeweils außermittig, in Richtung des Abschnitts der Gehäuseaußenwand (37), an dem die Strebe (43) anliegt, versetzt, angeordnet sind.
 
12. Waage nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass in das freie Ende des jeweiligen Zapfens (47) eine Schraubenmutter (53) eingespritzt ist, über die die Waagenplattform (21) mit der Kunststoffgehäuseeinheit (27) verschraubt ist.
 
13. Waage nach einem der Ansprüche 3 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich der Querschnitt der Stützen (41) in Richtung des freien Endes jeweils verjüngt.
 
14. Waage nach einem der Ansprüche 3 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens vier derartige Stützen (41) und wenigstens zwei derartige Streben (43) vorgesehen sind, wobei die beiden Streben (43) an zwei einander gegenüberliegenden Seiten der Kunststoffgehäuseeinheit (27) jeweils an der Gehäuseaußenwand (37) anliegen.
 
15. Waage nach einem der Ansprüche 3 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kunststoffgehäuseeinheit (27) innen am Gehäuseboden (39) eine teilhohe, insbesondere gitterförmige, Innenwandstruktur (55) aufweist, um den Gehäuseboden (39) zu versteifen.
 




Zeichnung




























Recherchenbericht









Recherchenbericht