(19)
(11)EP 3 974 401 A1

(12)EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43)Veröffentlichungstag:
30.03.2022  Patentblatt  2022/13

(21)Anmeldenummer: 20198750.0

(22)Anmeldetag:  28.09.2020
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC): 
C04B 28/06(2006.01)
B01D 39/20(2006.01)
(52)Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
C04B 28/06; C04B 2111/00793; B01D 39/2075; B01D 2239/0407; B01D 2239/10; B01J 20/02; B01D 2239/086
 
C-Sets :
  1. C04B 28/06, C04B 7/02, C04B 14/28, C04B 14/30, C04B 14/303, C04B 14/308, C04B 22/06;
  2. C04B 28/06, C04B 7/02, C04B 14/06, C04B 14/30, C04B 14/303, C04B 14/308, C04B 22/06;

(84)Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71)Anmelder: Polyplan-Kreikenbaum Gruppe GmbH
28217 Bremen (DE)

(72)Erfinder:
  • BRUNS, Stefan
    27356 Rotenburg (DE)

(74)Vertreter: Erbacher, Martin 
Boehmert & Boehmert Anwaltspartnerschaft mbB Pettenkoferstrasse 22
80336 München
80336 München (DE)

  


(54)FILTERMATERIAL FÜR BODENFILTER ZUR PHOSPHATADSORPTION


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein synthetisches Filtermaterial aus Split, einem oder mehreren Oxiden oder Hydroxiden von Fe, La, und/oder Al, Zement, Schnellbinder und Wasser, das als Filtermaterial für Bodenfilter zur Phosphatadsorption dienen kann, sowie ein Verfahren zur Herstellung des Filtermaterials.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein synthetisches Filtermaterial aus Split, einem oder mehreren Oxiden oder Hydroxiden von Fe, La, und/oder Al, Zement, Schnellbinder und Wasser, das als Filtermaterial für Bodenfilter zur Phosphatadsorption dienen kann, sowie das Verfahren zur Herstellung des Filtermaterials.

Einleitung



[0002] Bodenfilter mit unterschiedlichen Filtermaterialien werden zunehmend zur Wasseraufbereitung in Seen, Flüssen und Naturbädern eingesetzt. Ziel des Einsatzes ist die dauerhafte Gewährleistung der durch den jeweiligen Nutzungsanspruch definierten Wasserqualität.

[0003] Die Reinigungsleistung von Bodenfiltern erfolgt durch verschiedene Mechanismen. Neben einer mechanischen Filtrierung von organischen und anorganischen Substanzen, einer pH-Wert stabilisierenden Wirkung und einem biologischen Abbau von Organismen (Phytoplankton, Viren, Bakterien etc.) über den entstehenden Biofilm, sind vor allem Phosphoradsorbtionsprozesse am Filtermaterial relevant. Phosphor ist in Seen und Naturbädern zumeist der limitierende Faktor für das biologische Wachstum. Durch die Bindung von Phosphor im Filter wird dieser dem Wasser dauerhaft entzogen, wodurch die Wasserqualität nachhaltig verbessert wird.

Stand der Technik



[0004] Während bei der Verwendung von natürlichen Filtermaterialien wie z.B. Oolith Phosphoreliminationsraten von 20-30% je Filterdurchlauf erreicht werden, so können bei der Verwendung eisenbasierter synthetischer Filtermaterialien Eliminationsraten von 50-60% erzielt werden.

[0005] Nachteilig ist an bekannten Materialien zur Phosphatadsorption in Bodenfiltern jedoch, dass diese nur begrenzt lagerfähig sind und größere Mengen kostenintensiver Adsorptionsmaterialien benötigen.

Aufgabe der Erfindung



[0006] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Filtermaterial bereitzustellen, das länger lagerfähig und einfacher herzustellen ist. Vor allem jedoch soll bei einer gleichzeitigen Verringerung der Menge des Adsorptionsmaterials eine gleichbleibende Adsorptionsfähigkeit für Phosphor erzielt werden bzw. es soll ein Filtermaterial mit verbesserter Adsorptionsfähigkeit bereitgestellt werden.

Detaillierte Beschreibung der Erfindung



[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Filtermaterial, das 50 bis 90 Gew.-% Split mit einer Korngröße von 1 bis 20 mm; 1 bis 25 Gew.-% eines oder mehrerer Oxide und/oder Hydroxide von Fe, La und/oder Al; 1 bis 12 Gew.-% Zement; 0,1 bis 5 Gew.-% Schnellbinder und 1 bis 10 Gew.-% Wasser, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Filtermaterials, umfasst.

[0008] Überraschenderweise wurde gefunden, dass das erfindungsgemäße Filtermaterial eine verbesserte Phosphoradsorptionskapazität bei einer gleichzeitig verringerten Menge an Adsorptionsmaterial ermöglicht. Ferner ermöglicht die verwendete Körnung eine längere Lagerung, da ein Verklumpen erschwert wird.

Split



[0009] Der Split kann bevorzugt mit einem Gewichtsanteil von 60-80 Gew.-%, besonders bevorzugt 70-79 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Filtermaterials, vorliegen.

[0010] Der Split kann vorzugsweise ein Kalksplit oder ein Kies auf Basis von Siliciumdioxid sein. Kalksplit ist besonders bevorzugt. Der besonders bevorzugte Kalksplit weist eine besonders hohe Affinität zu Phosphor auf, wodurch die Phosphoradsorbtionskapazität des Materials zusätzlich erhöht wird.

[0011] Der Split kann bevorzugt eine Korngröße von 2 bis 8 mm, besonders bevorzugt von 2 bis 5 mm (2/5) oder von 5 bis 8 mm (5/8) aufweisen. Die Korngröße kann gemäß DIN EN 9331 bestimmt werden.

[0012] Vorzugsweise kann der Split eine Kornform SI20 aufweisen.

[0013] Vorzugsweise kann der Split eine Korngrößenverteilung Gc 90/15 und/oder Gc 85/20 aufweisen. Besonders bevorzugt weist der Split eine Korngrößenverteilung mit einer Fraktion von Kornteilchen < 2 mm von weniger als 2 Gew.-% auf.

[0014] Vorzugsweise weist der Split eine Abriebfestigkeit auf, bei der die maximale Differenz nach der Zerreibeprüfung gemäß DIN EN 932-2:19999 und DIN EN 933-1:2012 für eine Körnung von 2 bis 8 mm ≤ 6 Gew.-% beträgt.

[0015] Vorzugsweise kann der Split eine Trockenrohdichte von 2 bis 3 g/cm3 aufweisen.

[0016] Vorzugsweise kann der Split eine pH-Steigerung im konstanten Durchfluss innerhalb eines geschlossenen Systems nach 20 min von höchstens 1,0 pH-Einheiten aufweisen. Für die Messung kann Leitungswasser mit einem pH-Wert von ca. 8 verwendet werden.

[0017] Vorzugsweise kann der Split eine Abwitterung von höchstens 2 Gew.-% aufweisen. Die Abwitterung kann gemäß DIN EN 932-2:1999 und DIN EN 933-1:2012 bestimmt werden.

Oxid/Hydroxid



[0018] Die Oxide und/oder Hydroxide von Eisen (Fe), Lanthan (La) und Aluminium (Al) dienen als Bindungspartner für den Phosphor (P). Eisen kann sowohl auf der Oxidationsstufe +2 als auch +3 vorliegen. Lanthan und Aluminium liegen bevorzugt in der Oxidationsstufe +3 vor. Eisenoxid und Eisenhydroxid sind bevorzugt. Eisenoxid ist besonders bevorzugt.

[0019] Die Oxide und/oder Hydroxide können bevorzugt mit einem Gewichtsanteil von 3-20 Gew.-%, besonders bevorzugt 4-15 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 5-10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Filtermaterials, vorliegen.

[0020] Vorzugsweise weist das Eisenoxid einen Eisengehalt von mindestens 60 Gew.-%, bezogen auf den Trockenstoff, auf.

[0021] Vorzugsweise weist das Eisenhydroxid einen Eisengehalt von mindestens 40 Gew.-%, bezogen auf den Trockenstoff, auf.

[0022] Vorzugsweise weist das Lanthanoxid oder Lanthanhydroxid einen Lanthangehalt von mindestens 65 Gew.-%, bezogen auf den Trockenstoff, auf.

[0023] Vorzugsweise weist das Aluminiumoxid einen Aluminiumgehalt von mindestens 40 Gew.-%, bezogen auf den Trockenstoff, auf.

[0024] Vorzugsweise weist das Aluminiumhydroxid einen Aluminiumgehalt von mindestens 30 Gew.-%, bezogen auf den Trockenstoff, auf.

[0025] Vorzugsweise können die Oxide und/oder Hydroxide eine Korngrößenverteilung d50 von 20 bis 30 µm aufweisen. Insbesondere kann Eisenoxid vorzugsweise eine Korngrößenverteilung d50 von 20 bis 30 µm aufweisen. Die Korngrößenverteilung kann beispielsweise per Siebung bestimmt werden.

[0026] Besonders bevorzugt ist das Eisenoxid MethaTec DG1/L (TerraVis GmbH, Münster).

Zement



[0027] Der Zement kann bevorzugt mit einem Gewichtsanteil von 2-10 Gew.-%, besonders bevorzugt 5-9 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Filtermaterials, vorliegen.

[0028] Der Zement kann Portlandzement, bevorzugt Portlandzement des Typs CEM I oder CEM II, sein. Vorzugsweise kann der Zement die Festigkeitsklasse 42,5 R oder 32,5 R aufweisen. Zement der Festigkeitsklasse 42,5 R ist besonders bevorzugt. Eine höhere Festigkeit des Zements ermöglicht eine längere Beständigkeit des erfindungsgemäßen Filtermaterials und folglich auch eines Bodenfilters, der das erfindungsgemäße Filtermaterial enthält.

Schnellbinder



[0029] Der Schnellbinder kann bevorzugt mit einem Gewichtsanteil von 0,2-4,0 Gew.-96, besonders bevorzugt 0,3-2,0 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 0,4-1,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Filtermaterials, vorliegen.

[0030] Der Schnellbinder kann Calciumaluminat umfassen. Vorzugsweise kann der Schnellbinder eine Zusammensetzung aus Al2O3, CaO, SiO2, Fe2O3, MgO und/oder TiO2 umfassen. Vorzugsweise kann der Schnellbinder eine spezifische Oberfläche von mehr als 4.000 cm2/g, vorzugsweise 4.100 bis 4.600 cm2/g aufweisen. Weiterhin kann der Schnellbinder einen 500-gm-Siebrückstand von weniger als 2,5 Gew.-%, vorzugsweise von weniger als 1,0 Gew.-% aufweisen. Der Schnellbinder weist vorzugsweise eine Schüttdichte von 1100-1300 kg/m3 auf. Der Schnellbinder weist vorzugsweise eine sehr kurze Abbindezeit, eine sehr schnelle Festigkeitsentwicklung, exzellente Eigenschaften bei niedrigen Temperaturen, eine hohe Endfestigkeit und/oder eine robuste Formulierung auf.

[0031] Besonders bevorzugt ist der Schnellbinder Ternal SE (Kerneos SA, Neuilly sur Seine, Frankreich).

Wasser



[0032] Der Gewichtsanteil von Wasser kann vorzugsweise 2 bis 8 Gew.-%, bevorzugt 3-7,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 4-7 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Filtermaterials, betragen.

Eigenschaften des Filtermaterials



[0033] Das erfindungsgemäße Filtermaterial weißt vorzugsweise eine Phosphor-Beladungssumme nach 7 Stunden von mehr als 15 µg PO4/g Filtermaterial, bevorzugt von mehr als 18 µg PO4/g Filtermaterial, besonders bevorzugt von mehr als 21 µg PO4/g Filtermaterial auf.

Verfahren



[0034] Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen des erfindungsgemäßen Filtermaterials. Dieses umfasst die Schritte: a) Bereitstellen eines Gemischs aus dem einen oder den mehreren Metalloxiden oder Metallhydroxiden, dem Zement und dem Schnellbinder; b) Zugeben des Gemischs aus Schritt a) zu dem Split oder Zugeben des Splits zu dem Gemisch aus Schritt a); c) Vermischen des in Schritt b) erhaltenen Gemischs; d) Zugeben von Wasser zu dem in Schritt c) erhaltenen Gemisch und anschließendes Vermischen.

[0035] Vorzugsweise wird in Schritt b) das Gemisch aus Schritt a) zu dem Split gegeben.

[0036] Das vermischen in den Schritten c) und/oder d) kann vorzugsweise in einem Zwangsmischer erfolgen.

[0037] Das abschließende Vermischen gemäß Schritt d) erfolgt vorzugsweise innerhalb von 1-10 Minuten, bevorzugt 1-5 Minuten, besonders bevorzugt 1-3 Minuten.

[0038] Die Wassermenge gemäß Schritt d) wird vorzugsweise an die Ausgangsfeuchtigkeit des Splits angepasst. Besonders bevorzugt wird hierbei zunächst eine Wassermenge von 4,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, hinzugegeben. Die Zugabe wird vorzugsweise gestoppt, sobald das Gemisch gebunden ist. Der Wassergehalt beträgt vorzugsweise 7,5 Gew.-% oder weniger, da dies für die Frostbeständigkeit des Materials vorteilhaft ist.

[0039] Das erfindungsgemäße Filtermaterial eignet sich zur Adsorption von Phosphat, z.B. zur Verwendung in Phosphatadsorptionsschächten.

[0040] Die vorliegende Erfindung betrifft auch einen Bodenfilter, der das erfindungsgemäße Filtermaterial umfasst, und die Verwendung des erfindungsgemäßen Bodenfilters zur Adsorption von Phosphat.

[0041] Insbesondere eignet sich der erfindungsgemäße Bodenfilter für die Verwendung in Naturbädern oder Badeseen.

[0042] Sämtliche Kombinationen von bevorzugten Bereichen oder von Ausführungsformen sind besonders bevorzugt.

[0043] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen.

Ausführungsbeispiele


Phosphatadsorptionstest


Methode



[0044] Zur Bestimmung der Phosphatabsorption wurden 10 g des gewaschenen und getrockneten Ausgangsmaterial (50 °C im Trockenschrank) eingewogen und mit 30 ml Phosphatlösung (c (PO4) = 2,0 mg/L) versetzt. Die Probe wurde für 1 h in der Lösung belassen und zwischendurch geschüttelt.

[0045] Anschließend wurde die Lösung zur Konzentrationsbestimmung von Phosphat abgenommen. Um eine Aussage über den Belegungsgrad der Oberfläche machen zu können, wurde das Material in weiteren Schritten mit 30 ml der Ausgangslösung, geschüttelt und die Konzentrationsabnahme in der Lösung bestimmt. Die Messung der Phosphatkonzentration erfolgte photometrisch nach DIN EN ISO 6878 bei 880 nm nach SOP 8.3.

Getestetes Material


Versuchsbeispiel 1 (B465)



[0046] Die Zusammensetzung von Versuchsbeispiel 1 (B465) ist in Tabelle 1 angegeben.
Tabelle 1: Zusammensetzung von Versuchsbeispiel 1 (B465)
MaterialGew.-%
Split 5/8a 77,78
Eisenoxidb 5,56
Zementc 8,33
Schnellbinderd 0,83
Wasser 7,5
Gesamt: 100
a Kalkstein 10145 der Firma Hermann Wegener GmbH & Co. KG, Hannover
b MethaTec® Eisenoxid DG1L der Firma TerraVis GmbH, Münster
c Festigkeitsklasse CEM 11 42,5, Heidelberg Cement AG, Hannover
d Ternal SE der Firma, Kerneos SA, Neuilly sur Seine, Frankreich

Herstellung



[0047] 50 kg Eisenoxid, 75 kg Zement und 7,5 kg Schnellbinder wurden gemischt. Anschließend wurde das Gemisch zu 700 kg Split 5/8 hinzugegeben und in einem Zwangsmischer vermischt. Abschließend wurden 67,5 kg Wasser hinzugegeben und erneut vermischt.

Ergebnisse



[0048] In dem erfindungsgemäßen Versuchsbeispiel 1 war der Split mit einem dunkelgrauen Coating überzogen. Selbst nach dem Waschvorgang und der siebenstündigen Versuchsdauer mit mechanischer Einwirkung löste sich dieses nicht vom Split.

[0049] Der durchgeführte Phosphatadsorptionstest zeigte eine beinahe vollkommene Adsorption des zugesetzten Phosphates. Es ergab sich nach 7 Stunden eine Beladungssumme von 23,56 µg Phosphat/g Filtermaterial.

[0050] In Fig. 1 ist die Adoptionskurve des erfindungsgemäßen Versuchsbeispiels 1 (B465) sowie die Adoptionskurve eines Referenzmaterials (natürlicher Oolith-grau mit einer Korngröße von 2-5 mm) dargestellt.

[0051] Tabelle 2 zeigt die Phosphatadsorption von Versuchsbeispiel 1 als Wertetabelle.
Tabelle 2: Phosphatadsorption
Versuchsbeispiel 1 - Phosphatadsorption
VersuchsdauerSumme Beladung
[h][µg/g P04 sorbiert]
0. Stunde 0,00
1. Stunde 5,93
3. Stunde 11,84
5. Stunde 17,75
7. Stunde 23,65



Ansprüche

1. Filtermaterial zur Adsorption von Phosphat, umfassend:

- 50 bis 90 Gew.-% Split mit einer Korngröße von 1 bis 20 mm;

- 1 bis 25 Gew.-96 eines oder mehrerer Oxide und/oder Hydroxide von Fe, La und/oder Al;

- 1 bis 12 Gew.-% Zement;

- 0.1 bis 5 Gew.-% Schnellbinder; und

- 1 bis 10 Gew.-% Wasser;

jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Filtermaterials.
 
2. Filtermaterial nach Anspruch 1, wobei der Split eine Korngröße von 2 bis 5 mm oder von 5 bis 8 mm aufweist.
 
3. Filtermaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Split eine Trockenrohdichte von 2 bis 3 g/cm3 aufweist.
 
4. Filtermaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Split eine pH-Steigerung im konstanten Durchfluss innerhalb eines geschlossenen Systems nach 20 min von höchstens 1,0 pH-Einheiten aufweist.
 
5. Filtermaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Split eine Abwitterung von höchstens 2 M.-% aufweist.
 
6. Filtermaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Split eine Abriebfestigkeit aufweist, bei der die maximale Differenz nach der Zerreibeprüfung gemäß DIN EN 932-2:19999 und DIN EN 933-1:2012 für eine Körnung von 2 bis 8 mm ≤ 6 Gew.-96 beträgt.
 
7. Filtermaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Metalloxid Eisenoxid ist.
 
8. Filtermaterial nach Anspruch 7, wobei das Eisenoxid eine Korngrößenverteilung d50 von 20 bis 30 µm aufweist.
 
9. Filtermaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Zement Portlandzement ist.
 
10. Filtermaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Schnellbinder Calciumaluminat umfasst.
 
11. Verfahren zum Herstellen eines Filtermaterials nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend die Schritte:

a) Bereitstellen eines Gemischs aus dem Metalloxid, dem Zement und dem Schnellbinder;

b) Zugeben des Gemischs aus Schritt a) zu dem Split oder des Splits zu dem Gemisch aus Schritt a);

c) Vermischen des in Schritt b) erhaltenen Gemischs;

d) Zugeben von Wasser zu dem in Schritt c) erhaltenen Gemisch und anschließendes Vermischen.


 
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei das Vermischen in den Schritten c) und/oder d) in einem Zwangsmischer erfolgt.
 
13. Bodenfilter, der das Filtermaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 10 umfasst.
 
14. Verwendung des Filtermaterials nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zur Adsorption von Phosphat.
 
15. Verwendung des Bodenfilters nach Anspruch 13 zur Adsorption von Phosphat.
 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht