(19)
(11)EP 3 974 612 A1

(12)EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43)Veröffentlichungstag:
30.03.2022  Patentblatt  2022/13

(21)Anmeldenummer: 21198348.1

(22)Anmeldetag:  22.09.2021
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 9/17(2006.01)
(52)Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
E06B 9/1703
(84)Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30)Priorität: 22.09.2020 DE 102020124675

(71)Anmelder: D&M KG
56204 Hillscheid (DE)

(72)Erfinder:
  • Menningen, Markus
    56204 Hillscheid (DE)

(74)Vertreter: Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB 
Leopoldstraße 4
80802 München
80802 München (DE)

  


(54)EINBRUCHSHEMMENDE ANORDNUNG


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung, umfassend eine Kernwand mit Fenster- oder Türaussparung, ein in die Fenster- oder Türaussparung eingesetzten Fenster- oder Türrahmen sowie einem Anbringsystem für eine verfahrbare Vorfenster- oder Vortüreinrichtung wie Rollladen, Raffstores etc. mit einem innenseitig in die Kernwand eingesetzten, an der Kernwand und dem Fenster- oder Türrahmen angebrachten und die Vorfenster- oder Vortüreinrichtung haltbar ausgestalteten Tragvorrichtung, mit einer mit der Außenseite der Kernwand verbundenen Außenabdeckung, die zumindest einer Verstärkungslage aus einem hochfesten, zähen Material umfasst, und mit Befestigungselementen, mit denen zumindest die Verstärkungslage an der Kernwand angebracht ist, wobei die Verstärkungslage von den Befestigungselementen entlang ihres oberen Kantenbereichs und der beiden Seitenkantenbereiche mit der Kernwand verbunden ist. Es werden verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen, um eine einbruchshemmende Außenabdeckung vorzusehen. Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung eines Anbringsystems in einer solchen Anordnung.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung, umfassend eine Kernwand mit Fenster- oder Türaussparung, einem in die Fenster- oder Türaussparung eingesetzten Fenster- oder Türrahmen sowie einem Anbringsystem für eine verfahrbare Vorfenster- oder Vortüreinrichtung wie Rollladen, Raffstore etc. mit einem innenseitig in die Kernwand eingesetzten, an der Kernwand und am Fenster- oder Türrahmen angebrachten und die Vorfenster- oder Vortüreinrichtung haltbar ausgestalteten Tragvorrichtung, mit einer mit der Außenseite der Kernwand verbundenen Außenabdeckung, die zumindest eine Verstärkungslage aus einem hochfesten Material umfasst, und mit Befestigungselementen, mit denen zumindest die Verstärkungslage an der Kernwand angebracht ist, wobei die Verstärkungslage von den Befestigungselementen entlang ihres oberen Kantenbereichs und der beiden Seitenkantenbereiche mit der Kernwand verbunden ist.

[0002] Eine solche Anordnung wurde in der Vergangenheit bereits im Fertighausbau verwendet. Hauptsächlich diente die Verstärkungslage dem Platzgewinn für die abschnittsweise Anordnung der Vorfenster- oder Türeinrichtung in der Außenabdeckung. Bei Fertighäusern in Holzbauweise sind darüber hinaus zum Teil die einzelnen Wandelemente liegend gefertigt worden, wobei im Bereich der Fenster und/oder Türen Rollladenkästen mit Rollläden integriert wurden. Aus Fertigungsgründen mussten die flachliegenden Wandelemente vom Fertigungspersonal begehbar sein. Insbesondere im Bereich der Außenabdeckungen von Rollladenkästen musste für diese Begehbarkeit eine ausreichende Stabilität vorhanden sein. Deshalb wurde eine Verstärkungslage aus einem hochfesten Material verwendet. Dabei gab es Varianten, bei denen die Verstärkungslage mit einer Kantholzkonstruktion, die vor der Kernwand angeordnet war, verschraubt wurde oder es gab Varianten, bei denen die Verschraubung unmittelbar mit der Kernwand erfolgte. Neuerungen in der Produktionstechnik und der Erhöhung der Dämmstärke von Außenbeplankungen haben solche Konstruktionen immer weiter zurückgedrängt.

[0003] Ein gänzlich anderes Thema bei derartigen Anordnungen ist die einbruchshemmende Ausgestaltung. Bislang wurden insbesondere Rollladenkästen, die unmittelbar in die Fenster- oder Türaussparungen eingesetzt wurden, vermieden, wenn besonders gute einbruchshemmende Eigenschaften gefordert wurden. Vielmehr wurden Anordnungen eingesetzt, die außen auf die Kernwand aufgesetzt wurden, so dass die Kernwand selbst die eigentliche Einbruchssicherung für den Rollladenkasten darstellte.

[0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte gattungsgemäße Anordnung bereitzustellen.

[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine einbruchshemmende Außenabdeckung vorgesehen ist, bei der zumindest die folgenden Bedingungen erfüllt sind:
  1. A) die Verstärkungslage weist eine Festigkeit auf, die bei einer Fenster- oder Türrahmenbreite von bis zu 1,50 m mindestens 90 % der Festigkeit eines 0,88 mm starken Stahlbleches in identischer Umfangskontur der Verstärkungslage entspricht und bei einer Fenster- oder Türrahmenbreite von über 1,50 m mindestens 80% der Festigkeit eines 1,5 mm starken Stahlbleches in identischer Umfangskontur der Verstärkungslage entspricht, und
  2. B) die Befestigungselemente, mit denen die Verstärkungslage an der Kernwand befestigt sind, mindestens in einer Anzahl Y vorhanden sind, wobei sich Y aus der Formel

    ergibt,

    der Abstand der Befestigungselemente am oberen Kantenbereich der Verstärkungslage maximal 400mm beträgt, und

    Lo der Länge des oberen Kantenbereichs der Verstärkungslage in mm,

    LS1 der Länge des ersten Seitenkantenbereichs der Verstärkungslage in mm,

    LS2 der Länge des zweiten Seitenkantenbereichs der Verstärkungslage in mm und

    Zp des für die Zugfestigkeit maßgeblichen geometrischen Parameters wie Nenndurchmesser etc. der Befestigungselemente, mit denen die Verstärkungslage an der Kernwand befestigt ist, in mm entspricht, und

    zusätzlich zumindest eine der folgenden Bedingungen erfüllt sein kann:
  3. C) zumindest einige der Befestigungselemente, mit denen die Verstärkungslage an der Kernwand befestigt ist, weisen eine Verankerungstiefe in der Kernwand von mindestens dem 3 x a-fachen des für die Festigkeit maßgeblichen geometrischen Parameters wie Nenndurchmesser etc. des Befestigungselementes auf, wobei a für ein Kernwandmaterial wie Beton 1,0, für ein Kernwandmaterial wie Kalksandstein oder Vollziegel 2,0 und für ein Kernwandmaterial wie Bims, Leichtbeton oder Nadelholz 2,4 beträgt, und
  4. D) die Befestigungselemente die Verstärkungslage für einen Wärmedehnungsausgleich schwimmend befestigen.


[0006] Mit der erfindungsgemäßen Anordnung sollen die üblichen Vorfenster- oder Vortüreinrichtungen, die normalerweise vor Fenstern oder Türen auf- und zugefahren werden können, installiert werden. Neben Rollläden, Raffstores (Jalousien) zählen hierzu auch Textilscreens und Insektenschutzmaßnahmen. Weil sich diese Einrichtungen vor den Fenstern oder Türen bewegen, muss ein ausreichender Platz, ein sogenannter Funktionsraum, vor der Kernwand geschaffen werden, der von der Außenabdeckung abgedeckt wird. Diese Außenabdeckung wird erfindungsgemäß als einbruchshemmende Außenabdeckung ausgestaltet, d.h. sie muss mindestens der RC-Klasse 2 entsprechen. Zur Erfüllung dieser Voraussetzung erfüllt diese zumindest die angegebenen Bedingungen A) und B) und optional C) und/oder D). Das Fenster und der Fensterrahmen bzw. die Tür und der Türrahmen sollten mindestens die gleiche oder eine höhere RC-Klasse aufweisen, also ebenfalls ausreichend einbruchshemmend ausgestaltet sein. Diesbezüglich wird auf die DIN EN 1627: Türen, Fenster, Vorhangfassaden, Gitterelemente und Abschlüsse -Einbruchhemmung- Anforderungen und Klassifizierung verwiesen. Bei der Prüfung einer solchen Anordnung wird ermittelt, ob innerhalb einer bestimmten Zeitdauer unter Einwirkung von vorgegebenem Einbruchswerkzeug eine durchgangsfähige Öffnung entstanden ist, durch die vorgeschriebene Schablonen geschoben werden können.

[0007] Die Verwendung eines entsprechend dicken Stahlbleches (oder Vergleichbarem) führt dazu, dass Einbrecher eine erhebliche Mühe haben, die Außenabdeckung aufzustemmen. Die Verstärkungslage muss daher nicht nur für eine windlastbeaufschlagbare Abdeckung sorgen oder einfache Begehkräfte aufnehmen, sondern muss auch gegen Gewalteinwirkungen eine ausreichende Stabilität aufweisen und entsprechend widerstandsfähiger ausgestaltet sein. Als Vergleichsstahlblech kann bevorzugt ein verzinktes Stahlblech mit der Typbezeichnung DX51D+Z (St02Z) angenommen werden. Eine weitere Bedingung zielt auf die Zugfestigkeit der Befestigungselemente ab und die damit einhergehende Anzahl der zur Anordnung der Verstärkungslage zu verwendenden Befestigungselemente, um eine ausreichende Einbruchshemmung zu erzielen. Sollen Befestigungselemente mit unterschiedlichem Zp verwendet werden, so ist ein Mittelwert zu bilden und der jeweils prozentuale Anteil in der Formel zu berücksichtigen, d.h. iterativ anzunähern. Der maximale Abstand der Befestigungselemente am oberen Kantenbereich stellt insbesondere sicher, dass ein Einbrecher mit einem Einbruchswerkszeug (z.B. stabiler Schraubendreher, Kuhfuß etc.) nicht so leicht die Verstärkungslage unterhebeln kann. Optional kann die Mindestanzahl der Befestigungselemente nochmals um 2 erhöht werden. Die Befestigungselemente sollten optional ausreichend tief in der Kernwand verankert sein, damit auch gewaltsam einwirkende Kräfte nicht zu einem Herausreißen der Befestigungselemente aus der Kernwand führen bzw. ein Herausreißen nicht so schnell möglich sind. Die angegebenen Kernwandmaterialien sollen das übliche Spektrum verwendbarer Kernwandmaterialien abbilden, ohne jedoch einschränkend zu sein. Gegebenenfalls müssen Zwischenwerte in Abhängigkeit und der Einstufung eines hier nicht genannten Kernwandmaterials interpoliert werden.

[0008] Bislang verwendete Verstärkungen, die nicht dem Einbruchsschutz, sondern der Windlastaufnahme und/oder Trittfestigkeit dienten, wurden bereits für Fenster- oder Türaussparungen eingesetzt. Vermehrt werden Fenster- oder Türaussparungen auch zur Anordnung großzügiger Fenster- und Türfronten verwendet. Dies bedingt entsprechend große Außenabdeckungen. Insbesondere bei der Verwendung von Verstärkungslagen, die ein gegenüber den restlichen Materialien, z.B. Holz, anderes Wärmeausdehnungsverhalten aufweisen, und im Hinblick auf eine einbruchshemmende Befestigung der Verstärkungslage an der Kernwand, besteht eine Bedingung darin, dass die Befestigungselemente die Verstärkungslage für eine Wärmedehnungsausgleich schwimmend befestigen. Unter einer schwimmenden Befestigung wird eine Befestigung verstanden, die zumindest in bestimmten Grenzen, eine Verschiebung der miteinander zu verbindenden Elemente oder dem Befestigungselement erlauben. Hierzu betrachten sind insbesondere die üblichen für den Hausbau relevanten Temperaturbereiche. Die schwimmende Lagerung sorgt insbesondere dafür, dass die Befestigung der Befestigungselemente in der Kernwand keine Schädigung davonträgt. Auch die Verstärkungslage soll möglichst spannungsarm bzw. -frei angebracht werden, ohne dass es durch Wärmeausdehnungen zu inneren Spannungen in der Verstärkungslage oder den Befestigungselementen kommt. Diese Maßnahme dient aber auch dem Einbruchschutz, weil die schwimmende Befestigung für eine Verteilung der bei einem Einbruchsversuch aufgebrachten Kräfte auf mehrere Befestigungselemente sorgt und daher die an einem Befestigungselement auftretende Belastung reduziert wird. Ein Teil der Beanspruchung kann auch durch die Bewegung und/oder Verformung der schwimmend angebrachten Verstärkungslage aufgefangen werden.

[0009] Selbstverständlich verstärken sich die aus diesen Bedingungen resultierenden Maßnahmen gegenseitig. Vorteilhafterweise sind der Fensterrahmen und das Fenster mit der gleichen oder eine höheren Einbruchsklasse, wie die Außenabdeckung bzw. das Anbringsystem, ausgebildet. Die Verstärkungslage kann auch mehrschichtig sein und gegebenenfalls verschiedene Werkstoffe umfassen.

[0010] Unter Kernwand wird der eigentliche für die Tragfähigkeit der entsprechenden Wand maßgebliche Abschnitt gemeint. Die Kernwand kann aus den unterschiedlichsten Materialien bestehen, die die gewünschte Tragfähigkeit bereitstellen. Oberhalb von Fenster- und Türaussparung können auch entsprechend verstärkte Träger (Stürze) eingesetzt werden.

[0011] Unter Fenster- oder Türrahmenbreite ist die für die Länge des oberen Kantenbereichs der Verstärkungslage maßgebliche Breite zwischen den äußeren vertikalen Rahmenprofilen gemeint, die in den meisten Fällen in etwa der Länge der Fenster- oder Wandaussparung entspricht. Es können demnach, insbesondere bei großen Fenstern und Türen, noch vertikale Rahmenprofile dazwischen angeordnet sein.

[0012] Der Begriff "Umfangskontur" soll alle Außen- und Innenkonturen oder Außen- und Innenmaße der Verstärkungslage mit Ausnahme der Dicke umfassen. Es soll demnach ein Vergleich mit einem Zwilling aus Blech bestimmter Blechstärke stattfinden.

[0013] Günstigerweise ist bei einer Variante vorgesehen, dass gemäß Bedingung A) die Verstärkungslage ein Stahlblech mit einer Blechstärke von mindestens 0,88 mm ist und bevorzugt eine verstärkende, zur Kernwand weisende Ankantung an ihrem unteren Kantenbereich aufweist. Unter Ankantung ist hier eine die Stabilität des unteren Kantenbereichs erhöhende Anformung im Stahlblech gemeint. Hierdurch wird erreicht, dass sich der untere Kantenbereich, der zum überwiegenden Teil nicht mit der Kernwand verbunden ist, nicht so leicht aufbiegen lässt, weil eine entsprechende Formgebung als Verstärkung wirkt.

[0014] Bevorzugt kann die Außenabdeckung eine Wärmedämmlage aufweisen, die außenseitig an der Verstärkungslage angebracht und bevorzugt von einer an der Verstärkungslage angebrachten oder an diese angeformten Halteeinrichtungen gehalten ist. Hierbei kann es sich um zusätzliche Haltemittel oder eine Anformung an die Verstärkungslage handeln. Bei der Verwendung eines Stahlbleches kann die Formgebung des unteren Kantenbereichs so erfolgen, dass die Ankantung sowohl eine Verstärkung als auch die Halteeinrichtung gleich mit ausformt. Günstig ist z.B. die Ausgestaltung einer Halteeinrichtung in Form einer nach oben hin offenen Rinne bzw. Schiene, auf der die Wärmedämmlage aufsitzt. Hierdurch wird auch der untere Kantenbereich der Wärmedämmlage von der Halteeinrichtung geschützt.

[0015] Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass gemäß Bedingung D) die Befestigungselemente Montageschrauben mit einem Kopf sind, der einen wirksamen Haltedurchmesser bereitstellt, der mindestens dem 1,25-fachen, bevorzugt mindestens dem 1,5-fachen, von ZP entspricht, und dass der Kopf einen Abstand zur Verstärkungslage aufweist oder die Befestigungsmittel mit einer so kleinen Kraft oder unter Zwischenschaltung einer Wärmedehnungsausgleichseinrichtung an der Verstärkungslage anliegen, dass eine schwimmende Befestigung der Verstärkungslage gewährleistet ist. Montageschrauben stellen eine sehr einfache Befestigungsart bereit, mittels der eine schwimmende Befestigung der Verstärkungslage ebenfalls sehr einfach möglich ist. Eine sehr einfache Ausgestaltung einer solchen schwimmenden Befestigung kann z.B. erzeugt werden, indem die Montageschrauben mit einem bestimmten Drehmoment angezogen werden, so dass der Kopf mit seiner Unterlage auf die Verstärkungslage drückt. Anschließend wird die Montageschraube um einen bestimmten Winkelbetrag zurückgedreht. In Abhängigkeit der Steigung der Montageschrauben ergibt sich dann zwangsläufig ein gewünschter Abstand bzw. eine gewünschte Lockerung. Bevorzugt weist dann eine zugehörige Schraubenöffnung in der Verstärkungslage einen etwas größeren Durchmesser als der Nenndurchmesser der Montageschraube auf, so dass eine durch Wärmedehnung bedingte Verschiebung möglich ist. Es können aber auch Ausgleichseinrichtungen verschiedenster Art zwischen dem Schraubenkopf und der Verstärkungslage eingesetzt werden. Zum Beispiel können Unterlagselemente aus einem geeigneten Elastomerwerkstoff verwendet werden, der eine Bewegung zwischen dem Schraubenkopf und der Verstärkungslage im Rahmens seiner Elastizität gewährleistet.

[0016] Ein wesentlicher Aspekt besteht in einer ausreichenden Festigkeit der Befestigungselemente. Gemäß einer Variante ist vorgesehen, dass hinsichtlich der Bedingung B) und/oder C) die Befestigungselemente einen ZP, von mindestens 7,5 mm aufweisen. Hierdurch ist sichergestellt, dass die Befestigungselemente von Haus aus bereits eine geeignete Festigkeit, die der Einbruchshemmung zuträglich ist, bereitstellen.

[0017] Eine weitere Maßnahme zur Erhöhung der Einbruchshemmung besteht gemäß einer Ausführungsform darin, dass die Befestigungselemente im Bereich der Eckübergänge vom oberen Kantenbereich zum ersten und zum zweiten Seitenkantenbereich einen geringeren Abstand zueinander aufweisen als in ihren jeweiligen mittleren Abschnitten. Insbesondere in diesen Eckabschnitten können große Biegekräfte auftreten, wenn versucht wird, die Verstärkungslage aufzustemmen. Auch im unteren Abschnitt der ersten und zweiten Seitenkantenbereiche können Befestigungselemente enger gesetzt werden, damit es im unteren Bereich nicht so schnell zu einem Ablösen der Verstärkungslage von der Kernwand kommt.

[0018] Bevorzugt kann die Außenabdeckung entlang des oberen Kantenbereichs und des ersten und zweiten Seitenkantenbereichs eine der Kernwand zugewandte Abstandsleiste aufweisen, die von den Befestigungselementen, bevorzugt mittig, durchdrungen wird. Diese Abstandsleiste erfüllt demnach mehrere Aufgaben. Zum einen schafft sie einen wünschenswerten Abstand zwischen Verstärkungslage und Kernwand und zum anderen werden über einen Einbruchsversuch Kräfte von der Verstärkungslage nicht unmittelbar in die Kernwand eingeleitet, sondern nur indirekt unter Zwischenschaltung der Abstandsleiste und der Befestigungselemente. Die Abstandsleiste dient somit zum Schutz der Kernwand und kann auch Verformungsenergie aufnehmen, ohne dass die Befestigung der Befestigungselemente in der Kernwand nachhaltig beeinflusst wird.

[0019] Es hat sich gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung als sinnvoll herausgestellt, wenn die Befestigungselemente Abstandsmontageschrauben, z.B. Würth Abstandsmontageschrauben Amo® III 7,5 TYP 3 Halbrundkopf mit einer Zugfestigkeit von über 800 N/mm2, sind. Abstandsmontageschrauben sind deshalb von besonderem Vorteil, weil sie bautechnisch geprüft und eindeutig einer bestimmten Güteklasse zugeordnet sind. Sie halten daher in aller Regel höhere Zugkräfte aus, als vergleichbare andere vielfach eingesetzte Montageschrauben, z.B. im Holzbaubereich. Es kann also auf bestehende Schraubengüten zurückgegriffen werden, ohne eine eigene Entwicklung zu tätigen. Abstandsmontageschrauben bestehen aus hochwertigem Werkstoff und sind für den entsprechenden Monteur ohne Weiteres verfügbar, weil sie im Bereich des Tür- und Fensterbaus zwangsläufig Anwendung finden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass diese ohne Verwendung eines Dübels in der Kernwand verankert werden können. Abstandsmontageschrauben sind auch meist sehr lange Schrauben, die speziell für den hier gewünschten Einsatzzweck die geeignete Länge ohne Probleme als Sortimentbestandteil aufweisen können.

[0020] Es hat sich gemäß einer Variante als günstig erwiesen, wenn die Abstandsleiste bzw. leisten von einem Basiselement gebildet ist bzw. sind, dessen Festigkeit mindestens 70 % der Festigkeit eines in den Ausnahmemessungen identischen Voll-Kantholzes aus Nadelholz entspricht und das ein Breitenmaß derart aufweist, um einen ausreichenden Funktionsraum vor der Kernwand für die verfahrbare Vorfenster- oder Vortüreinrichtung zu schaffen. Bei einer vorteilhaften Variante kann eben ein solches Voll-Kantholz als Basiselement eingesetzt werden. Die Verstärkungslage erhält hierdurch ihren gewünschten Abstand zur Kernwand, so dass ein ausreichend großer Funktionsraum erzeugbar ist, und zum anderen wird hierdurch auch eine stabile Auflage für die Verstärkungslage entlang der zugeordneten Kantenbereiche erzielt. Darüber hinaus ist eine solche Ausgestaltung in aller Regel kostengünstig. Wichtig ist, dass für die Abstandsleiste bzw. -leisten aus einem elastischen, aber nicht zu spröden und nicht zu weichen Werkstoff bestehen.

[0021] Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit, dass die Tragvorrichtung eine, eine Lücke der Fenster- oder Türaussparung zwischen dem Fenster- oder Türrahmen und der Kernwand zumindest zu 50 % verschließende, einbruchshemmende Platte aufweist, deren Festigkeit mindestens 80 % der Festigkeit einer OSB-Platte mit identischer Umfangskontur entspricht, wenn die einbruchshemmende Platte näher an der Innenseite der Kernwand als an der Außenseite der Kernwand angeordnet ist, wobei die Dicke der vergleichbaren OSB-Platte mindestens 8 mm, bevorzugt mindestens 10 mm, beträgt, oder deren Festigkeit mindestens 80 % der Festigkeit einer Multiplexplatte mit identischer Umfangskontur entspricht, wenn die einbruchshemmende Platte näher an der Außenseite der Kernwand als an der Innenseite der Kernwand angeordnet ist und wobei die Dicke einer vergleichbaren Multiplexplatte mindestens 10 mm, bevorzugt mindestens 12 mm, beträgt. Die Anordnung erhält hierdurch eine zusätzliche einbruchshemmende Maßnahme, deren Wirkung sich entfaltet, sobald vom Einbrecher die einbruchshemmende Außenabdeckung überwunden wurde. Hierbei ist es gemäß der Definition von Vorteil, dass die Platte umso fester ist, je näher sie in Richtung der Außenseite der Kernwand angeordnet ist. OSB-Platten, auch Grobspanplatten, sind Holzwerkstoffe, die aus langen schlanken Spänen hergestellt werden. OSB-Platten gibt es in unterschiedlichen Qualitäten. Entsprechend einer höheren Qualität lässt sich auch die Abmessung reduzieren. Bevorzugt kann als Vergleichs-OSB-Platte ein Typ OSB 3 angenommen werden.

[0022] Unter einer Multiplexplatte (auch Mehrschichtplatte genannt, z.B. Birkensperrholz oder SD-Platte) wird eine mehrlagige Holzplatte verstanden, wobei eine SD-Platte beidseitig noch mit Phenolharz beschichtet ist. Bevorzugt kann als Vergleichs-Multiplexplatte ein Birken-Sperrholz (F/F) (BFU100) nach DIN 68705-3 angenommen werden.

[0023] Es sollte eine ausreichende Verankerung der einbruchshemmenden Platte an der Kernwand sichergestellt werden, so dass ein Durchstemmen in Richtung Innenseite der Kernwand stark gehemmt wird.

[0024] Der Begriff "Umfangskontur" soll alle Außen- und Innenkonturen oder Außen- und Innenmaße der einbruchshemmenden Platte mit Ausnahme der Dicke umfassen. Es soll demnach ein Vergleich mit einem Zwilling aus einer OSB- oder Multiplex-Platte bestimmter Stärke(Dicke) stattfinden.

[0025] Bevorzugt kann die einbruchshemmende Platte direkt oder indirekt mittels Befestigungselementen mit der Kernwand, bevorzugt an der Innenseite der Kernwand, verbunden sein, wobei mindestens die folgende Bedingung zur Befestigung der einbruchshemmenden Platte erfüllt ist:

E) die Befestigungselemente mindestens in einer Anzahl YP vorhanden sind, wobei sich YP aus der Formel

ergibt,

der Abstand der Befestigungselemente am oberen Kantenbereich der einbruchshemmenden Platte maximal 350 mm beträgt, und

LOP der Länge des oberen Kantenbereichs der maßgeblichen Anbringung der einbruchshemmenden Platte an der Kernwand in mm,

LS1P der Länge des ersten Seitenkantenbereichs der maßgeblichen Anbringung der einbruchshemmenden Platte an der Kernwand in mm,

LS2P der Länge des zweiten Seitenkantenbereichs der maßgeblichen Anbringung der einbruchshemmenden Platte an der Kernwand in mm, und

Zpp des für die Zugfestigkeit maßgeblichen geometrischen Parameters wie Nenndurchmesser etc. der Befestigungselemente, mit denen die einbruchshemmende Platte an der Kernwand befestigt ist, in mm entspricht und

zusätzlich zumindest die folgende Bedingung erfüllt sein kann:

F) zumindest einige der, bevorzugt sämtliche, Befestigungselemente weisen eine Verankerungstiefe in der Kernwand von mindestens des 3 x a-fachen des für die Zugfestigkeit maßgeblichen geometrischen Parameters wie Nenndurchmesser etc. des Befestigungselementes auf, wobei a für ein Kernwandmaterial wie Beton 1,0, für ein Kernwandmaterial wie Kalksandstein oder Vollziegel 2,0 und für ein Kernwandmaterial wie Bims, Leichtbeton oder Nadelholz 2,4 beträgt.



[0026] Hierdurch wird jeweils eine gute Verankerung der einbruchshemmenden Platte an der Kernwand sichergestellt. Auch hier kann die Verwendung von Befestigungselementen mit unterschiedlichem Zpp berücksichtigt werden. Es ist dann ein Mittelwert zu bilden und der prozentuale Anteil in der Formel zu berücksichtigen, d.h. iterativ anzunähern.

[0027] In Kombination verstärken sich diese Maßnahmen selbstverständlich.

[0028] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kann die Tragvorrichtung als von der Innenseite der Kernwand einsetzbare Kastenkonstruktion ausgestaltet sein, wobei die einbruchshemmende Platte als eine in der Lücke, bevorzugt auf Höhe des Fenster- oder Türrahmens, angeordnete vertikale Wand (d.h. in aller Regel parallel zur Fenster- oder Türscheibe) dieser Kastenkonstruktion ausgestaltet ist, in oder an der die Befestigungselemente der Vorfenster- oder Vortüreinrichtung verankert sind. Die einbruchshemmende Platte übernimmt somit die Anbringfunktion für die Vorfenster- oder Vortüreinrichtung gleich mit, und ist hierzu selbstverständlich ausreichend stabil ausgeführt. Bevorzugt kann sich die einbruchshemmende Platte an weiteren Bestandteilen, z.B. an Seitenwänden der Konstruktion, abstützen, so dass bei einer einwirkenden Kraft von außen ein Einstemmen der einbruchshemmenden Platte nur sehr schwer möglich ist. Gemäß einer anderen Ausführungsform, die insbesondere zur Anbringung von Rollläden geeignet ist, kann die Tragvorrichtung als von der Innenseite der Kernwand einsetzbare, offene Kastenkonstruktion ausgestaltet sein, wobei die einbruchshemmende Platte als Abdeckplatte die Lücke mit dem oberen, dem ersten und dem zweiten Kantenbereich überragt und mit der Innenseite der Kernwand mittels der Befestigungselemente verbunden ist, und wobei zumindest eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:

G) der untere Kantenbereich der einbruchshemmenden Platte weist einen vertikalen (in Abhängigkeit der Einbaulage des Fenster- oder Türrahmens) Abstand zum Fenster- oder Türrahmen auf,

H) die Kastenkonstruktion weist eine an der Oberseite des Fenster- oder Türrahmens entlang geführte, mit dem Fenster- oder Türrahmen verbundene einbruchshemmende Bodenleiste auf, deren Festigkeit mindestens 80 % der Festigkeit einer Multiplexplatte identischer Umfangskontur entspricht, wobei die Dicke der vergleichbaren Multiplexplatte mindestens 8 mm, bevorzugt mindestens 10 mm, beträgt, und

I) bei Erfüllen von H) eine Revisionslücke zur Entnahme der Vorfenster- oder Vortüreinrichtung zwischen der einbruchshemmenden Platte und der einbruchshemmenden Bodenleiste verbleibt, die mittels einer Abdeckplatte oder Abdeckplatten verschlossen ist, die bzw. von denen zumindest eine als lösbare Deckelplatte ausgestaltet ist und wobei die lichte Weite der Revisionslücke maximal 150 mm, bevorzugt maximal 120 mm, beträgt.



[0029] Der meiste Raum dieser Kastenkonstruktion wird zur Anordnung des Rollladens verwendet, so dass die einbruchshemmende Platte aus der Lücke heraus und quasi als Deckelplatte an der Innenseite der Kernwand befestigt wird und die Lücke zu einem großen Teil überdeckt. Damit eine Innenrevision des Rollladens stattfinden kann, endet diese einbruchshemmende Platte jedoch bevorzugt in einem gewissen vertikalen Abstand zum Fenster- oder Türrahmen. Der Abstand sollte jedoch so gewählt werden, dass ein Eindringen bei einem Einbruchsversuch möglichst vermieden wird. Bei der Verwendung einer Multiplexplatte wird darüber hinaus eine sehr gute Festigkeit bereitgestellt, die ein weiteres Hindernis für einen Einbruchsversuch darstellt. Aus ästhetischen Gründen ist es weiterhin vorteilhaft, wenn eine verbleibende Revisionslücke durch eine oder mehrere entsprechende Abdeckplatten verschlossen ist, wobei auch eine lösbare Deckelplatte vorhanden ist, um die Revision durchführen zu können. Die Revisionslücke sollte bevorzugt eine bestimmte Größe nicht überschreiten. Unter lichter Weite ist hier die größte Querausdehnung der Lücke gemeint. Insbesondere sollte verhindert werden, dass Personen durch eine entsprechend aufgestemmte Lücke hindurchdringen können.

[0030] Der Begriff "Umfangskontur" soll alle Außen- und Innenkonturen oder Außen- und Innenmaße der einbruchshemmenden Bodenleiste mit Ausnahme der Dicke umfassen. Es soll demnach ein Vergleich mit einem Zwilling aus einer Multiplex-Platte bestimmter Stärke(Dicke) stattfinden.

[0031] Bevorzugt kann die lösbare Deckelplatte eine Länge aufweisen, die kleiner ist als die Breite der Fenster- oder Türaussparung abzüglich der Breite der Laibung, und derart ausgestaltet ist, dass eine Entnahme der verfahrbaren Vorfenster- oder Vortüreinrichtung ermöglicht ist. Hier bietet sich an, die Laibung in die Bemaßung der Deckelplatte miteinfließen zu lassen, so dass ein ungestörtes Öffnen möglich ist, aber eine ausreichend große Revisionsöffnung zur Entnahme der Vorfenster- oder Vortüreinrichtung gegeben ist.

[0032] Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung eines Anbringsystems für eine verfahrbare Vorfenster- oder Vortüreinrichtung wie Rollladen, Raffstore etc., in einer Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei das Anbringsystem eine innenseitig in eine Kernwand einsetzbare, an der Kernwand und einem Fenster- oder Türrahmen anbringbare und die Vorfenster- oder Vortüreinrichtung haltende Tragvorrichtung, eine mit der Außenseite der Kernwand verbindbare Außenabdeckung, die zumindest eine Verstärkungslage aus einem hochfesten Material umfasst, und Befestigungselemente zum Anbringen zumindest der Verstärkungslage an der Kernwand aufweist, wobei die Verstärkungslage von den Befestigungselementen entlang ihres oberen Kantenbereichs und der beiden Seitenkantenbereiche mit der Kernwand verbindbar ist, wobei die Außenabdeckung als eine einbruchshemmende Außenabdeckung ausgebildet ist, bei der zumindest die folgenden Bedingungen erfüllt sind:
  1. A) die Verstärkungslage weist eine Festigkeit auf, die bei einer Fenster- oder Türrahmenbreite von bis zu 1,50 m mindestens 90 % der Festigkeit eines 0,88 mm starken Stahlblechs in identischer Umfangskontur der Verstärkungslage entspricht und bei einer Fenster- oder Türrahmenbreite von über 1,50m mindestens 80% der Festigkeit eines 1,5 mm starken Stahlbleches in identischer Umfangskontur der Verstärkungslage entspricht, und
  2. B) die Befestigungselemente zum Anbringen der Verstärkungslage mindestens in einer Anzahl Y vorhanden sind, wobei sich Y aus der Formel

    ergibt und

    der Abstand der Befestigungselemente am oberen Kantenbereich der Verstärkungslagemaximal 350mm beträgt, und

    LO der Länge des oberen Kantenbereichs der Verstärkungslage in mm,

    LS1 der Länge des ersten Seitenkantenbereichs der Verstärkungslage in mm,

    LS2 der Länge des zweiten Seitenkantenbereichs der Verstärkungslage in mm und

    ZP des für die Zugfestigkeit maßgeblichen geometrischen Parameters wie Nenndurchmesser etc. der Befestigungselemente, mit denen die Verstärkungslage an der Kernwand befestigt ist, in mm entspricht, und

    zusätzlich mindestens eine der folgenden Bedingungen erfüllt sein kann:
  3. C) zumindest einige der Befestigungselemente weisen eine Verankerungstiefe für die Kernwand von mindestens dem 3 x a-fachen des für die Zugfestigkeit maßgeblichen geometrischen Parameters wie Nenndurchmesser etc. des Befestigungselementes auf, wobei a für ein Kernwandmaterial wie Beton 1,0, für ein Kernwandmaterial wie Kalksandstein oder Vollziegel 2,0 und für ein Kernwandmaterial wie Bims, Leichtbeton oder Nadelholz 2,4 beträgt, und
  4. D) die Befestigungselemente für einen Wärmeausdehnungsgleich zum schwimmenden Anbringen der Verstärkungslage ausgestaltet sind.


[0033] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
einen Ausschnitt einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung in einer Seitenansicht (Vollschnitt),
Fig. 2
die Anordnung aus Fig. 1 in einer geschnittenen Draufsicht, wobei zur Veranschaulichung der Fensterrahmen und das Fenster eingezeichnet sind,
Fig. 3
einen Ausschnitt einer zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung in einer Seitenansicht (Vollschnitt),
Fig. 4
die Anordnung aus Fig. 3 in einer geschnittenen Draufsicht, wobei zur Veranschaulichung der Fensterrahmen und das Fenster eingezeichnet sind und
Fig. 5
eine schematische Darstellung einer Lochanordnung einer Verstärkungslage.


[0034] In den Fig. 1 und 2 ist eine erste Ausführungsform einer Anordnung 1 dargestellt. Die Anordnung 1 umfasst im Wesentlichen eine tragende Kernwand 2, in der eine im Querschnitt rechteckförmige Fensteraussparung 3 angeordnet ist, einen in die Fensteraussparung 3 eingesetzten Fensterrahmen 4 und einen zwischen dem Fensterrahmen 4 und der Kernwand 2 eingesetzten Anbringsystem 5 für einen Rollladen 6. Der Rollladen 6 ist in Fig. 1 lediglich schematisch in seiner aufgerollten Stellung in strichpunktierter Linie eingezeichnet. Der Rollladen 6 ist auf einer Rollladenwelle 7 aufgewickelt. Es handelt sich um einen motorbetriebenen Rollladen 6. Deshalb ist in gestrichelter Linie das zum Motor führende Stromkabel 8 eingezeichnet.

[0035] Im vorliegenden Fall handelt es sich bei der Kernwand 2 um eine Holzkonstruktion. Der Sturzbereich 9 ist entsprechend verstärkt ausgeführt. Die Kernwand 2 weist an ihrer Außenseite A Gipsfaserplatten 10 und an ihrer Innenseite I Gipsfaserplatten 11 auf. Der obere Abschnitt der Innenfläche der Fensteraussparung 3 ist von einer auf der Kernwand 2 angeordneten Gipsfaserplatte 12 geformt.

[0036] Den Gipsplatten 10 an der Außenseite A der Kernwand 2 sind Dämmplatten 13 vorgelagert. Die Verbindung zu den Gipsfaserplatten 10 erfolgt üblicherweise mittels einer Klebschicht 14. Auf den Dämmplatten 13 ist eine Putzschicht 15 aufgetragen. Der Fensterrahmen 4 besteht im Wesentlichen aus vier an den Ecken verbundenen Hohlprofilen, die im unteren Bereich der Fensteraussparung 3 und an den Seiten jeweils mittels Abstandsmontageschrauben mit der Kernwand 2 verbunden sind. Die Anbringung solcher Fensterrahmen 4 ist hinlänglich bekannt und es wird diesbezüglich auf den Stand der Technik verwiesen. Im oberen Bereich der Fensteraussparung 3 verbleibt jedoch eine Lücke 16 zwischen der Fensteraussparung 3 und dem oberen Profil 4.1 des Fensterrahmens 4, in die zumindest ein Bestandteil des Anbringsystems 5 eingefügt ist.

[0037] Ebenfalls in Fig. 1 ist ein Fenster 17 mit Doppelverglasung eingezeichnet, das in dem Fensterrahmen 4 schwenkbar eingehängt ist. Der Fensterrahmen 4 und das Fenster 17 weisen eine erhöhte Einbruchsklasse (hier RC3) auf. Am Fensterrahmen 4, d.h. den vertikalen Profilen 4.2 und 4.3 (siehe Fig. 2) sind jeweils eine Behangschiene 18.1 und 18.2 befestigt, in die der seitliche Bereich des Rollladens 6 einfahren kann und dort geführt ist (siehe ebenfalls Fig. 2). In Fig. 2 sind schematisch noch die Laibungsdämmung und die Fensterbank 20 auf der Au-ßenseite A der Kernwand 2 eingezeichnet. Die Laibungsdämmung 19.1 und 19.2 überdeckt teilweise die Profile 4.2 und 4.3 des Fensterrahmens 4. Diese Ausgestaltungen sind hinlänglich bekannt und werden hier nicht näher erläutert.

[0038] Das Anbringsystem 5 umfasst eine Außenabdeckung 21 und eine Tragvorrichtung 22, die maßgeblich der Aufnahme und Halterung des Rollladens 6 dient. Die Außenabdeckung 21 weist entlang ihres oberen Kantenbereichs 23 und entlang ihres ersten und zweiten Seitenkantenbereichs 24, 25 eine der Kernwand 2 zugewandte Abstandsleiste 26 auf. Die Abstandsleiste 26 umgibt somit den oberen Bereich der Fensteraussparung 3 U-förmig. Die Abstandsleiste 26 besteht aus drei zusammengesetzten Basiselementen, wobei jedes Basiselement aus einem Voll-Kantholz aus Nadelholz gebildet ist. Im vorliegenden Fall hat das Voll-Kantholz eine Querschnittsabmessung von 55 x 55 mm. Die Außenabdeckung 21 umfasst des Weiteren eine Verstärkungslage 27 aus einem Stahlblech (hier ein verzinktes Stahlblech mit der Typbezeichnung DX51D+Z (St02Z)) mit einer Blechstärke von 1,5 mm. Das Stahlblech ist vollverzinkt, um Witterungseinflüssen standzuhalten. Am unteren Ende weist die Verstärkungslage 27 eine Ankantung 28 auf, an die sich eine Auflageschiene 29 anschließt. Die Ankantung 28 dient zur Verstärkung des unteren Kantenbereichs der Verstärkungslage 27, insbesondere soll dieser untere Kantenbereich hierdurch biegestabiler werden. Der letzte Bestandteil der Au-ßenabdeckung 21 ist eine Wärmedämmlage 30, die an der Außenseite der Verstärkungslage 27 entlanggeführt ist und auf der Auflageschiene 29 aufsitzt und im unteren Kantenbereich von der Auflageschiene 29 positioniert wird. Im oberen Abschnitt weist die Wärmedämmlage 30 die gleiche Dicke auf wie die Dämmplatten 13, so dass sie oberhalb der Abstandsleiste 26 bis an die Gipsfaserplatte 10 unter Zwischenschaltung der Klebschicht 14 herangeführt wird und somit die Abstandsleiste 26 an der Vorderseite und Oberseite abdeckt. Auch die Außenabdeckung 21 wird nach dem Einbau mit der Putzschicht 15 versehen.

[0039] Neben der gewählten Blechstärke besteht das Besondere der Außenabdeckung 21 darin, dass diese mittels nicht näher dargestellter Befestigungsmittel 31 mit der Kernwand 2 verbunden ist. Bei den Befestigungselementen 31 handelt es sich um Abstandsmontageschrauben mit einem Nenndurchmesser von 7,5 mm und einer Länge von 132 mm. Zum Einsatz kommen hier Würth Abstandsmontageschrauben Amo® III 7,5 TYP 3 Halbrundkopf mit einer Zugfestigkeit von über 800 N/mm2. Die Verstärkungslage 27 weist entsprechende Öffnungen 32 auf, wie sie beispielhaft in der schematischen Zeichnung Fig. 5 dargestellt sind. Die Öffnungen 32 weisen einen in etwa 1,5 mm größeren Durchmesser auf als der Nenndurchmesser der Befestigungselemente 31. Abstandsmontageschrauben haben für den vorliegenden Anbringungsfall mehrere Vorteile. Zum einen werden sie ohnehin für den Fenstereinbau benötigt und werden von den montierenden Handwerkern vorrätig gehalten. Zum anderen können sie mit der Kernwand ohne Verwendung von Dübeln verbunden und in dieser verankert werden. Des Weiteren weisen diese Schrauben sehr gute Festigkeitswerte auf.

[0040] Die Befestigungselemente 31 gehen sowohl durch die Verstärkungslage 27, als auch durch die Abstandsleiste 26 (mittig), die Klebschicht 14 und dringen dann an den Gipsfaserplatten 10 in die Kernwand 2 ein. Abstandsmontageschrauben haben ein durchgehendes Gewinde, welches einen entsprechenden Formschluss zu den einzelnen Elementen herstellt. Sie weisen eine hohe Festigkeit auf und sind somit stabiler als die meisten vergleichbaren Schrauben. Der Kopfdurchmesser bei der hier erwähnten Abstandsmontageschraube beträgt 12,5 mm. Insbesondere die Anbringung der Verstärkungslage 27 erfolgt schwimmend, d.h., die Schraubenköpfe verbleiben mit kleinem Abstand zur Verstärkungslage 27, so dass sich unter Wärmeeinwirkung die Verstärkungslage 27 entsprechend bewegen kann und spannungsfrei verbleibt. Auch die Befestigungselemente 31 erhalten hierdurch keine zusätzlichen Spannungen ausgehend von der Verstärkungslage 27 durch Wärmeeinwirkung. Andere Möglichkeiten einer schwimmenden Lagerung bestehen in der Verwendung einer geringen Anpresskraft, die eine solche relative Verschiebung nicht behindert oder in der Verwendung spezieller Anbringsysteme, die zwischen den Befestigungselementen 31 und der Verstärkungslage 27 zwischengefügt werden und eine Relativverschiebung ermöglichen. Im vorliegenden Fall wurden die Befestigungselemente 31 mit einem vorgegebenen Drehmoment angezogen, so dass diese mit ihren Schraubenköpfen an der Verstärkungslage 27 mit einer daraus resultierenden Kraft anlagen. Anschließend wurden die Befestigungselemente 31 um eine Viertelumdrehung (90°) zurückgedreht, um den gewünschten Abstand für die schwimmende Befestigung zu erhalten. Hierdurch bewegte sich das Befestigungsmittel 31 in Abhängigkeit der Gewindesteigung um ca. 0,7mm zurück.

[0041] Die Außenabdeckung 21 ist aufgrund der speziellen Ausführung der Verstärkungslage 27 und der verwendeten Befestigungselemente 31 als einbruchshemmende Außenabdeckung 21 ausgestaltet. Es bedarf einer erheblichen Krafteinwirkung, diese so zu verformen oder von der Kernwand 2 zu entfernen, dass ein Zugriff von außen auf den Bereich der Tragvorrichtung 22 erfolgen kann.

[0042] Neben der speziellen Festigkeit der Befestigungselemente 31 ist auch deren Verankerungstiefe in der Kernwand 2 maßgeblich. In Abhängigkeit des für die Kernwand 2 verwendeten Materials (hier Holz) im vorliegenden Fall mindestens dem 7,2-fachen des Nenndurchmessers des hier verwendeten Befestigungselementes 31 betragen, d.h., mindestens 54 mm. Im vorliegenden Fall beträgt der Wert der Verankerungstiefe ca. 60 mm. Darüber hinaus spielt die Anzahl Y der verwendeten Befestigungselemente 31 ebenfalls eine bedeutende Rolle. Die Anzahl Y bestimmt sich im vorliegenden Fall wie folgt. Hierzu werden die Abmessungen der Verstärkungslage 27 bestimmt und zwar die Länge (LO) des oberen Kantenbereichs, die Länge (LS1) des ersten Seitenkantenbereichs und die Länge (LS2) des zweiten Seitenkantenbereichs. Die Länge der Seitenkantenbereiche LS1 und LS2 sind im vorliegenden Fall identisch. In Abhängigkeit des Nenndurchmesser Zp ermittelt sich die Mindestanzahl Y der Befestigungselemente 31 wie folgt:

Im vorliegenden Fall wurde ein Fensterrahmen 4 mit der Breite B von 1.500 mm eingesetzt. Die Länge LO beträgt im vorliegenden Fall 1.630 mm. Die Längen LS1 und LS2 betragen im vorliegenden Fall jeweils 345 mm. Bei der Verwendung von Abstandsmontageschrauben mit einem Nenndurchmesser Zp von 7,5 mm ergibt sich somit eine Mindestanzahl Y von 6,96 (rechnerisch), was gerundet 7 ergibt. Im konkreten Fall wurden elf Befestigungsmittel 31 verwendet, nämlich jeweils ein Befestigungselement 31 nahe der Eckbereiche, zusätzlich jeweils drei Befestigungselemente 31 entlang des oberen Kantenbereichs 23 und drei zusätzliche Befestigungselemente 31 entlang der ersten und zweiten Seitenkantenbereiche 24 und 25. Wie schematisch anhand der Fig. 5 zu sehen ist, sind die Abstände der Befestigungselemente 31 im Eckbereich der Verstärkungslage 27 enger gewählt als zu den jeweils anderen Befestigungselementen 31. Die Öffnungen 32 in der Verstärkungslage 27 sind entsprechend angepasst. Die Maximalabstände für die Befestigungselemente 31 am oberen Kantenbereich 23 wurden eingehalten.

[0043] Die Tragvorrichtung 22 ist als von der Innenseite I der Kernwand 2 einsetzbare, offene Kastenkonstruktion ausgestaltet. Die offene Seite der Kastenkonstruktion weist zur Außenabdeckung 21 hin und dient dazu, dass der teilweise in der Kastenkonstruktion angeordnete Rollladen 6 aus der Kastenkonstruktion übersteht, so dass dieser in die Behangschienen 18.1 und 18.2 einlaufen kann. Die Tragvorrichtung 22 umfasst eine Deckplatte 33, die mit zwei Seitenwänden 34 und 35 verbunden ist. An den Seitenwänden 34 und 35 ist auch die Rollladenwelle 7 drehbar angebracht. Des Weiteren umfasst die Tragvorrichtung 22 an ihrer Unterseite eine einbruchshemmende Bodenleiste 36. Die einbruchshemmende Bodenleiste 36 besteht aus einer Multiplexplatte (hier ein Birken-Sperrholz (F/F) (BFU100) nach DIN 68705-3) mit einer Stärke von 15 mm und schließt unmittelbar seitlich unter Zwischenschaltung einer Dichtung 37 an das obere Profil 4.1 des Fensterrahmens 4 an. Mit diesem Profil 4.1 ist die einbruchshemmende Bodenleiste 36 verschraubt. Zur Innenseite I der Kernwand 2 hin steht die einbruchshemmende Bodenleiste 36 über den Fensterrahmen 4 und etwas über das Fenster 17 über (gilt für den Mittenbereich der einbruchshemmenden Bodenleiste 36). Entlang der Seitenwände 34 und 35 ist die einbruchshemmende Bodenleiste 36 sogar bis zu einem bündigen Abschluss mit den Seitenwänden 34 und 35 nach innen gezogen. Hierdurch ergibt sich eine Aussparung im Mittenbereich der einbruchshemmenden Bodenleiste 36, die für eine Innenrevision genutzt werden kann. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Tragvorrichtung 22 ist eine einbruchshemmende Platte 38, die mehr als 50 % der Lücke 16 zwischen Fensteraussparung 3 und Fensterrahmen 4 abdeckt bzw. verschließt. Die einbruchshemmende Platte 38 ist so ausgestaltet, dass ihr oberer Kantenbereich 47 und die ersten und zweiten Seitenkantenbereiche 48 und 49 die Innenseite I der Kernwand 2 überlappen und dort mit dieser mittels Befestigungselementen 39 verbunden sind. Es handelt sich hierbei wiederum um Abstandsmontageschrauben; aber diesmal mit Senkkopf (hier Würth Abstandsmontageschrauben Amo® III 7,5 TYP 3 Senkkopf mit einer Zugfestigkeit von über 800 N/mm2). Diese Befestigungselemente 39 weisen im vorliegenden Fall einen Nenndurchmesser ZPP von 7,5 mm und eine Länge 82 mm auf, so dass eine Verankerungstiefe in der Kernwand 2 von mindestens 54 mm gemäß vorgegebener Formel für das hier vorliegende Kernwandmaterial erreicht wird. Die Verankerungstiefe beträgt im vorliegenden Fall 70 mm. Bei der einbruchshemmenden Platte 38 handelt es sich um eine OSB-Platte (hier Typ OSB 3) mit einer Stärke von 12 mm. Die Länge der Platte 38 ist so bemessen, dass sie im vertikalen Abstand Av zum Fensterrahmen 4 endet. Hierdurch wird die Möglichkeit einer Innenrevision unterstützt, ohne jedoch die Einbruchshemmung zu gefährden. Die Anordnung erfolgt so, dass eine lichte Weite WL zwischen dem mittleren Abschnitt der einbruchshemmenden Bodenleiste 36 und der Unterkante der einbruchshemmenden Platte 38 ausgebildet ist, die im vorliegenden Fall ca. 105 mm beträgt. Der vertikale Abstand Av beträgt im vorliegenden Fall 100 mm.

[0044] Im mittleren Abschnitt ist die einbruchshemmende Bodenleiste 36 an ihrer nach innen weisenden Kante 40 gestuft ausgeformt. Hieran schließt sich eine komplementär an ihrem einen Kantenbereich gestufte Deckelplatte 41 aus Sperrholz an, die die gleiche Dicke wie die einbruchshemmende Bodenleiste 36 aufweist. Auf die Außenseite der einbruchshemmenden Platte 38 wird eine Gipsfaserplatte 42 angeordnet, die etwas tiefer als die einbruchshemmende Platte 38 beginnt und im Wesentlichen bündig mit der Oberseite der einbruchshemmenden Bodenleiste 36 und der Deckelplatte 41 endet. Die Gipsfaserplatte 42 ist an ihrer Unterkante mit einer Schraubleiste 43 versehen, so dass die Deckelplatte 41 mit dieser verschraubt werden kann, wodurch mittels der Deckelplatte 41 eine Revisionsöffnung geöffnet und geschlossen werden kann. Im Innern der Kastenkonstruktion befinden sich noch an die Form des Rollladens 6 angepasste Dämmelemente 44.1, 44.2 und 44.3. Zumindest das Dämmelement 44.1 ist herausnehmbar ausgestaltet, so dass die Revision möglich ist.

[0045] Im Anschluss an die Gipsfaserplatte 42 befinden sich eine weitere Gipsfaserplatte 45, die den oberen Bereich und insbesondere die Befestigungsstellen der einbruchshemmenden Platte 38 abdecken. In gleicher Weise schließen sich Gipsfaserplatten 45 auch seitlich an die Gipsfaserplatte 42 an und decken auch die seitlich überstehende einbruchshemmende Platte 38 und ihre Befestigungsstellen zur Kernwand 2 hin ab. Die Spalte 46 zwischen der Deckelplatte 41 und den seitlich weitergeführten Abschnitten der einbruchshemmenden Bodenleiste 36 werden innenseitig mittels einer EPDM-Dichtung, die einseitig mit der einbruchshemmenden Bodenleiste 36 verklebt wird, abgedeckt.

[0046] Wichtig für eine ausreichende Einbruchshemmung ist auch die Anzahl der verwendeten Befestigungselemente 39 zum Anbringen der einbruchshemmenden Platte 38, die sowohl an die vom oberen Kantenbereich 47, als auch an ihrem ersten und zweiten Seitenkantenbereich 48 und 49 mit der Kernwand 2 mittels der Befestigungselemente 39 verbunden ist. Die Länge (LOP) der einbruchshemmenden Platte 38 beträgt im vorliegenden Fall 1578 mm, die Längen (LS1P und LS2P) betragen jeweils 186 mm.

[0047] Aus der zugehörigen Formel ergibt sich eine Anzahl YP für die Befestigungselemente 39 von mindestens 6 (gerundet). Im vorliegenden Fall werden neun Befestigungselemente 39 eingesetzt.

[0048] Sowohl mit der Außenabdeckung 21 alleine, als auch im Zusammenspiel mit der einbruchshemmenden Bodenleiste 36 und der einbruchshemmenden Platte 38 lässt sich im vorliegenden Fall eine einbruchshemmende Klasse von RC3 erzielen. Entsprechend dimensionierte und feste Materialien, sowie eine an eine einbruchshemmende Situation angepasste Verankerung mittels der jeweiligen Befestigungselemente 31 und 39 machen es möglich, eine erfindungsgemäße Anordnung bereitzustellen, die eine Lücke 16 zwischen Fensteraussparung 3 und Fensterrahmen 4 verschließt, und so zu überbrücken, dass keine zu schnell überwindbare Schwachstelle hinsichtlich Einbruchsversuchen vorhanden ist.

[0049] Anhand der Fig. 3 und 4 wird nunmehr eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung 1 erläutert. Es wird nur auf die wesentlichen Unterschiede zu dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel eingegangen und deshalb werden für bau- und wirkungsgleiche Teile die gleichen Bezugsziffern verwendet und ergänzend auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen.

[0050] Die Kernwand 2 ist ähnlich aufgebaut, ist jedoch nicht mit einer Gipsfaserplatte an der Innenseite der Fensteraussparung 3 versehen. Der Sturzbereich 9 weist einen leicht anderen Aufbau auf.

[0051] Die Außenabdeckung 21 ist im Wesentlichen ähnlich aufgebaut. Der Verstärkungslage 27 fehlt es aber an einer nach innen vorstehenden Ankantung. Die Auflageschiene 29 ist ohne eine solche Ankantung an das untere Ende angeformt. Insgesamt weist die Außenabdeckung 21 eine etwas größere Gesamttiefe auf. Hierzu ist die Abstandsleiste 26 breiter ausgebildet. Die Basiselemente der Abstandsleiste 26 weisen eine Querschnittsabmessung von 60 × 100 mm auf. Die verwendeten Befestigungselemente 31 sind entsprechend länger ausgeführt. Im konkreten Fall handelt es sich um Abstandsmontageschrauben mit einem Nenndurchmesser ZP von 7,5 mm und einer Länge von 182 mm. Es wird wieder eine Schraube mit Halbrundkopf verwendet. Die Verankerungstiefe in der Kernwand 2 beträgt demnach ungefähr 66 mm und entspricht damit der Vorgabe für das Kernwandmaterial Holz. Die Dicke der Verstärkungslage 27 beträgt im vorliegenden Fall 0,88 mm. Es wird wiederum ein Stahlblech verwendet. Zur Befestigung des hier dargestellten 1,5 m breiten Fensterrahmens 4 werden neun Befestigungselemente 31 verwendet, was der Mindestvorgabe entspricht. Die Längen LS1 und LS2 der beiden Seitenkantenbereiche 24 und 25 der Verstärkungslage 27 betragen im vorliegenden Fall jeweils 350 mm und die Länge Lo des oberen Kantenbereichs 23 beträgt im vorliegenden Fall 1640 mm.

[0052] Der Hauptunterschied besteht jedoch in der Ausgestaltung der Tragvorrichtung 22, die im vorliegenden Fall zum Anbringen eines Raffstores 50 als Vorfenstereinrichtung dient. Der Raffstore 50 ist in dem zwischen der Tragvorrichtung 22 und der Außenabdeckung 21 erzeugten Funktionsraum F angeordnet. Die Befestigung des Raffstores 50 erfolgt mittels einer Winkelschiene 51 an der Tragvorrichtung 22. Im vorliegenden Fall ist die Tragvorrichtung 22 nicht zur Innenrevision ausgestaltet, sondern der Raffstore 50 ist außenrevisionsfähig. Deshalb weist die Tragvorrichtung 22 eine geschlossene Kastenkonstruktion auf. Diese besteht im Wesentlichen aus einer vertikal angeordneten einbruchshemmenden Platte 38, die in vorliegendem Fall die innenliegende Wand der Kastenkonstruktion formt und eine Abmessung aufweist, so dass sie in die Lücke 16 zwischen der Fensteraussparung 3 und dem oberen Profil 4.1 des Fensterrahmens 4 einsetzbar ist. Die einbruchshemmende Platte 38 rückt somit näher an die Außenabdeckung 21 heran. Deshalb wird ein stabileres Material für die einbruchshemmende Platte 38 verwendet, nämlich eine Multiplexplatte (hier ein Birken-Sperrholz (F/F) (BFU100) nach DIN 68705-3) in einer Stärke von 15 mm. Die Höhe der Platte 38 ist ca. 20 mm kleiner als die Höhe der Lücke 16. Die Unterseite der Kastenkonstruktion der Tragvorrichtung 22 wird von einer OSB-Platte in einer Stärke von 15 mm geformt. Um eine gute Anbringung der Winkelschiene 51 zu gewährleisten, wird die Oberseite der Kastenkonstruktion von zwei übereinanderliegenden OSB-Platten 53.1, 53.2 mit jeweils einer Stärke von 15 mm ausgebildet (für die Einbruchshemmung ist aber eine Platte ausreichend). Es erfolgt eine entsprechend gute Verschraubung zwischen der einbruchshemmenden Platte 38 und den oben- und untenliegenden OSB-Platten 52, 53.1 und 53.2. Innenseitig wird die Kastenkonstruktion von einer OSB-Abschlussplatte 54 geformt, deren Abmessungen größer sind als die Querschnittsabmessungen der Lücke 16, so dass diese an ihrem oberen Kantenbereich 47 und ihren seitlichen Kantenbereichen 48, 49 mit der Innenseite I der Kernwand 2 verbunden werden kann. Die einbruchshemmende Platte 38 ist somit indirekt mittels der restlichen Kastenkonstruktion, insbesondere der OSB-Abschlussplatte 54 an der Kernwand 2 angebracht. Die Kastenkonstruktion weist zwei plattenförmige Seitenwände 34, 35 auf, die jeweils von einer Siebruckplatte mit einer Dicke von 15 mm geformt sind. Die Seitenwände 34, 35 sind mit den anderen Platten der Kastenkonstruktion verbunden, stehen über die einbruchshemmende Platte 38 über und begrenzen seitlich den Funktionsraum F und enden in geringem Abstand (ca. 20 mm) vor der Verstärkungslage 27 und bieten einen seitlichen Zusatzschutz. Für die indirekte Verbindung werden Befestigungselemente 39 eingesetzt. Im vorliegenden Fall handelt es sich um Abstandsmontageschrauben mit einem Nenndurchmesser ZPP von 7,5 mm und einer Länge von 82 mm. Es erfolgt daher eine Verankerung in der Kernwand mit einer Tiefe von ca. 60 mm. Diese Schrauben weisen einen Senkkopf auf. Damit die gesamte Tragvorrichtung 22 sicher in der Lücke 16 verankert ist, gelten wieder die Vorgaben für die Mindestanzahl YP der Befestigungselemente 39. Im vorliegenden Fall beträgt die Länge LS1P des ersten Seitenkantenbereichs und LS2P des zweiten Kantenbereichs der Abschlussplatte 54 ca. 300 mm und die Länge LOP der Abschlussplatte 54 beträgt 1578 mm. Im vorliegenden Fall beträgt die Anzahl YP der Befestigungselemente 39 gleich 9 und entspricht somit der Mindestvorgabe aus der Formel. Am unteren Kantenbereich wird die Abschlussplatte 54 mit der unteren OSB-Platte 52 verschraubt. Des Weiteren erfolgt eine Verschraubung der unteren OSB-Platte 52 mit dem oberen Profil 4.1 des Fensterrahmens 4, wodurch an dieser Stelle ebenfalls eine Sicherung der Tragvorrichtung 22 erfolgt. Die Tragvorrichtung 22 wird an ihrer Innenseite mit Gipsfaserplatten 55 und 56 abgedeckt. Das Innere der Tragvorrichtung 22 ist mit einem Dämmstoff 57 ausgefüllt.

[0053] Aufgrund der hier gewählten Anordnung ist wiederum eine einbruchshemmende Konstruktion erzielt worden. Maßgeblich sind hierbei die Ausgestaltung und Anbringung der Außenabdeckung 21 und der Ausgestaltung und Anbringung der Tragvorrichtung 22, die jeweils für sich für die Einbruchshemmung beitragen.

Bezugszeichenliste



[0054] 
1
Anordnung
2
Kernwand
3
Fensteraussparung
4
Fensterrahmen
4.1
oberes Profil
4.2
seitliches Profil
4.3
seitliches Profil
5
Anbringsystem
6
Rollladen
7
Rollladenwelle
8
Stromkabel
9
Sturzbereich
10
Gipsfaserplatte
11
Gipsfaserplatte
12
Gipsfaserplatte
13
Dämmplatte
14
Klebschicht
15
Putzschicht
16
Lücke
17
Fenster
18.1
Behangschiene
18.2
Behangschiene
19.1
Laibungsdämmung
19.2
Laibungsdämmung
20
Fensterbank
21
Außenabdeckung
22
Tragvorrichtung
23
oberer Kantenbereich
24
erster Seitenkantenbereich
25
zweiter Seitenkantenbereich
26
Abstandsleiste
27
Verstärkungslage
28
Ankantung
29
Auflageschiene
30
Wärmedämmlage
31
Befestigungselement
32
Öffnung
33
Deckplatte
34
Seitenwand
35
Seitenwand
36
einbruchshemmende Bodenleiste
37
Dichtung
38
einbruchshemmende Platte
39
Befestigungselemente
40
Kante
41
Deckelplatte
42
Gipsfaserplatte
43
Schraubleiste
44.1
Dämmelement
44.2
Dämmelement
44.3
Dämmelement
45
Gipsfaserplatte
46
Spalt
47
oberer Kantenbereich
48
erster Seitenkantenbereich
49
zweiter Seitenkantenbereich
50
Raffstore
51
Winkelschiene
52
OSB-Platte unten
53.1
OSB-Platte oben
53.2
OSB-Platte oben
54
OSB-Abschlussplatte
55
Gipsfaserplatte
56
Gipsfaserplatte
57
Dämmstoff
A
Außenseite
B
Fensterrahmenbreite
F
Funktionsraum
I
Innenseite
AV
vertikaler Abstand
LO
Länge des oberen Kantenbereichs der Verstärkungslage
LOP
Länge des oberen Kantenbereichs der maßgeblichen Anbringung der einbruchshemmenden Platte an der Kernwand
LS1
Länge des ersten Seitenkantenbereichs der Verstärkungslage
LS1P
Länge des ersten Seitenkantenbereichs der der maßgeblichen Anbringung der einbruchshemmenden Platte an der Kernwand
LS2
Länge des zweiten Seitenkantenbereichs der Verstärkungslage
LS2P
Länge des ersten Seitenkantenbereichs der der maßgeblichen Anbringung der einbruchshemmenden Platte an der Kernwand
WL
lichte Weite
Y
Anzahl der Befestigungselemente außen
YP
Anzahl der Befestigungselemente innen
ZP
Nenndurchmesser der Befestigungselemente außen
ZPP
Nenndurchmesser der Befestigungselemente innen



Ansprüche

1. Anordnung (1), umfassend eine Kernwand (2) mit Fenster- oder Türaussparungen (3), einem in die Fenster- oder Türaussparungen (3) eingesetzten Fenster- oder Türrahmen (4) sowie einem Anbringsystem (5) für eine verfahrbare Vorfenster- oder Vortüreinrichtung wie Rollladen (6), Raffstores (50) etc. mit einem innenseitig in die Kernwand (2) eingesetzten, an der Kernwand (2) und dem Fenster- oder Türrahmen (4) angebrachten und die Vorfenster- oder Vortüreinrichtung haltbar ausgestalteten Tragvorrichtung (22), mit einer mit der Außenseite (A) der Kernwand (2) verbundenen Außenabdeckung (21), die zumindest eine Verstärkungslage (27) aus einem hochfesten, zähen Material umfasst, und mit Befestigungselementen (31), mit denen zumindest die Verstärkungslage (27) an der Kernwand (2) angebracht ist, wobei die Verstärkungslage (27) von den Befestigungselementen (31) entlang ihres oberen Kantenbereichs (23) und der beiden Seitenkantenbereiche (24, 25) mit der Kernwand (2) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine einbruchshemmende Außenabdeckung (21) vorgesehen ist, bei der zumindest die folgenden Bedingungen erfüllt sind:

A) die Verstärkungslage (27) weist eine Festigkeit auf, die bei einer Fenster- oder Türrahmenbreite von bis zu 1,50 m mindestens 90 % der Festigkeit eines 0,88 mm starken Stahlbleches mit identischer Umfangskontur der Verstärkungslage (27) entspricht und bei einer Fenster- oder Türrahmenbreite von über 1,50 m mindestens 80% der Festigkeit eines 1,5 mm starken Stahlbleches in identischer Umfangskontur der Verstärkungslage entspricht, und

B) die Befestigungselemente (31), mit denen die Verstärkungslage (27) an der Kernwand (2) befestigt ist, mindestens in einer Anzahl Y vorhanden sind, wobei sich Y aus der Formel

ergibt und

der Abstand der Befestigungselemente (31) am oberen Kantenbereich (23) der Verstärkungslage (27) maximal 400 mm beträgt, und

LO der Länge des oberen Kantenbereichs (23) der Verstärkungslage (27) in mm

LS1 der Länge des ersten Seitenkantenbereichs (24) der Verstärkungslage (27) in mm,

LS2 der Länge des zweiten Seitenkantenbereichs (25) der Verstärkungslage (27) in mm, und

ZP des für die Zugfestigkeit maßgeblichen geometrischen Parameters wie Nenndurchmesser etc. der Befestigungselemente (31), mit denen Verstärkungslage (27) an der Kernwand (2) befestigt ist, in mm entspricht, und

mindestens eine der folgenden Bedingungen erfüllt sein kann:

C) zumindest einige der Befestigungselemente (31), mit denen die Verstärkungslage (27) an der Kernwand (2) befestigt ist, weisen eine Verankerungstiefe in der Kernwand (2) von mindestens dem 3 x a-fachen des für die Zugfestigkeit maßgeblichen geometrischen Parameters wie Nenndurchmesser (ZP) etc. des Befestigungselementes (31) auf, wobei a für ein Kernwandmaterial wie Beton 1,0, für ein Kernwandmaterial wie Kalksandstein oder Vollziegel 2,0 und für ein Kernwandmaterial wie Bims, Leichtbeton oder Nadelholz 2,4 beträgt, und

D) die Befestigungselemente (31) die Verstärkungslage (27) für einen Wärmedehnungsausgleich schwimmend befestigen.


 
2. Anordnung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass gemäß Bedingung A) die Verstärkungslage (27) ein Stahlblech mit einer Blechstärke von mindestens 0,88 mm ist und bevorzugt eine verstärkende, zur Kernwand (2) weisende Ankantung (28) an ihrem unteren Kantenbereich aufweist.
 
3. Anordnung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenabdeckung (21) eine Wärmedämmlage (30) aufweist, die außenseitig an der Verstärkungslage (27) angebracht und bevorzugt von einer an der Verstärkungslage (27) angebrachte oder an diese angeformte Halteeinrichtung gehalten ist.
 
4. Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass gemäß Bedingung D) die Befestigungselemente (31) Montageschrauben mit einem Kopf sind, der einen wirksamen Haltedurchmesser bereitstellt, der in mindestens dem 1,25-fachen, bevorzugt mindestens dem 1,5-fachen, von ZP entspricht und dass der Kopf einen Abstand zur Verstärkungslage (27) aufweist oder die Befestigungsmittel (31) mit einer so kleinen Kraft oder unter Zwischenschaltung einer Wärmedehnungsausgleichseinrichtung an der Verstärkungslage (27) anliegen, dass eine schwimmende Befestigung der Verstärkungslage (27) gewährleistet ist.
 
5. Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass gemäß der Bedingung B) und/oder C) die Befestigungselemente (31) einen ZP von mindestens 7,5 mm aufweisen.
 
6. Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungselemente (31) im Bereich der Eckübergänge vom oberen Kantenbereich (23) zum ersten und zum zweiten Seitenkantenbereich (24, 25) einen geringeren Abstand zueinander aufweisen als an ihren jeweiligen mittleren Abschnitten.
 
7. Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenabdeckung (21) entlang des oberen Kantenbereichs und des ersten und zweiten Seitenkantenbereichs eine der Kernwand (2) zugewandte Abstandsleiste (26) aufweist, die von den Befestigungselementen (31) durchdrungen ist.
 
8. Anordnung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungselemente (31) Abstandsmontageschrauben sind.
 
9. Anordnung (1) nach Anspruch 7 oder Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandsleiste (26) bzw. -Bodenleisten von einem Basiselement gebildet ist bzw. werden, dessen Festigkeit mindestens 70 % der Festigkeit eines in den Außenabmessungen identischen Voll-Kantholzes aus Nadelholz entspricht und das ein Breitenmaß derart aufweist, um ausreichenden Funktionsraum (F) vor der Kernwand (2) für die verfahrbare Vorfenster- oder Vortüreinrichtung zu schaffen.
 
10. Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragvorrichtung (22) eine, eine Lücke (16) der Fenster- oder Türaussparung (3) zwischen dem Fenster- oder Türrahmen (4) und der Kernwand (2) zumindest zu 50 % verschließende einbruchshemmende Platte (38) aufweist, deren Festigkeit mindestens 80 % der Festigkeit einer OSB-Platte mit identischer Umfangskontur entspricht, wenn die einbruchshemmende Platte (38) näher an der Innenseite (I) der Kernwand (2) als an der Außenseite (A) der Kernwand (2) angeordnet ist, wobei die Dicke der vergleichbaren OSB-Platte mindestens 8 mm, bevorzugt mindestens 10 mm, beträgt, oder deren Festigkeit mindestens 80 % der Festigkeit einer Multiplexplatte mit identischer Umfangskontur entspricht, wenn die einbruchshemmende Platte (38) näher an der Außenseite (A) der Kernwand (2) als an der Innenseite (I) der Kernwand (2) angeordnet ist, und wobei die Dicke einer vergleichbaren Multiplexplatte mindestens 10 mm, bevorzugt mindestens 12 mm, beträgt.
 
11. Anordnung (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die einbruchshemmende Platte (38) direkt oder indirekt mittels Befestigungselementen (39) mit der Kernwand (2), bevorzugt an der Innenseite (I) der Kernwand (2), verbunden ist und mindestens die folgende Bedingung zur Befestigung der einbruchshemmenden Platte (38) erfüllt ist:

E) die Befestigungselemente (39) mindestens in einer Anzahl YP vorhanden sind, wobei sich YP aus einer Formel

ergibt,

der Abstand der Befestigungselemente (39) am oberen Kantenbereich (47) der einbruchshemmenden Platte (38) maximal 350 mm beträgt, und

LOP der Länge des oberen Kantenbereichs (47) der maßgeblichen Anbringung der einbruchshemmenden Platte (38) an der Kernwand (2) in mm,

LS1P der Länge des ersten Seitenkantenbereichs (48) der maßgeblichen Anbringung der einbruchshemmenden Platte (38) an der Kernwand (2) in mm,

LS2P der Länge des zweiten Seitenkantenbereichs (49) der maßgeblichen Anbringung der einbruchshemmenden Platte (38) an der Kernwand (2) in mm, und

ZPP des für die Zugfestigkeit maßgeblichen geometrischen Parameters wie Nenndurchmesser etc. der Befestigungselemente (31), mit denen die einbruchshemmende Platte (38) an der Kernwand (2) befestigt ist, in mm entspricht, und

zusätzlich zumindest die folgende Bedingung erfüllt sein kann:

F) zumindest einige der Befestigungselemente (39) weisen eine Verankerungstiefe in der Kernwand (2) von mindestens 3 x a-fachen des für die Zugfestigkeit maßgeblichen geometrischen Parameters wie Nenndurchmesser ZPA etc. des Befestigungselementes (39) auf, wobei a für ein Kernwandmaterial wie Beton 1,0, für ein Kernwandmaterial wie Kalksandstein oder Vollziegel 2,0 und für ein Kernwandmaterial wie Bims, Leichtbeton oder Nadelholz 2,4 beträgt.


 
12. Anordnung (1) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragvorrichtung (22) als von der Innenseite (I) der Kernwand (2) einsetzbare Kastenkonstruktion ausgestaltet ist und die einbruchshemmende Platte (38) als eine in die Lücke (16), bevorzugt auf Höhe des Fenster- oder Türrahmens (4), angeordnete vertikale Wand dieser Kastenkonstruktion ausgestaltet ist, in oder an der die Befestigungselemente der Vorfenster- oder Vortüreinrichtung verankert sind.
 
13. Anordnung (1) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragvorrichtung (22) als von der Innenseite (I) der Kernwand (2) einsetzbare, offene Kastenkonstruktion ausgestaltet ist und die einbruchshemmende Platte (38) als Abdeckplatte die Lücke (16) mit dem oberen, dem ersten und dem zweiten Seitenkantenbereich überragt und mit der Innenseite (I) der Kernwand (2) mittels der Befestigungselemente (39) verbunden ist, und zumindest eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist

G) der untere Kantenbereich der einbruchshemmenden Platte (38) weist einen vertikalen Abstand (AV) zum Fenster- oder Türrahmen (4) auf,

H) die Kastenkonstruktion weist eine an der Oberseite des Fenster- oder Türrahmens (4) entlang geführte, mit dem Fenster- oder Türrahmen (4) verbundene einbruchshemmende Bodenleiste (36) auf, deren Festigkeit mindestens 80 % der Festigkeit einer Multiplexplatte mit identischer Außenkontur entspricht, wobei die Dicke der vergleichbaren Multiplexplatte mindestens 8 mm, bevorzugt mindestens 10 mm, beträgt, und

I) bei Erfüllen von H) eine Revisionslücke zur Entnahme der Vorfenster- oder Vortüreinrichtung zwischen der einbruchshemmenden Platte (38) und der einbruchshemmenden Bodenleiste (36) verbleibt, die mittels mindestens einer Abdeckplatte (41, 42) verschlossen ist, von denen zumindest einer als lösbare Deckelplatte (41) ausgestaltet ist, und wobei die lichte Weite (WL) der Revisionslücke maximal 150 mm, bevorzugt maximal 120 mm, beträgt.


 
14. Anordnung (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die lösbare Deckelplatte (41) eine Länge aufweist, die kleiner ist als die Breite der Fenster- oder Türaussparung (3) abzüglich der Breite einer Laibung, und derart ausgestaltet ist, dass eine Entnahme der verfahrbaren Vorfenster- oder Vortüreinrichtung ermöglicht ist.
 
15. Verwendung eines Anbringsystems (5) für eine verfahrbare Vorfenster- oder Vortüreinrichtung wie Rollladen (6), Raffstores (50) etc., wobei das Anbringsystem (5) eine innenseitig in eine Kernwand (2) einsetzbare, an der Kernwand (2) und einem Fenster- oder Türrahmen (4) anbringbare und die Vorfenster- oder Vortüreinrichtung haltende Tragvorrichtung (22), eine mit der Außenseite (A) der Kernwand (2) verbindbare Außenabdeckung (21), die zumindest eine Verstärkungslage (27) aus einem hochfesten, zähen Material umfasst, und Befestigungselemente (31) zum Anbringen zumindest der Verstärkungslage (27) an der Kernwand (2), wobei die Verstärkungslage (27) von den Befestigungselementen (31) entlang ihres oberen Kantenbereichs (23) und der beiden Seitenkantenbereiche (24, 25) mit der Kernwand (2) verbindbar ist, wobei die Außenabdeckung (21) als eine einbruchshemmende Außenabdeckung (21) ausgebildet ist, bei der zumindest die folgenden Bedingungen erfüllt sind:

A) die Verstärkungslage (27) weist eine Festigkeit auf, die bei einer Fenster- oder Türrahmenbreite von bis zu 1,50 m mindestens 90 % der Festigkeit eines 0,88 mm starken Stahlbleches mit identischer Umfangskontur der Verstärkungslage (27) entspricht und bei einer Fenster- oder Türrahmenbreite von über 1,50 m mindestens 80% der Festigkeit eines 1,5 mm starken Stahlbleches in identischer Umfangskontur der Verstärkungslage entspricht, und

B) die Befestigungselemente (31), mit denen die Verstärkungslage (27) an der Kernwand (2) befestigt ist, mindestens in einer Anzahl Y vorhanden sind, wobei sich Y aus der Formel

ergibt und

der Abstand der Befestigungselemente (31) am oberen Kantenbereich (23) der Verstärkungslage (27) maximal 400 mm beträgt, und

LO der Länge des oberen Kantenbereichs (23) der Verstärkungslage (27) in mm,

LS1 der Länge des ersten Seitenkantenbereichs (24) der Verstärkungslage (27) in mm,

LS2 der Länge des zweiten Seitenkantenbereichs (25) der Verstärkungslage (27) in mm, und

ZP des für die Zugfestigkeit maßgeblichen geometrischen Parameters wie Nenndurchmesser etc. der Befestigungselemente (31), mit denen Verstärkungslage (27) an der Kernwand (2) befestigt ist, in mm entspricht, und

mindestens eine der folgenden Bedingungen erfüllt sein kann:

C) zumindest einige der Befestigungselemente (31) weisen eine Verankerungstiefe für die Kernwand (2) von mindestens dem 3 x a-fachen des für die Zugfestigkeit maßgeblichen geometrischen Parameters wie Nenndurchmesser (ZP) etc. des Befestigungselementes (31) auf, wobei a für ein Kernwandmaterial wie Beton 1,0, für ein Kernwandmaterial wie Kalksandstein oder Vollziegel 2,0 und für ein Kernwandmaterial wie Bims, Leichtbeton oder Nadelholz 2,4 beträgt, und

D) die Befestigungselemente (31) für einen Wärmeausdehnungsausgleich zum schwimmenden Anbringen der Verstärkungslage (27) ausgestaltet sind.


 




Zeichnung



















Recherchenbericht









Recherchenbericht