(19)
(11)EP 4 036 484 A1

(12)EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43)Veröffentlichungstag:
03.08.2022  Patentblatt  2022/31

(21)Anmeldenummer: 21218460.0

(22)Anmeldetag:  31.12.2021
(51)Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F24D 11/00(2022.01)
F24D 19/10(2006.01)
F24D 11/02(2006.01)
F24D 19/00(2006.01)
(52)Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
F24D 19/1009; F24D 11/002; F24D 11/02; F24D 2200/29; F24D 2220/042; F24D 19/0092
(84)Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30)Priorität: 29.01.2021 DE 102021200834

(71)Anmelder: Viessmann Climate Solutions SE
35108 Allendorf (DE)

(72)Erfinder:
  • KLENKE, Timo Christian
    35039 Marburg (DE)
  • GEHLERT, Tino
    59955 Winterberg (DE)

(74)Vertreter: MERH-IP Matias Erny Reichl Hoffmann Patentanwälte PartG mbB 
Paul-Heyse-Strasse 29
80336 München
80336 München (DE)

  


(54)HEIZUNGSANLAGE UND VERFAHREN ZUM BETREIBEN EINER HEIZUNGSANLAGE


(57) Eine Heizungsanlage (1) umfasst einen Primärkreis (P) und einen Sekundärkreis (S), in denen jeweils ein fluides Wärmeträgermedium zirkuliert. Im Primärkreis ist ein Wärmeerzeuger (2) angeordnet, und überträgt Wärme auf das Wärmeträgermedium. Ein Wärmetauscher (4) koppelt jeweils einen Vorlauf und einen Rücklauf des Primärkreises (P) mit einem Vorlauf und einem Rücklauf des Sekundärkreises (S), um Wärme vom Primärkreis (P) auf den Sekundärkreis (S) zu übertragen. Ein erster Temperatursensor (T1) im Vorlauf des Primärkreises (P) misst eine erste Temperatur des Wärmeträgermediums im Primärkreis (P). Ein zweiter Temperatursensor (T2) im Sekundärkreis (S) misst eine zweite Temperatur des Wärmeträgermediums im Sekundärkreis (S). Eine Regeleinrichtung (10) regelt einen Betriebszustand des Wärmeerzeugers (2) in Abhängigkeit von Regelparametern (Pa). Eine kommunikativ mit der Regeleinrichtung (10) verbundene Datenverarbeitungsvorrichtung (20). Die Regeleinrichtung (10) überträgt Messwerte an die Datenverarbeitungsvorrichtung (20) und empfängt Regelparameter (Pa) von der Datenverarbeitungsvorrichtung (20). Die Datenverarbeitungsvorrichtung (20) berechnet in Abhängigkeit der Messwerte einen Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers (4) und bestimmt einen korrigierten Satz Regelparameter (Pa), falls der berechnete Verschmutzungsgrad gleich groß wie oder größer als ein festgelegter Grenzwert ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Heizungsanlage und ein Verfahren zum Betreiben einer Heizungsanlage.

[0002] Beim Betreiben einer Heizungsanlage mit einem Wärmetauscher zwischen einem Primärkreis und einem Sekundärkreis kann die Funktionstüchtigkeit des Wärmetauschers mit der Zeit, beispielsweise aufgrund von Verkalkung bzw. Verschmutzung, abnehmen, so dass ein Wärmeübertrag vom Primärkreis in den Sekundärkreis verringert wird. Im Stand der Technik sind verschiedene Verfahren zum Detektieren einer verminderten Funktionstüchtigkeit des Wärmetauschers bekannt.

[0003] Beispielsweise offenbart die EP 2 908 059 A1 ein Verfahren zur Diagnose einer Heizungsanlage mit einem Wärmetauscher, wobei der Zustand des Wärmetauschers ermittelt wird, indem ein Wärmeübertragungskoeffizient des Wärmetauschers bestimmt wird, um eine Aussage über den Leistungszustand des Wärmetauschers erhalten zu können. Insbesondere wird eine Meldung ausgegeben, wenn die Anzahl der Fälle, in denen der Wärmeübertragungskoeffizient einen Schwellenwert erreicht, einen Grenzwert überschreitet. Hierdurch kann eine verminderte Funktionstüchtigkeit des Wärmetauschers aufgrund einer Verschmutzung erkannt werden.

[0004] Das Erkennen einer verminderten Funktionstüchtigkeit eines Wärmetauschers allein reicht jedoch in der Regel nicht aus, um eine Heizungsanlage ohne Beeinträchtigung der Heizleistung zu betreiben. Ein Betriebszustand der Heizungsanlage sollte vielmehr an eine veränderte Funktionstüchtigkeit des Wärmetauschers angepasst werden können. Zusätzlich kann es vorteilhaft sein, eine Verschmutzung bzw. Verkalkung des Wärmetauschers im Voraus zu erkennen, um somit eine Beeinträchtigung der Funktionstüchtigkeit des Wärmetauschers möglichst zu verhindern bzw. zu verringern.

[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die im Stand der Technik bekannten Probleme zu überwinden und eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Heizungsanlage bereitzustellen. Die Lösung der Aufgabe gelingt durch eine Heizungsanlage nach Anspruch 1 und ein Verfahren zum Betreiben einer Heizungsanlage nach Anspruch 6.

[0006] Gegenstand der Erfindung ist es, eine Heizungsanlage bzw. ein Verfahren zum Betreiben einer Heizungsanlage derart zu optimieren, dass die oben beschriebenen Nachteile möglichst nicht mehr auftreten. Insbesondere soll ein Verschmutzen bzw. Verkalken eines Wärmetauschers vermieden oder reduziert werden. Ferner soll bei Erkennen einer Verschmutzung bzw. Verkalkung des Wärmetauschers der Betrieb der Heizungsanlage so angepasst werden, dass eine mögliche Leistungsminderung der Heizungsanlage reduziert wird.

[0007] Eine Heizungsanlage umfasst mindestens einen Wärmeerzeuger, der in einem Primärkreis der Heizungsanlage angeordnet ist, und Wärme auf ein im Primärkreis zirkulierendes fluides Wärmeträgermedium überträgt. Der Primärkreis mit dem mindestens einen Wärmeerzeuger wird auch als Erzeugerkreis der Heizungsanlage bezeichnet. Bei der hier beschriebenen Heizungsanlage handelt es sich insbesondere um eine Heizungsanlage für ein Gebäude. In ähnlicher Weise kann die Erfindung auch auf eine Heizungsanlage für ein Fahrzeug angewendet werden.

[0008] Der Wärmeerzeuger kann ein beliebiger Wärmeerzeuger sein, insbesondere ein Gaskessel, ein Ölkessel, ein Brennwertkessel, ein Biomassekessel, eine Wärmepumpe, ein Blockheizkraftwerk (BHKW) oder ein sonstiger Wärmeerzeuger zum Erhitzen eines fluiden Wärmeträgermediums. Insbesondere können zwei oder mehr verschiedene Wärmeerzeuger im Primärkreis der Heizungsanlage bereitgestellt werden. Verwenden die zwei oder mehr Wärmeerzeuger verschiedene Energieträger (z.B. Gas, Öl, Biomasse, Sonne, Erdwärme, etc.) zum Erhitzen eines Wärmeträgermediums, so kann die Heizungsanlage auch als multivalente Heizungsanlage bezeichnet werden.

[0009] Die Heizungsanlage kann konfiguriert sein, neben Wärme auch weitere Energieformen bereitzustellen, wie beispielsweise Kälte und/oder elektrische Energie. Bei der Heizungsanlage kann es sich insbesondere um eine Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlage (HLKA) handeln.

[0010] Ein Wärmetauscher der Heizungsanlage koppelt einen Vorlauf des Primärkreises mit einem Vorlauf eines Sekundärkreises der Heizungsanlage, in dem ein fluides Wärmeträgermedium zirkuliert, und einen Rücklauf des Sekundärkreises mit einem Rücklauf des Primärkreises, so dass Wärme vom Primärkreis auf den Sekundärkreis übertragen wird. Hierzu wird der Wärmetauscher jeweils vom Wärmeträgermedium des Primärkreises und vom Wärmeträgermedium des Sekundärkreises durchströmt. Der Wärmetauscher wird auch als Wärmeübertrager bezeichnet. Als Wärmetauscher kann insbesondere ein Trennwärmetauscher oder ein Plattenwärmetauscher verwendet werden.

[0011] In bevorzugten Ausführungen kann mindestens ein Wärmespeicher im Sekundärkreis der Heizungsanlage angeordnet sein und Wärme aus dem im Sekundärkreis zirkulierenden fluiden Wärmeträgermedium beziehen und speichern. Der Wärmespeicher kann allgemein als Wärmeverbraucher aufgefasst werden. Neben dem Wärmespeicher können weitere Verbraucher wie zum Beispiel Heizkörper im Sekundärkreis angeordnet sein. Der Sekundärkreis wird daher auch als Verbraucherkreis bezeichnet.

[0012] Das fluide Wärmeträgermedium dient zum Transportieren der Wärme. Üblicherweise wird ein Gas oder eine Flüssigkeit als Wärmeträgermedium verwendet, insbesondere Wasser. Beispielsweise können Primärkreis und Sekundärkreis jeweils Wasser als Wärmeträgermedium verwenden. Der Wärmetauscher entkoppelt den Massestrom (bzw. Volumenstrom) des Wärmeträgermediums im Primärkreis vom Massenstrom (bzw. Volumenstrom) des Wärmeträgermediums im Sekundärkreis.

[0013] Ein erster Temperatursensor ist in Strömungsrichtung des fluiden Wärmeträgermediums vorm Wärmetauscher im Vorlauf des Primärkreises angeordnet und misst eine erste Temperatur des fluiden Wärmeträgermediums im Primärkreis. Diese erste Temperatur wird auch als Vorlauftemperatur oder Kesseltemperatur im Primärkreis bezeichnet. Im Wesentlichen misst der erste Temperatursensor die Temperatur, mit der das Wärmeträgermedium vom mindestens einen Wärmeerzeuger bereitgestellt wird.

[0014] Ein zweiter Temperatursensor ist im Sekundärkreis, beispielsweise im Wärmespeicher (wenn vorhanden) oder im Vorlauf des Sekundärkreises, angeordnet und misst eine zweite Temperatur des fluiden Wärmeträgermediums im Sekundärkreis. Entsprechend der Anordnung des zweiten Temperatursensors kann die zweite Temperatur eine Vorlauftemperatur des Sekundärkreises oder eine Speichertemperatur sein, die jeweils dazu geeignet sind, den Wärmeübertrag vom Primärkreis auf den Sekundärkreis zu ermitteln. Die Vorlauftemperatur des Sekundärkreises wird auch als Auslauftemperatur des Wärmetauschers bezeichnet. Die Anordnung des zweiten Temperatursensors ist nicht auf den Vorlauf oder den Wärmespeicher beschränkt. Beispielsweise kann der zweite Temperatursensor auch im Rücklauf des Sekundärkreises angeordnet sein.

[0015] Die Heizungsanlage umfasst ferner eine Regeleinrichtung zum Regeln eines Betriebszustands des mindestens einen Wärmeerzeugers in Abhängigkeit von Regelparametern. Wenn mehrere Wärmeerzeuger vorhanden sind, kann die Regeleinrichtung die jeweiligen Betriebszustände der mehreren Wärmeerzeuger regeln. Beispielsweise kann über die Regeleinrichtung eine Leistung (Modulation) des mindestens einen Wärmeerzeugers geregelt werden. Insbesondere regelt die Regeleinrichtung die Leistung des mindestens einen Wärmeerzeugers in Abhängigkeit einer Abweichung zwischen einem vorgegebenen Vorlauftemperatursollwert und der gemessenen Vorlauftemperatur im Primärkreis. Ferner kann mittels der Regeleinrichtung eine Schaltzeit für den mindestens einen Wärmeerzeuger vorgegeben werden, vorzugsweise in Abhängigkeit eines vorgegebenen Zeitpunkts, zu dem die zweite Temperatur einen vorgegebenen Sollwert erreichen soll. Der vorgegebene Sollwert der zweiten Temperatur kann eine Speichersolltemperatur oder eine Vorlaufsolltemperatur im Sekundärkreis sein.

[0016] Die Heizungsanlage umfasst eine kommunikativ mit der Regeleinrichtung verbundene Datenverarbeitungsvorrichtung mit einer Speichereinrichtung zum Speichern von Daten und einer Recheneinrichtung zum Verarbeiten von Daten. Für die Übertragung von Daten über ein Netzwerk weisen die Recheneinrichtung, die Speichereinrichtung und die Rechenrichtung jeweils geeignete Netzwerkschnittstellen auf.

[0017] Die Datenverarbeitungsvorrichtung kann lokal, beispielsweise im selben Gebäude wie die Heizungsanlage, oder geographisch entfernt angeordnet sein. Insbesondere kann es sich bei der Datenverarbeitungsvorrichtung bzw. bei der Recheneinrichtung um ein über das Internet oder ein sonstiges Netzwerk (z.B. ein "Local Area Network", LAN oder ein "Wide Area Network", WAN) mit der Regeleinrichtung verbundenen Server, ein Rechencluster oder dergleichen handeln.

[0018] Die Speichereinrichtung kann ein lokaler Speicher der Datenverarbeitungsvorrichtung sein. Zusätzlich oder stattdessen kann die Speichereinrichtung beispielsweise als Cloudspeicher oder Netzwerkspeicher implementiert sein. Der Cloudspeicher bzw. Netzwerkspeicher kann über das Internet oder das sonstiges Netzwerk kommunikativ mit der Datenverarbeitungsvorrichtung, insbesondere mit der Recheneinrichtung, und der Regeleinrichtung der Heizungsanlage oder mehreren Regeleinrichtungen einer Vielzahl von Heizungsanlagen verbunden sein. Der Datenaustausch zwischen Regeleinrichtung und Datenverarbeitungsvorrichtung (Recheneinrichtung und Speichereinrichtung) kann entsprechend über das jeweilige Netzwerk erfolgen. Hierzu weisen die einzelnen Komponenten entsprechende Schnittstellen auf.

[0019] Der Vorteil einer über das Internet angebundenen Datenverarbeitungsvorrichtung ist, dass Daten einer Vielzahl von Heizungsanlagen, die sich geographischer entfernt voneinander (z.B. in unterschiedlichen Gebäuden) befinden können, empfangen, gespeichert und verarbeitet werden können. Hierbei kann es sich um eine Vielzahl ähnlicher oder verschiedener Heizungsanlagen mit baugleichen, ähnlichen oder verschiedenen Wärmetauschern handeln. Insbesondere kann es vorteilhaft sein, Daten einer Vielzahl baugleicher oder bauähnlicher Heizungsanlagen auszuwerten, die insbesondere baugleiche oder einander ähnliche Wärmetauscher aufweisen, um für eine bestimmte Bauart von Wärmetauscher eine spezifische statistische Auswertung empfangener und gespeicherter Temperaturmesswerte durchzuführen.

[0020] Ein weiterer Vorteil der über das Netzwerk angebundenen Datenverarbeitungsvorrichtung ist, dass eine zentrale Auswertung der Daten von der Heizungsanlage durchgeführt werden kann, unabhängig davon, wie viele Heizungsanlagen mit der Datenverarbeitungsvorrichtung verbunden sind.

[0021] Die Regeleinrichtung ist konfiguriert, regelmäßig eine Vielzahl von Messwerten, wobei es sich insbesondere um Temperaturmesswerte handelt, an die Datenverarbeitungsvorrichtung zu übertragen. Zusätzlich können auch Massenströme bzw. Volumenströme des Wärmeträgermediums im Primärkreis und/oder im Sekundärkreis gemessen und übertragen werden. Die Regeleinrichtung überträgt beispielsweise mehrmals pro Sekunde, mehrmals pro Minute, mehrmals pro Stunde oder mehrmals am Tag, jeweils eine Vielzahl von Messwerten über den Betriebszustand der Heizungsanlage an die Datenverarbeitungsvorrichtung. Somit kann eine Vielzahl von Messwerten erzeugt werden und ein zeitlicher Verlauf des Betriebszustands der Heizungsanlage kann anhand der Messwerte überwacht und/oder ausgewertet werden.

[0022] Die Regeleinrichtung ist konfiguriert, Regelparameter zum Regeln des mindestens einen Wärmeerzeugers von der Datenverarbeitungsvorrichtung zu empfangen. Die empfangen Regelparameter können dann lokal von der Regeleinrichtung gespeichert und zum weiteren Regeln des mindestens einen Wärmeerzeugers verwendet werden. Zusätzlich oder alternativ kann die Regeleinrichtung auch auf lokal gespeicherte Regelparameter zurückgreifen, zum Beispiel wenn eine Kommunikation mit der Datenverarbeitungsvorrichtung (temporär) nicht möglich ist. Die lokal von der Regeleinrichtung gespeicherten Regelparameter können die letzten von der Datenverarbeitungsvorrichtung übertragenen Regelparameter sein und/oder es können jeweils Regelparameter für einen Normalbetrieb und/oder einen Notbetrieb in der Regeleinrichtung hinterlegt sein.

[0023] Die Datenverarbeitungsvorrichtung ist konfiguriert, die von der Regeleinrichtung empfangenen Messwerte in der Speichereinrichtung bzw. im Cloudspeicher zu speichern. Somit können die empfangen Messwerte jederzeit für eine Weiterverarbeitung durch die Recheneinrichtung bereitgestellt werden.

[0024] Die Recheneinrichtung der Datenverarbeitungsvorrichtung ist konfiguriert, in Abhängigkeit der gespeicherten Messwerte einen Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers zu berechnen. Der Verschmutzungsgrad kann auf verschiedene Weise aus den Messwerten abgeleitet werden. Je höher der Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers ist, desto weniger Wärme kann der Wärmetauscher vom Primärkreis auf den Sekundärkreis übertragen.

[0025] Beispielsweise wird ein Wärmeübertragungskoeffizient des Wärmetauschers mit steigendem Verschmutzungsgrad kleiner. Der Wärmeübertragungskoeffizient quantifiziert das Vermögen des Wärmetauschers, Wärme vom Wärmeträgermedium des Primärkreises auf das Wärmeträgermedium des Sekundärkreises zu übertragen.

[0026] Der Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers hat somit einen direkten Einfluss auf die Funktion der Wärmeübertragung des Wärmetauschers zwischen Primärkreis und Sekundärkreis. Je höher der Verschmutzungsgrad, desto schlechter kann der Wärmetauscher Wärme vom Wärmeträgermedium des Primärkreises auf das Wärmeträgermedium des Sekundärkreises übertragen, wobei ein "schlechter" Wärmeübertrag bedeutet, dass die Wärme entweder langsamer und/oder mit Verlusten übertragen wird. Eine bestimmte erste Temperatur bewirkt daher mit zunehmender Verschmutzung des Wärmetauschers eine geringere zweite Temperatur, bzw. es dauert länger bis die zweite Temperatur bei vorgegebener erster Temperatur einen bestimmten Wert erreicht.

[0027] Ein Prozess der zunehmenden Verschmutzung eines Wärmetauschers ist üblicherweise langsam und erstreckt sich über viele Monate bis ein signifikanter Verschmutzungsgrad erreicht ist, der einen für den Betrieb einer Heizungsanlage erheblichen Wert darstellt. Die Verschmutzung des Wärmetauschers kann unter anderem aufgrund von Schmutzpartikeln im Wärmeträgermedium und/oder durch Verkalkung entstehen. Werden keine Gegenmaßnahmen ergriffen, so nimmt der Verschmutzungsgrad im Allgemeinen mit fortschreitender Zeit zu.

[0028] Insbesondere kann der Verschmutzungsgrad in Abhängigkeit eines über einen vorgegebenen Zeitraum gemittelten Wärmeübertragungskoeffizienten des Wärmetauschers ermittelt werden. Hierdurch können zeitliche Schwankungen des Wärmeübertragungskoeffizienten herausgemittelt werden. Eine beispielhafte Methode der Berechnung eines Wärmeübertragungskoeffizienten k eines Wärmetauschers wird beispielsweise in der EP 2 908 059 A1 beschrieben:



[0029] Hier ist c die Wärmekapazität des fluiden Wärmeträgermediums, m ist der Massen- bzw. Volumenstrom durch den Wärmetauscher, ΔT ist eine Wärmedifferenz, ΔT ist eine zeitlich gemittelte Wärmedifferenz und A ist die freie Wärmeübertragungsfläche des Wärmetauschers.

[0030] Die Recheneinrichtung vergleicht den berechneten Verschmutzungsgrad mit einem festgelegten Grenzwert. Der Grenzwert kann beispielsweise so festgelegt werden, dass bei einem entsprechenden Verschmutzungsgrad die Zeit zum Erwärmen des Wärmeträgermediums im Sekundärkreis auf einen Sollwert bzw. um eine festgelegte Temperaturdifferenz länger als ein festgelegter Zeitraum dauert. Im Allgemeinen wird der Grenzwert so festgelegt, dass bei Erreichen des Grenzwerts ein regelungstechnischer Eingriff notwendig ist, um einen Komfortverlust für Benutzer der Heizungsanlage zu vermeiden.

[0031] Der regelungstechnische Eingriff wird vorgenommen, indem die Recheneinrichtung einen korrigierten Satz Regelparameter bestimmt und den Satz korrigierter Regelparameter an die Regeleinrichtung überträgt, falls der berechnete Verschmutzungsgrad gleich groß wie oder größer als der festgelegte Grenzwert ist.

[0032] Durch die korrigierten Regelparameter kann der Betriebszustand des mindestens einen Wärmeerzeugers in Abhängigkeit des Verschmutzungsgrads des Wärmetauschers angepasst werden. Insbesondere kann der angepasste Betriebszustand so gewählt werden, dass eine weitere Zunahme des Verschmutzungsgrads verhindert oder wenigstens minimiert wird, beispielsweise durch Reduzieren der Vorlauftemperatur im Primärkreis. Alternativ kann eine Beladungsdauer des Wärmespeichers verlängert werden. Das bedeutet, dass ein erwarteter benötigter Zeitraum zum Beladen des Wärmespeichers mit einer bestimmten Wärmemenge verlängert wird. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass ein Aufheizvorgang früher gestartet wird.

[0033] Vorzugsweise ist die Regeleinrichtung konfiguriert, mindestens einen der folgenden Messwerte zusammen mit einem jeweiligen Zeitpunkt der Messung regelmäßig an die Datenverarbeitungsvorrichtung zu übertragen: die erste Temperatur im Vorlauf des Primärkreises; die zweite Temperatur im Wärmespeicher oder im Vorlauf des Sekundärkreises; einen Volumenstrom des Wärmeträgermediums im Primärkreis; einen Volumenstrom des Wärmeträgermediums im Sekundärkreis; eine Leistung des Wärmeerzeugers; und/oder Schaltzeiten des Wärmeerzeugers.

[0034] Zum Messen des Massen- bzw. Volumenstroms des fluiden Wärmeträgermediums im Primärkreis bzw. im Sekundärkreis weist eine bevorzugte Heizungsanlage einen im Primärkreis bzw. im Sekundärkreis angeordneten Durchflusssensor auf.

[0035] Wenn das fluide Wärmeträgermedium im Primärkreis und/oder im Sekundärkreis Wasser ist, dann kann die Recheneinrichtung der Datenverarbeitungsvorrichtung vorzugsweise konfiguriert sein, den Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers in Abhängigkeit eines lokalen Wasserhärtegrads zu berechnen. Der lokale Wasserhärtegrad kann beispielsweise durch Sensoren gemessen oder auch von einem Benutzer vorgegeben werden. Informationen über den Wasserhärtegrad können insbesondere vom lokalen Wasserversorger bereitgestellt werden, beispielsweise über eine Schnittstelle direkt an die Datenverarbeitungsvorrichtung. Je höher der Wasserhärtegrad des Wärmeträgermediums, desto eher kann es zu einer Verkalkung des Wärmetauschers kommen.

[0036] Gemäß einer bevorzugten Ausführung ist die Datenverarbeitungsvorrichtung konfiguriert, den Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers in Abhängigkeit einer zeitlichen Veränderung einer charakteristischen Größe des Wärmetauschers zu berechnen, wobei die charakteristische Größe aus den gespeicherten Messwerten berechnet wird. Die charakteristische Größe beschreibt beispielsweise eine Differenz zwischen einer Temperatur im Primärkreis und einer Temperatur im Sekundärkreis. Im Allgemeinen quantifiziert die charakteristische Größe die Fähigkeit des Wärmetauschers, Wärme vom Primärkreis auf den Sekundärkreis zu übertragen. Insbesondere kann die charakteristische Größe von einem zeitlich veränderlichen Unterschied zwischen der ersten Temperatur und der zweiten Temperatur abhängen.

[0037] Die charakteristische Größe kann insbesondere eine zeitabhängige Größe sein und kann beispielsweise in Abhängigkeit einer zeitlichen Ableitung des Wärmeübertrags von Primärkreis auf Sekundärkreis definiert werden. Beispielsweise kann die charakteristische Größe ermittelt werden, indem über einen festgelegten Zeitraum bei gleichbleibenden Betriebsparametern der Heizungsanlage die aufgewendete Energie im Primärkreis mit einer detektierten Energieerhöhung im Sekundarkreis verglichen wird. Mögliche Parametervariationen können dabei mittels einer Langzeitbetrachtung kompensiert werden. Vereinfacht kann die charakteristische Größe, beispielsweise während des Beladens des Wärmespeichers, als Quotient aus der Temperaturdifferenz zwischen erster und zweiter Temperatur und der ersten Temperatur definiert sein, wobei die zweite Temperatur vorzugsweise im Wärmespeicher gemessen wird.

[0038] Insbesondere kann die charakteristische Größe als zeitlich gemittelte Temperaturdifferenz zwischen erster Temperatur im Primärkreis und zweiter Temperatur im Sekundärkreis definiert sein. Beispielweise wird zunächst die Temperaturdifferenz zwischen Primärkreis und Sekundärkreis über einen Heizvorgang zeitlich gemittelt. Dann wird die eine zeitliche Veränderung der charakteristischen Größe über einen längeren Zeitraum, beispielsweise über einige Monate oder ein Jahr betrachtet. Zum Beispiel kann sich die zeitlich gemittelte Temperaturdifferenz je nach Ladezyklus oder Wärmeentnahme im Heizkreis in zwei verschiedenen Ladezyklen deutlich voneinander unterscheiden. Entscheidend zum Erkennen einer Verschmutzung des Wärmetausches kann daher bevorzugt die zeitliche Veränderung der charakteristischen Größe über einen langen Zeitraum sein. Durch Erfassen und Speichern von Betriebsparametern bzw. der charakteristischen Größe werden über einen langen Zeitraum von Wochen, Monaten oder Jahren kann ein historischer Verlauf dieser Daten angesammelt werden. Diese Daten werden daher auch als "historische" Daten, Werte, Vorgänge und dergleichen bezeichnet.

[0039] Insbesondere kann bei einem Vergleich von Betriebsparametern bzw. der charakteristischen Größe mit historischen Betriebsparametern bzw. historischen Werten der charakteristischen Größe durchgeführt werden, um eine Abweichung oder Veränderung zu erkennen. Dabei kann insbesondere berücksichtigt werden, dass die historischen Vorgänge unter vergleichbaren bzw. möglichst ähnlichen Randbedingung und/oder Beladungszuständen des Speichers durchgeführt wurden. Durch das Auswählen historischer Daten mit vergleichbaren bzw. möglichst ähnlichen Randbedingung und/oder Beladungszuständen des Speichers kann sichergestellt werden, dass eine erkannte Abweichung oder Veränderung beispielsweise aufgrund einer Verschmutzung des Wärmetausches aufgetreten ist.

[0040] In einer anderen bevorzugten Ausführung kann die charakteristische Größe als Dauer eines Speicherbeladevorgangs definiert sein. Diese Speicherbeladezeit kann beispielsweise bei zwei unterschiedlichen Ladezyklen unterschiedlich lang sein. Dies kann zum Beispiel von einer Wasserentnahme abhängen.

[0041] In einer weiteren bevorzugten Ausführung kann die charakteristische Größe als zeitlich gemittelter Energieaufwand zum Erhöhen einer Speichertemperatur im Wärmespeicher um 1 Kelvin definiert sein. Entsprechend kann die charakteristische Größe von der Leistung des Wärmeerzeugers abhängen. Wenn der Wärmeerzeuger eine Wärmepumpe ist, kann die charakteristische Größe ferner von einem COP-Wert ("Coefficient of Performance" bzw. Effizienz der Wärmepumpe) und einer Laufzeit der Wärmepumpe abhängig sein.

[0042] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführung kann die charakteristische Größe als zeitlich gemittelte Anzahl von Starts des Wärmeerzeugers bis Erreichen einer Zieltemperatur sein. Hierbei ist die Zieltemperatur insbesondere eine Sollspeichertemperatur im Wärmespeicher.

[0043] Sobald die zeitliche Veränderung der charakteristischen Größe in einer Langzeitbetrachtung einen Grenzwert überschreitet wird von einer Verschmutzung des Wärmetauschers ausgegangen. Die Betrachtung eines Einzelereignisses bzw. eines einzelnen Messergebnisses kann dagegen nicht aussagekräftig sein. Über die Langzeitbetrachtung kann somit mit größerer Sicherheit eine Verschmutzung des Wärmetauschers erkannte werden. Die Auswertung der Langzeitbetrachtung kann insbesondere unter Verwendung von Algorithmen erfolgen, die mittels Maschinenlernen trainiert wurden. Somit können zeitliche Veränderungen der charakteristischen Größe zuverlässig detektiert werden, die auf eine Verschmutzung des Wärmetausches hinweisen.

[0044] Vorzugsweise umfassen die Regelparameter eine Vorlaufsolltemperatur im Primärkreis und/oder festgelegte Einschaltzeiten des Wärmeerzeugers. Insbesondere können die Einschaltzeiten des Wärmeerzeugers in Abhängigkeit einer charakteristischen Größe des Wärmetauschers bestimmt werden. Wird beispielsweise festgestellt, dass der Wärmetauscher eine hohe charakteristische Größe aufweist, so können die Schaltzeiten so angepasst werden, dass ein Benutzer der Heizungsanlage keine Beeinträchtigung aufgrund der erhöhten charakteristischen Größe erfährt. Insbesondere kann ein Aufheizvorgang früher gestartet werden (früherer Einschaltzeitpunkt des Wärmeerzeugers), so dass eine vorgegebene Vorlaufsolltemperatur im Primärkreis (erste Temperatur) und/oder eine vorgegebene Speichertemperatur (zweite Temperatur) auch bei einem langsameren Wärmeübertrag aufgrund der höheren charakteristischen Größe des Wärmetauschers zu einem vorgegebenen Zeitpunkt erreicht wird.

[0045] Gemäß der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Betreiben einer Heizungsanlage gemäß mindestens einem der oben beschriebenen Aspekte der Erfindung einen oder mehrere der im Folgenden beschriebenen Schritte.

[0046] Beim Betreiben der Heizungsanlage wird mindestens ein Wärmeerzeuger betrieben, der in einem Primärkreis der Heizungsanlage angeordnet ist, und Wärme auf ein im Primärkreis zirkulierendes fluides Wärmeträgermedium überträgt

[0047] Beim Betreiben der Heizungsanlage wird mindestens ein Wärmespeicher betrieben, der in einem Sekundärkreis der Heizungsanlage angeordnet ist, und Wärme aus einem im Sekundärkreis zirkulierenden fluiden Wärmeträgermedium bezieht und speichert.

[0048] Beim Betreiben der Heizungsanlage werden, mittels eines Wärmetauschers, ein Vorlauf des Primärkreises mit einem Vorlauf des Sekundärkreises und ein Rücklauf des Sekundärkreises mit einem Rücklauf des Primärkreises gekoppelt, so dass Wärme vom Primärkreis auf den Sekundärkreis übertragen wird.

[0049] Beim Betreiben der Heizungsanlage wird eine erste Temperatur des fluiden Wärmeträgermediums im Primärkreis mittels eines ersten Temperatursensors, der in Strömungsrichtung des fluiden Wärmeträgermediums vorm Wärmetauscher im Vorlauf des Primärkreises angeordnet ist, gemessen.

[0050] Beim Betreiben der Heizungsanlage wird eine zweite Temperatur des fluiden Wärmeträgermediums im Sekundärkreis mittels eines zweiten Temperatursensors, der im Wärmespeicher oder im Vorlauf des Sekundärkreises angeordnet ist, gemessen.

[0051] Beim Betreiben der Heizungsanlage wird der mindestens eine Wärmeerzeuger mittels einer Regeleinrichtung in Abhängigkeit von Regelparametern geregelt.

[0052] Gemäß dem Verfahren wird regelmäßig eine Vielzahl von Messwerten von der Regeleinrichtung an eine Datenverarbeitungsvorrichtung übertragen.

[0053] Gemäß dem Verfahren können Regelparametern zum Regeln des Wärmeerzeugers von der Datenverarbeitungsvorrichtung an die Regeleinrichtung übertragen werden. Die von der Regeleinrichtung an die Datenverarbeitungsvorrichtung übertragenen Messwerte in einer Speichereinrichtung der Datenverarbeitungsvorrichtung gespeichert.

[0054] In einem Schritt des Verfahrens berechnet eine Recheneinrichtung der Datenverarbeitungsvorrichtung einen Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers in Abhängigkeit der gespeicherten Messwerte.

[0055] Falls der berechnete Verschmutzungsgrad gleich groß wie oder größer als ein festgelegter Grenzwert ist, bestimmt die Recheneinrichtung der Datenverarbeitungsvorrichtung einen korrigierten Satz Regelparameter, der in einem weiteren Schritt an die Regeleinrichtung übertragen werden kann.

[0056] Mindestens einer der folgenden Messwerte kann zusammen mit einem jeweiligen Zeitpunkt der Messung regelmäßig an die Datenverarbeitungsvorrichtung übertragen werden: die erste Temperatur im Vorlauf des Primärkreises, die zweite Temperatur im Wärmespeicher oder im Vorlauf des Sekundärkreises, einen Volumenstrom im Sekundärkreis, der mit einem im Sekundärkreis angeordneten Durchflusssensor gemessen wird, eine Leistung des Wärmeerzeugers, Schaltzeiten des Wärmeerzeugers.

[0057] Die Recheneinrichtung der Datenverarbeitungsvorrichtung kann den Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers vorzugsweise in Abhängigkeit eines lokalen Wasserhärtegrads berechnen.

[0058] Die Recheneinrichtung der Datenverarbeitungsvorrichtung kann den Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers vorzugsweise in Abhängigkeit einer zeitlichen Veränderung einer charakteristischen Größe des Wärmetauschers berechnen, wobei die charakteristische Größe aus den gespeicherten Messwerten berechnet wird.

[0059] Eine zunehmende Verkalkung bzw. Verschmutzung eines Wärmetauschers kann in einer bevorzugten Ausführung der Erfindung durch Analyse von Zeitreihen festgestellt werden. Hierzu werden verschiedene charakteristische Betriebsparameter der Heizungsanlage jeweils als einzelne Datenpunkte über die Zeit aufgetragen. Beispielsweise können hierbei eine Beladungsdauer des Wärmespeichers, ein Energiebedarf zum Erhöhen der Speichertemperatur um 1 Kelvin und/oder eine Anzahl von Einschaltvorgängen des Wärmeerzeugers (Brennerstarts) pro Speicherbeladung aufgewertet werden. Wenn mindestens eine der Zeitreihen eine vorgegebene Abweichung zwischen zwei Datenpunkten überschreitet, kann auf eine reduzierte Wärmeübertragung im Wärmetauscher geschlossen werden, die in der Regel auf eine Verschmutzung bzw. Verkalkung des Wärmetauschers zurückzuführen ist.

[0060] Die gespeicherten Messwerte können insbesondere auch durch Algorithmen auf einem Rechencluster ausgewertet werden, wobei die Algorithmen mittels maschinellen Lernens anhand einer Vielzahl von Felddaten (beispielsweise Messwerte einer Vielzahl von Heizungsanlagen) angelernt wurden. Das Rechencluster kann hierbei eine bevorzugte Ausführung der Recheneinrichtung sein oder zusätzlich über das Netzwerk mit der Datenverarbeitungsvorrichtung, dem Cloudspeicher und/oder der Regeleinrichtung kommunizieren.

[0061] Die Regelparameter können vorzugsweise eine Vorlaufsolltemperatur im Primärkreis und/oder festgelegte Einschaltzeiten des Wärmeerzeugers umfassen.

[0062] Bevorzugte Ausführungen der Heizungsanlage bzw. des Verfahrens zum Betreiben der Heizungsanlage benötigen weder einen Wärmespeicher noch einen Volumenstromsensor.

KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN



[0063] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels, auf welches die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist, näher beschrieben.

[0064] Es zeigen schematisch:
Figur 1 illustriert eine Heizungsanlage gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.

AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG ANHAND VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN



[0065] Bei der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten.

[0066] Fig. 1 illustriert eine Heizungsanlage 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Heizungsanlage 1 ist beispielsweise in einem Gebäude angeordnet und umfasst einen Gas-Brennwertkessel als Wärmeerzeuger 2, der ein fluides Wärmeträgermedium (z.B. Wasser) erhitzt.

[0067] Das Wärmeträgermedium zirkuliert in einem Primärkreis P der Heizungsanlage 1. Über einen Wärmetauscher 4, beispielsweise ein Plattenwärmetauscher, wird die Wärme vom Primärkreis P (Erzeugerkreis) auf einen Sekundärkreis S (Verbraucherkreis) übertragen, in dem ebenfalls ein fluides Wärmeträgermedium (Wasser) zirkuliert. Der Wärmetauscher 4 koppelt einen Vorlauf des Primärkreises P mit einem Vorlauf des Sekundärkreises S und einen Rücklauf des Sekundärkreises S mit einem Rücklauf des Primärkreises P.

[0068] Im Sekundärkreis S ist ein Wärmespeicher 3 angeordnet, der Wärme aus dem Wärmeträgermedium bezieht und speichert. Ein im Sekundärkreis angeordneter Durchflusssensor V2 misst einen Volumenstrom des Wärmeträgermediums im Sekundärkreis S. Ein weiterer Durchflusssensor V1 (nicht dargestellt) kann im Primärkreis P angeordnet sein, um einen Volumenstrom des Wärmeträgermediums im Primärkreis P zu messen.

[0069] Ein erster Temperatursensor T1 ist in Strömungsrichtung des fluiden Wärmeträgermediums vorm Wärmetauscher 4 im Vorlauf des Primärkreises(P angeordnet und misst die Vorlauftemperatur bzw. Kesseltemperatur des fluiden Wärmeträgermediums als ersten Temperaturmesswert (erste Temperatur) im Primärkreis P.

[0070] Ein zweiter Temperatursensor T2 ist im Wärmespeicher 3 angeordnet und misst eine Speichertemperatur des fluiden Wärmeträgermediums als zweiten Temperaturmesswert (zweite Temperatur) im Sekundärkreis S. Alternativ oder zusätzlich kann der zweite Temperatursensor T2 auch im Vorlauf des Sekundärkreises S angeordnet sein und entsprechend eine Vorlauftemperatur im Sekundärkreis S messen. In Fig. 1 sind beide beschriebenen Messpositionen des zweiten Temperatursensors T2 im Sekundärkreis S dargestellt.

[0071] Die Heizungsanlage 1 umfasst eine Regeleinrichtung 10 zum Regeln eines Betriebszustands des Wärmeerzeugers 2 in Abhängigkeit von Regelparametern Pa. Die Regelparameter Pa umfassen beispielsweise eine Vorlaufsolltemperatur (Sollwert der ersten Temperatur) im Primärkreis P, festgelegte Einschaltzeiten des Wärmeerzeugers, eine Speichersolltemperatur (Sollwert der zweiten Temperatur) im Sekundärkreis und eine Maximalleistung (Modulation) des Wärmeerzeugers 2.

[0072] Die Regeleinrichtung 10 liest die gemessenen Temperaturmesswerte von den Temperatursensoren T1 und T2 sowie den gemessenen Volumen- bzw. Massenstrommesswert vom Durchflusssensor V2 im Sekundärkreis S (und, wenn vorhanden, den Messwert vom nicht dargestellten Durchflusssensor V1 im Primärkreis P) aus. Die Regeleinrichtung 10 kann ein Speichermedium aufweisen, um die Messwerte lokal zu speichern bevor sie weiterverarbeitet bzw. übertragen werden.

[0073] Die Regeleinrichtung 10 ist über eine geeignete Schnittstelle mit einem Netzwerk 40 verbunden. Über das Netzwerk 40 kann die Regeleinrichtung 10 mit einer Datenverarbeitungsvorrichtung 20 kommunizieren und Daten austauschen. Die Datenverarbeitungsvorrichtung 20 ist ebenfalls über eine geeignete Schnittstelle mit einem Netzwerk 40 verbunden.

[0074] Die Datenverarbeitungsvorrichtung 20 umfasst eine (lokale) Speichereinrichtung 21 zum Speichern von Daten und einer Recheneinrichtung 22 zum Verarbeiten von Daten. Ein Cloudspeicher 30 ist ebenfalls über eine geeignete Schnittstelle mit dem Netzwerk 40 verbunden und kann Daten sowohl von der Regeleinrichtung 10 als auch von der Datenverarbeitungsvorrichtung 20 empfangen und speichern. Die Datenverarbeitungsvorrichtung 20 und die Regeleinrichtung 10 können über das Netzwerk 40 auf den Cloudspeicher 30 zugreifen und Daten abrufen.

[0075] Die Regeleinrichtung 10 überträgt regelmäßig die Vielzahl von Messwerten, insbesondere die Temperaturmesswerte der Temperatursensoren T1 und T2 sowie den vom Volumenstromsensor V1 gemessenen Massen- bzw. Volumenstrom und den vom Volumenstromsensor V2 gemessenen Massen- bzw. Volumenstrom an die Datenverarbeitungsvorrichtung 20 bzw. an den Cloudspeicher 30. Die Datenverarbeitungsvorrichtung 20 kann die von der Regeleinrichtung 10 empfangenen Messwerte insbesondere in der Speichereinrichtung 21 abspeichern. Zusätzlich oder alternativ kann der Cloudspeicher 30 die übertragenen Messwerte empfangen und speichern.

[0076] Die Messwerte können vor dem Übertragen lokal gespeichert und für das Übertragen vorverarbeitet werden. Hierbei können die Messwerte beispielsweise um einen der Messung entsprechenden Zeitstempel ergänzt werden. Ferner kann eine Konvertierung des Datenformats und/oder eine Verschlüsselung der zu übertragenden Daten durchgeführt werden. Zusätzlich kann die Regeleinrichtung 10 regelmäßig eine eingestellte Leistung des Wärmeerzeugers 2 und/oder Schaltzeiten des Wärmeerzeugers 2 an die Datenverarbeitungsvorrichtung 20 bzw. an den Cloudspeicher 30 übertragen.

[0077] Die Regeleinrichtung 10 kann Regelparameter Pa zum Regeln des Wärmeerzeugers 2 von der Datenverarbeitungsvorrichtung 20 empfangen. Insbesondere empfängt die Regeleinrichtung 10 korrigierte Regelparameter Pa von der Recheneinrichtung 22.

[0078] In Abhängigkeit gespeicherter Messwerte kann die Recheneinrichtung 22 einen Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers 4 berechnen. Falls der berechnete Verschmutzungsgrad gleich groß wie oder größer als ein festgelegter Grenzwert ist, bestimmt die Recheneinrichtung 22 einen korrigierten Satz Regelparameter und überträgt diesen an die Regeleinrichtung 10. Hierdurch kann ein regelungstechnischer Eingriff vorgenommen werden, der den Betriebszustand der Heizungsanlage an den berechneten Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers 4 anpasst.

[0079] Somit kann die erfindungsgemäße Heizungsanlage 1 den Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers 4 detektieren beziehungsweise prädiktiv vorhersagen und einen Nutzerkomfort durch regelungstechnische Eingriffe sicherstellen. Insbesondere kann durch ein Anpassen der Schaltzeiten des Wärmeerzeugers 2 eine Beeinträchtigung der Heizleistung der Heizungsanlage 1 vermieden werden. Diese automatisch adaptive Anpassung des Betriebszustands der Heizungsanlage kann zudem auf Basis der durchschnittlichen Beladungsdauer des Wärmespeichers 3 erfolgen.

[0080] Die Berechnung der modifizierten Regelparameter Pa durch die Recheneinrichtung 22 kann insbesondere in Abhängigkeit einer charakteristischen Größe des Wärmetauschers 4 bzw. in Abhängigkeit einer zeitlichen Veränderung der charakteristischen Größe des Wärmetauschers 4 durchgeführt werden. Die charakteristische Größe kann beispielsweise als Quotient oder als Differenz aus erster Temperatur und zweiter Temperatur berechnet werden. Alternativ kann die charakteristische Größe als Quotient aus der Temperaturdifferenz zwischen erster und zweiter Temperatur und der ersten Temperatur definiert sein, wobei die zweite Temperatur vorzugsweise im Wärmespeicher 3 (Speichertemperatur) gemessen wird und die erste Temperatur vorzugsweise im Vorlauf des Primärkreises (Kesseltemperatur) gemessen wird.

[0081] Eine Verschmutzung des Wärmetauschers 4 kann insbesondere anhand einer zeitlichen Veränderung der charakteristischen Größe erkannt werden, wobei hier über einen längeren Zeitraum, zum Beispiel über mehrere Monate oder über ein Jahr gemessen wird, um saisonale Schwankungen zu vermeiden. Bei einer zunehmenden Verschmutzung des Wärmetauschers 4 über einen festgelegten Zeitraum, beispielsweise ein Jahr, wird dann in der Regel ein Anstieg der charakteristischen Größe festgestellt.

[0082] Insbesondere kann eine Langzeitbetrachtung über mehrere Monate bzw. ein Jahr durchgeführt werden, um eine zeitliche Veränderung der charakteristischen Größe zu erkennen, die größer als ein festgelegter Grenzwert ist. Bei der Auswertung der charakteristischen Größe über einen langen Zeitraum können von der die Recheneinrichtung 22 insbesondere Maschinenlernen-Algorithmen verwendet werden.

[0083] Bei der Berechnung können auch Informationen über den Wasserhärtegrad der Region zum Unterscheiden von Verschmutzung und Verkalkung sowie für eine Plausibilitätsprüfung mitberücksichtigt werden. Ferner kann die zeitliche Veränderung der charakteristischen Größe eines Wärmetauschers einer ersten Heizungsanlage in Region A mit der zeitlichen Veränderung der charakteristischen Größe eines (baugleichen) Wärmetauschers einer zweiten Heizungsanlage in Region B verglichen werden.

[0084] Der lokale Wasserhärtegrad kann insbesondere auch bei der Berechnung einer verbleibenden erwarteten Lebensdauer eines Wärmetauschers berücksichtigt werden. Da der Wasserhärtegrad regional sehr verschieden sein kann, werden für verschiedene Regionen entsprechend unterschiedlich lange Lebensdauern von Wärmetauschern erwartet.

[0085] Insbesondere wenn ein zeitlicher Anstieg der charakteristischen Größe festgestellt wird, der größer als ein festgelegter Grenzwert ist, kann über die modifizierten Regelparameter Pa ein regelungstechnischer Eingriff auf den Betrieb der Heizungsanlage 1 vorgenommen werden, um beispielsweise eine weitere Verkalkung bzw. Verschmutzung des Wärmetauschers 4 prädiktiv zu verhindern. Beispielsweise können die Regelparameter Pa angepasst werden, indem die Vorlaufsolltemperatur im Primärkreis reduziert wird. Beispielsweise kann die Vorlaufsolltemperatur auf 60°C statt auf 80°C eingestellt werden. Entsprechend kann dann eine vorgegebene Beladungsdauer des Wärmespeichers 3 erhöht werden.

[0086] Die charakteristische Größe kann beispielsweise als ein Prozentwert angegeben werden. Steigt die charakteristische Größe in einem festgelegten Zeitraum, der mehrere Wochen oder Monate betragen kann, um einen bestimmten vorgegebenen Grenzwert an, beispielsweise um 5%, um 10%, um 15% oder 20%, kann dies als ein Verschmutzungsgrad größer als ein Grenzwert im Sinne der Erfindung erkannt werden, so dass ein regelungstechnischer Eingriff auf die Heizungsanlage durchgeführt werden kann.

[0087] Eine Verkalkung bzw. Verschmutzung eines Wärmetauschers kann von vielen Faktoren abhängen. Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, eine tatsächliche Verkalkung bzw. Verschmutzung und eine Verkalkungs- bzw. Verschmutzungsgeschwindigkeit zu erkennen. Neben dem regelungstechnischen Eingriff auf den Betrieb der Heizungsanlage 1 kann zusätzlich auch eine Wartungsmeldungan einen Benutzer bzw. Betreiber der Heizungsanlage ausgegeben werden, so dass eine rechtzeitige Wartung der Heizungsanlage erfolgen kann.

[0088] Die erfindungsgemäße Heizungsanlage ist nicht auf die hier beschriebene Konfiguration beschränkt. Weitere bevorzugte Ausführungen der erfindungsgemäßen Heizungsanlage bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben der Heizungsanlage können insbesondere ohne Wärmespeicher und/oder ohne Volumenstromsensor auskommen. Ferner können andere Arten von Wärmeerzeugern als der hier beschriebe verwendet werden.

[0089] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.


Ansprüche

1. Heizungsanlage (1) umfassend:

mindestens einen Wärmeerzeuger (2), der in einem Primärkreis (P) der Heizungsanlage (1) angeordnet ist, und Wärme auf ein im Primärkreis (P) zirkulierendes fluides Wärmeträgermedium überträgt;

einen Sekundärkreis (S), in dem ein fluides Wärmeträgermedium zirkuliert;

einen Wärmetauscher (4), der einen Vorlauf des Primärkreises (P) mit einem Vorlauf des Sekundärkreises (S) und einen Rücklauf des Sekundärkreises (S) mit einem Rücklauf des Primärkreises (P) koppelt, so dass Wärme vom Primärkreis (P) auf den Sekundärkreis (S) übertragen wird;

einen ersten Temperatursensor (T1), der in Strömungsrichtung des fluiden Wärmeträgermediums vorm Wärmetauscher (4) im Vorlauf des Primärkreises (P) angeordnet ist und eine erste Temperatur des fluiden Wärmeträgermediums im Primärkreis (P) misst;

einen zweiten Temperatursensor (T2), der im Sekundärkreis (S) angeordnet ist und eine zweite Temperatur des fluiden Wärmeträgermediums im Sekundärkreis (S) misst;

eine Regeleinrichtung (10) zum Regeln eines Betriebszustands des mindestens einen Wärmeerzeugers (2) in Abhängigkeit von Regelparametern (Pa); und

eine kommunikativ mit der Regeleinrichtung (10) verbundene Datenverarbeitungsvorrichtung (20) mit einer Speichereinrichtung (21) zum Speichern von Daten und einer Recheneinrichtung (22) zum Verarbeiten von Daten, wobei

die Regeleinrichtung (10) konfiguriert ist:

regelmäßig eine Vielzahl von Messwerten an die Datenverarbeitungsvorrichtung (20) zu übertragen, und

Regelparameter (Pa) zum Regeln des Wärmeerzeugers (2) von der Datenverarbeitungsvorrichtung (20) zu empfangen, und

die Datenverarbeitungsvorrichtung (20) konfiguriert ist:

die von der Regeleinrichtung (10) empfangenen Messwerte in der Speichereinrichtung (21) zu speichern,

in Abhängigkeit der gespeicherten Messwerte einen Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers (4) zu berechnen, und

falls der berechnete Verschmutzungsgrad gleich groß wie oder größer als ein festgelegter Grenzwert ist, einen korrigierten Satz Regelparameter zu bestimmen und an die Regeleinrichtung (10) zu übertragen.


 
2. Heizungsanlage (1) nach Anspruch 1, ferner umfassend:

mindestens einen Wärmespeicher (3), der im Sekundärkreis (S) der Heizungsanlage (1) angeordnet ist, und Wärme aus dem im Sekundärkreis (S) zirkulierenden fluiden Wärmeträgermedium bezieht und speichert,

wobei der zweite Temperatursensor (T2) im Wärmespeicher (3) oder im Vorlauf des Sekundärkreises (S) angeordnet ist.


 
3. Heizungsanlage (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Regeleinrichtung (10) konfiguriert ist, mindestens einen der folgenden Messwerte zusammen mit einem jeweiligen Zeitpunkt der Messung regelmäßig an die Datenverarbeitungsvorrichtung (20) zu übertragen:

die erste Temperatur im Vorlauf des Primärkreises (P);

die zweite Temperatur im Sekundärkreis (S);

einen Volumenstrom im Primärkreis (P), wobei die Heizungsanlage (1) einen im Primärkreis (P) angeordneten Durchflusssensor (V1) zum Messen des Volumenstroms des fluiden Wärmeträgermediums im Primärkreis (P) aufweist;

einen Volumenstrom im Sekundärkreis (S), wobei die Heizungsanlage (1) einen im Sekundärkreis (S) angeordneten Durchflusssensor (V2) zum Messen des Volumenstroms des fluiden Wärmeträgermediums im Sekundärkreis (S) aufweist;

eine Leistung des Wärmeerzeugers (2); und/oder

Schaltzeiten des Wärmeerzeugers (2).


 
4. Heizungsanlage (1) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die Datenverarbeitungsvorrichtung (20) konfiguriert ist, den Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers (4) in Abhängigkeit eines lokalen Wasserhärtegrads zu berechnen.
 
5. Heizungsanlage (1) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die Datenverarbeitungsvorrichtung (20) konfiguriert ist, den Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers (4) in Abhängigkeit einer zeitlichen Veränderung einer charakteristischen Größe des Wärmetauschers zu berechnen, wobei die charakteristische Größe aus den gespeicherten Messwerten berechnet wird.
 
6. Heizungsanlage (1) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die Regelparameter (Pa) eine Vorlaufsolltemperatur im Primärkreis (P) und/oder festgelegte Einschaltzeiten des Wärmeerzeugers umfassen.
 
7. Verfahren zum Betreiben einer Heizungsanlage (1) mit den Schritten:

Betreiben mindestens eines Wärmeerzeugers (2), der in einem Primärkreis (P) der Heizungsanlage (1) angeordnet ist, und Wärme auf ein im Primärkreis (P) zirkulierendes fluides Wärmeträgermedium überträgt;

Koppeln, mittels eines Wärmetauschers (4), eines Vorlaufs des Primärkreises (P) mit einem Vorlauf eines Sekundärkreises (S) der Heizungsanlage, in dem ein fluides Wärmeträgermedium zirkuliert, und eines Rücklaufs des Sekundärkreises (S) mit einem Rücklauf des Primärkreises (P), so dass Wärme vom Primärkreis (P) auf den Sekundärkreis (S) übertragen wird;

Messen einer ersten Temperatur des fluiden Wärmeträgermediums im Primärkreis (P) mittels eines ersten Temperatursensors (T1), der in Strömungsrichtung des fluiden Wärmeträgermediums vorm Wärmetauscher (4) im Vorlauf des Primärkreises (P) angeordnet ist;

Messen einer zweiten Temperatur des fluiden Wärmeträgermediums im Sekundärkreis (S) mittels eines zweiten Temperatursensors (T2);

Regeln, mittels einer Regeleinrichtung (10), des mindestens einen Wärmeerzeugers (2) in Abhängigkeit von Regelparametern (Pa);

regelmäßiges Übertragen einer Vielzahl von Messwerten von der Regeleinrichtung (10) an eine Datenverarbeitungsvorrichtung (20); und

Übertragen von Regelparametern (Pa) zum Regeln des Wärmeerzeugers (2) von der Datenverarbeitungsvorrichtung (20) an die Regeleinrichtung (10), wobei:

die übertragenen Messwerte in einer Speichereinrichtung (21) der Datenverarbeitungsvorrichtung (20) gespeichert werden;

die Datenverarbeitungsvorrichtung (20) einen Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers (4) in Abhängigkeit der gespeicherten Messwerte berechnet; und

falls der berechnete Verschmutzungsgrad gleich groß wie oder größer als ein festgelegter Grenzwert ist, die Datenverarbeitungsvorrichtung (20) einen korrigierten Satz Regelparameter bestimmt und an die Regeleinrichtung (10) überträgt.


 
8. Verfahren nach Anspruch 7, ferner umfassend:

Betreiben mindestens eines Wärmespeichers (3), der in einem Sekundärkreis (S) der Heizungsanlage (1) angeordnet ist, und Wärme aus einem im Sekundärkreis (S) zirkulierenden fluiden Wärmeträgermedium bezieht und speichert,

wobei der zweite Temperatursensor (T2) im Wärmespeicher (3) oder im Vorlauf des Sekundärkreises (S) angeordnet ist.


 
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, wobei mindestens einer der folgenden Messwerte zusammen mit einem jeweiligen Zeitpunkt der Messung regelmäßig an die Datenverarbeitungsvorrichtung (20) übertragen werden:

die erste Temperatur im Vorlauf des Primärkreises (P);

die zweite Temperatur im Sekundärkreis (S);

einen Volumenstrom im Primärkreis (P), der mit einem im Primärkreis (P) angeordneten Durchflusssensor (V1) gemessen wird;

einen Volumenstrom im Sekundärkreis (S), der mit einem im Sekundärkreis (S) angeordneten Durchflusssensor (V2) gemessen wird;

eine Leistung des Wärmeerzeugers (2); und/oder

Schaltzeiten des Wärmeerzeugers (2).


 
10. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, wobei die Datenverarbeitungsvorrichtung (20) den Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers (4) in Abhängigkeit eines lokalen Wasserhärtegrads berechnet.
 
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei die Datenverarbeitungsvorrichtung (20) den Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers (4) in Abhängigkeit einer zeitlichen Veränderung einer charakteristischen Größe des Wärmetauschers berechnet, wobei die charakteristische Größe aus den gespeicherten Messwerten berechnet wird.
 
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, wobei die Regelparameter (Pa) eine Vorlaufsolltemperatur im Primärkreis (P) und/oder festgelegte Einschaltzeiten des Wärmeerzeugers (4) umfassen.
 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente