(19)
(11) EP 0 000 929 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.03.1979  Patentblatt  1979/05

(21) Anmeldenummer: 78100691.1

(22) Anmeldetag:  17.08.1978
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)2C08L 83/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB NL

(30) Priorität: 18.08.1977 DE 2737303

(71) Anmelder: Wacker-Chemie GmbH
D-81737 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Bosch, Erhard, Dr.
    D-8263 Burghausen (DE)
  • Braunsperger, Karl
    D-8261 Raitenhaslach (DE)
  • Schiller, August, Dr.
    D-8261 Marktl/Bergham (DE)
  • Louis, Eckhart, Dr.
    D-8263 Burghausen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Zu Elastomeren vernetzende Massen auf Basis von Polysiloxanen


    (57) Die Erfindung betrifft eine Verbesserung der unter Ausschluss von Wasser lagerfähigen, bei Zutritt von Wasser bei Raumtemperatur zu Elastomeren vernetzenden Massen aus (1) kondensationsfähige Endgruppen aufweisendem Diorganopolysiloxan, (2) insgesamt mindestens drei über Stickstoff an Silicium gebundene Aminogruppen und/oder über Sauerstoff an Silicium gebundene Oximgruppen je Molekül aufweisender Siliciumverbindung und mindestens einem weiteren Bestandteil (3), der zur Verbesserung der Haftfestigkeit der aus diesen Massen auf Unterlagen erzeugten Elastomeren auf diesen Unterlagen dient und aus mindestens einer Organosiliciumverbindung mit mindestens einer über Kohlenstoff an Silicium gebundenen Aminogruppe besteht. Die Verbesserung wird dadurch erzielt, dass die erfindungsgemässen Massen als mindestens einen Teil von Organosiliciumverbindung (3) mit mindestens einer über Kohlenstoff an Silicium gebundenen Aminogruppe mindestens ein Organo(poly)siloxan enthalten.


    Beschreibung


    [0001] Aus US-PS 36 73 003, W. Kaiser et al., assignor to Wacker-Chamie GmbH, ausgegeben: 18. Suli 1972, wobei diese US-PS der FR-PS 20 74 144 entspricht, sind bereits unter Ausschluß von Wasser lagerfähige, bei Zutritt von Wasser bei Raumtemperatur zu Elastomeren vernetzende Massen aus (1) kondensationsfähige Endgruppen aufweisendem Diorganopolysiloxan, (2) insgesamt mindestens drei über Stickstoff an Silicium gebundene Aminogruppen und/oder über Sauerstoff 2n Silicium gebundene Oxingruppen je Molekül aufweisender Siliciumverbindung und mindestens einem weiteren Bestandteil (3), der zur Varbesserung der Haftfestigkait der aus diesen Massen auf Unterlagen erzeugten Elastamsnen auf diesen Unterlagen dient und aus mindestens einer Drganosiliciumvarbindung mit mindestens einer über κchlenstoff an Silicium gebundener Aminegruppe besteht, bekannt, Bei diesen Massen ist der Bestandteil (3) mindestens ein Silan, also eine monomere Siliciumverbindung, wobei dieses Silan zusätzlich zu mindestens einer über κohlenstoff an Silicium gebundener Aminogrupps mindestens einen über Sauerstoff an Silicium gebundenen, einwertigen, gegebenenfalls durch eine Amino- oder Alkoxygruppe substituierten κohlenwasserstoffrest enthält. Gegenüber diesen bekannten Massen haben die erfindungsgemäßen Massen insbesondere den Vorteil, daß sie auch in dickeren Schichten vollständig vernetzen. Die vollständige Vernetzung der erfindungsgemäßen Massen erfolgt in dickeren Schichten auch dann, wenn sie keine Kondensationskatalysatore, wie Dibutylzinndilaurat, enthalten.

    [0002] Gegenstand der Erfindung sind unter Ausschluß von Wasser lagerfähige, bei Zutritt von Wasser bei Raumtemperatur zu Elastomeren vernetzende Massen aus (1) kondensationsfähige Endgruppen aufweisendem Diorganopolysiloxan, (2) insgesamt mindestens drei über Stickstoff an Silicium gebundene Aminogruppen und/oder über Sauerstoff an Silicium gebundene Oximgruppen je Molekül auf-ωeisender Siliciumverbindung und mindestens einer (3) ßrganosiliciumverbindung mit mindestens einer über κohlenstoff an Silicium gebundener Aminagruppe als mindestens einem weiteren Bestandteil, dadurch gekennzeichnet, das mindestens ein Teil von Organosiliciumverbindung (3) mit mindestens einer über Kohlenstoff an Silicium gebundener Aminogruppe mindestens ein Siloxansauerstoffatom enthält.

    [0003] Die erfindungsgemäßEen Massen können aus den gleichen, kondensationafähige Endgruppen aufweisenden Diorganopolysiloxanen (1) bereitet werden, aus denen auch die bisher bekannten, unter Ausschlu3 von Wasser lagarfähigen, bai Zutritt von wasser bei Raumtemperatur zu Elastomeren vernetzenden Massen aus kondensationsfähige Endgruppen aufweisendem Diorganapolysiloxan und insgesamt mindestens drei über Stickstoff an Silicium gebundene Aminogruppen und/cder über Sauerstoff an Silicium gebundene Dximgruppen je Molekül aufweisender Siliciumverbindung bereitet werden konnten. Die zur Herstellung solcher Massen meist verwendeten und auch im Rahmen der Erfindung bevorzugt eingesetzten kondensatonsfähige Endgruppen aufweisenden Diorganopolysiloxane (1) können z.B. durch die allgemeine Formel

    wiedergegeben werden. In dieser Formel bedeutet R3 gleiche oder verschiedene, sinwertige, gegabenenfalls substituierte und/oder polymere κohlenwasserstoffreste und x ist eine ganze Zahl im Wert von mindestens 10. Innerhalb der bzw.

    [0004] entlang den Siloxanketten der vorstehend angegebenen Formel können, was bei derartigen Formeln üblicherweise nicht dargestellt wird, zusätzlich zu den Diorganosiloxaneinheiten (SiR

    0) noch andere Siloxaneinheiten vorliegen. Beispiele für solche anderen, meist lediglich als Verunreinigungen vorliegenden Siloxaneinheiten sind solche der Formeln R3Si03/2' R

    sio1/2 und sio4/2' wobei R3 jeweils die oben dafür angegebene Bedeutung hat. Die Menge an solchen anderen Siloxaneinheiten als Diorganosilaxaneinheiten beträgt jedoch vorzugsweise höchstens 10 Molprozent, insbesondere höchstens 1 Molprozent, jeweils bezogen auf das Gewicht der Diorganopolysiloxane (1). Die Hydroxylgruppen in der oben angegebenen Formel der kandensatiansfähige Endgruppen aufweisenden Diorganopolysiloxane können, falls erwünscht, vollständig oder teilweise durch andere kondensationsfähige Gruppen als Si-gebundene Hydroxylgruppen ersetzt sein. Beispiele für solche anderen kondensationsfähige Gruppen sind insbesondere über Stickstoff an Silicium gebundene Aminogruppen, wie sie weiter unten näher erläutert werden, über Sauerstoff an Silicium gebundene Dximgruppen, wie sie ebenfalls weiter unten näher erläutert werden, Alkoxygruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen und Alkoxyalkylenoxygruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, wie der Rest der Formel CH3DCH2CH2O-.

    [0005] Beispiele für κohlenwasserstoffreste R3 sind Alkylreste, wie der Methyl-, Äthyl-, n-Propyl- und Isopropylrest sowie Detadecylreste; Alkenylreste, wie der Vinyl- und Allylrest; cycloaliphatische κohlenwasserstoffreste, wie der Cyclopentyl- und Dyclohexylrest sowie Methylcyclohexyl- und Cyclohexenylreste; Arylreste, wie der Phenylrest und Xenylreste; Aralkylreste, wie der Benzyl-, beta-Phenyläthyl- und der beta-Phenylpropylrest; sowie Alkarylreste, wie Tolylreste.

    [0006] Als substituierte κohlenwassersteffreste R3 sind Halogenarylreste, wie Chlorphenyl- und Bromphenylreste; und Cyanalkylreste, wie der beta-Cyan- äthylrest, bavorzugt.

    [0007] Beispiele für substituierte polymere und unsubstituierte polymere Kohlenwasserstoffreste R3, wobei solche polymeren κohlerwasserstoffreste auch als modifizierende κohlenwasserstoffreste bezeichnet werden können, sind insbesondere solche, die bei einer Polymerisation von polymerisierbaren Verbindungen mittels freier Radikale in Gegenwart von Diorganopolysiloxanen der allgemeinen Formel

    worin x die oben dafür angegebene Bedeutung hat und R gleiche oder verschiedene, einwertige, gegebenenfalls substituierte κohlenwasserstoffreste bedeutet, gebildet werden. Beispiele für polymerisierbare Verbindungen, die bei einer derartigen, in Gegenwart von Diorganopolysiloxan durchgeführten Polymerisation eingesetzt werden können, sind Vinylacetat, Äthylen, Styrol, Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylsäureester, wie n-Butylacrylat, Methacrylsäureester, wie n-Butylmethacrylat, Acrylnitril und Methacrylnitril sowie Gemische aus mindestens zwei der genannten Monomeren, wie Gemische aus Vinylacetat und Äthylen.

    [0008] Insbesondere wegen der leichten Zugänglichkeit sind vorzugsweise mindestens 50 % der Anzahl der SiC-gebundenen Reste im Diorganopolysiloxan (1) und damit der Reste R3 in den oben angegebenen Formeln Methylreste.

    [0009] Bei den kondensationsfähige Endgruppen aufweisenden Diorganopolysiloxanen (1) kann es sich um Hemo- oder Mischpolymerisate handeln. Es können Gemische aus verschiedenen, kandensationsfähige Endgruppen aufweisenden Diorganopolysiloxanen verwendet werden.

    [0010] Die Viskosität der kondensationsfähige Endgruppen aufweisenden Diorganopalysiloxane beträgt zweckmäßig 100 bis 500 000 mPa s bei 25° C.

    [0011] Bei der Bereitung der erfindungsgemäßen Messen können als insgesamt mindes tens drei über Stickstoff an Silicium gebundene Aminogruppen und/odar über Sauerstoff an Silicium gebundene Oxingruppen je Malekül aufweisende Siliciumverbindungen (2) ebenfalls die gleichen Siliciumverbindungen mit insgesamt mindestens drei über Stickstoff an Silicium gebundenen Aminogruppen und/oder über Sauerstoff an Silicium gebundenen Dximgruppen je Molekül verwendet werden, die auch bisher zur Herstellung von unter Ausschluß von Wasser legerpähigen,bei Zutritt von Wasser bei Raumtemperatur zu Elastomeren vernetzenden Massen durch Vermischen einer derartigen Siliciumverbindung mit kondensationsfähige Endgruppen aufweisendem Diorganopolysiloxan verwendet werden konnten.

    [0012] Eeispiele für im Rahmen der Erfindung verwendbare Siliciumverbindungen-sind somit Aminasilane der allgemeinen Formel

    worin R die oben dafür angegebene Bedeutung hat, R1 Wassarstoff oder ein eirwertiger, gegebenanfalls substituierter κohlenwassarstoffrest und a 0 oder 1 ist, und deren höchstens 10 Siliciumatome je Molekül aufweisende Teilhydrolysate.

    [0013] Die oben angegebenen Beispiele für substituierte und unsubstituierte κohlenwasserstoffreste R gelten mit Ausnahme des Vinylreats im vollen Umfang auch für die substituiarten und unsubstituierten κohlerwassarstoffreste R1. Weitere Beispiele für κohlenwasserstoffreste R1sind der n-Butyl-, sac.-Butyl-und der teart. -Butylrest. Bevorzugt als Reste R1sind der sec.-Eutyl- und der Cyolohexylrest.

    [0014] Weitere Beispiele für Siliciumverbindungen (2) sind Dximsilane der allgemeinen Formel

    worin R und a jaweils die oben dafür angegebene Bedeutung haben und X eine R1RB=Bruppe (R und R1 haben jeweils die oben dafür angegebene Bedeutung) oder R4B=Bruppe (R4 bedeutet einen zweiwertigen, gegebenenfalls substituierten Hahlerwasserstoffrest) ist, und deren höchstens 10 Siliciumatome je Molekül aufweisende Tailhydrolysate

    [0015] Schlisßlich sind Baispiele für Siiciumverbindungen (2) auch Silane der allgameinen Formel

    worin R, R1und X jeweils die oben dafür angegebene Bedeutung haben und c durchschnittlich mindestens D,1, vorzugsweise mindestens 0,5, und höchstens 2,9 ist, wobei die Summe aus a + c höchstens 3 ist.

    [0016] Einzelne Beispiele für Siliciumverbindungen (2) sind Methyltris-(n-butylamine)-siLan, Methyltris-(sec.-butyLamino)-silan, Methyltris-(cyclohexyl- amino)-silan, Methyltris-(methyläthylketoxim)-silan, Methylbis-(methyl- äthylketoxim)-cyclohexylaminosilan und Methyltris-Cacetonoxim)-silan.

    [0017] Es können Gemische aus verschiedenen Siliciumvarbindungen (2), z.B. ein Eemisch aus 1 Mol Metyltris-(cyclohexylamino)-silan und 2 Mol Methyltris-(methyläthylketoxim)-silan, verwendet werden.

    [0018] Insgasamt mindestens drei über Stickstoff an Silicium gebundene Aminogruppen und/oder über Sauerstoff an Silicium gebundene Oximgruppen je Malekül aufwaisende Siliaiumverbindung (2) wird vorzugsweise in solchen Mangen vanwendet, daß insgesamt mindestens drei über Stickstoff an Silicium gebundere Aminogruppen und/oder über Sauerstoff an Silicium gebundene Dximgruppen je kondensationsfähige Endgruppe im Diorganopolysiloxan (1) vorliegen. In der Praxis werden häufig 0,2 bis 15 Gewichtsprozent, meist 1 bis 8 Gewichtsprozent, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der jeweiligen Masse, an Siliciumverbindung (2) eingesetzt.

    [0019] Als Drganasiliciumverbindung (3) mit mindestens einer über κohlenstoff an Silicium gebundener Aminogruppe und mindestens einem Siloxansauerstoffatom kennen z.B. auch Verbindungen der allgemeinen Formel

    worin Rund a jeweils die oben dafür angegebene Bedeutung haben, eingesetzt werden Insbesondere wegen der leichten Zugänglichkeit sind jedoch als Organcsiliciamverbindungen (3) solche der allgemeinen Formel

    hsvorzugt In dieser Formel hat R die oben dafür angegebene Bedeutung, A bedeutet gleiche oder verschiedene Reste der Formel

    webei R1 und a jeweils die oben dafür angegebene Bedeutung haben, Q Sauer-oder die Gruppierung -NR1 (R1 hat die oben dafür angegebene Bedeutung) und p eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 10 ist, Y gleiche oder verschiedene Reste der Formel

    wobei A, R und. a jawails die oben angegebene Bedeutung haben, R2 Wasserstoff oter gleiche oder verschiedene, gegebenenfalls durch mindestens ein Äthersauerstoffatom unterbrochene, einwertige κohlenwasserstoffreste, b 0, 1, 2 oder 3 und die Summe von a + b höchstens 3 ist, m 0 oder eine ganze Zahl im wert von 1 bis 2 000 und n 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 1 000 bedeutet, mit der Maßgabe, daß mindestens ein Rest A je Organopolysiloxan (3) vorliegt.

    [0020] Vorzugsweise ist R auch in der Drganosiliciumverbindung (3) der Methylrest.

    [0021] Bevmrzugte Beispiele für Reste A sind solche der folgenden Formeln:







    und

    Wie aus den vorstehenden Formeln ersichtlich, bedeutet R1 in der Gruppierung A vorzugsweise Wassarstoff. R1muß aber nicht immer Wasserstoff sein, wie durch die Gruppierung

    veranschaulicht sei. Wie weiterhin aus den vorstehenden Formeln ersichtlich, können die Werte p in ein und derselben Gruppierung A und damit auch in verschiedenen Gruppierungen A gleich oder verschieden sein.

    [0022] Grundsätzlich sind als Reste A solche der allgemeinen Formel

    worin Q die oben dafür angegebene Bedeutung hat, R5 Wasserstoff, a' und pm jeweils 1, p' 3 und p" 2 ist, bevorzugt.

    [0023] Vorzugsweise haben die Reste R2 1 bis 18 κohlenstoffatome, wobei jedoch der Methyl- und der Äthylrest besonders bevorzugt sind. Das wichtigste Beispiel für einen durch ein Äthersauerstoffatom unterbrochenen κohlanwasserstoffrest R2 ist der Methoxyäthylanrast.

    [0024] Vorzugsweise ist m eine ganze Zahl im Wart von 3 bis 1 000.Weiterhin ist bevorzugt, daß in den Verbindungen der allgemeinen Formel Y(DSiR2)m(DSiAR)nDY höchstens 100 Einhaitan der Formel R2SiD je Gruppierung A vorliegen.

    [0025] Beispiele für Drganosiliciumverbindungen (3) der bevorzugten Art sind solche der allgemeinen Formel

    wobei R, A und n jeweils die oben dafür angegebene Bedeutung haben und m' eine ganze Zahl im Wert von mindestens 3 ist. Die Herstellung solcher Organopolysiloxane ist bekannt, z.B. aus FR-PS 11 84 097, veröffentlicht: 15 Ouli 1959, Anmelder: Union Carbide Corporation, und FR-PS 12 97 045, vsröffentlicht durch "Bulletin officiel de la Propriáté industrielle" Nr 25 von 1952, Anmelder: Union Carbide Corporation.

    [0026] WeiLere Beispiele für Drganosiliciumverbindungen (3) der bevorzugten Art sind solche der allgemeinen Formel

    wobei R, R2, A, m1 und n jeweils die oben angegebene Bedeutung haben. Solche Organopolysiloxane können z.B. durch Umsetzung von mindestens einer Verbindung der allgemeinen Formel

    wobei A, R und R2 jeweils die oben dafür angegebene Bedeutung haben, mit mindestens einem Organopolysiloxan der allgemeinen Formel

    wobei R und m' jeweils die oben dafür angegebene Bedeutung haben, gegabenenfalls in Gegenwart eines Kondensationskatalysators, wie Natriumhydroxyd cder Dibutylzinndilaurat, unter Abspaltung einer Verbindung der allgemeinen Formel

    hergestellt werden.

    [0027] Eeispiele für Organosiliciumverbindungen (3) der bevorzugten Art sind weiterhin solche der allgemeinen Formel

    worin R, R2, A, b, m' und n jeweils die oben dafür angegebene Bedeutung haben, mit der Maßgabe, daß durchschnittlich mindestens eine Gruppierung A je Molekül vorliegt. Auch die Herstellung solcher Organopolysiloxane ist bekannt, z.B. aus DT-OS 23 39 761, offengelegt: 21. Februar 1974, Anmelder: Stauffer Chemical Co., und FR-PS 12 94 235, veröffentlicht durch "Bulletin officiel de la Proprété industrielle Nr. 21 von 1962, Anmelder: Dow Corning Corporation.

    [0028] Selbstverständlich können auch innerhalb der bzw. entlang den Siloxanketten der oben angegebenen Formeln für Organosiliciumvarbindungen (3) zusätzlich zu den Diorganosiloxaneinheiten SiR20 und SiAR noch andere Siloxaneinheiten vorliegen. Beispiele für solche anderen Siloxaneinheiten sind solche der Formeln RSiO3/2, R3SiO1/2 und SiO4/2, wobei R jeweils die oben dafür angegebene Bedeutung hat. Die Mengen an solchen anderen Siloxaneinheiten als Diorganosiloxaneinheiten beträgt auch in den Organosiliciumverhindungen (3) vorzugsweise höchstens 10 Malprozent.

    [0029] Vorzugsweise werden die Organosiliciumverbindungen (3) in Mengen von 0,1 bis 20 Gewichtsprozent, insbesondere 0,1 bis 5 Gewichtsprozent, jeweils bazogen auf das Gesamtgewicht der jeweiligen Masse, eingesetzt.

    [0030] Zusätzlich zu kondensatiansfähige Endgruppen aufweisendem Diorganopolysiloxan (1), insgesamt mindestens drei über Stickstoff an Silicium gebundene Aminogruppen und/oder über Sauerstoff an Silicium gebundene Oximgruppen je Molekül aufweisender Siliciumverbindung (2) und Organosiliciumverbindung (3) mit mindestens einer über Kohlenstoff an Silicium gebundener Aminogruppe und mindestens einem Siloxansawerstoffatom können auch bei der Bereitung der erfindungsgemäßen Massen Stoffe mitverwendet werden, die auch bisher bei der Herstellung von unter Ausschluß von Wasser lagerfähigen, bei Zutritt von Wasser bei Raumtemperatur zu Elastomeren vernetzenden Massen aus den Sili ciumverbindungen (1) und (2) mitverwendet werden konnten. Beispiele für solche zusätzlich mitverwendbaren Stoffe sind verstärkende Füllstoffe, nicht verstärkende Füllstoffe, Pigmente, lösliche Farbstoffe, Riechstoffe, Organopolysiloxanharze, einschließlich solcher aus (CH3)3SiO1/2 und SiO4/2 Einheiten, rein-organische Harze, wie Polyvinylchloridpulver, Korrosionsimhibitoren, Oxydationsinhibitoren, Hitzestabilisataren, Lösungstnittel, weitere Mittel zur Verbesserung der Haftung der aus den Massen hergestell- ten Elastomeren auf den Unterlagen, auf denen die Elastomeren erzeugt wurden, wie die Verbindung der Formel CH3Si[O(CH2)2NH2H2]2(CH2)3OCCH2)2MH2, Kondensationskatalysatoren, wie Zinnsalze oder Organozinnsalze von Carbonsäuren, z.B. Dibutylzinndilaurat oder aliphatische basische Stickstoffverbindungen, z.B. 3-Äthaxypxapylamin-1 oder n-Hexylamin, Weichmacher, wie bei Raumtemperatur flüssige, durch Trimethylsiloxygruppen endblockierte Dimethylpolysiloxane oder Phosphorsäureester, wie Trioleylphosphat, schließlich Polyglykole, die veräthert und/oder verestert sein können, einschließlich Organosilaxan-Oxyalkylen-Blockmischpolymerisaten.

    [0031] Beispiele für verstärkende Füllstoffe, also für Füllstoffe mit einer Oberfläche von mindestens 50 m2/g, sind insbesondere pyrogen erzeugte Siliciumdioxyde, unter Erhaltung der Struktur entwässerte Hieselsäure-Hydrogsle und andere Arten von gefälltem Siliciumdioxyd mit einer Oberfläche von mindestens 50 m2/g. Falls erwünscht, können jedoch auch andere Füllstoffe mit einer Oberfläche von mindestens 50 m2/g anstelle der genannten Siliciumdioxydarten oder gemeinsam mit diesen Siliciumdioxydarten eingesetzt werden. Beispiele für solche anderen Füllstoffe sind Metalloxyde, wie Titandioxyd, Ferrioxyd, Aluminiumoxyd und Zinkoxyd, soweit sie jeweils eine Doerfläche von mindestens 50 m2/g aufweisen.

    [0032] Beispiele für nicht verstärkende Füllstoffe, also für Füllstoffe mit einer Dberfläche von weniger als 50 m2/g, sind bzu. können sein Quarzmehl, Diatcmsenerde, Kieselkraide, Neuburger Kreide (englisch: Neuburg Chalk), Calciumsilikat, Zirkoniumsilikat, Galciumcarbonat, z.B. in Form von gemahlener Kreide, und calciniertes Aluminiumsilikat sowie pulverförmiges Natriwmaluminiumsilikat mit Malekularsiebeigenschaften. Die verstärkenden und die nicht verstärkenden Füllstoffe können hydrophobiert sein, beispielsweise durch Sehandlung mit Trimethyläthoxysilan oder Stearinsäure. Falls enwünscht, kann eine solche Behandlung z.B. in einer Kugelmühle durchgeführt worden sein.

    [0033] Auch faserige Füllstoffe, wie Asbeste und Glasfasern, insbesondere solche mit einer durchschnittlichen Länge von höchstens 0,5 mm, und/oder organische Fasern kennen mitverwendet werden.

    [0034] Es können Gemische aus verschiedenen verstärkenden und/oder nicht verstärkenden Füllstoffen verwendet werden.

    [0035] Zur Bereitung der erfindungsgemäßen Massen können alle Bestandteile der jeweiligen Masse in beliebiger Reihenfolge miteinander vermischt werden. Dieses Vermischen erfolgt zweckmäßig bei Raumtemperatur und unter Ausschluß von Wasser. Falls erwünscht, kann dieses Vermischen aber auch bei höheren Temperaturen erfolgen, z.B. bei einer Temperatur im Bereich von 35° C bis 150° C.

    [0036] Für die Vernetzung der erfindungsgemäßen Massen reicht der normale Wassergehalt der Luft aus. Die Vermetzung kann, falls erwünscht, jedoch auch bei höheren Temperaturen als Raumtemperatur oder niedrigeren Temperaturen als Raumtemperatur, z.B. bei 5° bis 10° C, und/oder mittels den normalen Wassergehalt der Luft übersteigenden Konzentrationen von Wasser durchgeführt werden.

    [0037] Die aus den erfindungsgemäßen Massen auf den verschiedensten Unterlagen, wie Glas, Porzellan, Steingut, Mörtel, Aluminium, Messing, rostfreiem Stahl, verzinktem Blech, Holz, Papier oder Kunststoffen, wie Polyvinylchlorid, Polyester, Polystyrol oder Polymethylmethacrylat, erzeugten Elastomeren haften auf diesen Unterlagen sehr gut auch ohne Mitverwendung der üblichen Grundiermittel, Die erfindungsgemäßen Massen eignen sich deshalb nicht nur zum Abdichten von Fugen, einschließlich senkrecht verlaufender Fugen, und ähnlichen Leerräwmen mit lichten Waiten von z.B. 1 mm bis 50 mm, beispielswaisa von Land-, Wasser- oder Luftfahrzeugen sowie von Gebäuden, einschließlich solcher aus Leichtbasusteinen oder vorgefertigten Bauteilen. Die erfindungsgemäßen Massen eignen sich vielmehr auch ausgezeichnet als Klebstoffe oder Verkittungsmassen sowie zum Herstellen von Isolierungen elektrischer Leiter und zum Herstellen von Überzügen auf den verschiedensten Unterlagen, wie der klabstoffabweisendan Ausrüstung von Papier und anderen Beschichtungen, wie denjenigen von Metallen, Kunst- und Natursteinen, gewebten oder ungewebten Textilien.

    [0038] In den folgenden Beispielen beziehen sich alle Angaben von Teilen und Prozentsätzen auf das Gewicht, soweit nichts anderes angegeben ist.

    Baispiel 1



    [0039] Ein Gemisch aus 30 Teilen eines durch Trimethylsiloxygruppen endblockierten Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von 35 mPa . s bei 25° C, 22 Teilen eines in den endständigen Einheiten je eine Si-gebundene Hydroxylgruppe aufweisenden Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von 20 000 mPa * s bei 25° C und 36 Gewichtsteilen eines in den endständigen Einheiten je eine Si-gebundene Hydroxylgruppe aufweisenden Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von 80 000 mPa. s bei 25° C wird mit 8,7 Teilen pyrogen in der Gasphase erzeugtem Siliciumdioxyd (englisch: fume silica) mit einer Oberfläche von 150 m2/g, 4,4 Teilen Methyltris-(cyclohexylanino)-silan und 2 Teilen eimer Organosiliciumverbindung mit über Kohlenstoff an Silicium gebundenen Aminogruppen und Siloxansauerstoffatomen vermischt. Die letztgenannte Organosiliciumverbindung wurde durch Umsetzung des Silans der Formel

    mit einem in den endständigen Einheiten je eine Si-gsbundene Hydroxylgruppe aufweisenden Dimethylpolysiloxan mit einer Viskosität von 80 mPa. s bei 25° C hergestellt. Sie bestand gemäß dem NMR-Spektrum aus 16,4 Molprozent Si-gebundenen CH3O-Gruppen, 71 Molprozent Dimethylsiloxan-Einheiten und 12,6 Molprozent Gruppierungen der Farmel


    Beisniel 2



    [0040] Die in Beispiel 1 beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt mit der Abänderung, daß als Organosiliciumverbindung mit über Kohlenstoff an Silicium gebundenen Aminogruppen und Silcxansauerstoffatomen 2 Teile einer Organcsiliciumverbindung verwendet werden, die durch Umsetzung des Silans der Formel

    mit einem in den endständigen Einheiten je eine Si-gebundene Hydroxylgruppe aufweisenden Dimethylpolysiloxan, wobei die Menge der Si-gebunden2n Hydroxylgruppen 3,7 % betrug, hergestellt wurde. Diese Organosiliciumverbindung bestand gemäß dem NMR-Spektrum aus 0,6 malprozent Si-gebundenen C2H5O-Gruppan, 95,4 % Dimethylsiloxan-Einheiten und 4 Molprozent Gruppierungen der Formel


    Beispiel 3



    [0041] Ein Gemisch aus 32,7 Teilen des in den endständigen Einheiten je eine Si-gebundene Hydroxylgruppe aufweisenden Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von 80 000 mPa. s bei 25° C, 16,3 Teilen des in den endständigen Einheiten je eine Si-gebundene Hydroxylgruppe aufweisenden Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von 20 000 mPa.s und 19,6 Teilen des durch Trimethylsilnxygruppen endblockierten Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von 35 mPa .s bei 25° C wird mit 19,6 Teilen calciniertem Aluminiumsilikat, 6,5 Teilen pyrogen in der Gasphase erzeugtem Siliciumdioxyd mit einer Oberfläche von 150 m2/g, 1 Teil pulverförmigem Natriumaluminiumsilikat mit Molekularsiebeigenschaften, 4,2 Teilen Methyltris-(cyclohexylamino)-silan und 2 Teilen der in Beispiel 1 beschriebenen Organosiliciumverbindung mit über Kohlenstoff an Silicium gebundenen Aminogruppen und Siloxansawerstoffatomen vermischt.

    Vergleichsversuch V1



    [0042] Die in Beispiel 1 beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt mit der Abänderung, daß keine Organosiliciumverbindung mit über Kohlenstoff an Silicium gebundenen Aminogruppen und Siloxansauerstoffatomen mitverwendet wird.

    Vergleichsversuch V2



    [0043] Die in Beispiel 3 beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt mit der Abänderung, daß keine Organosiliciumverbindung mit über Kohlenstoff an Silicium gebundenen Aminogruppen und Siloxansawerstoffatomen mitverwendet wird.

    [0044] Die gemäß Beispiel 1 bis 3 und auch die gemäß Vergleichsversuch V1 und V2 hergestellten massen sind unter Ausschluß von wasser lagerfähig und härten unter der Einwirkung des in der Luft enthaltenen wasserdampfs zu Elastomeren.

    [0045] Zur Bestimmung der Haftfestigkeit der Elastomeren auf Unterlagen werden je zwei Stücke der in der folgenden Tabelle angegebenen Werkstoffe mittels der Massen miteinander verklebt und die so erhaltenen Verbundstoffe nach der Methode ASA (Amercan Standards Association) 116,1 - 1960 in einer Zerreißmaschine geprüft. Es werden folgende Ergebnisse erhalten:




    Ansprüche

    1. Unter Ausschluß von Wasser lagerfähige, bei Zutritt von wasser bei Raumtemperatur zu Elastomeren vernetzende massen aus (1) kondsnsationsfähige Endgruppen aufweisendem Diorganopalysiloxan, (2) insgesamt mindestens drei über Stickstaff an Silicium gebundene Aminogruppen und/oder über Sauerstoff an Silicium gebundene Oximgruppan je Molekül aufweisender Siliciumverbindung und mindestens einer (3) Organosiliciumverbindung mit mindestens einer über Kohlenstoff an Silicium gebundener Aminogruppe als mindestens einem weiteren Bestandteil, dadurch gekennzeichnet , daß mindestens ein Teil von Organosiliciumverbindung (3) mit mindestens einer über Kohlenstoff an Silicium gebundener Aminogruppe mindestens ein Siloxansauerstoffatom enthält.
     
    2. Massen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß sie als Bestandteil (3) mindestens ein Organopolysiloxan der allgemeinen Formel

    enthalten, worin R gleiche ader verschiedene, einwertige, gegebanenfalls substituierte Kohlenwasserstoffraste, A gleiche oder verschiedene Reste der Formel

    wobei R1 wasserstoff oder ein einwertiger, gegebenenfalls substituierter Kohlenwasserstoffrest, Q Sauerstoff oder die Gruppierung -NR1, a 0 oder 1 und p eine ganze Zahl im wert von 1 bis 20 ist, Y gleiche oder verschiedene Reste der Formel

    wobei A, R und a jeweils die vorstehend dafür angegebene Bedeutung haben, R2 Wasserstoff cder gleiche oder verschiedene, gegebenenfalls durch mindestens ein Äthsrsauerstoffatom unterbrochene, einwertige Kohlenwasserstoffreste, b 0, 1, 2 oder 3 und die Summe von a + b höchstens 3 ist, m 0 oder eine ganze Zahl im wert von 1 bis 2 000 und n 0 oder eine ganze Zahl im wert von 1 bis 1 000 bedeutet, mit der Maßgaba, daß mindestens ein Rest A je Organopolysiloxan (3) vorliegt.
     
    3. Massen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß A gleiche oder verschiedene Reste der Formel

    bedeutet, worin Q die oben dafür angegebene Bedeutung hat, a' 1, p' 3, p" 2, p"' 1 und R5 wasserstoff ist.
     
    4. massen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß sie Organosiliciumverbindung (3) in Mengen von 0,1 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der jeweiligen masse, wnthalten.
     





    Recherchenbericht