[0001] Die Erfindung betrifft ein Schleuderrad zum Schleudern von Schleudergut mit mindestens
einer Radscheibe, einer Mehrzahl von gleichmässig verteilten, in radialen Nuten der
letzten einschiebbaren Schleuderschaufeln, welche an deren Längsseiten Seitenleisten
aufweisen und mit Anschlägen, welche die Bewegung der Schleuderschaufeln in radialer
Richtung nach aussen begrenzen.
[0002] Schleuderräder der eingangs genannten Art, bei welchen die Schaufeln von aussen her
eingeschoben werden, sind bekannt, wobei diese drehbare Anschläge (z.B. DT-PS 21 15
354) oder einsteckbare Anschläge, (CH-PS 352 923) aufweisen und deren Seitenleisten
der Schleuderschaufel und die Nuten der Radscheibe jeweils parallel ausgeführt sind.
Während dem Betrieb der Schleuderräder setzt sich in den Fugen der Nuten, zwischen
der Radscheibe und der Schleuderschaufel Strahlmittel fest, was zu einem Verkeilen
der Strahlmittelkörner in diesen Fugen führt. Dies erschwert sehr erheblich den Ausbau
der einem starken Verschleiss ausgesetzten Schleuderschaufeln. Oft ist ein Ausbau
mit vielen Hammerschlägen erforderlich, da die Schleuderschaufeln über die gesamte
Länge der Nuten herausgeschlagen werden müssen.
[0003] Dies schadet dem Schleuderrad, insbesondere aber dessen Lagerung. Zudem ist der Raum
im Radzentrum für derartige Arbeiten beim Ausbau der Schleuderschaufeln sehr begrenzt.
Ausserdem dürfen Schleuderschaufeln, deren Wurffläche aus Hartmetall besteht, nicht
mit Hammerschlägen demontiert werden, da dann diese stark beschädigt werden und eine
weitere Verwendung, z.B. bei deren gewendeten Einbau mit der noch nicht dem Verschleiss
unterworfenen Seite verunmöglicht wird. Die CH-PS 352 923 zeigt zwar Aussparungen
an den Seitenleisten der Schleuderschaufeln, was den Ausbau verbessern sollte, doch
hat sich in der Praxis gezeigt, dass sich diese Aussparungen oder Taschen ebenfalls
während dem Betrieb voll Strahlmittel setzen und die Strahlmittelkörner derart zusammengepresst
werden, dass eine wesentliche Verbesserung der Demontage damit nicht erreicht wurde.
[0004] Weiterhin sind Schleuderräder der eingangs genannten Art bekannt, deren Schleuderschaufeln
vom Zentrum des Schleuderrades in die Nuten eingeschoben werden und feste Anschläge
an der Schaufel bzw. der Radscheibe aufweisen, (DT-PS 21 12 497, DT-OS 26 34 198).
Durch die hier ebenfalls parallelen Nuten und Seitenleisten treten bei der Demontage
von aussen nach innen die gleichen, bereits beschriebenen Schwierigkeiten auf. Auch
die in der DT-OS 26 34 198 beschriebenen Ausschnitte jeder Seitenleiste erleichtern
aus den zur CH-PS 352 923 genannten Gründen die Demontage nicht. Werden derartige
Ausschnitte im Verhältnis zur Nutenlänge sehr gross gewählt, verringert sich die Anlagefläche
der Schaufel derart stark, dass.bei den erheblichen Umfangskräften zu hohe Flächenpressungen
und damit Beschädigungen an den Anlageflächen entstehen.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Schleuderrades der eingangs
genannten Art, wobei die Halterung der Schleuderschaufeln in der oder den Radscheiben
derart ausgebildet ist, dass eine leichte Demontage der Schleuderschaufeln ohne grossen
Aufwand gewährleistet und wobei auch die Anwendung von beweglichen als auch festen
Anschlägen zur Sicherung der Schleuderschaufel nach aussen möglich ist.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches angegebenen
Gestaltungsmerkmale bei der Erfindung vorgesehen.
[0007] Bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich nach den Unteransprüchen.
[0008] Die erfindungsgemässe keilförmige Ausbildung der Nuten und bzw. oder der Seitenleisten
ermöglicht einen einfachen Ausbau auch durch Strahlmittel fest verklemmter Schleuderschaufeln
ohne Spezialwerkzeuge und ohne Beschädigung der Nuten oder der Schleuderschaufeln.
[0009] In den beiliegenden Zeichnungen ist die Erfindung an mehreren Ausführungsbeispielen
dargestellt und nachfolgend beschrieben. Es zeigen:
Fig 1 einen in radialer Richtung zur Schleuderachse verlaufenden Teilschnitt einer
Ausführungsvariante eines Schleuderrades mit von innen nach aussen einschiebbaren
Schleuderschaufeln,
Fig 2 einen Teilschnitt II - II von Fig 1,
Fig 3 einen Teilquerschnitt entlang der Linie III - III von Fig 1,
Fig 4 einen Teilschnitt II - II einer Ausführungsvariante von Fig 1,
Fig 5 einen Teilschnitt II - II einer weiteren Ausführungsvariante von Fig 1,
Fig 6 einen in radialer Richtung zur Schleuderachse verlaufenden Teilschnitt einer
Ausführungsvariante eines Schleuderrades mit von aussen nach innen einschiebbaren
Schleuderschaufeln.
Fig 7 einen Teilschnitt entlang der Linie VII - VII von Fig 6 und
Fig 8 einen Teilschnitt VII - VII einer Ausführungsvariante von Fig 6.
[0010] Die Fig 1 und 2 zeigen Teilschnitte eines Zweischeiben-Schleuderrades, welches in
beiden Drehrichtungen betrieben werden kann.
[0011] Dieses Schleuderrad besteht im wesentlichen aus einer inneren Radscheibe 1, einer
äusseren Radscheibe 2, und mehreren umfangseitig, gleichmässig verteilten Schleuderschaufeln
3, wobei in den Figuren jeweils nur eine Schleuderschaufel dargestellt ist. Die innere
Radscheibe 1 ist mittels Schrauben 12 an einem Flansch 4, einer Welle 11 befestigt,
welche durch einen Motor angetrieben um eine Drehachse 5 rotiert. Die vordere Radscheibe
2 ist mittels mehreren gleichmässig verteilten Distanzbolzen 6 fest mit der hinteren
Radscheibe 2 verbunden.
[0012] Die Wurfflächen 9 aufweisenden Schleuderschaufeln 3 sind mit Seitenleisten 7 versehen,
welche in einander gegenüberstehenden, radial verlaufenden Nuten 8 in den Innenflächen
der Radscheiben 1 und 2 eingreifen. Die Seitenleisten 7 reichen bis zum äusseren Durchmesser
der Radscheiben 1 und 2, wobei die Schleuderschaufeln 3 mit einem Teil 10 über die
Radscheiben 1 und 2 hinausragen. Die Wurfflächen 9 sind in diesem Teil 10 seitlich
mit je einem Rand 13 versehen, der zur Führung des Strahlmittels dient. Das innere
Ende der Schleuderschaufeln 3 bilden die äussere Begrenzung eines zentrischen freien
Raumes 14, in welchem ein Laufrad 15 und ein weiter nicht dargestellter Reglerkorb
angeordnet ist. Das Laufrad 15 ist mittels einer zentrisch angeordneten Schraube 16
fest mit der Welle 11 verbunden und weist einen Flansch 17 auf, dessen Umfangsfläche
18 den Anschlag für die Schleuderschaufeln 3 nach innen bilden. Da der Durchmesser
des freien Raumes 14 grösser ist als die Länge der Seitenleisten 7, können die Schleuderschaufeln
3 bei demontiertem Reglerkorb und Laufrad 15 von innen her in die Nuten 8 eingeschoben
werden.
[0013] Die Schleuderschaufel 3 weist an der Aussenfläche einer Seitenleiste 7 einen Materialvorsprung
19 auf. Dieser, einen rechteckigen Querschnitt aufweisende Materialvorsprung 19 erstreckt
sich vom inneren Schaufelende über eine Teillänge der Seitenleiste 7. Das der Schaufel-Abwurfkante
zugekehrte Ende des Materialvorsprunges 19 wird durch zwei zueinanderlaufende schräge
Flächen 20 und eine senkrecht zur Einschubrichtung verlaufende Anschlagfläche 21 gebildet.
An der wellenseitigen Radscheibe 1 sind am inneren Ende der Nuten 8 Ausnehmungen 22
angeordnet, deren kreisbogenförmiges äussere Ende eine Anlagefläche 23 ist. Diese
Anlagefläche 23 bildet zusammen mit der Anschlagfläche 21 des Materialvorsprunges
19 einen festen Anschlag 24, welcher den Einschubweg begrenzt und die Schleuderschaufel
3 in radilaer Richtung nach aussen hält. Durch die Anordnung der festen Anschläge
24 nur an der wellenseitigen Radscheibe 1 werden die durch die Rotation an den Schleuderschaufeln
3 entstehenden Fliehkräfte direkt von der Radscheibe 1 auf die Welle 11 und deren
Lagerung übertragen. Selbstverständlich können die festen Anschläge 24 auch an beiden
Seitenleisten 7 und beiden Radscheiben 1 und 2 angeordnet werden, wobei auch andere
Ausführungsformen, wie z.B. Stifte in den Nuten der Radscheiben und Ausnehmungen in
der Seitenleiste der Schleuderschaufel, möglich sind. Wie aus der Fig 3 ersichtlich,
ist der Querschnitt der Seitenleisten 7 als auch der Nuten 8 rechteckförmig ausgebildet.
[0014] Die Seitenleisten 7 sind in ihrer Längsrichtung symmetrisch zur Längsachse 25 der
Schleuderschaufel 3 in zwei, zueinander senkrecht stehenden Ebenen keilförmig ausgebildet,
wobei der grössere Querschnitt der Seitenleisten 7 am inneren Ende der Schleuderschaufeln
3 ist.
[0015] Die Nuten 8 sind ebenfalls in gleicher Richtung keilförmig ausgebildet, wodurch zwischen
den Nuten 8 und den Seitenleisten 7 bei Anlage der Schleuderschaufel 3 am Anschlag
24 ein annähernd paralleler Spalt 26 entsteht.
[0016] Der Spalt 26 ist aus Gründen der Herstellungstoleranz der gegossenen Schleuderschaufeln
3 erforderlich, wobei durch Anlage der Schleuderschaufeln 3 am Anschlag 24 gewährleistet
ist, dass die Fliehkräfte von diesem Anschlag 24 und nicht von den keilförmigen Nuten
8 aufgenommen werden. Während dem Betrieb füllt sich der Spalt 26 mit Strahlmittelteilchen,
welche sich darin verklemmen. Durch die keilförmige Ausbildung von Seitenleisten 7
und Nuten 8 lösen sich diese verklemmten Strahlmittelteilchen jedoch sofort bei der
Demontage der Schleuderschaufeln, da bereits bei einem geringen Verschiebeweg der
Schleuderschaufel 3 nach innen sich der Spalt 26 sofort vergrössert.
[0017] Es ist auch möglich, entweder die Nuten oder die Seitenleisten mit zueinander parallelen
Flächen auszuführen.
[0018] Die Fig 4 zeigt eine Ausführungsvariante, in welcher die Nuten 8a parallel ausgeführt
sind und die Seitenleisten 7 der Schleuderschaufel 3, wie in der Fig 2 von innen nach
aussen keilförmig verkleinernd ausgebildet sind. Hierdurch entsteht ein sich nach
aussen vergrössernder Spalt 26a. Gemäss Fig 5 sind die Seitenleisten 7a parallel ausgebildet,
und die Nute 8 entspricht der keilförmigen Nute, gemäss Fig 2, wobei der Spalt 26b
sich keilförmig nach innen vergrössert.
[0019] Zu den hier gezeigten Ausführungsvarianten sind auch noch zur Längsachse 25 der Schleuderschaufel
3 unsymmetrische Kombinationen von keilförmigen und/oder parallelen Nuten mit keilförmigen
und/oder parallelen Seitenleisten möglich.
[0020] In den Fig 6 bis 8 ist eine Schleuderradausführung in Teilschnitten dargestellt,
bei welchem die Schleuderschaufeln 33 von aussen zwischen Radscheiben 31 und 32 eingeschoben
und durch bewegliche Anschläge 44 nach aussen gehalten werden.
[0021] Auf den, die beiden Radscheiben 31, 32 auf Distanz haltenden Distanzbolzen 36, ist
jeweils eine Hülse 45 drehbar gelagert, an deren Enden Sperrnocken 46 angeordnet sind,
welche mit einer Abflachung 47 versehen sind.
[0022] Jede der Schleuderschaufeln 33 ist mit Seitenleisten 37 versehen, welche in sich
gegenüberliegende Nuten 38 der Radscheiben 31, 32 eingeschoben werden. An einer Wurffläche
39 der Schleuderschaufel 33 sind direkt angrenzend an die Seitenleisten 37 zwei Höcker
49 angeordnet, welche zusammen mit den Sperrnocken 46 den Anschlag 44 bilden.
[0023] Bei der Ausführungsvariante entsprechend den Fig 6 und 7 sind die Seitenleisten 37
und die Nuten 38 symmetrisch zur Längsachse 25 der Schleuderschaufel 33 keilförmig
ausgebildet, wobei sich der Querschnitt der Seitenleisten 37 und der Nuten 38 von
aussen nach innen verkleinert.
[0024] Bei Montage der Schleuderschaufeln 33 werden diese bei zur Nute 38 parallel gestellter
Abflachung 47 der Sperrnocken 46 von aussen in die keilförmigen Nuten 38 eingeschoben
bis sie an der Umfangsfläche 18 des Flansches 17 mit ihrem inneren Ende anliegen.
Anschliessend wird die Hülse 45 soweit verdreht, bis die Sperrnocken 46 an den Höckern
49 der Schleuderschaufel 33 anliegen, wodurch deren Halt nach aussen gewährleistet
wird. Gleichzeitig wird dadurch die Schleuderschaufel 33 an die gegenüberliegende
Fläche der Nute 38 gedrückt, wodurch zwischen der Nute 38 und der Seitenleiste 37,
an der Seite des Höckers 49 ein Spalt 26 entsteht, der sich wie bereits beschrieben,
mit Strahlmittel auffüllt. Durch die sofortige Vergrösserung des Spaltes beim Herausziehen
der Schleuderschaufeln wird auch hier die Demontage der Schleuderschaufeln wesentlich
erleichtert.
[0025] Bei der, in der Fig 8 gezeigten Ausführungsvariante ist die Nute 38a mit parallelen
Flächen ausgebildet und die Seitenleiste 37a unsymmetrisch zur Längsachse 25, wobei
die dem Anschlag 44 zugekehrte Seite der Seitenleiste keilförmig nach innen verkleinernd
und die gegenüberliegende Seite parallel zur Längsachse 25 ausgeführt ist. Dabei entsteht
an einer Seite ein keilförmiger Spalt 26c.
1. Schleuderrad zum Schleudern von Schleudergut mit mindestens einer Radscheibe, einer
Mehrzahl von gleichmässig verteilten, in radialen Nuten der letzten einschiebbaren
Schleuderschaufeln, welche an deren Längsseiten Seitenleisten aufweisen und mit Anschlägen,
welche die Bewegung der Schleuderschaufeln in radialer Richtung nach aussen begrenzen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenleisten (7, 37) oder bzw. und die Nuten (8,
38) mindestens in einer Ebene zur Schaufellängsachse (25) keilförmig ausgebildet sind
und dass bei Anlage der Schleuderschaufeln (3, 33) am Anschlag (24, 44) mindestens
an einer Fläche der Nute (8, 38) gegenüber der Seitenleiste (7, 37) ein Spalt (26)
vorhanden ist.
2. Schleuderrad nach Patentanspruch 1 mit von innen nach aussen einschiebbaren Schleuderschaufeln
und festen Anschlägen, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Seitenleisten (7) und
bzw. oder die Nuten (8) vom Schleuderrad-Innendurchmesser in Richtung nach aussen
keilförmig verkleinern (siehe Fig 1, 2, 4, 5).
3. Schleuderrad nach Patentanspruch 1 mit von aussen nach innen einschiebbaren Schleuderschaufeln
und beweglichen Anschlägen, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Seitenleisten (37)
und bzw. oder die Nuten (38) vom Schleuderrad-Aussendurchmesser in Richtung nach innen
keilförmig verkleinern (siehe Fig 6, 7, 8).
4. Schleuderrad nach Patentanspruch 1 und einem der beiden Patentansprüche 2 oder
3, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenleisten (7, 37) und die Nuten (8, 38) im
Querschnitt rechteckförmig und symmetrisch zur Längsachse (25) der Schleuderschaufel
(3, 33) keilförmig ausgebildet sind.
5. Schleuderrad nach Patentanspruch 1 und einem der beiden Patentansprüche 2 oder
3, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (8a, 38a) parallel ausgebildet sind und
mindestens eine Seite der im Querschnitt rechteckförmigen Seitenleisten (7, 37) keilförmig
ist.
6. Schleuderrad nach Patentanspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass an einer
Seitenleiste (7) der Schleuderschaufel (3) ein Materialvorsprung (19) angeordnet ist,
welcher mit einer Anlagefläche (23) einer Ausnehmung mung (22) der wellenseitigen
Radscheibe (1) den festen Anschlag bildet.
7. Schleuderrad nach Patentanspruch 1 und 3, dadurch ge-kennzeichnet, dass an einer
Wurffläche (39) der Schleuderschaufel (33) und angrenzend an der Seitenleiste (37)
je,.ein Höcker (49) angeordnet ist, welcher mit zwischen den Radscheiben (31, 32)
schwenkbar angeordneten Sperrnocken (46) den beweglichen Anschlag (44) bildet.
8. Schleuderrad nach Patentanspruch 1 oder einem der Patentansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die keilförmige Ausbildung der Nuten (8, 38) und den Seitenleisten
(7, 37) in zwei zueinander senkrecht stehenden Ebenen verläuft (siehe Fig 1, 2, 6,
7).