[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Gemischen aus
kristallinen Zeolithen und Natriumtriphosphat, durch Sprühtrocknen wäßriger Lösungen
oder Suspensionen von Natriumorthophosphat in einem Raum, in welchen gleichzeitig
die Zeolithe eingebracht werden.
[0002] Derartige Gemische, die neben dem Triphosphat im allgemeinen zwischen 10 und 50 Gewichts%
Zeolithe enthalten, werden vor allem als sogenannte Builder für phosphatarme Waschmittel
verwendet.
[0003] Im allgemeinen verfährt man dabei so, daß man die jeweils auf getrennten Wegen hergestellten
Komponenten in pulverförmigem Zustand miteinander vermischt, wobei das Triphosphat
nach bekannten Verfahren aus Natriumorthophosphatlösungen oder -suspensionen, die
etwa 28 bis 32 Gewichts% P
2O
5 enthalten und ein Na : P-Molverhältnis von 1,667 aufweisen, vorzugsweise durch Sprühtrocknung
bei 350 bis 500°C erhalten wird.
[0004] Die Zeolithe werden dagegen durch hydrothermale Kristallisation einer Wasserglas-Aluminatsynthesemischung
erhalten, wobei das Kristallisationsprodukt nach Abtrennung von der Mutterlauge im
Drehrohr oder in einem Heißluftsprühturm bei 100 bis 350
0C getrocknet wird.
[0005] Bei den bekannten Verfahren ist in jedem Fall eine getrennte Herstellung und Lagerung
beider Builderkomponenten erforderlich.
[0006] Diese bisherige Praxis könnte deutlich wirtschaftlicher gestaltet werden, wenn es
gelänge, insbesondere den apparativ aufwendigen Verfahrensschritt der Trocknung der
Zeolithe mit der Herstellung des Triphosphates zu kombinieren. Es ist auch schon versucht
worden, bei der Herstellung phosphatarmer Wasch- und Reinigungsmittel zumindest einen
Teil der Zeolithe während der Zerstäubungstrocknung des phosphathaltigen wäßrigen
Waschmittelansatzes in pulveriger Form in den Raum einzubringen, in welchem die zerstäubten
Partikel getrocknet werden (DE-OS 2 529 685).
[0007] Vom apparativen Aufwand her, wie auch aus Gründen der Energieeinsparung schien es
zweckmäßig, die Zeolithmaische gemeinsam mit der Orthophosphatlösung bzw. -suspension
unter Verwendung einer Zweistoffdüse gemeinsam zu versprühen; doch führten entsprechende
Versuche nicht zu den gewünschten Produkten, da offenbar beim Austritt der Komponenten
aus der Sprühdüse eine Wechselwirkung der Komponenten aufeinander über die noch vorhandene
wäßrige Phase erfolgt.
[0008] Dadurch verläuft einerseits die Kondensation der Phosphate unter Bildung eines hohen
Anteils an Diphosphat, andererseits wird ein Teil der Zeolithe strukturell verändert.
[0009] Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß sich die Nachteile der bekannten Arbeitsweisen
vermeiden lassen, wenn man Natriumorthophosphatlösungen oder -suspensionen in einem
Raum sprühtrocknet, die, ausgehend von dem für Natriumtriphosphat im Falle eines zeolithfreien
Produktes theoretischen Na : P-Molverhältnis von 1,66, pro Anteil von jeweils 10 Gewichts%
Zeolith im Endprodukt, ein um jeweils 0,01 niedrigeres Na : P-Molverhältnis aufweisen,
und wenn man gleichzeitig die Zeolithe in Form einer wäßrigen Suspension in den genannten
Raum einbringt, wobei die Zeolithsuspension in einer solchen Entfernung vom Orthophosphat
versprüht wird, daß sich die Sprühkegel beider Komponenten erst dann berühren, wenn
die Zeolithteilchen an ihrer Oberfläche bereits getrocknet und die Phosphatteilchen
zumindest teilweise kondensiert sind. Als Zeolithe werden dabei vorzugsweise Aluminiumsilikate
der allgemeinen Formel (Kat
2/nO)
x. Al
2O
3. (Si0
2)y eingesetzt, worin Kat ein mit Calcium austauschbares Kation der Wertigkeit n, x
eine Zahl von 0,7 bis 1,5 und y eine Zahl von 0,8 bis 6 ist.
[0010] Insbesondere verwendet man Zeolithe des Typs A. Das Sprühtrocknen führt man am besten
bei Temperaturen zwischen 350 und 500°C durch.
[0011] Die erhaltenen Gemische zeichnen sich dadurch aus, daß sie sehr feinteilig, rieselfähig
und lagerbeständig sind.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Kondensation des Natriumtriphosphates
ohne nennenswerte Diphosphatbildung, die Trocknung des Zeolithen und die intensive
Vermischung beider Komponenten in einem einzigen Arbeitsschritt. Im Vergleich zur
bisherigen Verfahrensweise bedeutet dies eine Einsparung eines Sprühturmes für die
Zeolithtrocknung und gegebenenfalls einer Vorrichtung zur Mischung der Komponenten.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt die Herstellung von Gemischen beliebiger Zusammensetzung.
[0014] Der Zusammenhang zwischen dem Zeolithanteil im Endprodukt und dem erforderlichen
Na : P-Molverhältnis in der eingesetzten Orthophosphatlösung bzw.-suspension ist in
dem nachfolgenden Diagramm dargestellt.
[0015] Wie aus dem Diagramm hervorgeht, muß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, je nach
dem im Endprodukt gewünschten Zeolithanteil, das Na : P-Molverhältnis des eingesetzten
Orthophosphates kleiner als 1,66 und größer als 1,56 sein.
[0016] Anhand der folgenden Beispiele soll die vorliegende Erfindung näher erläutert werden.
Beispiel 1 (Vergleichsbeispiel)
[0017] Am Kopf eines Sprühturmes werden stündlich 140 kg einer an P
20
5 20 gewichtsprozentigen Natriumorthophosphatlösung mit einem für die Bildung von Natriumtriphosphat
theoretischen Na : P-Molverhältnis von 1,66 und 175 kg einer wäßrigen Maische mit
40 Gewichts% Zeolith A getrennt durch zwei Düsen (Düsenabstand: 1 m) bei einer Temperatur
von 410°C so eingesprüht, daß sich die beiden Sprühkegel erst berühren, wenn die Zeolithteilchen
an der Oberfläche trocken und die Phosphatteilchen zumindest teilweise kondensiert
sind. Erhalten wird ein Produktgemisch, das nach analytischem und röntgenographischem
Befund zu je 50 Gewichts% aus kristallinem Zeolith A und kondensierten Phosphaten
besteht. Das Phosphatkondensationsprodukt enthält laut Papierchromatogramm nur 55
% Triphosphat neben 45 % Diphosphat.
Beispiel 2
[0018] In Abänderung von Beispiel 1 wird eine Natriumorthophosphatlösung mit einem Na :
P-Molverhältnis von 1,61 bei sonst unveränderten Bedingungen eingesetzt. In diesem
Fall enthält das kristalline Reaktionsprodukt neben 50 Gewichtsteilen Zeolith A zu
gleichen Teilen ein Phosphatkondensationsprodukt,das zu 95 % aus Natriumtriphosphat
besteht.
Beispiel 3 (Vergleichsbeispiel)
[0019] In Abänderung zum Beispiel 2 werden die gleiche Natriumorthophosphatlösung und die
Zeolithmaische statt über zwei räumlich getrennte Düsen über eine Mehrstoff-Düse durch
zwei separate Kanäle eingesprüht o daß sich die Sprühkegel unmittelbar nach aus der
Düse berühren. In diesem Fall wird ein Produkt eine fen, dessen Phosphatanteil zu
80 % aus Natriumdiphosphat und nur 20 % aus Triphosphat besteht. Daneben enthält das
Produkt nur 30 % Zeolith A statt des zu erwartenden Gehaltes von 5o %. Die restlichen
20 % des silikatischen Materials liegen in veränderter, nicht näher untersuchter Form
vor.
Beispiel 4
[0020] 350 kg/h einer wäßrigen Maische mit 40 Gewichts% Zeolith A und 120 kg/h einer Natriumorthophosphatlösung
mit einem Na : P-Molverhältnis von 1,59 werden getrennt durch zwei Düsen am Kopf eines
Sprühturmes (DUsenabstand: 1 m) wie im Beispiel 2 eingesprüht. Die Abgastemperatur
des Turmes beträgt 380°C. Das erhaltene Produktgemisch besteht nach analytischem und
röntgenographischem Befund aus einem Gemisch der kristallinen Komponenten Zeolith
A und Natriumtriphosphat im Gewichtsverhältnis 70 : 30. 4 % des Gesamt-P
20
5 im Produkt lagen als Diphosphat vor.
1. Verfahren zur Herstellung von Gemischen aus kristallinem Zeolith und Natriumtriphosphat,
dadurch gekennzeichnet, daß man wäßrige Lösungen oder Suspensionen von Natriumorthophosphat
in einem Raum, in welchen gleichzeitig auch die Zeolithe eingebracht werden, sprühtrocknet,
wobei man Natriumorthophosphatlösungen oder -suspensionen einsetzt, die, ausgehend
von dem für Natriumtriphosphat im Falle eines zeolithfreien Produktes theoretischen
Na : P-Molverhältnis von 1,66, pro Anteil von jeweils 10 Gewichts% Zeolith im Endprodukt,
ein um jeweils 0,01 niedrigeres Na : P-Molverhältnis aufweisen, und daß man die Zeolithe
in Form einer wäßrigen Suspension in den genannten Raum einbringt, wobei die Zeolithsuspension
in einer solchen Entfernung vom Orthophosphat versprüht wird, daß sich die Sprühkegel
beider Komponenten erst dann berühren, wenn die Zeolithteilchen an ihrer Oberfläche
bereits getrocknet und die Phosphatteilchen zumindest teilweise kondensiert sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Zeolithe Aluminiumsilikate
der allgemeinen For- mel (Kat2/nO)x. Al2O3. (Si02)y einsetzt, worin Kat ein mit Calcium austauschbares Kation der Wertigkeit n, x eine
Zahl von 0,7 bis 1,5 und y eine Zahl von 0,8 bis 6 ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Zeolithe
solche des Typs A einsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Sprühtrocknen
bei Temperaturen zwischen 350 und 500°C durchführt.