[0001] Verfahren zur Aufrechterhaltung der Konzentration in einer flüssigen Entwicklungslösung,
insbesondere für ein nach dem Halbfeuchtverfahren arbeitendes Entwicklungsverfahren
[0002] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Aufrechterhaltung der
Konzentration wenigstens eines entwicklungsaktiven flüssigen Stoffes in einer flüssigen
Entwicklerlösung, insbesondere für ein nach dem Halbfeuchtverfahren arbeitendes Entwicklungsverfahren
von Diazotypieblattmaterial.
[0003] Bei der Verwendung bekannter wässriger Entwicklungslösungen für die Feuchtentwicklung
oder Halbfeuchtentwicklung von Zweikomponenten-Diazotypieblattmaterial tritt das Problem
auf, daß durch Verdunstung einer oder mehrerer Komponenten mit relativ hohen Dampfdrücken,
die in der Lösung vorliegen, diese Komponenten bevorzugt in die Gasphase übergehen
und somit die Konzentrationsverhältnisse in der Entwicklerlösung beeinflussen. Daraus
ergeben sich bereits bei normalen Raumtemperaturen erhebliche und störende Konzentra
- tionsänderungen. Sie treten insbesondere auf, wenn die Entwicklung mit einem Walzenantragswerk
erfolgt, in dem die Walzenoberflächen durch den Entwickler benetzt werden. Bei der
Verwendung wässriger Entwicklungslösungen, in denen aktive Entwicklerstoffe dissoziiert
sind, können bereits nach relativ kurzer Betriebszeit negative Einflüsse infolge der
Verdunstung eintreten. Diese aufgrund der nicht gewünschten Veränderungen der physikalischen
und chemischen Eigenschaften der Entwicklerlösung auftretenden Einflüsse können in
einer Verminderung der Reaktionsgeschwindigkeit, d.h. in einer langsameren Entwicklung
bestehen, ferner in der Erhöhung der notwendigen Antragsmenge pro Flächeneinheit des
zu entwickelnden Diazotypieblattmaterials und schließlich in einer Farbtonverschiebung,
beispielsweise von blau zu violett bei Diazotypieblattmaterial des Typs ADE der Fa.Ricoh
Corp. Die verwendeten Entwicklerlösungen enthalten im wesentlichen Wasser, Alkohol,
ein Netzmittel und Natronlauge als aktive Entwicklersubstanzen.
[0004] Um die geschilderten negativen Einflüsse infolge der Verdunstung der flüchtigeren
Bestandteile zu vermeiden, ist es bereits bekannt, die Dichte der bei dem Entwicklungsverfahren
eingesetzten Entwicklerlösung fortlaufend zu messen und den verdunsteten Bestandteil
dichteabhängig zuzudosieren.
[0005] Im einzelnen hat man die Dichte in einfachster Weise mit einer Dichtespindel gemessen,
von der ein Teil durch eine Lichtschranke hindurchtreten kann. Die Lichtschranke ist
über eine elektronische Schaltungsanordnung mit einem Dosierventil verbunden. Dieses
Verfahren zur Dichtemessung und Dosierung arbeitet in einfacher Weise derart, daß
bei Unterschreiten eines bestimmten Dichtewerts durch die Lichtschranke die Betätigung
eines Schälters ausgelöst wird, der über das Dosierventil die Zudosierung des verdunsteten
Bestandteils der Entwicklerlösung steuert.
[0006] Dieses Verfahren zur Dichtemessung hat sich jedoch in Verbindung mit Entwicklerlösungen,
die.zum Entwickeln von Diazotypieblattmaterial betriebsmäßig eingesetzt werden, nicht
bewährt. Es kann in diesem Entwickler eine Schaumbildung auftreten, welche die Dichtemessung
mit einer Dichtespindel erheblich verfälscht.
[0007] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Aufrechterhaltung
der Konzentration wenigstens eines entwicklungsaktiven flüssigen Stoffes in einer
flüssigen Entwicklerlösung, insbesondere für ein nach dem Halbfeuchtverfahren arbeitendes
Entwicklungsverfahren zu schaffen, nach dem die Dichte der Entwicklerlösung störungsfrei
und zuverlässig ermittelt werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird für ein Verfahren der eingangs genannten Gattung erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Stoffkonzentration durch Messung der Viskosität der Entwicklerlösung
bestimmt wird.
[0009] Es hat sich nämlich herausgestellt, daß die Viskosität ein gutes Maß für die Stoffkonzentration
der Entwicklerlösung darstellt. Vorteilhaft dabei ist, daß durch den Verdunstungsvorgang
der Komponenten mit relativ hohem Dampfdruck eine relativ große Änderung der Viskosität
der Lösung eintritt, so daß mit verhältnismäßig geringem Aufwand eine einwandfreie
Erfassung der Konzentrationsänderungen erfolgt. Ferner wird bei diesem Messverfahren
die Entdeckung ausgenutzt, daß die Viskositäten der genannten, zur Entwicklung von
Diazotypieblattmaterial verwendbaren Entwickler wenig temperaturäbhängig sind. Es
braucht daher nicht der Temperatureinfluß durch besondere Maßnahmen kompensiert zu
werden.
[0010] Zur Ausübung dieses Verfahrens wird eine Einrichtung mit den Merkmalen verwendet,
daß ein elektrischer Viskositätsmesswertgeber in die Entwicklerlösung eingetaucht
ist, und daß der Viskositätsmesswertgeber über einen Diskriminator mit einer Dosiereinrichtung
des entwicklungsaktiven Stoffs in Verbindung steht. In dem Diskriminator werden die
von dem Viskositätsmesswertgeber abgegebenen Messwertsignale ausgewertet. Bei Über-
bzw. Unterschreiten eines Schwellwertes in dem Diskriminator wird die Dosiereinrichtung
in der Weise betätigt, daß die gewünschte Konzentration des entwicklungsaktiven Stoffes
wieder hergestellt wird.
[0011] Der entwicklungsaktive flüssige Stoff kann bei den hier vorgesehenen Entwicklerlösungen
Wasser sein, das insofern entwicklungsaktiv ist, als zumindest eine andere Komponente,
z.B. Natronlauge nicht in der gewünschten Weise wirksam werden kann, wenn sich diese
Komponente nicht in Wasser ausreichend dissoziiert.
[0012] Im einzelnen zeichnet sich die Einrichtung vorteilhaft dadurch aus, daß als Viskositätsmesswertgeber
ein durch einen Elektromotor angetriebener Rotationskörper vorgesehen ist, der in
einem flüssigkeitsdurchlässigen Gehäuse mit nah beabstandeter Innenwand angeordnet
ist, und daß in einer Stromzuführungsleitung zu dem Motor ein Messwiderstand angeordnet
ist.
[0013] Diese Einrichtung kann mit verhältnismäßig wenig aufwendigen Mitteln verwirklicht
werden und ergibt eine zur Zudosierung des aktiven flüssigen Stoffs ausreichende Genauigkeit
auch über einen langen Zeitraum. Die Wirkungsweise der Einrichtung ist so, daß der
Rotationskörper nach Maßgabe der Zähigkeit der Entwicklerlösung, die zwischen ihm
und der Innenwand des Gehäuses vorhanden ist, abgebremst wird. Der Elektromotor hat
ein von dem Maß der Abbremsung abhängiges Drehmoment aufzubringen, was wiederum eine
proportionale Stromaufnahme des.Elektromotors verursacht. Der Spannungsabfall, der
durch diesen Strom in dem Messwiderstand gemessen wird, läßt sich in der signalmäßig
nachgeschalteten Diskriminatorschaltung zur Betätigung der Dosiereinrichtung auswerten.
[0014] Hierzu ist die Einrichtung zweckmäßig mit den Merkmalen ausgestaltet, daß der Meßwiderstand
über einen Verstärker mit dem Diskriminator verbunden ist, daß der Ausgang des Diskriminators
mit einem ersten Eingang eines UND-Gliedes verbunden ist, daß ein Impulsgeber an einen
zweiten Eingang des UND-Gliedes angeschlossen ist und daß der Ausgang des UND-Gliedes
mit einem Magnetventil in Verbindung steht, welches in der Ausgangsleitung eines Vorratsbehälters
des entwicklungsaktiven Stoffes angeordnet ist.
[0015] Mit dieser Einrichtung wird in besonders zweckmäßiger Weise erreicht, daß der zuzudosierende
flüssige Stoff periodisch durch das Magnetventil in die Entwicklerlösung eingespeist
wird, da das Magnetventil impulsweise durch den astabilen Multivibrator gespeist wird.
Die Zudosierungsrate hängt. dazu von dem Ausgangssignal des Diskriminators a
b, indem dieses Ausgangssignal und das Signal, das von dem astabilen Multivibrator
abgegeben wird, in das UND-Glied eingespeist werden. Der Diskriminator gibt nur dann
ein Signal ab, wenn das verstärkte Meßwertsignal angibt, daß die Konzentration des
entwicklungsaktiven flüssigen Stoffes einen vorgegebenen Mindestwert unterschreitet.
In diesem Fall werden über das UND-Glied die Impulse des astabilen Multivibrators
zu dem Magnetventil weitergeleitet, während bei ausreichender Konzentration die Weiterleitung
der Impulse des Multivibrators durch das UND-Glied unterbrochen wird.
[0016] Zweckmäßig ist die Einrichtung weiter dadurch ausgestaltet, daß in einem die Entwicklerlösung
aufnehmenden Gefäß, in das die entwicklungsaktive Substanz zudosiert wird, ein Rührwerk
neben einer Stelle angeordnet ist, in die eine mit der Dosiereinrichtung verbundene
Leitung mündet.
[0017] Durch diese Maßnahme wird dafür gesorgt, daß sich die zudosierte entwicklungsaktive
Substanz gleichmäßig in der Entwicklerlösung verteilt und daß insbesondere die Konzentration
an der Meßstelle, an der der Viskositätsmeßwertgeber in die Entwicklerlösung eintaucht,
der Konzentration in den übrigen Volumenelementen des Entwicklers weitgehend entspricht.
[0018] Schließlich zeigt die Einrichtung vorteilhaft das Merkmal, daß der Rotationskörper
zylindrisch ausgebildet ist, der unter Freilassung eines ringförmigen Spalts in dem
Gehäuse drehbar angeordnet ist, und daß das Gehäuse Zutrittsöffnungen von außen in
den ringförmigen Spalt aufweist..
[0019] Bei dieser verhältnismäßig einfach zu realisierenden Ausbildung des Viskositätsmeßwertgebers
wird eine genaue Messung erzielt, unter anderem auch dadurch, daß die Entwicklerlösung
Zutritt zu dem ringförmigen Spalt hat, in dem eine definierte Entwicklermenge enthalten
ist, so daß die Messung unter definierten Bedingungen stattfinden kann.
[0020] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung wird im folgenden anhand
einer Zeichnung mit drei Figuren beschrieben:
[0021] Es zeigt:
Fig. 1. den in die Entwicklerlösung eingetauchten Viskositätsmeßwertgeber in einem
Längsschnitt,
Fig. 2 die gesamte Einrichtung zur Viskositätsmessung in einem schematischen Blockschaltbild
und
Fig. 3 die Zudosierungseinrichtung mit benachbart angeordnetem Rührwerk, dessen aktiver
Teil in die Entwicklerlösung eintaucht.
[0022] In Fig. l ist ein Meßkopf des Viskositätsmeßwertgebers mit 1 bezeichnet. Er besteht
aus einem zylindrischen Rotationskörper 2, der konzentrisch in einem ebenfalls zylindrischen
Gehäuse 3 angeordnet ist, so daß sich zwischen dem Rotationskörper und dem Gehäuse
ein ringförmiger Spalt 4 bildet. Der Rotationskörper ist an einer unteren Spitze 5
in dem Gehäuse gelagert. Ein oberes Lager des Rotationskörpers wird durch einen Elektromotor
6 gebildet, der in dem oberen Teil des Gehäuses eingelassen und in diesem befestigt
ist. Die Stromzuführungsleitungen des Elektromotors sind mit 7 bezeichnet.
[0023] Der Meßkopf ist in die zu messende Entwicklerlösung 8 eingetaucht, wobei durch nicht
dargestellte Mittel dafür gesorgt ist, daß das Niveau der Entwicklerlösung annähernd
konstant ist, zumindest daß die Oberfläche der Entwicklerlösung oberhalb des Rotationskörpers
liegt. Die Entwicklerlösung tritt durch Öffnungen 9 in dem Gehäuse 3 in den ringförmigen
Spalt 4 ein. Die gesamte Anordnung ist in einem Behälter 10 untergebracht.
[0024] Aus Fig. 2 ist erkennbar, daß in die Stromzuführungsleitungen 7 des Elektromotors
6 ein Meßwiderstand 11 eingeschaltet ist. Der mit dem Meßwiderstand in Reihe liegende
Elektromotor wird durch eine an die Anschlußklemmenl2 angeschlossene Spannungsquelle
gespeist.
[0025] Zur Entnahme des Meßwertsignals liegen Anschlüsse eines Verstärkers 13 an beiden
Enden des Meßwiderstands. Der Verstärker ist als Gleichspannungs-Meßverstärker ausgebildet,
da an den Anschlußklemmen 12 eine Gleichspannung liegt.
[0026] Von dem Ausgang des Gleichspannungsmeßverstärkers führen Leitungen zu einem Diskriminator
14, der auf einen Wert eingestellt ist, welcher dem zulässigen Grenzwert der Konzentration
entspricht, vorzugsweise entsprechend der höchsten zulässigen Viskosität bzw. Dichte
der Entwicklerlösung. Der Ausgang 14a des Diskriminators gibt eine charakteristische
Steuergröße zur Zudosierung des flüssigen Stoffes ab, wenn die gemessene Viskosität
zu groß wird. Hierzu ist der Ausgang 14a des Diskriminators über eine Leitung 15 direkt
mit einemMagnetventil 16 verbunden, während eine zweite Leitung 15a von dem Ausgang
des Diskriminators durch ein UND-Glied 17 unterbrochen ist. Ein Eingang des UND-Glieds
steht also mit dem Ausgang 14a des Diskriminators in Verbindung. Ein zweiter Eingang
des UND-Glieds 17 ist an den Ausgang eines astabilen Multivibrators 18 angeschlossen,
der eine konstante Impulsfolge abgibt.
[0027] In Fig. 3 ist dargestellt, wie das Magnetventil 16 in die Ausgangsleitung 19 eines
Vorratsbehälters 20 des flüssigen Stoffs 21 eingeschaltet ist.
[0028] Außerdem ist aus Fig. 3 ersichtlich, daß in der Nähe einer Austrittsöffnung 22 der
Leitung 19 ein Rührwerk 23 angeordnet ist, das durch einen zweiten Elektromotor 24
konstant angetrieben wird.
[0029] Diese Einrichtung arbeitet folgendermaßen:
Zur Messung liegt der Elektromotor 6, der ein Gleichstrommotor ist und als Meßmotor
funktioniert, an einer nicht dargestellten Spannungsquelle, die an den Anschlußklemmen
12 angeschlossen ist. Der Betrag des durch den Elektromotor fließenden Stromes, der
ein Maß für die Viskosität und gleichzeitig ein Maß für die Dichte der Entwicklerlösung
ist, wird als Spannungsabfall an dem Messwiderstand 11 gemessen. Dieses als Spannung
auftretende Meßwertsignal wird in den Gleichspannungsmeßverstärker 13 eingespeist,
so daß an dem Ausgang des Verstärkers eine proportionale Spannung entsteht, die bequem
weiterverarbeitet werden kann. Diese Spannung wird in den Diskriminator 14 eingespeist.
Der Schwellwert des Diskriminators 14 ist dabei so eingestellt, daß der Ausgang 14a
des Diskriminators ein erstes bestimmtes Signal abgibt (z.B. L Signal), solange die
Entwicklerlösung annähernd frisch ist und ein zweites bestimmtes Signal (H Signal)
abgibt, wenn die Viskosität der Entwicklerlösung über einen vorgegebenen Wert angestiegen
ist. - Durch die Vorgabe des Schwellwerts des Diskriminators wird berücksichtigt,
um welche Entwicklerlösung es sich handelt.
[0030] Da ein Ausgang des Diskriminators und der Ausgang des astabilen Multivibrators 18
die Eingänge des UND-Gliedes 17 darstellen, wird bei einer bestimmten Konstellation
der Eingangssignale des UND-Gliedes (beide H Signale), d.h. bei Überschreiten des
Schwellwerts des Diskriminators das Magnetventil durch die von dem astabilen Multivibrator
18 abgegebenen Impulse impulsweise betätigt. Vorzugsweise ist die Impulsfrequenz und/oder
Impulslänge des astabilen Multivibrators einstellbar, um die Dosierfrequenz und das
Dosiervolumen, mit dem der flüssige Stoff 21 aus dem Vorratsbehälter 20 in den Behälter
10 eingespeist wird, den Parametern der gesamten Einrichtung anpassen zu können. -
Es wird also solange der flüssige Stoff 21 durch das Magnetventil in den Behälter
10 zudosiert, bis der Meßkopf in Fig. 1 feststellt, daß die Viskosität bzw. die Dichte
der Entwicklerlösung wieder in einem vorgegebenen Wertbereich liegt. Sodann erfolgt
die Abschaltung des Magnetventils 16 von dem astabilen Multivibrator 18 durch das
UND-Glied 17.
[0031] Wird flüssiger Stoff durch die Austrittsöffnung 22 der Leitung 19, welche eine Falleitung
ist, der Entwicklerlösung 8 zudosiert, so sorgt das ständig durch den zweiten Elektromotor
24 angetriebene Rührwerk 23 dafür, daß der zudosierte Stoff in der Entwicklerlösung
gleichmäßig verteilt wird und die Entwicklerlösung somit überall die gleiche Viskosität
annimmt.
[0032] Der gesamte Dosiervorgang erfolgt also solange, bis die Entwicklerlösung wieder die
Viskosität einer annähernd frischen Entwicklerlösung erreicht hat.
[0033] Anstelle nur eines flüssigen Stoffes 21 können zugleich oder nacheinander auch verschiedene
flüssige Stoffe zudosiert werden. In diesem Fall sind die Mengenanteile der einzelnen
zuzudosierenden Stoffe bei der Dimensionierung der gesamten Einrichtung zu ermitteln,
so daß in Abhängigkeit von der Viskosität ein vorgegebener Anteil aller dieser Stoffe
selbsttätig zudosiert wird.
1. Verfahren zur Aufrechterhaltung der Konzentration wenigstens eines entwicklungsaktiven
flüssigen Stoffes in einer flüssigen Entwicklerlösung insbesondere für ein nach dem
Halbfeuchtverfahren arbeitendes Entwicklungsverfahren'von Diazotypieblattmaterial,
bei dem die Stoffkonzentration gemessen und der Stoff erforderlichenfalls meßwertabhängig
der Entwicklerlösung zudosiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffkonzentration
durch Messung der Viskosität der Entwicklerlösung bestimmt wird.
2. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein elektrischer Viskositätsmesswertgeber (1-7 und 11) in die Entwicklerlösung
(8) eingetaucht ist, und daß der Viskositätsmesswertgeber über einen Diskriminator
(14) mit einer Dosiereinrichtung (16-18) des entwicklungsaktiven Stoffs in Verbindung
steht.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Viskositätsmesswertgeber
ein durch einen Elektromotor (6) angetriebener Rotationskörper (2) vorgesehen ist,
der in einem flüssigkeitsdurchlässigen Gehäuse (3) mit nah beabstandeter Innenwand
angeordnet ist, und daß in einer Stromzuführungsleitung (7) zu dem Motor ein Messwiderstand
(11) angeordnet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Messwiderstand (11)
über einen Verstärker (13) mit dem Diskriminator (14) verbunden ist, daß der Ausgang
(14a) des Diskriminators mit einem ersten Eingang eines UND-Gliedes (17) verbunden
ist, daß ein Impulsgeber (astabiler Multivibrator 18) an einen zweiten Eingang des
UND-Gliedes (17) angeschlossen ist, und daß der Ausgang des UND-Gliedes (17) mit einem
Magnetventil (16) in Verbindung steht, welches in der Ausgangsleitung (19) eines Vorratsbehälters
(20) des entwicklungsaktiven Stoffs angeordnet ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in einem
die Entwicklerlösung aufnehmenden Gefäß (10), in das die entwicklungsaktive Substanz
zudosiert wird, ein Rührwerk (23) neben einer Stelle angeordnet ist, in die eine mit
der Dosiereinrichtung verbundene Leitung (Austrittsöffnung 22) mündet.
6. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotationskörper (2)
zylindrisch ausgebildet ist, der unter Freilassung eines ringförmigen Spalts in dem
Gehäuse (3) drehbar angeordnet ist, und daß das Gehäuse Zutrittsöffnungen (9) von
außen in den ringförmigen Spalt (4) aufweist.
7. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwellwert des Diskriminators
(14) stufenlos einstellbar ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Impulsgeber (astabiler
Multivibrator 18) hinsichtlich Impulsfrequenz und Impulslänge zur Vorgabe der Dosierfrequenz
und des Dosiervolumens einstellbar ist.