[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Strahlreinigung der Wandflächen von mittels
Fördereinrichtungen heran
gebrach- ter, nacheinander auf ein Reibdrehlager aufgelegter Rohre gleicher oder unterschiedlicher
Länge und Durchmesser mit vor einer oder beiden Mündungen der Rohre angeordneten Strahleinrichtungen
mit auf den Innenraum der Rohre gerichteten Leitrohren, deren Mündungsabstand von
den Mündungen der Rohre veränderbar ist, und mit einer Abhebe- und Weiterfördereinrichtung
für die fertiggestrahlten Rohre.
[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DT-OS 2 533 952) sind die Strahleinrichtungen
in verfahrbaren, eine Aufnahmeöffnung und Abdichtelemente für die Rohrenden der Rohre
aufweisenden Gehäusen angeordnet. Zur Anpassung der Vorrichtung an die jeweils zu
bearbeitende Rohrlänge können diese Gehäuse in Richtung der Rohrlenkachse verfahren
werden und die Anpassung der Vorrichtung an den Durchmesser der Rohre wurde durch
Veränderung des Abstandes der Austrittsöffnung der Leitrohre der Strahleinrichtungen
und gegebenenfalls durch Änderung der Neigung der Mittenachse des Leitrohres zur Mittenachse
des zu reinigenden Rohres bewirkt. Die Verfahrbarkeit der die Strahleinrichtungen
aufnehmenden Gehäuse bringt den Nachteil mit sich, daß sowohl die Zufuhr als auch
die Abführeinrichtungen für das Strahlmittel so ausgebildet werden müssen, daß ins
besondere der Zufuhrstrom des Strahlmittels den Standortveränderungen der Strahleinrichtung
Rechnung trägt; dafür sind aufwendige Einrichtungen nötig. Ein weiterer Nachteil besteht
darin, daß die Rohre, die in der Regel von der Seite her in die Reinigungsposition
auf Drehantriebsrollenpaare aufgelegt werden müssen, jedesmal das Auseinanderfahren
der die Strahleinrichtungen aufnehmenden Gehäuse notwendig machen und nachdem die
Rohre in Bearbeitungslage gebracht worden sind, die entsprechende Rückbewegung der
Gehäuse in die Arbeitsposition erfordern. Der gleiche Vorgang muß beim Abnehmen des
fertig gestrahlten Rohres von den Drehantriebsrollenpaaren wiederholt werden. Ein
weiterer Nachteil ergibt sich aus der Notwendigkeit, den maximalen Abstand der Drehantriebsrollenpaare
paral- lel zur Achsrichtung des aufzulegenden Rohres auf die kleinste vorkommende Rohrlänge
abzustimmen, so daß die grösseren Rohrlängen seitlich weit über die Auflager hinauskragen
müssen: Ein weiteres, bisher praktisch nicht gelöstes Problem besteht in der Notwendigkeit,
die in die Gehäuse hineinragenden beiden Endabschnitte des Rohres an ihrem Außenumfang
zuverlässig gegen die Gehäusewände abzudichten, weil solche Dichtungen sich den unterschiedlichen
Rohrdurchmessern anpassen müssen und mit ihren Dichtelementen auf der rotierenden
Außenwand des Rohres aufliegen. Schließlich erlaubt die bekannte Ausbildungsform nicht
das gleichzeitige Bestrahlen der Rohraußenwände, weil sich die Rohrenden in den Gehäusen
befinden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Vorrichtung so zu verbessern,
daß alle die oben aufgeführten Schwierigkeiten und Nachteile vermieden bzw. beseitigt
werden.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Strahleinrichtungen ortsfest an oder in
einer an sich bekannten, geschlossenen, die Reibdrehlager für die Rohre und die Auffang-
und Abführeinrichtungen für das Strahlmittel aufnehmenden Strahlkammer angeordnet
und die Leitrohre der Strahleinrichtungen dabei längen-und/oder querschnittsveränderbar
ausgebildet sind. Dabei kann, wie die Erfindung weiter vorsieht, im Reibdrehlagar
oder der Zuführ-Fördereinrichtung angeordnete Vorrichtung zur Längsmittenjustierung
des Rohres zwischen beiden Mündungsöffnungen der Leitrohre der Strahleinrichtungen
angeordnet sein und des weiteren eine zwischen den Mündungen der Rohre und den Mündungen
der Leitrohre bewegbare Schildblende. Eine in der Abhebe- oder Weiterfördereinrichtung
für die Rohre angeordnete Kippvorrichtung kann mit einer unter dem tiefer gelegenen
Ende des gekippten Rohres angeordneten Strahlmittelauffang-und Abführeinrichtung kombiniert
sein. Die Verlängerungen für die Leitrohre bestehen zweckmässig aus Rohrstücken, die
einzeln oder gemeinsam in und außer Wirklage schwenk- oder schiebbar sind. Der Querschnitt
der Leitrohre oder der Verlängerungsrohrstücke kann sich in Strahlrichtung düsenartig
verkleinern und die Rohrstücke können, auch vorprogrammierbar, in und . außer Wirklage
fahrbar sein. Es besteht auch die Möglichkeit zwei oder mehr mit den Leitrohren auf
die gleiche Rohrmündung gerichtete Strahleinrichtungen zu verwenden und diese so anzuordnen,
daß alle Mittenachsen der Leitrohre der Strahleinrichtung außerhalb der Mittenachse
des zu strahlenden Rohres parallel oder geneigt zu dieser verlaufen.
[0005] Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführüngsbeispiels
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 die Vorrichtung in schematischer Darstellung, von der Seite gesehen,
Fig. 2 die Seitenansicht von Fig. 1,
Fig. 3 eine Einzelheit aus Fig. 2 in vergrössertem Maßstab,
Fig. 4 eine Einzelheit in schematischer Darstellung, und
Fig. 5 eine weitere Ausbildungsform der Erfindung, von der Seite gesehen, in schematischer
Darstellung.
[0006] Wie aus den Fig. 1 und 2 zu ersehen, sind die Strahleinricht.n-gen 1 und 2 in den
Seitenwänden 3a und 3b des Gehäuses 3 angeordnet; die Strahleinrichtungen ragen dabei
mit ihren Leitroren 1a bzw. 2a in das Innere des Gehäuses und die Zufuhreinrichtungen
4 und 5 sind in bekannter Weise außerhalb des Gehuses 3 fest angeordnet und über entsprechende
Zufuhrkanäle 6 .nd 7 mit einem unterhalb des Gehäuses 3 in einer Auffangwanne 3: angeordneten
Abförderschnecken 8 und 9 verbunden. Unter der De-cke des Gehäuses ist eine weitere
Strahleinrichtung 12 ir einem Gehäuse 11 auf Rollen 13 über eine Horizontalschiene
1; verfahrbar angeordnet. Im Gehäuse 11 dieser Strahleinrichtun: 12 ist ein nicht
dargestellter Zwischenbunker für das Strahlmittel vorgesehen, der in den beiden Endstellungen
der Fahrbewegbarkeit des Gehäuses über Förderer 14, 15 mit frischem Strahlmittel aufgefüllt
werden kann. Das in unterbrochenen Linien angedeutete zu strahlende Rohr R ist zwischen
den Mündungen der beiden Leitrohre 1a und 2a der Strahleinrichtungen 1 und 2 angeordnet;
es liegt dabei, wie aus Fig. 2 zu ersehen, auf Reibrollenpaaren 16 auf. Die Zufuhr
der Rohre erfolgt von der Seite her über eine Rollrutsche 17 auf die der Mi
ttenj
u- stierung dienenden konischen Rollen 18 eines Aufnahmerollgangs oder auch durch einen
(nicht dargestellten) Rollgang, der in oder parallel zur Förderrichtung der Rollen
18 fördert. Das auf den konischen Rollen 18 liegende Rohr R' gelangt, nachdem es mittenausgerichtet
worden ist, über die in Richtung des eingezeichneten Pfeiles geschwenkte Kipphebelanordnung
19 auf die Rollen 16 des Reibdrehlagers, wird dort zum Zwecke der Bearbeitung in Drehung
versetzt und kann dann durch Schwenken einer der Rollen des Reibdrehlagers ebenfalls
in Richtung des eingezeichneten Pfeiles auf eine Fanghebelanordnung 20 aufgebracht
werden, die das fertige Rohr R " durch Schwenken in Richtung des eingezeichneten Pfeiles
auf die Ablaufrutsche 2
1 bringt. Die Anordnung kann auch, wie in Fig. 3 dargestellt, so getroffen werden,
daß das Reibdrehlager aus Rollen 22 und 23 besteht, von denen die Rollen 22 mit Hilfe
eines Hubmotors 24 über eine Schwenklaschenverbindung 25 um die Drehachse
23a der anderen Rolle geschwenkt werden können, mit der Wirkung, daß das Rohr R über
die Rollen 23 auf die Ablaufrutsche
21 gelangt.
[0007] Wie weiter aus Fig. 1 zu ersehen, sind im Bereich der Mündungen der Leitrohre 1a
und 2a der Strahleinrichtun
gen 1 bzw.
2 hier strichpunktiert dargestellte Schildblenden 26 und 27 vorgesehen, die auf nicht
dargestellte Weise vor die Mündungen der
Leitrohre 1a, 2a gefahren werden können und so beim Betrieb der einen
Strahleinrichtung die andere vor dem Strahleinfluß der anderen Einrichtung schützen.
Die Rohre R können ferner mit Hilfe einer nicht dargestellten Kippvorrichtung in die
strichpunktierte Laqe R" gekippt werden, um die im Rohrinneren befindlichen Strahlmittelreste
zu entfernen und diese der Auffangwanne 3c zuzuführen.
[0008] Die Längen- und Querschnittsveränderungen der Leitrohre 1a und 2a können, wie aus
Fig. 4 zu ersehen, in der Weise bewirkt werden, daß Leitrohre unterschiedlicher Querschnittsabmaße
29a, 29b, 29c in einem Träger 30 angeordnet werden, der aus einer strichpunktiert
dargestellten Außerhetrieblaae um eine Achse 31 vor die Mündung der Leitrohre 1a und
2a schwenk- und einjustierbar ist. Die Leitrohrverlängerungen können auch, wie in
Fig. 5 gezeigt, aus einer Anzahl von Rohrstücken 32a, 32b, 32c und 32d bestehen, die
mit gleichem oder sich vergrösserndem Querschnitt auf Schwenkarmen angeordnet sind,
die um eine parallel zur Mittenachse des Leitrohres 1a verlaufende Achse 34 schwenkbar
sind. Diese Rohrstücke können dabei einzeln oder gemeinsam in und außer Wirklage geschwenkt
werden. Diese Rohre können auch parallel nebeneinander gruppenweise auf je einem Schwenkarm
angeordnet werden. Wie zu ersehen, ist der Durchmesser der in Strahlrichtung hintereinander
angeordneten Rohrstücke 32a, 32b, 32c, 32d jeweils grösser bemessen als der des vorhergehenden
Rohres. Es empfiehlt sich, die Durchmesserabstufungen mindestens entsprechend der
doppelten Wandstärke der verwendeten Rohre zu bemessen. Der Abstand der Mündunqsstirnseiten
der aufeinanderfolgenden Rohre soll mindestens, 10 mm und mehr betragen. Die Rohrstücke
können auch, wie nicht dargestellt, teleskopartig in- und übereinander schiebbar angeordnet
sein.
[0009] Soll sich der Querschnitt der Leitrohre und/oder der Verlängerungsrohrstücke in Strahlrichtung
düsenartig verkleinern, dann kann, wie in Fig. 5 angedeutet, im Leitrohr 1a oder auch
in einem der Verlängerungsstücke 32a bis 32d eine Schwenkklanne 35 vorgesehen werden,
die um eine im Ronr angeordnete Achse 36 schwenk- und mittels eines Ansatzes 35a einstell-
und festlegbar ist. Zur Einjustierung der Mittenachse der auf den Rollen 16 des Reibdrehlagers
liegenden Rohre R auf die Mitte der Leitrohre 1 bzw. 2 kann das Reibdrehlager in einem
nicht dargestellten heb- und senkbaren Tragrahmen angeordnet werden.
[0010] Da das Rohr R während des gesamten Strahlvorgangs frei auf den Rollen 16 des Reibdrehlagers
liegend rotiert, kann durch Hin- und Herfahren der Strahleinrichtung 12 über die Rohrlänge
gleichzeitig der Außenumfang des Rohres R gestrahlt werden.
1. Vorrichtung zur Strahlreinigung der Wandflächen von mittels Fördereinrichtungen
herangebrachter, nacheinander auf ein Feibdrehlager aufgelegten Rohren gleicher oder
unterschiedlicher Länge und Durchmesser mit vor einer oder beiden Mündungen der Rohre
angeordneten Strahleinrichtungen mit auf den Innenraum der Rohre gerichteten Leitrohren,
deren Mündungsabstand von den Mündungen der Rohre veränderbar ist und mit einer Abhebe-
und Weiterfördereinrichtung für die fertig gestrahlten Rohre,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Strahleinrichtungen (1, 2) ortsfest an oder in einer an sich bekannten geschlossenen,
die Reibdrehlager(16)für die Rohre R und die Auffang- und Abführeinrichtungen(3c,
8, g) für das Strahlmittel aufnehmenden Strahlkammer (3) angeordnet und die Leitrohre
(1a, 2a) längen- und/oder querschnittsveränderbar ausgebildet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine im Reibdrehlager (16) oder der Zuführ-FÖrdereinrichtung (18) angeordnete Vorrichtung
zur Längsmittenjustierung des Rohres (R) zwischen beiden Mündungsöffnungen der Leitrohre
(1a, 2a) der Strahleinrichtungen (1, 2).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine zwischen den Mündungen der Rohre (R) und den Mündungen der Leitrohre (1a, 2a)
bewegbare Schildblende (26, 27).
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
gekennzeichnet durch
eine in der Abhebe- oder Weiterfördereinrichtung für die Rohre (R) angeordnete Kippvorrichtung
mit unter dem tiefer gelegenen Ende des gekippten Rohres angeordneter Strahlmittelauffang-
und Abführeinrichtung (8).
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verlängerungen für die Leitrohre (1a, 2a) aus Rohrstücken (29 bis 32) bestehen,
die einzeln oder gemeinsam in und außer Wirklage schwenk- oder schiebbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohrstücke (29, 32) auf Schwenkarmen (30 bis 33) angeordnet sind, die mit
zur Achse des Leitrohres parallel verlaufenden Schwenkachsen (34) hintereinander angeordnet
sind.
7. Vorrichtunq nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Rohrstücke (32a - 32d) unterschiedlicher Durchmesser parallel nebeneinander
auf je einem Schwenkarm (33) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der jeweilige Durchmesser der in Strahlrichtung hintereinander angeordneten Rohrstücke
(32a - 32d) grösser bemessen ist, als der des vorhergehenden Rohrstückes.
Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchmesserabstufungen mindestens der doppelten Wandstärke der Rohrstücke
(32a - 32d) entsprechen.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 9 dadurch gekennzeichnet
,
daß der Abstand der Mündungsstirnseiten der aufeinanderfolgenden Rohrstücke (32a -
32d) mindestens 10 mm und mehr beträgt.
11 Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohrstücke teleskopartig in- und übereinanderschiebbar angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 und bis 11,
gekennzeichnet durch
Leitrohre (1a, 2a) oder Verlängerungsrohrstücke (29, 32), de- ren Querschnitt sich in Strahlrichtung düsenartig verkleirent.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
gekennzeichnet durch
im Rohr (1a, 2a, 29, 32) angeordnete, die Querschnittsverkleinerung bewirkende Schwenkklappen
(35).
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohrstücke (29, 32) vorprogrammierbar in und außer Wirklage fahrbar sind.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, gekennzeichnet durch
zwei oder mehr mit den Leitrohren auf die gleiche Rohrmündung gerichtete Strahleinrichtungen.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß alle Mittenachsen der Leitrohre der Strahleinrichtungen außerhalb der Mittenachse
des zu strahlenden Rohres parallel oder geneigt zu dieser verlaufen.
17. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Reibdrehlager (16, 22, 23) in einem heb- und senkbaren Tragrahmen angeordnet
ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine oder mehrere innerhalb der Strahlkammer (3) oberhalb des auf dem Reibdrehlager
(16, 22, 23) liegenden Rohres ortsfest oder parallel zur Längsachse des Rohres (R)
verfahbare Strahleinrichtungen (12).
19. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine der parallel verlaufenden Achsen der Tragrollen (22, 23) des Reibdrehlagers
um die andere Achse schwenkend anheb- und absenkbar ausgebildet ist.