[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Flügelzellenmaschine der im Oberbegriff des Anspruchs
1 angegebenen Art.
[0002] Eine derartige Flügelzellenmaschine ist aus dem DE-Gebrauchsmuster 77 08 908 bekannt.
Solche, als Vakuumpumpen arbeitenden Flügelzellenmaschinen werden hauptsächlich zur
Erzeugung einer Hilfskraft zum Bremsen in Kraftfahrzeugen verwendet. Für diese Flügelzellenmaschinen
sind bereits verschiedene Schmiermittelsysteme zum Schmieren der beweglichen Teile
bekannt. Diese Systeme haben sich allgemein bewährt. So wird die Flügelzellenmaschine
üblicherweise an den Ölkreislauf des Kraftfahrzeugmotors angeschlossen. Hierbei treten
sehr unterschiedliche Betriebsbedingungen auf, so daß es - je nach Einsatz - möglich
sein kann, daß nicht alle Stellen der Maschine regelmäßig mit Schmiermittel versorgt
werden. Diese Betriebszustände können beispielsweise ein zu niedriger Ölstand und/oder
kaltes, zähflüssiges Öl im Winter sein.
[0003] Da in derartigen Pumpen außerdem relativ kleine Schmiermittelbohrungen vorhanden
sind, zum einen wegen der geringen benötigten Menge und zum anderen wegen des notwendigen
Druckes, kann es vorkommen, daß bei extrem kaltem und damit höchst zähflüssigem Schmieröl
diese Bohrungen durch das Schmieröl praktisch verschlossen werden. Damit ist es möglich,
daß die Flügelfußräume verschlossen sind. Dies hat zur Folge, daß sich unter dem ausfahrenden
Flügel ein Vakuum bildet, so daß der Flügel in seiner Ausfahrbewegung abgebremst und
diese sogar unterbunden wird. Damit liegt er aber nicht mehr an der Gehäuseinnenwand
an, so daß kein Saugraum gebildet wird, wodurch die Förderung der Pumpe ausfällt.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, den Schmiermittelkreislauf
der Flügelzellenmaschine zu verbessern und derart auszubilden, daß die Funktionstüchtigkeit
der Flügelzellenmaschine unter allen Betriebszuständen gewährleistet ist.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Kennzeichens des ersten
Anspruchs.
[0006] Der Vorteil der Erfindung liegt darin, daß durch das Verbinden von Auslaßkanal und
Schmiermittellauf eine zusätzliche Förderwirkung im Schmiermittelsystem auftritt,
die gewährleistet, daß das Schmiermittel sicher alle erforderlichen Schmierstellen
erreicht. Hierbei ist die Verbindung an jeder Stelle innerhalb der Schmiermittelzufuhr
möglich.
[0007] Durch Anspruch 2 wird eine spezielle Ausbildung des Auslaßkanals und der Verbindung
zum Schmiermittelfluß beschrieben. Die Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 3
bezweckt, daß unabhängig von der Art und Druckhöhe der Schmiermittelzufunr nur eine
Strömungsrichtung sicher erreicht wird. Damit ergibt sich der Vorteil, daß wesentlich
geringere Schmiermittelmengen ausreichen als ohne Verbindung von Auslaßkanal und Schmiermittellauf
erforderlich wären.
[0008] Als Drossel läßt sich in vorteilhafter Weise nach Anspruch 4 ein Lager der Pumpenwelle
verwenden. Zur Unterbringung des Lagers ist besonders der Ringkanal nach Anspruch
2 geeignet. Dabei ist es auch möglich, den Rotor der Flügelzellenmaschine fliegend
zu lagern.
[0009] Um einen in der Flügelzellenmaschine geschlossenen Schmiermittelkreislauf zu erreichen,
in dem das Schmiermittel nur über interne Bohrungen und Kanäle innerhalb des Maschinengehäuses
geführt wird, wird die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 5 vorgeschlagen.
Damit entfällt der zusätzliche Aufwand für externe Leitungen. Desweiteren ist dadurch
die Gefahr gebannt, daß diese externen Leitungen brechen, wodurch der Schmiermittelkreislauf
unterbrochen wird und schwere Schäden an der Flügelzellenmaschine auftreten.
[0010] Wird die Flügelzellenmaschine als Vakuumpumpe eingesetzt, so ergibt sich der weitere
Vorteil, daß der innere Raum der Pumpenhohlwelle und die Flügelfußräume unter Atmosphärendruck
stehen, wodurch das Schmiermittel in die Pumpenhohlwelle eingespritzt werden kann.
Dadurch entfällt die Dichtung zwischen der Einspritzdüse und der Pumpenhohlwelle.
Desweiteren werden die Flügel im wesentlichen durch Fliehkräfte beansprucht, und die
Reibleistung der Flügel wird gering gehalten.
[0011] Durch Anspruch 6 wird eine dichtungsfreie axiale Begrenzung des Ringkanals erreicht.
Anspruch 7 beschreibt eine bevorzugte Alternativführung des Auslaßkanals der Flügelzellenmaschine.
Auch hier wird eine ausreichende Förderwirkung auf das in der Flügelzellenmaschine
geführte Schmiermittel ausgeübt.
[0012] Geeignete und fertigungstechnisch einfach herzustellende Verbindungskanäle innerhalb
des Schmiermittelkreislaufs werden durch die Ansprüche 8 und 9 beschrieben.
[0013] Anspruch 10 beschreibt eine vorteilhafte Ausgestaltung des zweiten Maschinenlagers.
[0014] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Flügelfußräume
eine Außenverbindung (Verbindungsbohrungen) in der einen Stirnwand des Gehäuses aufweisen,
wobei die Außenverbindung sich über einen zu der Rotordrehachse koaxialen Kreisbogen
erstreckt, welcher Kreisbogen in Drehrichtung der Pumpe vom unteren Totpunkt ausgehend
bis maximal zum oberen Totpunkt reicht.
[0015] Hierdurch wird immer ein Druckausgleich im Flügelfußraum gestattet und eine Vakuumbildung
verhindert. Es hat sich herausgestellt, daß bei den in den mittleren Breitengraden
vorherrschenden Temperaturen der Kreisbogen, auf dem die Außenverbindung vorgesehen
ist, sich nur in einem Bereich vom unteren Totpunkt ausgehend bis maximal 100
0 (Winkelgrad) zu erstrecken braucht.
[0016] Als Außenverbindung können mehrere, auf dem Kreisbogen angeordnete Kanäle dienen.
[0017] Anstelle mehrerer Kanäle ist es selbstverständlich auch möglich, einen einzigen Kanal
zu verwenden, dessen Durchtrittsquerschnitt dem der mehreren Kanäle entspricht. Ebenso
geeignet ist eine Außenverbindung mit nierenförmigem Durchtrittsquerschnitt.
[0018] Die Außenverbindung kann eine Verbindung zur Atmosphäre schaffen. Hierbei kann nur
Luft, ebenso aber auch Öl - unter Druck oder drucklos - beim Ausfahren des Flügels
in den betreffenden Flügelfußraum strömen.
[0019] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Hierbei wird die Erfindung anhand
einer in einem Kraftfahrzeug eingebauten Flügelzellenvakuumpumpe beschrieben, ohne
jedoch darauf beschränkt zu sein.
[0020] Es stellen dar:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch eine stehend eingebaute Flügelzellenpumpe mit diagonal
verlaufendem Pumpenauslaßkanal;
Fig. 2 einen Axialschnitt durch die Pumpe nach Fig. 1 mit einem spiralförmig verlaufenden
Pumpenauslaßkanal;
Fig. 3 einen Axialschnitt durch eine andere Flügelzellenvakuumpumpe mit Teilen ihres
Antriebes;
Fig. 4 eine Ansicht der antriebsseitigen Stirnplatte der Pumpe mit der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung der Außenverbindung der Flügelfußräume.
[0021] Die Pumpe nach Fig. 1 besteht aus einem Pumpengehäuse 1, das mit seinem Anschlußflansch
auf dem schematisch angedeuteten Motorgehäuse 2 anliegt. Das Motorgehäuse 2 beherbergt
den Olspeicher 14. Es wird durch geeignete Verbindungselemente, beispielsweise Schrauben
und Unterlegscheiben, befestigt. Das Pumpengehäuse 1 wird durch einen Deckel 3, der
auch die Ansaugöffnung 4 enthält, verschlossen.
[0022] In dem Pumpengehäuse 1 ist die aufgebohrte Pumpenwelle 5 auf der Höhe der Befestigung
im Motorblock in einem ersten Gleitlager 6 und kurz vor dem Pumpenraum in einem zweiten
Gleitlager 7 gelagert. Das erste Gleitlager 6 wird von dem Gehäuse 1 gebildet. Das
zweite Gleitlager 7 ist ein auswechselbares Gleitlager, das in einen Ringkanal 8 im
Gehäuse 1 eingepaßt ist. Dieser Ringkanal 8 verläuft von dem Pumpenraum bis zu dem
ersten Gleitlager 6. Das Gleitlager 7 weist eine oder mehrere, auf den Umfang verteilte,
axial verlaufende Schmiernuten 7.1 und eine oder mehrere Ölrücklaufnuten 7.2 auf.
[0023] Das obere auskragende Ende der Pumpenwelle 5 trägt vier radial angeordnete Flügel
9, die radial ein- und ausfahren können. Eine derartige Pumpe ist beispielsweise in
dem DE-Gebrauchsmuster 77 07 853 beschrieben. Die Flügelfußräume 10 sind über einen
radialen Ringraum 11 (Vertiefung im Deckel 3) mit der Bohrung in der Pumpenwelle 5
verbunden. Ferner sind die Flügelfußräume 10 über einen weiteren Ringraum 12 im Pumpengehäuse
mit dem zweiten Gleitlager 7 verbunden.,
[0024] Der Pumpenauslaßkanal 13 verläuft von geeigneter Stelle im Pumpenraum diagonal im
Pumpengehäuse 1 zum Ringkanal 8. Er verläßt den Ringkanal 8 diametral zu seinem Einlaß
und mündet - bei Verwendung der Flügelzellenmaschine in einem Kraftfahrzeugmotor -
in das Motorgehäuse.
[0025] Im folgenden soll die Funktion des Schmiermittelkreislaufes näher erläutert werden.
[0026] Die Pumpenwelle 5 wird durch einen geeigneten Antrieb - bei Verwendung in einem Kraftfahrzeugmotor
- beispielsweise über eine Zahnradpaarung von der Nockenwelle angetrieben. Dabei evakuiert
sie über den Ansaugstutzen 4 den Speicherraum eines Bremskraftverstärkers (hier nicht
dargestellt).
[0027] Zur Schmierung sämtlicher beweglicher Teile innerhalb der Pumpe wird durch die aufgebohrte
Pumpenwelle 5 üblicherweise Schmieröl eingespritzt. Das Öl wird üblicherweise unter
Druck von der Ölpumpe des Motors gefördert (Ölspeicher 14). Das Öl wird dabei mit
einem solchen Druck in die Pumpenwelle 5 eingeleitet, daß es bis in den Ringraum 11
gelangt. Von dort gelangt es zu den Flügelfußräumen 10. Ebenso gelangt es in die Flügelfußräume
10 durch die Bohrungen für die Koppelstifte 15, welche an der Flügelunterseite angeordnet
sind. Von den Flügelfußräumen 10 wird es aufgrund der Fliehkräfte zu den Gleitflächen
der Flügel im Gehäuse 1 bzw. am Deckel 3 verteilt.
[0028] Durch den Ringkanal 12 gelangt das Öl aus den Flügelfußräumen 10 zu dem zweiten Lager
7. Das Durchströmen des Lagers 7 geschieht durch die Ölrücklaufnuten 7.2 und wird
dadurch unterstützt, daß unterhalb des Lagers 7 die durch den Pumpenauslaßkanal 13
ausströmende Luft den Ringkana18 durchquert. Dadurch entsteht eine Saugwirkung, die
sich durch die Nuten 7.2 im Lager 7 bis in den Ringraum 12 und in die Flügelfußräume
10 fortpflanzen kann. Das Lager 7 wird über die Schmiernut(en) 7.1 mit Öl versorgt.
Das in den Ringkanal 8 gelangende Öl wird zum großen Teil mit der verdichteten Luft
in den Motorraum (Ölspeicher 14) abgeführt. Ein Teil des Öles aus dem Ringkanal 8
dient zur Schmierung des ersten Lagers 6. Die in den Motorraum gelangende Luft wird
über eine Leitung, aufgrund von Umweltschutzbestimmungen, in den Luftfilter zurückgeführt.
Das Öl sammelt sich wieder in der Ölwanne, wo es durch die Ölpumpe wieder erfaßt werden
kann.
[0029] In Fig. 2 verläuft der Pumpenauslaßkanal 13.1 nicht zu dem Ringkanal 8, sondern in
spiralförmigen Windungen zu dem Ringraum 12. Die spiralförmigen Windungen sind deshalb
notwendig, damit die rotierenden Flügel 9 nicht an dem Auslaßkanal 13.1 hängen bleiben.
Bei dieser Ausführungsform wird die mit Schmieröl angereicherte Luft aufgrund der
Förderwirkung der Pumpe durch das Lager 7 und die darin angeordneten Nuten 7.2 gedrückt.
Das Luft-/Ölgemisch wird sodann auf die in Fig. 1 beschriebene Art und Weise aus dem
Ringkanal 8 in den Motorraum abgeführt.
[0030] Wird die Flügelzellenmaschine nicht als Pumpe in einem Kraftfahrzeug verwendet, so
ist unter Motorgehäuse 2 jedes andere Gehäuse - an dem die Maschine befestigt ist
- zu verstehen. Bevorzugt werden solche Gehäuse, die einen Schmiermittelvorrat für
die Maschine beinhalten, da in diesen Fällen keine externen Schmiermittelzufuhr- und
-abfuhrleitungen vorgesehen werden müssen. Werden jedoch externe Leitungen verwandt,
so ist es möglich, das Schmiermittel durch den Deckel 3 direkt in den Ringraum 11
zu-und aus dem Ringraum 12 mit der Abluft abzuführen. Diese Abführleitung ist dann
mit irgendeinem geeigneten Schmiermittelspeicher 14 verbunden.
[0031] In Fig. 3 wurde der Schnitt durch ein anderes Ausführungsbeispiel einer Flügelzellenpumpe
derart gelegt, daß die beiden sichtbaren Flügel 104 den gleichen Abstand zur Drehachse
aufweisen.
[0032] In dem Pumpengehäuse 101 ist die Pumpenwelle 102 drehbar in den Gleitlagern 114 und
115 gelagert. Die Pumpenwelle 102 trägt drehfest den Rotor 103. In diesem sind die
Flügel 104 radial beweglich angeordnet. Jeder Flügel 104 weist zwei Stifte 105 auf,
die in Bohrungen 106 im Rotor 103 und in der Pumpe gleiten. Die Stifte 105 gegenüberliegender
Flügel 104 sind auf gleicher Höhe angeordnet. Dies hat den Vorteil, daß bei einem
eventuellen Klemmen eines Flügels 104 der gegenüberliegende Flügel ihn über die Stifte
105 hinausschieben kann.
[0033] Die Pumpenwelle 102 istas Hohlwelle ausgebildet und weist in Richtung auf ihren Antrieb
einen Flansch 107 auf. An diesem Flansch ist der Mitnehmer 108 befestigt, der mit
seinem freien Ende an der Mitnehmerscheibe 109 eines Pumpenantriebmotors befestigt
ist, dessen Welle 110 in Fig. 3 skizziert ist.
[0034] Der Mitnehmer 108 ist in einem Gehäuse 111 angeordnet, das gleichzeitig das Pumpengehäuse
101 trägt und den Einlaß- und Auslaßkanal der Pumpe beinhaltet. Am anderen Ende ist
das Gehäuse 111 am Motorgehäuse, beispielsweise eines Kraftfahrzeuges, angeflanscht.
Der Mitnehmer 108 ist auf der Höhe der Pumpenwelle 102 aufgebohrt, d.h. die Öffnung
der Hohlwelle wird nicht vollständig verschlossen. Das Schmiermittel, üblicherweise
Öl, wird durch die in der Drehachse der Pumpenantriebsmotorwelle 110 angeordnete Schmiermittelleitung
112 unter Druck angeliefert. In dieser Welle 110 ist in ihrer axialen Verlängerung
die starre Zuleitung 113 angeschraubt oder eingepreßt. Diese Zuleitung 113 endet in
der Pumpenwelle 102.
[0035] Das vordere Ende der Pumpenwelle 102 endet in einer Staukammer 116. Von dieser Kammer
116 aus verläuft eine axial angeordnete Nut 117 durch das vordere Gleitlager 114,
das von einer Sintermetall-Buchse 122 gebildet wird.
[0036] Das hintere Gleitlager 115 wird von dem Gehäuse 111 gebildet, das in diesem Fall
aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung besteht. Zu diesem Lager führt eine Bohrung
121, die unter einem Winkel zur Horizontalen geneigt ist. Je nach Lagerwerkstoff und
-größe können selbstverständlich mehrere Bohrungen 121 angeordnet werden. Diese Bohrungen
121 enden in einem Ringraum 120, der die einzelnen Flügelfußräume 119 stirnseitig
verbindet. Der Ringraum 120 erstreckt sich in dem Ausführungsbeispiel nicht bis zur
Pumpenwelle 102, um die Lagerbreite nicht zu vermindern. Bei entsprechender Lagerdimensionierung
ist es natürlich auch möglich, den Ringraum 120 bis zur Pumpenwelle 102 zu verlängern.
Dann kann die Bohrung 121 auch als axial verlaufende Nut ausgebildet werden.
[0037] Das zur Schmierung benötigte Schmieröl gelangt durch die Schmiermittelleitung 112
und die Zuleitung 113 in die Pumpenwelle 102.
[0038] Aufgrund des Öldruckes tritt es als Strahl aus, der bis in die Staukammer 116 spritzt.
Durch den Staudruck und die mangelnde Abflußmöglichkeit wird es durch die Nut 117,
die im druckentlasteten Bereich des Lagers liegt, in das Gleitlager 114 und - begünstigt
durch die Zentrifugalkraft - durch die Bohrungen 106 in die Flügelfußräume 119 gedrückt.
Von dort kann es sowohl die Führungen der Flügel 104 als auch die Berührungsflächen
der Flügel 104 mit der Innenwand des Pumpengehäuses 101 schmieren. Die Flügelfußräume
119 leiten das Öl weiter in den Ringraum 120, von wo es durch die Bohrung 121 zu dem
Lager 115 gelangt. Die Versorgung des Lagers 115 mit Öl wird durch die Ein- und Ausfahrbewegung
der Flügel 104 unterstützt, da durch die Einfahrbewegung der Flügel 104 das in den
Flügelräumen 119 vorhandene Öl in den Ringraum 120 und damit in die Bohrung 121 verdrängt
wird. Diese Verdrängungswirkung ist abhängig vom Durchmesser der Bohrung 106 bzw.
dem Spalt zwischen den Stiften 105 und der Innenwand der Bohrungen 106.
[0039] Um einen geregelten Schmiermittelkreislauf herzustellen, sind Durchtrittsöffnungen
(Verbindungsbohrungen) 125 vorgesehen, die den Ringraum 120 mit dem Mitnehmerraum
127 verbinden. Der Mitnehmerraum 127 ist über hier nicht dargestellte Rückführleitungen
mit dem ölsumpf des Pumpenantriebs verbunden.
[0040] Wie Fig. 4 zeigt, sind die Durchtrittsöffnungen 125 in einem Bereich vom unteren
Totpunkt ausgehend bis nahezu 100
0 (Winkelgrad) in Drehrichtung der Pumpe angeordnet.
[0041] Wäre nur eine einzige Durchtrittsöffnung 125 vorhanden, so würde kaltes, zähflüssiges
Schmieröl diese beim Start im Winter verschließen. Da auch die anderen Zuleitungen
117 zu den Flügelfußräumen 119 mehr oder minder spaltförmig sind, sind auch diese
durch das zähflüssige Schmiermittel verschlossen. Müßte nun ein Flügel 104 ausfahren,
so würde sich in dem Flügelfußraum 119 ein Vakuum bilden, welches die Ausfahrbewegung
des Flügels 104 unterbindet.
[0042] Da nun gemäß der Erfindung mehrere Durchtrittsöffnungen 125 vorgesehen sind, ist
es - wie Versuche auch bewiesen haben - unmöglich, daß alle Öffnungen 125 gleichzeitig
verschlossen sind. Somit kann immer ein Druckausgleich zwischen dem Flügelfußraum
119 und dem Mitnehmerraum 127, in welchem immer Atmosphärendruck herrscht, stattfinden.
Hierdurch ist sichergestellt, daß unter allen möglichen Betriebsbedingungen, insbesondere
bei sehr niedrigen Betriebstemperaturen, die Pumpwirkung der Flügelzellenpumpe nicht
beeinträchtigt wird und daß insbesondere unter dem Flügel 104 während seiner Ausfahr-
bzw. Beschleunigungsphase Atmosphärendruck herrscht. Hierbei kann auch neben Öl aus
dem Mitnehmerraum 127 Luft angesaugt werden. Ebenso wird ein geregelter Schmiermittelkreislauf
jederzeit aufrechterhalten.
BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG
[0043]
1 Pumpengehäuse
2 Motorgehäuse
3 Deckel
4 Ansaugöffnung
5 Pumpenwelle
6 erstes Lager
7 zweites Lager
7.1 Schmiernuten
7.2 Ölrücklaufnuten
8 Ringkanal
9 Flügel
10 Flügelfußräume
11, 12 Ringraum
13 Pumpenauslaßkanal
13.1 Pumpenauslaßkanal in Fig. 2
14 Ölspeicher
15 Koppelstifte
101 Pumpengehäuse
102 Pumpenwelle
103 Rotor
104 Flügel
105 Stifte
106 Bohrungen
107 Flansch
108 Mitnehmer
109 Mitnehmerscheibe
110 Pumpenantriebsmotorwelle
111 Gehäuse
112 Schmiermittelleitung
113 starre Zuleitung
114) Gleitlager 115)
116 Staukammer
117 Nut
119 Flügelfußräume
120 Ringraum
121 Bohrung
122 Sintermetall-Buchse
125 Durchtrittsöffnung (Verbindungsbohrung)
127 Mitnehmerraum
1. Flügelzellenmaschine,
insbesondere Vakuumpumpe für Bremskraftverstärker in Kraftfahrzeugen,
bestehend aus einer in einem Gehäuse gelagerten Welle, die drehfest mit einem Rotor
verbunden ist, in dem in radial angeordneten Schlitzen Flügel gleitend bewegbar sind,
welche Flügel mit ihren aus dem Rotor ragenden Enden an einer in dem Gehäuse angeordneten
Hubkurve entlanggleiten,
welches Gehäuse mit einem Ein- und Auslaßkanal versehen ist und mindestens einen Saug-
und Druckraum umhüllt,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Flügelfußräumen (10) ein Ölfluß hergestellt wird,
indem die Flügelfußräume (10) auf der Ölauslaßseite (Ringkanal 12) mit dem Auslaßkanal
(13) und/oder einem Ölspeicher (14) verbunden sind.
2. Flügelzellenmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung zwischen dem Auslaßkanal (13) und den Flügelfußräumen (10) als
ein die Welle (5) umgebender Ringkanal (8) ausgebildet ist, welchen der Auslaßkanal
(13) schneidet.
3. Flügelzellenmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Verbindung zwischen dem Auslaßkanal (13) und den Flügelfußräumen (10) eine
Drossel angeordnet ist.
4. Flügelzellenmaschine nach den Ansprüchen 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drossel als Gleitlager (7) mit Schmiernuten (7.1) und Rücklaufnuten (7.2)
ausgebildet ist.
5. Flügelzellenmaschine nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ölzufuhr durch die als Hohlwelle ausgebildete Welle (5) erfolgt, wobei die
Welle (5) in den Ölspeicher (14) ragt.
6. Flügelzellenmaschine nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ringkanal (8) einerseits von dem als Drossel ausgebildeten Gleitlager (7)
und andererseits von dem Maschinengehäuse (1) begrenzt wird.
7. Flügelzellenmaschine nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auslaßkanal (13) spiralförmig im stirnseitigen Boden des Gehäuses (1) angeordnet
ist und mit den Stirnseiten des Rotors und der Flügel (9) einen geschlossenen Kanal
bildet und zwischen dem Gleitlager (7) und den Flügelfußräumen (10) in den Ringkanal
(8) mündet und ihn in axialer Richtung auf den Ölspeicher (14) verläßt.
8. Flügelzellenmaschine nach einem der vorangegangenen Ansprüche, insbesondere Anspruch
5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlwelle über einen Ringraum (11) mit den Flügelfußräumen (10) verbunden
ist.
9. Flügelzellenmaschine nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flügelfußräume (10) über einen weiteren Ringraum (12) mit dem Ringkanal (8)
verbunden sind.
10. Flügelzellenmaschine nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das den Ringkanal (8) axial begrenzende Gehäuse (1) als weiteres Gleitlager (6)
ausgebildet ist.
11. Flügelzellenmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flügelfußräume (119) eine Außenverbindung (Verbindungsbohrungen (125) in der
einen Stirnwand des Gehäuses (111) aufweisen, wobei die Außenverbindung sich über
einen zu der Rotordrehachse koaxialen Kreisbogen erstreckt, welcher Kreisbogen in
Drehrichtung der Pumpe vom unteren Totpunkt ausgehend bis maximal zum oberen Totpunkt
reicht.
12. Flügelzellenpumpe nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Kreisbogen in Drehrichtung der Pumpe vom unteren Totpunkt ausgehend bis
zu etwa 100 erstreckt.
13. Flügelzellenpumpe nach den Ansprüchen 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenverbindung aus einem einzigen Kanal mit nierenförmigem Durchtrittsquerschnitt
besteht.
14. Flügelzellenpumpe nach einem der vorangegangenen Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenverbindung aus mehreren einzelnen Verbindungsbohrungen (125) besteht.
15. Flügelzellenpumpe nach einem der vorangegangenen Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Außenverbindung der den ausfahrenden Flügel (104) aufweisende Flügelfußraum
(119) mit Atmosphärendruck beaufschlagt ist und daß durch die Außenverbindung Schmieröl
und Luft angesaugt wird.