(19)
(11) EP 0 003 597 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.08.1979  Patentblatt  1979/17

(21) Anmeldenummer: 79100360.1

(22) Anmeldetag:  08.02.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)2B65B 57/10, B07C 5/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LU NL SE

(30) Priorität: 15.02.1978 DE 2806281

(71) Anmelder: HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
65926 Frankfurt am Main (DE)

(72) Erfinder:
  • Grimminger, Hermann, Dr.
    D-6238 Hofheim am Taunus (DE)
  • Reimer, Hans-Joachim
    D-6233 Kelkheim (Taunus) (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zum Kontrollieren von verschlossenen Packungen auf Vollständigkeit des Inhaltes


    (57) Zum Kontrollieren des nicht fixierten Inhaltes von verschlossenen Packungen auf Vollständigkeit werden die Packungen (1) in eine Schräglage gebracht. Ist der Inhalt unvollständig wird er durch die Schräglage verrutschen, wodurch sich die Gewichtsverteilung innerhalb der Packung ändert, was gemessen wird.
    Zur Sicherheit kann die Packung (1) anschließend in die entgegengesetzte Schräglage gebracht und die dabei auftretende Gewichtsverteilung ebenfalls gemessen werden. Die so ermittelten Gewichtsverteilungen werden dann verglichen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Kontrollieren des Inhaltes von verschlossenen Packungen auf Vollständigkeit, der aus mehreren über das Pakkungsvolumen verteilten Füllelementen besteht, und diese Füllelemente in der Packung nicht fixiert sind.

    [0002] Beim Verpacken, insbesondere beim maschinellen Verpacken wird der Inhalt der Packung mit optimaler Geschwindigkeit eingelegt bzw. eingeschoben. Unmittelbar nach diesen Vorgang wird die Packung verschlossen. Bedingt durch die hohe Abpackgeschwindigkeit, insbesondere bei modernen Verpackungsstraßen, sind fehlerhafte Abläufe nicht zu vermeiden, wodurch es oft zu unvoliständigem Packungsinhalt kommt.

    [0003] Es ist bekannt, die Vollständigkeit der Packung durch Wiegen zu ermitteln. Diese Methode hat da ihre Grenzen, wo das Gewicht dts fehlenden Packungsinhaltes innerhalb der Gewichtsstreuung des Verpackungsmaterials und des übrigen Packungsinhaltes liegt, wie das z.B. bei kartonverpackten Glasflaschen mit Dosierlöffeln als fehlender Packungsinhalt der Fall sein kann.

    [0004] Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dessen Hilfe es möglich ist, fehlende Packungsinhalte sicher zu erkennen.

    [0005] Mit dem Verfahren nach der Erfindung ist es möglich, den Inhalt von verschlossenen Packungen, der aus mehreren über das Packungsvolumen verteilten Füllelementen besteht, auf Vollständigkeit zu kontrollieren. Dabei ist es grundsätzlich unerheblich, ob die einzelnen Füllelemente bezüglich Masse, Gestalt und Größe gleich oder unterschiedlich sind. Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren zum Kontrollieren von Packungsinhalten auf Vollständigkeit, die aus mehreren über das Packungsvolumen assymetrisch verteilten Füllelementen unterschiedlicher Masse bestehen.

    [0006] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer schematischen Zeichnung näher erläutert. Die Figur zeigt die Meßvorrichtung in beispielsweiserAusführung.

    [0007] Eine in Laufrichtung geneigte Fördereinrichtung (6), z.B. ein endlos über Antriebs- und Führungsrollen (5) umlaufendes Transportband, wird durch eine Auflage (7) unterstützt. Die Auflage (7) ist ebenfalls in Laufrichtung der Fördereinrichtung (6) geneigt und über Kraftübertragungselemente (9) auf Kraftmeßeinrichtungen (10) angeordnet. Unter Neigung in Laufrichtung soll sowohl eine aufwärts als auch eine abwärts gerichtete Neigung der Fördereinrichtung (6) bzw. der Auflage (7) verstanden werden. Die Kraftübertragungselemente (9) können zweckmäßig über reibungsfreie Führungselemente (8) mittels Halterung (11) in ihrer Position gehalten werden. Eine besondere Variante der Vorrichtung (nicht dargestellt) besteh; darin, daß die Fördereinrichtung sowohl aufwärts als auch abwärts geneigt ist und in beiden Teilabschnitten durch eine Auflage (7) unterstützt wird. Am Ende der Meßstrecke kann eine Vorrichtung (3), z.B. eine Ausblasdüse, zum selektiven Auswerfen der Packungen angeordnet sein. Auf beiden Seiten der Auflage (7) können Unterstützungselemente (4) für die Fördereinrichtung (6) angeordnet sein, um ein Durchhängen der Fördereinrichtung im Bereich der Meßstrecke zu vermeiden. Mit (1) soll die Packung angedeutet werden. Durch geeignet angebrachte Lichtschranken (2) oder ähnliches ist dafür zu sorgen, daß die Wägung immer dann vorgenommen wird, wenn die Packung jeweils eine bestimmte Lage in Bezug auf die Auflage (7) erreicht hat. Als Kraftmesseinrichtungen (10) haben sich elektronische Kraftmessdosen mit hoher Eigenfrequenz bewährt.

    [0008] Eine Packung (1), deren Inhalt z.B. aus einer Flasche (12) und einem Dosierlöffel (13) besteht, befindet sich auf einem Transportband (6), das in Laufrichtung um den Winkel α aufwärts geneigt ist. Der Inhalt (12), (13) der Packung (1) ist durch zusätzliche Hilfsmittel nicht fixiert. Fehlt z.B. der Löffel (13), ist die Flasche (12) in der Packung frei beweglich. Der Neigungswinkel α des Transportbandes wird so gewählt, daß die Flasche (12) in der Packung ihre Lage durch Rutschen oder Rollen ändern kann.

    [0009] In manchen Fällen kann es zweckmäßig sein, die Packung nach Passieren der Meßstreoke in die entgegengesetzte Schräglage zu bringen, auf einer zweiten Meßstrecke wiederum die Gewichtsverteilung festzustellen und anschliessend beide Gewichtsverteilungen miteinander zu vergleichen. Falls der Dosierlöffel verfahrensbedingt auf verschiedenen Seiten der Flasche liegen kann, ist ein solcner Vergleich notwendig. Das durch die Kraftmeßdosen (10) gewonnene elektrische Signal wird in üblicher Weise verarbeitet und bei Erreichen eines für die zu kontrollierenden Packungen spezifischen Grenzwertes eine Vorrichtung (3) zum selektiven Auswerfen von unvollständig gefüllten Packungen angesteuert.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Kontrollieren des Inhaltes von verschlossenen Packungen auf Vollständigkeit, der aus mehreren über das Packungsvolumenverteilten Füllelementen besteht, wobei die Füllelemente nicht fixiert sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Packungen in eine Schräglage gebracht und die dabei auftretenden Gewichtsverteilungen innerhalb der Packungen gemessen werden.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Packungen in eine Schräglage gebracht und die dabei auftretende Gewichtsverteilungen innerhalb der Packungen gemessen werden, danach die Packungen in die entgegengesetzte Schräglage gebracht, die dabei auftretenden Gewichtsverteilungen ebenfalls gemessen und die gemessenen Gewichtsverteilungen verglichen werden.
     
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigung der Packungen in Abhängigkeit vom Reibungsgrad zwischen Füllelemente und Packung erfolgt.
     
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewichtsverteilung in den Packungen mit Kraftmessdosen, vorzugsweise elektronischen Kraftmeßdosen ermittelt wird.
     
    5. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine in Laufrichtung geneigte Fördereinrichtung durch eine Auflage, die auf Kraftmesseinrichtungen angeordnet ist, unterstützt wird.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinrichtung erst aufwärts und dann abwärts geneigt ist und auf beiden Abschnitten durch eine Auflage, die auf Kraftmesseinrichtungen angeordnet ist, unterstützt wird.
     
    7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinrichtung aus einem endlos umlaufenden Transportband besteht.
     
    8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende der Meßstrecke eine Vorrichtung zum selektiven Auswerfen der Packungen angeordnet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht