[0001] Die Erfindung betrifft ein Korrekturmittel für lichtgehärtete Kopierschichten, insbesondere
Schichten auf Basis negativ arbeitender Diazoverbindungen, die vor allem zur photomechanischen
Herstellung von Druckformen dienen.
[0002] Aus der DE-OS 22 63 957 ist ein Korrekturmittel bekannt, das Wasser, Phosphorsäure,
bestimmte organische Lösungsmittel und gegebenenfalls feinteilige Kieselsäure enthält.
Dieses Mittel ist vor allem für positiv arbeitende Kopierschichten geeignet, für negativ
arbeitende, also lichthärtbare Kopierschichten, ist es weniger wirksam: Auch muß es
wegen seines hohen Gehalts an organischen Lösungsmitteln mit Vorsicht gehandhabt werden.
[0003] Es ist ferner aus der DE-PS 11 46 755 bekannt, zum Entschichten von lichtgehärteten
Kopierschichten aus Polyvinylalkohol wäßrige Permanganatlösungen zu verwenden.
[0004] Auch sind für diesen Zweck Entschichtungsmittel im Handel, die Phosphorsäure und
Kaliumpermanganat in wäßriger Lösung enthalten.
[0005] Diese letzteren Lösungen sind jedoch nur zur Totalentschichtung, nicht zur gezielten
streng lokalisierten Korrektur einer Bildschablone bestimmt und geeignet.
[0006] Aufgabe der Erfindung war es, ein wirksames lagerfähiges Korrekturmittel für lichtgehärtete
Kopierschichten bereitzustellen, das keine organischen Bestandteile enthält.
[0007] Die Erfindung geht aus von einem Korrekturmittel für lichtgehärtete Kopierschichten,
das Wasser, Phosphorsäure und ein dispergiertes anorganisches Eindickungsmittel enthält.
[0008] Das erfindungsgemäße Korrekturmittel ist gekennzeichnet durch einen Gehalt von

wobei das Eindickungsmittel ein in der Lösung schwerlösliches Salz mit einer Dichte
unterhalb 4 ist, das in der Lösung hydratisierbar ist.
[0009] Bevorzugt sollte das Eindickungsmittel eine Dichte von 2 bis 3 haben.
[0010] Als geeignete Salze kommen vorzugsweise Erdalkali- oder Aluminiumsalze in Betracht.
[0011] Die Löslichkeit des Eindickungsmittels in der Lösung soll bevorzugt kleiner als 5
Gew.-% sein.
[0012] Besonders bevorzugte Salze sind AluminiumphosDhat und insbesondere Calciumsulfat.
[0013] Die bevorzugten Mengenanteile der genannten Bestandteile sind 29 - 60 Gew.-% Wasser,
14 - 22 Gew.-% Phosphorsäure, 1 - 3 Gew.-% Kaliumpermanganat und 25 - 56 Gew.-% Eindickungsmittel.
[0014] Die Menge der Phosphorsäure ist stets auf wasserfreie Phosphorsäure bezogen.
[0015] Das neue Korrekturmittel wirkt sehr schnell. Innerhalb von etwa 15 bis 30 Sekunden
werden die damit behandelten Stellen der lichtgehärteten Bildschablone aufgelöst.
Besonders vorteilhaft ist seine Anwendung für Druckplatten, deren Trägermaterial anodisiertes
Aluminium ist, da es die Oxidschicht innerhalb der erforderlichen Behandlungszeit
nicht in nennenswertem Maße angreift.
[0016] Es kann in verschlossener Flasche längere Zeit gelagert werden, ohne daß sich Mangandioxid
(Braunstein) abscheidet.
[0017] Die Anwendung erfolgt in üblicher Weise, indem man eine kleine Menge der viskosen
Mischung mit einem dünnen Pinsel auf eine bildmäßig belichtete und entwickelte Negativschicht
aufträgt. Nach etwa 15 bis 30 Sekunden Einwirkung wird die korrigierte Stelle mit
viel Wasser abgespült. Die korrigierte Stelle ist hydrophil und nimmt beim Einfärben
mit Druckfarbe keine Farbe an.
[0018] Als lichthärtbare Schichten, die mit dem erfindungsgemäßen Korrekturmittel korrigiert
werden können, werden Schichten auf der Basis von Diazoniumsalzkondensaten und gegebenenfalls
polymeren harzartigen Bindemitteln, vorzugsweise Polyurethanen, bevorzugt. Derartige
Schichten sind z. B.. in den DE-OS 20 24 244 und 27 39 774 und der DE-PS 12 14 089
beschrieben.
[0019] Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Die Mengen sind in Gewichtsteilen
(Gt) angegeben.
Beispiel 1
[0020] Eine Lösung von

wird auf einen Schichtträger aus elektrochemisch aufgerauhtem und anodisch oxydiertem
Aluminium aufgebracht und getrocknet. Das Schichtgewicht der Kopierschicht beträgt
1 g/m
2. Das Kopiermaterial wird bildmäßig belichtet und mit einer Lösung von

entwickelt.
[0021] Auf eine gewünschte Stelle der gehärteten Bildschicht wird mit einem Pinsel eine
kleine Menge eines Korrekturmittels der folgenden Zusammensetzung aufgetragen:
[0022] Nach 30 Sekunden Einwirkung wird die Platte unter einem Wasserstrahl abgebraust.
Die korrigierte Stelle nimmt beim Einfärben keine-Druckfarbe an.
[0023] Ähnliche Ergebnisse werden mit der folgenden Korrekturmitteldispersion erhalten:
41,1 Gt Phosphorsäure (85 %ig),
55,9 Gt Wasser,
2,9 Gt Kaliumpermanganat,
75,0 Gt Aluminiumphosphat (wasserfrei).
[0024] Das oben beschriebene Beispiel wu.rde mit der Abwandlung wiederholt, da3 als Schichtträger
einmal mechanisch aufgerauhtes und einmal elektrochemisch aufgerauhtes Aluminium verwendet
wurde. Die Ergebnisse sind vergleichbar.
Beispiel 2
[0025] Eine Lösung von

wurde auf eine Platte aus anodisiertem Aluminium in solcher Menge aufgebracht, daß
nach dem Trocknen eine Schichtdicke von 1 g/m
2 erhalten wurde. Nach 60 Sekunden Belichtung unter einer Metallhalogenidlampe von
5000 kW im Abstand von 130 cm wurde die Kopierschicht mit dem in Beispiel 1 angegebenen
Entwickler entwickelt.
[0026] Die Druckplatte wurde dann mit der folgenden Mischung korrigiert:

[0027] Die behandelten Schichtteile waren nach 20 Sekunden Einwirkung und Abbrausen mit
Wasser vollständig entfernt und nahmen keine Druckfarbe auf.
[0028] Die beiden in Beispiel 1 angegebenen Korrekturmittelmischungen zeigten bei Anwendung
auf die Platte dieses Beispiels praktisch die gleiche Wirkung.
1. Korrekturmittel für lichtghärtete Kopierschichten, das Wasser, Phosphorsäure und
ein dispergiertes anorganisches Eindickungsmittel enthält, gekennzeichnet durch einen
Gehalt von

wobei das Eindickungsmittel ein in der Lösung schwerlösliches Salz mit einer Dichte
unterhalb 4 ist, das in der Lösung hydratisierbar ist.
2. Korrekturmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Eindickungsmittel
eine Dichte von 2 bis 3 hat.
3. Korrekturmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Eindickungsmittel
ein Erdalkali- oder Aluminiumsalz ist.
4. Korrekturmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Eindickungsmittel
in der Lösung zu weniger als 5 Gew.-% löslich ist.